Massenschlägerei beim Kinderturnier (F-Jugend)

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  • der Bericht zeigt deutlich auf, in welcher Zwickmühle die Bertroffenen, insbesonders der Verein ist.


    wer da den richtigen Weg kennt, sollte ihn mal hier schreiben.


    der Kreisjugendamtsleiter trifft es richtig, ein Problem, das die Familenhilfe betrifft, und die auch dort tätig werden sollte.
    also kein vom Verein zu lösendes Problem.


    wer es nicht weiss, Familienhilfe kostet viel Geld, wer also bereit ist, das Verhalten von Eltern in den Hintergrund zu schieben,
    anstatt genau diese anzupacken, und nur um das Wohl der Kinder bedacht ist, muss bereit sein und darf auch nicht maulen, dass die
    Allgemeinheit die Kosten dafür übernimmt.


    eine Lösung wäre natürlich, dass das Jugendamt die Fahrten und Betreuung zum Traning übernimmt.


    das Lösen der tatsächlichen Problematik ist aber garantiert nicht Aufgabe ders Trainers oder des Vereins.


    Und wer das Betrachten des Vereins und der Trainer in der Vergangheit mit einbezieht (was durchaus berechtigt sein könnte,
    wenn das Umfeld bekannt wäre) muss aber zuallererst mal die Vergangenheit der Übeltäter betrachten, denn das
    kommt garantiert nicht von heute auf morgen. Täter werden allzuschnell zu Opfer gemacht.
    Wer eine Bierflasche zertrümmert und auf einen zugeht, kann nicht ins Feld führen, dass auf einer Sportanlage keine
    Flaschen verkauft werden sollten.


    wer einen zusammenschlägt kann sich nicht darauf berufen, dass sich ein Trainer verbal danebengenommen hat.
    gg

  • Sollen die Kinder der Schlägereltern ausgeschlossen werden ?


    - Als Schlägerelternteil und Gemeinde wäre ich wohl dagegen.
    - Als NichtSchläger, Verein, Investor, etc dafür (wer will denn schon mit SOLCHEN Eltern seinen guten Ruf riskieren)
    - Trainer und Mitspieler müssten sich wohl neutral verhalten.
    Im Endeffekt wird es wohl drauf ankommen, ob die übergeordneten, sozial integrativen Interessen der Gemeinde sich gegen die Vereinsinteressen durchsetzen können.
    Wenn ich aber höre, dass sich die Täter nicht mal um die Aufklärung des Tathergangs bemühen, sehe ich da schwarz.
    Und ja, Kinder müssen immer die Konsequenzen tragen, wenn Eltern Scheisse bauen.
    Ob sie nun wieder im Verein mitmachen dürfen oder nicht, ein Stigma wird immer bleiben. Nicht nur im Fussball. Dieser Vorfall wird sie ein Leben lang durch die Region begleiten denn solches soll und darf nie vergessen werden!


    Die einzige WIRKLICHE Lösung aus meiner Sicht: Die betroffenen Familien ziehen die Konsequenzen, ziehen in eine andere Stadt und starten dort neu !

  • ich bin im fussball damit aufgewachsen, dass Vereine auch eine gewisse soziale Verantworung haben, aber
    vorrangig für den Sport zuständig sind.


    Inzwischen gibt es aber nicht wenige, die die Meinung vertreten, dass der Sport für die soziale
    Entwicklung unserer Gesellschaft mit Verantwortung übernehmen muss.


    Solange unsere Gesellschaft dies aber nicht mit entsprechenden Mitteln unterstützt, Sozialarbeiter als
    ausgebildete Trainer, lehne ich das ab und stelle das Vereinsinteresse vor das Interesse und Bedürfnis des Einzelnen,
    auch des einzelnen Kindes.


    in unserem Land hat das Elternrecht berechtigterweise einen sehr hohen Stellenwert, ein absolut zu schützendes
    Gut. Das heisst aber nicht, dass die Elternpflichten von anderen übernommen werden sollen oder müssen.


    Eltern sollten eigendlich wissen, dass ihre Kinder die Konsequenzen mittragen müssen, wenn sie selbst Scheisse
    bauen.


    ansonsten könnten wir das Sorgerecht drekt bei der Geburt aufs Jugendamt übertragen.


    de facto hatten wir das zumindest in dieser Richtung schon mal.


    gg

  • guenter, dann sollte das GG umgeschrieben werden: Jeder Mensch ist in seiner Würde zu achten, außer Kinder. Für sie gilt Sippenhaft, damit sie auch ja später nie gelernt haben, wie sie sich von ihren u.U. üblen Eltern unterscheiden können und dass sie dabei eine Chance hätten, ein eigenes Selbst zu entwickeln etc. Null Toleranz: Vor allem der Sport sollte möglichst respektlos jeden max. desintegrieren, dessen Eltern sich daneben benehmen, unsportlich sind, kein Geld haben, anders aussehen, anders glauben und leben! Wenn wir dann auch noch Enklaven einführen könnten, wird's perfektioniert. Was, wir haben so einer Gang(ster)-Bildung wie in den USA richtig gut vorgearbeitet - wer behauptet denn solchen Unsinn?! Sind doch nur die Eltern Schuld ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Sollen die Kinder der Schlägereltern ausgeschlossen werden ?
    Wenn ich aber höre, dass sich die Täter nicht mal um die Aufklärung des Tathergangs bemühen, sehe ich da schwarz.


    Woher stammt das Wissen, das die Trainer diemAufklärung nicht unterstützen? Hören ist nicht wissen oder haben Sie mit Personen gesprochen die bei dem Vorfall anwesend waren?


    Es ist immer wieder das gleiche, jeder hat etwas gehört oder gelesen und bildet sich daraus eine Meinung. An sich genau richtig, aber leider ist oftmals diese hören und lesen, wieder nur eine Information von Personen die selber gehört oder gelesen haben.


    Aber wenn Kinder betroffen sind, verlasse ich mich nicht auf hören oder lesen, sondern verlass mich nur auf Aussagen von Personen die direkt dabei waren. Den selbst Personen die direkt dabei waren, sagen zu ein und dem gleichen Vorfall unterschiedliche Dinge aus.


    Peter64: "Es wäre schön wenn Sie uns eine Anleitung geben könnten, wie man auf solch einen Vorfall reagiert. Es wäre schön wenn Sie das übernehmen könnten, so hätten wir alle einen Leitfaden in der Hand."


    Grüsse E4-Betreuer

  • Wenn ich aber höre, dass sich die Täter nicht mal um die Aufklärung des Tathergangs bemühen,


    das war geschrieben


    und das wird daraus. aus Täter wrd Trainer


    das die Trainer diemAufklärung nicht unterstützen?


    das passierrt, wenn Kommentare nicht richtig gelesen werden.


    Hören ist nicht Wissen, stimme ich zu.
    aber auch die Aussagen von 2 Beteiligten können unterschiedlicher manchmal nicht sein (vor kurzem noch erlebt), da es auch nur aus
    ihrer Sicht gesehen wird. stimme ich dir auch zu
    Trotzdem könntest du etwas mehr zur Aufklärung liefern, auch wenn es aus deiner Sichtweise ist.



    Um was ging es bei der Diskussion, was war der Auslöser zur Diskussion und inwieweit waren die Trainer an dieser beteiligt.


    gg

  • Als Trainer einer Jugendmannschaft auf dem Dorf kann ich mich nicht für alles verantwortlich zeichnen, was rund um den Platz am Spieltag passiert. Diese Verantwortung kann ich nicht tragen. Ich kann mich selbst ruhig verhalten, dass ist schon mal sehr wichtig. Dazu kann ich noch versuchen, auf die 'eigenen' Eltern Einfluß zu nehmen. Schon das ist mitunter schwierig, da hilft nur immer wieder reden.


    Schon der Wille, auf Eltern/Betreuer des anderen Teams mäßigend einzuwirken, kann genau das Gegenteil bewirken. Ich habe Gott sei Dank noch keine Begegnung gehabt, wo es zu körperlicher Agressivität gekommen ist. Ich denke aber dass die Mechanismen zur Gewaltentwicklung zu unkontrollierbar sind, um jede Situation mit dem bloßen Willen zur Deeskalation in den Griff zu bekommen. Wenn eine geringe Frustationstoleranz gegeben ist und die Bereitschaft, einen Disput nicht nur verbal zu lösen, dann wird man enorme Probleme bekommen.


    Was also tun ? Breitensport komplett abschaffen, da kein flächendeckender Einsatz von Polizei- und Ordungskräften beim bundesweiten F- und E-Jugend Spielbetrieb möglich ist ? Ich denke, dass ein Platzverbot -u. deren konsequentes Durchsetzen durch Rufen der Polizei, falls diese doch zum Spiel erscheinen- für Zuschauer, die durch gewalttätiges Auftreten in Erscheinung getreten sind, absolut geboten ist. Spieler ausschließen, deren Eltern gewaltätig geworden sind ? Das würde in der Tat Sippenhaft bedeuten, und das ist mit Rechtsstaatlichkeit nicht vereinbar. Da gebe ich Kicker Recht, wenn ich auch die sonstige Argumentationskette, die aus den handelnden Tätern mal wieder Opfer macht, die wir als Gesellschaft vorher einfach zu schlecht behandelt haben, sehr kritisch sehe.


    Gerade bei 'alteingesessenen' türkischen Familien, die jetzt in der 2-3 Generation hier sind, staune ich immer wieder, das offenbar eine komplette Parallelgesellschaft ohne Berührungspunkte entstanden ist. Selbst der gemeinsame Schulbesuch der hier aufwachsenden Kinder scheint oftmals wenig daran zu ändern, dass ein echter privater Kontakt zu eingesessenen Schulfreunden und deren Familien nicht zustande kommt. Ich habe wie früher schon mal geschrieben auch beruflich mit der Materie zu tun. Und die Schuld für den mangelnden Kontakt und das einander nicht verstehen (bzw. nicht einmal miteinander etwas zu tun haben wollen) immer nur beim Gastland zu suchen, dazu habe ich gerade aus meinen beruflichen Erfahrungen heraus keine Lust mehr. Schon mal von ähnlichen Problemen mit italienischen oder spanischen Gastarbeiterfamilien gehört ? Tschuldigung, dass es in eine Ausländerdiskussion abrutscht, aber die Auseinandersetzungen zweier türkischer Familienclans am Spielfeldrand haben für mich wenig mit KIFU-Strukturen zu tun. Hier den Verein oder die Trainer anzugreifen halte ich für falsch. Da sollte sich mal jeder überlegen, wie er so eine Eskalatian wohl hätte verhindern sollen. Im Breitensport nicht möglich, man kann nicht alles von oben kontrollieren wollen, wie soll das denn gehen, ich bin froh wenn ich als Trainer meine Mannschaft vernünftig trainiert und organisiert kriege, da kann ich nicht auch noch als Puffer für soziale Probleme herhalten. So größenwahnsinnig bin ich nicht, den Einfluß habe ich nicht.

  • @Leider verkaufen die Funktionäre den Fußball, über den sie längst die Regie übernommen haben, allzu gern als zivilisierend integratives Allheilmittel für unsere sich in Parallelwelten aufspaltende Gesellschaft. Doch dies ist nur ihre Marketingmasche, wird dem Fußball als Wett-Kampfsport gar nicht gerecht, in dem es immer nur - bestenfalls - einen Sieger geben kann und soll. (Andere - Trainer, Schieris etc. - sollen es dann aufm Platz richten, obwohl sie selbst im Geschehen drinhängen.) Dies Wettkampfmäßige ist sein Grundprinzip, das man so viel verklärt, verniedlicht, wie man will. Aber im Extrem steht dann der Mord auf seiner Linie, wie grad wieder in Brasilien geschehen: Schieri tot, Spieler tot! Verlierer gibt es immer, Sieger mitunter nicht, wie im Krieg: Schiri getreten, gefoltert, zerstückelt! Letztlich jeder selbst schuld, wenn er Fußball spielt, zuschaut o. gar nach Brasilien zur WM fährt? Aber auch das ist eben Fußball ;(

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    2 Mal editiert, zuletzt von Keller-Kicker ()

  • Kicker,


    ich glaube es ist viel einfacher. Ein Spiel wird angepfiffen, und plötzlich wird aus der eigentlich entspannten Haltung zum Fußball und der einfachen Freude an der Sache eine völlig andere Stimmung, eine Angespanntheit und Nervosität, aus der schnell eine agressive Stimmung werden kann. Man will seine Mannschaft gewinnen sehen. Das ist Samstag nachmittags bei der D-Jugend nicht anders als abends in der Kneipe beim CL-Spiel des Lieblingsvereins. Ich war nie sonderlich ehrgeizig oder extrovertiert, aber beim Fußball kann sogar ich abgehen.


    Die Frage ist doch nur, kann man es kontrollieren, hat man sich im Griff; gerade als Trainer. Und was kann ich am Platz bewirken, welchen Einfluß habe ich ? Und ich glaube, dass mein Einfluß auf andere begrenzt ist. Ich versuche als Trainer so ruhig wie möglich zu bleiben und Stimmungen nicht noch zu befeuern, ich denke das gelingt mir auch ganz gut. Mag sein, dass ich meine Spieler damit auch beeinflussen kann, vielleicht auch noch deren Eltern, wenn überhaupt. Mehr Einfluss habe ich nicht, dass sollte man sich nicht einbilden.

  • Ist doch alles bla bla.


    zensiert -


    Bitte unterlasse diese unnötige Wortwahl. Wenn du was konstruktives beizutragen hast, dann bitte ... sonst lass es.


    Uwe

    • Offizieller Beitrag

    Ich halte das Abschieben auf das Migrantenthema und "damit betrifft uns das alles nicht" für viel zu einfach.


    Wir könnten auch sagen: Mal wieder die Reichen, die Harz IV-Leute, die Dicken, die Jungen, die Alten, die Doofen, der Dorfverein, irgendwo sind wir so nie betroffen. Letztendlich sollten wir begreifen, dass wir alle in einer Gesellschaft leben und damit ist es natürlich ein Problem des Kinderfußballs.


    Es gibt ja auch Fälle, wo plötzlich ein Kinderschänder im Verein entdeckt wird, mindestens ein User hier im Forum hat das erlebt. Der war sowas von deutsch ... Es gibt auch immer wieder alkoholisierte Eltern am Spielfeldrand .. selten Türken. In vielen Spielen kann es jederzeit zur Eskalation kommen, die Gründe können komplett verschieden sein. Darüber sollten wir nachdenken und ...


    ... @ thomasg , du fragst: "Schon mal von ähnlichen Problemen mit italienischen oder spanischen Gastarbeiterfamilien gehört ?" ... erstmal "ähnliche Probleme" = "ja" und bei deutschen Familien auch, vielleicht noch nicht so eskaliert, nicht so medienwirksam, aber das kann ja noch werden. Du hast ja beruflich mit dem Thema zu tun, dann solltest du sortieren können. Habe keine Ahnung was du machst, aber hoffentlich macht dir das mit Überzeugung Spaß. Ich kenne einen Hartz IV-Sachbearbeiter, der Hartz IV-Empfänger grundsätzlich nicht ausstehen kann.

  • ... @ thomasg , du fragst: "Schon mal von ähnlichen Problemen mit italienischen oder spanischen Gastarbeiterfamilien gehört ?" ... erstmal "ähnliche Probleme" = "ja" und bei deutschen Familien auch, vielleicht noch nicht so eskaliert, nicht so medienwirksam, aber das kann ja noch werden.


    diese formulierung von dir finde ich aber auch unpassend @Uwe . das medienwirksame hat ja mit der dort vorhandenen großen eskalation zu tun und das diese oftmals bei bestimmten bevölkerungsgrupen zu finden sind , ist nun mal die erfahrung die einige schon gemacht haben .


    mfg

  • Uwe:


    Willst du jetzt eine soziologische Diskussion entfachen?



    Denn eigentlich kann man körperliche Gewalt im oder am Spielfeldrand bzw. deren "Verursacher" soziologisch schon klassifizieren:


    Zu Agressionen neigen in fast allen Fällen, Menschen, die mit ihrem eigenen Ich, ihrer Identität, nicht zufrieden sind.
    Und wer wenig Geld und/oder sozialen Stellenwert hat, sich nicht integriert führt, der ist i.d.Regel mit sich selbst unzufrieden.
    (Natürlich gibt es auch andere Gründe (die auch gleichzeitig auftreten können), warum man mit seinem Ich unzufrieden ist, die häufigste ist aber wohl der soziale Status.


    Und daraus ergibt sich - völlig wertfrei - welche Menschen körperliche Eskalationen beim Fussball ausüben.




    P.S.: Weil hier einige subtil türkische oder arabische Mitbürger ansprechen.
    Habt ihr schon mal erlebt, dass solch eine Eskalation von einem akademisch gebildeteten (und auch in deisem Beruf arbeitend) Türken ausgeübt wurde.
    Nur die Bildung (und damit auch die Berufsaussicht) bei Türken ist deutlich unter dem Duchschnitt; so machen z.B. nur 10-15% der Türken in Deutschland Abitur.


    Aber auch bildungsferne Schichten der deutschen Bevölkerung sind Auslöser von Gewalt.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

    Einmal editiert, zuletzt von Sir Alex ()

    • Offizieller Beitrag

    Sir Alex: Diese Diskussion hatte ich beim "Holland-Vorfall" schon geführt. Natürlich gibt es nicht den "Gen-Defekt" den Sarrazin mal beschrieben hat. Daraus folgen dann solche Sätze, wie Appelwoi sie im zensierten Beitrag nutzte, ungefiltert und diskriminierend. das ist auch der Grund, warum der deutsche Presserat die Herkunftsnennung von Tätern nicht will. Über die Maßnahme kann man streiten, ich sehe das auch anders, aber es gibt einen Grund.

    Das das soziale Umfeld und die soziale Herkunft die größte Rolle spielen, ist schon längst nachgewiesen. Es ist so wie du es beschreibst und unter Deutschen ist die Aggressionsbereitschaft und die Kriminalität prozentual genauso so hoch, wenn der soziale Status nicht stimmt, damit verbunden bestimmt auch das Verhalten am Spielfeldrand. Es gibt sie die "Guten" und die " Bösen", wozu man gehört, ist nicht abhängig von der Staatsangehörigkeit.


    Eine soziologische Diskussion will ich auch nicht führen, es muss nur deutlich werden, dass es kein Problem der Abstammung ist, so einfach geht das nicht. Es ist auch eine politische Diskussion, die in anderen Ländern bereits viel heftiger geführt wird, lösen können wir das hier nicht. Mir ist auch klar, dass ich mir mit diesen Statements nicht viele Freunde mache, es ist einfacher alles mit der Abstammungsantwort zu erledigen, aber das kann und will ich nicht.

    Im Thema sollte es darum gehen, wie und ob ein Verein oder Trainer solche Eskalation verhindern kann?

  • Im Thema sollte es darum gehen, wie und ob ein Verein oder Trainer solche Eskalation verhindern kann?


    In Bezug auf das konkrete Geschehen beim FC Eislingen kann ich die Frage nicht beantworten, zumal E4-Betreuer bisher ja nicht viele Infos zum tatsächlichen Hergang beisteuern konnte oder wollte.


    Generell denke ich aber sehr wohl, dass ein Trainer viel Einfluss zumindest auf "seinen" Anhang hat. In meiner F hat einmal ein Spielerpapa sich fürchterlich über den Schiri ereifert, sogar zu Recht. Obwohl er also Recht hatte (der Schiri war eit über 70 und kaum mehr in der Lage, sich vom Mittelkreis weg zu bewegen) habe ich ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass sein Gemeckere nicht ok ist und er unseren Jungs damit schadet. Er hat dann zwar mit sich ringen müssen, aber er blieb ruhig. Natürlich bilde ich mir nicht ein, dass der Trainer alle Eskalationen verhindern könnte. Und das Geschehen bei den Eislingern, wo Erwachsene mit geköpfter Flasche aufeinander losgehen, klingt nicht so, als hätte hier der Trainer in dieser Situation noch etwas tun können. Aber die Vereine und die Trainer können die generelle Marschrichtung ihres Anhangs vorgeben und so den Anfängen wehren. Denn mit Verein und Trainer will es sich ja niemand verscherzen, solange der eigene Nachwuchs da spielt. Wenn's gut läuft, lässt sich so verhindern, dass so eine gwalttätig aufgeladene Situation überhaupt entsteht.


    Grüße
    Oliver

  • Das das soziale Umfeld und die soziale Herkunft die größte Rolle spielen, ist schon längst nachgewiesen.


    Ist wohl so. Aber auch Personen aus sogenanntem gutsituierem Umfeld benehmen sich auf dem Platz daneben. die ganze Problematik kann man nicht
    auf eine bestimmte Personengruppe herunterziehen. Es ist jedoch immer noch ein Unterschied, ob es sich um verbale Entgleisungen oder um Gewalttätigkeiten handelt, bei denen man bestimmte Personengruppen schon stark tendenziell zuordnen kann.


    Im Thema sollte es darum gehen, wie und ob ein Verein oder Trainer solche Eskalation verhindern kann?


    Aber die Vereine und die Trainer können die generelle Marschrichtung ihres Anhangs vorgeben und so den Anfängen wehren



    da kann man einiges, wird auch vielerorts einiges getan, sonst wären gewsse Vorfälle nicht immer noch die Ausnahme, sondern Regelfall.


    aber hier sind doch eindeutig Grenzen gesetzt. auch wirft sich die Frage auf wo die Verantwortung gesellschaftlicher Probleme bei Vereinen
    und Trainer wegen Überforderung überschritten wird.


    es ist doch nicht so, dass der Fussball die Gewalt hervorruft, sondern gewisse Personengruppen die Gewalt zum Fussball bringen.


    würden Vereine, Trainer bei Vorfällen, auch schon bei geringerer Art, direkt vorgehen, und die Betreffenden beim Verein ausschliessen, diese
    Personengruppen also schon bei geringen Anlässen von Beginn an isolieren, gäbe es viele Vorfälle nicht mehr.


    Das kann aber und ist wohl auch nicht gewollt.


    Vereine/Trainer hatten immer auch eine soziale Verantwortung. Es kann aber nicht sein, dass diese soziale Verantwortung immer stärker auf die
    Vereine übertragen wird, und sie dabei von unserer Gesellschaft alleingelassen, dann aber angeprangert werden, wenn was vorfällt.


    Ich bin schon seit längerem der Meinung, dass sowohl der einzelne Trainer, wie auch Vereine um einiges rigoriser vorgehen sollten,
    und bereit sein sollten, Störenfriede viel schneller zu entfernen. Jeder Bauer weiss, dass man einen faulen Apfel entfernen muss, da ansonsten
    die ganze Ernte in Gefahr ist.


    ganz unabhängig davon, wer jetzt beim Eilinger Vorfall letztendlich der Auslöser war (meine Fragen sind noch offen,) hat für mich
    der Verein richtig gehandelt. Mag sein, dass man da Kinder mit in eine Sippenhaft einbezieht.
    Wie soll es aber anders gehen. Angenommen, dies würde nicht geschehen. Ich würde da mein Traineramt sofort aufgeben, hätte
    keine Lust, ständig aufzupassen, ob Eltern, oder deren Anhang nicht doch auf dem Platz erscheinen, abends vielleicht vor der Haustüre
    steht, weil das Kind im Traning vermeintlich nicht richtig behandelt wurde.


    Auch als Elternteil würde ich sofort den Verein wechseln, da ich keine Lust hätte, mein Kind und auch mich selbst, in einem solchen Umfeld
    hobbymässig zu bewegen.


    Hier im Forum wird immer wieder hervorgerufen, dass wir Trainer Kindern gewisse Regeln geben sollen und diese auch mit Konsequenzen
    diese durchsetzten sollen.


    Dann bitte aber auch die richtigen Konsequenzen, bei denen, die für die Unruhen verantwortlch sind. Hier wird zuviel Geduld ausgeübt.
    leidtragender ist dann letztendlich der Fussball.


    Dass das dan auch Kinder trifft, finde ich auch nicht gut, Aber Kinder kann man wohl nicht isoliert von ihren Eltern/Anhang betrachten.


    Fussball ist ein Massensport, da sollte das Interresse der grossen Mehrheit über dem von Einzelnen oder Einzelgruppen stehen.


    Mag unsozial klingen, aber ich steh dazu, schliesslich sind Trainer nicht die Sozialarbeiter der Nation.
    als Trainer bin ich vorrangig verantworltich, was auf dem Platz abgeht, nicht für das was sich daneben abspielt.
    wer das verlangt, muss auch allen Buli-Trainern die Verantwortung für Randale auf den Rängen und vorm Stadion geben.


    gg

    • Offizieller Beitrag

    Günter, es gibt natürlich auch bei den Leuten die ein gefülltes Bankkonto haben oder hohe Bildung, nicht automatisch ein perfektes soziales Umfeld.


    Tritt eine solche Eskalation tatsächlich plötzlich und unerwartet auf? Dann haben Verein und Trainer keine Chance. Das ist wie beim braven Familienvater, der im BL-Stadion sitzt, gereizt wird und plötzlich und unerwartet ausrastet. Da hat niemand eine Chance, weil damit nicht gerechnet wird. Deshalb stehen die Ordner ja auch an den braven Tribünenplätzen und beobachten die Zuschauer.


    Ich behaupte aber, dass man beim Kinderfußball die Kinder und die Eltern irgendwann so gut kennt, dass Gefahrenquellen bekannt sind. Oft kennt man ja auch die Gegner, Trainer und Zuschauer und weiß, wie die Leute ticken. Wahrscheinlich darf man auch davon ausgehen, dass die entsprechenden Personen nicht das erste Mal auffällig gewesen sind, dann wären es die oben erwähnten braven Leute. Vielleicht hätte im Vorfeld was passieren müssen, dann hätte dieser richtige Knall verhindert werden können. Deshalb dürfen Ausraster am Spielfeldrand nicht einfach so vergessen werden, sondern die entsprechenden Personen müssen gezielt darauf angesprochen werden. Jeder der seine Emotionen nicht im Griff hat, ist bei Eskalationen eine Gefahr, denn Steigerungen gibt es immer.

  • Wahrscheinlich darf man auch davon ausgehen, dass die entsprechenden Personen nicht das erste Mal auffällig gewesen sind, dann wären es die oben erwähnten braven Leute. Vielleicht hätte im Vorfeld was passieren müssen, dann hätte dieser richtige Knall verhindert werden können.


    @Uwe


    das ist aber doch einer der Punkte. für mich wird da aber zu lange zugeschaut, anstatt konsequenter Vorzugehen.


    natürlich sind Trainer und sonstige Verantwortliche hier gefordert. aber diese stossen doch an ihre Grenzen, hier findet eine Überforderung statt.
    Zurecht fordern wir junge Trainer an die Front, aber wie sollen die damit klar kommen?
    Beaufsichtiger des Vereins? woher nehmen?


    Ich stimme mit dir absolut überein, dass vor Eskaltaionen meist eine Entwicklung stattgefunden hat.
    für mich liegt da das eigendliche Prolem, es wird doch erst dann reagiert wenn es zur Eskalation gekommen ist. enfach mal viel früher
    reagieren.


    diese Entwcklung geht doch nicht immer von Trainer, Schiri oder sonstwas aus.


    und wenn, dann muss man sich fragen, wieso die grosse Mehrheit auf dem Platz damit einigermassen vernünftig umgehen kann, eine
    geringe Minderheit jedoch regelrecht ausflippt.. Ist es dann nicht zwangsläufig, direkt bei diesem Personenkreis anzusetzten?


    Ist das inzwischen hohe Anspruchsdenken nicht auch ein Grund, dass manch vernünftig denkender Mensch gar nicht mehr ins Traineramt einsteigt.?


    dass manch Trainerverhalten verbesserungswürdig ist, steht ausser Frage, aber die Verantwortung für Exzesse auf diese zu übertragen,
    geht mir eindeutig zu weit.


    gg