D-Jgd.-FPL-Pilotprojekt - Jugendspruchkammer Köln. "Kein Fall mit Problemen bekannt"

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    • Offizieller Beitrag

    Die Schiedsrichter sind glücklich darüber, weil die Stimmung auf dem Platz einfach viel entspannter ist


    Gleichzeitig war Rechtsanwalt Kantz in der vergangenen Saison Vorsitzender der Jugendspruchkammer des Fußballkreises Köln. "Mir ist kein Fall aus dieser Staffel bekannt, dass es zu Problemen auf oder neben dem Platz gekommen ist", sagt er. "Und das ist schon eher ungewöhnlich." Es scheint also zu funktionieren. Und weil das so ist, wird zur Winterpause der gerade begonnen Saison eine weitere D-Junioren-Staffel nach den neuen Regeln spielen.


    Der ganze Text:


    Fairplay: Erfolgreiches Kölner Pilotprojekt gestartet

  • Folgender Absatz aus dem Artikel:



    Die ursprünglichen FairPlayRegeln aus dem Kinderfußball basieren auf drei Säulen. Sie werden im Fußballverband Mittelrhein bei den E- und F-Junioren angewendet:
    1. Es gibt keinen Schiedsrichter, die sieben- bis zehnjährigen Spieler entscheiden also selbst über die Einhaltung der Spielregeln. 




    das ist schlichtweg falsch. In Köln wird in der E Jugend mit Schiri gespielt.

  • "Es ist auch eine Unsitte, dass viele Trainer und Eltern hier nicht erzieherisch eingreifen und von den Jugendlichen das
    Einhalten der Regeln einfordern.
    "


    das kann man nur ganz dick unterstreichen. Und ich sehe hier eindeutig den Trainer in der Verwantwortung.


    Jedoch trifft hier derSpruch "wie der Trainer, so seine Mannschaft" , leider auch im Negativen zu.


    absolut zu begrüssen ist die Fanzone, die eigendlich im ganzen Fussballbereich eingeführt werden müsste.


    Hierzu genügte eigendlich eine Anweisung an die Schiris kein Spiel anzupfeiffen, wenn die Zuschauer direkt am Spielfeldrand stehen.
    Hab schon Schiris erlebt, die auch so vorgingen,. Tat dem Spiel dann gut.




    "Es gibt keine Diskussionen mehr wer den Ball hat. Meist ist es ja sowieso eindeutig. Und wenn nicht, tritt der Schiedsrichter als Moderator auf."


    Wo das jetzt der Unterschied zur gängigen Praxis ist, kann ich jedoch nicht nachvollziehen.


    Sollte das die Schiris glücklich machen, genügt doch die ganz einfache Anweisung an die Schiris, bei Aus und Eckball
    nicht zu pfeiffen, abwarten, was die Spieler machen, und erst bei Unstimmigkeiten eingreifen.


    Wäre doch recht einfach. Machen übrigens auch viele , gerade etwas erfahrenere, Schiri doch schon.



    Mit etwas verändertem Verhalten könnten viele Schiris selbst zur Entspannung auf unseren Plätzen beitragen.

  • @Uwe


    Ja.


    Meist ist es ja sowieso eindeutig, steht ja in dem Beitrag.


    Schade, dass du so weit weg wohnst, sonst gingen wir mal gemeinsam zum Spiel, um festzustellen, wieviel Streitigkeiten
    es um einenEinwurf oder Eckball geht.


    Problem gibt es meist dann, wenn bestimmte Spieler, trotz besseren Wissens, sich sofort den Ball zum Einwurf greifen.


    da muss dann eingegriffen werden, ob als Schiri oder Moderator (soll der eigendlich mit den Spielern diskutieren oder einfach entscheiden?)


    Es sind doch ganz andere Dinge auf dem Platz, die zu Konflikten führen.

  • Günter


    In der Auswahlarbeit wird vermehrt ohne Schiedsrichter gespielt. Meist wird den Kids und den anwesenden Zuschauern (darunter Heimattrainer u. Eltern) erklärt, warum ohne Schiedsrichter gespielt wird. Zunehmend seltener müssen die Auswahltrainer dirigierend eingreifen. Fälle, in denen Spieler sich den Ball greifen, obwohl sie wissen, dass der Gegner dazu berechtigt sind, werden immer seltener! Dies liegt insbesondere daran, dass Auswahltrainer vermehrt das Ausbildungsziel, zu dem auch die sportliche Farness zählt, lehren!


    Wenn in einzelnen Teams Situationen auftauchen, in denen Spieler sich mit unfairen Mitteln Vorteile verschaffen, dann sollte die Ursache bei falschen Ausbildungsmethoden im Heimatverein zu suchen sein. Dazu zählen Sprüche wie: "Aus, Foul oder Abseits ist nur dann, wenn der Schiedsrichter pfeift"! Damit ist gemeint: wenn der Schiri zu blöd ist und nicht pfeift, dann nutz es für dich aus! Das wird den Kids als Cleverness und nicht als unfair verkauft! Daraus resultiert natürlich, dass man sich ganz besonders darüber aufregt, wenn auch der Gegner zu unfairen Mitteln greift.


    Wenn ihr sollte Konstellationen bei euch habt, dann sollten sie zunächst einmal die Erwachsenen an die Nase fassen. Denn es ist nicht allein damit getan, die Erziehung zum unfairen Verhalten auf den Schiedsrichter abzuschieben. Erstmal seit ihr Trainer unnd Eltern gefordert, es euren Kids richtig beizubringen!

  • @TW


    dort, wo 2 Mannschaften zusammentreffen, die von vernünftigen Trainern trainiert wurden, sehe ich absolut keine
    Probleme, selbst in älteren Jahrgängen ohne Schiri zu spielen. Kenne das auch von Auswahlmannschften und auch aus eigenen
    Freundschaftsspielen.


    die Sprüche von Aussen kenn ich auch.


    und, wenn du genau gelesen hättest, hättest du festgestellt, dass ich nicht vorrangig die Verantwortung dem Schiri zuschiebe,
    sondern eindeutig auf die Verantwortung des Trainers hingewiesen habe.


    ein guter Trainer hat nicht nur seine Mannschaft, sondern auch die Elternschaft im Griff, er lebt nämlich das Verhalten vor.


    Leider ist das aber nicht die Regel. Und ich habe schon des öfteren mitbekommen, dass Trainer ihre Spieler aufforderten sofort beim Aus sich den Ball zu schnappen, egal wer eigendlich Einwurf hat, sich als von gewissem fairen Verhalten der anderen Mannschaft sich so einen Vorteil verschaffen wollen.


    Dürfte nicht sein, ist aber leider oft so.


    Zu einem guten Spielverlauf gehören halt immer noch 2 Seiten. und wenn die eine nicht mitspielt, stehst halt dumm da.

  • Wo das jetzt der Unterschied zur gängigen Praxis ist, kann ich jedoch nicht nachvollziehen.

    Es geht nicht darum, wie ein erfahrener Schiri, den es in einem unterklassigen Jugendspiel gar nicht gibt, reagiert.


    Es geht darum, dass die Verantwortung von den Spielern aktiv eingefordert wird.

    Wie wir mit den Kindern von heute umgehen, das wird die Welt von morgen prägen (Hans Jonas 1903-1993)

  • Günter


    und unerfahrende bzw. nicht ausgebildete Trainer in den unteren Ligen aufs Hineinrufen im Spiel zu verzichten, bis sie über eigene Erfahrungen verstanden haben, dass ein faires Spiel für alle Beteiligten mehr Spaß macht, als der kurzfristige Genuß über einen unberechtigten Vorteil oder die Verärgerung über ein unfaires Verhalten beim Gegner!


    Aus den persönlichen Erfahrungen des Straßen- und Schulfussballs heraus bin ich durchaus guter Dinge, dass man das auch im Vereinsfussball hinbekommt, wenn alle Verantwortlichen begriffen haben, dass sie ihre Rollen beim Spiel deutlich passiver zu interpretieren haben.


    Applaus ist O.K., aber keine Kritik an der eigenen oder gegnerischen Mannschaft!


    Ich weiß, du brauchst das nicht! Aber für einen unerfahrenen Trainer hätte ich mal den Tipp, bis auf die Mannschaftsaufstellung und 2 - 3 mutmachenden Sätzen sein Team auf den Platz zu schicken. Nur mal während des Spiels ein paar gute Aktionen mit Applaus zu begleiten, auf eine Halbzeit- und eine Ansprache unmittelbar nach Spielschluß zu verzichten. Erst beim nächsten Training die Kids zu fragen, was sie gut fanden und wo sie meinen, dass man es noch besser machen kann. Erst danach ein kurzes Feedback geben und die Gelegeneheit im Training nutzen, das was die Kids glauben, besser machen zu können auch üben zu dürfen.


    Gerade bei unerfahrenen Trainern entsteht leicht ein emotionaler Teufelskreis. Man glaubt, man hätte ausreichend auf etwas aufmerksam gemacht und ist sogar davon überzeugt, dass man richtig gehandelt hat, weil es bei den zweiten in den ersten Minuten danach auch umgesetzt wird. Weil sie es jedoch noch nicht verstanden haben und es nur deshalb machen, um dem Trainer Freude zu bereiten (oder nicht ausgewechselt zu werden), ist es schon nach kurzer Zeit vorbei mit dem Umsetzen der Maßnahmen. Das verärgert den Trainer und er steigert sich u.U. sogar so weit hinein, dass er glaubt, die Spieler würden es nun extra falsch machen, um ihn zu ärgern. Wenn dann vielleicht ein anderer Erwachsener schlichtend eingreift, kannst bei der "hochexplosiven geistigen Agressionsmasse" zu Ausschreitungen kommen, bei der alle Beteiligten sich wünschen, diese Situation wäre nie entstanden.


    Das muß nicht, kann aber geschehen! Solange dieses "Restrisiko" der Eskalation im Fussball zu hoch ist, braucht es die FPL-Regeln. Erst, wenn Einsicht einkehren sollte, kann man auf die ein oder andere Maßnahme verzichten. So sitzen manchmal in engen Hallen die Eltern unmittelbar am Spielfeldrand. Aber hier ist die Gefahr deutlich geringer, denn sie wollen schließlich, dass ihr Kind weiterhin von Fördermaßnahmen profitiert. Im Verein mag die Hemmschwelle bei Trainer und Eltern unterschiedlich sein!

  • Aus den persönlichen Erfahrungen des Straßen- und Schulfussballs heraus bin ich durchaus guter Dinge, dass man das auch im Vereinsfussball hinbekommt, wenn alle Verantwortlichen begriffen haben, dass ...............(sie Verantwortung tragen).

    Darum geht es natülich.


    Wenn man Verantwortung verteilt, tritt automatisch eine Art Kontrollfunktion in Kraft. Da die Fußballregeln sehr einfach sind, bedarf es keiner weiteren Schulung. Es reicht die Information und der Wille, dass die Regeln eingehalten werden müssen! Wenn solche ein Konzept greift, kann ein Trainer nicht mal eben Unfairness dulden oder sogar einforden. Wenn solch ein Konzept greift, kann ein dominanter Spieler sich nicht einfach den Ball schnappen und Einwurf machen. Auch Eltern müssen sehr vorsichtig werden, was sie aufs Spielfeld rufen. Natürlich ist das für viele unangenehm, aber Fairplay ist nun mal ein Knochenjob und in unserer Gesellschaft nicht unbedingt gefragt.

    Wie wir mit den Kindern von heute umgehen, das wird die Welt von morgen prägen (Hans Jonas 1903-1993)