Runtastic (App) in der Vorbereitung nutzen

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  • Hallo,


    Ich habe vor ein paar Tagen davon gehört, dass ein Trainer (beim Handball) seine Spieler dazu beauftragt, einmal in der Woche 5km laufen zu gehen. Die Spieler sollen hier zu die App Runtastic nutzen, damit er das überprüfen kann und er quasi auch direkt sieht, ob er sich bei der Zeit verbessert etc. Mit Runtastic kann man seinen Lauf aufnehmen, also die Strecke etc. Er lässt sich dann Screenshots schicken von den Ergebnissen nach jedem Lauf.


    Was haltet ihr davon?


    Ich finde die Grundidee eigentlich Recht spannend, aber wahrscheinlich eher was für ambitioniertere Mannschaften? Und sicher auch nur etwas ab B-Jugend (vielleicht auch C-Jugend)


    Grüße
    Benjamin

    Grüße
    Benjamin

  • Machen wir so. Mit widerstrebt dieser ganze Überwachsungskram im Prinzip, der Trainerkollege hat's aber so eingeführt und es ist ja im Prinzip zu dem Zweck auch ok. Ich fand trotzdem die Zeit cooler, als man sich bei sowas wie Läufen überlegen konnte, ob man hinterher flunkert oder wirklich sagt, wieviel man gemacht hat. Jetzt wird's damit schon erheblich schwieriger.

  • Also ich denke dass man das verpflichtend machen kann wenn man nur 2 Mal die Woche trainiert aber allgemein gesehen finde ich es wichtiger dass man Ausdauer auf Fußballerischer Basis vermittelt. Denn ein Lamgstreckenläufer ist kein Sprinter und die Energiebereitstellung des Körpers ist im Wettspiel eome völlig andere als bei 5 km joggen.
    Daher sollte das jeder selver entscheiden und für die Vorbereitung würde ich ein 30 Min Training anberaumen und dann Intervalltraining machen, das ist sinniger

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Also ich denke dass man das verpflichtend machen kann wenn man nur 2 Mal die Woche trainiert aber allgemein gesehen finde ich es wichtiger dass man Ausdauer auf Fußballerischer Basis vermittelt. Denn ein Lamgstreckenläufer ist kein Sprinter und die Energiebereitstellung des Körpers ist im Wettspiel eome völlig andere als bei 5 km joggen.
    Daher sollte das jeder selver entscheiden und für die Vorbereitung würde ich ein 30 Min Training anberaumen und dann Intervalltraining machen, das ist sinniger


    Sicherlich sind Ausdauerläufe nicht besonders fußballspezifisch, allerdings hatte ich als Spieler in dem Alter, in dem unsere Spieler jetzt sind, schon den Eindruck, dass ich eine andere Grundlage hatte wenn das Training wieder los ging, wenn ich den individuellen Trainingsplan etwa im Sommer befolgt hatte (und der bestand zu einem Großteil aus Ausdauerläufen), was bei mir schon mal sehr unterschiedlich war, also ein Jahr habe ich fast alles gemacht, ein anderes Jahr so gut wie nichts. Obwohl ich auch sonst viel Bewegung hatte hat das einen deutlichen Unterschied gemacht.


    Natürlich ist's aber prinzipiell sinnvoller, dann gleich fußballspezifisch zu trainieren. Wenn man aber eine Pause machen muss oder will (wir hatten einige Jungs mit leichten Verletzungsproblemen zuletzt und haben seit Jahren wenn überhaupt nur sehr kurze Pausen im Sommer und im Winter gemacht, daher haben wir's diesmal mal etwas ausgedehnt), dann finde ich ein paar Ausdauerläufe nicht verkehrt. Bei uns ist die Vorgabe 6x35min laufen zwischen 1.1. und 15.1. - ich bin sehr gespannt, was dabei am Ende rauskommt, weil ich das in puncto Selbstregulation schon eine heftige Herausforderung für C-Jugendliche finde. Deshalb geb ich zu dem Thema dann zwischendurch immer mal einen kleinen Tipp mit. Sieht eigentlich sogar ganz gut aus, viele der Jungs ziehen ganz gut mit.

  • Ausdauerläufe verordnen außerhalb des Fußballtrainings lehne ich bei Jugendlichen völlig ab. Zunächst mal empfinde ich das als einen Eingriff in die Privatsphäre, die Kinder brauchen auch Zeit für Schule, für Freunde, sonstige Aktivitäten etc. Nur damit meine Mannschaft (vielleicht) am Ende etwas fitter auf dem Platz steht, kann ich doch nicht so einen massiven Eingriff in die Freizeit der Kinder anordnen. Halte ich für völlig überzogen.


    Auch ist nicht jeder Körper für den Ausdauerlauf geboren, schon mal über langzeitfolgen für Gelenke nachgedacht ?

  • Ein zusätzliches Training ist, wenn es danach geht, ein viel größerer Eingriff. Denn Laufen kann man, wann und wo man will, beim Training ist man an eine bestimmte Zeit und einen bestimmten Ort gebunden.
    Aber warum nicht Intervallläufe als Hausaufgaben, wenn man denn schon welche aufgibt

  • Zitat@bonyamin:

    Zitat

    aber wahrscheinlich eher was für ambitioniertere Mannschaften?

    Würde ich so sehen. Im reinen Breitensport halte ich es für überzogen. Die Jungs haben dort in ihrer Freizeit nicht nur Fußball sondern auch andere, für sie vielleicht weit wichtigere Dinge im Kopf, denen sie ihre Zeit widmen wollen und müssen.
    Hier würde ich nur Empfehlungen aussprechen. Aber die Jungs in ihrer Freizeit kontrollieren zu wollen würde mir im Traum nicht einfallen. Die würden mir dann wohl auch zurecht einen Vogel zeigen.

  • Ausdauerläufe verordnen außerhalb des Fußballtrainings lehne ich bei Jugendlichen völlig ab. Zunächst mal empfinde ich das als einen Eingriff in die Privatsphäre, die Kinder brauchen auch Zeit für Schule, für Freunde, sonstige Aktivitäten etc. Nur damit meine Mannschaft (vielleicht) am Ende etwas fitter auf dem Platz steht, kann ich doch nicht so einen massiven Eingriff in die Freizeit der Kinder anordnen. Halte ich für völlig überzogen.


    Auch ist nicht jeder Körper für den Ausdauerlauf geboren, schon mal über langzeitfolgen für Gelenke nachgedacht ?


    Den ersten Punkt halte ich so nicht für schlüssig. Also, klar, man kann es sicher für überzogen halten. Aber als massiven Eingriff würde ich es nicht werten, und es wird auch noch genug Zeit für andere Aktivitäten bleiben, sofern man nicht auf die Idee kommt, dass jeder jeden Tag zweimal laufen soll. Wenn ich aber zum Beispiel in der Vorbereitung zusätzliche Laufeinheiten empfehle (bzw. ab einem gewissen Leistungsanspruch vorgebe), dann gehört das einfach zu dem Hobby Fußballspielen in diesem Verein dazu. Das kann man dann natürlich als Spieler doof finden und es kann einen Grund darstellen, warum man weniger gerne dort spielt oder vielleicht sogar gar nicht dort spielen möchte, aber der Eingriff in die Privatsphäre hält sich doch in Grenzen und der Zeitaufwand ist nun auch nicht übertrieben, wenn jemand etwa, wie im Ausgangsbeispiel, einmal die Woche laufen geht, oder, wie bei uns, auch dreimal die Woche, wenn in der Zeit kein Training ist. Das sind dann inklusive Vor- und Nachbereitung für einen Lauf 3x eine Stunde pro Woche, also drei Stunden; wenn normal Trainings- und Spielbetrieb sind kommen wir auf meistens 2x2,5 Stunden für Training und ca. 4 Stunden pro Spiel, also 9 Stunden pro Woche. Das Argument Zeitaufwand zieht also nicht unbedingt.


    Was mich allerdings interessieren würde, ist, ob du die Aussage, dass nicht jeder Körper für den Ausdauerlauf gemacht ist, noch etwas erläutern könntest, bzw. ob du eventuell sogar Quellen dazu hast. Es würde mich zwar wundern, wenn es tatsächlich Untersuchungen gäbe, die darauf hinweisen, dass einige wenige doch eher kürzere Ausdauerläufe deutlich schädlich sein könnten, aber wenn dem so sein sollte würde das meine Sichtweise darauf massiv verändern. Deswegen würde ich mich freuen, wenn du das nochmal ausführen könntest.

  • also so ein controlfreak wäre ich jetzt nicht. ich habe meinen c jugendlichen jetzt auch gesagt, geht mal die woche für 20 minuten joggen, damit sie ein wenig bewegung hatten, bevor die vorbereitung zur rückrunde los geht. wenn es einer nicht macht, wird er im training eben blöd schauen, wenn er nicht mehr mit kommt. aber wie gesagt, mit app und bla zu kontrolieren ist überzogen.

    Grüße Michael

  • Was mich allerdings interessieren würde, ist, ob du die Aussage, dass nicht jeder Körper für den Ausdauerlauf gemacht ist, noch etwas erläutern könntest, bzw. ob du eventuell sogar Quellen dazu hast. Es würde mich zwar wundern, wenn es tatsächlich Untersuchungen gäbe, die darauf hinweisen, dass einige wenige doch eher kürzere Ausdauerläufe deutlich schädlich sein könnten, aber wenn dem so sein sollte würde das meine Sichtweise darauf massiv verändern. Deswegen würde ich mich freuen, wenn du das nochmal ausführen könntest.


    Also es ist so dass ich mit nun mehr 48 Jahren ziemlich ramponierte Kniegelenke habe. Leider ist damit nicht nur eine Einschränkung der Beweglichkeit verbunden, sondern auch erhebliche Schmerzen. Das bedeutet schon eine ziemliche Einschränkung der Lebensqualität. Ich habe seit frühester Jugend Fußball gespielt und später (so ab 20,21 Jahren) zusätzlich gejoggt. Ab Mitte 30 ging es dann los mit den Kniebeschwerden. Erst Aufgabe des aktiven Fußballs- und Laufsports, mit zunehmenden Alter dann ständige Schmerzen. Macht man sich in jungen Jahren ja keine Gedanken drüber und es macht auch zuviel Spaß, Sport zu treiben.


    Ich beschäftige mich viel damit, was man so machen kann, Schmerztherapie, Behandlungsmethoden etc. um den Einsatz von künstlichen Kniegelenken hinaus zu zögern, gehe auch hin- und wieder in entsprechende Vorträge, lese viel darüber usw. Viele Orthopäden halten vom Joggen/Laufen gar nichts und raten davon ab, da sie mit den Spätfolgen konfrontiert werden. Es kann natürlich auch gut gehen, ich kenne genug Leute, mit denen ich damals Fußball gespielt habe und die ohne Probleme in der Altliga unterwegs sind. Aber von denen hat kaum einer zusätzlich noch gejoggt. Und es ist eben auch Veranlagung, jedes Gelenk ist anders, auch so ein Spruch von Orthopäden. Kniegelenke sind zwar grundsätzlich bei allen gleich aufgebaut, aber als Material nicht immer gleich Widerstandsfähig. Es gibt z.B. individuelle Unterschiede in der Belastbarkeit und die Beschaffenheit des Puffers im Gelenk, der Knorpelmasse. Der hat nicht bei allen die gleiche Qualität. Und mit zusätzlichen Kilometern steigt eben der Verschleiß. Zumal auch wesentliche Faktoren (richtig gute Sportschuhe, Laufuntergrund, Gewicht, Lauftechnik, evtl. noch nicht erkannte Kniegelenksfehlstellungen) häufig nicht ideal sind. Die Gleichung Laufen = Gesund stimmt nicht für jeden.




    Meine Abneigung beruht daher auf eigenen schlechten Langzeiterfahrungen, wirkliche Untersuchungen zu diesem Thema kenne ich nicht und ich glaube ich nicht, dass man eine Athrose tatsächlich dahingehend untersuchen kann, welche Belastung dazu geführt hat. Nur dass es zuviel war dürfte dann feststehen.

    Einmal editiert, zuletzt von thomasg ()


  • Ich hab den aktiven Fußball schon mit 17 drangeben müssen wegen Kniebeschwerden, da sind wir also in gewisser Weise Leidensgenossen. Wobei ich aber nicht besonders oft Joggen war...aber klar, es gibt sicherlich unterschiedliche Konstitutionen, die sich für unterschiedliche Belastungen eignen. Wobei man das ja auch beeinflussen kann durch entsprechendes Stabilisationstraining.


    Ok, du beziehst dich also hauptsächlich auf persönliche Erfahrung. Dass Laufen nicht unbedingt gesund ist, ist sicherlich richtig. Gilt aber ja für Fußball genauso, aber wir wollen halt nicht alle turnen, obwohl das sicherlich gesünder wäre :D .


    Eine einzelne Arthrose könnte man sicher nicht direkt auf ihre Ursachen hin untersuchen, aber denkbar wäre ja zum Beispiel, bei einer größeren Personenmenge die Korrelation zwischen Joggen und Kniebeschwerden zu untersuchen. Wobei ja dann auch noch wieder positive Auswirkungen des Joggens gegenzurechnen wären. Oder es wäre denkbar, dass man unterschiedliche Körperstatiken kennt und davon etwas abhängig machen kann. Ist aber natürlich auf dem Gebiet schwierig, wirklich aussagekräftige Untersuchungen zu machen. Experimente wären halt am besten, aber es geht halt um Menschen, da ist das mit den Experimenten dann etwas schwierig...bleibt halt letzten Endes, sich auf den Wissensstand, den's hat und auf den gesunden Menschenverstand zu verlassen. Der würde mir sagen, dass ständiges, langes Joggen insbesondere bei harten Böden sicherlich Folgen hat; ab und an mal und möglichst auf weichem Boden halte ich aber für unbedenklich.

  • bonyamin
    Ich persönlich bin ein absoluter Verfechter des sportartspezifischen Ausdauertrainings.
    Aus meiner Sicht ist das sture Wald- und Rundenlaufen völlig contraproduktiv. Bei Fuß- und Handballern haben solche Ausdauerläufe darum nichts verloren.


    Allerdings könnte man, wenn es denn auf 1m genau die Position bestimmt, Runtastic auf den neuen Smartwatches bei meinem Training (alles mit Ball auf dem Acker) mitlaufen lassen.
    Dann macht eine Auswertung, so sehe ich es jedenfalls, Sinn.
    Trotz genauerster Beobachtung ist es mir nicht möglich zu ermitteln wieviel ein Spieler im Training läuft.


    So Jungs, jetzt ran ans programmieren. Diese App wäre mir glatt 5 Euro wert.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Allerdings könnte man, wenn es denn auf 1m genau die Position bestimmt, Runtastic auf den neuen Smartwatches bei meinem Training (alles mit Ball auf dem Acker) mitlaufen lassen.


    Das wäre allerdings wirklich sinnvoll. Nicht um anschließend die Spieler anzumosern, sondern um Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzweigen. Meistens reichen ja ein paar Meter Laufschritt, um sich vorsorglich sinnvoll zu positionieren, obwohl der Ball gerade nicht in der Nähe ist. Aber es ist ein langer Weg das zu vermitteln. Nicht umsonst nutzen Profimannschaften ja schon länger diverse, leider teure, Techniken um die Aktivitäten auf dem Platz zu analysieren und auszuwerten. Da würde ich auch ein paar Euro für ne App spenden.

  • So Jungs, jetzt ran ans programmieren. Diese App wäre mir glatt 5 Euro wert.



    Hi Dirk,


    ich denke, der richtige Ansatz hier ware ein GPS-Tracker-Armband. Das kannst Du eventuell sogar im Spiel verwenden. Zumindest bei Testspielen. Muss man vielleicht abkleben. Bei Garmin zum Beispiel sollte dann eine Auswertung gut möglich sein. Da kann ich meine Laufstrecke bei meiner alten GPS-Uhr auch in Googlemaps einblenden lassen, damit kann ein Sportplatz gut eingefangen warden.


    Allerdings ist für diesen Zweck ein einfacher Schrittzähler nicht ausreichend. Microsofts neues Armband sollte zum Beispiel den Anforderugnen genügen.


    Die Smartphones kann man sich vielleicht auf den Bauch kleben ;)

  • Ich habe vor ein paar Tagen davon gehört, dass ein Trainer (beim Handball) seine Spieler dazu beauftragt, einmal in der Woche 5km laufen zu gehen. Die Spieler sollen hier zu die App Runtastic nutzen, damit er das überprüfen kann und er quasi auch direkt sieht, ob er sich bei der Zeit verbessert etc. Mit Runtastic kann man seinen Lauf aufnehmen, also die Strecke etc. Er lässt sich dann Screenshots schicken von den Ergebnissen nach jedem Lauf.

    Und was passiert, wenn die Spieler sich weigern? Entweder, weil sie nicht einsehen, sich vom Trainer so kontrollieren zu lassen, nicht wollen, dass eine App ihre Laufdaten speichert oder gar kein Smartphone besitzen?


    Als Spieler hätte ich mich hier definitiv geweigert. Nicht jeder hat die Zeit ein Mal in der Woche zusätzlich zu Schule und Training etc. auch noch laufen zu gehen. Vermutlich reden wir außerdem von Breitensport? Dann muss man auch bedenken, dass nicht jeder gerne joggen geht und man dann vielleicht eher beim Leichtathletik oder Triathlon landet und nicht beim Fußball/ andere Ballsportart/ ...
    Dann aber auch noch vorauszusetzen, dass sich die Jugendlichen eine App kaufen, damit der Trainer sie kontrollieren kann, finde ich schon ziemlich krass...

  • Und was passiert, wenn die Spieler sich weigern? Entweder, weil sie nicht einsehen, sich vom Trainer so kontrollieren zu lassen, nicht wollen, dass eine App ihre Laufdaten speichert oder gar kein Smartphone besitzen?


    Als Spieler hätte ich mich hier definitiv geweigert. Nicht jeder hat die Zeit ein Mal in der Woche zusätzlich zu Schule und Training etc. auch noch laufen zu gehen. Vermutlich reden wir außerdem von Breitensport? Dann muss man auch bedenken, dass nicht jeder gerne joggen geht und man dann vielleicht eher beim Leichtathletik oder Triathlon landet und nicht beim Fußball/ andere Ballsportart/ ...
    Dann aber auch noch vorauszusetzen, dass sich die Jugendlichen eine App kaufen, damit der Trainer sie kontrollieren kann, finde ich schon ziemlich krass...


    Keine Zeit ist ein unsinniges Argument. Selbstverständlich hätte jeder Jugendliche die Möglichkeit, einmal die Woche laufen zu gehen. Es ist eine Frage der Prioritäten. "Keine Zeit" wird immer wieder gerne vorgeschoben bei allem möglichen. "Es ist mir nicht so wichtig, dass ich dafür anderes sein lassen will" oder "hab ich keinen Bock drauf" wären ehrlichere Antworten.


    "Was wenn nicht" ist natürlich eine gute Frage. Bei einer gewissen Leistungsorientierung kann es Einfluss auf die Aufstellung haben, bei reiner Breitensportorientierung würde ich davon absehen, sowas verpflichtend zu machen, allenfalls empfehlen.


    Runtastic muss man nicht kaufen, falls sich das mit dem kaufen darauf bezog.


  • Keine Zeit ist ein unsinniges Argument. Selbstverständlich hätte jeder Jugendliche die Möglichkeit, einmal die Woche laufen zu gehen. Es ist eine Frage der Prioritäten. "Keine Zeit" wird immer wieder gerne vorgeschoben bei allem möglichen. "Es ist mir nicht so wichtig, dass ich dafür anderes sein lassen will" oder "hab ich keinen Bock drauf" wären ehrlichere Antworten.

    Da stimm ich dir nicht komplett zu. Natürlich kann man sich immer noch ein Stündchen frei schaufeln um laufen zu gehen, keine Frage. Aber wenn ein Spieler z.B. aufs Gymnasium geht, in der Altersklasse in meinem Heimatort gut und gerne 2 - 3x die Woche Nachmittagsunterricht hat oder gar auf einer Ganztagsschule ist, abends dann noch für die Schule lernen muss, weil er 3 KAs pro Woche schreibt und evtl. noch ein Instrument lernt (neben den 2-3x Training die Woche), dann ist das Argument "Keine Zeit" sehr wohl ein Argument für mich - dass Schule oberste Priorität haben sollte, steht für mich außer Frage...


    Dass die App kein Geld kostet, hast du Recht, dass hatte ich verwechselt. Danke für den Hinweis.


    Interessant fände ich übrigens auch, wie die Eltern auf sowas reagieren? Kann mir nicht vorstellen, dass da alle so begeistert sind.


    Unterm Strich finde ich den Auftrag laufen zu gehen (sofern man solche Läufe für eine angemessene Trainingsform hält) schon für angebracht - dass man aber die App nutzen und dem Trainer Screenshots schicken muss, geht für mich deutlich zu weit, weil es ihn schlicht und ergreifend nichts angeht, ob die Spieler sich immer an die Anweisung halten oder in ihrer Freizeit vielleicht auch lieber anderen Sport treiben (ich gehe vom Breitensport aus).

  • Neben dem Training noch zusätzlich zu joggen sollte grundsätzlich eine freiwillige persönliche Entscheidung sein. Das 'zwangsweise' zu verordnen empfinde ich nach wie vor als falsch. Auch wenn ich tatsächlich bei einem 16'er Kader einige Spielerinnen habe, die nach dem Aufstieg in der Hinrunde in der höheren Klasse in der Rückrunde vermutlich läuferisch überfordert sein werden. Aber denke nicht im Traum daran, neben dem Training (das an Intensität natürlich angezogen werden kann) zusätzliche Laufeinheiten anzuordnen (C-Jugend).


    Vielleicht fehlt mir auch das 'Leistungs'-Gen, um das zu befürworten. Aber man muss aufpassen, das der Fußball nicht eine Überhöhung erfährt, die nicht seinem tatsächlichen Stellenwert im realen Leben entpricht. Es ist für die große Masse aller Spieler nur ein Hobby unter anderen und wird dies auch bleiben. Bei aller Freude mit der Beschäftigung am Fußball muss man denke ich gerade als Jugendtrainer aufpassen, da mit den Beinen auf dem Boden zu bleiben. Mit der Verordnung von Lauftraining geht man denke ich einen Schritt zu weit. Und LaVosa hat völlig recht, was mache ich wenn von 16 Spielerinnen nur 5 tatsächlich wie verordnet laufen gehen und die anderen dazu schlicht weg keine Lust haben, aus welchen Gründen auch immer ? Die wollen Fußball spielen, das heißt nicht das die alle auch Bock haben auf joggen. Kann ich doch allenfalls als sinnvoll anregen, niemals anordnen.


    Auch das Zeitargument kann man nicht einfach so beiseite wischen. Aus unserer Sicht haben die Kinder natürlich immer noch ne halbe Stunde, um mal zu joggen. Aber ich habe zwei 13 und 16 Jahre alte Töchter und würde so eine Forderung auch als Elternteil nicht befürworten. Seine Freizeit im Eltern- oder Trainersinn 100 % sinnvoll zu nutzen, entspricht nicht dem, was so ein Teenager auch mal braucht. Wir trainieren zwei mal die Woche 1 1/2 Stunden. Für mich bleibt es dabei, daneben werde ich keine Aktivität fordern für den Fußball.


    Meine 13-jährige Tochter wird in der Rückrunde einer der läuferischen 'Problemfälle' sein. Sie spielt am liebsten in der Verteidigung, aber ich musste sie schon in der Hinrunde ein paar mal woanders einsetzen, da sie gegen einige Stürmer einfach zu langsam war. Bei einem großen Schnelligkeitsunterschied kann das auch ein vorausschauendes Stellungsspiel nicht mehr wettmachen, da wird man einfach überrannt. Das wird ne Klasse höher sicherlich nicht besser. Sie hat auch ein paar Kilo zuviel (nicht dick, aber keine 'Laufgazelle'). Aber als Vater werde ich einen Teufel tun, darauf rumzureiten und laufen zu verordnen. Das ist immer ein komplizierter Mensch, den wir als Spieler vor uns haben, kein Fußballprofi der seinem Beruf nachgeht, nicht vergessen !

    Einmal editiert, zuletzt von thomasg ()