Elternabend - Party hoch 2

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  • Moin moin,


    hier eine Einsicht in den schrägen Elternabend, den gestern ich hatte.


    Eigentlich normale Themen: Termine, Aussicht auf nächste Saison, Abschlussveranstaltung, etc.
    Und ich bin jemand, der sehr viel den Eltern erklärt und sagt warum und wieso.
    Daher stehen die Eltern normal hinter mir.


    Dann fragt ein Vater: "Warum spielte beim letzten Spiel Kind X im Tor?"


    Wir spielen in einer Staffel als reiner 05er Jahrgang, bis auf eine Aussnahme, nur gegen gemischte oder reine 2004er Mannschaften. Ich, in meinen Augen, habe das Rotationsprinzip (er hat Spaß am Tor, dann soll er da auch spielen, etc.) hinreichend erklärt.
    Das Spiel letzten Samstag haben wir 8:1 verloren, und davon waren 6 Tore "Torwartfehler" - meine Kids haben kein Problem damit, dass jeder Mal ins Tor darf und sich ausprobieren will. Also alles gut. (Hinreichend auch hier erklärt)
    Hier also auch das gesagt, was der DFB schreibt.


    Der Vater - meine Antwort übergehend - "Warum spielt Kind Y nicht immer als "Innenverteidiger". (Alle Kinder muss ich mir - sobald sie soweit sind - mal auf verschiedenen Positionen X anschauen.)
    Auch hier - ich wieder erklärt.
    Hier also auch das gesagt, was der DFB schreibt.



    Er - wieder meine Antwort übergehend: "ich sehe kein Konzept dahinter? Denn seit 3 Wochen spielt ihr nur beim Training! Wo willst du mit den Kindern hin?" (Legitime Frage, naklar, kurze Erklärung, 7-8 Trainingseinheiten Technische Schwerpunkte, etc.. Momentan "Spielintelligenz" im Sinne Horst Weins, als Versuch auch für mich, da ich dies vorher nicht kannte. (Bin selbst erst 20)).


    Hier also auch das gesagt, was der DFB schreibt.



    Die DFB Konzepte etc. kann, glaube ich, keiner 110% für seine Mannschaft übernehmen, Ziele, Ausbildungsinhalte etc. klar, aber es ist mannschaftsabhängig, wie die Kids drauf reagieren und damit agieren. ^^
    Logisch: jeder findet für sich den passenden Weg.


    Guckt besagter Vater mich an: "Du versteckst dich hinterm DFB!"
    Großes Fragezeichen bei mir. :?:
    "Jaaaaa würde Kind X ins Tor, Kind Y in die Abwehr und Kind Z in den Sturm, dann würden wir alles gewinnen!"
    Hier fragte ich dann die anderen Eltern, ob sie die Grundlagen des KiFu durch meine Erklärungen vor gut 1 1/2 Jahren nicht richtig verstanden haben, oder ich sie nicht richtig kommuniziert habe.
    8|
    Alle sagten, sie hätten sie verstanden. (Bei uns gibt es keine FairPlay Liga, aber ich finde die eigentlich echt geil und benutze daher die Grundgedanken, Trainer "hälts Maul", Eltern bekommen durch Distanz keinen Einfluss auf die Kids, etc., für sehr wichtig. Selbst das ist für die ok. Obwohls bei uns keine Pflicht ist. :thumbup:


    Dann wieder "DU VERSTECKST DICH HINTERM DFB!!! WIR KÖNNTEN SOLCHE ERFOLGE FEIERN! UND VIEL GEWINNEN!"
    Auch hier, ich wieder versucht erneut zu erklären. Erfolg bedeutet, wenn ein Kind sich ins 1 gegen 1 traut, es gewinnt, mit dem "schwächeren" Fuß aufs Tor schießt, etc. Das ist Erfolg im KiFu, in meinen Augen.


    Die anderen Eltern haben zu Boden geschaut als er dann folgendes sagte:
    "Warum lässt du eigentlich die Schlechten-Kinder spielen? Nur weil du dich hinterm DFB versteckst, und die irgendwas sagen, heißt es nicht, dass durch sowas die Kinder gewinnen lernen!! Du machst aus den allen im Endeffekt Schlechte-Kinder!"


    Ende vom Lied: Er schrieb mir heute morgen eine Nachricht "Jaaa ma sehen ob mein Sohn bei so einem Trainer weiter macht!"


    Selten etwas soooo überzogen lächerliches erlebt.
    Wow. ;( :thumbup:











  • Auf die Aussagen und vorallem die Email hin, würde ich nach Inkenntnissetzung der Jugendleitung das Kind des entsprechenden Vater ab sofort nicht mehr trainieren. Das Kind kann zwar nichts für seinen dämlichen Vater, aber dieser hat die Verantwortung und Entscheidungsgewalt für das Kind. Da er Deiner Arbeit nicht vertraut und deshalb diesbezüglich keine gemeinsame Basis mehr besteht, wäre für mich eine weitere Zusammenarbeit ausgeschlossen.

  • Moin DeBiber,


    das tut mir sehr leid, dass der Elternabend gestern so schräg gelaufen ist.


    Zunächst meinen Respekt und meine Anerkennung, dass du die Grundsätze des Kinderfußballs umzusetzen versuchst. Dazu gehört viel Mut und Beharrlichkeit und ich hätte diesen Mut und diese Beharrlichkeit in deinem Alter ganz sicher nicht gehabt.


    Du kannst es dir als Trainer natürlich einfach machen. Der beste Torwart geht ins Tor und davor eine Top 6 und noch 2 bis 4 Ersatzspieler. Und der Rest sind dann reine Trainingsteilnehmer. Dann noch jedes Kind auf die Position, die es derzeit am besten spielt und schon hast du derzeit den größtmöglichen Erfolg. Und dann mit dem Torwart lange Abschläge auf den schnellen Stürmer üben. Toller Fußball. Die Eltern freuen sich einen und du liest deinen Namen mit dem Begriff "Meistertrainer" in der Lokalzeitung.


    Und in zwei Jahren wechseln dein Wundertorwart und dein Wunderstürmer zum noch besseren Nachbarverein. Dein Kader umfasst leider nur 10 Spieler, weil die Spieler 11 bis 18 leider nicht mehr gekommen sind. Kein Wunder, durften ja nie spielen. Die Spieler 1 bis 10 kommen zunehmend weniger zum Training. Müssen sie ja auch nicht. Der Trainer muss sie ja trotzdem zum Spiel einladen. Hat ja keine Jungs 11 bis 18 mehr.


    Und du machst es genau so nicht. Und musst dich davon von einem Vater ansacken lassen.


    Vielleicht ist es wirklich so angekommen, als ob du dich hinter dem DFB "versteckst". Aber ich vermute doch mal ganz stark, dass dich diese Grundsätze überzeugen, du sie gut findest und mit gutem Gewissen "verkaufen" kannst. Kein Trainer lässt sich in seiner Art des Trainings von "DFB-Grundsätzen" derart einschränken, dass er es gegen seine Überzeugung macht. Das sehe ich in den Vereinen meiner Umgebung, wo sich kaum ein Trainer an diese Grundsätze hält. Diese Erfolgstrainer, die ich bisher kennengelernt habe, scheißen auf die Grundsätze vom DFB. Gerade gestern habe ich wieder von einer U08 gehört, die eine Stammmannschaft hat. Und Sonntag dürfen nun mal die Ersatzspieler ran. Nicht, weil er sie gerne mal spielen lassen will. Seine Stammspieler haben am Sonntag keine Zeit. Auch ich habe am Sonnabend bei meinen Mädchen mit Mühe und Not aus einem 18er-Kader gerade 9 Mädchen zusammenbekommen. Aber ich klage nicht, weil ich ohnehin rotiere. Wir haben gestern 9:1 gewonnen und meine beste Spielerin hat zugesehen. Nicht, weil sie verletzt war oder schlecht trainiert hat. Sie war gestern "dran" mit aussetzen. Wie alle mal "dran" sind. Und dafür haben zwei Mädchen, die relativ neu bei uns sind, gestern ihre ersten Tore geschossen. Hätten Sie nicht, wenn der Vater, der dich gerade vorzuführen versucht, das Kommando hätte. Da wären diese beiden Mädchen längst wieder fort, weil sie nie gespielt hätten.


    Ich würde den Eltern eine ganz klare Ansage machen:
    Wollt ihr kurzfristig maximalen Erfolg mit einer Stammmannschaft auf fixen Positionen, sucht euch einen neuen Trainer. Wenn es einzelne Eltern wollen, müssen sie mit ihren Kindern den Verein wechseln.


    Und mache den Eltern klar, dass du dich nicht hinter dem DFB versteckst. Das hast du gar nicht nötig. Du hast schlicht und einfach begriffen, dass diese Grundsätze den richtigen Weg zeigen. Nicht den leichtesten Weg. Aber gehe diesen Weg weiter. Ich wäre froh, wenn ich mal einen 20jährigen Trainer kennengelernt hätte, der diese Reife besitzt. Nun musst du nur noch an deinem "Verkaufstalent" arbeiten... ;)


    Gruß
    Christian

    Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
    allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
    Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
    da habe ich dich getragen.

  • Prima, wie selbstbewusst du mit dieser Kritik umgehst! Da zeigen sich die typischen männlichen Rivalitätsmuster, die dann jede Einsicht blockieren: du bist 20, er sicher klar über 30, also muss er den Großen raushängen lassen. Argumente, die des DFB als Maßgebers im Fußball, interessieren ihn nicht, da setzt er sich drüber weg, statt sich - was man sicher kann - im Einzelnen mit auseinanderzusetzen: Klar, wenn ein Kind nur ins Tor will, auch prima hält, Talent dafür hat (und nicht nur der dicke Paule ist, den man sonst nirgends hinstellen mag), aber alle anderen stöhnen, dass sie ins Tor müssen, auch weil sie dort dann wieder ne Packung - individuell wie als Team - kriegen, dann kann man sich hier - auf Zeit - die Rede von Positionsidioten sparen, statt alle ins Tor zu zwingen, weil's der DFB so wolle. Da würde man sich dann hinter dem DFB-Wortlaut verstecken, stattdas Prinzip dahinter richtig zu verstehen, wie du es tust: "möglichst breite Erfahrung für alle" kommt vor "Punktspiele" gewinnen. Gewinnen (zu genießen) lernen, ist als Motivation wichtig, Erfolgserlebnisse als Ausgleich fürs oft schwere Lernen animieren das Lustempfinden, aber im Fußball als ergebnistechnischem Nullsummenspiel ist dieser Erfolg immer nur auf Kosten anderer möglich, daher muss das unterm Strich ebenso mögliche Verlieren gleichrangig erlernt werden. Nur wo ein Team reihenweise "abgeschossen" wird, erschiene es Eltern zurecht problematisch, irgendeine Erlebnis- gegen die Ergebnisorientierung auszuspielen, das Niederlagen als stetes Ergebnis nun mal negativ erlebt werden. Fehlt das Vermögen, kann man dann die Ziele nur weniger hoch ansetzen, zB "wir wollen nicht zu Null, nicht zweistellig verlieren" als Erfolg, dh Antrieb definieren.


    Bei euch aber möchten viele Kids ins Tor und jener Vater will nur "alles gewinnen", nicht nur auch mal. Das Kind für den Vater bestrafen wirst du sicher nicht, da du eben Erwachsenen- und Kinderfußball - wie vom DFB formal vorgegeben - auf in realer Praxis vorbildhaft zu unterscheiden scheinst. Dem Vater aber würde ich - falls es dir die Mühe wert ist - schriftlich die entscheidenden Textpassagen zusammenstellen, verbunden mit der Frage, wie er auf seine Ansichten kommen, sprich: ob diese seiner privaten Willkür entspringen o. irgendwo als Expertenwissen und -erfahrung verbürgt seien. Gilt letzteres könnte er ja ein Buch schreiben und damit als dann sicher sagenumwobenen Bestseller alle Unwissenden zum Besseren bekehren, den KiFu contra DFB revolutionieren, Indem er all den Beifall, sich als Held des bestmöglichen KiFu (der alle zu Gewinnern machen muss, Logik des Nullsummenspiels außer Kraft setzend) im Kopf vorwegnimmt, wird der gute Mann schon genug Motivation in sich finden ;)


    Eigentlich aber wird mir schlecht, wenn ich deinen Text lese: da haben "deine" Eltern das Riesenglück, wen als Trainer ihrer Kids zu haben, der als animatives Vorbild jung, im Vorgehen reflektiert, dialogbereit und kein im Interesse naturbedingt voreingenommenes Familienangehöriger (Papa bzw. Mama) ist, und alle schweigen mal wieder nur, wenn so ein Berggorilla deine Arbeit runtermacht. Hätten sie lieber eine tonangebend "(r)echte Autorität" aus ihren Reihen, gar jenen unsachlichen Kritikerpapa, als Trainer ihrer Kids, statt aus ihrem Schneckenhäuschen zu kriechen, dir beizuspringen? "Sportlich" aber ist es nun, diesem Vater Paroli zu bieten und ihn auf saubere Art aus dem Rennen zu kicken. Alter hin oder her, du hast die besseren Argumente und den Vorsprung in der Position für dich, also sollte es gelingen. Eskalation aber würde ich vermeiden, denn wer überlegen "ist", muss nicht hektisch Rabatz machen, strahlt dies aus, indem er ruhig und gelassen seine Ziele verfolgt: bestmögliche fußballerische Ausbildung und Erziehung deiner Spieler, nicht gegen Eltern, sondern mit ihnen (auch als Beitragszahler). Die Rolle des Aggro-Buhmanns, der gegen andere agiert, würde ich jenem Vater allein überlassen und immer schön den Dialog miteinander anbieten, das dürfte ihn am meisten wurmen... ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Er nutzte seine soziale Überlegenheit gepaart mit seiner tiefgründigen Arroganz und seinen Silberrücken gefrustet und nicht fähig hier über sein Gewinndenken hüpfen zu können, um das los zu werden und dir einen reinzuwürgen.


    Das er dir vorwirft, dich hinter dem Dfb zu verstecken ist ein Argument. Wenn er das aus seiner echten Meinung heraus sagt, finde ich das noch ok.


    Was von dir faktisch zu schwach war, waren deine Argumente. Du hast z.B. zum Thema Rotation nicht ausreichend erklärt, was das auf Dauer bedeutet. Dein Erklärungskreis war nicht schlüssig erklärt und da hättest du mehr raus machen können. Das ist von mir eine Anmerkung...nichtmal als Kritik gemeint, denn in deinem Alter würde ich das von dir nicht erwarten. Deshalb ärgert es mich, dass z.B ich oder ein anderer Silberrücken nicht an deiner Seite stand, um diesem ungehobelten dummen Vollpfosten die Murmel zu rasieren, das hätte ich sowas von super gern erledigt.


    Hier mal -aus meiner Sicht und angelehnt an den Dfb...die Vorteile der Rotation als Erklärung aus dem "Volksmund" und als Argumentationskette:


    Der so ausgebildete Spieler lernt so, sich in die Position


    a)des Mitspielers eindenken kann und so unbewußt beim z.B. Pass auf diesen weiss, wie er den Pass spielen muß, damit sein Mitspieler diesen gut verarbeiten kann.


    und


    b)sich in den Gegenspieler eindenken kann


    c)der eigentliche Offensivspieler mit Defensivschwächen vesteht schneller, dass Verteidigen schon im Sturm losgeht und versteht eher, was ER allein wie tun kann, um hier den ersten Einfluß zu nehmen


    und umgekehrt


    weiss der eigentliche Defensivspieler eher, wie er offensiver aggieren kann und wann er es tatsächlich tun muß, damit ....usw., usw....


    Z.B. der Torwart der B, der von der F bis E oder gar D mal als Stürmer aggierte und so weiss, wie sich der Gegenspieler als Stürmer fühlt, wenn er bei überlaufender Abwehr aus dem Tor kommt und breit macht und er weiss dann auch, wie er dem Abwehrspieler oder den 6èrn den Ball wie zuwerfen muß, damit die ihn ohne Probleme und ohne Zeitverlust schnell und sicher auf.- und mitnehmen können.


    Spieler die so ausgebildet werden sind vermutlich um einige Prozente besser auf ihrer späteren festen Position.


    DARÜBER hinaus hätte ich ihm auf den Vorwurf -mich hinter dem Dfb zu verstecken gesagt- dass ich der Meinung bin, dass jeder Trainer eine Fußballsicht hat und ich mich halt an das Konzept des Dfb halte, weil ich es für gut befinde. Wenn er das nicht so findet, gibt es für ihn Lösungsmöglichkeiten ...von Weg bleiben...Vereinswechsel....Beschwerde....oder auch....akzeptieren.


    Ich glaube nicht, dass er den Satz überhaupt noch gebracht hätte, wenn du die Rotation besser erklärt hättest.


    Ich hätte ihm diesbezüglich sogar erklärt, dass er rein fußballerisch natürlich recht hat.....also hebst du ihn erstmal in seiner Meinung vor der Gruppe an....und dann hätte ich ihm einen siibildlich einen Schlag auf die Omme gegeben und erklärt, dass das aber nichts mit Ausbildung zu tun hat, kurz gedacht ist...aus dem Gewinndenken der Erwachsenen stammt....und ich ...leider leider für diese veralteten Methoden....sowas von leider leider überhaupt nicht zu haben bin und wer mit mir gebucht hat...genießt halt was anderes und Punkt aus Mickymaus.


    Zusatz:


    Ich empfehle dir, den Jugendleiter darüber zu informieren.

    3 Mal editiert, zuletzt von Andre () aus folgendem Grund: Kursivstellung nachgeholt

  • Solche Statements sind normal, aber nicht dämlich. Sie weisen lediglich darauf hin, dass die Eltern immer noch Aufklärungsbedarf haben worum es im KiFu eigentlich geht.
    Die Weisungen des DFB sind primär für Trainer und erst die daraus abgeleiteten konkrete, vereinsspezifische Umsetzunge für die Eltern bestimmt. Es ist damit der eigenen Autorität nicht förderlich, wenn man sich den Eltern gegenüber auf den DFB beruft. "Wir machen das so, weil WIR als Verein finden, dass es SO am besten ist" wäre glaubwürdiger.
    Wenn Ziel und Zweck des KiFus klar kommuniziert (einheitlich und schriftlich!) wurden, sollten solche Fragen eigentlich nicht kommen. Und wenn doch, dann genügt es darauf hinzuweisen, dass diese Fragen gem. Vereinskodex/-richtlinien etc. (NICHT DFB!!) bereits beantwortet seien, es aber allen Eltern frei stünde, jederzeit auch einen anderen Verein zu wählen, der ihren eigenen Vorstellungen besser entspräche.
    Eltern müssen darauf hingewiesen werden, dass konstruktive Kritik jederzeit willkommen sei, dagegen aber kein Anspruch seitens der Eltern bestehe, Aufstellungen, Aufgebote, Trainingsinhalte etc. mitgestalten zu dürfen.
    Genauso müssten den Eltern klar sein, dass Diskussionen immer nur das EIGENE Kind zum Inhalt haben und niemals andere. Schon gar nicht an einem Elternabend !

  • FB,


    wenn das jeder Verein bis zum letzten auf dem Dort man so machen würden. Tun sie aber leider nicht. Die meisten haben nichtmal ein Konzept, sie erkennen weder wie gut das ist/wäre, noch bekommen die meisten das beim Erkennen um die Sache hin, weil immer wieder irgendwelche alten Quertreiber das verhindern. Da werden die Termine boykottiert oder das Veto ums verrecken eingelegt. Hierbei spreche ich nicht im Ansatz über meinen derzeitigen Verein und ich mahne natürlich auch nicht die Willigen an, aber das ist meist so an der Basis.


    Genau deshalb ist es dem jungen Kollegen so ergangen wie es ihm erging.


    Er mußte wohl auf Grund des Fehlens eines solchen Konzeptes des Vereins auf sein eigenen "Ding" hinweisen und da hat er sich weniger Druckvoll verkauft, was das Aufblühes dieses Vaters verursachte. Mit Konzept wären wir bei dem positiven Paradebespiel wie du es erklärtes. Da sollten die Vereine hinkommen, werden sie aber in den nächsten gefühlten 185 Jahren nicht.


    Umgekehrt könnte dieser Vater schließlich ja das Traineramt übernehmen und dann auch wiederum sein Konzept prinzherrlich fahren, egal wie scheisse es wäre. Genau das findet ja Vielerorts statt und ist das Problem.

  • tja, André
    Dein Negativbild des Dorfvereins kann ich je länger je weniger teilen. Vielleicht war das mal so und gibt es vermutlich immer noch. Aber Vereine ohne Konzept sterben aus. Ersticken an den Problemen die sie sich selber machen. Und das ist gut so!
    Kann allen Eltern nur raten ihr Kind nie in einen Verein zu geben, der nicht weiss, was er will. Lieber die Kids selber trainieren und/oder dann mal direkt in einen gut aufgestellten Verein fahren, als die dörfliche Unfähigkeit der Bequemlichkeit halber als gegeben hinzunehmen. Und ja, klar, dann gibt es viele Eltern, denen ist das einfach egal. Und sie sind froh dass sie ihre Kids irgendwo unterbringen. Hauptsache billiger als Hort ;)
    Warum jung Trainer für solchen Bruch ihre Zeit hingeben, ist für mich unverständlich. Aus Bequemlichkeit ?
    Fakt ist, wenn Eltern unter den gegebenen Umständen motzen, dann sind die nicht dämlich, sondern diejenigen die immerhin noch selber denken. Sie wollen in der Regel nicht Kind X auf Position Y, sonder einfach nur ORDNUNG im Verein. Sie wollen wissen, was sich Verein und Trainer bei der Sache denken. Sie wollen die REGELN kennen nach denen aufgestellt wird. Sie wollen sie nicht ändern. Sie wollen nur wissen, was läuft. Und das sind Trainer und Vereine den Eltern schuldig. Wer das nicht kann oder nicht will, soll sich aus dem Fussball verabschieden und Kaninchen züchten oder so ;)

  • Moin,


    wer den KiFu konsequent umsetzen will, braucht auch gewissen Erfolg. Das ist einfach so. Nur so bekommt man Ruhe ins Umfeld, Anerkennung beim Verein und Aufmerksamkeit von anderen Mannschaften. Die KiFu-Pilosophie kann man durch Erfolg besser verkaufen und vor Quertreibern "schützen". Dieser Umstand ist bedauernswert, aber man kann ihn leider kaum ändern.


    Deswegen finde ich nur konsequent, wenn auch der sportliche Erfolg im KiFu angestrebt wird. Wichtig ist, dass man dafür die Kinder nicht opfert, immer authentisch bleibt und an den richtigen Stellen Kompromisse eingeht. Ich finde es falsch, die KiFu-Ideale zum Dogma zu erheben. Man darf sie nie aus den Augen verlieren, aber man sollte sich dahinter auch nicht blind verstecken.


    Auch wenn es widersprüchlich klingt: Erfolge sind die beste Basis für kindgerechte Ausbildung. Fussballbaron und Andrè haben leicht reden. Ihre Teams sind erfolgreich und dadurch erlangen ihre Methoden Akzeptanz und sie bekommen die nötige Ruhe, um sie umzusetzen.


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Das sehe ich anders. Als Trainer sollte man die Richtung vorgeben.
    Klar sollte man erklären, was man tut.
    Einem Vater, wie ihn der Autor beschrieben hat, muss man aber nach allen Erklärungen auch irgendwann sagen, dass man als Trainer die Verantwortung hat und die Entscheidungen trifft.
    Wenn der Vater die Geduld nicht hat, gewisse Misserfolge auszuhalten, dann ist es schade, aber nicht zu ändern.

    • Offizieller Beitrag

    De Biber,


    erstmal ein riesiges Kompliment und verfolge deinen Weg weiter.


    Kinderfußball darf nicht bedeuten, dass von 20 Kindern 10 aussortiert werden und mit dem Rest machen wir einen auf Kinderfußball, mit Rotation etc. Das ist ein Alibi, oder um FBs Worte zu benutzen "Kaninchenzucht". Es ist auch viel einfacher als das was DeBiber macht, denn er zeigt Verantwortung für alle Kinder, ohne Rücksicht aufs Leistungsvermögen. Rotation lässt sich viel einfacher verkaufen und es macht auch mehr Spaß sie zu praktizieren, wenn das Leistungsgefälle nicht so groß ist. Ein Traum für jeden Trainer, mit 10 oder 15 talentierten Kindern zu arbeiten, aber wer macht das in der Realität?


    Die Aufgabe des Kindersports ist und Fußball ist da nichts besonderes, den Kindern die Freude am Sport zu vermitteln und zwar möglichst allen Kindern. Kindgerechter Sport ist eine gesellschaftpolitische Verpflichtung, auch wenn viele das nicht gerne hören. Wie dieser umzusetzen ist, ist kein Teufelswerk und den Eltern klar und deutlich beim Vereinseintritt der Kinder zu vermitteln. Wenn wir über die fehlenden Konzepte in den Vereinen reden, dann muss auch deutlich sein, dass es keine Alternativen gibt, jedenfalls nicht im Breitensport. Alles andere ist "Eliteförderung" oder "Bezahlfußball", ohne diese schlecht zu reden, es können nur zusätzliche Angebote zum Vereinssport sein. Ein Vereinskonzept, das auf Leistungsfußball zielt, muss deutlich erkennbar sein, denn es ist kein Breitensport.


    Der DFB hat das zwischenzeitlich erkannt, denn nur so wird man auf Dauer den Konkurrenzkampf um Mitglieder gewinnen. Als Zugabe haben wir dann noch, dass die Kinder bis zur Sichtung bei Laune gehalten werden und weniger Talente untergehen.


    Es geht nicht darum "die Kinder sollen froh sein, Fußballspielen zu können", sondern "wie holen wir die Kinder zum Fußball" und "wie halten wir sie so lange wie möglich". Die größte Gefahr dabei ist, dass wir Fußball als etwas "Elitäres" verkaufen und dies tatsächlich denken. Es geht um Angebot und Nachfrage und die Kinder, noch mehr die Jugendlichen haben heute eine große Auswahl an Betätigungsfeldern.

  • Deswegen finde ich nur konsequent, wenn auch der sportliche Erfolg im KiFu angestrebt wird.


    Das Zitat dient nur als Beispiel.


    Im Bezug auf das Zitat sagte ich immer, dass dem Trainer im Breitensport das nach innen bestenfalls egal sein sollte. Nach Aussen darf das gern anders aussehen, aber nur als Theaterstück.


    Also Erfolg meiner Meinung nach als Theaterstück...faktisch für den Trainer eher drittrangig.


    Mit dieser Meiung im Kopf gewinnt Uwe`s Statement eine riesen Gewichtung. Diese hat sein Statement nicht, wenn man -gem. dem Statement denkt.


    Versteht mich richtig, es geht mir nicht um Schimanski, sondern nur um diesen Satz, der aus dem Zusammenhang seines Statements zitiert hier steht.....der Sinn dieses Satze verhindert im normalen Verein des Breitensports so manches.Genau diese Denke ist es, die soviele Mißverständnis zwischen Trainer untereinander und Trainer/Eltern und Verein/Trainer....Verein/Trainer/Eltern und....Verein/Trainer/Eltern/Spieler....aufwirft.


    Kein Konzept....und schwups...jeder denkt wie ER denkt und macht sein Ding.


    Ein D 1 Trainer der magathesiert....ein D 2 und 3 Trainer....der so denkt wie es Uwe im Statement schreibt und schon brennt die Heide früher oder später.


    und das im Prinzip nur deshalb, weil es kein Konzept gibt!


    Ich bediene eine D 1. Ich gewinne gern. Dabei halte ich mich möglichst an die Kifumerkmale (keine Bankdrücker, altersgerechtes Training, möglichst kein Geschrei vom Rand, Respekt gegenüber dem Schiri, Rotation). Ich würde gern mal den Meister machen.....aber ich rücke von den Prinzipien nicht ab...ich jongliere mal....aber mehr nicht und ich respektiere so den Platz, auf den wir so kommen im Wissen, dass wir noch 10, 20ig oder gar 30ig Prozent ergebnismäßig besser dastünden, wenn ich nicht rotieren ließ, die Schwächeren auf der Bank sitzen ließe, mehr anschreien würde.....da könnte ich noch zwei Prozent rausholen. Mach ich aber nicht. Fehler unterlaufen mir!


    Alles ist auch eine Sache der Definition.


    Hierbei schwebt mir die Frage vor, was Erfolg ist...was ist Erfolg im Jugendbereich? Kann man DEN Erfolg global nennen oder muß ich es -wie ich es für mich tue- trennen...also den Erfolg der Kinder wie sie in definieren und den Erfolg aus Trainersicht auseinandersplitten???? Ich glaube JA...man sollte. Andere halten das offensichtlich anders...vor allem viele Eltern!

  • @de biber: Nicht (Rammel-)Kaninchen-, eher (Renn-)Pferdezucht, am besten mit Pfeife als Peitschenersatz, damit alle hoch springen... Erfolg ist ja wichtig: zur Lernmotovation, dabei aber so subjektiv wie relativ, s.o. In jedem Fall zählt vor allem sein Erleben für Spieler/Kinder/Aktiven, nicht für Väter/Trainer/Zuschauer. Daher noch meine nachgeschobene Frage, die ich jenem Vater stellen würde: welche Liga spielst du selbst? Meine Hypothese: wer selbst aktiv/gut ist, MUSS u. wird sein Ego nie über Siegergebnisse seiner Kinder definieren, darf aber wohl kritisch drauf schauen, wie positiv sie sich leistungsmäßig entwickeln: ohne das in "Leistungsfetischismus" zum alleinigen Maß zu machen! Bei euch scheint's umgekehrt zu sein: du bist aufs reelle Wohl aller Kinder aus, jener Vater - dank passivem Schweigen des Restes als Art Rädelsführer - nur auf formale Siege, die später niemand mehr interessieren. Komisch, bei uns ist's genau umgekehrt: die Trainer träumen ständig von Aufstiegen und Meisterschaft, schreien zT laut rum, fordern Tore (nicht aber fördern sie die Spielzüge/kultur, die zu ihnen auch führen würden) u. auch nur ein Vater versucht, qualitativ auf Ausbildung und Entwicklung (nicht nur von Erster, auch Zweiter) zu lenken. Mann, haben es 'deine' Eltern gut, nur ist's ihnen offenbar gar nicht bewusst. Schade, wärst du doch bei uns! Ich würde ihnen empfehlen erstmal ein dickes Saisonabschlussgeschenk für dich zu besorgen... :D

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • meiner Meinung nach ist die Rotation ganz ganz wichtig für die Kinder. Die Akzeptanz ist nicht nur bei einigen Eltern (vor allem wenn ältere Geschwister da sind) sondern bei Jugendleitern und anderen Trainern allerdings sehr gering. Konzepte in den Vereinen gibt es hier im Landkreis dahingehend erst recht nicht. Wer rotiert, hat in den Augen der anderen einfach keine Ahnung, wen er wo hinstellen soll. Es ist halt viel wichtiger gegen das andere Dorf endlich mal zu gewinnen. Erst kürzlich gabs bei uns die Diskussion vom Vorstand (selber Jugendtrainer) warum man denn in der ersten Halbzeit den sowiso im Tor hat spielen lassen (war gut dort) und nicht gleich im Sturm, dann hätte man sich nicht so zum Sieg zitern müssen." Da war doch in der 2. Halbzeit viel mehr Druck und gleich liefs besser",


    Bedenken hab ich bei der Rotation auf der Torwartposition. Torwart sollte keiner spielen, der da überhaupt nicht geeignet ist. Bei sovielen Torwartfehlern deutet da einiges daruf hin, dass man nicht unbedingt jeden einsetzen sollte. Durch solche Sachen macht man sich halt auch dann sehr angreifbar. Im F Juggendbereich kann man eigentlich viele ins Tor stellen. Man sollte das aber schon im Training beobachten, ob es im einzelfall wirklich sinn macht oder zu unnötigem streit führt, wenn das Kind (noch) nicht als TW taugt.


    Kein Kind sollte da eingesetzt werden, wo es nichts bewegen kann. da sind einfach der Rotation Grenzen gesetzt, wenn ich kein ausgegelichenes Team habe

  • Vielen Dank für die ganzen Kommentare und Anregungen. :thumbup:



    @Fussballbaron
    Ein niedergeschriebenes Ausbildungs-Konzept hat mein Verein leider nicht. Und (falls ich mich da nicht zu weit aus dem Fenster lehne) auch kein anderer Verein im Kreis.


    Ich werde die KiFu Regeln für die Eltern nun schriftlich fixieren, das ist ne gute Idee.
    Und hoffen, dass danach alle Unklarheiten beseitigt sind..


    Schimanski
    Die Schwierigkeit mit dem sportlichen Erflog: Da einige der Gegner fast nur 2004er sind, würde ich glaube ich auch verlieren, wenn ich meine "beste" Truppe auf Feld stelle. Dieses eine Jahr ist im Endeffekt zu viel.


    kaiser franz
    Ich habe 8 Kinder, die die Torwartposition gerne spielen. Das sind die, die normalerweise rotieren. Und der Torwart mit den "Torwartfehlern" ist einer von ihnen. Er hat einfach echt nen gebrauchten Tag erwischt...
    Bei der Rotation der TW Position kann ich ja nur nach dem Spaßfaktor des einzelnen Kindes arbeiten: Kind X hat da Spaß, also kann er da eingesetzt werden. Kind Y nicht, also nicht. Also gehts um den Willen der Kinder. (logisch.)
    Dadurch, dass ich im pro Monat 1 - 2 Freundschaftsspiele organisieren (wenn der Zeitplan es zulässt => dafür soll kein Training ausfallen) können auch die nicht so starken Kids sich im Tor ausprobieren, da das Niveau von den Gegnern relativ gering ist, damit auch die schwächeren im Allgemeinen spielen können.


    @Kicker
    Der Vater hat selbst nur einfachste Hobbyerfahrungen im Fussball. Er selber ist Schwimmtrainer..



    Besagter Vater ist zufällig ein Nachbar von mir. Bevor ich die "Entweder so, oder ihr seit raus"-Bombe zünde, werde ich es noch weiter auf dem kommunikativen Weg versuchen.
    Mal schauen was dabei rumkommt :rolleyes:

  • DeBiber - geh deinen Weg weiter! Du hast doch Erfolge: selbst dein Nachbar bestreitet nicht, das die Jungs gut genug (ausgebildet) sind, um Erfolge haben zu können. Das wird sich später noch auszahlen, wenn in einigen Jahren die Spieler vielseitig einsetzbar sind und viele Positionen kennen.


    Wenn der Vater seinen Sohn woanders anmelden will, so kannst du ihn daran nicht hindern. Ich würde allerdings bis dahin den Sohn weiterhin wie jeden anderen Spieler behandeln.

  • Er selber ist Schwimmtrainer


    Schwimmtrainer kennen sich aus mit hartem körperlichem Training schon bei kleinen Kindern. Da kann ich mir gut vorstellen, dass ihm KiFu-gerechtes Training + Spiel etwas Larifari vorkommt. Da ist Überzeugungsarbeit vonnöten...


    Schimanski
    Deinen Punkt bzgl. Erfolgen finde ich sehr gut. Auch ich habe als F-Trainer punktuell von der strikten Rotation Abstand genommen, um der Mannschaft ein Erfolgserlebnis zu ermöglichen. Aus meiner Sicht war das für das Team enorm wichtig. Man muss halt aufpassen, dass man dabei nicht den Weg verlässt.


    Grüße
    Oliver

  • DeBiber: Ein Irrtum bzgl. Rotation läge vor, wo man individuellen Kindeswillen sowie notwendiges Erlernen des Mannschaftsdienlichen außer Acht ließe. Ersteres ist die Basis der Motivation (quasi Grundmotiv: ich will...), letzteres das Ziel im Teamsport, auf das hinzuführen die Aufgabe ist. Falls ein Kind im Tor gar nichts kann, aber dennoch TW sein will, muss man das Training voranstellen und es vor sich selbst, seinem pur egozentrischem Wollen ein Stück weit beschützen: da die anderen Kinder durchaus recht brutal bewerten können, wenn ein einzelnes Kind als Ursache von Niederlagen für alle erstmal ausgemacht wird.(Trainerappelle bewirken da oft nur oberflächlich was, untereinander bleiben trotzdem alle "stinkig" auf den, der allzu oft alle mit runter zieht - Moral kann man halt auch bei Kinder nur in Maßen beschwörend herbeireden und verlieren "will" letztlich keiner!) Ein schlechter Tag aber wird verziehen, da ist es das Beste alle lachen drüber - wenn das mutmaßlich die Niederlage verursachende Kind dies lernt: mitzulachen (Humor ist, wenn man trotzdem lacht), hat es gelernt, erhobenen Haupter zu verlieren, Fehler, Hektik, Unkonzentriertheit o. Formschwäche einzusehen u. wird in Zukunft mehr Gelassenheit ausstrahlen können.
    Das trägt dann durchs ganze Leben, daher sind gute Trainer als Vorbild für Kinder das A und O weit über Fußball hinaus: Das sollten die Eltern mehr würdigen! Ganz wichtig besonders für Torwarte, sich von Fehlern, Kritik etc. nicht beirren u. innerlich verunsichern zu lassen. Daher dagt man: von (einzelnen) Niederlagen lernt man mehr als, wenn man immer nur gewinnen würde. Probleme gibt es immer, wo Wollen und Können stark auseinanderklaffen - das kann man aber nur konkret vor Ort beurteilen. Ob man schon vor der "D" damit beginnen sollte, das Team über die einzelnen Individuen zu stellen, kann man nicht allgemein beantworten, hängt von den praktisch realen Verhältnissen ab: da sollte man sich wirklich nicht hinter DFB-Formeln verstecken o. nen Elternkodex von oben herab verteilen, grad wenn wer auch "Trainer" ist. Im Schwimmen als Einzelsport (von Staffeln mal ab) zählt weit mehr nur der individuelle Erfolg, dh das erfolgreich sich durchsetzende wollende Individuum, daher ist jener Vater uU auf dem Auge "Team" eher blind: die Selektion kommt aber im KiFu früh genug u. in jungen Jahren kann man vieles gar nicht absehen, da das Mentale im Team ganz anders "funktioniert" wie im Einzelsport (Stichwort: Offensein als Basis kollektiver Spielintelligenz). ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Hallo,

    Schimanski
    Die Schwierigkeit mit dem sportlichen Erflog: Da einige der Gegner fast nur 2004er sind, würde ich glaube ich auch verlieren, wenn ich meine "beste" Truppe auf Feld stelle. Dieses eine Jahr ist im Endeffekt zu viel.

    Die Situation ist mir nicht unbekannt. Gerade wenn die Spiele "aussichtlos" sind, bietet sich eine gewisse Rotation an, weil es eigentlich egal ist ob man 2:8 oder 1:13 verliert.
    Ich würde dann auch auf die gegnerischen Trainer zugehen und sie bitten, bei klarem Vorsprung die schwächeren Spieler zu bringen oder sie fragen, ob ihr einen Spieler mehr aufstellen könnt. Mit den meisten Trainer kann man darüber eigentlich ganz vernünftig reden, auch wenn es mit Sicherheit ein paar gibt, die das überhaupt nicht verstehen und die Augen verdrehen. Fragen schadet aber nichts.


    Wenn ihr dann aber gegen einen Gegner spielt, der mit euch auf Augenhöhe ist, würde ich die Mannschaft einfach mal in Bestbesetzung auf den optimalen Positionen spielen lassen. So ein Sieg kann das Umfeld beruhigen und die Kinder sehr glücklich machen. Dann bekommst du auch wieder Rückendeckung und kannst deine KiFu-Fahne hoch heben. Im nächsten Jahr seid ihr die "Großen" und dann wirst du auch langsam die Früchte deiner Arbeit ernten und die Zweifler mit eurer Spielweise überzeugen.


    Im älteren F-Jugend-Jahrgang hat man nach meinen Eindrücken schon Vorteile, wenn die Kinder komplett ausgebildet wurden. Der flache Spielaufbau wird immer wichtiger (geht nicht, wenn die Verteidiger nur wegdreschen gelernt haben), die Arbeit gegen den Ball (geht nicht, wenn die Stürmer nur vorne warten) und - vor allem - das Mannschaftkollektiv gewinnt immer mehr an Gewicht (vereinfacht: gegen den Ball kompakt, bei eigenem Ballbesitz breit). Dieses Verhalten lernen die Kinder am besten durch Rotation, da diese den Kindern die Abhängigkeit von den Mannschaftskollegen am effektivsten verdeutlicht.


    Trotzdem sollte man nicht blind rotieren. Es gibt so viele Möglichkeiten zu rotieren (in Freundschaftsspielen, wenn die Spiele entschieden sind, wenn der Spielausgang vorher feststeht, etc.), aber in knappen Spielen oder Derbys kann man auch mal in Idealbesetzung spielen. Das schadet keinem Kind, eher im Gegenteil. Es wird den Kindern sogar helfen, weil der Sieg dir die nötige Ruhe und Zufriedenheit verschafft, um die kindgerechte Ausbildung fortzuführen.


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • um der Mannschaft ein Erfolgserlebnis zu ermöglichen. Aus meiner Sicht war das für das Team enorm wichtig. Man muss halt aufpassen, dass man dabei nicht den Weg verlässt.


    Kinder brauchen Erfolge, (und hier meine ich nicht nur die Verbesserung irgendeiner Schusstechnik, sondern Spielergebnisse), nichts ist motivierender wie Erfolge.
    Trainer brauchen Erolge, umso leichter lassen sich gewisse Wege einhalten.Widerstand-
    bei Erfolgen kann der Trainer alles umsetzen, was er für richtig hält, er wird kaum auf Widerspruch stossen.


    Es ist ein grosser Irrtum zu glauben, dass sich Erfolge u Ziele des Kinderfussballes im Gegenspruch befinden.


    Beides sind durchaus sich ergänzende Faktoren um einen eingeschlagenen Weg erfolgreich gehen zu können.


    Mit Kompromissen in beide Richtungen konnte ich den Weg einigermassen erfolgreich gehen.
    Mir war das wichtiger, als ohne Kompromisse zu scheitern.