EGO-Spieler

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  • Hallo liebe Trainerkollegen,


    kurz zu meiner Person. Ich bin (Vater)Trainer einer F-Jugend (Jahrgang 2005).


    Jetzt
    zu meinem kleinen Problem . Ich bin eigentlich ein Verfechter der DFB
    Grundsätze also die Kinder spielen lassen und nicht den Joysticktrainer
    machen. Aber in letzter Zeit kommt es vor, das manche Kinder nur noch an
    sich selber denken. Jeder will ein Tor schiessen und deshalb geben sie
    denn Ball nicht ab, so das die anderen Kinder sich dann aufregen. Im
    letzten Turnier kam es dann soweit, das sie sich denn Ball gegenseitig
    abgenommen haben um ein Tor zu schiessen oder den Ball lieber im
    Dribbling verloren hat, anstatt den Ball Quer zum Gegenspieler zu
    spielen,der dann alleine vor dem Tor gestanden wäre. Ich muss sagen, das
    es lediglich 5 Kinder von 20 so sind. Es sind aber auch die "stärksten "
    Einzelspieler.
    Wie kann ich die Kinder vom Denken an Toren abbringen.

  • Der Trainer ist immer ein Kinderpsychologe, sag ihnen wenn bei einem Turnier jeder ein Tor schießt gibt es ein großes Eis für alle (Eis essen gehen mit der Mannschaft) ! Und wenn nicht dann gibt es keins, und warte ab was dann passiert.


    habe ich grad auch von jemand anders hier im Forum als motivationsmethode gelesen, sicher auch Anwendbar auf die EGO spieler, die eben an ihr Eis denken müssen und abwägen müssen, zwischen Ego Toren, oder Eis Essen, tja

    2 Mal editiert, zuletzt von maddog8427 ()

  • ich hatte keine 5 Spieler, sondern nur 2 EGO-Spieler , wie du sie beschreibtst.


    denen deutlich erklärt, dass Fussball ein Mannschaftssport ist, und wie sich einzelne Spieler in einer Mannschaft vom grundsätzlichen her einbringen
    sollen.


    Dann sehr deutlich gemacht, dass ich ihr Verhalten nicht mehr dulden werde, und sie beim nächsten mal ausgewechselt werden und zuschauen müssen,
    damit sie sehen und lernen, wie es anders geht.


    einfach und erfolgreich.

  • Hi,
    ich habe Spieler gehabt, deren Eltern den Kindern pro Tor 1,- EUR gegeben haben, teilweise auch Großeltern. Evtl. so ein Hintergrund, warum die Kinder NUR selber die Tore machen wollen.
    Das könntest Du vielleicht mal klären und unterbinden, da ja das Kind ein Teamplayer werden sollte. (Wenn es nicht das sein soll nach der Meinung der (Groß)-Eltern, dann hast Du ein längeres Gespräch. :D
    Im Alter von 7-8 sind manche Kinder so, dass sie egoistisch sind, also nicht böse gemeint. Langer aber nötiger Prozess ist es, diese "umzuerziehen". Geduld und Gespräche sind die Schlüssel. Konsequenz, ja: Strafe? weiß nicht.
    Gruß,
    Uzunbacak

  • Solche Spieler kenne ich bei uns auch - ich hatte auch schon mal hier darüber gesprochen - die Person, bei der das am ausgeprägtesten ist, ist unser "Kapitän".
    Zu Beginn der Hinrunde waren noch vier Spieler Stamm und der Rest wurde durchgewechselt. Jetzt sind die anderen so gut geworden, dass der Trainer alle wechseln kann - außer der EGO-Spielerin. Sie bleibt wie immer gesetzt, sie wird nicht ausgewechselt, auf sie kann er nicht verzichten.
    Einerseits FPL, anderseits ist jemand unersetzlich, der meiner Meinung nach nicht unersetzlich ist.
    Einerseits schreit sie, wenn jemand anderer nicht abgibt, aber sie tut es selber nicht und dribbelt sich eher durch und verliert dann den Ball.
    Schlimm, wenn es so ausartet wie vom threadsteller beschrieben, ich hoffe, bei uns kommt es nie soweit.

  • Ein Grund könnte Torprämie, Wette, Torschützenwettbewerb usw. sein.


    Ist dies nicht der Fall, gilt es zu berücksichtigen das Kinder in diesem Alter noch nicht über das räumliche Sehen eines Erwachsenen verfügen. Daher das fehlende Abspielen auch hierin seine Ursache haben könnte.


    Die Torgeilheit bitte nicht abtrainieren, oder unterbinden.
    Individuelle Stärke wird teilweise zu früh unterbunden und dem Teamspiel untergeordnet.
    Bei einer F 1 sollte man hier nach meiner Ansicht noch vorsichtig agieren.

  • Bei unseren 2006ern habe ich das recht früh durch erklären und loben abstellen können.
    Durch das "alleine-spielen" rennen sie sich immer recht häufig fest und verlieren den Ball. Kurzer Einwurf von mir:"Guck mal in der Mitte, Micha stand frei."
    Je länger ein Spiel dauert desto häufiger wurde bei meinen "alleine-Spielern" abgegeben. Bei den Pässen habe ich den Spieler immer kurz aber lautstark gelobt. Das brachte erst ein Lächeln und dann mehr und mehr Pässe.

  • Ganz krass wird es wenn man die grössten EGO-Spieler dann gleich auch noch zum "Kapitän" macht. Tschüss Mannschaftssport.

  • 1. Der Spieler spielt F. In seinem Alter wäre es normal, dass er wie ein Pferd mit Scheuklappen...wie ein Betrunkener mit 3 Promille am Steuer....einen Tunnelblick nach vorne hat. Vielleicht ist der Ego-Spieler ein guter Dribbler und führt den Ball gut und ist kein Langsamer.


    Ich gehe fest davon aus, dass die Begrifflichkeit EGO-Spieler hier restlos fehlbenannt ist und nur deshalb zu Stande kommt, weil wir es aus der Brille der Erwachsenen sind, die einen ganz anderen Entwicklungsstand aufweisen.


    Entsprechend sehe ich die große Gefahr das diese Jungs hier für was verurteilt werden, wofür sie nichts können und zudem ist es eine tolle Sache, die ich als Trainer heute mit einem smarten Lächeln und absoluter Ruhe registrieren würde, um es in Bahnen zu lenken. Dabei würde ich es den Spielern nicht verbieten und ich würde ihnen auch nicht erzählen, dass es sich um Mannschaftssport handelt. Das bringt meiner Ansicht nach nichts ausser Verunsicherung und es verhindert Spielintelligenz und Mut.


    Dazu würde ich mich als Trainer prüfen und mich fragen, warum das nun so wichtig ist, warum es für mich Druck erzeugt? Sind es die Nichtwissenden (Eltern/Vereinskollegen etc.) die mir diesen Druck aufbauen oder schlägt mein innerster Schweinehund zu?


    2. Finde ich die Sache mit dem EIS an alle, soweit alle ein Tor geschossen haben...prima. Da hat nichts, aber auch gar nichts mit dem Euro für ein Tor zu tun.


    Das ist nichts anderes Geniales als der Versuch, hier eine Art PROVOKATIONSREGEL auf nette kindgerechte Art einzubauen.


    Im Prinzip wird kein Training dieser Welt, kein Brüllaffe am Rand diesen Zustand bei diesen "EGO-Spielern" die keine sind...ändern, soweit sie es tun, weil ihr Entwicklungsstand DERZEIT nichts anderes zu läßt.


    Aus diesem Denken heraus denke ich heute, das ich da unten ein Anbieter bin....alles kann, ABER NICHTS MUSS. Sie müssen noch nicht abspielen und das habe ich als Trainer dort im Wissen um die Dinge zu akzeptieren. Damit muß ich umgehen und ich muß sie vor äusserlichen Angriffen schützen. Ich mut NICHT abgewöhnen, ich muß nur eines...Geduld üben, sie schützen.... und die Fresse halten, sorry.


    3- Einfädeln kann ich...wie über das Eis...dass ich z.B. im Trainingsspiel Situationen -wohl und mäßig dosiert- einfriere...um sie über Fragestellungen dazu zu animieren, zu erkennen was noch weitere Handlungslösungen oder Alternative gewesen wären. Dabei sollte man aber das Verhalten des F-Spielers nicht verurteilen und immer noch nicht vergessen, dass er es nicht extra macht....sondern....er kann es noch nicht anders.


    Ich verstehe mich hier als STIMULIERER (Empfehlung des Buches von Horst Wein "Entwicklung der Spielintelligenz") und auf keinen Fall als INSTRUIERER, diese Gangart ist eine, die in meinem Vereinskonzept keinen Platz hätte!!!


    Ich würde über Provokationsregeln im Laufe der Zeit zu den anderen Möglichkeiten die ich habe, bestimmte Situationen künstlich erzeugen. Erzeugen, damit diese Spieler ebend diese anderen Lösungsmöglichkeiten über eine Erfahrung erlangen können. Erlangen, damit sie sie ab dem Zeitpunkt anwenden können, wo sie dazu entwicklungsmäßig auch in der Lage sind. Die Scheuklappen des Pferdes fahren dabei in einen anderen Winkel. Der Sehwinkel beim Spieler öffnet sich dann langsam, weil er sich körperlich entwickelt und seine Erfahrung die er machen durfte (die ich ihm ermöglichte/erzeugte) kommt dann hinzu.


    Ich würde über das Kinderfußballmerkmal ROTATION ihn in die Lage bringen, auch in der Abwehr zu spielen...aber auch im Tor. Damit wird es für ihn schwieriger und die Situation andere als mögliche Anspielsstationen zu erkennen wären auf dem Weg von hinten nach vorn öfter gegeben. Zudem würde seine schwindende Kraft ihn vielleicht auch in die Situation bringen, den Ball aus einem Gedanken heraus abzuspielen. Wenn die Situation dann die würde, dass der angespielte das Tor schießt, ....ist das genau die Situation wo ich denke, dass er dabei gelernt hat. Genau das spult er -so sein Entwicklungsstand es zuläßt- in einer gleichen oder ähnlichen Situation dann später abermals ab.


    Ich würde über das "keine Bankdrücker erzeugen....jeder spielt mindestens die halbe Zeit...." dafür so sorgen, dass auch er mal vom Platz geht. Da werden dann auch Tore geschossen. Andere werden ohne ihn stark sein lernen und er bekommt mit, dass er wichtig und gleichzeitig entbärlich ist. Das erkennt er, wenn er entwicklungsmäßig dazu in der Lage ist. Bis dahin habe ich den Anspruch an mich, das zu akzeptieren. Kann ich das nicht, bin ich der falsche Mann für diese Jugend!


    Schön wäre, wenn ich daraus dann meine Konsequenzen ziehen würde und wenn ich dazu nicht in der Lage wäre, dass mich z.B. ein Koordinator welcher über das Vereinskonzept und einen Kodex geschützt und legitimiert wäre...dann kunstvoll entfernen würde. So siehts aus!

  • Wieso brauchen EGO-Spieler überhaupt eine Mannschaft ? Sollen sie doch im Elterlichen Vorgarten gegen eine Mauer tschutten und Slalom um die Blumenbette und den Hund dribbeln. Vielleicht bekommen sie ja dann doch noch Lust es mal im Team zu versuchen.
    Mal ehrlich: Kein einziger Hort würde behaupten, dass nicht schon 4 Jährige MTIEINANDER spielen können. Klar von sich aus - eben typisch Einzelkind - eventuell nicht. Aber im Hoert werden sie ja dazu angeleitet und siehe da, es klappt und macht sogar Spass.
    Aber im Hort und Kindergarten gibt es ja eben auch niemanden der es toll findet, jubelt und klatscht wenn Bubi alles alleine macht. Im Fussball - Forum hier inklusive - aber schon. Warum eigentlich diese falsche Konditionierung als gebe es ausserhalb des Fussballs nichts anderes mehr wo sie ihren Egotrip ausleben können ?

  • Vielleicht noch ein Beispiel:
    Wenn man Kids sagt "spielt mal Karate oder Rugby" kannst du Gift drauf nehmen dass sie - ganz so wie sie es vom Fernseher kennen - einander in kürzester Zeit halb tot "spielen".
    Im Kinderrugby oder KinderKarate geht aber niemand aufeinander los. Warum ? Weil den Kids in der ersten Lektion beigebracht wird, dass es hier nicht darum geht die Grossen zu imitieren sondern man sich als Kind Schritt um Schritt erst mal an die Sache herantasten muss. DAS sagt man genau einmal, und kein Kind ist währende den nächsten 2-3 Jahren demotiviert Dinge zu tun, die mit dem Endziel nichts gemein haben.
    So sollte es auch im Fussball sein. Man muss den Kids erklären dass es im KiFu nicht primär um die Imitation der Grossen geht sondern darum Fussball von der Pieke auf zu lernen.

  • Wir reden hier über den Jahrgang 2005. Fände ich grundfalsch, in dem Alter schon grundsätzlich 'gib ab, gib ab' zu fordern. Ein Spieler, der mit dem Ball am Fuß mal was alleine macht und seiner Mannschaft dadurch Überzahlsituationen und Räume verschafft, den kann ich doch in höheren Jahrgängen mit der Lupe suchen. Wie sollen die sich heraus bilden, wenn ich schon von frühester Fußballjugend nur Pässe sehen will und das 'fummeln' grundsätzlich verteufele ?


    Sicher müssen sie irgendwann lernen, den richtigen Moment abzupassen, in dem der geschaffene Raum zum Passen genutzt wird und nicht in den nächsten, zweiten oder dritten Gegenspieler reinrennen. Aber zunächst mal müssen sie sich doch auch einfach mit dem Ball am Fuß ausprobieren können. Wenn nicht in der F-Jugend, wo denn dann noch ? Ich würde das in der Altersstufe noch nicht so eng sehen. Wer sich in überhaupt in den Zweikampf traut und nicht gleich den Ball wieder loswerden will, der kann für seine Mannschaft mal sehr wertvoll werden.


    Bei mir kommen auf jede 'dribbelwillige' Spielerin ca. 5 Spielerinnen, die sich bei Ballbesitz niemals von sich aus in einen offensiven Zweikampf stürzen würden. Also zwei Dribblerinnen und 10 andere, die sich das nicht trauen. Beiden Gruppen möchte ich vermitteln, das je nach Situation das dribbeln oder das abspielen richtig sein kann. Aber ganz sicher kann ich zweikampf- und dribbelstarke Spielerinnen irgendwann noch vom Paßspiel überzeugen als umgekehrt Kindern, die sich das nie getraut haben, mit 12,13 Jahren noch zu Dribblern machen.


    Bei so jungen Kindern (Jahrgang 2005) besteht denke ich die Gefahr, künftige Stärken zu verhindern, wenn man schon zu bestimmt das Abspiel fordert.

  • FB,


    :thumbup: Gott sei Dank, hast du es -ebenso wie ich- nicht zu melden und der Leser macht sich mitdenkend sein Bild. Das kann er ja prima tun, wenn er so unterschiedliche Sichtweisen wie die von uns beiden lesen kann.


    Anmerken möchte ich dazu noch,


    -das meine Ausführungen zu den Möglichkeiten von Kindern in gewissen Altersjahren wissenschaftlich angelehnt. Aussnahmen bestätigen immer die Regel, aber diese wissenschaftlichen Feststellungen gelten auf die allermeisten Kinder und da ist es meiner Meinung entsprechend bei diesen Kindern restlose Zeitverschwendung mit ihnen was tun, was noch nicht geht. D.h. nicht, dass ich das was bald möglich sein wird, nicht schonmal vorbereiten kann. Genau das beinhaltet bzw. wird z.B. beim Dfb.-Ausbildungskonzept berücksichtigt. Wer sich daran annähernd hält, macht nicht viel verkehrt und er versäumt dabei vor allem auch nichts. Ist halt schön für den Interessierten, zu wissen warum man was noch nicht tun muß und anderes ebend wohl.


    -zudem möchte ich dich mal fragen, ob du "da unten" schon gedient hast? Hast du dort aktive praktische Erfahrung als Trainer oder nicht?


    Hierbei wäre auch wichtig, ob du besagte 3 Prozent absolute Aussichtsspieler/Talente aktiv und praktisch begleitet hast oder den Rest von cirka 97 Prozent der anderen Kinder?


    Ich vermute, dass du das nicht mit einem JA beantworten kannst, richtig?


    Hättest du es, würdest du wissen, was geht und was nicht...mit den 97 Prozent.

  • Lieber Andre,
    Ich bin seit 27 Jahren Trainer und hatte schon ziemlich alle Chargen in unterschiedlichsten Vereinen in D, A, I, F und CH inne. Inklusive Skisport und Handball und denke, dass ich da ziemlich vergleichen kann. Nicht immer überall auf den neusten Stand, aber mindestens was die Schweiz betrifft, aktiv dabei.


    Was die motorischen Fähigkeiten von Kids betrifft, stimme ich dir zu, dass nur ein kleiner Teil der Kinder in der G schon die Fähigkeiten haben zusammenzuspielen. Da haben wir zwei gar keine so unterschiedliche Meinung.
    Ich meine aber, dass Kids, welche noch nicht über diese Fähigkeiten verfügen in einer polysportiven Spielgruppe oder mit adhoc organisiertem Strassen- oder Bolsplatzfussball besser aufgehoben wären als im organisierten Fussballbetrieb. Wenn Label-Vereine in der G schon den "frühreifen" 5% die Chance geben, Fussball zu spielen, muss das ja nicht gleich auch jeder Dorfverein tun.
    Von mir aus kann der Dorfverein ja durchaus eine Spielgruppe einrichten um schon die Jüngsten zu ködern.
    Was ich aber einfach nicht verstehe, warum sie diese EGO-Kids schon umsverrecken an Turniere und Meisterschaftsspiele anmelden müssen und sich damit 20 Kinder langweilen, wenn immer nu reiner den Ball spielt.


    Aber ich finds cool dass du dich von mir nicht mehr auf die Palme bringen lässt ;)
    Hatte jetzt ein ganz schlimmes Bashing erwartet ;)

  • In der F ist dieses Verhalten mit Tunnelblick usw. noch ganz normal. Es kann aber schon nervig für Mitspieler, deren Eltern und den Trainer sein. Die Eltern des Dribblers finden es dagegen meist super.


    Mit Rotation kann man dagegen ganz gut angehen. Der Dribbler sieht das Spiel aus einer anderen Perspektive und verbessert sich meist nach kurzer Zeit in Zweikampfverhalten, Übersicht usw.


    Wenn dieser Individualist später den Übergang zum Mannschaftsspiel meistert, gehört er oft zu den Besten und kreativsten Spielern des Jahrgangs. Dagegen wird ein sehr zurückhaltender und frühzeitig total mannschaftsdienlicher Spieler auch später selten Verantwortung für eigene Ideen und Aktionen übernehmen.


    @FB
    Ich glaube duchaus, dass vieler deiner guten Spieler in jüngeren Jahren (Bambini / F) durchaus dem hier diskutierten EGO Typ entsprochen oder geähnelt haben. Meiner Erfahrung nach wird ein zurückhaltend netter und nicht zu eigenen Aktionen neigender Spieler für Auswahlmannschaften und höherklassige Vereine nur sehr selten gesichtet werden.

  • Wieso brauchen EGO-Spieler überhaupt eine Mannschaft ? Sollen sie doch im Elterlichen Vorgarten gegen eine Mauer tschutten und Slalom um die Blumenbette und den Hund dribbeln. Vielleicht bekommen sie ja dann doch noch Lust es mal im Team zu versuchen.
    Mal ehrlich: Kein einziger Hort würde behaupten, dass nicht schon 4 Jährige MTIEINANDER spielen können. Klar von sich aus - eben typisch Einzelkind - eventuell nicht. Aber im Hoert werden sie ja dazu angeleitet und siehe da, es klappt und macht sogar Spass.
    Aber im Hort und Kindergarten gibt es ja eben auch niemanden der es toll findet, jubelt und klatscht wenn Bubi alles alleine macht. Im Fussball - Forum hier inklusive - aber schon. Warum eigentlich diese falsche Konditionierung als gebe es ausserhalb des Fussballs nichts anderes mehr wo sie ihren Egotrip ausleben können ?


    Dann schreib doch bitte nicht so einen angriffslustigen Text, wo ich mich dann echt wundere, wieso jemand wie du hier den Eindruck vermittelt, keine Ahnung zu haben, ....was ja nicht passt.


    Was die motorischen Fähigkeiten betrifft stimme ich dir zu dass nur ein kleiner Teil der Kinder in der G schon die Fähigkeiten haben zusammenzuspielen. Da haben wir gar keine so unterschiedliche Meinung.
    Ich meine aber, dass Kids, welche noch nicht über diese Fähigkeiten verfügen in einer polisportiven Spielgruppe oder mit Begleiteten Strassenfussball besser aufgehoben sind als im organisierten Fussball. Wenn Label-Vereine in der G schon "frühreifen" 5% die Chance geben, Fussball zu spielen muss das ja nicht gleich auch jeder Dorfverein tun. Von mir aus kann der Dorfverein ja auch eine Spielgruppe einrichten. Was ich aber einfach nicht verstehe warum sie diese Kids schon umsverrecken an Turniere und Meisterschaftsspiele anmeldne müssen und damit 20 Kinder langweilen wenn immer nu reiner den Ball spielt.


    Aber ich finds cool dass du dich von mir nicht mehr auf die Palme bringen lässt ;)
    Hatte jetzt ein ganz schlimmes Bashin erwartet ;)


    Hier gehe ich ein Stück weit mit, das fände ich nicht schlimm. In letzter Zeit habe ich zufällig darüber mitgehört, dass sich Leute darüber unterhielten, wie es früher war. Da gings darum, dass es damals vor 30 Jahren keine Minis, keine F und E gab. Da spielte mal ein E Spieler mit bei der D...wenn ein Verein diese Altersgruppe überhaupt hatte. Mit anderen Worten haben diese Spieler die -aus heutiger Sicht- spät zum Fußball kamen, hier...wenn ich es mal negativ abgrenze...


    -sich einen miesen schreienden Trainer am Rand gespart, der meistens keine Selbstbeherrschung hat und fußballerisch wie menschlich eine Niete zu sein scheint


    -der Verein würde sich vergraulte Vereinsmitglieder ersparen


    -der Spieler hat die Chance, im Straßenfußball ungehemmt das zu tun, was der Dfb propagiert....ebend Fußball angelehnt an den Straßenfußball gedanken...sprich spielen dürfen...Erfahrungen sammeln ohne großartigen Druck....


    Ich weiss nicht wie es aktuell aussieht, aber vor noch wenigen Jahren hatte F und E Spieler, dessen Eltern vom Basketball und Handball kamen. Nette Leute, talentierte Kinder. Zur D waren sie weg...zum Handball und Basketball und dort spielen sie heute ganz "oben" mit. Bei diesen anderen Sportarten wurde für diese Altersgruppen -zumindest vor einigen Jahren noch- kein Betrieb angeboten. So holten die sich die "Grundschule" der Bewegung beim Fußballverein.


    Problem für den Fußball, würde man sich das und denen ersparen.....


    1. der Fußballverein steht mehr denn je in Konkurrenz mit anderen Sportarten.


    2. die Kinder werden oftmals in einem Umfeld groß, wo der Ausgleich an Bewegungsarmut beim Sportverein gesucht wird und notwendig ist...leider.


    3. Problem des Sportvereins ist, eine solche Bewegungsgruppe oder Krabbelgruppe nicht wirklich installiert zu bekommen, denn nichtwissende Eltern und nicht ausreichend kompetente oder durchsetzungsfähige Trainer werden hier allein gelassen oder deren Fehlaktionen werden so nicht erkannt oder geduldet...Trainermangel.


    Schaut man dem Jahr 2014 entsprechend ins Auge heisst das für mich, die Minis aufwärts entsprechend mit guten Konzept und klasse Leuten zu bestücken, um diese Dinge halt in sinnvolle angemessen Bahnen zu lenken. Genau hier liegt das Problem im Breitensport.


    Wie gesagt...ich spreche immer von den 97 Prozent.


    Einziger Kritikpunkt mit Fragezeichen auf deine Person FB ist, dass es dir -Achtung ich mutmaße- vermutlich nicht um die 97 Prozent geht, da du die Talente bedienst in eine Verein und nur um die geht es dir. Das -so ich richtig liege- ist ein großer Unterschied, den ich dich bitte verantwortlich fair deinerseits zu steuern. Hier sind im Forum überwiegend Trainer und Betreuer und Eltern unterwegs....die die 97 Prozent am Frühstückstisch sitzen haben.


    Nach meiner Aufffassung heute bedeutet das, dass ich meine Freizeit dafür stifte, im Prinzip gute Jugendarbeit unter der Überschrift Fußballtrainer zu leisten. So sehe ich das und ich denke, das steht im krassen Unterschied zu deinen Zielen. Das sollten wir beidseitig ...so ich richtig liege....fair akzeptieren und beherzigen. Gruß Andre

  • EGO-Spieler sind i.d.R. die besten Spieler einer Mannschaft. Jeder Zweikampf und jedes Dribbling macht sie noch stärker. Ein Abspiel ist technisch für diese Spieler leicht möglich. Dennoch versuchen sie es oft allein - sie treffen also im Spiel eine einsame und mutige Entscheidung. Und das ist gut so!!!
    Diese Spieler werden nicht lange den Spielbetrieb bei Trainern und Eltern in einer Kreisklasse "stören" und in Auswahlmannschaften landen. Hier werden sie geradezu motiviert, sich durchzusetzen und mit Tempo hohes Risiko einzugehen. Hier werden sie dann auch passen. Und nicht nur nach rechts und links. Diese Spieler werden auch bereit und in der Lage sein, riskante Pässe zu spielen.
    Wer also diese EGO-Spieler in einer Mannschaft hat: Immer her damit!!!

  • EGO-Spieler sind i.d.R. die besten Spieler einer Mannschaft. Jeder Zweikampf und jedes Dribbling macht sie noch stärker. Ein Abspiel ist technisch für diese Spieler leicht möglich. Dennoch versuchen sie es oft allein - sie treffen also im Spiel eine einsame und mutige Entscheidung. Und das ist gut so!!!
    Diese Spieler werden nicht lange den Spielbetrieb bei Trainern und Eltern in einer Kreisklasse "stören" und in Auswahlmannschaften landen.


    Tja, da muss ich dich aber wiederholt enttäuschen:
    1. In Auswahlmannschaften gewinnst du schon ab der F keinen einzigen Pokal mehr ohne Zusammenspiel. Geh mal an ein internationales F-Turnier und mach dir ein Bild !
    2. Jeder Zweikampf macht stärker. Klar. Aber wir schauen dass ALLE Spieler stärker werden und nicht nur einer ! 1:1 und 2:2 machen wir im Training bis zum Abwinken in allen Varianten und erschwerten Bedingungen. Und zwar alle.
    Aber Im SPIEL ist 1:1 ausserhalb des Strafraums immer die Notlösung. Warum: Weil jedes 1:1 unser Spiel verlangsamt und damit unserem Gegner Zeit gibt sich wieder neu aufzustellen.
    3. Ein guter Dribbler kann noch lange nicht gut abspielen. "Gute" Dribbler sind vor allem deshalb "gute" Dribbler weil sie über die weit verbreitete "Fähigkeit" verfügen sich 100% auf den Ball zu konzentrieren und alles um sich rum vergessen. Ein guter Dribbler ist dann ein guter Dribbler wenn im jederzeit drei verschiedene Kollegen an drei verschiedenen Orten farbige Nummern hochhalten können und er sie während dem Dribbeln innert Sekundenfrist benennen kann. SOLCHE Dribbler habe ich in der F noch nie gesehen. Dafür aber Jungs die das mit den Karten können wenn sie Pässe spielen und erst noch auf den, der grad die grösste Zahl hochhält.
    4. Auch ein guter Dribbler kommt in Auswahlmannschaften nur dann in eine aussichtsreiche Position wenn er möglichst in Ueberzahl spielt und ausserdem im richtigen Moment den entscheidenden Pass erhält. Dass ein Dribbler aus dem Stand heraus was zaubert gehört ins Land der Träume.
    5. Dass nur der gute Dribbler in Auswahlmannschaften kommt hat was. Warum. Weil Auswahlmannschaften keine devoten Spieler wollen, die es sich gefallen lassen, sich von einem EGO-Dribbler die ganze Show stehlen zu lassen.
    6. Frag mal die Eltern was sie von einem Solo-Dribbler halten. Dass sie so resultatsgeil sind dass sie das wohl ihres nicht dribbelnden Kindes hintenanstellen mag ich nicht glauben.