G-Jugend Hallenkreismeisterschaft

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    gerade die Bambini HKM erlebt.


    Positiv: es wurde ein Futsalball Größe 3 verwendet :thumbup:


    Negativ : Spielfeld ganze Halle, Tore 5 x 2 Meter, Strafstossentfernung 9m, bei ca 50% der Mannschaften permant Anweisungen brüllende Betreuer an den Seitenlinien, der Höhepunkt einer jeweils links und rechts an der Mittellinie sowie einer am linken und einer am rechten Torpfosten des eigenen Tores :thumbdown:


    gruss stannis

  • Revilo
    Eigentlich braucht man Deinem Posting nichts mehr hinzuzufügen ! Hat dieser Wahnsinn nie ein Ende ?


    @onkel
    Bei einer Kreismeisterschaft ist der jeweilige Kreis für die Rahmenbedingungen zuständig. Und wenn in der Ausschreibung nicht explizit drin steht, dass sich die Trainer ausschließlich auf ihrer Seite aufzuhalten haben, schöpfen viele Kandidaten eben diese Lücke aus. Konnte ich am eigenen Leib miterleben, als ein Betreuer auf meiner Seite stand und mir mit seiner Dauerbeschallung auf die E... ging. Auf Ansprache kam nur: Nö. Steht doch nirgendwo.
    Insofern sind da dem jeweiligen Ausrichter die Hände gebunden.
    Ich kann mich noch daran erinnern, dass unser Kreis dies nach einigen Vorfällen in der Ausschreibung verankert hatte, dass die Trainer auf ihrer Seite zu stehen haben. Ich weiß nicht, ob dies heute auch noch so ist.

  • Hallo zusammen,


    letztes Jahr wurde die HKM im 3+1 Modus auf 3 Felder ausgetragen, dieses Jahr im 4+1 auf zwei Felder. Hier hat ein Umdenken stattgefunden. Ich persönlich war und bin vom 3+1 Modus begeistert. Dieses Jahr haben wir nur an solchen Turnieren teilgenommen, ansonsten bin ich weggeblieben. Nur ein Turnier 5+1 mit Achtel- Viertel- Halbfinale und Endspiel haben wir erleben dürfen.


    Mit viel Eigeninitiative konnten wir unser eigenes Turnier auf 3+1 umbasteln. War klasse, konnte alle Spieler einsetzen, viele Tore.


    Diese Turnierform setzt sich mehr und mehr durch. Ich stelle aber auch fest, dass die ,ambitionierten, Vereine ihre zweiten Mannschaften schicken und mit den ersten Mannschaften die traditionellen Turniere 5+1 inkl. Endspiel spielen.


    Ich kann nur jedem empfehlen, dass eigene Turnier umzubasteln. Vielleicht springt der nächste Verein auf den Zug auf und irgendwann gehen die Teilnahmen bei 5+1 oder 6+1 zurück. Und irgendwann bekommt auch der Kreis dies mit. Also Eigeninitiative ist gefragt.

  • Hallenkreismeisterschaften haben in G- und F-Jugend nichts verloren, auch nicht, wenn sie, wie bei uns im Kreis, nicht als solche bezeichnet werden. Meiner Meinung nach darf es sowas allerfrühestens im zweiten E-Jugendjahr geben, vorher ist das einfach nur kinderschädigend. Deshalb plädiere ich auch dafür, überall dort, wo die Hallenrunde in einem kinderfeindlichen Modus durchgeführt wird, Rückgrat zu zeigen und nicht teilzunehmen. Stattdessen sollte man lieber an bekanntermaßen guten Einladungsturnieren teilnehmen und selbst entsprechende Turniere ausrichten. Wenn es in der Umgebung nichts Passendes gibt, dann muss man halt entsprechend mehr eigene Turniere ausrichten, es müssen ja nicht immer große sein, sondern auch mal kleinere mit nur zwei oder drei Gastvereinen, bei denen man nicht so viele Bewirtungsschichten und so viel Kaffee, Kuchen, Capri-Sonne und Brezeln braucht.


    Ich würde, wäre ich Jugendleiter, bei uns im Kreis keine G-, F- und junge E-Mannschaft zur offiziellen Hallenrunde melden.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Revilo
    Eigentlich braucht man Deinem Posting nichts mehr hinzuzufügen ! Hat dieser Wahnsinn nie ein Ende ?


    @onkel
    Bei einer Kreismeisterschaft ist der jeweilige Kreis für die Rahmenbedingungen zuständig. Und wenn in der Ausschreibung nicht explizit drin steht, dass sich die Trainer ausschließlich auf ihrer Seite aufzuhalten haben, schöpfen viele Kandidaten eben diese Lücke aus. Konnte ich am eigenen Leib miterleben, als ein Betreuer auf meiner Seite stand und mir mit seiner Dauerbeschallung auf die E... ging. Auf Ansprache kam nur: Nö. Steht doch nirgendwo.
    Insofern sind da dem jeweiligen Ausrichter die Hände gebunden.
    Ich kann mich noch daran erinnern, dass unser Kreis dies nach einigen Vorfällen in der Ausschreibung verankert hatte, dass die Trainer auf ihrer Seite zu stehen haben. Ich weiß nicht, ob dies heute auch noch so ist.


    Mein Höhepunkt in der Hinsicht waren in der E-Jugend bei einem Hallenturnier mal zwei Mütter eines anderen Vereins. Ich stand mit zwei Metern Abstand zum Spielfeld kurz vor der Tribüne. Diese zwei Mütter standen dann beim Spiel direkt am Spielfeldrand, anfangs in der Hälfte, in der die Auswechselspieler und der Trainer des Vereins auch waren. Dann haben sie aber angefangen, dem Spiel nachzugehen. Und standen dann irgendwann - kreischenderweise - vor mir. Ich musste erstmal lachen, aber dann ist es mir doch ziemlich auf die Nerven gegangen. Als sie mal wieder etwas zur Seite gewichen sind habe ich mich dann an den Spielfeldrand gestellt. Daraufhin sind sie beim nächsten Mal vor mir her auf das Spielfeld gelatscht. Als ich sie gebeten habe, sich mal etwas zu zügeln kamen Kommentare in die Richtung was ich denn eigentlich wollte, ich hätte ihnen gar nichts zu sagen. Der Trainer der Mannschaft, eigentlich ganz vernünftig, wollte und konnte sich anscheinend dagegen auch nicht durchsetzen, der Turnierleitung war's auch wurscht. Das ist dann doch mal ein Fall, in dem man sich drüber freut, wenn die Kinder irgendwann alt genug werden, dass die Eltern peinlich werden - denn die Kinder dieser Mütter spielen beide noch, mittlerweile wird aber nicht mehr am Rand oder von der Tribüne in dem Maße mitgekrischen.

  • Bei uns im Kreis wird in der Halle auch in G- und F-Jugend mit fünf Feldspielern plus Torwart gespielt. Ich halte das für falsch: je jünger die Spieler, umso kleiner sollten die Mannschaften sein, denn den jüngeren Spielern fehlt ganz einfach die Übersicht. Außerdem sind sie noch viel egozentrischer und weniger dazu in der Lage, sich in eine Gruppe sinnvoll einzuordnen. Deshalb sieht man ja auch die berüchtigte Spielertraube um den Ball herum. Schließlich sind die technischen Fähigkeiten der jüngsten Spieler zwangsläufig schwächer, sie benötigen also noch mehr Zeit und Raum, um den Ball zu beherrschen. Das sind alles Punkte, die meiner Meinung nach eindeutig dafür sprechen, in der G-, und eigentlich auch noch in der F-Jugend, mit ganz wenigen Spielern pro Mannschaft zu spielen, draußen, wo man ohnehin eigene Felder markieren muss, also am liebsten 3:3 oder 3+1:3+1, in der Halle quer im 3:3 oder auf das Handballfeld im 4+1:4+1 -- das Handballfeld ist für nur drei Spieler zu groß.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Bei uns Spielen sie 1:5 vermehrt wurde auch auf den klassischen Ausputzer gesetzt steht hintendrin und drischt die Bälle planlos nach vorne


    Na klar, das provoziert man mit der klassischen Spielform ja auch. Man vergleiche nur mal im Geiste das 5+1:5+1 auf Handball- oder, was im G-Jugendbereich völlig und und F-Jugendbereich in der Halle ziemlich frustrierend für den Torhüter ist, auf Jugendtore (5x2m) mit dem 3:3 auf vier Minitore, und überlege dann mal, was kindgerechter ist.


    Übrigens kann man auch 3+1:3+1 spielen, das funktioniert sogar sehr gut und ist allemal interessanter als 5+1:5+1 oder 6+1:6+1.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Bei uns Spielen sie 1:5 vermehrt wurde auch auf den klassischen Ausputzer gesetzt steht hintendrin und drischt die Bälle planlos nach vorne


    Ich weiß, dass das eigentlich nicht hierher gehört. Wir nehmen derzeit nicht an Turnieren o. ä. teil, so dass ich nur von unseren Trainings und den hier vorgenommenen Spielen her urteilen kann. Wir lassen in einer kleinen Halle mit kleinem Handballfeld die Jungs zum Abschluss einfach 4 gegen 4 spielen. Wir Betreuer machen keinerlei Vorgaben; es gibt keine Reaktion außer Lob für ein gutes Dribbling oder eine tolle Körperbewegung usw..


    Dabei fällt mir auf, dass es den "Spielertyp", der Bälle nach vorne schießt, gibt, auch ohne dass man das vorgibt. Meistens sind das relativ groß gewachsene Kinder, die einen guten Schuss haben, aber - aus welchen Gründen auch immer - nicht mit dem Ball laufen, also dribbeln wollen (jedenfalls nicht lange). Mir ist dieser Spielertypus schon vor einigen Jahren aufgefallen. Ich würde - aus heutiger Sicht - einen solchen Jungen immer wieder zum Dribbling animieren und es jedenfalls nicht zusätzlich fördern, dass er diese Rolle (ne Art Ausputzer) dauerhaft ausfüllt. Aber es gibt (denke ich) halt auch bewegungsfaule Spieler, die das gerne machen. Ergebnistrainer lassen ihn dann ständig da spielen, weil er das ja gut und gerne macht.

  • Bei uns im Kreis wird in der Halle auch in G- und F-Jugend mit fünf Feldspielern plus Torwart gespielt. Ich halte das für falsch: je jünger die Spieler, umso kleiner sollten die Mannschaften sein, denn den jüngeren Spielern fehlt ganz einfach die Übersicht. Außerdem sind sie noch viel egozentrischer und weniger dazu in der Lage, sich in eine Gruppe sinnvoll einzuordnen. Deshalb sieht man ja auch die berüchtigte Spielertraube um den Ball herum. Schließlich sind die technischen Fähigkeiten der jüngsten Spieler zwangsläufig schwächer, sie benötigen also noch mehr Zeit und Raum, um den Ball zu beherrschen. Das sind alles Punkte, die meiner Meinung nach eindeutig dafür sprechen, in der G-, und eigentlich auch noch in der F-Jugend, mit ganz wenigen Spielern pro Mannschaft zu spielen, draußen, wo man ohnehin eigene Felder markieren muss, also am liebsten 3:3 oder 3+1:3+1, in der Halle quer im 3:3 oder auf das Handballfeld im 4+1:4+1 -- das Handballfeld ist für nur drei Spieler zu groß.

    Ich meine auch, dass geringe Mannschaftsstärke äußerst vorteilhaft ist. Man muss aber auch schauen, dass das Feld nicht zu groß wird. Wir müssen außerdem in unserer kleinen Halle dann mehr Teams bilden, aber mittlerweile können die Kinder auch mal kurze Zeit draußen sitzen und zuschauen. Das war am Anfang gar nicht so einfach.

  • Ich weiß, dass das eigentlich nicht hierher gehört.


    Wieso denn, finde ich durchaus passend.


    Wir nehmen derzeit nicht an Turnieren o. ä. teil, so dass ich nur von unseren Trainings und den hier vorgenommenen Spielen her urteilen kann.


    Ich sehe jetzt leider nicht, welche Altersklasse du trainierst, aber für die G-Jugend finde ich das vollkommen richtig. Und selbst im ersten F-Jahr wäre ich noch recht zurückhaltend, keinesfalls würde ich auf Turnieren mit zu großen Mannschaften teilnehmen wollen, oder solchen mit Finalrunden. Da würde ich eher selbst ab und an ein paar Mannschaften zu kindgerechten Kleinturnieren einladen.


    Wir lassen in einer kleinen Halle mit kleinem Handballfeld die Jungs zum Abschluss einfach 4 gegen 4 spielen. Wir Betreuer machen keinerlei Vorgaben; es gibt keine Reaktion außer Lob für ein gutes Dribbling oder eine tolle Körperbewegung usw..


    So mache ich das auch, wobei ich bei jedem Tor oder spätestens nach z.B. drei Minuten im Tor rotieren lasse. Und ab und an stelle ich noch Minitore in die Nähe der Ecken, wo dann auch Tore erzielt werden können.


    Dabei fällt mir auf, dass es den "Spielertyp", der Bälle nach vorne schießt, gibt, auch ohne dass man das vorgibt. [...] Ich würde - aus heutiger Sicht - einen solchen Jungen immer wieder zum Dribbling animieren und es jedenfalls nicht zusätzlich fördern, dass er diese Rolle (ne Art Ausputzer) dauerhaft ausfüllt.


    Genau. Man kann ihnen entgegen kommen, indem man diese Spielertypen mal zusammen stellt, also z.B. 2:2 spielen lässt und in einer Vierergruppe (also zwei gegeneinander spielenden Mannschaften) nur solche Spieler versammelt. Dann eine Spielform, in der schnelle Richtungswechsel und Dribbling gefordert wird, also z.B. eine Coerver-Spielform im 2:2 auf vier nach außen geöffnete Minitore, und selbst diese Spieler sind dazu gezwungen, ihre Taktik zu ändern.


    Aber es gibt (denke ich) halt auch bewegungsfaule Spieler, die das gerne machen. Ergebnistrainer lassen ihn dann ständig da spielen, weil er das ja gut und gerne macht.


    Korrekt. Wenn man also als Trainer sein Tun auf das erfolgreiche Bestreiten der herkömmlichen, meiner Meinung nach eben eher weniger sinnvollen Spielform ausrichtet, so leistet man vielen seiner Schützlinge langfristig einen Bärendienst und erringt Pyrrhussieg um Pyrrhussieg -- ach, bin ich wieder von geflügelten Worten begeistert... ;)

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • tobn


    Wir betreuen Bambini bzw. G-Junioren. In Deiner Antwort sind viele gute Ideen, die ich mir merken werde. Gut finde ich vor allem das "Ausputzerspiel". Ist aber dann mehr für draußen, wo wir mehrere Spielfelder machen können. Das mit dem Pyrrhussieg sehe ich auch so. Aber so läuft das Geschäft, erst recht hier in Sachsen, wo Ligen und Ergebnisse einfach ganz weit vorne sind.


    Ich weiß, dass das hier nicht gerne gelesen wird, aber auch viele Kinder lieben die Welt der Champions-League-Turniere und Tabellen..... Ein solches Turnier bestreiten wir demnächst auch (wobei ich hoffe, dass das wegen der freundlichen Gastgeber nicht ganz so schlimm wird, auch weil bei 6 Teams jeder gegen jeden spielt).


    Dann würden wir von der Planung her im Frühjahr vielleicht ein eigenes Spielfest organisieren und Teams einladen, die sich damit anfreunden können, dass es nicht um Platz 1 bis 8 geht, sondern um das Spiel an sich. Ansonsten haben wir die Eltern angeschrieben und mitgeteilt, dass wir uns zur Vergrößerung der Spielpraxis zusätzlich am Wochenende auf unserem Sportplatz treffen können und dann einfach spielen, je nach Interesse dann auch auf mehreren Feldern.


    Ich denke aber, dass das Fernhalten von Spielbetrieb spätestens ab F-Jugend hier in Leipzig vielleicht nicht so gut wäre, weil es hier eine Art erwarteter Standard ist. Im übrigen finde ich auch die Idee des hiesigen Verbandes, kleine Turnierrunden auch für G-Junioren zu veranstalten, für eine Mannschaft, die einigermaßen wettbewerbsfähig ist, gar nicht sooo schlecht. Voraussetzung wäre halt, dass alle, die wollen, gleiche Spielzeit erhalten und dass das freie Spiel und absolute Zurückhaltung von Eltern und Trainern gewährleistet sind und Ergebnisse egal sind. Das ist das schier unlösbare Problem...

  • Ist aber dann mehr für draußen, wo wir mehrere Spielfelder machen können.


    Ich denke, in der Halle kann man gut zwei solcher Felder auf einem Handballfeld aufbauen. Sollte man nicht genug Minitore haben, so macht man das auf einer Hallenhälfte und eine andere Spielform in der anderen. Da könnte man z.B. auch umgekippte Bänke nehmen, bei denen sie Sitzfläche Trefferfläche ist und nach außen zeigt. Achtung: höhere Verletzungsgefahr. Noch besser dürften Böcke sein -- an die kommen wir aber leider nicht ran...


    Das mit dem Pyrrhussieg sehe ich auch so. Aber so läuft das Geschäft, erst recht hier in Sachsen, wo Ligen und Ergebnisse einfach ganz weit vorne sind.


    Naja, man muss ja nicht jeden Mist mit machen... Zumal wenn er die Kinder langfristig weniger weiter bringt.


    Ich weiß, dass das hier nicht gerne gelesen wird, aber auch viele Kinder lieben die Welt der Champions-League-Turniere und Tabellen..... Ein solches Turnier bestreiten wir demnächst auch (wobei ich hoffe, dass das wegen der freundlichen Gastgeber nicht ganz so schlimm wird, auch weil bei 6 Teams jeder gegen jeden spielt).


    Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Trainer, für die der Sieg ihrer Mannschaft eine deutlich geringere Bedeutung als die Förderung der sportlichen wie sozialen Entwicklung all ihrer Kinder hat, in irgendeiner Art daran interessiert sind, dass ihre Spieler nicht gewinnen wollen oder es ihnen gar egal ist, ob sie gewinnen oder verlieren. Das ist keineswegs so, der gesunde sportliche Ehrgeiz und eine hohe Einsatzbereitschaft sind ungeheuer wertvolle Tugenden. Es ist doch so: die Kinder sollen gewinnen wollen. Der Trainer sollte sie dazu auch positiv motivieren, also anfeuern und loben. Aber ihm selbst, rein persönlich, sollte das Ergebnis des Spiels ziemlich egal sein. Ihm sollte es darum gehen, dass seine Spieler möglichst viel von dem gezeigt haben, was sie können, dass sie Freude hatten, dass sie gerannt sind und sich ausgetobt haben, dass sie häufig den Ball hatten und viel aufs Tor geschossen haben, dass sie immer versucht haben, dem Gegner den Ball abzunehmen, wenn er ihn hatte. Was am Ende heraus kommt, ist dann für den Trainer selbst ziemlich unwichtig, Außer dass lange Serien nicht hilfreich sind, weder viele Niederlagen, die den Kindern den Mut nehmen, am Selbstvertrauen nagen und ihnen das Engagament rauben, noch ständige Siege, welche zu Überheblichkeit, Arroganz und Faulheit führen (können).


    Spielt also ruhig mit Platzierungen, sehr aber zu, dass Ihr alle Kinder gleichermaßen motiviert und begeistert. Bildet zufällige Mannschaften und haltet sie klein, achtet auch darauf, dass die Spieler, die im letzten Turnier auf den letzten Plätzen gelandet sind, sich im nächsten Turnier vielleicht eher mit einem oder zwei starken Spielern in einer Mannschaft wiederfinden. Seht zu, dass die Eltern alle Eure Spieler anfeuern, egal um welchen Platz sie spielen. Und seht Trostpreise für die hinteren Plätze vor.


    Dann würden wir von der Planung her im Frühjahr vielleicht ein eigenes Spielfest organisieren und Teams einladen, die sich damit anfreunden können, dass es nicht um Platz 1 bis 8 geht, sondern um das Spiel an sich.


    Wenn Ihr eine Turnierform sucht, bei der am Ende Platzierungen heraus kommen, das aber für die Teilnehmer weniger gut zu durchschauen ist und wo es daher eigentlich immer nur um das nächste Spiel geht, dann empfehle ich Euch das Schweizer System. Dazu braucht man aber während des Turniers einen Computer und hat vorab keinen festen Turnierplan -- man weiß zwar schon, wie viele Spiele stattfinden werden, wann also die ganzen Spiele stattfinden, aber nicht, wer genau welches Spiel bestreiten wird.


    Ansonsten haben wir die Eltern angeschrieben und mitgeteilt, dass wir uns zur Vergrößerung der Spielpraxis zusätzlich am Wochenende auf unserem Sportplatz treffen können und dann einfach spielen, je nach Interesse dann auch auf mehreren Feldern.


    Finde ich gut. Da würde ich auch empfehlen, kleine Mannschaften zu bilden und auf mehreren Feldern parallel zu spielen.


    Ich denke aber, dass das Fernhalten von Spielbetrieb spätestens ab F-Jugend hier in Leipzig vielleicht nicht so gut wäre, weil es hier eine Art erwarteter Standard ist.


    Tja, damit spielt man das üble Spiel aber mit. Welches Recht hat es denn irgendwer, von Euch zu erwarten, Euren Kindern Schaden zuzufügen?


    Im übrigen finde ich auch die Idee des hiesigen Verbandes, kleine Turnierrunden auch für G-Junioren zu veranstalten, für eine Mannschaft, die einigermaßen wettbewerbsfähig ist, gar nicht sooo schlecht. Voraussetzung wäre halt, dass alle, die wollen, gleiche Spielzeit erhalten und dass das freie Spiel und absolute Zurückhaltung von Eltern und Trainern gewährleistet sind und Ergebnisse egal sind. Das ist das schier unlösbare Problem...


    Du sagst es, das ist nur äußerst schwer zu lösen. Wenn es aber eine offizielle Runde ist, dann ist die Teilnahme ab Anmeldung schon wieder verpflichtend. Und aller Wahrscheinlichkeit nach kann man sich seine Gegner auch nicht aussuchen. Nee, würde ich nicht machen, stattdessen kann man sowas doch in Eigeninitiative machen. Mal ehrlich, im jungen G-Jahrgang fangen doch die Kids eigentlich alle erst an, da brauche ich überhaupt noch keine Spiele gegen andere Teams. Und wie viele brauche ich wirklich im zweiten G-Jahr? Reicht es da nicht voll und ganz, wenn ich übers Jahr verteilt sechs bis acht mal eine bis drei Mannschaften einlade?


    Nachtrag: den meisten Erwachsenen geht es im Kinder- und Jugendfußball nie schnell genug, sie müss(t)en sich eigentlich permanent bremsen, das käme den Kids in den meisten Fällen sehr zugute.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Zitat von »holzi« Ist aber dann mehr für draußen, wo wir mehrere Spielfelder machen können.
    Ich denke, in der Halle kann man gut zwei solcher Felder auf einem Handballfeld aufbauen. Sollte man nicht genug Minitore haben, so macht man das auf einer Hallenhälfte und eine andere Spielform in der anderen. Da könnte man z.B. auch umgekippte Bänke nehmen, bei denen sie Sitzfläche Trefferfläche ist und nach außen zeigt. Achtung: höhere Verletzungsgefahr. Noch besser dürften Böcke sein -- an die kommen wir aber leider nicht ran...

    Das wäre ne Idee, aber die Halle ist schon sehr klein. Wir probieren es mal..


    Zitat von »holzi« Das mit dem Pyrrhussieg sehe ich auch so. Aber so läuft das Geschäft, erst recht hier in Sachsen, wo Ligen und Ergebnisse einfach ganz weit vorne sind.
    Naja, man muss ja nicht jeden Mist mit machen... Zumal wenn er die Kinder langfristig weniger weiter bringt.

    Stimmt schon, aber ist der letzte Satz allgemeingültig und bewiesen?

    Zitat von »holzi« Ich weiß, dass das hier nicht gerne gelesen wird, aber auch viele Kinder lieben die Welt der Champions-League-Turniere und Tabellen..... Ein solches Turnier bestreiten wir demnächst auch (wobei ich hoffe, dass das wegen der freundlichen Gastgeber nicht ganz so schlimm wird, auch weil bei 6 Teams jeder gegen jeden spielt).
    Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Trainer, für die der Sieg ihrer Mannschaft eine deutlich geringere Bedeutung als die Förderung der sportlichen wie sozialen Entwicklung all ihrer Kinder hat, in irgendeiner Art daran interessiert sind, dass ihre Spieler nicht gewinnen wollen oder es ihnen gar egal ist, ob sie gewinnen oder verlieren. Das ist keineswegs so, der gesunde sportliche Ehrgeiz und eine hohe Einsatzbereitschaft sind ungeheuer wertvolle Tugenden. Es ist doch so: die Kinder sollen gewinnen wollen. Der Trainer sollte sie dazu auch positiv motivieren, also anfeuern und loben. Aber ihm selbst, rein persönlich, sollte das Ergebnis des Spiels ziemlich egal sein. Ihm sollte es darum gehen, dass seine Spieler möglichst viel von dem gezeigt haben, was sie können, dass sie Freude hatten, dass sie gerannt sind und sich ausgetobt haben, dass sie häufig den Ball hatten und viel aufs Tor geschossen haben, dass sie immer versucht haben, dem Gegner den Ball abzunehmen, wenn er ihn hatte. Was am Ende heraus kommt, ist dann für den Trainer selbst ziemlich unwichtig, Außer dass lange Serien nicht hilfreich sind, weder viele Niederlagen, die den Kindern den Mut nehmen, am Selbstvertrauen nagen und ihnen das Engagament rauben, noch ständige Siege, welche zu Überheblichkeit, Arroganz und Faulheit führen (können).

    Jep. Ich denke auch, dass es falsch wäre, den Kindern jedes Gewinndenken auszureden.


    Spielt also ruhig mit Platzierungen, sehr aber zu, dass Ihr alle Kinder gleichermaßen motiviert und begeistert. Bildet zufällige Mannschaften und haltet sie klein, achtet auch darauf, dass die Spieler, die im letzten Turnier auf den letzten Plätzen gelandet sind, sich im nächsten Turnier vielleicht eher mit einem oder zwei starken Spielern in einer Mannschaft wiederfinden. Seht zu, dass die Eltern alle Eure Spieler anfeuern, egal um welchen Platz sie spielen. Und seht Trostpreise für die hinteren Plätze vor.

    So viele Turniere möchten wir eigentlich gar nicht angehen.


    Zitat von »holzi« Dann würden wir von der Planung her im Frühjahr vielleicht ein eigenes Spielfest organisieren und Teams einladen, die sich damit anfreunden können, dass es nicht um Platz 1 bis 8 geht, sondern um das Spiel an sich.
    Wenn Ihr eine Turnierform sucht, bei der am Ende Platzierungen heraus kommen, das aber für die Teilnehmer weniger gut zu durchschauen ist und wo es daher eigentlich immer nur um das nächste Spiel geht, dann empfehle ich Euch das Schweizer System. Dazu braucht man aber während des Turniers einen Computer und hat vorab keinen festen Turnierplan -- man weiß zwar schon, wie viele Spiele stattfinden werden, wann also die ganzen Spiele stattfinden, aber nicht, wer genau welches Spiel bestreiten wird.

    Ich persönlich bräuchte bei G-Junioren überhaupt keine Platzierungen. Aber spielen sollen sie halt.


    Zitat von »holzi« Ansonsten haben wir die Eltern angeschrieben und mitgeteilt, dass wir uns zur Vergrößerung der Spielpraxis zusätzlich am Wochenende auf unserem Sportplatz treffen können und dann einfach spielen, je nach Interesse dann auch auf mehreren Feldern.
    Finde ich gut. Da würde ich auch empfehlen, kleine Mannschaften zu bilden und auf mehreren Feldern parallel zu spielen.

    Ja, genau. Kleine Teams mit vielen vielen Ballkontakten.


    Zitat von »holzi« Ich denke aber, dass das Fernhalten von Spielbetrieb spätestens ab F-Jugend hier in Leipzig vielleicht nicht so gut wäre, weil es hier eine Art erwarteter Standard ist.
    Tja, damit spielt man das üble Spiel aber mit. Welches Recht hat es denn irgendwer, von Euch zu erwarten, Euren Kindern Schaden zuzufügen?

    Ich habe ja schon mal vor Jahren teilgenommen. Ich glaube, außer mir hat da eigentlich niemand Schaden genommen ;) Scherz beiseite, ich sehe das auch äußerst kritisch. Aber wenn man alle KiFu-Prinzipien einhalten würde?


    Zitat von »holzi« Im übrigen finde ich auch die Idee des hiesigen Verbandes, kleine Turnierrunden auch für G-Junioren zu veranstalten, für eine Mannschaft, die einigermaßen wettbewerbsfähig ist, gar nicht sooo schlecht. Voraussetzung wäre halt, dass alle, die wollen, gleiche Spielzeit erhalten und dass das freie Spiel und absolute Zurückhaltung von Eltern und Trainern gewährleistet sind und Ergebnisse egal sind. Das ist das schier unlösbare Problem...
    Du sagst es, das ist nur äußerst schwer zu lösen. Wenn es aber eine offizielle Runde ist, dann ist die Teilnahme ab Anmeldung schon wieder verpflichtend. Und aller Wahrscheinlichkeit nach kann man sich seine Gegner auch nicht aussuchen. Nee, würde ich nicht machen, stattdessen kann man sowas doch in Eigeninitiative machen. Mal ehrlich, im jungen G-Jahrgang fangen doch die Kids eigentlich alle erst an, da brauche ich überhaupt noch keine Spiele gegen andere Teams. Und wie viele brauche ich wirklich im zweiten G-Jahr? Reicht es da nicht voll und ganz, wenn ich übers Jahr verteilt sechs bis acht mal eine bis drei Mannschaften einlade?

    Das sind exakt die zwei Alternativen, über die wir nachdenken!! Mit ganz jungen G-Jugendlichen würde ich gar keine Spiele austragen.


    Nachtrag: den meisten Erwachsenen geht es im Kinder- und Jugendfußball nie schnell genug, sie müss(t)en sich eigentlich permanent bremsen, das käme den Kids in den meisten Fällen sehr zugute.

    Stimmt, ist aber eine Illusion, wenn ich den Wahnsinn jedes Wochenende quer durch alle Altersklassen bis hoch zur D-Jugend sehe.....

  • Dabei fällt mir auf, dass es den "Spielertyp", der Bälle nach vorne schießt, gibt, auch ohne dass man das vorgibt. Meistens sind das relativ groß gewachsene Kinder, die einen guten Schuss haben, aber - aus welchen Gründen auch immer - nicht mit dem Ball laufen, also dribbeln wollen (jedenfalls nicht lange). Mir ist dieser Spielertypus schon vor einigen Jahren aufgefallen. Ich würde - aus heutiger Sicht - einen solchen Jungen immer wieder zum Dribbling animieren und es jedenfalls nicht zusätzlich fördern, dass er diese Rolle (ne Art Ausputzer) dauerhaft ausfüllt. Aber es gibt (denke ich) halt auch bewegungsfaule Spieler, die das gerne machen. Ergebnistrainer lassen ihn dann ständig da spielen, weil er das ja gut und gerne macht.

    Diesen Spielertyp gab es zu Bambini- oder G-Jugend-Zeiten in der Mannschaft meines Sohnes auch - groß, kräftig, Mordsschuß mit Links. Immer einer der "Besten", denn er konnte von überall auf dem Feld ein Tor erzielen. Leider wurde ihm nicht gesagt, dass er doch lieber dribbeln soll (könnte ja bei Ballverlust "gefährlich" werden). Heute (D-Jugend, immer noch groß, (zu) kräftig und immer noch eine Linke Klebe, die sich gewaschen hat) ist er in der Mannschaft, die ich betreue und ich muss ihn immer wieder ermahnen, den Ball nicht direkt nach vorne zu hauen. Sondern Ballannahme, danach entweder Pass, Dribbling oder Torschuß. Das ist sehr müßig - zumal er sich nun wundert: "früher war das doch super, wenn er die Dinger direkt nach vorne gehauen hat..." deshalb lieber frühzeitig mit den Jungs (und Mädchen) arbeiten - um so älter sie werden, um so schwieriger ist es, Angewohnheiten zu ändern...