Drop-Out bei Trainern

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  • Drop - Out bei Trainern


    Auf das Thema bin ich durch guenter gekommen, der in Vatertrainern, die aufhören, verlorenes Potential sieht, Möchte hier aber mal speziell die Gründe hinterfragen, warum Trainer ( nicht nur Vatertrainer ) nicht mehr weiter in diesem Bereich tätig sind.


    Könnte es sein, dass es auch bei Trainern einen Dropout-Effekt, ähnlich wie bei den Kindern/Jugendlichen gibt ? Falls ja, was könnten die Gründe dafür sein und treten davon einige deutlich häufiger auf, als andere ?.


    Wie seht Ihr das ?

  • Hallo Karl,


    ich bin selber ein sog. Vatertrainer und trainiere die E-Juniorinnen incl. meiner Tochter.


    Das ist schon mit einem ganz ordentlichen Zeitaufwand verbunden und geht eigentlich recht deutlich über das hinaus, was meine Familie (insbes. meine Frau) an Belastung zu tolerieren bereit ist. Aber so lange es sich hierbei gleichzeitig um Beschäftigung mit meiner Tochter handelt, ist es eben doch noch tolerierbar.


    Für mich ist deshalb ganz klar, dass meine Trainertätigkeit am Ende der Saison beendet wird, wo meine Tochter mir erklärt, dass sie mit Fußball aufhören möchte. Oder wenn sie mir erklärt, dass ich für sie als Trainer nicht mehr in Frage komme (sportlich - das wäre dann meine Entscheidung - oder menschlich - das wäre dann ihre Entscheidung). Bisher scheint mir der Zeitpunkt noch eine ganze Ecke weg zu sein und deshalb versuche ich, meine Trainertätigkeit so gut wie möglich auszuüben. Dies beinhaltet dann auch die C-Breitenfußballlizenz, die ich im Sommer hoffentlich erwerben werde. C-Leistungsfußball wäre für mich aber schon kein Thema mehr - da würde ich die Aufnahmeprüfung gar nicht schaffen.


    Natürlich mag es schade sein, wenn ich irgendwann dem Verein als qualifizierter Trainer verloren gehe. Aber ich bin Familienvater, habe einen Beruf und vielleicht auch irgendwann wieder andere Hobbys.


    Mit Drop-Out hätte das dann aber eher nicht zu tun.

    Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
    allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
    Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
    da habe ich dich getragen.

  • Karl
    Schönes und interessantes Thema. Leider wird es vermutlich nicht lange dauern bis jemand um die Ecke kommt und es ins Gegenteil verkehrt. Nach dem Motto: Wär doch nicht alles so, wenn Trainer nicht so selbstherrlich wären und sich selbst hinterfragen würden. Warten wir es ab.


    Mein Grund der "Arbeitslosigkeit": Vor nicht allzu langer Zeit war ich einem Verein ab C tätig, deren Mannschaften deutlich über Kreisebene spielen. Ist wohl das, was wir hier im Forum als Leistungsorientiert bezeichnen. Der Hauptgrund meines Engagement dort war aber die Grundausrichtung dieses Vereins. Die hatten einen sehr starken Fokus auf die G - D. Aber anders als das hier uns der Ein oder Andere verkaufen möchte. Die legen sehr starken Wert auf Individualförderung und technisches Grundgerüst. Anderes Thema, aber wollte ich an dieser Stelle mal loswerden.


    Ich habe versucht, diese Ausrichtung einer klaren Strukturierung auch den Verantwortlichen in meinem Heimatverein schmackhaft zu machen. Habe ordentlich Federn gelassen und bin gescheitert. So einfach ist das manchmal. Mein Drop-Out ist der Tatsache geschuldet, dass ich in einem weitem Umfeld kaum Alternativen habe. Ich habe hier nur zwei Vereine, bei denen ich mir ein Amt als Trainer vorstellen könnte. Kann ich natürlich auch nur von außen beurteilen. Bei einem spielt mein Ältester nächste Saison und ich werde es mir aus der Nähe anschauen. Wenn mein Eindruck sich bestätigt werde ich dort anfragen, ob sie eine helfende Trainerhand benötigen.


    Wenn wir uns im Forum also ständig fragen, wie wir uns als Trainer verbessern können ( und einige springen ja gern auf dieses Pferd auf und lassen an Trainern im Allgemeinen kein gutes Haar ) sollten sich Vereine ( und auch Eltern !! ) langsam mal lieber fragen, was sie für uns verbessern können. Klare Strukturen und Wertschätzung von Vereinsseite und Unterstützung von Elternseite bei der Vermittlung von Werten wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Loyalität.


    Vielleicht verlange ich da auch zuviel.

  • Gelöscht, wenn man wohl lieber unter sich bleiben will, sorry an alle anderen... PS: Wer tiefer an Gründen vom "Trainer-Dropout" o.ä., kann privat ne Mail schicken. Ok? Danke.

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    2 Mal editiert, zuletzt von Keller-Kicker ()

  • "Ähnlich" kann der Dropout nicht sein, da in aller Regel Trainern, nicht Spielern die Teamgestaltung u. führung obliegt: Trainings- u. Terminplan, Aufstellung, Umgangsformen... Sie haben es also selbst als Autorität in der Hand, was sie aus ihrem Mikrosystem machen. Revolten von Teams kommen selten vor, haben in Vereinen wohl nur sportlich merklichen Misserfolg als Ursache. Somit scheitern zwar Spieler wie Trainer an eigener Leistung, sportlich, menschlich, je nach Teamplay-Konzept, somit aber der Trainer eher an sich selbst, an eigenen Motivkonflikten o. -missverstehen, seltener auch an obrigkeitlichen Vereinsstrukturen, falls man sich nicht anzupassen vermag. Man darf im Team nie nur das Spiegelbild eigener Pläne, suchen, Spieler als Materialbasis behandeln, wie es oft geschieht, muss unter erwachsenen Schäfchen sensibel für deren Widerstände, Frust, Ängste u.a. Missstimmung sein, um Erfolg zu generieren. Erfolg nährt sich selbst, erfüllt im Sicherleben mit Selbstvertrauen, macht als Ziel alle motiviert, im Scheitern aber entzweit sein Fehlen: dann bricht manches hervor. Trainer sollte man wohl mit Leib u. Seele inkl. Herz sein wollen, sonst wird der Aufwand nicht als Hobby erlebt, dies überträgt sich aufs Team u. Siege werden zu wichtig. Es ist immer ein Spagat zwischen Spaß als Motiv u. Sieg als Ziel - wer ihn nicht ernstnimmt, zu überbrücken weiß, könnte bei Misserfolg bald on the job ausbrennen o. abgeschossen werden. Gute Trainer sind Coach (Kutcher), die alles voranziehen...

    Sicher, dass du hier im richtigen Thread bist? Die Diskussion darüber, was einen guten Trainer ausmacht, gibt's hier im Forum schon reichlich. Hier soll's doch darum gehen, warum Trainer irgendwann aufhören.

  • fak: Sorry, hab's gelöscht, keine Lust auf nachfolgende 'Kommentare', bin auf unbestimmte Zeit auch hier, nicht nur als Trainer draußen... ;):(

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    Einmal editiert, zuletzt von Keller-Kicker ()

  • moin,moin................


    ................habe ich hier irgendwas verpasst???



    vielleicht ist der begriff 'dropout' auch einfach etwas zu negativ besetzt. ich denke es ist ganz normal, das trainer irgendwann aufhören, sei es aus frust, aus veränderten lebenssituationen, aus gesundheitsgründen, oder auch einfach nur weil die kids, die man als 'familientrainer' betreut hat sich eine neue beschäftigung gesucht haben.



    ich mache das traineramt nun auch schon wieder ununterbrochen weit länger als 10 jahre (beim ersten mal war nach der schule auf grund von armee und studium schluß), von einer f-jugend begonnen und bin mit (inzwischen kann ich sagen 'meinen jungs' ;) ) bis jetzt mitgegangen.


    es gab bei den jungs eine gewisse findungsphase in der manche sich im fußball probiert haben, und auch wieder aufgehört haben um andere sportarten zu testen und wieder zum fußball zurück zu kommen (oder auch nicht).........


    es gab einige kleine tiefs im trainerdasein aber hauptsächlich viel freude an der entwicklung der jungs und das ist die hauptsache.


    ich kann mir gut vorstellen, das ich als trainer aufhöre, wenn meine jungs im männerbereich angekommen sind und ich dann auch mal wochenende wochenende seien lassen kann.


    der zeitaufwand als trainer, grade als kindertrainer ist auch nicht zu unterschätzen.



    gruss

  • Als kompletten Dropout würde ich das zwar nicht bezeichnen, aber ich werde, wenn ich meine jetzige Mannschaft abgebe (ein Jahr mache ich auf jeden Fall noch, dann hab ich n paar 3, die meisten 2 Jahre) erstmal eine Pause einlegen.


    Warum? Ich bin ja erst seit 2 Jahren wieder aktiv als Trainer, und bin auch fast zufrieden (die Jungs sind klasse, die Eltern sind spitze, nur der Verein könnte sich etwas mehr kümmern :) Aber das reißt der Rest wieder raus). Aber der Zeitaufwand ist enorm, zumal ich selbst noch hin und wieder versuche zu kicken, gerade die Spiele Sonntags. Das bedeutet für mich 4x unter der Woche nach der Arbeit auf den Sportplatz und zwei mal am Wochenende. Noch halte ich dem Stress ganz gut stand, wobei ich hin und wieder schon merke, dass ich so langsam an einer Grenze angekommen bin (wobei meine Trainertätigkeit vor meinem Fußball kommt, und ich erstmal eher da sparen werde).


    Ich denke kreative Schaffenspausen sind hin und wieder für Trainer ganz sinnvoll. Zumal man ja dann auch wieder richtig Bock bekommt, Kinder zu trainieren :)

  • der Anlass zu einem Traineramt zu kommen, steht auch oft im Zusammenhang warum man aufhört.


    ich hatte mehrere Gründe


    mit 19 wurde ich D Trainer, gebauchpinselt und als etwas besonderes gefühlt, traute mir das auch zu, da
    ich schon zuvor 2 Jahre als Übungsleiter einer Leichtathletikgruppe miteingebunden war.


    nach 1 Jahr aufgehört, weil ch das Gefühl hatte, dass man nur einen Dummen gesucht hatte.



    mit 24 Spielertrainer wegen des Geldes, das ich in der Zeit des Studiums, gebraucht hatte.
    gleichzeitig Jugendmannschaften, auch aus obigem Grund, mit viel Freude, trainert
    zeitnah auch B-Lizens absolviert


    4 Jahre später fiel die Geldmotivation wegen Beruf weg, und wieder volle Konzentration auf das eigene Spiel




    mit 30 2 Jahre lang eine A-Jugend mit besonderer Zielsetzung übernommen (mit Bezahlung, jedoch kein Grund)
    Motivation war Verantwortung gegenüber dem Verein.


    nach 2 Jahren, war das Objekt abgeschlossen und Traineramt wieder ad acta.



    mit 46 als Kindertrainer wegen Sohnemann angefangen


    15 Jahre lang, da bei 2 Söhnen jeweils von G bis einschl. D als Trainer.
    wie von Beginn an geplant, war dann jedoch Schluss.



    Bei mir war es also so, dass wenn die Gründe für die Trainertätigkeit wegfielen, ich als Trainer aufhörte.



    zwischendurch habe ich im Heimatverein auch im Vorstand mtgewirkt


    und nach Wohnortwechsel hier im Ort 3 Jahre in der Jugendleitung tätig, dies jedoch erfolglos, da dieser kleinere
    Dorfverein mit meinen Vorstellungen nicht so klar kam, und ich dann halt die Konsequenzen zog. Rumwurschteln war nich mein Ding



    weggekommen vom Fussball war ich aber auch in den Zwischenzeiten nie. Ich spielte durchgängig bis zum 60. LJ.



    und jetzt seit kurzem so 2 bis 3 Beiträge hier im Forum abgeliefert. :D


    bewegte Laufbahn, aber ich möchte keine der aufgeführten Tätigkeiten vermissen, sie haben mich alle weitergebracht
    und mir persönlich viel gegeben.


    Negatives gab es auch, verschwindet immer mehr im Hintergrund



    gg

  • Ich bin der Meinung, dass es den Vatertrainerdropout gibt und darüber hinaus der Ansicht, dass ich persönlich den Vatertrainer.- und Nichtvatertrainer nicht unterscheide. Von daher gehts mir -habe ich in einem anderen Thread zum Vatertrainer schon gesagt- immer um die Trainer allgemein.


    Bliebe für mich dann die Frage des WIESO? Wieso gehen die verloren und was kann man tun um das zu verhindern?


    Wieso die verloren gehen, dazu haben wir schon einige Beispiele gehört.


    Entsprechend gehts mir in der Folge noch um das WIE kann ich es verhindern?


    Hierzu stelle ich für mich fest, dass Verhinderung breitgefächert ist, weil schon die Gründe die zum Aufhören nicht auf DEN Grund behaftet sind. Es gibt halt verschiedene Gründe und damit verschiedene Lösungen.


    Für mich sind das stellenweise Gründe des Aufhöhrens/Verlorengehens, die man nicht beeinflussen kann.


    Andererseit schon, denn wenn die Trainerarbeit soviel Spass gemacht hätte, dass der Spass den Grund des Aufhörens überwogen hätte, wäre er so gesehen wahrscheinlich dabei geblieben...sogar in dem Fall, wo Tochter/Sohn zum Fremdtrainer gegangen wären.


    Entsprechend stelle ich fest, dass der Verein...die dortige Gemeinschaft aus Vereinsinternen, Spielern und deren Eltern es nicht geschafft haben, Trainer zu binden.


    wie kann ich Trainer binden...dafür sorgen, dass er mehr Spass hat, sich mehr mit dem Verein identifziert? Da fallen mir Stichpunktartig folgende Dinge ein:


    1. Konzept....das verschiedenste Dinge regelt. Schlaggedanke hierzu...was geregelt ist, ist geregelt, desto weniger Streit gibts. (Materialausgaben, Schlüsselausgaben zu Beginn des Jahres, Schulungsangebote, Sichtungstrainingsabläufe, Trainingsthemen/altersgerechtes Training usw.).


    2. Philosophie...Was sind die Ziele; für wen gelten sie (Trainer, Spieler, Mannschaft, Verein, Eltern)


    3. Verhaltenskodex (Trainer, Spieler, Mannschaft, Verein, Eltern)


    4. Anerkennung...Kohle für die Trainer, Ehrenamt ist noch mehr wert als der feuchte Händedruck und weniger, das hebt das Ansehen


    5. Anbindung an den Verein....Kohle für die Trainer, Steigerung der Attacktivität des Traineramtes


    6. Qualtitätsstandards....Anbindung an interene Schulungen insbesondere spielt hier der Punkt 5 hinein....aber auch die Teamarbeit der Trainer untereinander...
    denn Trainer weiss dann, warum er dieses im Jahrgang X schult und andere den Part Y übernehmen. Darauf kann der Z sich dann verlassen, ohne verlassen
    zu sein (Spieler können dann in der B den Ballablaufen und man kann dann die Kette usw. schulen ohne defizidere Spieler zu erhalten usw.)


    7. regelmäßige gemeinsame Events....Sky schauen, Grillabende, Anschlußgrillen an Schulungen, Trainerturniere/Vereinsinterne Turniere, Mixedturniere, Beach-
    soccen, Volleyball, Walken, Joggen, vielleicht mal ein gemeinsamer Stadtionbesuch ohne Spieler und Eltern, Ostereieressen, Kulturelles, Klausurtagungen beim
    Griechen;-)))).


    8. Einbindung von Ehepartnern sowohl bei den Pflichten (übernahme von Ämtern) als auch bei den Events...


    Wer davon nichts macht oder nur wenig oder die Zeitabstände sind zu weit auseinander oder man macht das zu oft....der muß sich nicht wundern....ich sehe das so.

  • Schon einmal vielen Dank für die Antworten. ich denke, dass noch mehr notwendig sind, vor allem auch von denen, die schon aufgehört haben, um mal einen gewissen Überblick über die Gründe zu bekommen.


    Andre: meine fragestellung bezog sich auf Trainer im Allgemeinen, bezog sich also nicht nur auf Vatertrainer, wobei ich ausserhalb dieses Themas schon gewisse Unterschiede des Vatertrainers ( der der gerade ein eigenes Kind trainiert ) zu einem anderen Trainer sehe. Allein schon die Motivation, aus der heraus trainiert wird, dürfte bei vielen grundsätzlich unterschiedlich sein.

  • Für ein weiteres klassisches Ausstiegsszenario halte ich eins, das bei mir auch gegriffen hat. Ich habe mit 17 als Trainer angefangen und habe das dann drei Jahre gemacht. Dann bin ich zum Studium in eine andere Stadt gezogen. Das hieß, dass ich im Heimatverein nicht mehr trainieren konnte; dann dort aber in irgendeinen neuen Verein zu gehen kam für mich nicht infrage. Ich glaube, dass Verbundenheit mit einem Verein, in dem man vielleicht aufgewachsen ist, eine große Rolle spielen kann, insbesondere wenn der Übergang von Spieler zu Trainer fließend ist. Aber gerade bei denjenigen, die abseits vom Heimatort studieren, ergibt sich zwangsläufig eine Unterbrechung. Um dann am neuen Wohnort wieder als Trainer tätig zu werden braucht man schon viel Eigenmotivation um das neu anzustoßen. Und selbst wenn man zurückkommt in den Heimatort ist man dann erstmal raus. Ich hatte es zwar im Hinterkopf, aber ich bin nicht sicher, ob ich von mir aus wieder eingestiegen wäre, wenn mich nicht ein Trainer, der mich von früher als guten Jugendspieler kannte, angesprochen hätte, ob ich bei ihm ins Trainerteam einsteigen will.


    Also: Dropoutgründe Studienbeginn und Umzug.

  • Guten Morgen,


    ich wärme das Thema nochmal auf.


    Als Vereinsverantwortlicher bin ich auf der Suche nach Trainern für das Großfeld Jugend.
    Habt Ihr vielleicht ein paar Argumente wie man Trainer gewinnen kann?


    Das Argument Geld muss leider ausfallen, da wir keines haben.


    Vielen Dank im voraus.


    Gruß
    Bernhard

  • Wichtig, gerade im Jugendbereich, ist es, dass man den Trainer und die Spieler nicht nur als Trainer und Spieler sieht, sondern als Vereinsmitglieder. Wenn es ein intaktes Vereinsleben gibt, kommen die Leute gerne zum Platz oder in die Halle. Ausgehend vom Vatertrainer kommt ja zwangsläufig der Punkt, wo derjenige sich die Frage stellen muss, will ich auch Trainer sein, ohne Vater. Wenn man es nun in den Jahren geschafft hat, diesen Vater in ein Vereinsleben zu integrieren, so dass auch die Mutter sich gerne am Platz mit anderen Müttern getroffen hat, dann ist die wahrscheinlichkeit groß, dass die Familie als solches Entscheidet, wir wollen weiter Teil dieses Vereins bleiben. Das muss nicht bedeuten, dass der Vater weiter als Trainer arbeitet, aber es gibt ja noch andere Möglichkeiten.
    Bei uns im Verein gibt es viele Eltern, die über die Jugend in den Verein gekommen sind und dabei geblieben sind, als die Kinder in den Seniorenbereich gewechselt sind. Die Väter haben Trainer gemacht und die Frauen sich um das drum herum der Mannschaft gekümmert. Als die Kinder groß waren, sind die weiter aktiv geblieben. Nicht mehr im Tagesgeschäft, aber im Vereinsleben. Sie organisieren Feste, Freizeiten, besondere Aktionen und entlasten beim drum herum die aktiven Eltern im Tagesgeschäft.
    Wenn ich meinen Breitensportverein als Ort zum Fußballspielen sehe und jede Mannschaft für sich bleibt und der Verein als ganzens nicht gelebt wird, werde ich es schwer haben ohne finanzielle Mittel die Leute bei der Stange zu halten.
    Die Ausführungen beziehen sich selbstverständlich nur auf Breitensport.
    Im Leistungsbereich gibt es andere Prioritäten. Hier wird es auch weniger den Vatertrainer brauchen.

  • Das Argument Geld muss leider ausfallen, da wir keines haben.

    Allein mit dem Argument Geld bekommt man vermutlich nicht die Trainer, die man sich wünscht.


    Allerdings fragt sich der geneigte Leser schon, ob es in Deutschland Vereine gibt, die keine Mitgliedsbeiträge erheben, keine Zuschüsse von Kommunen u. Verbänden (Mehrsportarten) bekommen und gänzlich ohne Ausicht auf Spenden und Sponsorengelder sind?


    Oder wird bei auch das gesamte Geld für die "Kriegskasse" der 1. Seniorenmannschaft und Ausstattung im Vereinsheim (z.B. Großbild-Fernseher professionelle Theke, usw.) "verbrannt"?


    In diesem Falle würdei ich deutlich machen, dass man von den Nachwuchstrainern erwartet, dass sie das eigentlich für ihre Familien benötigte Geld für Fahrten zum Training und den Wettbewerben, sowie zusätzliche Aufwendungen für den Transport von Kindern, Telefongespräche mit Eltern für die Organistion von Freundschaftsspielen, Wettbewerben und Turnieren selbst tragen müssen. Ferner sollen sie selbst um neue Tricots und Trainingsequpment kümmern sollen, weil die Vereinsverantwortlichen kein Interesse an der Nachwuchs-Ausbildung haben.


    Das mag sich ein wenig provokant anhören. Aber es waren die Vorstände ganz normaler Vereine, die angefangen sind, mit Geld Seniorenspieler in ihren Verein zu locken, weil kurzfristig begehrliches Ziele lockten. Das dieses Geld an anderer Stelle natürlich fehlt, sollte selbst dem Dümmsten klar sein.


    Nur Vereine, die schon mal gänzlich aufgrund der sich immer schneller drehenden Kostenschraube gescheitert sind, denken wieder über ein Konzept nach, in dem man wieder fair miteinander umgeht und alle Mitglieder gleiche Rechte und Pflichten haben. Denn ein Hobbyspieler und Hobbytrainer würden für ihre Leidenschaft durchaus einen geringen privaten Betrag investieren, wenn die daran geknüpften Erwartungen realistisch sind. Ein zentraler Punkt ist eine vernünftige Zeitplanung, die nur dann gewährleistet ist, wenn nicht nur der Trainer der 1. Seniorenmannschaft, sondern auch alle anderen Trainer eine ausreichende Unterstützung und damit gleiche Wertigkeit im Verein erfahren.


    Es wird jedoch schwerlich durchzusetzen sein, warum nicht die Vereinsmitglieder, die durch besonderes Engagement zum gesamten Vereinserfolg beitragen, eine faire Aufwandsentschädigung erhalten, sodass sich passive Mitglieder, Fans und Gönner keine Sorge über den langfristigen Erhalt ihres Vereins machen müssen.

  • Ich glaube, dass eine Vielzahl auch deswegen aufhört, weil sie sich um zuviel Dinge außerhalb ihres primären Aufgabenbereiches ( der Vermittlung von Spaß am Sport und der fussballerischen Fertigkeiten ) kümmern müssen. Spielverlegung beantragen, Ergebnisse eintragen, Fahrdienst organisieren, Kaffee- und Kuchenverkauf regeln, Platzaufbau, Schiri stellen oder selber pfeiffen müssen, geeignetes Trainingsmaterial / Trikots /Trainingsanzüge usw. besorgen bzw. ständig drum betteln müssen usw. usw.
    Und warum müssen sie das ? Weil leider immer noch der überwiegende Teil der Vereine sein Engagement darauf beschränkt, Mütter und Väter oder junge Spieler solange zu bearbeiten, bis sie eine Mannschaft übernehmen. Das wars dann. Das zumindest ist die Realität hier vor Ort. Und dann..... kommt nichts mehr. Hauptsache einer machts, egal wie. Und sich dann wundern und in der Zeitung jammern, dass man unter anderem auch wegen Trainermangel nur noch in Spielgemeinschaften überlebt. Ich kann das Gejammer nicht mehr hören ! Selbstgemachtes Leid.


    Was machen nun die Vereine anders, in denen es besser läuft ? Soviele gibt es da in meinem Landkreis nicht mehr von und kann da fundiert auch nur von meinem jetzigen Verein berichten:
    Da ist eben alles strukturiert und organisiert. Und vor allem strikt nach Zuständigkeiten personell geregelt. Das ist schon das ganze Geheimnis. Vereinsheim und Umkleidekabinen macht einer. Platz- und Gerätewart ist Ansprechpartner für alle Trainer ( egal ob Herren- oder Jugendtrainer ) wenn Equipment gebraucht oder gewünscht wird. Ein anderer wiederum kümmert sich um die Planung der Plätze für Training und Spiel. Man mailt ihm seinen Vorbereitungsplan inkl. gewünschter Testspieltermine usw. und er macht die für alle gültige Einteilung. Nix mit Extrawürsten.
    Die Eltern können jederzeit über den von mir schon erwähnten Elternrat jederzeit Wünsche, Anregungen oder Kritik an den Jugendleiter richten. Und sind auch über geplante Feste, Turniere, Baumaßnahmen usw. informiert und somit integriert im Vereinsleben. Ein anderer macht ausschließlich Spielplanungen, Spielverlegungen usw. Könnte ich endlos fortführen. Das ist alles möglich, man muss nur wollen.


    Alles aber auf die Trainer abwälzen zu wollen, die schon genug Zeit und Kraft in einen für sie meistens völlig neuen Tätigleitsfeld investieren, kann nicht klappen. Zumindest nicht auf Dauer. Ist zumindest meine Erfahrung.

  • Hallo zusammen,


    mich persönlich würde es ansprechen wenn ich im Verein eine Perspektive habe.
    z.B.: neue Mannschaft, Leistungsprinzip, durchgängiges Konzept, Anerkennung durch Gespräche mit den Verantwortlichen oder im Umgang mit der eigenen Mansnchaft.


    Klar gehört für viele auch der Punkte Geld dazu, aber das wird im Jugendbereich für mich teilweise zu hochgewertet und wenn man die Berechnung anstellt weiß ich immer nicht wo manche Vereine das Geld hinbringen.
    kurze Milchmädchenrechnung:
    10 Jugendmannschaften im Verein, a 20 Spieler: somit ca. 200 Jugendspieler, 40 Euro Mitgliedsbeitrag + 20 Euro Aktivenbeitrag (ist bei uns in der Umgebung normal) somit komme ich auf jährliche Einnahmen von 12.000 €. Ausgaben habe ich Schiedsrichterkosten (ca. 90 Heimspiele pro Saison, Jugenbereich ca. 12 Euro pro Spiel) Ausgaben 1.080 Euro, dann kommen noch die Ausgaben für Platzmiete, Strom, Heizung, Reinigung und Co. Lass das zusammen ca. 6.000 € sein, dann komme ich immer noch auf ein Plus von ca. 5.000 € bei den Mannschaften. Und da sind die Zuschüsse für den Verein nicht einberechnet.
    Und dann sollte ich einen Trainer der der seine private Zeit opfert, mit den Mannschaften im privaten PKW zu den Spielen fährt auch eine Aufwandsentschädigung zahlen.


    Und zum Thema Aufgaben eines Trainers.
    Ich bin der Meinung, dass so Themen wie Ergebnismeldung auch zur Aufgabe gehört. Seht es als Spielnachbereitung, aber in der Regel macht dies eh der Schiedsrichter bzw. ist angehalten dies zu erledigen.

  • Anzahl Spieler pro Mannschaft zu hoch angesetzt.... im Kleinfeldbereich ahbe ich bestimmt keine 20 Spieler pro Team! Also musste da schon was abziehen von deinem Plus von 5000 Euro..... dann muß der Verein pro Mannschaft die gemeldet wird, eine Meldegebühr bezahlen....dann die Versicherungsbeiträge für die Sportler..... dann Schiedsrichterkosten von 12 Euro pro Heimspiel.... im Großfeldbereich komme ich damit überhaupt nicht klar...da liege ich im Schnitt bei ca. 30 Euro....und im Kleinfeldbereich erhält jeder Jungschiedsrichter einen Zehner!...Dann Anschaffungen....Leibchen,Hütchen, Trainingsbälle, Spielbälle, Futsalbälle ...... Fahrtkostenersatz für die Jugendtrainer bei Auswärtspielen...alle nichtlizensierten Trainer bekommen bei uns dann auch eine jährliche Pauschale vom Verein....(Lizensierte Trainer das Übungsleitergeld, was vom Sportbund fließt)....achja... Gebühren fallen auch noch an..Spielverlegungen..Strafen....etc...



    und dann sag mir wo Dein Überschuß von 5000 Euro bleibt..!!!