DFB-Stützpunkt oder Kreisauswahl

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Zunächst einmal wünsche ich Euch allen einen guten Start in die Woche. Heute wende ich mich mal wieder mit einer Frage nach Eurer Meinung an Euch, weniger in meiner Eigenschaft als Trainer, sondern vielmehr als Spielervater. Am vergangenen Spieltag haben sowohl der Trainer der Kreisauswahl wie der (oder einer) des hiesigen DFB-Stützpunkts unser Spiel verfolgt. Nach dem Spiel sprach mich der Auswahltrainer dann sogleich auf meinen Sohn an, und bekundete sein Interesse daran, ihn in die Kreisauswahl aufnehmen zu können. Mein Mit-Trainer hat mitbekommen, wie der Stützpunkttrainer sich direkt nach dem Spiel den Namen der Nr. 14, die mein Filius trug, erkundigte. Von da kam jetzt aber noch nichts, vielleicht bleibt das auch so, dann ergibt sich die Frage ohnehin nicht. Aber mal angenommen, der Stützpunkt möchte ihn auch haben, wozu soll ich meinem Kind raten? Was meint Ihr?

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Moment mal...
    Ich kenne das so, dass es in der E-Jugend eine Kreisauswahl gibt. Ab der D-Jugend gibt es die DFB-Stützpunkte. Dann gibt es aber keine Kreisauswahl mehr. Ist das bei Euch anders?
    Habt Ihr innerhalb einer Altersgruppe zwei unterschiedliche Auswahlmaßnahmen im selben Kreis? Worin unterscheiden die sich denn? Davon wäre schließlich abhängig, was sinnvoller (oder höherwertiger?) wäre.

  • Danke für die schnelle Antwort, Follkao -- das ist ja immer das Schlimmste, wenn man hier eine Frage stellt: die Ungeduld auf die Antworten. ;)


    Also: bei uns gibt es in der Tat eine D-Junioren-Kreisauswahl. Daneben gibt es sie auch für E-Junioren, F- und E-Juniorinnen, sowie D-. C- und B-Juniorinnen. Und daneben gibt es den DFB-Stützpunkt. Worin sie sich unterscheiden, kann ich leider nicht sagen, da ich bisher zu keinem der beiden maßgeblich Kontakt hatte. Wir haben zwei Spieler im Team, die seit Beginn der D-Jugend, inzwischen also ein gutes Jahr, beim DFB-Stützpunkt sind, ein Feldspieler und ein Torhüter. Ein weiterer unserer Spieler hat dort, so meine ich, zwei, drei Monate verbracht, bis er aussortiert wurde, und einige andere, die ich damals aber nicht trainierte, waren am Ende der E-Jugend zur Sichtung eingeladen worden, hatten aber das Sieben nicht überstanden. Da unser eigenes Training sich mit dem des Stützpunkts überschnitt, worauf ich die Jugendleitung auch hingewiesen hatte, habe ich meinen Sohn damals nicht zur Stützpunktsichtung gebracht.


    Bei der Kreisauswahl ist es, soweit ich informiert bin, so, dass Spieler letztlich eingeladen werden. Man kann da wohl Kontakt mit den Trainern aufnehmen, wenn man meint, Kandidaten zu haben, als ich zu F-Zeiten aber mal unsere Jugendleitung darauf ansprach, reagierte sie aber eher desinteressiert. Damals war es ja ohnehin noch kein Thema und Eislaufeltern wollten und wollen wir ja auch nicht sein. Vielleicht sollte ich einfach mal die Trainer fragen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • tobn


    Falls für deinen Sohn die Auswahlmöglichkeit besteht, würde ich den DFB-Stützpunkt bevorzugen. Denn dort ist die Trainerausbildung (mindestens C-Leistungssport-Lizenz) höher als bei der Kreisauswahl (C-Breitensport-Lizenz)! Man sollte sich jedoch vorher erkunden, denn auch bei der Kreisauswahl kann man auf sehr gut ausgebildete Trainer treffen! Allerwichtigste Voraussetzung ist jedoch, dass dein Junge das überhaupt möchte und du ihm nicht deinen Willen aufzwingst! Denn dann besteht ein sehr großes Risiko, dass dein Sohn irgendwann während der Jugendzeit keinen Bock mehr hat!


    Was ich allerdings nicht ganz nachvollziehen kann ist die Terminplanung für das Training im Heimatverein? Denn schon seit vielen Jahren ist der Montagnachmittag fürs Auswahl- und Fördertraining von den Verbänden und dem DFB geblockt! Das muß doch auch die letzte Vereins-Jugendobmann-Schlafmütze mitbekommen und an seine Trainer weitergegeben haben.

  • Falls für deinen Sohn die Auswahlmöglichkeit besteht, würde ich den DFB-Stützpunkt bevorzugen. Denn dort ist die Trainerausbildung (mindestens C-Leistungssport-Lizenz) höher als bei der Kreisauswahl (C-Breitensport-Lizenz)! Man sollte sich jedoch vorher erkunden, denn auch bei der Kreisauswahl kann man auf sehr gut ausgebildete Trainer treffen!


    Sympathisch ist er jedenfalls, der Auswahltrainer. Über die Qualifikation beider kann ich aber nichts sagen. Wobei ja die rein formelle Qualifikation, d.h. diejenige in Form von Scheinen, nur ein allererster Hinweis auf die tatsächliche Eignung ist... Um das Gefühl zu haben, die tatsächliche Befähigung beurteilen zu können, müsste ich sie länger und in unterschedlichen Situationen beobachten.


    Allerwichtigste Voraussetzung ist jedoch, dass dein Junge das überhaupt möchte und du ihm nicht deinen Willen aufzwingst! Denn dann besteht ein sehr großes Risiko, dass dein Sohn irgendwann während der Jugendzeit keinen Bock mehr hat!


    Vollkommen richtig, das möchten wir unbedingt vermeiden. Wir zwingen ihn ganz sicher nicht dazu. Und mehr als drei Trainingstermine pro Woche sollen es auch nicht werden.


    Was ich allerdings nicht ganz nachvollziehen kann ist die Terminplanung für das Training im Heimatverein? Denn schon seit vielen Jahren ist der Montagnachmittag fürs Auswahl- und Fördertraining von den Verbänden und dem DFB geblockt! Das muß doch auch die letzte Vereins-Jugendobmann-Schlafmütze mitbekommen und an seine Trainer weitergegeben haben.


    Naja, in diesem Fall war es ja sogar so, dass ich als Trainer auf die Überschneidung hingewiesen habe. Es wurde dann gesagt, dass die Stützpunktspieler dann halt zum Stützpunkt gehen sollen, während der Rest bei uns trainiert. Der Grund dafür, dass wir den Montag nehmen mussten, war, so meine ich, dass ein anderer Trainer unbedingt den Dienstag brauchte, weil er zwei Teams trainierte und selbst auch noch Aktiver war. Wir hatten uns damals gerade zu einer Quasi-Spielgemeinschaft zusammen gefunden, nur zwei unserer Spieler waren damals betroffen, da habe ich mich dann breit schlagen lassen. Recht hast du natürlich trotzdem, D-Junioren sollten montags einfach nicht trainieren, basta. In dieser Saison sind wir nun auch auf den Dienstag gerutscht.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Ich würde eigentlich erwarten, dass die Trainer sich abstimmen, aber wenn Ihr das selbst entscheiden sollt, würde ich wie meine Vorredner zum DFB-Stützpunkt raten:
    - zusätzl. Training jede Woche
    - geht offenbar auch noch in der C (Kreisauswahl hört mit Ende D auf, oder?)


    Grüße
    Oliver

  • Ich würde eigentlich erwarten, dass die Trainer sich abstimmen, [...]


    Nach dem Spiel fragte mich der Auswahltrainer, ob er bereits am Stützpunkt o.ä. sei. Das kann natürlich eine einleitende Floskel gewesen sein, oder die Suche nach der Bestätigung seines Kenntnisstands. Oder aber er wusste es nicht, was nicht für eine unbedingt ganz enge Abstimmung zwischen Auswahl und Stützpunkt spräche.. Es wird hier aber gerade sehr spekulativ...


    [...] aber wenn Ihr das selbst entscheiden sollt, [...]


    Mal sehen, dazu muss sich ja auch erst noch das Interesse des Stützpunktes manifestieren. Vielleicht hatten die beiden Trainer sich ja auch schon besprochen, bevor der Auswahltrainer sich an mich wandte.


    [...] würde ich wie meine Vorredner zum DFB-Stützpunkt raten:
    - zusätzl. Training jede Woche


    Bis gestern dachte ich, dass auch die Auswahl wöchentlich trainiert. Das ist aber evtl. tatsächlich nicht der Fall..


    - geht offenbar auch noch in der C (Kreisauswahl hört mit Ende D auf, oder?)


    Es scheint zumindest so zu sein. Ich weiß nicht, ob es dann ab der C nur noch Regional- und Landesauswahlen gibt, es kommt mir aber gerade so vor..


    Ach ja, man muss wohl erst alle Altersstufen selbst durchlaufen haben, bevor man den richtigen Durchblick hat..


    Danke für die bisherigen Tipps. Wahrscheinlich wäre der Stützpunkt typischerweise die bessere Wahl, falls es sie geben sollte. Vielleicht kann er ja beides antesten, das werde ich, sollte es soweit kommen, mal fragen. Das Nebeneinander von Stützpunkt und Auswahl ist jedenfalls etwas verwirrend. Eine Frage, die mir dabei kam, ist, ob man in eine Regionalauswahl berufen werden kann, ohne vorher in einer Kreisauswahl gewesen zu sein. Und zwar rein akademisch und ganz unabhängig von meinem Sohn, seine Fußballer"karriere" haben wir noch nie geplant und das werden wir auch weiterhin nicht tun.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Also bei uns haben wir auch erst ab der D-Jugend NUR DFB-Stützpunkte. Ich stelle mir das so vor das beim DFB die besten Spieler sind und somit ist die Kreisauswahl tendenziell schwächer. Ich habe selber 3 Stützpunkt-Spieler in meiner Mannschaft und die Jungs entwickeln sich sehr gut und werden suuuper betreut.


    Ich würde mal sagen wenn dein junge sehr gut ist und sich beim DFB schnell durchsetzen kann ist es die beste Wahl .


    Allerdings wenn du merkst das er da nur 2. Wahl ist würde ich empfehlen es doch bei der Kreisauswahl auszuprobieren um dort vielleicht die nötige Erfahrung zu sammeln und als Spieler zu Reifen um dann zu einem späteren Zeitpunkt beim DFB eine gute Rolle zu spielen.


    Zu beachten ist noch wo sich dein Sohn besser wohlfühlt und sich besser entfalten kann.


    Probetraining wäre dann die beste Entscheidung. Dein Sohn kann es sich dann aussuchen!!

  • Eine Frage, die mir dabei kam, ist, ob man in eine Regionalauswahl berufen werden kann, ohne vorher in einer Kreisauswahl gewesen zu sein.

    Bei uns im Kreis gibt es gar keine Kreisauswahl. Weder in E noch in D. Da gibt es nur den Stützpunkt. Ohne das beweisen zu können, scheinen mir die Kreisauswahlen ein Relikt aus der Zeit VOR der flächendeckenden Einführung der Stützpunkte zu sein. Das schließe ich daraus, dass im HFV auch die Regionalauswahlen zurückgefahren wurden:

    Zitat

    Talentförderkonzeption im Bereich des HFV, die so seit Saisonbeginn 2005/2006 realisiert wird.


    Dies bedeutet insbesondere auf der Regionalebene erhebliche Veränderungen. Statt bislang vier Regionalauswahlmannschaften im Bereich der U14 bis zur U17, werden in jeder Region nur noch zwei Mannschaften in den Altersklassen U14 und U15 sowie eine Auswahl in der Altersklasse U16 gebildet

    Siehe http://www.hfv-online.de/spiel…ioren/dfb-hfv-konzeption/


    Grüße
    Oliver

  • tobn


    Die Kreisauswahl, Bezirksauswahl und Landesauswahl ist das bis zum Jahr 2002 praktizierte Modell. Die Kreisauswahl sollte lediglich für den DFB-Stützpunkt aufbauen. Es gibt sogar Trainer, die in beiden Bereichen tätig sind, weshalb sie sich schon mal terminlich nicht überschneiden können. Die Bezirksauswahl wurde nach Einführung des DFB-Stützpunkts gestrichen. Die Landesauswahl ist geblieben. Hier treffen sich die Besten 1 x jährlich, wo sie den DFB-Junioren/innnen Nationaltrainern präsentiert werden.


    Natürlich sind diese Trainer aus "Fleisch und Blut", sollten jedoch aufgrund ihrer fachlichen Qualitäten besonders geeignet sein. Seltsam ist allerdings, dass man vorort Eltern/Trainer anspricht. Denn dann machen sich diese Leute wohlmöglich Hoffnungen, die ggf. nicht erfüllt werden. Eine Einladung zum Probetraining erfolgt normalerweise telefonisch oder schriftlich durch Kontaktaufnahme mit den Eltern. Nach Aufnahme ins Fördertraining wird dann der Heimaterein informiert.


    Weil das Fördertraining nicht den sozialen Zusammenhang im Heimatverein beieinträchtigen soll, wird es als zusätzliche Trainingseinheit angeboten. Der Entscheidung: ".. wer da hingehen möchte, soll da hingehen ...aber die Trainingstermine werden nicht angepaßt ..." zeugt m.E. von Desinteresse der Verantwortlichen für den eigenen Nachwuchsbereich!

  • Die Kreisauswahl, Bezirksauswahl und Landesauswahl ist das bis zum Jahr 2002 praktizierte Modell. Die Kreisauswahl sollte lediglich für den DFB-Stützpunkt aufbauen.


    Aha, siehst du, da merkt man mal wieder, dass ich erst gemeinsam mit meinem Filius nach dem Sommermärchen in den organisierten Fußballsport eingetreten bin. Allerdings gibt es bei uns, wie gesagt, auch eine D-Auswahl. Wieso, weshalb, warum kann ich nicht sagen. In nächster Zeit werde ich mich aber darüber schlau machen.


    Es gibt sogar Trainer, die in beiden Bereichen tätig sind, weshalb sie sich schon mal terminlich nicht überschneiden können.


    Sie tun es bei uns aber. Die nächsten Termine der D-Juniorenauswahl sind: 2.9., 16.9., 30.9., 7.10., 31.10., 8.11. Im September alles montags, danach allerdings nicht mehr. Ich glaube, hier bei uns laufen die Auswahlen und der Stützpunkt eher nebeneinander her, als dass es da eine Zusammenarbeit gäbe. Aber das ist nur mein Eindruck.


    Die Bezirksauswahl wurde nach Einführung des DFB-Stützpunkts gestrichen.


    Ah ja, vielleicht gibt es die dann auch hier gar nicht. Ich hatte das einfach angenommen, da es ja ab der C offenbar keine Kreisauswahlen mehr gibt und ich einfach erwartet hätte, dass es zwischen der Landesauswahl und der Kreisauswahl noch eine Abstufung gibt.


    Die Landesauswahl ist geblieben. Hier treffen sich die Besten 1 x jährlich, wo sie den DFB-Junioren/innnen Nationaltrainern präsentiert werden.


    Aha. Und wer legt fest, wer in die Landesauswahl kommt? Da es in jedem Kreis einen Stützpunkt gibt und jeder Stützpunkt ein gutes Dutzend Spieler hat, kommen da doch einige zusammen, oder?


    Natürlich sind diese Trainer aus "Fleisch und Blut", sollten jedoch aufgrund ihrer fachlichen Qualitäten besonders geeignet sein. Seltsam ist allerdings, dass man vorort Eltern/Trainer anspricht. Denn dann machen sich diese Leute wohlmöglich Hoffnungen, die ggf. nicht erfüllt werden.


    Vom Sehen her kannten der Auswahltrainer und ich uns schon, wir haben uns vor dem Spiel schon locker unterhalten. Und er kannte die Gastmannschaft sowie deren Trainer sehr gut. Ich weiß nicht, ob er auch andere Eltern angesprochen hat. Vielleicht war das bei mir eine Ausnahme, da ich ja in diesem Fall sowohl Trainer als auch Vater bin.


    Eine Einladung zum Probetraining erfolgt normalerweise telefonisch oder schriftlich durch Kontaktaufnahme mit den Eltern.


    Er ließ am selben Tag auch noch eine E-Mail folgen.


    Nach Aufnahme ins Fördertraining wird dann der Heimaterein informiert.


    Unabhängig von dieser Begebenheit wird die Auswahl übrigens ein Freundschaftsspiel gegen unser Team durchführen, auf Betreiben des Auswahltrainers, mit dem Ziel der Sichtung für die Auswahl. Dem wurde in unserem Fall quasi vorgegriffen. Grundsätzlich habe ich ja auch nichts dagegen, dass einige unserer Spieler zusätzlich in der Auswahl spielen. Man muss es halt einordnen können und sich eben nicht falsche Hoffnungen machen. Deshalb betreibe ich ja u.a. hier Forschung. Und sollten noch andere unserer Spieler eingeladen werden, so werde ich auch den Kontakt zu ihren Eltern suchen.


    Weil das Fördertraining nicht den sozialen Zusammenhang im Heimatverein beieinträchtigen soll, wird es als zusätzliche Trainingseinheit angeboten. Der Entscheidung: ".. wer da hingehen möchte, soll da hingehen ...aber die Trainingstermine werden nicht angepaßt ..." zeugt m.E. von Desinteresse der Verantwortlichen für den eigenen Nachwuchsbereich!


    Naja, so war der Wortlaut sicher nicht. Die Stützpunktspieler sollten dem Stützpunkttraining die Priorität geben, so war die Aussage. Aber es sei organisatorisch nicht machbar, einen anderen Trainingstermin zu finden. Desinteresse kann man der verantwortlichen Jugendleitung nicht unterstellen, das wäre tatsächlich unzutreffend. Die Aufmerksamkeit ist aber vielleicht nicht ganz gleichmäßig verteilt und einige Protagonisten werden, wenn ich mich an Orwells "Die Farm der Tiere" anlehnen darf, auch etwas gleicher behandelt als andere.


    Was die Einstellung zu Stützpunkt und Auswahl anbelangt, so ist bei einigen Vereinsverantwortlichen, so mein Eindruck, das Hemd halt näher als die Hose, d.h. das Abschneiden der Vereinsmannschaft im Ringen um die Goldene Ananas ist unmittelbar wichtig, für die Perspektive der einzelnen Spieler sind diese hingegen eher selbst verantwortlich.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • tobn


    Hier noch die Antwort auf deine Frage:


    Aha. Und wer legt fest, wer in die Landesauswahl kommt? Da es in jedem Kreis einen Stützpunkt gibt und jeder Stützpunkt ein gutes Dutzend Spieler hat, kommen da doch einige zusammen, oder?



    Die Entscheidung trifft der Verbandstrainer. Ihm werden die Spieler, die nach Meinung der jeweiligen DFB-Stützpunkttrainer besonders talentiert sind, vorgestellt. D.h. es finden Vergleichswettkämpfe der Auswahlmannschaften im Verbandssportzentrum statt, in denen der Verbandstrainer eine Vorauswahl trifft. Nach weiteren Einladungen wird dann das der Kader bestimmt.

  • Hallo Tobn ,


    ein sehr interessantes Thema ! Auch ich wusste nicht , dass es so viele Unterschiede im vereinigten Deutschland gibt .......


    Und Fußball , wie auch Schule Ländersache sei .
    So möchte ich dir einfach nur schreiben , wie es bei meinem Sohn war .


    1 ) Ende des älteren E-Jahrgangs gab es 2 Sichtungstermine für den Stützpunkt . Die Kinder wurden von den Vereinstrainer vorgeschlagen und vom STP selbst schriftlich eingeladen. Beim ersten Termin waren es ca 100 Kids , bei dem zweiten ca 50 .Aus diesen Kindern wurden wiederum ca 20 für den SPT ausgesucht und es erfolgte wiederum eine schriftliche Einladung vom DFB-Stützpunkt.


    2 ) Ab dem jungeren D-Jahrgang (U 12 ) fing das zusätzliche STP-Training an (immer montags )+ Vergleichspiele und Turniere für alle STP des Verbandes.


    3) Im zweiten D-Jahrgang gab es eine Sichtungsmaßnahme für die besten aus allen STP , dies wurde in Turnierform ausgetragen und es gab viele Sichtungstrainer , die am Spielfeldrand standen und sehr viel notierten , zwischendurch auch mal miteinander sprachen , was aber weder den Jungs noch den Eltern ,die dabei sein durften ,mitgeteilt wurde.Es waren für die Jungs drei schöne und unvergessliche Tage.


    4) Dann hieß es warten auf eine eventuelle Nachricht vom DFB , ob "man" ausgewählt wurde .


    5) Es folgte eine Einladung für einen Tageslehrgang für 30 Jungs.


    6) Diese ausgewählten Jungs (U 14 ) spielen mit-und gegeneinander in den Sichtungsspielen für die zukunftige Verbandsauswahl .


    7) Aus dieser Verbandsauswahl und allen anderen Verbänden Deutschlands wird die Nationalauswahl gebildet . Ich weiß aber nicht ,ab welchen Jahrgang . (vermute U 16 )


    8) Ende offen........................................



    Tobn ,mein Sohn ist bei Punkt 6 angekommen .Aus meiner und Juniors Sicht sind die STP-Trainings eine super Zusatzausbildung .Die Trainer sind besser ausgebildet und das Training interessanter und vor allem motivierender ! Und man darf nicht vergessen , dass diese Jungs das gleiche hohe Niveau haben und dementsprechend sehr gut spielen und ihr Bestes geben (müssen ).


    Alles Gute für deinen Sohn !



    Gruß


    Frühlingsonne

  • Wie hinterweltlerisch das doch ist, wenn eine Kreisauswahl dem Stützpunkt und umgekehrt sich konkurrenz sind.


    Hier ist das so nicht möglich, da beide zusammenarbeiten. Sie arbeiten zusammen, weil die Förderung ineinander übergeht.


    Kreisauswahl hier = bis Ende E Jugend


    Stützpunkt hier = D bis Ende C Jugend


    Andererseits....schrieb ich ja in einem anderen Thread, dass ich eine Art Fördergemeinschaft gem. Jugendausbildungsordnung Dfb/§ 7 c für ländliche Vereine sinnvoll erachte, hier im Bereich D, C, B, A eine unter einem neutralen Dach spielende TOP-Mannschaft spielen zu lassen, die den Fußballkreis präsentiert.


    Ich vermute, dass die sogeannten Leistungszentren genau das rechtlich darstellen und so entstanden sind. Eine Antwort hierzu bekam ich nicht.


    Entsprechend kann man eine Kreisauswahl die weiter als die E Jugend läuft auch als positiv ansehen, denn dem Sinn nach ist es ja eine Fördergruppe die die möglichst besten im Kreis fördert und sich/bzw. die gute Jugendarbeit aller Vereine nach Aussen präsentiert.


    Ob sich diese Truppen dann Stützpunkt, Kreisauswahl oder Leistungszentrum nennen, wäre egal. Da gebe ich dann mal den Daumen nach oben. Einziges Manko....einer ist zuviel, Stützpunkt oder Kreisauswahl? Ich würde hier -so der Trainer der Kreisauswahl ok ist, die Kreisauswahl für die empfehlen, die den Druck beim Stützpunkt nicht mögen und dennoch talentiert sind. Ich gehe davon aus, dass dort keine Leistungstests in der D stattfinden.....Daumen nach unten für den Stützpunkt!

  • Nachdem die Threaderöffnung ja schon eine Weile her ist, möchte ich mal den Stand der Dinge mitteilen. Also, mein Sohn spielt und trainiert in der Kreisauswahl, zusätzlich zum Vereinstraining. Der Stützpunkt hat sich nicht gemeldet, ich gehe davon aus, dass da auch nichts mehr kommen wird. Bisher hat mein Sohn in einem Spiel der Auswahl mitgewirkt, die Qualität der Spieler ist schon nicht schlecht. Ich kenne nur zwei Spieler, bei denen ich mir sicher bin, dass sie noch auf dem Stützpunkt sind, ich sehe da, soweit ich es beurteilen kann, keinen wirklichen Unterschied zu den Auswahlspielern. Ich denke, es gibt auch bei uns im Kreis bestimmt auch noch einige Spieler, die für beides gut genug wären und 'nur' im Verein trainieren.


    Wie dem auch immer sei, die Auswahl scheint eine recht nette Truppe zu sein, der Trainer ist auf jeden Fall sehr freundlich und die Eltern der anderen Spieler sind es auch. Insofern gehe ich davon aus, dass unser Sohn sich dort wohl fühlen und seinen Spaß haben wird. Und solange das der Fall ist, soll er es mitnehmen, und wenn das mal aufhören sollte, dann kann man es ja auch wieder sein lassen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Aus meiner und Juniors Sicht sind die STP-Trainings eine super Zusatzausbildung .Die Trainer sind besser ausgebildet und das Training interessanter und vor allem motivierender ! Und man darf nicht vergessen , dass diese Jungs das gleiche hohe Niveau haben und dementsprechend sehr gut spielen und ihr Bestes geben (müssen ).


    Tja, und das ist ein Punkt, der mich etwas nachdenklich stimmt, ob ich nicht vielleicht doch mal beim Stützpunkt nachfragen sollte. Dazu kommt noch, dass, wie es aussieht, die Stützpunktspieler irgendwie, wie ja auch hier im Thread schon anklang, für Aufnahme in irgendeine Regionalauswahl in Frage kommen -- der Stützpunktspieler unseres Teams ist jedenfalls in diesem Zusammenhang an einem unserer Spieltermine verhindert. Andererseits will ich ja aber auch nur, dass unser Sohn seinen Spaß hat...

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Wie hinterweltlerisch das doch ist, wenn eine Kreisauswahl dem Stützpunkt und umgekehrt sich konkurrenz sind.


    Es scheint mir so, als seien sie doch keine Konkurrenten. Der Stützpunkt geht vor, so ist es wohl. Aber es gibt halt noch die D-Auswahl, in die Spieler berufen werden können, die nicht auf dem Stützpunkt sind.


    Entsprechend kann man eine Kreisauswahl die weiter als die E Jugend läuft auch als positiv ansehen, denn dem Sinn nach ist es ja eine Fördergruppe die die möglichst besten im Kreis fördert und sich/bzw. die gute Jugendarbeit aller Vereine nach Aussen präsentiert.


    Hmm, so scheint es aber nicht zu sein, zumindest nicht in der D. In der E gibt es bei uns auch eine Kreisauswahl, deren Spieler wohl auch praktisch alle zum Sichtungstraining des Stützpunktes gegen Ende der E-Jugend eingeladen werden. Das läuft da dann wohl so ähnlich, wie es Frühlingssonne beschreibt. Allerdings wird bei uns wohl auch im Verlauf der Saison auf dem Stützpunkt weiter ausgesiebt. Scheinbar kommen auch Spieler neu hinzu, in welchem Umfang das aber stattfindet und was die Gründe dafür sind, weiß ich aber nicht.


    Die D-Kreisauswahl, in die unser Sohn nun eingeladen wurde, ist aber wohl jetzt erst zu Saisonbeginn neu gegründet worden, und rekrutiert sich halt aus Spielern, die entweder beim Stützpunkt aussortiert wurden oder anderweitig aufgefallen sind. D.h es ist, wenn man so will, die zweite Mannschaft des Kreises.


    Ob sich diese Truppen dann Stützpunkt, Kreisauswahl oder Leistungszentrum nennen, wäre egal. Da gebe ich dann mal den Daumen nach oben. Einziges Manko....einer ist zuviel, Stützpunkt oder Kreisauswahl? Ich würde hier -so der Trainer der Kreisauswahl ok ist, die Kreisauswahl für die empfehlen, die den Druck beim Stützpunkt nicht mögen und dennoch talentiert sind. Ich gehe davon aus, dass dort keine Leistungstests in der D stattfinden.....Daumen nach unten für den Stützpunkt!


    Auf dem Stützpunkt gibt es hier wohl durchaus einen gewissen Druck. Ob es den in der Auswahl auch gibt, kann ich noch nicht sagen, bisher kommt es mir aber nicht so vor, zumindest nicht vom verantwortlichen Trainer selbst.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • tobn


    Die Frage, was das Beste fürs Kind ist, stellen sich viele Eltern, bei deren Kindern ein Talent festgestellt wird! Zwar behaupten viele, man würde es dem Kind überlassen, aber insgeheim träumt doch eine größere Anzahl davon, dass das Kind einmal ganz groß raum kommen sollte! Genauso, wie Woche für Woche viele Menschen Lotto spielen, obwohl sie wissen, dass die Chance auf 6 Richtige mit Zusatzzahl sehr gering ist, lebt in ihnen die konkreten Hoffnung, sie könnten zu den Auserwählten gehören.


    Wer das Glück hatte, bei einigen späteren Nationalspielern an der Ausbildung beteiligt gewesen zu sein, weiß jedoch wie gering seine Rolle dabei war. Denn es waren die hochveranlagten und mit besonderen Fleiß und Eigenmotivation ausgestatteten jungen Menschen, die fast ganz allein diesen Weg beschritten haben und das auch so wollten. Man konnte jederzeit an ihrer Körpersprache erkennen, wie viel Spaß es ihnen machte, sich dafür anzustrengen und man konnte am Leuchten in ihren Augen erkennen, das sie für diese Freude einen Rahmen gefunden hatten. Uns Trainern blieb lediglich die Aufgabe, jeglichen Druck von diesem jungen Menschen zu nehmen, damit er den Mut findet, um über sich hinaus zu wachsen. Ohne die richtige Unterstützung aus dem Elternhaus geht es nicht, denn dort ist die Oase für die vielen Höhen und Tiefen, die es auf dem Weg geben kann.


    Deshalb meine Bitte: wenn ihr das Beste für euer Kind wollt, dann setzt es keinem Leistungsdruck aus. Denn es besteht die Gefahr, dass es irgendwann an diesem äußeren Druck zerbrechen wird!


    Die Einschätzung von Talent oder Potenzial ist äußerst schwierig, Irrtümer nicht selten. Auch ist die Entwicklung selten linear! So ist eine seriöse Erfolgsprognose während der Kreisauswahl- oder Stützpunktförderdauer kaum möglich. Das DFB-Nachwuchsfördersystem gleicht einer Stechnadel im Heuhaufen zu suchen.


    Ziel dieser Frühförderung ist es den talentierten Kindern über eine zusätzliche Trainingseinheit pro Woche die Gelegenheit zu geben, mit gleich veranlagten Kinder auf einem höheren Niveau unter Anleitung von gut ausgebildetem Fachpersonal Fussball zu spielen. Erst nach dieser Zeit werden Kinder, die sich für höhere Aufgaben empfehlen, über die gesamte Jugendzeit umfassend und vielseitig in den professionell arbeitenden Nachwuchsabteilungen der Proficlubs ausgebildet. Eine weitere, schwierige Phase ist dann der Übergang vom Junioren- in den Seniorenbereich. Auch dort kann es positive, wie negative Überraschungen geben.


    Für Kinder ist es normal, für den Moment zu leben. Auch Erwachsene dürfen träumen, aber die Realität niemals ganz aus den Augen verlieren! Denn gesunder Menschenverstand schützt auch vor Dummheiten, die man hinterher bereuen muß! Deshalb laßt euren Kindern auch ihren Spaß am Fussball. Denn wann es genug ist, wissen sie am allerbesten!

  • Finde ich gut mal zu fragen...was geworden ist.


    Ich fühlte mich damals gebauchpinselt...sowohl als Trainer, als auch als Vater.


    Später erkannte ich, wie unwichtig der Stützpunkt für meinen Sohn und andere Spieler war, da keiner von denen in die Bundesliga wollte.