Die FPL wird deutschlandweit zum Thema

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    • Offizieller Beitrag

    Kicker,


    mal deutlicher: die FPL schafft den Schiedsrichter nicht ab, weil er so schlecht ist. Zuschauern und Trainern soll der Sündenbock fehlen und gerade die Trainer übernehmen so die Verantwortung fürs Spiel und können sie nicht abgeben.


    DSV,
    lese doch einfach mal nach, warum der Schiedsrichter nicht dazu gehört. Er muss den Kindern nichts erklären oder irgendetwas lenken, spielen können die KInder alleine. Die Vorteile ohne Schiedsrichter zu spielen sind viel größer als mit.
    Spielen ohne Schiedsrichter im Kinderfußball

  • die FPL schafft den Schiedsrichter nicht ab, weil er so schlecht ist. Zuschauern und Trainern soll der Sündenbock fehlen und gerade die Trainer übernehmen so die Verantwortung fürs Spiel und können sie nicht abgeben


    Ok, also ist er ja doch Sündenbock u. mein Gefühl war richtig. Danke! Schieris im unteren KiFu sind faktisch aber schlecht, auch ich war es, trotz aller Mühe, immer: wo ich als Trainer/Vater allein pfiff, da konnte ich gar nicht "wirklich" neutral sein!!! Neutrale gab es eh nie: Bloße Eltern als Alternative sind schon fachlich diffizil u. könnten nie neutral sein: sie pfiffen zu über 90% natürlicherweise ein bisschen fürs eigene Kind, sein Team - verständlich! Wer will schon zuhause vom Kind hören: warum hast du uns den Elfer nicht gegeben, du bist so gemein! Da pfeift man lieber einmal mehr als zu wenig. Aber ein "guter" Schieri soll, müsste echt neutraler Unparteiischer sein statt 1em Team zugehören, nur so wäre er gesichert Vorbild! Doch ein neutraler Schieri im KiFu würde nicht kostenlos zur Verfügung stehen, das ist der Haken, oder? Und wieso spielt man dann so nicht bei den Herren, gar in der Bundesliga, mit Co-Trainern o. Eltern als "Schieri" - bzw. ohne? Da es so nie gut ginge! Ausnahme: Bunten Ligen! Warum es dort seit Jahrzehnten klappt und beim DFB nicht, das wäre auch mal ne schöne Frage. Käme man danach aber drauf, dass Bunte Ligen für Kinder das Beste wären, wäre ja der DFB plötzlich überflüssig, außen vor - das darf natürlich niemals angedacht werden, dafür ist die Jugend denn doch plötzlich zu wichtig ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • @ uwe


    mit dem sehr zielgerichteten, positiven inhalt von dem 'offenen brief' gehe ich nicht konform.
    ich finde dort auch keine konkreten fakten, welche das für, oder wider belegen. ich lese dort auch nur von überzeugungen und meinungen............
    die sache mit dem kicken der kids auf dem spiel- oder bolzplatz zu vergleichen hinkt doch schon sehr, denn dort setzen sich meist die stärkeren durch und die 'lieben und schwachen' sitzen neben dem platz und schauen zu...........
    auch kann ich den beschriebenen 'friedvollen umgang' der kids untereinander nicht bestätigen, denn der klappt oft nur solange, wie die kinder einer gruppe, einem freundeskreis angehören.


    irgendwie erinnert mich das an die derzeitigen schulausbildung.............. hast du nicht genug ausgebildete lehrer und erzieher und die kosten laufen dir davon, so favorisiere einfach mal die gruppenarbeit, das selbststudium und die selbstverwaltung der kinder, ob sie es können, oder nicht ;)

  • Um es gleich vorweg zu sagen: ich bin Befürworter der FPL, allerdings ohne mit ihr im Spielbetrieb Erfahrungen zu haben. Aber ich habe in der Vergangenheit einige der Ideen der FPL bereits umgesetzt. So habe ich mich bspw. gezielt auf die selbe Seite des Spielfelds gestellt, auf der der 'gegnerische' Trainer sich befand. Dort habe ich durchaus auch während des Spiels mal den kurzen, freundlichen Austausch mit ihm gesucht. Und ich habe bei Heimspielen ab der E2 die Zuschauer hinter die Absperrung geschickt, die unseren Platz umgibt. Das hat sich deutlich angenehm auf die Stimmung während der meisten Spiele ausgewirkt.


    die sache mit dem kicken der kids auf dem spiel- oder bolzplatz zu vergleichen hinkt doch schon sehr, denn dort setzen sich meist die stärkeren durch und die 'lieben und schwachen' sitzen neben dem platz und schauen zu........... auch kann ich den beschriebenen 'friedvollen umgang' der kids untereinander nicht bestätigen, denn der klappt oft nur solange, wie die kinder einer gruppe, einem freundeskreis angehören.


    Nun, so wie ich es erlebe, spiegeln die Spieler einer Mannschaft in ihrem Verhalten häufig den oder die Trainer. Nicht in allen Belangen natürlich, aber meiner Erfahrung nach hat man als Trainer einen ziemlich großen Einfluss auf das Verhalten seiner Spieler. Gibt man da nichts vor, so entwickelt es sich so, wie von dir vom Bolzplatz behauptet, da setzen sich dann die Stärkeren durch, sie entwickeln teilweise bestimmt auch ziemlich egoistische Züge inklusive unfairem Verhalten bei gleichzeitigem Abstreiten selbigens. Achtet man als Trainer aber darauf, dass Respekt, Gemeinschaftssinn und Fairness herrschen, so zeigen die Spieler das dann auch anderen Teams gegenüber. Sie können es alle, davon bin ich überzeugt. Wichtig ist, dass man sie dazu anhält. Und das führt dann auch zu besserem Verhalten bei fast allen Gegnern. Wenn mein Team bereitwillig bei Bällen im Aus die wahren Begebenheiten vertritt, so tun das dann i.d.R. die Gegner auch. Und die Geste, den Ball zu holen, weil man eben den kürzesten Weg hat, auch wenn das andere Team den Einwurf hat, kommt auch gut an, das entspannt das Verhältnis der Teams ungemein.


    irgendwie erinnert mich das an die derzeitigen schulausbildung.............. hast du nicht genug ausgebildete lehrer und erzieher und die kosten laufen dir davon, so favorisiere einfach mal die gruppenarbeit, das selbststudium und die selbstverwaltung der kinder, ob sie es können, oder nicht ;)


    Da muss ich dir widersprechen, denn es ist ja bereits so, dass nicht genügend qualifizierte Schiedsrichter zur Verfügung stehen. Bei uns gibt es deshalb ohnehin erst ab der D-Jugend geprüfte Schiedsrichter, vorher übernimmt das irgendjemand vom Heimverein, häufig ein Papa, manchmal ein Opa, selten mal ein Jugendlicher, der sich für das Schiri-Amt interessiert. Dabei erlebt man dann die komplette Bandbreite, von richtig übel und parteiisch bis sehr gut. Aber ich habe es weit häufiger erlebt, dass ein Schiri ein Spiel verschlechtert hat, als dass er nötig war, um eine der Mannschaften zu schützen. Angesichts meiner Erfahrungen von G bis E würde ich die FPL gerne wagen, hätte ich nochmals eine entsprechende Mannschaft.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

    • Offizieller Beitrag

    So wie du das beschreibst versagen die Trainer. tobn beschreibt das sehr schön im Beitrag.


    Mit der Schulausbildung: auch hier hebelst du sämtliche pädagogischen Grundsätze aus, ohne dich mit den Inhalten auseinanderzusetzen. Gruppenarbeit, Selbstverantwortung, all dies hat nichts mit Kosten zu tun. Diese Dinge würde es auch geben, wenn wir kleinere Klassen hätten (siehe Skandinavien).


    Du kannst doch selbst hier im Thema Beiträge finden die dir bestätigen, dass es auch ohne Schiedsrichter geht. Was soll denn der Schiedsrichter genau lehren: Foulspiel, Handspiel, Einwurf, Eckball? Was passiert, wenn der "Stärkere" trotz Foul weiterspielt? Wir diskutieren hier über jahrelange Erfahrung der FPL und nicht über irgenwelche ausgedachten Dinge. Ständige kritische Beobachtung, gewaltiger Einwände und absolutes Unverständnis begleiten den Weg. Die jahrelange Praxis hat es geschafft, dass der DFB sich damit ernsthaft auseinandersetzt und der macht das noch vor ganz anderen Hintergründen.


    Du kannst hier Argumente gegen die FPL aufreihen, letztendlich sind es Vermutungen und durch nichts bewiesen, oder doch? Auch die FPL lebt noch von Vermutungen, so ist z.B. nicht klar, wie sich FPL-Kinder in den älteren Jahrgängen verhalten werden. Es besteht aber die Hoffnung, dass nicht schlimmer wird ;)

  • ...........und wie bei allem gilt : "die hoffnung stirbt zuletzt" ;)


    ja, es geht wohl ausschließlich um ein "versagen" der trainer, oder auch nur darum, was ein trainer heute 'politisch korrekt' darstellen sollte. dies hat eigentlich sehr wenig mit damit zu tun, ob die kids in einer fairplayliga, in der kreisklasse oder bei spaßturnieren aufeinander treffen, denn min. 90% der kids haben ihren spaß - so, oder so.


    wenn du 'vernünftige ausgeglichene trainertypen' hast, so benehmen sie sich doch von sich aus vorbildlich und sind sich ihrer wirkung bewußt.
    alle anderen nimmst du doch auch mit den massnahmen nicht wirklich 'aus dem spiel'.


    es passt für mich auch nicht zusammen, bis zur e-jugend gemeinsam zu coachen und dann ab der d-jugend in gesonderte und vor allem weit auseinander liegende coachingzonen gesperrt zu werden ;)...........


    und nein, ich bin nicht 'unbeleckt' in sachen schulausbildung und pädagogischen grundsätzen.
    der knackpunkt ist der, den du im nebensatz angedeutet hast....."kleine klassen".
    kleine klassen haben sehr wohl etwas mit kosten zu tun, die wir leider nicht aufbringen können/wollen. in kleinen klassen gruppenweise unter ANLEITUNG lernen und forschen bringt etwas. aber größere gruppen sich selbst überlassen und hoffen, das sich das schon irgendwie ergibt, weil gar nicht mehr die möglichkeit besteht allen kindern und jugendlichen grecht zu werden, das hat nur noch was mit kosten sparen zu tun.............
    und der nächste schritt, ist ja da auch schon in arbeit..............

  • wenn du 'vernünftige ausgeglichene trainertypen' hast, so benehmen sie sich doch von sich aus vorbildlich und sind sich ihrer wirkung bewußt.
    alle anderen nimmst du doch auch mit den massnahmen nicht wirklich 'aus dem spiel'.


    Ich denke aber schon, dass man alle Trainer zu mehr Kooperation und verantwortungsvollem Handeln animiert, wenn man den Schiedsrichter als Entscheidungsinstanz eliminiert. Findest du denn nicht, dass es durchaus einige Trainer gibt, vor allem die siegesorientierten, die bewusst versuchen, den beim jeweiligen Schiedsrichter möglichen Spielraum auszuloten und in ihren Anweisungen und ihrem Verhalten ebenso immer weiter gehen, bis sie endlich vom Schiedsrichter zur Raison gerufen werden? Wenn dieser das denn überhaupt tut, macht er sich doch damit sogleich zum Feindbild.. Klar, die ganz harten Fälle kriegst du mit der FPL nicht in den Griff, das haben wir schon mehrfach diskutiert. Du bekommst sie mit den bestehenden Regeln aber auch nicht in den Griff, insofern macht die FPL es in dieser Hinsicht auch nicht schlechter, als es war. Aber die ganzen Trainer, die eben zu wenig Verantwortung übernehmen und sich ganz gerne hinter dem Schiri verstecken, die kriegst du.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Findest du denn nicht, dass es durchaus einige Trainer gibt, vor allem die siegesorientierten, die bewusst versuchen, den beim jeweiligen Schiedsrichter möglichen Spielraum auszuloten und in ihren Anweisungen und ihrem Verhalten ebenso immer weiter gehen, bis sie endlich vom Schiedsrichter zur Raison gerufen werden? Wenn dieser das denn überhaupt tut, macht er sich doch damit sogleich zum Feindbild..

    prinzipiell habe ich nichts gegen 'siegesorientierte' trainer, ich habe nur etwas gegen unsportlichkeit und ein solches benehmen.
    aber genau diesen trainer/menschentyp bekommst du nicht damit gebessert, das du den schiedsrichter als 'aggressionsventil' aus dem spiel nimmst............
    kümmere dich um die trainer, stärke die vereine und gib ihnen damit die möglichkeit entsprechende trainertypen zu finden, bzw auszubilden. denn fußball mit kindern ist doch mehr als nur das spiel in der fpl..................
    das spiel in der fpl dauert nicht einmal eine stunde, aber das training und das ganze ringsrum dauern sehr viel länger. wer sorgt denn da dafür, das die zuständigen trainer/betreuer/eltern mit den kinder verantwortungsbewusst umgehen??? einen trainer, den du durch ein regelwerk an der seitenlinie den 'mund verbietest', den hast du noch lange nicht zu einem anderen, besseren menschen gemacht.

  • Ich begleite die FPL in ihrer Verbeitung und Annahme durchaus kritisch.
    kritisch nicht wegen ihren Zielsetzung sondern mehr wegen der Umsetzung.


    Tobn beschreibt sehr deutlich, wie das Verhalten einer Mannschaft vom Verhalten des Trainers abhängig ist.


    Tobn beschreibt auch das optimale Verhalten eines Trainers.


    Dort wo solch geführte Mannschaften zusammentreffen bedarf es keiner FPL. da sind auch die Eltern nicht an der Aussenlinie, da stehen dann auch Schiris
    auf dem Platz, die absolut kindsgemäss pfeiffen, d.h. grundsätzlich laufen lassen und nur im Notfall eingreifen. (das was Trainer von draussen machen sollen)
    für diese Gruppe ist die Umstellung auf FPL auch vollkommen unproblematisch, da kaum Unterschiede.


    so etwa 2/3 der Spiele liefen bei mir auch so ab.


    würde ich morgen mit einer Mannschaft gegen Tobns-Mannschaft antreten würde keiner feststellen können, ob nach FPL-Regeln gespielt wird oder nicht.
    Ausser dass noch zusätzlich ein Erwachsener auf dem Platz steht.


    ich kenn aber auch die andere Seite, egal ob vom Trainer, Schiri oder Zuschauer.


    und wer hier im Forum die Beiträge verfolgt, weiss wohl, dass diese andere Seite offensichtlich wesentlich weiter verbreitet ist.


    und diese können durch die FPL eine andere Einstellungen bekommen bzw. werden durch die FPL dazu gezwungen.


    deswegen bin ich inzwischen zu der Überzeugung gekommen, dass die FPL ein richtiger Schritt ist, auch wenn ich, was die Umsetzung betrifft
    durchaus noch kritische Überlegungen habe. Aber Gut Ding braucht nicht nur Weile sondern unterliegt auch immer einer verbessernden Weiterentwicklung.


    gg

  • Auch der DFB scheint dahinter gekommen zu sein, dass der Fussball nur dann neue begeisterte Fans findet, wenn sie Alle von Anfang an auf dem Sportgelände gut benehmen.


    Es ist gut zu wissen, dass es unter günstigen Bedingungen auch ohne FPL funktionieren kann. Aber auch dort tritt keine Verschlechterung für die Rahmenbedingungen der Kinder ein, wenn die FPL bundesweit eingeführt wird.

  • TW - Trainers Beitrag schliesse ich mich inhaltlich in vollem Umfang an. Die Kinder sollten es uns wert sein, dieser Sache eine Chance zu geben. Und den Skeptikern empfehle ich, die Sache einfach mal freiwillig auszuprobieren. Sie werden meiner Erfahrung nach feststellen, dass die Kinder keine Probleme damit haben. Wenn Probleme auftreten, dann bei den Erwachsenen. - Aber um die dreht es sich hier nicht !