Viele Niederlagen und Beschwerden mit Problemen

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  • Hi erstmal,
    Also ich bin 18 Jahre alt und helfe bei einer D 2 Mannschaft aus , die dieses Jahr hochgekommen ist. Ich habe angefangen als Co Trainer vor 2 Jahren( wurde auch gefragt, ob ichs machen will ), da ich erstmal mit meinem eigenen Trainer der A- Jugend Streitigkeiten hatte und aufgehört habe zu kicken, aber dennoch den Kontakt zum Fußball nicht velieren wollte.
    Meine Mannschaft besteht aus 30 Spielern, die auch eigentlich alle beim Training dabei sind. Wir sind 2 Trainer (einer der Erfahrener ist) und ich, da ich Abitur mache kann ich nur 1 x die Woche zum Training kommen, habe halt an einem Trainingstag um 18 Uhr Schule aus(haben nur 2 x Training reicht oder?).
    Es macht mir sehr viel Spaß mit Kindern zu arbeiten und ich habe halt folgendes Problem :
    1 Ich weiß nicht was wir als Trainer falsch machen. Wir haben gute Spieler , verlieren aber jedes Spiel 0:9 usw sind die schlechteste im Umkreis. HAben nach 8 Spielen 56 Gegentore. Wir haben die meisten Mannschaften die in den höheren Ligen sind.
    Langsam beschweren sich die Eltern, könnt ihr mir Tipps geben um die Abwehr zu stabilisieren ? und vllt auch für die Eltern wie ich damit umgehen soll . Soe sagen. dass es so weiter nicht geht und wir uns nicht wundern sollen, dass manche sich abmelden könnten ( ich bin ja für die 3-4-1 Taktik, wo wir weniger Gegentore bekommen als im 4-3-1 System)
    Die Spieler wirken im Spiel immer so unmotivert , aber nach dem Spiel sind sie glücklich und sagen "hauptsache haben wir Spaß". Sie reden nie im Spiel miteinander.
    Könnt ihr mir helfen, wie ich die Abwehrkette rapide und sofort verbessern kann. Das Verschieben, angst vorm Zeikampf und die Unruhe von den 6ern
    Gibt mir einfach alles über die Abwehrketten. Ich bin echt verzweifelt helft mir ;( :pinch: :cursing:

  • Wichtig ist mir in solchen Fällen immer, daß die Verantwortichen (Trainer) Ruhe, Gelassenheit und Zuversicht ausstrahlen.


    In welcher Leistungsklasse spielt ihr?


    Du sagst auch nicht wirklich was zu den Ursachen der hohen Niederlagen. Wenn deine Jungs komplett im jüngeren Jahrgang sind, könnte dann körperliche Überlegenheit der Gegner auschlaggebend sein?

  • Hi danke erstmal für die Antworten ;)
    Wir spielen in der kreisklasse also die unterste Spielklasse . Mir kommt es so vor als ob sie Angst vorm Gegner haben . Eigentlich spielen wir mit gleichaltrigen, das Problem aber ist meine Kids sind trotzdem 1 durschnittlich Kopf kleiner . Vom Körperbau auch . Man könnte meinen , wenn man die Kinder sehen würde sie sind in der e Jugend , so klein

  • Schau auf jeden Fall auch ob Du vielleicht den Trainer der Ersten Mannschaft oder jemand anderen mit Erfahrungen ansprechen kannst. Vielleicht erklärt sich derjenige ja bereit sich 1 - 2 Spiele von Euch anzuschauen und dann Tipps zu geben.
    Die Eltern kannst Du am besten aus solchen Überlegungen raushalten.
    Ich finde es übrigens sehr vorbildlich, dass Du Verantwortung übernimmst und eine Jugendmannschaft trainierst. :thumbup:

  • Du schreibst, dass der andere Trainer erfahren sei und du nur bei einem der zwei Trainings in der Woche dabei sein kannst. Was meint er denn zu der Situation? Aus der Ferne ist solch eine Situation nur ganz schwer einzuschätzen...


    Ganz nebenbei fällt mir auf, dass Euer Kader sehr groß ist, mit 30 Spielern kann man zwei D9-Mannschaften melden. Wie handhabt Ihr es bei so vielen Spielern mit den Einsätzen, d.h. wer spielt bei Euch in den Pflichtspielen?


    Dass die Elternschaft unruhig wird, ist in einer solchen Situation normal, wenn auch natürlich schade. Jetzt ist es wichtig, dass die Jugendleitung hinter Euch steht und nicht noch zusätzlich zur Unruhe beiträgt. Natürlich wäre es hilfreich, wenn Ihr Erklärungen für die Niederlagen hättet. Ihr solltet dann zwar nicht in einen Schlingerkurs verfallen, in dem ihr nur noch versucht, die festgestellten Defizite zu bearbeiten, um die Niederlagen in den Griff zu kriegen, denn so bekämt Ihr keine Linie ins Training. Da ihr momentan so hohe Niederlagen einsteckt, wäre ein möglicher Ansatz, zunächst den Schwerpunkt auf die Verbesserung der Defensive zu legen. In die D-Jugend passt das individualtaktische 1:1 in der Defensive genau rein, wie sieht es da bei den Fähigkeiten Eurer Spieler aus? Wenn das funktioniert und Ihr bei gegnerischem Ballbesitz genügend Spieler hinter den Ball bekommt, dann müsste es eigentlich schwer sein, gegen Euch viele Tore zu erzielen. Es kann dann zwar sein, dass es nach ziemlichem Beton aussieht, aber das kann Euch zunächst mal ziemlich egal sein.


    Blöd ist dann aber, dass man mit einer reinen Defensivstrategie nur schwerlich Spiele gewinnen wird. D.h. es wird ergebnistechnisch, so zumindest die Hoffnung, weniger schlimm aussehen, aber gut wird es so wohl eher nicht. Dazu müsst Ihr schauen, dass Eure Offensive schlagkräftig wird. Überhaupt tendiere ich dazu, einigen erfahrenen Trainern, die sich hier im Forum tummeln, zuzustimmen, die in der Jugend den Fokus lieber auf die Offensive legen. Allerdings muss man sicher den Schwerpunkt auch in Abhängigkeit von den Fähigkeiten seiner Spieler setzen -- ich mache einen grobmotorischen Spieler, der sich in der Abwehr wohl fühlt, nicht glücklich, wenn ich ihn dazu zwinge, zu versuchen, die Tricks eines Mario Götze oder Marco Reus nachzumachen.


    Wie auch immer Eure Strategie aussieht, kommuniziert sie dann ruhig an die Eltern. Nicht, um Euch zu rechtfertigen, sondern um ihnen klar zu machen, dass Ihr die Situation erkannt habt und auch etwas unternehmt. Ich würde durchaus auch um ihre Unterstützung werben, die aber hauptsächlich darin liegen sollte, weder zusätzliche Unruhe noch Druck von außen rein zu bringen, sondern stattdessen darin, ihre Kinder moralisch zu unterstützen. In diesem Zusammenhang solltet Ihr auch darauf hinweisen, dass Ihr es seid, die den Spielern die Anweisungen gebt und dass es in der Regel kontraproduktiv ist, wenn sie das bei ihren Kindern ebenfalls tun. Am Spieltag müsst Ihr das grundsätzlich verbieten, ich würde auch dringend davon abraten, das zu Hause zu tun, bzw. wenn überhaupt, dann nur nach Absprache mit Euch. Und zwar einfach damit die Kinder nicht sich widersprechende Infos bekommen.


    Du schreibst, Ihr spielt bisher im 3-4-1 und du erwägst, auf das 4-3-1 zu wechseln. Letzteres hört sich natürlich auch erst einmal nach mehr defensiver Stabilität an. Das ist es auch, wenn man wirklich drei Spieler im Mittelfeld hat. Wenn es aber zu einem 4-1-3 wird, dann befindet sich deine Mannschaft im Mittelfeld oft in Unterzahl, so dass Welle um Welle auf deine Abwehr prallt. Das 3-4-1 ist defensiv eigentlich genauso stabil wie ein 4-3-1. Wenn die Dreierkette bei einem Angriff über einen Flügel nach außen verschiebt, ergibt sich halt eine Lücke auf der ballfernen Seite. Auf diese muss der äußere Mittelfeldspieler achten, d.h. er muss sich dann häufig auf der ballfernen Seite auf die Höhe der zwei tiefen Verteidiger fallen lassen, wenn der gegnerische Außenstürmer sich diesen Raum sucht. Die Aufstellung ist da eigentlich nicht so entscheidend, wichtig ist, dass der ballführende Gegenspieler unter Druck gesetzt wird und gleichzeitig die gefährlichen Räume besetzt werden, d.h. vor allem der Bereich vor dem Tor (inklusive Rückraum), als nächstes die weiter außen befindlichen Positionen auf Höhe der Abwehrkette. Wie verhalten sich Eure Spieler denn bisher?

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

    Einmal editiert, zuletzt von tobn ()

  • Hi erstmal und danke für die guten Antworten . Der erfahrene Trainer meint es liegt daran , dass wir einfach zu wenig Trainer sind. Die D1 hat 15 Spieler und 2 Trainer und können somit ein gutes Training gestalten . Aber bei uns geht ein gutes Training nur Donnerstag , wenn ich da bin ( bin eigentlich immer da außer wenn was schulisches ansteht ). Eine Vorbereitung hatten wir quasi auch nicht . Die Jugendleitung hat endlich die Probleme gesehen , was ich schon öfters eigentlich erwähnt hstte und nach einem langen Gespräch den ich mit Ihnen hatte, haben sie gemeint sie stehen hinter uns und veranstalten jetzt ein Elternabend der am 22.11 ist . Wahrscheinlicj will die jugendleitung einen elternteil ins boot bringen um uns zu entlasten .Am wochenende haben wir wieder sogar 2 Stellig verloren 10:1 . Diesmal wurde ein andere Trainer geschickt um zu zu schauen . Er hat gemeint , dass es so schlecht gar nicht aussieht , dass ich ( bin meistens alleine auf den spielen ) etwas mehr reinrufen muss , was er die ganze zeit als ^^ Zuschauer ^^ gemacht hat . Danach hat er noch gesagt , dass die Mannschaft immer nach Gegentoren unsicherer wird und immer weiter nach hinten geht , bis sie quasi auf der Torlinien sind . Dann hat er noch gesagt, das Ergebnis würde nicht so hoch ausgehen wenn die 3 Riesen nicht dabei wären . Die waren halt locker 1,75 cm groß. Bei mir in der Mannschaft ist der größte max 1,60
    Und danke nochmals für die Antworten

  • Ja, 30 Spieler sind bei zwei Trainern zu viele, daraus sollte man zwei Trainingsgruppen machen. Am besten hätte man dann auch noch einen weiteren Trainer oder sogar noch zwei. Bleibt es aber dabei, dass Ihr nur zu zweit einen Kader von 30 Spielern trainieren müsst, so würde ich zwei Gruppen bilden, von denen du dann die eine und der andere Trainer die andere trainiert. Denn bei 30 Spielern, die gleichzeitig in der Übung sind, kann man nicht mehr richtig coachen. Außerdem muss man die Übungen sechsfach aufbauen, sonst bilden sich lange Schlangen. Daher würde ich Euch vorschlagen, dass Du und der anderer Trainer aufeinander abgestimmte, aber unterschiedliche Übungen und Spielformen aufbaut, und dass dann die eine Hälfte der Spieler erst bei Dir ist und dann zu ihm wechselt, und es die andere Hälfte umgekehrt macht. Dabei müsst Ihr dann die didaktische Reihe (vom Leichten zum Schweren, vom Bekannten zum Unbekannten) aber jeweils in Euren Teilsträngen unterbringen, soll heißen: Eure Übungen dürfen nicht aufeinander aufbauen. Das Aufwärmen und den Abschluss kann man vermutlich noch ganz gut mit allen gleichartig durchführen, auch wenn man da wird parallelisieren müssen.


    Wenn der andere Trainer alleine ist, weil du nicht da sein kannst, würde ich ihm raten, hauptsächlich Spielformen aufzubauen. Lasst die Kids in kleinstmöglichen Teams spielen, baut dazu ein paar Minifelder auf und bereitet ein Turnier vor. Das macht ihnen Spaß, sie sammeln Spielpraxis, und wenn man die Teams klein hält, so hat auch jeder viele Ballkontakte. Über Provokationsregeln könnt Ihr auch dem aktuellen Schwerpunkt Rechnung tragen.


    Der beobachtende Trainer hat übrigens schon Recht damit, dass es eigentlich keinen großen Unterschied ausmacht, ob man 0:6 oder 0:12 verliert. Wenn die Spieler die Hoffnung verlieren, dann ist das Ding gelaufen, das ist völlig normal. Man kann evtl. dadurch etwas verbessern, dass man als Ziel gegen einen übermächtigen Gegner nicht den unerreichbaren Sieg proklamiert, sondern Erreichbares, z.B. möglichst wenige Gegentore, oder ein oder zwei eigene. Ich habe damals meinen E-Junioren vor einem solchen Spiel auch gesagt, dass ich möchte, dass sie die Gegentore, wenn wir sie kriegen, einfach ausblenden sollen, wir tun weiterhin so, als stünde es noch 0:0. Das hat auch dazu beigetragen, dass sie bis zum Schluss gekämpft haben. Und dann kann man auch mit erhobenem Haupt vom Platz gehen, das habe ich ihnen immer gesagt.


    "Mehr reinrufen" ist allerdings ein Tipp, der hier im Forum nicht unbedingt auf Gegenliebe stoßen wird. Ganz verdammen möchte ich es nicht, aber beim Reinrufen besteht halt immer die Gefahr, dass man zum berüchtigten Joystick-Trainer wird. TW-Trainer weist immer wieder darauf hin, dass solche Trainer häufig versuchen, über die Anweisungen im Spiel das nachzuholen, was sie im Training versäumt haben. Es geht in den Spielen aber eigentlich eher darum, dass die Spieler ausprobieren sollen, was sie gelernt haben, und zwar unter Wettkampfbedingungen. Daher sollte unbedingt Lob für jede gelungene Aktion gespendet werden, gelegentliche, konkrete und zielgerichtete Tipps zu einer gerade stattgefundenen Aktion finde ich durchaus auch hilfreich, da der Spieler sich dieser Aktion noch bewusst ist. Das darf aber nicht vorwurfsvoll und belehrend kommen, sondern als Hilfsangebot. Ansonsten sollte man versuchen, das Gerufe auf ein Minimum zu beschränken.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)