Helft mir alte Trainerfüchse! Junge auch!

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  • Hallo zusammen!


    Um mein Problem zu erläutern muss ich etwas ausholen:


    Ich betreue seit vier Jahren eine Mannschaft,
    die inzwischen im älteren F Jugendjahrgang angekommen ist(2004). (Dorfverein!!)
    Ich bin da am Anfang eher reingeschmissen worden und
    hab das einfach so nach Gefühl gemacht. So nach
    1,5 Jahren hab ich mich dann mal intensiver informiert
    und war glücklich fest zu stellen, dass ich instinktiv
    ein passables Training gemacht habe- und den Kindern
    nicht schon in der G Jugend die Nationalmannschaftskarriere
    versaut habe.... Nein, also ich hab zumindest von Anfang
    an alle Übungen mit beiden Füßen durchgemacht, ich hab schon immer
    Spiele 2 gegen 2 oder 3 gegen 3 auf zwei oder vier Mini Tore
    spielen lassen, ich mach am Anfang jedes Trainings nach einem
    wilden Austobespiel ( Fangspiele etc.) ein bischen was fürs Ballgefühl - Pass und
    Schusstechnik hab ich auch nicht vergessen-
    und ich hab von Anfang an alle schreienden Väter des Sportplatzes verwiesen.
    Ob wir gewinnen oder verlieren war mir auch schon immer Wurst,
    wenn's wenigstens kein 0:15 war. ( war's auch nie...)
    In der G Jugend habe ich noch ganz ohne Positionen (na ja Torwart)
    spielen lassen (alle hinten, alle vorne) seit der F Jugend spielen wir
    ein 1-4-1. -wobei jeder jede Position spielen muss/darf. -Läuft also auf ein Einer
    hinten Einer vorne, die anderen hinten und vorne und sollten dabei versuchen halbwegs
    auf ihrer Seite zu bleiben(aussen links, zentral links, zentral rechts, aussen rechts)
    Bei mir heißen die Feldspieler-Positionen 1,2,3,4,5 und 6, weil ich finde, dass
    sie dann von den Kindern viel freier interpretiert werden können und es muß auch
    keiner Abwehr sein sondern ist halt dann heute mal die 1. - Hilft tatsächlich!
    Das hat natürlich dann auch einige kreative und technisch versierte Spieler
    hervorgebracht. Im 1 gegen 1 wissen sich da alle zu helfen.
    Lief also bis jetzt von den Ergebnisen auch immer ganz gut.
    In der Hinrunde haben wir nur ein Spiel verloren. In der Halle wird
    sowieso alles ausgespielt.....
    Wegen der erfolgreichen Hinrunde sind wir jetzt in der Rückrunde
    in eine stärkere Gruppe eingeteilt worden.
    Und da kriegen wir jetzt derartig auf die Rübe! Holla die Waldfee!
    1:5, 3:5, 0:9, 0:10, 0:7 und 0:6! In den letzten vier Spielen kein Torerfolg!!
    Die anderen Mannschaften spielen alle ein richtiges System!
    Die lassen den Ball laufen, dass es eine Freude ist! Die verschieben
    im Raum und und und!
    Ins 1 gegen 1 kommen wir meist gar nicht mehr, weil der Gegner dann den Ball
    schon weiter geschoben hat.
    Da hat unser kreativer Chaosfußball natürlich nichts
    mehr zu melden.
    Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie die das den Kindern reingepaukt
    haben.
    Mir ist klar, dass das wohl nicht ganz im Sinne des Erfinders ist, was die da
    anstellen aber ich frage mich doch, ob ich da einen Schritt verpasst habe!
    Eigentlich versuche ich das Training zu 95% nach DFB Grundsätzen zu gestalten
    und hol mir auch die entsprechenden Übungen.
    Meine Jungs und Mädels sind jetzt natürlich geknickt und haben mir sogar
    ihren Wortführer vorgeschickt, um mich zu bitten ihnen "das" auch beizubringen.
    Mir ist gerade nichts besseres eingefallen als ihnen zu sagen, dass das Erwachsenen-
    fußball ist und die Anderen zwar jetzt gegen sie gewinnen aber später schaffen es von
    uns ein paar in die Bundesliga und von denen keiner, weil die Übersteiger nicht mal buchstabieren
    können und zu feige sein werden gegen einen ergrauten Götze ins 1 gegen 1 zu gehen.
    So hab ich halt F Jugend Fußball verstanden, bitte klärt mich auf falls ich da ein paar Absätze
    überlesen habe!



    Hier also meine Fragen:



    Gibt es für die F Jugend eine sinnvolle Hilfestellung, die ich meinen
    Spielern in Sachen Taktik und Positionsspiel da mit auf den Weg geben kann?


    Habe ich da was versäumt? Und wenn ja, wann hätte ich da etwas unternehmen müssen und was?
    (fürs nächste mal dann.....)


    Was haben die gegnerischen Trainer angestellt, dass ihre Spieler das mit 8(!!!) Jahren tatsächlich umsetzen?
    Prügel? Folter?



    Danke schon mal für eure Hilfe!


    Noel

  • Sehr interessant dein "Problem" und auch nicht so einfach zu beleuchten.


    Ich glaube, dass das Problem die anderen sind. Das was du machst ist für mich das was ein super klasse Trainer in diesem Alter machen kann und sollte, RESPEKT vor deiner Meinung und Praxis!


    Ich glaube, dass das Problem die anderen Trainer und Vereine sind. Sie greifen vor im Thema...sie sind sehr weit im Erwachsenenfußball. Dagegen bist du irgendwo hart am Dfb-Konzept unterwegs...glaube ich jedenfalls. Wenn das Konzept recht hat, könnte passieren...das du später "erntest" und die anderen später Federn lassen. Sie powern die Spieler schon jetzt, was nach Meinung des Dfb in späteren Jahren dann zum Drop-Out führen kann....Fazit...man verliert seine Spieler.


    Du dagegen hast ausreichend Themen im späteren Alter für die Trainings und motiviertere Spieler und zudem...besser ausgebildet, denn die Spielintelligenz die sie durch ein eher freies Spiel tanken, wird bei den anderen vermutlich unterdrückt bwz. nicht so geschult, wie es sein könnte.


    Problem ist das hier und jetzt...denn das was ich schrieb, werden deine Spieler nicht verstehen und das müssen sie auch nicht. Wichtig wäre, dass die Elternschaft das weiss.


    Um hier einen Kompromiss zu schaffen und damit ihr etwas erfolgreicher seit...würde ich folgendes tun:


    1. Das System umstellen.... versucht es mal mit einem 2:3:1 bzw. 3:3.


    Das ist das gängiste System....es ist eine gute Antwort auf alles was der Gegner zu bringt...es ist offeniver ausgerichtet.


    Dabei die Vorgabe....alle schießen Tore, alle Verteidigen und dabei....der Ballnaheste greift den Ballführende an...die anderen lauern und überlegen, wohin der ballführende Gegner wohl spielen könnte....so in etwa würde ich es heute machen um das in gröbstform in der G vorhandene Verschieben nicht zu lasten einer Manndeckung abzugewöhnen.


    2. Ganz viele 1:1 Situationen im Training in Wettkampf.-und Spielformen absolvieren und das in Verbindung mit Torabschlüssen oder statt Torabschlüsse....Dribbeltore.-oder Linien schaffen, über die der Sieger dribbeln muß (was den Zweikampf noch mehr fociert).


    3. Eine Vorgabe...zur ersten Rettung...nicht ganz F/Kifusinnvoll...jedoch hier als Ausnahme wegen der heftigen Spielstärke der Gegner benannt.


    Der gegnerische TW hat den Ball....deine Spieler könnten sich nun in dieser Spieleröffnung (und nur von dieser Spreche ich) an den Mann stellen (praktisch zustellen....was meiner grundsätzlichen Einstellung wiederspricht....Ziel ist ja für mich die das Spiel im Raum, Verschieben....usw...im späteren Alter...andererseits schürt das das Pressingspiel....im späteren Alter). Dort wo der TW den Ball hinspielt....wird der Gegner sofort attakiert...und dann laufen lassen. Kleine erste taktische Variante...die man sein Team -als Kompromiss- ala Horst Wein ja versuchsweise auch auf dem Trainingsplatz mal erarbeiten lassen kann. Wenn die das schaffen als Idee selber zu erkennen, dass verfestigt sich das besser und es wäre nicht vorgegeben....sondern ihr Ding....und wenn sie es selber erkennen, sind sie auch in der Lage dazu. Wenn nicht...sind die halt noch nicht so weit...dann würde ich es auch nicht einbringen und weglassen....hierzu habe ich keine Erfahrung, war nur so ein Gedanke.


    Gruß Andre

  • Noel
    Herrlich, herrlich, herrlich. Bei Deinem Posting musste ich mehrfach schmunzeln. Und Deine Beschreibung " kreativer Chaosfußball" ist der Kracher schlechthin. Werd ich ab sofort übernehmen. Bin nämlich auch ein Anhänger dieser Spielweise --).


    Deine Idee mit der Nummernvergabe: Einfach aber genial !! Taktik kindgerecht verpackt und angewandt. Habe wieder was dazu gelernt. Vielen Dank für den Tipp.


    Beim Rest bin ich versucht Dir zu raten, einfach Deinen Stil so weiter fortzuführen. Absolut zukunftsorientiert. Ich muss an dieser Stelle kurz Off- Topic gehen. guenter. Das sind Leute die ich meine. Egal ob Jung oder Alt. Mit seiner Denkweise ( wenn sie denn auch in der Realität so ist wovon ich ausgehe ) hätte ich als JL ein Auge auf ihn und er wäre ein wichtiges Element in der jüngeren Altersklassenförderung. Für mich ohnehin einer der wichtigsten Bausteine eines Ausbildungskonzeptes. Und wenn er aufgrund antiquierter Denkweise in seinem Heimatverein kurz davor ist hinzuschmeißen, würde ich ihn als JL meines Vereins ( mit Konzept und Struktur, wenn ich denn einen solchen hätte) ansprechen. Auch hier im Forum hätte ich schon einige Kandidaten, die ich einfach fragen würde. Da geht es auch nicht unbedingt um wahnsinnig langjährige Erfahrung, sondern um die Einstellung die da durchschimmert. Keine Leute ist kein Argument. Man muss eben manchmal auch was tun um sie zu bekommen.


    Zurück zum Thema. Zunächst zu Euren Gegnern. Ich würde es aus der Entfernung heraus nicht gleich verteufeln wollen, was sie dort spielen. Durchaus möglich, dass sie trotzdem stark im 1:1 sind, aber eben dass Passspiel sehr im Vordergrund steht. Nicht mein Geschmack, da ich den anderen Weg für wesentlich nachhaltiger halte. Passspiel dient der schnellen Überbrückung von Räumen unter Vermeidung von Zweikämpfen. Lang und gut geschulte Spieler im 1:1 haben es später wesentlich einfacher, sich gruppentaktisch im Passpiel einzufügen. Ihr größeres Repertoire im Dribbling 1:1 bietet ihnen jedoch viel Handlungsspielraum, wenn dies durch fehlende Anspielstationen erforderlich ist. Später auf Leistungsebene sind gerade diese Spieler sehr gefragt.
    Wichtig ist jedoch, dass Du nicht zuviel vergleichst. Die können ganz andere Voraussetzungen haben wie Du. Und ihr seid durch die Play-Offs in die starke Gruppe gekommen, richtig ? Kann soviel dann ja nicht verkehrt sein.


    Ältere F also nächste Saison E. Dann sind auch viele Unter- und Überzahlspiele Thema. Dadurch lernen sie automatisch mögliche Passwege zuzustellen und den Angreifer zu verlangsamen. Hab also Geduld. Ist dann wiederum wichtige Grundlage für gruppentaktische Elemente in der D. Achte solange beim 1:1 darauf, dass der Abwehrende nach rückwärts das Tempo aufnimmt. Siehe oben: Verlangsamt das Tempo des Angriffs bis Hilfe ( Mitspieler ) kommt. Darauf baust Du dann in der E auf. Wie Du siehst Step by Step. Nicht jetzt übereilt Schritte vorziehen, weil doch die Gegner scheinbar schon weiter sind.


    Nun läuft die Zeit davon. Wünsche Dir Geduld und weiter viel Spaß mit Deiner Truppe.

  • Noel 83, wie sieht es denn bei den Gegnern genauer aus? Dass sie Euch hoch überlegen sind, wenn sie den Ball laufen lassen können, und Ihr dann keinen Zugriff auf das Spiel bekommt und ganz schlecht ausseht, ist klar. Wenn dann erst mal drei oder vier Gegentreffer in kurzer Folge kommen, bricht doch erst mal fast jede Mannschaft in sich zusammen. Dann kommt Verzweiflung auf, die Laufbereitschaft sinkt noch weiter, da kann man schon fast den Platz verlassen, wenn die Moral der Truppe nicht außergewöhnlich ist. Das ist übrigens schon der erste Ansatzpunkt. Aber zurück zu meiner eigentlichen Frage: wie sieht es aus, wenn die Gegner ins 1:1 müssen, wenn es deine Spieler schaffen, so dicht an sie heran zu kommen, dass sie den Pass eben nicht spielen können. Sind sie dann auch noch so überlegen?


    Ich könnte mir vorstellen, dass ein bisschen mehr Struktur deinem Team durchaus gut tun könnte. Keine festen Positionen, verstehe mich da nicht falsch. Aber, wie Andre es ja auch empfiehlt, eine Grundordnung, die den Raum gleichmäßiger abdeckt, also z.B. das 3:3. Dass deine Kids aktuell alle angreifen und verteidigen ist ein Pfund, mit dem du wuchern solltest, bringe sie davon keinesfalls ab. Wenn sie aber etwas gleichmäßiger auf dem Platz verteilt sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dass deine gesamte Mannschaft mit ein, zwei Pässen ausgespielt wird, geringer, als wenn mit dem 1:4:1 ein Pass in die Tiefe und zwei Stürmer beim Gegner ausreichen, um deinen letzten Mann und den Torwart nahezu zwangsläufig ganz alt aussehen zu lassen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • An Anfang hatten wir im KiFu den "kleinen Erwachsenenfussball" weil Trainer nichts anderes kannten.
    Dann bekamen wir den künstlichen "KiFu Retortenfussball" weil man erkannte, dass der kleine Erwachsenenfussball nicht funktioniert. Der ist dokumentiert und damit haben wir Erfahrung.
    MEINE Erfahrung zeigt nun aber dass der erfolgsversprechendste Weg zum dann mal "richtigen" Fussball (und nicht nur zu einer möglichst lustvollen Freizeitgestaltung für gelangweilte Jugendliche) irgendwo in der Mitte liegt. Die Symbiose halt.
    Wer Abweichungen vom DFB Konzept als rückständig bezeichnet verkennt die aktuellen Trends in der Praxis, verkennt was WIRKLICH funktioniert und hat nicht begriffen dass Verbandsrichtlinien ZWANGSLAEUFIG 5 bis 10 Jahre hinter den neusten Erkenntnissen hinterherhinken.
    Wer BEWUSST gemachte Abweichungen von den DFB Empfehlungen als grundsätzlich RUECKSTAENDIG bezeichnet ist ein Idiot, und sollte sich wieder mal live auf die Ausbildungsplätze der Topvereine begeben die den KiFu nach Lehrbuch durch haben und praktisch ALLE zum Schluss gekommen sind, dass man Fussball nur lernen kann, wenn man Fussball auch von ANFANG AN als Fussball begreift und die hierzu erforderlichen neuronalen Verdrahtungen nicht in zeitlicher SEQUENZ sondern parallel aufbauen muss.
    Kids haben durch den Medienkonsum oft schon ab 5 eine ziemliche klare Vorstellung was Fussball ist und sein soll. In ihrer Welt gibt z.B. zwei viereckige Tore und nicht de 4 halbrundend des modernen KiFus, und es gibt Verteidiger und Stürmer, es wird gefoult und der Schiri ist ein Arsch.
    Wenn wir jetzt als Trainer AUSSCHLIESSLICH absolut künstlichen KiFu machen, der sich weder mit der konkreten Erfahrungswelt der Kinder und Eltern deckt, machen wir uns nicht nur unglaubwürdig, sondern bremsen langfristig auch den Spass ander eigentlichen Sache und - der wichtigste Punkt - wir nutzen all die bereits bestehenden, bestens auf den Fussball vorbereiteten neuronalen Synapsen nicht, welche schon beim 6 und 7 Jährigen danach lechzen bedient zu werden.
    Ein 6 Jähriger hat das KONZEPT von Aufstellung und Taktik schon drin, bevor er Taktik schreiben kann. Ein Sechsjähriger, der in einem fussballfreundlichen Umfeld aufgewachsen ist, WEISS instinktiv, dass Fussball nicht als Einzelner, sondern nur als Mannschaft funktioniert, in welchem die Stereotypen vorgegeben sind. Rollen- und Aufgabenverteilung sind uralte Regionen im Stammhirn welche entsprechende bedient werden müssen ! Taktik ist Urinstinkt. Wer diesen vernachlässigt, bastelt nur an der flüchtigen Oberfläche der passiven Lach- und Spassgesellschaft.
    Dass 12 Jährige aus dem Fussball ausscheiden, hat vor allem damit zu tun, dass spätestens mit 12 der Fussball eben zu dem wird was er schon von Anfang an immer hätte sein sollen: Fussball nämlich als Gesamtkonzept und alles umfassenden, weit über den Sportplatz hinausgehenden Lifestyle dem viele, eben gerade WEIL sie nicht von Anfang an darauf konditioniert wurden, den Rücken zuwenden.


    Um aufs Thema Taktik im KiFu zurückzukommen:
    Mein Schwergewicht liegt vor allem bei der Entwicklung der kognitiven, kommunikativen, sozialen und kreativen Elemente des Fussballs dessen Grundbaussteine - das ist Fakt - zwangsläufig zwischen 7 und 11 RICHIG angelegt werden müssen. Im Training kann ich isoliert und gezielt fördern. Im Spiel aber kann ich das nur, wenn ich VON ANFANG AN auch taktische Elemente einbaue, welche nebst der reinen Motorik vor allem auch die Konzentration, das mentale Grundgerüst (Konzeption),
    sowie das Gefühl für Raum und Kollektiv aktiv fördert.
    Nicht zuletzt macht es gerade den eher ruhigeren, introvertierteren und meist intelligenteren Kids Spass ihre motorischen "Verzögerungen" mit ensprechend kognitiven und sozialen Leistungen zu kompensieren.
    Klar - gerade in den kleinen Vereinen fehlen oft Trainer mit mindestens einem minimalen Grundwissen wie man Taktik kindergerecht vermittelt. Und deshalb ist es dann oft besser man hält sich stur ans KiFu-Konzept der Verbände und lässt Taktik ganz weg.
    Fakt ist aber auch, dass diejenigen welche taktische Komponenten auch schon in der F KINDERGERECHT einfliessen lassen auch mit motorisch und körperlich schwächeren Spielern (im Gegensatz zur Halle) auf dem Rasen einiges erfolgreicher sein wird, als die Chaoten des JeKaMi-Dorfclubs, der sich stur an die gut gemeinten, aber mittlerweile verwalteten Empfehlungen des VerbandsKifu's orientiert.


    Ausserdem: Kreativität ist, definitionsgemäss, die Schaffung von Form, Struktur und Organisation aus dem vorgefundenem Chaos und NICHT DIE ERHALTUNG VON CHAOS !!

  • @FB


    möglicherweise könnte man, wenn man darauf aus ist, die ein und andere Aussage diskutabel finden, besonders wenn auch die telwese
    extrem unterschiedlichen Vorraussetzungen mit in Betracht zieht.


    Lasse ich das aber mal aussen vor, und betrachte die grundsetzliche Aussage, das was du mitteilen willst (zumindest wie ich es verstehe)
    kann ich dir nur zustimmen. Da ist sehr vieles drin, was auch meiner Grundeinstellung entspricht.


    deshalb verzichte ich ganz bewusst, einzelne Punkte herauszugreifen, egal ob wegen totaler Zustimmung oder leichter Infragestellung.
    und betrachte mir denen Beitrag nur als Gänze.


    gg

  • kannst du konkrete Beispiel nennen?


    Wofür denn jetzt konkret ?
    Willstu du Namen von Clubs ? Wissen wie man den Kids "Taktik" beibringt ?
    Gib mir doch bitte einen Tip worauf du abzielst.

  • konkret Beispiele für deine Anpassung des DFB Konzepts auf beispielsweise eine F-Jugendmannschaft
    Spielweise
    Training
    was ist beim DFB Konzept deiner Meinung nach überholt?

  • @fussballbaron


    für diese auf den Punkt gebrachte Einlassung in Bezug auf den KiFu ziehe ich den Hut.


    Viele beten das Konzept KiFu des DFB förmlich an. Jeder , der was anderes macht und seine eigene Meinung hat wird als "schlechter " Trainer hingestellt. Warum? Nur weil ich MeierMüllerSchulze heiße und nicht Sammer und vielleicht "nur" Bezirksliga gespielt habe und nicht Bundesliga?


    Oder weil ich mit meiner Art und Weise des Trainings einen sehr guten Zulauf habe, ein gutes Standing im Kreisgebiet bei den Trainern der anderen Vereine und Sachen anders mache und damit auch Spass am Fussball bei den kids erwecke?


    Ich denke mal, es gibt viele Wege zu einem guten Fussballer und auch viele Wege, um Spass am Fussball zu haben. Dazu brauche ich nicht unbedingt ein starres Konzept des DFB, sondern Eigeninitiave, Anleitungen und Fantasie

  • die ein und andere Aussage diskutabel finden,


    Ja hoffentlich auch.
    Nur durch permanente Infragestellung läuft das permanente Karussel aus These, Antithese und Synthese. Ist auch im Fussball nicht anders und ist deshalb äusserst wichtig.
    Leider gibt es zu viele die glauben das Ziel sei schon erreicht. Die Welt verändert sich, Werte ändern sich, Vereine machen pleite und andere Millionengewinne. Die einzige Konstante bleibt die Veränderung. Und deshalb müssen wir auch immer wieder diskutieren.

  • Mir fehlt jetzt immer noch (wenigstens) ein Beispiel, das zeigt wo ihr die Prinzipien angepaßt habt, es aber nicht zum Erwachsenenfußball für Kleine wird!
    und vor alle wo das konkret bei der Frage helfen soll

  • Nichts für ungut,aber die Diskussion mit Abweichungen vom DFB Konzept usw. hatten wir doch schon x- Mal. Glaube nicht das Noel damit geholfen ist. Die Frage von tobn im ersten Absatz ist sehr interessant und vor allem praxisnah. Solche wichtigen Inputfragen gehen aber oft unter, wenn wir uns hier in Grundsatzdiskussionen verstricken. Ist zumindest meine Befürchtung und er möchte ja praktische Tipps von denen er sich dann die besten raussuchen kann. Also der letzte Satz ( bzw. Frage ) von @ Kaiser Franz sei daher fett unterstrichen.

  • An den Zielen und dem reinen Papier der Ausbildungskonzeption ist eigentlich nicht viel auszusetzen. Im Gegenteil, es ist SUPER und wissenschaftlich up to date!
    Bemängeln muss man aber deren KONKRETE UMSETZUNG, da schon in der Trainerausbildung vieles einfach als Floskel stehen bleibt. Es fehlen die praktische Beispiele und Hilfen für die KONKRETE Umsetzung, es mangelt nach wie vor an der Fach- und Lernkompetenzen der meisten Trainer und vor allem an den infrastrukturellen, organisatorischen und numerischen Voraussetzungen für die konkrete Umsetzung, des an und für sich hervorragenden Konzepts, in den Vereinen.
    Damit haben wir ein Konzept welches den Bedürfnissen des DFB entspricht, aber in der Umsetzung weit an den Möglichkeiten der meisten Vereine vorbeigeht. Damit einher geht oft eine divergierende Vorstellung und damit vorschnell eingekehrte Zufriedenheit der Verbände von dem was sein sollte, und dem was dann effektiv an der Basis umgesetzt wird – oder eben nicht wird.
    Die auf dieser virtuellen Ebene verbundenen Grundsatzdiskussionen sind zwar interessant, aber für den einzelnen Trainer noch die Vereine nicht wirklich relevant.
    Der DFB zielt vor allem auf seine eigene Logistik, sprich Verbände, Vereine und Trainer. Die eigentlichen Kunden aber, die Kids und vor allem deren Eltern lässt er aussen vor. Für Trainer gibt’s alles. Für Kids, Eltern, Gemeinden, Schulen und andere Fussballrelevante Organisationen viel zu wenig. Auch sind diese im DFB nicht relevant vertreten.
    Der DFB trägt den gewaltigen Unterschieden von Gross- und Dorfclubs viel zu wenig Rechnung. Grundsätzlich müsst der DFB auch schon im KiFu ein filigraneres Leistungsportfolio anbieten können welches den INDIVIDUELLEN Bedürfnissen der Eltern und den Leistungen der Kids entspricht.


    Konkret:
    Der DFB fordert INDIVIDUELLE Förderung des EINZELSPIELERS, bietet den Vereinen aber keine Lösung bei der Beschaffung der dafür benötigten personellen Ressourcen welche vor allem in der Kompetenz von Gemeinden und Politik zu suchen wären, und damit ausserhalb des Einflussbereichs des DFB liegen.
    Der DFB will Ausbildungsziele und -schwerpunkte konsequent am biologischen und psychischen Entwicklungsstand der Kinder und Jugendlichen ausrichten bietet zwingt uns aber real in einen alleinig am ALTER ausgerichteten Spielbetrieb.
    Der DFB fordert die Entwicklung der Persönlichkeit, ist aber in seiner Trainingsausbildung und den Unterlagen weiterhin zu sehr auf reinen technischen Fussball statt auf die wirkliche und effektive Entwicklung des ganzheitlichen 360 Grad Spielers fokussiert.


    Was machen wir anders:
    In der G lassen wir die ganzen Verniedlichungen weg. Keine Blümchen und Tierchen sondern die Fussballterminologie wie die Kids das vom Elternhaus und Medien gewohnt sind.
    Polysportive Ausbildung ist für und nicht nur eine Floskel sondern in dem Sinne Pflicht dass wir auch schon in G und F a) Dinge ohne Ball machen wie z.B. LifeKinetic, Koordinationsleiter, Hindernisparcours oder Elementen aus dem Kunstturnen, Karate, Rhythmik, Tanz etc. und b) die Eltern der Kids anhalten parallel zum Fussball auch noch eine andere Sportart zu machen oder Musikstunden zu besuchen.
    Wir pushen schon in der F die kognitiven, mentalen und sozialen Fähigkeiten obwohl im Spiel weder notwendig noch anwendbar, aber aus der tiefen Überzeugung und Gewissheit dass ab der E auch die motorischen Fähigkeiten von den bereits schon in der F erarbeiteten kognitiven Grundlagen profitieren können.
    Wir lassen die Kids nicht einfach so spielen DASS sie Spass haben, sondern bemühen uns ihnen auch Spass ausserhalb ihrer Komfortzone zu vermitteln. Wir vermitteln auch in der F schon am Willen, Resilience, Selbstmanagement und Selbstkompetenzen und sehen nicht ein, warum F- Mannschaften nur mit dem Pausenhofgroove Spass haben sollten.

  • An der Fussballkonzeption KiFu des DFB ist nichts falsch. Sie ist aber bei weitem nicht vollständig. Sie ist zu sehr auf den eigentlichen Fussball fixiert und vernachlässigt die sozialen, politischen Komponenten sowie die polysportiven und ganzheitlichen Möglichkeiten ausserhalb des Fussballs.

  • Also Altjahrgang F-Jugend, auch noch Ende der Saison. Meiner Meinung nach (und so handhabe ich es aktuell auch) kann man dort getrost auch schon etwas mehr Wert auf Passpiel legen.


    Ich habe eine ganz ähnliche Situation, in der Rückrunde in stärkere Gruppe eingeteilt, seit dem auch tw sehr deutliche Niederlagen. Seit ich nun den Schwerpunkt Passspiel gegen Ende der Sasion durchnehme (war bereits vor der Saison so geplant), können wir deutlich besser mithalten. Weiß jetzt nicht ob das 100% richtig ist, will auch niemanden bekehren, es hilft aber deutlich und gerade wenn die Kinder bis dahin sehr stark technisch geschult wurden fällt die Umsetzung von Pässen umso leichter. Ich teile auch nicht die Meinung, das ein Großteil der F-Junioren (Altjahrgang) arge Probleme damit haben dies "kognitiv" Umzusetzen oder Pässe einzuschätzen. Ein Teil meiner Mannschaft tat dies von vorneherein seit dem ersten Jahr F, nun mit dem Schwerpunkt Passspiel nimmt die Quote deutlich zu.


    Und eine kleine Anmerkung zum DFB-Konzept. Auf der letzten DFB Kurzschulung welche ich besucht habe war der Themenblock die Erarbeitung der Kommandos "Dreh" und "Klatsch". Dazu gab es sehr ausgefeilte Passübungen, welche wir teilweise in unserer ersten Senioren absolvieren. Zielgruppe für die Kurzschulung war aber alter F-Jugend/ junger E-Jugend Jahrgang. Für mich ist das ein sehr komplexes Thema welches sicherlich nicht für jede F-Jugend geeignet ist. Soll auch mehr den Punkt verdeutlichen, dass wenn man an aktuellen Schulungen teilnimmt, oder sich in der aktuellen Fachliteratur (z.B. "Fussballtraining") umschaut, man einige Sachen zu den Punkten Passspiel oder Taktik im F-Jugend Bereich findet, die mit der hier geläufigen Interpretation des DFB-Konzeptes nicht vereinbar wären.


    Die immer wieder vorgebrachten Hinweise auf die verankerten Lernziele sind sicherlich wichtig und helfen gerade den neueren Trainern ihr Training auf die Bedürfnisse und den Könnenstand der Kinder anzupassen. Nur sollte nicht immer der Teufel persönlich vermutet werden, sobald in einer F-Jugend mal das Passspiel ausgepackt wird. Denn auch dies kann in Gänze nach vom DFB verfügbaren Übungen in diesem Altersbereich geschult werden.

  • Weiterer Kritikpunkt ist, dass die DFB-Konzeption eben noch kein "Konzept" ist, da vieles (bewusst?) schwammig und in weiten Grenzen interpretierbar ist. Zudem ist das Ziel der Konzeption die Selektion und Ausbildung der Spitzenspieler. Breitensport findet in der Konzeption keinen Platz, außer bei den allerersten Anfängen in G und F.


    Aber wie Steini schon einwandte: Diese Diskussion ist hier OT und sollte eigentlich ausgelagert werden. Ich fände es toll, wenn sich die Diskussion wieder auf das ursprüngliche Thema hin wenden könnte. Dabei sind tobns oben gestellte Fragen sehr interessant (und bisher unbeantwortet).


    EDIT: Zwischenzeitlich hat tirus ja bereits konkret zum Thema geantwortet, danke dafür!


    Grüße
    Oliver

  • Nichts für ungut,aber die Diskussion mit Abweichungen vom DFB Konzept usw. hatten wir doch schon x- Mal. Glaube nicht das


    hast nicht ganz unrecht, lässt jedoch aussen vor, dass nicht alle Schreiber hier diese Diskussion mitgeführt haben


    das Training zu 95% nach DFB Grundsätzen zu gestalten


    Um hier einen Kompromiss zu schaffen u


    wenn Noel beschreibt, dass er da exakt nach den DFB Leitlnien vorgeht und selbst Andre dann von Kompromissen sprcht, ist es für mich nicht verwunderlich, wenn es dann in diese Richtung geht.


    mit anderen Mannschaften die Schuld geben, wenn man selbst hoch verliert, finde ich doch etwas seltsam, löst garantiert nicht die aktuelle Problematik von Noel.


    und es geht ja wohl um kurzfristige Verbesserung. ausser der Umstellung des Spielsystems, was ich auch dringendst empfehlen würde, greifen doch alle anderen Massnahmen nur mittelfristig.
    Um sonstige kurzfristge Vorschläge zu machen genügt ene Beschreibung nicht, da müsste man die Mannschaft mal sehen.


    Ausserdem stellt sich mir aus Erlebtem heraus die Frage, ob die Mannschaft nicht generell um einges schlechter besetzt ist, als die jetztigen Gegener, und nur
    in diese Staffel gekommen ist, weil die Vorrundenstaffel insgesamt sehr schwach besetzt war. Wissen wir nicht.


    Zu behaupten, alle anderen, die die Spiele deutlich gewinnen machen es falsch, du, der alles verliert machst es aber richtig, verbunden mit der These dass das irgendwann
    mal anders sein wird, ist mir einfach zu banal um die kurzfristige Problematik zu lösen, und darum ging es aber Noel.


    Und wenn die konkreten, kurzfrstigen Lösungsansätze ausbleiben, stattdessen mittelfristige oder langfristige sich auswirkende Vorschläge kommen, ist es für mich nicht verwunderlch wenn das Thema eine andere Rchtung bekommt.


    mein Rat an Noel: du musst den Rest der Runde jetzt einfach durch, in der neuen Saison stellen sich wieder Erfolge ein und du kannst in Ruhe deine Konzeption durchziehen. das Spielsystem würde aber sofort umstellen, da gabs ja schon einige Vorschläge, die in der jetztigen Situation besser sind als dein jetztiges.



    gg

  • Ich würde einfach sagen:
    man spielt nur so gut wie der Gegner ist.


    Nach unserer Hochgruppierung in die höchste Spielgruppe tun wir uns jetzt auch deutlich schwerer als zuvor. Da muss man schon mal mit ein paar Schlappen rechnen. Auch wenn wir noch besser wären, würde uns halt der FC Bayern oder zahlreiche andere Mannschaften in München die Grenzen aufzeigen. Egal.
    Den Fortschritt immer an den eigenen Kindern messen, nicht am Gegner oder am Ergebnis!


    Niederlagen allenfalls als Ansporn begreifen, sich nach und nach durch Training zu verbessern. das spiel dient ja vor allem auch, dass man sieht wie weit es denn mit dem einzelnen bestellt ist.


    Spielsystem: Das bisherige Spielsystem hat noch für die untere Gruppe gereicht, jetzt ist es wohl an der Zeit ein wenig struktur reinzubringen (also das geannte 3:3 System oder ähnliches)


    Mit einem verbesserten Zweikampfverhalten kann man relativ schnell die Ergebnisse ein wenig freundlicher gestalten. Nur ja nicht einseitig auf bestimmte Verteidiger bauen. Die Zentralpositionen Hinten Mitte und Vorne Mitte mit stärkeren Spielrern besetzen, die dann den Außenspielern helfen könnnen.


    Passen: also meine Theorie dazu ist, dass die guten Mannschaften nicht so gut sind weil sie passen , sondern sie passen weil sie so gut besetzt sind und viele Spieler haben, die schon ein wenig weiter sind.
    Durch das gute Passpiel werde die dann natürlich noch stärker, aber spielstark (als Einzelspieler) waren sie zuvor auch schon!
    Bei uns scheitert ein gutes Passspiel an denen, die halt noch nicht so gut spielen. Einzelne passen sehr gut, aber letztendlich führtes nicht zu den von den Kindern gewünschten Erfolg (Tor, oder zumindest Ballbesitz).
    Oft passiert das Gegenteil: man schiesst das Tor nicht, weil man ja passen sollte. Man hat den Pass verbockt oder der Mitspiler konnte das Zuspiel nicht annehmen, wie auch immer.
    Wenn man nocht nicht das entsprechende Level erreicht hat bringt das alles ind er altersklasse nichts und man sollte deshalb das Passspiel auch nicht so strikt einfordern, wie das teilweise gemacht wird.
    Kinder sehen aber, dass sie gute Chancen rausspieln, wenn sie sich im 1:1 durchsetzen. Hier können eher Erfolge erreicht werden.
    Man fordert ja auch nicht bei allen 9 jährigen ein, dass die schon bis 10.000 rechnen können. manche können das, die anderen lernen das dann auch noch!


    Der jüngere von meinen Kindern kann im Kindergarten das schon ausrechnen , was sein Bruder Anfang der 2. Klasse gekonnt hat. Haben wir ihm das mit Folter reingepaukt? Haben wir beim anderen Kind was verpasst?
    Ich denke nicht. Tu ich dann alle Kinder von der Sorte meines jüngsten in eine Klasse, gewinnen die jeden Rechenwettbewerb. Können die dann mit 14-16 besser rechnen als die anderen? Beweise gibts dafür zumindest nicht!
    Was bringt es, dass er jetzt schon Rechnen kann. Momentan was, Opa und Oma sind begeistert, aber für später bringts wohl wenig

  • @FB


    Meist sehen Aussenstehender (manchmal sogar Schweizer) mehr als die "Betriebsblinden", die sich schon seit Jahren in einem Getriebe eines großen Molochs, Namens DFB befinden. Da kommen einem hin und wieder die DFB-Koordinatoren wie die "Heiligen Inquisitoren" vor, die ohne Rücksicht auf die praxisnahen Vor- und Nachteile einer Situatation von der "reinen Lehre des Kinderfussballs nach dem Dogma des DFB" sprechen.
    Weil sich der DFB jedoch in eine Reihe von Interessensgemeinschaften aufteilt, von der jeder für sich in Anspruch nimmt, die Wichtigste zu sein, kommen wir momentan beim Kinderfussball ganz einfach nicht genügend schnell vorran!
    Ja, ich gebe dir recht, dass ein Teil der Lehrprobenkorrekturen durch die DFB-Ausbilder deshalb für die Katz sind, weil sie altbacken sind und nicht mehr heutigen Verständnis der partnerschaftlichen Kommunikation, sondern nach wie vor einem fremdbestimmten Muster von Loben und Bestrafen entsprechen.


    Gerade, weil es in der eigentlich doch so wichtigen Nachwuchsarbeit hakt, wollte man sich Fachthemen, wie z.B. dem Konzept einer Torwarttrainerausbildung widmen. Jedoch gibt es nach wie vor kein verabschiedetes Konzept und die Lehrbeauftragten des DFB rennen mit halbfertigen Präsentationsmaterialien durch die Gegend.


    Robin Dutt sollte es machen, weil er sich als "moderner Trainer" einen Namen gemacht hatte. Doch schon nach kurzer Zeit scheint er zu spüren, dass das so rasch nichts wird und sich lieber wieder Aufgaben widmet, in denen er etwas bewegen kann. Dies sollte Allarmzeichen genug sein, das nicht nur der ohnehin vernachlässigte Breitensport, sondern die DFB-Vorstellungen über die Nachwuchs-Leistungsförderung insgesamt einer Reformierung bedarf.


    So gebe ich FB gerne recht, das man auch verstehen muß, was in der Vergangenheit und der Gegenwart passiert, um die richtigen Erkenntnisse für zukünftige Veränderungen zu finden.


    Doch, wie bereits in anderen Beiträgen zum Thema angeklungen: man muß nicht warten, bis der große DFB seine Theorien mit zeitgemäßen Inhalten gefüllt hat. Denn große Organisationen sind wie Ozeanriesen. Die brauchen für eine Kurskorrektur lange Strecken und wollen sie in einen Hafen zum Stillstand kommen, so müssen die Motoren bereits 40 km vorher abgestellt werden.


    Jeder kann etwas in seinem persönlichen Umfeld machen, nicht im blinden Aktionsmus, sondern im kleinen Try and Error sich gemeinsam mit den Kindern auf Fussball-Abenteuerreisen begeben.