Ja, spinnt denn die UEFA nun total?

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  • Liebe Trainerfreunde,


    noch liegen wir im Siegestaumel um den WM-Gewinn, da hat die UEFA flugs aus dem besonders guten Abschneiden der europäischen Lander eine "UEFA Nations League" aus dem Hut gezaubert. Diese League soll als Ersatz für innereuropäsiche Test- und Freundschaftsspiele ein fester Rahmenplan werden.


    Weitere Details: http://de.uefa.com/community/news/newsid=2079612.html



    Jurgi Löw glaubt damit leben zu können, sieht jedoch Schwierigkeiten bei der Termingestaltung.


    Den Bossen für die wirtschaftliche Vermarkung incl. dem UEFA-Chef geht es darum, den Fussball zukünftig noch besser zu vermarkten. Das Argument: "die verdienen viel Geld, da brauchen die keine Pause"! In Deutschland ist man hingegen skeptisch. Zwar versteht man, dass die kleineren und mittleren Länder den nationalen Fussball nicht so gut vermarkten können, jedoch wünscht sich z.B. Jurgi Löw weiterhin die besten Gegner aus aller Welt.
    Doch die Vereine, Spieler und Trainer wurden bei dieser Debatte gar nicht gefragt. Denn hier gab es gleich einmal den Einwand, wie bei fast jeder Abstellung für die Nationalmannschaft, einer zu hohen körperlichen Belastung ihrer Spieler (verbunden mit einem erhöhten Verletzungsrisiko)!


    Natürlich sieht man in Bayern, wo die Sonne 1 Minute früher aufgeht, als z.B. beim VFL Wolfsburg, das Ganze lockerer. Denn egal, ob jetzt 12 FC Bayern-Spieler an der WM teilnahmen oder 7 davon in der Siegermannschaft standen, ein bißchen mehr Konkurrenz zwischen den Top-Vereinsmannschaften und den Nationalteams könnte nicht schaden. Statt ihre Stars rotieren lassen zu müssen, soll in beiden Ligen damit Geld verdient werden.


    Am Ende würde man aufgrund der zu hohen individuellen Belastungen der Spieler einen A und B-Kader für die jeweiligen Ligen zur Verfügung stellen, meint Kloppo.


    Bei den Wölfen ist man sich nicht so richtig einig, was man davon halten soll und befürchtet eher, das ein weiterer internationaler Wettbewerb den Fussball inflationieren könnte.


    Wie ist eure Meinung dazu?

  • Die spinnen nicht (das kann, tut nur im Notbehelf der Ohnmächtige im Jenseits aller Realität), sondern schaffen Fakten: genau dies hat System: zunehmend in sich geschlossen, schlüssig - gegen außen. Fußball ist per Inszenierung zur im Sport überragenden Melkkuh geworden, wohlgemerkt nur in seinen Leistungs-Spitze, die sich per Starkult teuer verkaufen, vermarkten lässt. Dieser Zug fährt nun fast unaufhaltsam erstmal immer weiter u. scheinbar noch lange nicht an die Wand. Denn massenmedial macht 'man' ja bei allem, was da an Neuem strukturell erbaut wird, 'begeistert' mit, identifiziert sich 1:1 mit der Spitze, egal wie abgehoben die längst 'residiert'. Ich, der sich da nur wie politisch als Stimmvieh als Pöbel fühlen kann, stehe mit kritischer System-Reflektion noch eher allein da, die Frage, ob die da oben "total" spinnen, macht aber Mut, dass in der Basis (wobei ganz unten eben die Jugend rangiert, die zumal in der Breite nichts kosten soll dürfen) bald mehr Leute auf den Trichter kommen: Welt, erwache,schütze dich vor deinen Meistern statt dich dominieren zu lassen! Dass die als Nestbeschmutzer gelten, die zuerst gegen solch per 'Präsenz' (Aufmerksamkeit der Menge als - werblich u. manipulativ - höchste Währung) herrschaftliches System mobil zu machen versuchen, damit muss der einzelne sich nicht immer mehr zur Passivität vor der 'Glotze' o. blinden (Fußball-total-)Jubelpartys voller viel Geschrei unter Alkohol verurteilen lassen wollende Querkopf nunmal leider leben... ;)


    PS: Der Ort, das Dorf, die Region wird zunehmend globalisiert - klar, dass die 'Bayern' o.a. sich dagegen wehren, ihre Felle davonschwimmen wähnen - ein systeminterner Verteilungs-Konfliktstoff. Letztlich sind alle - Dorf-Clubs wie Länder - am Ende nurmehr 'Marken', dh die Vermarktung nach Menge zählt, Masse entscheidet! Daher sind die Kleinsten o. schwächsten Glieder dann völlig unwichtig, zB auch die Tatsache, dass es Tote während dem WM-Finale gab: so wurde auch bei uns um die Ecke in Bremen ein 19-jähriger erstochen - war aber praktisch Null Nachricht wert: denn dieser einzelne Mensch zählt ebenso wie vom Dropout betroffene Kinder als Opfer de facto nichts mehr, nur vom System ausgelobte 'Helden'! Human? Dies zu erfragen, verbietet sich zunehmend, schon im Dorfclub, wo ein Kinderteam plattgemacht wird: wer fragt, fliegt! - So ist der Gang dieser aktuellen Fußball-Geschichte, die durchaus über Leichen geht, nur bemerkt dies dank massenmedialer Inszenierung und Geldwert als oberstem Maß im Handel(n) fast keiner mehr. Längst geben profitorientierte Marketer wie Blatter den Ton an: Fußball als bestes Spiegelbild unserer Gesellschaft in deren Verzerrtheit von 'Größe', die letztlich alles zählt... :(

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

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  • Hi,


    nicht dass die Qualität des Fußballs wegen so vieler Termine bergab geht.


    Natürlich Keller Kicker, geht es in der ersten Linie ums Geld.


    Gruß,


    Uzunbacak

  • TW-Trainer,


    vielen Dank für den Link. Ich sehe die Ausführungen der UEFA als kritisch, dass die Neuregelung keine zusätzliche Belastung bringt: Wenn ich es richtig verstehe, kommen auf jede Nationalmannschaft zwischen 6 und 8 Pflichtspiele hinzu (Die Playoffs für die Euro lass ich mal weg, die haben wir jetzt auch schon. Obwohl die neue Playoff-Neuregelung mit Halbfinale und Finale bis zu 3 Spiele bringen kann, bisher sind es nur 2). Selbst wenn Nationalmannschaften bisher neben der Euroqualifikation auch schon 8 Freundschaftsspiele pro Jahr geschafft haben, war die Gesamtbelastung durch den weniger ausgeprägten Wettkampfcharakter, die vielfach genutzte Möglichkeit, ein Freundschaftsspiel wegen einer im Verein kurzfristig diagnostizierten Verletzung sowie des bei Freundschaftsspielen i.d.R. deutlich höher vereinbarten Wechselkontingents sicherlich geringer.


    Zudem stellt sich die Frage, ob die aktuelle Belastung nicht schon an der Grenze ist und man nicht eine Mehrbelastung vermeiden, sondern auch eine Minderbelastung einleiten sollte. Ich habe keine Statistiken recherchiert und natürlich vor allem eine Blickweise "aus Deutschland", deshalb hier nur als These:


    Die vergangene WM hat gezeigt, dass die Belastungen der Nationalspieler Grenzen erreicht hat. Ich glaube beobachtet zu haben, dass gerade viele Spieler, die in der letzten Saison längere Pausen hatten (z.B. verletzungsbedingt), bei dieser WM über den Erwartungen gut abgeschnitten haben, Beispiele: Schweinsteiger, Khedira, Hummels, auch Messi war besser als noch 2010. Und wer hätte bei Klose gegen die vielen starken Gegner ein Jahresgehalt darauf verwettet, dass er noch zweimal trifft? Zudem hat die Rotation der Bayern Müller und Kroos (die meiner Erinnerung nach nicht länger oder öfter verletzt waren) das ein oder andere Vereinsspiel erspart.


    Natürlich gibt es Ausnahmen: Podolski war länger verletzt und kam trotzdem nicht zum Zuge, Lahm war meiner Erinnerung nach nicht länger oder öfter verletzt und spielte trotzdem wie ein Uhrwerk. Und natürlich kann Messi auch nur deshalb besser spielen, weil er mit Sabella besser klar kommt als mit Maradona.


    Ich gehe sogar soweit zu behaupten, dass die zahlreichen Verletzungen prominenter Spieler kurz vor dem WM (Reus, Montolivo, Ribery, die Benders . . . ) ein Hinweis darauf sein könnten, dass es schon vorher fast zu viel wurde.


    Hier ist im Sinne der Verantwortung gegenüber den Spielern und dem Fußball eine sorgfältige statistisch-medizinische Ausarbeitung von entsprechenden Fachleuten gefragt.


    kloppo hat schon Recht: das bewältigt man sonst nur mit einem größeren Gesamtkader (Nichts anderes wäre ein A- und ein B-Kader). Das ist dann schon eine Mehrbelastung für den Verein.

  • die Idee ist ja nicht neu, wird ja schon seit längerem diskutiert.


    sie ist auch keine Produkt der UEFA-Funktionären, sonden von den Landesverbänden eingefordert.


    die Gegenargrumente braucht man eigendlich auch nur aus der Zeit der Einführung der CL zu übernehmen.
    sie waren dort seinerzeit praktisch identischer Natur.


    gerade für kleinere Landesverbände sind sie ein enormer Anreiz. Spanien, Italien, Deutschland, England mit ihren alles bestimmenden Superligen sind ja nicht allein in Europa.


    ich finds gut, obs gut wird, muss man eh abwarten.


    Frauenwettbewerbe und Europameisterschaft der Männer, wurde ja in Deutschland auch zuerst abgelehnt.


    An der ersten EM nahmen die Deutschen erst gar nicht teil. Überbelastung der Spieler, war damlas übrigens auch ein Argument.

  • @uzun: Nicht ganz richtig, denn Geld ist nur Zahlungs- bzw. per Kaufkraft Macht-Mittel. Es geht im Kern also um organisatorische Machtkämpfe, wer sich mittelbar den größten Anteil am Kuchen zuteilen kann. Dass die durch jeden Rost fallen u. kaum mehr Krümel bekommen, vielmehr auch noch in ihrem vorgeblichen 'Fördern' ganz viel leisten sollen - fürs System, die selbst nie in den Medien als "Wer" Gehör fänden, ist dann Konsequenz. Und darum hätte es zu gehen, nur ist die Werteverschiebung bereits so global u. übermächtig, dass 'man' darauf immer seltener kommt u. nur das sieht, wahr-nimmt, was das Geld als wichtig inszenieren lässt. Für die Menschheit eine Komödie, für Kinder (als zunehmend für falsche Werte sich aufopfern müssende 'Helden') eine Tragödie. - Ohne Macht, dh Geld o. 'Öffentlichkeit', kann keiner viel politisch bewirken. Nur der Mächtigste, vorrangig Stärkste kann im globalen struggle of life noch obsiegen. Daher muss man so o. so danach streben, egal welch Intention man hat, welch inneres Motiv man hinter den Zielen, die dann alle jenseits der Unterschiede vereinen sollen (die sozialist. Gründungsidee jedes 'Menschenwesens, vom Verbands-/Vereinsfußball adaptiert), verfolgt; entscheidend bzgl. Humanität aber wird, ob man dafür über 'Leichen' geht (der subjektiv höhere Zweck heilige alle nötigen Mittel), dh ob zB der höchstklassige Verein bei uns vor Ort für den Erfolg der 1.Herren als Aushängeschild (Regionalliga) die komplette Jugend abschreibt u. aufopfert (indem man sie einfach abschafft bzw. andernorts auslagert), ob Negatives praktisch in keiner Weise mehr Beachtung o. Respekt - sonst ja stets gefordert - finden soll (seien es nun real Tote während dem WM-Finales o. das Ende ihres Fußballs für Kinder) etc., da dies die Show u. Feierlaune stören könnte. Dann wird das 'Business' so skrupellos wie hinter den Kulissen der Bekleidungs- o. Ernährungsindustrie, wo nur Tiere o. weltpolitisch als recht offen als minderwert eingeordnete Mitmenschen der 3.Welt: nicht eigene Kinder o. Mitbürger betroffen sind, was aber nur scheinbar der Fall ist, man denke etwa mal an die Kindesabtreibung, um ungestört Karriere machen zu können (sei dies nun von Frauen gewollt o. von diesen durch Männer gefordert).


    Da gäbe es viel zu reflektieren u. nachzudenken, nur: wer mag sich noch im Kopf soviel Mühe um höheren Geistes willen 'machen', wenn doch nur Geld, Siege o. Macht 'soziale' Anerkennung finden? Wer hat Mut, von der politisch offiziellen u. korrekten Linie abzuweichen, dh sich ins Abseits zu bugsieren: für Kinder, Schwächere, Menschen in 3.Welt, Tiere, die Umwelt? Werden es mehr o. nicht weniger, die den globalistisch postmodernen Real-Sozialismen wiederstehen, deren quasi erstes Schmelzmittel wie Droge seiner Marketer nun mal zu Zeiten der Fußball, der Fußball der Stars u. Sieger im Spotlight, nicht der der Kinder o. Verlierer in deren Schatten...? PS: Mir gefielen die meisten WM-Spiele ja fußballerisch gar nicht: zu sehr lähmte der Sieggedanke Initiative, ließ alles trainer-, dh kopfseits auf (defensive) Taktik anlegen. Aber 'man' bejubelte alles eben trotzdem, sprach von tollen Spielen - so subjektiv lässt sich Wahrnehmen massenmedial einsteuern! Nicht grundlos hockt also die (Spitzen-)Politik nun dauernd in Stadien, um sich im opportunistischen Sog mitfeiern, positiv sanktionieren zu lassen - und so wird dieser Fußball, seine paar Superstars dann viel, viel Wichtiger als alles Leben sonst, seien dies Kindergärten u. Schulen, die Ausrottung der letzten wildlebenden Indios (Ecuador) u.ä. sozialökologische Fragen - denn 'Weltmeister' müssen solch Niederungen realen Lebens o. Humanität ja nicht interessieren - and the Show goes on. Nur wenige wundern sich noch...

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  • da hat die UEFA flugs aus dem besonders guten Abschneiden der europäischen Lander eine "UEFA Nations League" aus dem Hut gezaubert.

    die Idee ist ja nicht neu, wird ja schon seit längerem diskutiert.

    Die von TW-Trainer verlinkte Veröffentlichung stammt aus dem März 2014, insofern stimmt die etwas provokante Kausalität des Eingangs-Postings nicht so ganz ;)


    ich finde die Idee auch nicht schlecht, ich habe mich vor allem an der Aussage "Es gibt keine Mehrbelastung" gerieben. Das halte ich nämlich (auch hier wieder ausschließlich aus dem deutschen Blickwinkel) für Augenwischerei, Milchmädchenrechnung oder auch einfach nur - man erlaube mir den juristischen Kraftausdruck - "falsch"!

  • Und wohl deshalb letztlich muss man sie auch immer mehr bei harm- wie bedeutungslosen KiFu-Spielen erleben wollen - es ist einfach drin, einprogrammiert, abzufeiern, wozu private Urschrei-Therapien o. Tobsüchte bei vielen ebenso zu gehören scheinen wie das Downgrading von anderen Menschen: um sich selbst in seiner Armut im Geiste wie im Leben toller fühlen zu können? Ich als Kritiker dieser Tendenzen weiß es nicht, vermag es nicht wirklich nachzuvollziehen, was Menschen antreibt, sich auf dem Rücken von unterlegenen, unmündig Schutzbefohlenen Kindern zu produzieren, so pädagogisch die Lebenswelt zu verkehren - ins Gegenteil, auf dass ungesund fürs Heranwachsen wie im Leistungszentren Kinder oft selbstherrlich u. unnahbar für uns Untere herumstolzierenden Erwachsenen dienen, da letztere ohne jeden Sinn fürs reelle Fördern bloßer Talente als sich allererst entwickeln könnender Potentiale sind, alles von sich aus nach nacktem Leistungs-Output be- dh per se, im Selbstwert der Kids aburteilen. Weil die gesamte Fußballwelt sich um anderes als Sportsgeist, echtes Fairplay (gegen Schwächere, Kleinere, Unmündige) o. (Fehler- bzw. Formschwächen-)Toleranz dreht: eine brutale, lebensfeindliche und Geld, Macht, Siegerkult hörige Welt ist dies, aber die Masse feiert nur ab - was soll da der noch kritisch erwähnen, der abseits steht, nicht dazugehört, da er nicht mehr will? Er ist im Mainstreamgebot Außenseiter, Verlorener, dh Verlierer auf ganzer Linie, isoliert, geächtet, unopportun, Hinterweltler geworden als Mitmensch u. erst Recht als Trainer, der eben etwas anders machen, so Zeichen setzen wollte: fürs Kindeswohl, reell-aktiven Sportsgeist, Fachkompetenz (Trainer ist nicht, wer es sich auf seinen Anzug schreibt, sondern wer gute Trainings zu leisten weiß, was ein Feedback seiner Spieler belegen sollte), und gegen Mittelabflüsse gen 1.Herren, gegen Kindesmissbrauch für Erwachsenen-Ehrgeiz o. -Ziele, gegen Public Viewing, das nur kollektiv passives Glotzen (meist mit viel Alk, Gegröhle u. irrem Self-Posing) statt reell Sport ist. Diese neue Erfindung soll alle auf noch mehr passives Glotzen abdrillen, das ist der entscheidende Punkt, davor sollten wir Kinder wie uns selbst beschützen, dh: nicht ein-, sondern dies Okkupieren abschalten! Na ja, aber wer wird dies schon können, ich auch kaum mal...


    PS: Echt herr-lich waren all die tumben Medien-Artikel nach der WM im Tenor "Hilfe, was sollen wir nur jetzt anfangen, da kein Fußball mehr läuft..." - tja, man weiß wie ein Abhängiger mit sich nichts mehr anzufangen u. erhofft sich folgerichtig Hilfe von denen, die für diese Abhängigkeit sorgen, den Dealern in Sachen Fußball-Droge. Was sollten die also anderes tun, als für noch mehr Show sorgen, möglichst lückenlos, damit keiner mehr auf Entzug kommen muss? Ich weiß, dies hier zu schreiben, ist ne Zumutung, sorry, das ist eben auch "Spinnen" (s.o.) nach dem urmarxistischen Motto: Proletarier alles Länder, vereinigt euch" - dazu kann man auffordern, wird nur nie in echt passieren u. daher kann auch gleich alles realsozialistisch so bleiben, wie es auf Fanmeilen wie vor den TVs von den Machern der Show angedacht ist ...

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  • und so wird dieser Fußball, seine paar Superstars dann viel, viel Wichtiger als alles Leben sonst, seien dies Kindergärten u. Schulen, die Ausrottung der letzten wildlebenden Indios (Ecuador) u.ä. sozialökologische Fragen -

    also ich finds auch nicht in Ordnung, dass weltweit über 1 Milliarde Menschen vor der Glotze sitzen, diesem Mamonfussball
    zuschauen und mitfieberen, in diesen 2 Stunden egoistisch mal ihre eigenen urpersönliche Probleme zur Seite stellen .


    1 Milliarde Menschen, die in diesen 2 Stunden auf der Strasse zum demonstrieren viel sinnvoller verwenden könnten, um z. B
    gegen die Ausrottung der letzten lebenden Indios eine Beitrag zu leisten.


    der Mensch ist halt ein Egoist und denkt nur an sich selbst.


    @KK


    man kann auch einen ins Wasser geworfenen Stein als Grundlage benutzen um über das Abschlachten der Robben zu schreiben.


    wir sind hier ein Fussballforum und in ihrem ureigenen Sinne wohl nicht der geeignete Ort um über die sozialen Ungerechtigkeiten
    dieser Welt zu phylosophieren.


    Ich, und sicherlich viele andere hier, haben wohl auch nicht die geistige Grösse und Einsicht um auf diesem Feld mit dir mitdiskutieren zu können. Vielleicht auch ganz einfach nicht wollen.


    Ich sehe zwar auch Probleme im Fussball, erfreue mich aber am Fussball so wie er ist, trotz seine Unzulänglichkeiten,
    im Gegensatz dazu, wenn ich deinen geistigen Dünnschiss (rein bezogen auf den Fussball und die Verbindungen die du da herstellst) lese.

  • Man wird dem Ganzen erst einmal eine Chance geben müssen, wobei ich selbst befürchte, dass es vor allem auf Masse statt klasse hinausläuft. Nichts gegen die Underdogs, aber wen locken Spiele gegen San Marino oder Lichtenstein hinter dem Ofen vor ? Gleiches befürchte ich übrigens auch bei der Aufstockung der zugelassenen Teilnehmer zur EM.
    Was die geplante UEFA - Liga anbelangt, kann ich jeden Spieler verstehen, der dann plötzlich vor einem Länderspiel "verletzt" ist, um sich zu schonen, damit er in den wirklich wichtigen Spielen fit ist.

  • guenter: du hast nur keine Lust tiefer darüber nachzudenken, was 'Fußball' heute ist, aus uns macht, wieso er immer präsenter, unseren Alltagsleben wie während der WM o. auch BuLi bestimmt, als Masse vereinnahmt (kaum einer kann sich dem entziehen, etwa das Finale zu sehen). Logische Kehrseite des Profi-Business: der KiFu! Dass ich damit ziemlich total isoliert bin, musst du mir nicht enthüllen, das erleb ich jeden Tag: Hinterfragen, nachhaken, sich kritisch mit etwas auseinandersetzen o. überhaupt jedes Frei-Geist-Schaffen ist extrem nicht-in! Oder wo fände es öffentlich statt? Doch nirgends mehr, das Wort Philosophie wird nur missbraucht, wo von Firmen- o. Fußballphilosophie noch die Rede ist, um mehr Tiefsinn zu suggerieren, wo alles am Ende um mehr Sales o. Sieg geht. - Ich würde da nur gern näher erfahren, wieso dem so ist: ist jemand wie dir tiefere Einsicht in die Wahrheit - als Glocke gedacht, unter der man existiert - nichts wert? Siehst du gar nicht, wohin unsere Lebens-Welt - auch dank Gleitmittel Fußball - driftet, o. nur die Hintergründe o.g. "Ideen" u. Pläne? Oder ist es dir egal, da nur Fußball wichtig sei? Also ich bemühe mich, an Leute wie dich etwas mehr 'ranzukommen', dh. dass sie mehr aus sich rauskommen, sich darin outen, warum das Interesse diese Zusammenhänge nicht sehen, darunter als 'menschlicher Mensch' leiden mag etc. Wenn ich dir dadurch zu nahe komme, entschuldige bitte, aber Dünnschiss ist ja flüssig, und im Geiste flüssiges Verbinden find ich gedanklich zielführender als erstarrte Bremsklötze, oder so ;)

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  • Karl ich kenne das Konzept nicht im Detail, aber so wie ich es verstehe, wird es die Spiele gegen diese Underdogs nicht geben.


    die Gruppen werden nach Leistungsstärke zusammengestellt.


    jedoch obiges unter Vorbehalt.


    Absagen wegen Verletzungen. was ändert sich da? haben wir doch jetzt schon bei den Freundschaftsspielen ebenso.


    finde es sinnvoller also eine Europaliga für Vereine, die ja auch zur Diskussion steht.

  • Ich finde es immer bedenklich, wenn jemand sich im Besitz der Wahrheit wahnt und alle, die anderer Meinung sind als minderbemittelte oder von Interessen getriebene darstellt. Mancher steht auch zu recht außerhalb.

    "Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind."
    Terry Pratchett

  • Zitat @KK:

    Zitat

    (Trainer ist nicht, wer es sich auf seinen Anzug schreibt, sondern wer gute Trainings zu leisten weiß, was ein Feedback seiner Spieler belegen sollte), und gegen Mittelabflüsse gen 1.Herren, gegen Kindesmissbrauch für Erwachsenen-Ehrgeiz o. -Ziele, gegen Public Viewing, das nur kollektiv passives Glotzen (meist mit viel Alk, Gegröhle u. irrem Self-Posing) statt reell Sport ist.

    Also liebe "Trainer", die sich dazu hinreißen ließen, am gemeinschaftlichen "Glotzen" teilzunehmen...nun wurde aus berufenem Munde kundgetan, dass ihr gar keine Trainer seid !!!


    Ich übrigens auch nicht, da auch ich zu diesem Personenkreis gehörte und mir anlässlich dieses irrem "Self-Posings" auch noch das eine oder andere Bier durch die Kehle rinnen ließ, was mich (Gott sei Dank), schnell die wirklichen Probleme dieser Welt vergessen ließ. :P

  • guenter:


    Stimmt! Diese "Verletzungen" gibt es heute schon. Für mich menschlich durchaus nachvollziehbar, wenn auch für den Zuschauer schade. Ich denke nur, dass, sollte es entgegen aller Beteuerungen doch zu einer Mehrbelastung kommen, diese "Verletzungen" noch zunehmen. Sollte es im Zuge der Umsetzung dieser Liga zu Mindereinnahmen der großen Verbände kommen, dürfte die Sache auch wieder schnell vorbei sein. Außerdem frage ich mich, wann dann noch außerhalb einer WM - Qualifikation Spiele gegen z.B. südamerikanische Mannschaften stattfinden sollen..

  • Hi Keller Kicker,


    Kuchen kaufen wir leider mit Geld.


    Im Großen und Ganzen ist es wohl ein sehr kompliziertes Thema, aber ich finde die Sache mit UEFA und FIFA sehr merkwürdig ungerecht, wie sie die Qualifikation für EM oder WM gestalten. Da sind die starken Länder wie Deutschland und Italien immer im ersten Topf. Die nexteren haben quasi nur eine 50 percent Chance dabei zu sein. Deutschland, Italien, Spanien, England, Holland, Frankreich, Portugal sind immer dabei die restlichen wenigen Plätze werden verteilt. Da aber der bessere immer dadurch besser wird und der schlechtere immer schlechter, ist Deutschland ein Nutznießer dieser Organisation/dieses Systems.


    DA sitzen eh die "richtigen" Europäer in den wichtigen Etagen, die eine Entscheidungsgewalt haben. So lange Jahre hat Türkei oder Griechenland sich beworben für EM oder WM, was ist geschehen? NIX. Sogar war der Platini so unfair und hat plötzlich die Idee gehabt, EM in zig verschiedenen Ländern zu übertragen, genau in diesem Jahr, wo man der Türkei nicht mehr Gegenargumente bringen konnte. Championsleague Finale oder UEFA Cup Finale hat die Türkei mit Bravour organisiert, auch mehrere U-wasweißich EM oder WM Turniere , Basketball WM auch, sie auch mit Bravour. Da aber die Entscheidenden aus anderen Gegenden kommen und die Türkei, was eben gegen dem Vorurteil entspricht, wahrscheinlich nicht gut "das Geld mitbringen" kann, bekommt so eine Chance praktisch NIE. Da hat eben Katar mehr Geld gehabt. So Unfair ist es.


    Qualifikation nach der Leistung des letzten Wettbewerbes ist ein wichtiges Thema, das die Basketballer schon kapiert haben, wohl die Fußballer noch nicht. In Basketball spielt die Leistung des Landes beim letzten Wettbewerb eine wesentlich größere Rolle, sodass man die Spieler, die da beim letzten mal gespielt haben, besser oder mehr honoriert und nicht nur aus den Erfolgen der letzten Generationen zehren lässt und somit einem "sich entwickelnden " Land mehr Möglichkeiten oder Chancen gibt. Kompliziertes Thema, das sehr viel Konzentration und Zeit braucht.


    Na ja; unten eine Liste der letzten Jahre, wer bei EM und WM dabei war, und wer nicht:


    Zwischen: 1996-2012


    9 x: Spanien, Deutschland, Italien, Frankreich
    8 x: Holland, England, Portugal
    7 x : Dänemark, Kroatien
    6 x: Schweden, Tschechien
    5 x: Griechenland, Schweiz, Russland
    4 x: Polen, Türkei, Rumänien, Serbien
    3 x: Bulgarien, Belgien, Slovenien,
    2 x: Ukraine, Norwegen, Österreich, Schottland, Irland
    1 x: Slowakai, LEttland
    0 x : Bosnien, Albanien, Azerbaijan, Finland, Israil, Liechteistein, Malta, Nordirland, Wales, Andorra, BElarus, Lithuanien, Moldowien, Armenien, Zypern, Estland, Georgien, Kazakstan, Luxemburg, MonteNegro, San Marino, Fraöer, Makedonien, Ungarn, Island



    Wenn man Fußball besser "vermarkten" will, soll man das System langsam umgestalten. Das wird sehr sehr schwierig sein, weil es eben um viel zu viel Geld geht.


    Wenn man wirklich den anderen auch mal ein Stück Kuchen geben WILL, muss man das System ändern. PUNKT.


    So einfach ist es nicht.


    Gruß,


    Uzunbacak

  • @paulwurf: da verdrehst du nun aber enorm, denn du hast mir doch grad an anderer Stelle vorgeworfen, dass ich zu hohes Niveau voraussetze, weil du zB Kybernetik (bei Wikipedia einfach nachlesen) nicht vom Wort her kanntest, obwohl sie heute eine ganze Wissenschaft darstellt u. dabei genau das meint, was Trainer als vermeintliche 'Steuermänner' ihrer Teams tun zu können glauben... Ich stelle mich nie über andere, frage nur gern lästig nach, wo ihnen alles klar zu sein scheint. Und daran nimmt man dann schnell so Anstoß, dass man dem, der was als selbstverständlich Geltendes in Frage stellt, Arroganz unterstelle, als täte er ganz Böses. Unter diesen Angriffen, versuche ich dann, mich, mein zugegeben oft ins Komplexe gehendes Anliegen zu erklären. Ist es nicht aber auch einfach, immer auf den drauf zu hauen, der nicht in Mehrzahl auftritt, ganz eigene Positionen vertritt. Nicht zuletzt sollte man da immer an Sokrates als Begründer unserer modern selbstkritisch 'reinen' Vernunft denken, der wie in einer Hexenjagd dafür zum Tode verurteilt wurde, dass er nachzufragen wagte, denen, die die Macht vertraten, so zu lästig erschien. Danke also für mehr Toleranz, die sich doch grad der Fußball ständig auf die Fahne schreibt! ;)


    PS: Vielleicht kann man nochmal Nina Hagen's kulturkritischen (für mich ist Fußball noch Kultur, daher die Kritik am wachsenden Reduzieren aufs passive Glotzen) u. ingeniösen Song "Ich glotz TV" hören - diese Redewendung ist ja nicht meine Erfindung, trifft aber nunmal leider eine Realität: die eines 'totalen Spinnens', wie TW-Trainer es eingangs nannte. Nur ist es natürlich viel einfacher, dieses nur "einer UEFA" zuzuschreiben: wogegen man es unmöglich findet, sobald man selbst mit ins Visier von Kritik gerät? Die UEFA aber erfindet nur das, was sie im Volk für absetz- u. vermarktbar hält, oder? Die UEFA-Idee dahinter ist denkbar simpel: die Schwächeren entfernen, vom Kucken weg rücken, alle großen, teuren Stücke auf die Starken konzentrieren. Denn wer will schon ein Island sehen? Ach so, die haben zuletzt ein deutsches Jugendnationalteam geschlagen, aber wen interessiert's.. Karl: wenn wer alles missverstehen o. verzerren will, um sich dann entrüsten zu können, hat er dazu die Freiheit. Aber bitte nicht immer auf meine Kosten! Danke.

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    2 Mal editiert, zuletzt von Keller-Kicker ()

  • @uzunbacak:


    Ich finde das System mit den Töpfen in Ordnung. Es kann ja wohl nicht gewollt sein, dass sich die guten Mannschaften schon in der Quali gegenseitig rauskicken und zur Endrunde dann Mannschaften auflaufen, die dort nicht wirklich hingehören. Das kann ja nicht wirklich im Sinne des Sport sein. Jeder hat doch in der Qualifikation die Chance, zu zeigen, dass er wirklich in die Endrunde gehört.
    Länder, die in der betreffenden Sportart nichts auf die Beine bringen, gehören auch nicht zu einer Europameisterschaft. Auch nicht aus Mitleid.

  • @KK:

    Zitat

    Karl: wenn wer alles missverstehen o. verzerren will, um sich dann entrüsten zu können, hat er dazu die Freiheit. Aber bitte nicht immer auf meine Kosten! Danke.


    Da gab es garnichts misszuverstehen.


    Und wo habe ich verzerrt ??? Ich habe Dich WÖRTLICH !!! zitiert !

  • @uzunbacak:


    Ich finde das System mit den Töpfen in Ordnung. Es kann ja wohl nicht gewollt sein, dass sich die guten Mannschaften schon in der Quali gegenseitig rauskicken und zur Endrunde dann Mannschaften auflaufen, die dort nicht wirklich hingehören. Das kann ja nicht wirklich im Sinne des Sport sein. Jeder hat doch in der Qualifikation die Chance, zu zeigen, dass er wirklich in die Endrunde gehört.
    Länder, die in der betreffenden Sportart nichts auf die Beine bringen, gehören auch nicht zu einer Europameisterschaft. Auch nicht aus Mitleid.


    Hi Karl,


    ich glaube, du hast den ganzen Text nicht richtig gelesen bzw. nur ein Teil davon gelesen.


    Niemand erwartet Mitleid, sondern mehr Gerechtigkeit. Es geht ja um "Vermarktung des Fußballs", nicht wer besser Fußball spielt, sondern wer besser im Geschäft ist. Im Basketball gibt es natürlich auch Töpfe, es geht ja anders, wenn man ein Turnier organisiert. Die Kriterien dafür könnte man anders bestimmen. Darum ging es.


    Grúß,


    Uzunbacak