Offenen Brief des Fussballkreises Köln zur Diskussion

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  • Leidtragende sind in erster Linie die Kinder, aber in zweiter auch die Trainer / Betreuer, all die Ehrenamtlichen, denen ihr Hobby, ihr Sport durch solche Menschen zerstört wird.
    Da müssen ganz andere Maßnahmen aufgefahren werden!

    Hi Annie,
    was würdest Du vorschlagen?
    Gruß,
    Uzunbacak

  • Schwierig. Da muß ein kompletter Umdenkprozeß einsetzen, man bekommt die Leute nicht von heute auf morgen "gedreht".
    Und starten muß es in den Vereinen.
    Im Falle des von mir benannten Trainers Nr.1, da ist es dem Verein schon lange bekannt, wie dieser Mensch sich verhält, es gab noch jede Menge andere Vorfälle. Aber der Verein hält an ihm fest, weil es ja sonst keiner machen will.
    Warum will es denn keiner machen? Weil man als Trainer seine Zeit, sein Engagement gibt, versucht, sein Team bestmöglich zu trainieren und auch auszustatten, das alles ehrenamtlich - und schlechtestenfalls ist man immer der Buhmann.
    Das Standing der Jugendtrainer muß nachhaltig verbessert werden durch Unterstützung der Vereine, doch das passiert nicht, solange alles in die Herrenteams gebuttert wird.
    Punkt 1.


    Punkt 2: Durchsetzung der Fair-Play-Liga. Bei uns in SH ist das noch nicht wirklich angekommen. Wenn ich z.B. meine Elternzone abstecke und den gegnerischen Trainer um Beachtung bitte, dann wurde mir auch schon ein Vogel gezeigt. Dann stehen die Schreieltern wieder fast im Spielfeld und gehen den Schiri an, und das in der E-Jugend.
    Und was kann ich machen? Ich wünsche mir auch da Hilfe vom Verein, der z.B. Verabtwortliche benennt, welche in solchen Fällen für Ordnung sorgen und ggf. diese Menschen des Platzes verweist.
    Aber da stehe ich mit meinen 1,60m, 10 mKids im Schlepptau und versuche, mich gegen die Schreihälse durchzusetzen.


    Und wenn die Vereine das nicht leisten können, dann muß eben vom Verband etwas kommen.
    Man kann nicht Dinge einführen, sie aber dann nicht durchsetzen oder die Leute, die das durchsetzen sollen, allein lassen.


    Soweit meine spontanen Gedanken, da ist sicher noch viel mehr ...

  • Der Verband kann vieles jedoch nicht rechtlich durchsetzen!
    Das Hausrecht obliegt dem Verein.
    Auch der Schiedsrichter darf nicht einen Zuschauern, Trainer usw. des Platzes verweisen.
    Diese Macht steht ihm rechtlich nicht zu. Er ist rechtlich auf die Mitwirkung des betreffenden Vereins angewiesen.
    Diesem obliegt rechtlich das Hausrecht.
    Daher obliegt die Kontrolle und die Sanktion der betreffenden Störer auch zunächst der Verantwortung der betreffendenden Vereine.
    Diese Macht wird jedoch ungern oder garnicht wahrgenommen und gerne der schwarze Peter an die Verbände verwiesen.
    Diese können daher nur in Form eines Appels tätig werden.
    Die Verantwortung liegt bei den Vereinen, auch wenn sie diese ungern wahrnehmen.

  • Seit langem bin ich radikal hinter die Kulissen schauender Systemkritiker: da mir ein anderer, freierer Fußball vorschweben würde, da Systeme immer die in ihrer möglichen Selbstbestimmung konkret menschlichen Menschen zu verschlingen suchen. Fußball ist ein Spiegelbild der Gesellschaft, aber in deren 'sozialer' Scherenentwicklung ein extremes! Ganz unten, im KiFu gibt es kein Honorar, keine Qualitäts-/Leistungskontrolle oder offenes Klima bzgl. der Anbieterseite: wer Glück hat findet für seine Kinder einen der letzten hochengagierten Idealisten als Betreuer, sonst läuft es mehr o. weniger suboptimal. Denn mal ehrlich: im Ausgleich gegen kostenloses Tätigsein genießt man als Trainer relative Narrenfreiheit, darf willkürhaft u. für Dritte (Eltern wie Kinder) fast unhinterfragbar verfahren, wie man lustig ist: der eine nutzt den KiFu als private Schreitherapie o. für den eigenen Ehrgeiz, will mal irgendwo das Sagen, Macht haben, sich im Kleinen profilieren, andere wollen ihr Kind protegieren, ihre sozialen Kreise im Vereinsheim pflegen. Also: nur wer KiFu zu "seinem" Hobby erklärt, eigene Interessen hat u. verfolgt, wird sich vom System honorarfrei ausbeuten lassen. Davon gibt es immer weniger, folglich sinkt mangels Angebot das Niveau reeller Be-treuung. Von wegen "echte Profis"! Herrschen verdrängt als Denkansatz immer öfter das soziale Dienen, und es gilt: Hauptsache, wir finden irgendwen Dummes, der diesen Job macht, sich fraglos ins System eingliedert etc. Der Rest, Betreuungsqualität: fast egal, aber wehe dem, der sie zu hinterfragen, für Kinder, die Kleinen da unten mehr zu wollen wagte!
    Ganz oben aber lebt man in ner grundlegend anderen Welt. Da verdient man nebenbei Millionen wie jüngst Götze 3,7 Mio.,10% seiner Ablöse. Ein ungeheurer Sieger- bzw. Ich-Kult herrscht vor. Verlierer aber führt man gnadenlos am Nasenring durch die mediale Arena. Loser werden wie Abfall behandelt. Trainer wie grad beim HSV müssten unter massiven Schleudertraumen leiden, bekommen hier entsprechend viel Schmerzensgeld wie Über-Gewicht. Man hält es nur aus, weil es zuerst nüchternes Geschäft, nicht menschlich Bewegendes mehr bedeutet? Als mutmaßliche, per Erfolg vorbildhaft wirkende 'Vereine' entstehen Retortenclubs durch 1 Mann wie in Hoffenheim o. Firmen wie in Wolfsburg. Auch zur WM fährt man nicht nur für die Ehre, will neben allen Werbewert noch direkte Geldprämien, falls man Erfolg hat. Doch wer bemerkt, welch vom Sportsgeist weg abgedrehter Wahnsinn dies alles ist? Worum geht es da?


    Dies hat aber Methode, ist kein Zufall! Und das System duldet niemand, der ausschert, etwa von Herzen Kindern etwas mehr als das ihnen Zugedachte geben wollte: seit 8 Jahren versuche ich, ein wenig selbstbestimmt freieren Fußball für Kinder zu initiieren wie mit den Coolen Kidz, Team unter Freunden, Klassenspiele o. ein einst unter Vereinsdruck dann vor Ort verbotenes Schulturnier für 1.- u. 2.-Klässler. Man wird als "nicht normal" o. - was hier gar nicht der Denkansatz war - "nicht besser wie alle anderen" angegriffen, es wird gedroht: wenn sich meine" Spieler da verletzen, dann wirst du dein blaues Wunder erleben, dann passiert was... Mangels Nerven für so etwas rundum hatte ich dies Engagement für kindgerechteren Fußball denn auch fast eingestellt. Aber der Eindruck bleibt: die unten, Kinder sind für sich selbst genommen praktisch nichts wert. Und wer nichts wert ist, der kann schnell sehr wütend werden, wenn er groß geworden, dann evtl. Verlierer ist, sich unbewusst wieder ganz unten fühlt, aufm Platz zudem u.U. noch ungerecht behandelt, 'verpfiffen' u.ä. Denn der eigentliche Schmerz reicht ins Frühkindliche zurück, ist für ihn rational nie erreichbar: unbesiegbar! Klar, das System hat da seine Antwort: raus, abstrafen, weg mit denen, ihrer Wut im wie auf "den Fußball" - unter sich bleiben als die Guten. Plötzlich beklagt man gar, dass es keine Grenzen mehr gebe? Wo die Politik dies doch grad stets als schöne neue Welt fordert und will!? Alles eine Lebenslüge? Aber auch darüber redet man nicht, das darf niemand hinterfragen, es rutscht nur mal so in solch notgedrungenem Brief heraus...

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Kann man sich mMn sparen. Das wird kurz gelesen und fertig. Und erreicht auch nicht die Adressaten.


    Steini da hast du vollkommen recht. Ich komme aus Köln und habe es nur durch Zufall auf der DFB Seite gelesen. Die eigentlichen Adressaten erreicht es nicht. Zumindest wurde mir von unserem Verein der Artikel noch nicht weitergeleitet. Das Fass zum Überlaufen brachte wohl diese Aktion.


    http://www.fupa.net/berichte/v…uf-bewaehrung-118598.html

  • wie viele andere hier, finde ich den Brief.
    Nirgends steht, dass der Brief die neue Geheimwaffe des Fußballkreises Köln sein soll.
    Was will der Brief nun? Er will den Vereinsverantwortlichen den Standpunkt des Kreises verkünden. Punkt.
    Das tut er. Er verkündet, kündigt an und appelliert!
    Das ist Step 1 und als solcher o.k.


    Die Frage ist nun wie konsequent Step 2 und 3 u.s.w. angegangen werden.

    Zitat


    Der gesamte Verband ist weiter bestrebt, Instrument
    e zu entwickeln, dieser Entwicklung entgegen zu wirken

    In unserem Kreis ist die Welt noch relativ i.O., was Ausschreitungen betrifft.
    Das heißt aber auch, dass man sich nicht gezwungen fühlt etwas zu verändern.
    Wir schaffen hier nicht mal die FairPlay-Liga für "G" oder "F".
    Nach einer Befragung sprachen sich 2/3 ( :!: ) der Vereine dagegen aus ! Traurig oder? ;(


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • "Bitte, bitte, seid doch lieb." Das ist die Quintessenz des Briefes. Da lachen diese Menschen nur drüber.
    Leidtragende sind in erster Linie die Kinder, aber in zweiter auch die Trainer / Betreuer, all die Ehrenamtlichen, denen ihr Hobby, ihr Sport durch solche Menschen zerstört wird.
    Da müssen ganz andere Maßnahmen aufgefahren werden!



    konkretes Beispiel aus unserer Region. Stadtteil, leichter sozialer Brennpunkt.


    Jahrelang fiel dieser Verein negativ auf. sowohl im aktiven, wie auch im Jugendbereich.
    persönliche Spielerstrafen, Punktabzüge für die Mannschaften blieben ohne Wirkung.
    der Verband schickte einen Psychologen für Gewaltprävention in den Verein. Erfolg gleich Null.


    Erst als sich andere Vereine weigerten, auch mit Punktabzug gegen diesen Verein anzutreten, reagierte der Verband.


    Auschluss für 1 Jahr vom Spielbetrieb.


    seitdem ist Ruhe an der Front. Jugendspieler, die bereit waren, sich entsprechend zu integrieren wanderten in andere Vereine ab.



    man muss sich entscheiden:


    will man alle mitziehen, unter allen Umständen versuchen alle, auch die wirklich schwierigen Problemfälle, unbedingt zu integrieren (wobei
    zur Integration ja immer beide gehören und nicht einseitig sein kann) muss man ganz einfach gewisse Auswüchse akzeptiern, auch dann, wenn
    sie zu Lasten der Anderen geht.


    Will man das nicht, so gibt es nur den Weg des aussortieren, so hart das klingen mag.


    bei vielen verändert sich ihr Verhalten nur dann, wenn sie Konsequenzen für ihr Verhalten erfahren.


    Ein fauler Apfel kann die ganze Ernte zerstören.


    Vereine, und hier auch die Trainer, haben auch eine soziale Verantwortung, sind aber nicht dafür zuständig die Verfehlungen des Elternhauses,
    des Umfeldes und auch der gesamten Gemeinschaft aufzuarbeiten. Trainer werden für die Vermittlung des Fussballspielens ausgebildet
    und nicht in persönlicher Konfliktbewältigung, Aufarbeitung von Traumas, Folgen einer schlimmen Kindheit u.ä.
    Dafür gibt es Sozialarbeiter, Kinderpsychologen.


    Wer mit belasteten Kindern zu tun hat, weiss, dass mit Kuschelpädagogig nichts zu erreichen ist.


    für nicht in diesem Bereich Ausgebildete gibt es eigendlich eine einfache Formel, die insbesonders auch für Trainer geeignet ist.


    Verständnis für die Situation des Betreffenden aufbringen - klare Ansagen machen - Konsequenzen aufzeigen - und diese dann
    unbedingt auch bei Bedarf durchziehen.


    Hilft nicht immer, aber sehr oft.


    gg

  • Ein fauler Apfel kann die ganze Ernte zerstören.


    Hi,


    wenn wir nur einen einzigen faulen Apfel hätten, wäre ich voll Deiner Meinung.


    Gruß,


    Uzunbacak

  • Punkt 2: Durchsetzung der Fair-Play-Liga. Bei uns in SH ist das noch nicht wirklich angekommen. Wenn ich z.B. meine Elternzone abstecke und den gegnerischen Trainer um Beachtung bitte, dann wurde mir auch schon ein Vogel gezeigt. Dann stehen die Schreieltern wieder fast im Spielfeld und gehen den Schiri an, und das in der E-Jugend.


    Frage bliebe


    1. habt ihr nun die FAIR-Play-Liga bei euch oder nicht?


    Du schreibst...dass die schreienden Eltern sich nicht an die Fanzonenbegrenzung halten und den Schiedsrichter angehen usw.. Bei der Fair-Play-Liga gibts keinen Schiedsrichter!


    2. und wenn ihr sie habt, wo die Konsequenz der Mißachtung der Regeln...hier Fanzone liegt.


    Ich würde hier die Eltern anmahnen und einmalig darauf hinweisen wo die Linie ist.
    Ich würde mich nach einer vorherigen Rückversicherung beim Staffelleiter erkundigen nach möglichen Konsequenzen. Da ich sowas hasse wie die Peßt, würde ich dazu tendieren, dass ich dem gegnerischen Trainer sagen würde, dass ich das Spiel abbrechen würde, soweit die Regeln weitere Mißachtung fände. Das gäbe einen Eintrag in das Fleißbuch (Spielbericht) und auch wenn die Punkte drittrangig sind...würde das Spiel für uns gewertet...was mir persönlich dann egal wäre...aber den Schreihälsen nicht :) und genau darauf würde ich voll auf die Zwölf abzielen. Wenn die dann verschwunden wären, würde ich noch ein kleines Spielchen mit meinen Eltern abhalten mit Elfmeterschießen am Schluß. Wie gesagt...für den Fall das es die Fair-Play-Liga bei Euch gibt. Wenn nicht...tja....dann wirds wohl Zeit dafür...offensichtlich!


    Für diesen Fall schicke doch mal eine Mail an die entsprechende Runde und weise auf das/die Problem/(e) hin mit einem Verweis auf den Link zur Fair-Play-Liga. Ich habe das vor knapp zwei Jahren hier so gemacht. Die F Jugend spielt nun probeweise danach. Ich kenne aber keine aktuellen Aussagen dazu.

  • Wer mit belasteten Kindern zu tun hat, weiss, dass mit Kuschelpädagogig nichts zu erreichen ist.
    für nicht in diesem Bereich Ausgebildete gibt es eigendlich eine einfache Formel


    Tja, also einfache Formeln statt Pädagogik? Kuschelp... ist son Wortungetüm, das das Einfache rechtfertigen soll. Klar ist: da läge gesellschaftlich viel Verantwortung, weshalb/wo Verbände auch gern von Respekt, Toleranz u. Integration daher faseln, als würde all dies durch sie reell geleistet. Fakt ist: nichts ist's damit!


    Kinder lernen ja schon mit 5,6 Jahren sich auch in IHRER Freizeit unterordnen, gehorchen zu müssen. statt dass 'man' alles mal gut sein, sie "einfach" laufen lässt: wie sie wollen. Das belastet, auch wenn Kinder sich anpassen, nichts groß zeigen: außer vielleicht anfangs ne Sehnsucht auch mal nach Kuscheln. Später hat man sich die dann abgewöhnt, macht einen auf hart und so fort. Die vor Ort von klein auf Zuständigen haben oft keinerlei Ausbildung o. hilfreiche Anleitung, keine Bezahlung, keine Kontrolle, keine nachprüfbare Ehrenpflichten, aber viel es sich einfach machen könnende Gewalt, also Macht: das Sagen über andere, zB indem sie unliebsame o. aufsässige, für sich selbst/eigene Ziele unnütze/-brauchbare Kinder als zu schlecht, unerzogen o.ä. perhorreszieren, mit Strafen o. Beschimpfung drangsalieren, nach privatem Gusto per Aufstellung ("du kannst nichts, was willst du hier im Fußball" bis zum schlichten "Krumfuß", "Penner" o. "Wichser" Richtung 10-jährige, alles live von Trainern vernommen: macht Kinder wohl kaum integrativ glücklich statt aggressiv) selektieren o. rausekeln. Das prägt dann gedrungene Charaktere, später "Reaktanz" gegen gute Worte u. Taten. Da machen sich von der Spitze: Verbände u. Sportpolitik weg viele wichtig, auf dem Rücken derer, die unsere Zukunft sind, noch viel Sonne zum Wachsen bräuchten, nie in langen Schatten der Großen gut gedeihen u.doch landauf, landab als 'Unterbau' gelten, so behandelt werden...


    Liegt darin nicht der Problemkern, der Same, aus dem dann Früchte erwachsen, für die man oben nur keine Verantwortung übernehmen will, lieber diese Probleme aus dem Fußball hinaus redet, deren einstige Produktion weder Ruhm noch Rendite erbringt? Also: irgendwann ist's für Kuschelpädagogik sicher zu spät, daher: früher damit anfangen! Kindern in ihrer Freizeit mehr Fehler, Lachen u. Quatschmachen erlauben, statt sich nur als Sporttrainer wie bei Herren (die sich aber eben nie alles gefallen ließen, was Kindertrainer zum Teil so machen) erstmal als Be-treuer, als Seelenwart der Kids fühlen! Die FPL ist da nur ein Anstoß u. Zeichen, nicht das Ziel: FÜR Kinder dasein, vertrauen lassen, sich als Kinderversteher in IHREN Dienst stellen, demutsvoll IHRE, nie gewaltsam eigene Ziele verfolgen. Mit im Regeln Einfachem ist's, wie das Wort besagt: man geht nur von EINEM selbst aus: dem eigenen ;)


    Noch ein PS: Von eigenen Motiven/Wünschen/Zielen abstrahieren zu können, muss man auch erlernen, hat mit Bildung (Triebverzicht/-sublimation) zu tun, vgl. auch Thread zu:

    Genügt es, selbst die Elemente des Fussball sportlich demonstrieren zu können oder ist das padagogische Geschick von größerer Bedeutung? Ist das Wissen um den Fussball noch ohne ein bestimmtes Bildungsniveau des Trainers vermitteln?


    Es gölte eben eigentlich: Fußball mitspielen kann jeder, ein (Herren-)Team auf Dauer gut trainieren nur wenige, viele scheitern bald. Bei den Kids aber praktisch nie wer, merkwürdig, woran das wohl liegen mag, oder? Und viele derer, die da nen guten Job machen, zieht's demnächst zu den Herren, da dort bezahlt wird, Aufmerksamkeit hingeht etc. Umgekehrt aber würde nen Schuh draus: bevor man wen auf wenig wehrhafte Kids los lässt, sollte er sich erstmal bei den Herren beweisen. Das aber scheitert alles am Finanziellen, am allg. Wertzumessen: pro Herren als teurer Überbau, contra Kids als billiger Unterbau (= Knechte im System???) ;(

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

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  • Tja, also einfache Formeln statt Pädagogik? Kuschelp... ist son Wortungetüm, das das Einfache rechtfertigen soll. Klar ist: da läge gesellschaftlich viel Verantwortung, weshalb, wo Verbände auch gern von Respekt, Toleranz u. Integration daher faseln, als würde all dies durch sie reell geleistet. Fakt ist: nichts ist's damit! Kinder lernen schon mit 5,6 Jahren sich auch in IHRER Freizeit unterordnen, gehorchen zu müssen. statt dass man alles mal gut sein, sie "einfach" laufen lässt.


    Liegt darin nicht der Problemkern, der Same, aus dem dann Früchte erwachsen, für die man nur keine Verantwortung übernehmen will, lieber diese Probleme aus dem Fußball hinaus reden, deren einstige Produktion weder Ruhm noch Rendite erbringt? Also: irgendwann ist's fürs Kuschelpädagogik sicher zu spät, daher: früher damit anfangen. Kindern in ihrer Freizeit mehr Fehler, Lachen u. Quatschmachen erlauben,

    nabend,


    genau das kann man meiner ansicht nicht machen. man kann nicht einfach alles laufen lassen und die kids den quatsch machen lassen, den sie grade im hinterkopf haben....................
    genau die eltern, die zum einen soetwas fordern, sind dann die ersten, die den trainer vor den kadi zerren wenn bei dem 'einfach mal laufen lassen, quatsch und blödsinn machen' was passiert!


    trainer sein hat auch etwas damit zu tun, für eine 'kleine horde halbwilder' die verantwortung zu übernehmen und sie auch wieder heil bei den eltern abliefern zu können. soetwas geht einfach nur mit einer gewissen grundordnung und auch diziplin!


    eine letzte bemerkung zu dem was hier zum teil von den trainern alles gefordert wird, es gibt leute, die studieren viele, viele jahre pädagogik und bilden sich jedes jahr weiter und bekommen genau diese dinge, die hier gefordert werden nicht in den griff................. (ein blick in unsere schulen reicht ja).


    wir sind auf dem gebiet fast alle maximal "WOHLWOLLENDE LAIEN"! das solle man nie vergessen, denke ich.



    gruss

  • DSV: Ja, das ist das Grundproblem. Dem "System" ist der Unterbau, seine Trainer nichts groß wert: profitieren tun weltweit von diesem Fußball die Stars, ihre Manager, all die oben halt, der Rest ist nur "Anhang", und soll's bleiben. Nur Zuchterfolgschancen, sprich Talente "zählen" wirklich, der Rest wird quasi in Notstand verwaltet, mal zynisch formuliert. Natürlich kann man sich diesen Notstand dann trotzdem für sich zunutze machen, etwa nach Belieben das eigene Kind protegieren, sich als Erwachsener (egal, ob Eltern, Trainer o. Fan) zum WE am Rand abreagieren, Dominanz o. Ehrgeiz auch sportlich inaktiv ausleben usw. Kontrolle? Oft Fehlanzeige. Im Prinzip ist der Kindertrainerjob aber genauso verantwortungsvoll wie der der Betreuer im KiGa o. gar der der Lehrer in der Schule, wo Gewaltprävention ja beginnt. Weshalb die oberste Trainerlizenz eben "F-Lehrer" heisst, aber: nur den Großen, geldwertem Humankapital, Profis vorbehalten! So ist dies System eben strukturiert: alles nach oben hin, alles auf Sieg setzend - und die im Schatten, die sieht man nie, soll man auch nicht. Wer da die Scheinwerfer drauf hinlenken will, der gilt vornehmlich als Störenfried. Auch Ralf wurde ja lange nicht mit offenen Armen empfangen, er war nur so zäh wie pragmatisch, hat so schon manches erreicht. Wünschte, es würde immer mehr, zB dass dies spielerische "Laufenlassen" recht verstanden bzw. vermittelt würde: zwangloses Erlernen, mit Spaß zu lernen u. zu leisten, von Kids selbstbestimmt - nicht mehr, nicht weniger. Kontrapunkt zur Schule... ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....