Was ist Leistungsfußball im Jugendbereich

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  • Hi crow


    warum so abstrakt trennen (schwarz/weiß) Breiten- und Leistungsorientierter Fußball? Es gibt auch die Verein die durch talentierte Jahrgänge (Mannschaften) "besser" spielen und versuchen dann dies zu halten. Ist der Grundgedanke des Leistungs-/Erfolgsorientierten Fußballs für dich ein Hindernis für Kinder- Jugendgerechten Fußball´s?


    Nun, als ich die Eingangsfrage stellte, war es schon meine Vorstellung, dass ein Verein sich entscheiden sollte, ob er sich dem Breiten- oder dem Leistungssport vepflichtet fühlt. Ich bin auch immer noch der Meinung, dass man von einem Verein im Leistungssport erst dann sprechen kann, wenn er gewisse Voraussetzungen erfüllt, zu denen die Zugehörigkeit zu höheren Ligen erst einmal nicht zählt -- das ist dann vielmehr ihre gewünschte und erhoffte Folge. Dazu gehört ganz sicher ein Konzept, das die Ziele und Methoden klar vorgibt, und so erst ermöglicht, dass alle Beteiligten an einem Strang und in dieselbe Richtung ziehen. Daneben gehört sicher noch mehr dazu. Alle diese Dinge stehen auch jedem Breitensportverein gut zu Gesicht, aber sie sind hier aus meiner Sicht keine unbedingten Notwendigkeiten.


    Inzwischen bin ich bereit, einem Verein zuzugestehen, sowohl den Breiten- als auch den Leistungssektor zu bedienen. Das halte ich aber für schwerer als es reine Breitensportvereine auf der einen und Leistungssportvereine auf der anderen Seite, weil man es eben beiden Gruppen recht machen muss und insbesondere das Spannungsverhältnis, das sich zwischen den schwächeren Spielern in der Leistungsmannschaft zu den ambitionierteren Spielern (und Eltern!) in den unteren Mannschaften ergibt. Mein bisheriger Eindruck ist, dass bei uns vieles noch nicht aufgrund von (reiflichen) Überlegungen, die man sich vorab gemacht hat und über die man dann entschieden und schriftlich fest gehalten hat, getan wird, sondern eher kurzfristig entschieden wird, und dass dabei auch Partikularinteressen desöfteren ein höheres Gewicht gegeben wird, als sie es verdient haben. Das missfällt mir und ich halte das auch nicht für einen geeigneten Weg für einen Verein, der mit dem Begriff des Leistungsfußballs kokettiert.


    Sicher macht es wenig Sinn für einen Dorfverein mit wenig Nachwuchs bzw. geringem Einzugsgebiet der Leistung/ dem Erfolg zu verschreiben. In einer Sadt sieht die Welt doch schon anders aus.


    Absolut. Ich denke auch, dass unser Einzugsgebiet groß genug ist, wenn auch gerade so.. Daher ist es aber auch, wie ich finde, gerade wichtig, dass es dieser Verein schafft, möglichst wenige Spieler im KiFu-Bereich zu verlieren, damit man eben in der D- und C-Jugend dann noch genügend eigene Spieler hat, um eine Mannschaft stellen zu können, die die Klasse hält, was ja das erklärte Ziel ist. Nun, ich mache die Überbetonung des Leistungsgedankens, die permanente Siegesfixierung und die ganz deutliche Bevorzugung eines ganz kleinen Kreises an Leistungsträgern schon dafür verantwortlich, dass von ehemals ca. 25 Spielern in der 2001er-Mannschaft des Vereins am Ende der letzten Saison noch neun übrig waren, von denen einer dann aber noch den Verein verließ. Dessen Vater war übrigens, wie mir berichtet wurde, erstaunt zu hören, dass fast alle dieser bisher stets bevorzugten Spieler bereits einmal bei einem Pflichtspiel hatten aussetzen müssen...


    Kleiner Erfahrungsbericht:
    1. Beispiel
    Diese Woche habe ich mit dem Trainer meines Sohnes aus der Fußball AG (Ganztagsschule) gesprochen. Mein Anliegen galt der Integration (gibt´s Probleme die er beobachtet hat?...) nach dem Umzug... Es stellte sich im Laufe des Gesprächs heraus, dass der Trainer vom DFB ist und mit unter auch die Rheinlandauswahl im Jugendbereich trainiert.


    Fazit aus diesem Gespräch war für mich, dass es immer auf den Trainer einer Mannschaft ankommt und nicht den Verein...


    In den meisten Vereinen ist das so, da bin ich voll und ganz bei dir. So kenne ich das auch aus meinem Heimverein. Da können es Kinder mal gut und mal schlecht haben, je nachdem, an wen sie geraten. Das ist auch nicht toll. In dem Verein, in dem ich aufgrund der Kooperation aktuell tätig bin, ist es aber so, dass die Jugendleitung sich viel stärker einmischt, da wird nach einer Niederlage der Perspektivmannschaft (auch wenn dieses Wort nur gedacht und hinter vorgehaltener Hand verwendet wird) gleich den Trainern die Meinung mitgeteilt und gesagt, was denn alles falsch war. Das erinnert mich dann unheimlich an Uli Hoeneß und die Bayern. Sowas hat aber im Jugendfußball nichts zu suchen, wie ich finde..


    2. Beispiel
    Haben mit meinem Sohn fälschlicher weise der falschen UX-Mannschaft beim Training zugeschaut. Worauf hin mein Sohn sagte; "Nee Papa da ist mir zu viel Streit. Lass uns gehen" (Der Trainer hat aber auch wirklich viel gemeckert) Er hat sich dann aber für denselben Verein entschieden, nur nun in der altersgerechten UX-Mannschaft. (Hier war es harmonischer). Fazit???


    Klar, wie es in einer einzelnen Mannschaft läuft, bestimmen vor allem die Trainer. Aber sie können sich ja trotzdem nicht von Einflüssen von außen frei machen. Und die Jugendleitung hat hier, wie ich meine, einen großen Einfluss. Wenn sie sich entsprechend reinhängt, im Sinne von Einmischung, die ich an dieser Stelle gar nicht bewerten möchte, dann kann sie ein gehöriges Wörtchen mitreden. Was ja auch in Ordnung ist, wie gesagt, ich finde halt nur, dass die Ziele und der sich überlegte Weg dahin klar kommuniziert werden sollte, damit alle Beteiligten wissen, woran sie sind.


    Dazu noch ein Hinweis; der Trainer aus der AG hat einen Verein, welcher momentan eine sehr gute Kinder und Jugendarbeit bietet, empfohlen und hingewiesen, dass es sich aber immer wieder ändert (und es war leider nicht das LZ in dem mein Sohn spielt). Vor noch zwei Jahren hätte er noch einen anderen Verein empfohlen. Auf meine Frage, wie es dazu kommt, antwortete er ganz einfach; der Trainer dort hätte aufgehört.


    Ja, es sind immer die einzelnen Trainer, auf die es ankommt. Deshalb habe ich z.B. auch auf meinem C-Breitenlehrgang dagegen, als es (in einer Pause unter den Teilnehmern) hieß, Verein XY mache eine gute Jugendarbeit, gefragt, ob das denn nur an den tabellierten Ergebnissen fest gemacht würde. Denn tatsächlich weiß doch kaum einer von uns, wie die Jugendarbeit in den Nachbarvereinen tatsächlich läuft. Man kennt die Mannschaften der selben Altersklasse und die zugehörigen Trainer, man kann da über die Jahre, in denen man das Team begleitet, vielleicht sogar eine Entwicklung fest stellen. Aber das ist oft so schnelllebig und divers... Es gibt für mich da ein Paradebeispiel, ein Verein mit zwei Teams in unserer Altersklasse. Vom Niveau her sind sie ähnlich, aber das eine ist im Auftreten völlig heterogen, da wird geschrien und es herrscht ein Ton der alleruntersten Schublade, einige Spieler foulen absichtlich und spielen und verhalten sich allgemein extrem unsportlich, und es gibt das Parallelteam, das in all diesen Aspekten absolut vorbildlich ist.


    Nicht das wofür man sich ausgibt oder hält kommt es an, sondern einzig und allein was man tut.


    Yep, unterschreibe ich.


    P.S.:
    "gleichmäßige Einsatzzeiten propagiere sowie fordere, Ausbildung und Förderung der Persönlichkeitsbildung aller Spieler vor die Verfolgung des Ziels des Gruppensiegs zu stellen, während er das gerne "miteinander vereinbaren" möchte"


    Ich bin insofern der Meinung, dass es sehr wohl miteinander vereinbar ist und es dabei nicht darauf ankommt ob man im Verein X oder Y ist.


    Ich denke schon auch, dass man beides vereinbaren kann, aber wenn man in eine Situation gerät, in der diese Ziele sich eben gegenüber stehen und nicht beide gleichzeitig erreicht werden können, muss man sich halt dann doch entscheiden.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Ich weiss, tobn's Frage ging an Steini, [...]


    Ich bin absolut auch an anderen fundierten Antworten interessiert. Ich möchte ja wissen, wie man es am besten anstellt, wenn man sich einerseits den Leistungssport auf die Fahne schreibt und andererseits aber bei den Bambini mit dem Training beginnt..


    [...] aber ich kann dennoch versuchen, das für "unser" NLZ zubeantworten:


    Sehr gerne, da weiß ich dann ja sogar, welches es ist. :) Ich hole auch mal crow's Antworten dazu.


    Wer nimmt sie [die Einteilung] vor?

    Jeweils mehrere Trainer des NLZ, in unserem Fall jedoch nicht die Trainer, die die Mannschaft jetzt trainieren. Ich weiss nicht, ob das Absicht war, oder ob die Trainer zum Sichtungszeitpunkt schlicht nicht verfügbar waren.


    Im Bezug auf die Kaderzusammenstellung; der Trainer / nach Rsp. mit Jugendleiter


    OK. Meiner Meinung nach sollten es entweder alle beteiligten Trainer machen, oder aber welche, die keine direkten Berührungspunkte mit den Spielern haben. Sonst würde ich, zumindest in unserem Fall, in dem ja zur D Teams aus zwei verschiedenen Vereinen zusammen kommen, durchaus Subjektivitäten befürchten, sowie, dass nicht nur rein sportliche Aspekte eine Rolle spielen..


    In wie viele Mannschaften wird eingeteilt?

    Im NLZ hier gibt es nur eine Mannschaft pro Jahrgang. Wer da nicht reinkommt (oder rausfällt), muss bei einem anderen Verein spielen.


    fest auf X Spieler im Kader der entsprechenden UX-Mannschaft (Vorgabe vom Verein) Beispiel: U12 > U8


    Ja, ich denke, auch in einem Verein, der sowohl Breiten- als auch eine Leistungsmannschaft pro Jahrgang (oder Jahrgangsstufe) stellen möchte, müsse für die Leistungsmannschaft eine feste Größe vorgeben. Aber was macht man dann, wenn man ~35 Spieler für das D9 hat? Dreizehn Spieler darf man da zu Spielen mit nehmen, bei 7er-Mannschaften wären es elf, wenn ich also von der dortigen Richtgröße von 12 ausgehe, dürfte das Leistungsteam 13 oder maximal 14 Spieler haben. Dann hätte man 21 bis 22 übrig, zu viele für ein D9-Team, zu wenig für zwei. Und diese Situation umfasst wohl den ganzen Bereich von 18 bis 24 Spieler (d.h. über beide Teams gesehen 31 bis 38 Spieler). Da liegt dann die eigentliche Schwierigkeit, für diese Fälle braucht man geeignete Lösungen. Und aus diesen Teams kommt die Unzufriedenheit, wenn sich scheinbar mehr um die Belange der Leistungsmannschaft gekümmert wird. Das kann ich auch verstehen.
    In deinem Fall, Don Quijote, kann es dieses Problem nicht geben, weil man eben nur die Leistungsmannschaft bedient. In diesem Verein muss man sich aber auch überhaupt keine Gedanken um den 'Nachwuchs' machen, da gäbe es ja vermutlich eine riesige Warteliste, wenn sie nicht vielleicht sogar tatsächlich existiert. Bei crow scheint es genauso zu sein.


    Wie werden die Kadergrößen fest gelegt?

    Zielgröße ist bei den 7er Mannschaften 10 bis 12. Allerdings ist das nicht in Stein gemeiselt. Bei der U10 waren es erst nur 9, da sich nicht mehr Kandidaten aufgedrängt haben. Es wird also lieber knapp kalkuliert als dass der Kader mit Spielern aufgefüllt wird, denen man ohnehin nicht zutraut, den Anforderungen zu bestehen. Mittlerweile sind es in der U10 durch Wechsel von anderen NLZ 11 Spieler.


    Hier vermute ich nun, dass die Homogenität in 'Euren' Teams höher ist als es dies bei uns typischerweise der Fall ist. Man wählt, wie weiter unten ja geschrieben, aus einem Pool aus, der ca. sechs mal so groß ist wie die Zielgröße, da kann man sich recht sicher sein, dass man eine ganz gute Quote hat. Sicher kann einem auch der eine oder andere talentierte Spieler durch die Lappen gehen, aber man dürfte schon ein Dutzend sehr starker Spieler erwischt haben, so dass nicht zu erwarten ist, dass sich im Verlauf der Saison eine Perle anbietet, die alle anderen Spieler in den Schatten stellt und die man daher unbedingt haben will. So ist das aber bei uns, da wird spekulativ für wechselwillige Spieler ein Platz frei gehalten, obwohl sie keinen der vier Sichtungstermine wahrnehmen. Es würde mich nicht wundern, wenn einigen Spieler anderer Vereine die Zusage unterbreitet würde, bei einem Wechsel sofort in die Leistungsmannschaft zu kommen. Wenn das während der Saison stattfindet, müsste aber ein anderer Spieler weichen. Das halte ich für nicht im Sinne des Fairplay..


    Ich kann mir hingegen gut vorstellen, dass man ein paar Sichtungstermine durchführt und diese ruhig auch öffentlich macht. Aber ich finde, wer nicht an der Sichtung teilgenommen hat, sollte auch nicht in die Leistungsmannschaft kommen. Von mir aus kann man ja noch einen oder zwei Nachsichtungstermine durchführen, falls jemand krank oder aus anderem wichtigen Grund verhindert war. Aber dann sollte Schluss sein, damit Ruhe ins Team einkehren kann und die Kinder sich nicht ständig beobachtet und bewertet fühlen.


    Wie häufig findet die Einteilung statt?

    Öffentliche Sichtung einmal pro Jahr, zusätzlich trainieren immer mal "Gastspieler", die bei anderen Vereinen herausgestochen sind. Nach meiner Wahrnehmung werden die Jungs oft eher dem NLZ angeboten (d.h. Papa und/oder Trainer macht Werbung) als dass umgekehrt das NLZ aktiv Spieler sichtet und anspricht. Alle Spieler und deren Eltern bekommen Rückmeldung vom Trainer (schriftlich und mündlich). Dabei werden positive und negative Aspekte angesprochen, zur sportlichen leistung aber auch zum Verhalten dem Trainer, den Mitspielern und den Gegnern gegenüber. Offenbar wurde mehreren Kindern auch schon darauf vorbereitet, dass Ende der Saison Schluss sein könnte, wenn keine deutliche Leisitungssteigerung erfolgt. Genaues dazu weiss ich aber nicht, da mein Sohn nicht betroffen ist. Das finde ich zwar einerseits offen und ehrlich, aber der Druck auf die Kinder ist schon groß.


    Nach Bedarf bzw. Angebot, d. h. kommt ein besserer Spieler wird aussortiert -- Es gibt halt auch ganz klare [sportliche, Anm. des Verf.] Vorgaben.


    Ah, es kommen also schon auch während der Saison noch Spieler dazu, für die dann ggf. die aktuell Schwächsten weichen müssen. Das stelle ich mir einerseits recht hart vor, du sagst ja auch, Don Quijote, dass der Druck auf die Kinder groß sei. Wenn aber andererseits alle wissen, woran sie sind, und wenn die Entscheidungen aus sportlichen Gesichtspunkten nachvollziehbar sind, sollte das wohl funktionieren. In einem Verein wie dem 'unseren' muss man dann allerdings damit rechnen, dass die Spieler, die heruntergestuft werden, den Verein verlassen. Wobei da sicher die Behandlung der Spieler (und ihrer Eltern) in ihrer Zeit in der Leistungsmannschaft eine große Rolle spielen dürften, denn wenn sie fair und ehrlich behandelt wurden, dürfte diese Gefahr deutlich geringer sein.


    Wie groß ist der Kreis der Kandidaten?

    Bei der (mehrstufigen) Sichtung für die U10 waren knapp 60 Kinder, von denen wie gesagt 9 genommen wurden. Ich gehe davon aus, dass zur Sichtung ins NLZ vorrangig bereits von ihrem Umfeld "vorgesichtete" Spieler kommen, also Spieler, denen bei aller Subjektivität ihrer Eltern/Trainer der Sprung ins NLZ zugetraut wird.


    Dem Anschein nach groß, d. h. besteht Bedarf kann leicht aussortiert werden.


    Ich denke, diesen Punkt darf man nicht unterbewerten. Ich denke nämlich, dass man schon einen recht großen Kreis an Kandidaten benötigt, um eine ausgewogene Leistungsmannschaft bilden zu können, d.h. eine, die nicht nach hinten deutlich abfällt. Damit, dass ein paar Spieler oben heraus stechen, lässt sich, wie ich meine, noch gut leben, solange das Niveau der anderen auch hoch genug ist. Schwierig wird es mit den Spielern am unteren Ende, für ihre Einsätze muss sich der Trainer ggf. rechtfertigen, sie sind es, die den Sieg u.U. gefährden. Das ergibt weder für die Trainer noch für sie eine sonderlich angenehme Situation.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Wie ist die Durchlässigkeit zwischen den Mannschaften geregelt, d.h. wie kann ein Spieler von der X2 in die X1 wechseln und umgekehrt?

    Da es keine X2er Teams gibt, bedeutet Team-Wechsel automatisch Vereinswechsel.


    Gibt es nicht. Ein Kader je Jahrgang. Wird man aussortiert, so muss der Kandidat sich um einen neuen Verein kümmern (wird dabei aber unterstützt).


    OK, damit hat man die ganzen Schwierigkeiten in dem Spannungsverhältnis zwischen den starken Spielern der unterklassigen Mannschaften und den schwächeren der Leistungsmannschaft umschifft. Ich denke, ein Verein, der beide aufweist, muss sich mit diesem Spannungsverhältnis intensiv befassen und sollte da auch klare Regeln aufstellen.


    Ist fest gelegt, wozu sich die beteiligten Parteien (Trainer, Spieler, Verein, evtl. auch Eltern) verpflichten?

    Ja, es gibt feste, schriftlich fixierte Regeln [...]


    Gut, das sehe ich auch als Bestandteil. Es sollte jeder wissen, woran er ist, was von ihm verlangt wird, wozu sich allerdings auch die anderen verpflichten.


    Ich bin gespannt auf Steinis Antworten zur Situation in "seinem" Verein.


    Wie er mir per PN mitteilte, darf er sich dazu leider nicht äußern.


    Ja, es ist auf der einen Seite hart, aber auf der anderen Seite weiß auch jeder worauf er sich einlässt/einlassen will. Hier kommen wir auch zu einem ganz wichtigen Punkt. In dieser Mannschaft will und kann das Trainergespann 4 - 5 Mal die Woche Zeit/Lust und das nötige Engagement finden. Die Kinder wollen spielen, spielen, spielen... und die Eltern wollen und können auch die nötige Zeit, Fahrgeld... für ihren Sprössling einsetzen. Hier sind die "Ziele" oder wie Steini es passender gesagt hat "die Einstellung" einheitlich (auch unterstützt und kontrolliert es der Verein).


    Der springende Punkt ist: "es weiß jeder, worauf er sich einlässt." Das fehlt hier, da gibt es verschiedene Vorstellungen. Das muss dann zwangsläufig zu Reibereien führen.


    Insofern verstehe ich die Frage mit dem darunter geschilderten Fall nicht so ganz. Der Fall bezieht sich eher auf die Erfolgsorientierung eines/einer Trainers/Mannschaft/Verein und die Frage bezieht sich auf Leistungsorientierung..


    Hmm, ich weiß wiederum nicht, ob ich diese Anmerkung richtig verstehe. Ausgangspunkt meiner Frage danach, was den Leistungssport im Fußball, speziell im Jugendfußball, ausmacht, war, dass mein Mit-Trainers den Begriff des Leistungsfußballs im Zusammenhang mit unserem Team benutzte. Ich war bis dato stets davon ausgegangen, in einem Breitensportverein aktiv zu sein, auf den der Begriff des Leistungsfußballs nicht anwendbar ist. Seine Verwendung eben dieses Begriffs brachte mich jedoch ins Grübeln. Werden meine Beweggründe so klarer?

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Inzwischen bin ich bereit, einem Verein zuzugestehen, sowohl den Breiten- als auch den Leistungssektor zu bedienen. Das halte ich aber für schwerer als es reine Breitensportvereine auf der einen und Leistungssportvereine auf der anderen Seite,


    Tobn, das kann aber auch zu Auswüchsen führen, die ich nicht für gut finde.


    wir haben hier vor Ort einen grösseren Stadtverein, der in der Jugend das klare Leistungsprinzip vorgibt.
    C3 Bezirksliga, C2 Verbandsliga, C1 Regionalliga, B2 Verbandsliga. B1 Regionalliga, in der A nur noch 1 Mannschaft (Regionalliga)


    da einziger Verein dieser Grössenordnung, läuft alles, was meint Talent zu haben dorthin.


    ab C-Jugend zahlt jedes Kind 20,--€mtl. einen Ausbildungsbeitrag.
    deshalb sind wohl auch alle Kader mit 20 Spielern besetzt.


    für den Verein sind Spieler erst ab älterem D-Jugendjahrgang, die dann aber schon C3 spielen, interessant.


    Kaum ein Kind, das zuvor in diesem Verein in F und E-Jugend gespielt hat ist einer späteren Mannschaft noch anzutreffen, müssen sich halt einen anderen Verein suchen.


    da dieser Verein keine Konkurrenz hier hat, kann er sich bequem im Umland bedienen.


    Erbärmlich jedoch was letzendlich am Schluss herauskommt.


    das kann es doch wohl auch nicht sein?


    gg

  • ich finde hier läuft eine sehr interessante Diskussion statt.


    Na, da freue ich mich, sie angestoßen zu haben. :)


    hab mal bei fussball.de geplättert. allein die unterschiedlichen Bezeichnungen der einzelnen Klassen ist erstaunlich.


    Ja, das finde ich auch. Und bei uns findet sich der Begriff "Leistung" ja in überhaupt keiner Bezeichnung, da gibt es typischerweise die Kreisklasse ganz unten, dann kommt die Kreisliga, in der D1 darüber dann die Gruppenliga und in der C dann die Landes-, hier also Hessenliga. Ab Gruppenliga sind die Kreise außen vor, da dürfte es einheitlicher werden. Darunter aber gibt es diverse Varianten. Und die Gruppenliga geht erst in der D-Jugend los, vorher findet alles auf Kreisebene statt.


    Kreisklasse: hier die unterste Staffel, dort schon 2-3Klassen höher. in einem Bereich gibt es D-Jugend-Leistungsstaffel, zweittiefste Staffel, darunter als Unterbau noch 2 Staffeln.


    da kann man doch wohl kaum von Leistungsfussball reden.


    Generell frage ich mich auch, ob man von Leistungsfußball sprechen kann, solange man sich innerhalb eines Kreises bewegt. Sicher gibt es da große Unterschiede, aber ob es genügend starke Spieler und Vereine gibt, um innerhalb eines Jahrgangs eine höhere Liga zu bilden, die dem Begriff "Leistungsfußball" gerecht wird, wage ich zu bezweifeln. Ich weiß auch nicht, ob ich das im Kinderbereich überhaupt für sinnvoll halte. Die Vereine, die tatsächlich im Kinderbereich Leistungsfußball betreiben, sind doch hauptsächlich solche, die in Profiligen spielen, die sich dann also, wie es bei cros und Don Quijote der Fall ist, die Rosinen der Region heraus picken können und diese dann auch häufig ein Jahr höher einsetzen. Dazu mag man stehen, wie man will, aber es ist doch eine ganz andere Situation als die, in der die zwei oder drei Dutzend Fußballvereine oder Vereine mit Fußballabteilung in einem Kreis sich befinden.


    den 10jährigen, der jetzt 6 Monate beim Stützpunkt ist bereits als Leistungsfussballer bezeichnen? für mich, ist das z.B. immer noch ein Hobbyfussballer, mit einer stärkeren Motivation und etwas mehr Talent als andere.


    Tja, andererseits geht es zumindest an unserem DFB-Stützpunkt schon knallhart zu, da wird von Anfang an gleich kräftig gesiebt und wenig Rücksicht auf die Befindlichkeiten Einzelner genommen. Das würde ich schon als ein Aspekt des Leistungsfußballs sehen, dass eben vorrangig die Leistung zählt und dass anderes dahinter zurück stehen muss.


    Leistungsfussball im Jugendbereich wird auch schnell verwechselt, mit leistungsmässiger Zusammenstellung wenn es z.B.
    2 C-Jugendmannschaften gibt. Dann zwar leistungsmässige Zusammenstellung, aber vom leistungsorientierten Fussball in Richtung Leistungsfussball zu reden?


    Und genau das war mein Standpunkt, bevor ich die Diskussion mit meinem Mit-Trainer begann, eben, dass wir uns nicht im Leistungsfußball bewegen, sondern nur und erstmalig Mannschaften nach Leistungsgesuchtspunkten zusammen gestellt haben. Ich merke nun aber, dass wir mit unterschiedlichen Ansprüchen und Vorstellungen in die Saison gegangen sind, dafür war die Diskussion hier schon sehr wertvoll. Ich möchte nun noch gerne so viele Informationen und Eindrücke sammeln, um mir eine fundierte Meinung bilden zu können.


    wenn von einem kleinen Dorfverein die 2 in diesem kleinen Bereich auffälligen, dann schon vom Talent gesprochen wird, in eine C-Bezirkligamannschaft wechseln, also 1 Klasse höher, dann schon vom leistungsorienten Jugendlichen zu sprechen? Will er nicht einfach nur mit gleichguten, gleichmotivierten einen etwas besseren Fussball spielen?


    Nun, ich denke schon, dass man dann von einer Leistungsorientierung sprechen kann. Sicher spielt bei vielen der Wunsch nach Mitspielern auf ähnlichem Niveau eine Rolle, ein solcher Spieler dürfte aber auch zu mehr Einsatz bereit sein. Oder er ist einfach so wahnsinnig talentiert, dass er selbst auf diesem Niveau mithalten kann, ohne sich übermäßig anzustrengen. Obwohl.. das hängt jetzt wieder an dem Begriff Bezirksliga, die gibt es bei uns, so meine ich, nicht. Interessant wäre hier ja tatsächlich, wie groß der Kreis der Kandidaten für die betreffende Liga typischerweise ist, ausgedrückt in Mannschaften. Das wären bei uns für die zwölf oder dreizehn Teams starke E1-Kreisliga bspw. 40 Mannschaften. Bei der Gruppenliga (ab D) müsste man nach allen Kreisen der Regionen gucken, also z.B. nach allen Kreisen der Region Wiesbaden. Vielleicht mache ich mir die Arbeit mal, aber im Moment weiß ich nicht, welche Kreise zu dieser Region gehören. Und bei der Landesliga müsste man dann entsprechend alle Teams aller Regionen zusammen zählen. Vielleicht könnte man dann so eine Art Richtzahl ermitteln, ab der man von Leistungsfußball sprechen könnte.


    Fragezeichen habe ich auch beim Begriff Kinderfussball. Wie lange geht der? Manchmal habe ich den Eindruck er endet nach der E-Jugend, bei anderen Beiträgen gehört auch noch die C-Jugend dazu. Bei einer C-Jugend-Verbandsligamannschaft kann ich aber doch wohl nicht mehr von Kinderfussball reden? Oder?


    Nö, ich denke, bei den meisten hier reicht der Begriff wie beim DFB bis zum Ende der E-Jugend, dann beginnt der Jugendfußball. Aber wie gesagt, der Begriff des Jugendfußballs reicht dann ja bis zum Ende der A-Jugend. So sind sich aber junge D-Junioren und alte E-Junioren viel ähnlicher als A-Junioren und D-Junioren oder E-Junioren und G-Junioren. Von daher muss man mit D-Junioren ganz anders umgehen als mit A-Junioren und sie viel E-Junioren ähnlich behandeln, auch wenn sie gemäß Einteilung Vertreter des Jugendfußballs sind.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Tobn, das kann aber auch zu Auswüchsen führen, die ich nicht für gut finde.


    Ich wollte es auch nicht gutheißen, ich hatte mich vorher nur gefragt, ob es überhaupt möglich ist, beides zu vereinbaren. Deine Antwort zeigt wiederum ein Beispiel auf, in dem es offenbar nicht geklappt hat, was meine These unterstützt, dass dieses Option die schwerste der dreien sein dürfte.


    wir haben hier vor Ort einen grösseren Stadtverein, der in der Jugend das klare Leistungsprinzip vorgibt. [...] da einziger Verein dieser Grössenordnung, läuft alles, was meint Talent zu haben dorthin. [...] für den Verein sind Spieler erst ab älterem D-Jugendjahrgang, die dann aber schon C3 spielen, interessant.


    Kaum ein Kind, das zuvor in diesem Verein in F und E-Jugend gespielt hat ist einer späteren Mannschaft noch anzutreffen, müssen sich halt einen anderen Verein suchen. da dieser Verein keine Konkurrenz hier hat, kann er sich bequem im Umland bedienen. Erbärmlich jedoch was letzendlich am Schluss herauskommt. das kann es doch wohl auch nicht sein?


    Und eben das ist es auch, was ich glaube hier zumindest teilweise zu beobachten und was ich für bedenklich halte. Genau deshalb meine ich ja, dass man es durchaus versuchen kann, sowohl Leistungs- als auch Breitensport zu machen. Damit muss man sich aber unheimlich viel Mühe geben, damit man am Ende nicht mit weniger da steht als am Anfang.

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  • Ich habe mal einige Tage hier abgewartet und mir Eure Meinungen gut durchgelesen. Ich komme zu der Überzeugung, das im Forum oftmals über den sogenannten Leistungsfußball gesprochen wurde. Das Wort nahmen Erwachsenentrainer und Kindertrainer in den Mund und jeder Leser defeniert das Wort anders. Das liegt zum Teil wohl an der persönlichen Trainereinstellung/Philosophie, an der Philosophie des Vereins und auch am Wort selbst, denn die Schlüsselfrage -was ist Leistung im Fußball?- wird so von jedem anders bedacht und deshalb redet man hier auch oft aneinander vorbei. In der Folge könnte jeder Threaderöffner beim Eröffnen bestimmter Threads darüber nachdenken, die Qualität und Streitkultur zu erhöhen, indem man im Eingang erklärt, wie man WAS selbst definiert und man sollte sein persönliches Umfeld etwas erklären. So kann sich der Leser darauf besser einstellen und eindenken, mit seinem Umfeld besser vergleichen und das Problem so eher erkennen.


    Zurück zum eigentlichen Thema. Einige von Euch kennen mich ja nun ein bischen und auch meine Grundeinstellung.


    Das Wort Leistungsfußball wird hier in meinem Umfeld von niemandem benutzt, ich kenne jedenfalls niemanden.


    Es gibt im Bereich der D Jugend in so gut wie jedem Verein mehrere D Mannschaften, bei uns sind es derzeit drei. Ich bediene die D 1. Mein Verein hat ein Konzept, an das ich mich zu halten habe, was mir nicht schwer fällt, weil es eh meinem denken entspricht. Das ich das auch mache, wird beäugt und das finde ich gut so. Der D 2 Trainer....der muß das auch....und der D 3 Trainer...der auch.


    Die D 1 ist mit den stärksten Spielern besetzt. Dabei war egal, aus welchem Jahrgang der Spieler kommt...also egal ob 2000 oder 2001...stark = D 1 = Leistungseinteilung JA, aber nicht um mehr oder besser oder hin zum Titel aggieren zu können, sondern um dem einzelnen Spieler ein angemessenes Fortkommen zu ermöglichen. Das entspricht ja auch dem Konzept wo das Fördern und Fordern favorisiert ist und nicht das Unterfordern oder Überfordern. Das hat für mich nichts mit Leistungsfußbal zu tun. Einge würden hier davon aber schon sprechen und das sehe ich gänzlich anders.


    Die D 1 spielt in der Hinrunde der Playoffrunde in der Kreisliga B. Dort spielen überwiegend alle D 1 Mannschaften, vor allem dann, wenn deren Verein mehrere Mannschaften haben. Datt liegt schon am Zählchen....nämlich der EINS. Vereine die nur über eine D verfügen, haben meines Wissens die Möglichkeit, diese nicht in die Kreisliga B für die Hinrunde zu mischen. Mein Verein denkt darüber nicht nach, das nicht zu tun, weil bei drei D Mannschaften ist es selbstverständlich sich dort zu versuchen. Das bedingt auch keine Gefahr, denn wenn wir nicht stark genug sind, ist die "Haue" ja auf zwei Monate beschränkt. Saisonbeginn war September...dann Okt und kommende Woche haben wir das Abschlußspiel. Gewinnen wir hoch, kommt das Team in der Staffel auf Platz 1, ansonsten sind wir auf jeden Fall unter den ersten 4, was bedeutet, dass wir in die Kreisliga A einziehen und um die Meisterschaft spielen können (die ersten Vier der Tabelle/Staffel). Dazu gesellen sich 8 weitere Teams, die in ihren Staffeln auch unter den ersten Vieren waren. Also aus drei Staffeln der Kreisliga B jeweils die besten Vier = 12 Teams in der Rückrunde Liga A.


    Sind wir nun Leistungsteams?


    Ich finde immer noch nicht, das wir Leistungsteams sind. Wir gehören damit wohl zu den 12 leistungsstärksten Teams im Kreis Tecklenburg, aber Leistungsteams? Wir trainieren genauso wie die D 2 und die D 3, ...die gleichen bis ähnlichen Themen, ...auf sehr ähnliche Weise nur die D 2 spielt sich auf gleichem Wege in die Kreisliga B ....oder rutscht in die C...die D 3 könnte in die Kreisliga B, wird aber vermutlich in die Kreisliga C rutschen und das ist gut so.


    Wenn ich den Begriff Leistungsteam höre übersetze ich ihn damit, dass dort besonderte Leistung als Ziel gesetzt sind. Ich defenierte bzw. interpretiere in den Begriff, dass man mehr erwartet von diesen Teams, das dort härteres Training stattfindet, sich die Spieler besonders quälen und das dort Leistungsdruck herrscht.


    Ich benutze hier Begrifflichkeiten, die so für mich und nach meiner Meinung nichts im Kifu zu suchen haben, weil


    -Leistungsdruck für mich auch in der D so -wie es der Erwachsene normalerweise meint- nicht bestehen sollte
    -die Spieler sich nicht besonders quälen müssen, sie tun auf Grund ihrer von Gott gegebenen zufällig erhaltenen Leistungsmöglichkeit alles sowieso ein bischen schneller als es die meisten Spieler einer D 2 (derzeit) tun können.
    -ja und erwarten....erwarten tut von mir keiner das ich die Meisterschaft schaffe, mich um`s verrecken in die Gruppe der besten 12 spiele...man hofft es für uns...aber erwarten...nö....niemand...ich kenne keinen...halt doch...einen Idioten kenne ich doch...der bleibt namentlich hier natürlich unbenannt. ;)


    Ich finde entsprechend die Begrifflichkeit "Leistungsteam" als restlos überflüssig und sinnfrei und im Kifu unnötig. Ich gehe sogar so weit, dass das für den gesamten NIchtbezahlfußball gilt. Hier lasse ich gern andere Meinungen zu, ich sehe das aber so. Ich glaube fest, dass jeder Spieler der im Team ist, auch Spielzeiten gebucht hat und ich bin immer noch der festen Überzeugung, dass mein Team dort spielen muß, wo es durch die Leistungsmöglichkeit -ohne Krampfanfälle und Verbiegen und Sünden gegen den Kifu- leistungsmäßig hingehört. Also nicht auf Kosten von "Opfern" hier mit ach und krach einen Tabellenplatz vor usw.. Hierbei lasse ich Kompromisse zu. Ich schätze diese Kompromissmöglichkeit darauf ein, dass sie so ab der D stattfinden kann, also dort, wo sich Spieler anfangen auch mal zu wehren...verbal zu wehren...und das tun sie so ab der D. Kompromisse sind für mich, dass ein Spieler im Spiel X mal ein paar Minuten weniger spielt, im Spiel Y das aber zurück bekommt usw....aber er spielt bei mir immer und das ginge für mich in jedem Spiel so bis zur 351igsten Herrenmannschaft, soweit keine Kohle fließt, denn erste da beginnt für mich ein Leistungsfußball.


    Deshalb akzeptiere ich diesen Begriff nicht! Er ist für mich Nonsens!


    Und ich möchte mein Team das zu den besten 12 im Kreis gehören wird damit auch nicht tituliert wissen.


    Und wenn sich irgendwelche Leistungszentren in Art, Umpfang und Ton etc. im Kifu hieran versündigen, dann sind sie für mich nichts anderes als wichtigtuende Geldgeierinstitutionen für den späteren Fußballmarkt. Daran mag ich aber nicht glauben (ohne ein solches Zentrum tatsächlich zu kennen), ich gehe davon aus, dass dort verantwortlich gute Trainer sind, die den Begriff Leistungsfußball auch anders defenieren als das hier mancher meint., Gruß Andre

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • soweit keine Kohle fließt, denn erste da beginnt für mich ein Leistungsfußball


    "Was" Leistung(ssport) "sei", definieren allein die, die Kohle fließen lassen? Genau da wollen uns die, die "den Fußball" für sich, ihre abseitigen Interessen okkupieren, ja hin haben: sind darin sehr "erfolgreich": wenn jeder dem folgt. Hhm. Jedes Kind bringt Leistung, fragt sich doch nur, wer die wie würdigt u. fördert - und Einstein blieb 2mal sitzen...

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Ja genau, Leistungsfußball beginnt für mich im Bezahlfußball.


    Dort zahlt jemand für die Leistung und der Empfänger geht diesen Vertrag ein. Er liefert ab...bringt er es nicht...spielt er nicht oder muß wieder gehen. Der der empfängt ist im Normalfall Erwachsen. Er macht es freiwillig, ...er muß es nicht tun.


    Dieses System interessiert mich nicht, ich will es nicht verurteilen, ich kann es auch nicht ändern...ebend drum ist es für mich uninteressant darüber zu reden, sich darüber zu ärgern usw. usw..


    Jedenfalls findet dieses System nicht im Jugendfußball statt oder bekommen Eure A oder B, C, D Spieler was. Und auch die von mir geforderten Trainerbezüge fallen für mich nicht darunter, weil die Philiosophie die ich einergehend damit wissen möchte ist, dass ein solcher Trainer auf keinen Fall an Titeln und Tabellenständen gemessen würde. Er müsste nur gem. einem geforderten Konzept LIEFERN!


    Alles andere ist für mich Hobby und zwar beidseitig (Trainer/Verein/Spieler). Spieler bezahlt Beitrag, Verein/Trainer liefert. Und da akzeptiere ich auch nicht, dass ein besonders Talentierter sich die Augen aus dem Kopp heult, weil Paule eingesetzt wird. Dann muß Meister Heulemann mal ein bischen weiter fahren zum nächsten Verein. Dort wo es "stimmt" heult der auch nicht, weil Papa den richtig erzogen hat!


    Geht mir doch weg mit diese Leistungsfußball im Ausbildungsbereich...alles quatsch.


    Und Ja...jedes Kind bringt Leistung. Das der D 5493 mit Schweiss auf der Stirn sogar mehr, als der verwöhnte arrogante Miesepeter der D 1, der nur von seinem Talent auf dem rechten Zeh tänzelt....der bringt für mich weniger Leistung und verdient einen Tritt. :!: Also ganz klar...ich definiere diesen Begriff restlos anders.

  • Andre, meine persönliche Meinung ähnelt deiner. Ihr habt den Vorteil, dass es zu Saisonbeginn Playoffs gibt, aus denen sich dann die Ligen ergeben. Das ist bei uns leider nicht so, da wird die Ligazugehörigkeit von Jahr zu Jahr vererbt. Darin liegt ein Teil des Übels, wie ich meine. Auch vom Handballsport meiner Tochter kenne ich es, dass Vereine ihre Mannschaften zu bestimmten Quali-Runden anmelden, da werden dann Turniere gespielt, aus deren Platzierung sich dann die Spielklasse für die Saison ergibt.


    Daneben gibt es aber halt auch die vielen Leute, so kommt es mir zumindest vor, die den Vereinsfußball mit Bundesliga-Manager verwechseln. Ich versuche nun, da ich konkret mit dieser Situation konfrontiert bin, meinen eigenen Standpunkt zu finden, auch um als Beteiligter im System fest legen zu können, wo meine ganz persönlichen Grenzen liegen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • "Was" Leistung(ssport) "sei", definieren allein die, die Kohle fließen lassen? Genau da wollen uns die, die "den Fußball" für sich, ihre abseitigen Interessen okkupieren, ja hin haben: sind darin sehr "erfolgreich": wenn jeder dem folgt. Hhm. Jedes Kind bringt Leistung, fragt sich doch nur, wer die wie würdigt u. fördert - und Einstein blieb 2mal sitzen...


    Du widersprichst also Andres These, dass Leistungsfußball beginnt, sobald Geld fließt? Und bietest stattdessen an, dass sämtlicher Fußball als Leistungsfußball bezeichnet werden sollte, eben weil ja jeder Fußballer etwas leistet? Das führt aber, wenn es um den nun mal vorhandenen Unterschied der Begriffe "Breitensport" und "Leistungssport" und in der Konzentration auf die uns interessierende Sportart dann eben "Breiten-" und Leistungsfußball" nicht weiter. Im Interesse des Threads möchte ich darum bitten, nicht um die nun mal vorhandenen Begriffe zu diskutieren, sondern darum, was sie bedeuten. Das kann dann ja je nach Altersstufe und sonstigen Parametern auch unterschiedlich sein.


    Einstein blieb übrigens nie sitzen, verließ aber ohne Abschluss 1894 das Luitpold-Gymnasium in München, zumindest laut Wikipedia.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Andre: Bist du der Meinung, dass ein B-Jugendteam in der Landesliga genau so trainiert werden sollte wie eines, das Kreisklasse spielt, dass die Ansprüche an die Spieler identisch sein sollten? Wie sieht das in der A-Jugend und in der C aus? Für die D hast du dich ja schon geäußert, da bist du wohl mit der Playoff-Regelung ganz zufrieden, oder?

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Günter
    Von all den Beschreibungsversuchen gefällt mir deine noch am besten, weil sie am kürzesten ist und sich jeder was unter Jugendklasse (z.B. C-Jugend) und Leistungsliga (z.B. Regionalliga) vorstellen kann.


    Wer einmal ein wenig hier im Forum surft, wird auf einen Beitrag von "Paule" treffen, der den Leistungssport sinngemäß so beschreibt, das der Leistungssportler systematisch in bestimmter Häufigkeit auf ein bestimmtes Ziel hin trainiert. Weil er es allgemein für den Leistungssport (und nicht allein für den Fussball) beschreibt, kombiniert er es nicht mit einer erfolgsabhänigen Bezahlung von Sportlern. Dadurch löst er das Problem, das in Nischensportarten auch Leistungssportler allerhöchstens Förderung von der Sporthilfe bekommen oder Frauen in vergleichbaren Ligen wie Männer (fast) kein Geld bekommen. Paule schreibt weiter, das für ihn beim Fussball der Leistungssport so in etwa ab der Bezirksliga beginnt.


    Ob das den Forenteilnehmern hier hilft, weiß ich nicht? Denn natürlich kann es auch immer Grauzonen geben (ein Verein möchte in den Leistungsbereich, ein anderer möchte wieder in den Breitensport)


    Spaß soll der Fussball sicherlich, unabhängig von der Leistungsliga allen Beteiligten machen!

  • tobn


    ja das bin ich. Ich bin der Meinung das ein Landesligateam in der B die gleichen Themen im Training behandeln sollte, wie es das schlechteste Kreisligateam erhalten sollte. Der Landesligatrainer hier würde mit größter Wahrscheinlichkeit genau das tun. Die Themen würden wohl unterschiedlich intensiv in der Intensität behandelt...denke ich und das finde ich so gemessen am Konzept (auch Dfb.-Konzept) angemessen und gut. Intensität wäre hier allein dadurch höher, weil man dreimal bis zu viermal statt einmal oder zweimal die Woche trainiert. Die "Schlagzahl" vielleicht auch der Schwierigkeitsgrad der Übung zum gleichen Thema könnte ebenfalls variieren, aber das Thema an sich wäre gleich...so sehe ich es. Das bestätigt mir auch mein Sohn, der spielt in diesem Team und ist vom Trainer begeistert.


    Und ja, ich sehe das von den Minis bis zur A gleich...ganz klar JA...


    Ich schließe auch mal von mir auf das Thema und bitte Euch das gleiche zu tun, um es zu verdeutlichen. Ich trainiere -egal wo ich bin- gleich. Ich gestalte es IM THEMA angepaßt...nicht mehr und nicht minder.


    Und nochmals JA...die Playoff-Runden sind ein wichtiger weiterer Meilenstein im Kifu bzw. Ausbildungsfußball, ähnlich wie das Abschaffen der Tabellen im F-Bereich.


    Ich weiss nicht genau, ob ich sogar dafür verantwortlich bin. Jedenfalls habe ich vor Jahren am Vorstand meines alten Vereins kackenfrech eine Email vorbei direkt zu mehreren Leuten des Fußballkreises parallel geschickt. Ich wußte ganz genau, dass die Idee -die damals hier aus dem Forum kam- sonst versanden könnte. Alle vom Fußballkreis wußten somit vom anderen, dass man die Mail auch erhalten hat. Ich denke es hätte auch anders geklappt, aber sicher war sicher.


    Man belächelte mich im Verein und zack...kam die Änderung die eigentlich für die D gedacht war. In der F und E gabs diese Runden schon.


    Für die B usw. ist auch was geregelt...siehe den Link..hoffe der funktioniert...dort kannste es selber nachlesen. Gruß Andre


    http://www.fussballkreis-teckl…bstieg/auf_u_abstieg.html

  • ja das bin ich. Ich bin der Meinung das ein Landesligateam in der B die gleichen Themen im Training behandeln sollte, wie es das schlechteste Kreisligateam erhalten sollte. Der Landesligatrainer hier würde mit größter Wahrscheinlichkeit genau das tun. Die Themen würden wohl unterschiedlich intensiv in der Intensität behandelt...


    OK, was die Trainingsinhalte anbelangt, war mir deine Meinung schon klar, das sehe ich grundsätzlich ähnlich, wenn ich auch nicht ausschließen möchte, dass eine 'Leistungsmannschaft' einige Themen bereits früher als die 'Normalmannschaften' behandeln kann, was wiederum, da bin ich absolut bei dir, nicht zu Lasten der eigentlichen Alterszielen gehen darf.


    Mir ging es in der Frage eher um die Ansprüche an Disziplin, Engagement, Fairness, Pünktlichkeit, Fleiß usw., also eher das allgemeine Verhalten. Und die Frage, ob mit den Spielern der 'Leistungsmannschaften' 'härter' oder konsequenter umgegangen werden darf, vielleicht sogar sollte. Eigentlich neige ich dazu, dass es hier um den persönlichen Stils des Trainers geht. Aber ist da mehr erlaubt, müssen diese Spieler ein größeres Fell haben, darf da mehr Druck aufgebaut werden?


    Danke für den Link zur Auf- und Abstiegsinfo Eures Kreises, er funktioniert.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Der Unterschied zwischen den beiden Begriffen, bzw. was dahinter steht/stehen sollte, spiegelt sich also insofern in der Ligazugehörigkeit wieder. Ich sehe es so, dass man körperliche Leistungen nur abverlangen kann wenn:
    die Kinder die Grundlagen des Fußballs beherrschen.
    die Kinder die Chance hatten alles mal zu testen, sich für etwas selbst und auch bewusst zu entscheiden und dann diese Entscheidung anfangen zu verfeinern. Beispiel Position...
    die Kinder/Jugendlichen robust, d. h. aus der Pubertät raus sind.


    Somit kommen ich auf ein Alter von ab 15 Jahre. Was ist aber davor?


    Es ist doch sicher, dass sich Mannschaften "durchmogeln" können (schwarze Schafe?!?), wenn sie die Chance bekommen. Hier ist es doch egal welche Rahmenbedingungen man Vorgibt, ob nun mit oder ohne Tabelle, Schiri, Zuschauerzonen...


    Beispiel:
    Strategie: Einsatzzeiten der starken/schwachen Spieler sind zu unterschiedlich und Positionen sind nach stärken besetzt. (Dabei stellt sich mir gleich die Frage, welcher Wert ist akzeptabel?)
    Die Taktik z. B. in der F- oder besser gesagt in der E1- Jugenden wird im Spiel auf Sieg ausgelegt (Ball nach vorne und EINER soll es vorne richten).
    (Scouten und werben der besseren Spieler.)
    ...
    Es gibt auch die Mannschaft die den "Sieg" hinter "größere/langfristige" Ziel setzt. Kinder/Spieler auszubilden und an die erste Mannschaft des Vereins zu bringen, ist nach meiner Meinung das wichtigste Ziel. Diese "Ausbildung" hat selbstverständlich soziale als auch fachspezifische Aspekte und kann verschiedene Stationen/Wege beinhalten.


    Die Spieler sollten im entsprechenden Alter alle Grundlagen erlernen dürfen... Je nach Trainer haben die Kinder diese Möglichkeit und andere eben nicht und hier wird sich auch kaum was änderen.


    Nun stoßen ich hier mal in diesem Zusammenhang ein etwas umstrittenes Thema an (es hängt ja in gewisser Weise mit der hier diskutierten Thematik zusammen):


    Ob nun Liga oder nicht Breiten- oder Leistungssport; Gleichberechtigung für schwachen aber auch für die starken Spieler.


    Hier werden immer die schwachen Spieler in Schutz genommen. Nach meiner persönlichen Meinung ist es nur ein Vorwand. Hat der stärkere Spieler nicht auch das Recht sich auf Augenhöhe mit Gleichgesinnten zu messen, auch in F- bzw. E-Jugend? Ist es so verwerflich, dass auch ein Kind so einen Wunsch äußern kann? Warum ist er eigentlich stärker als andere geworden?


    Meiner Meinung nach ist es egal ob Kind, Jugendlicher oder Erwachsener, keiner will nur verlieren. Ist es aber auch nicht gleichzeitig so, dass selbst in der Schule wo sich eigentlich starke Kinder langweilen, die LEISTUNGEN auf einmal absacken?


    Nein, wechselt ein Kind auf eigenen Wunsch aus einer dieser Jugenden in einen anderen Verein wird heut zu Tage dieses und die Eltern Teils sogar als Verräter angesehen. Die Konkurrenz zwischen den Vereinen oder besser gesagt der Anhängerschafft ist so groß, dass auf einmal KiFu kein Thema mehr ist. Nein, den es ist Hochverrat, wenn man zu Verein XY wechselt. Für mich ist KiFu nicht nur ein Sache, die auf dem Fußballplatz oder im eigenen Verein ihren Platz hat, sondern eher im Kopf. Es ist die Einstellung/Philosophie nach der man im Sinne der Kinder entscheidet und handelt.


    Ja, den o. g. Wunsch habe ich von einem Kind gehört. Nicht aus der damals von mir mit trainierenden Mannschaft, sondern eine Jugend höher. In der Mannschaft war das Leistungsgefälle einfach riesig.


    Aber bei Kindern wird ohne Liga gespielt, weil es sonst zu unangenehmen Fällen führen kann. Auch Ergebnisse mit um die 30:0 gab es hier nicht nur ein Mal (da habe ich nur mit dem Kopf schütteln können). Ich habe auch nun endlich mal ein Fairplay-Turnier mit erlebt und mir insofern eine eigene Meinung bilden können... Ja, und unfaire Schiris, welche nicht verlieren können habe ich gesehen.


    Jedes Mal, egal was schief gelaufen ist, habe die Erwachsenen versagt. Dann frage ich mich: "Stimmt das Konzept KiFu" oder passen da einfach keine Kinder rein? Evtl. sind es aber auch nur die Erwachsenen die sich egal was man ihnen vorsetzt eine Lücke finden. Zuschauer können sich nicht benehmen (dann schreien sie halt etwas lauter) . Ergebnisse sind nicht gerade Kinderfreundlich und bei dem Fairplay-Turnier sind alle Spiele mit Abstand die unfairsten die ich je gesehen habe. So viele weinende Kinder wie dort habe ich noch bei keinem Turnier gesehen (wegen Faul´s). Auch habe ich noch nie so viel bullshit am Spielfeldrand vor den Spielen beobachten können. Trainer und Eltern motivierten die Kinder hin zu diesen "Ergebnissen". Wer will, findet zu jeder Rahmenbedingung die passende Lücke um seinen Willen durchzubringen.


    Das Turnier hat mich abgeschreckt vor dieser "Fairplay-Geschichte", denn lückenloser ist es bei Weitem nicht. Aber es liest sich in den Artikeln sehr gut (jeder von uns hat eine positive Einstellung zu dem Begriff "Fairplay"). Da lassen wir doch auch mal die Auswahl gegeneinander zur Show spielen. Kinder werden zum Werbe-Zweck benutzt. Und warum gibt es immer noch Turniere in der F-Jugend. Letzt endlich gibt es dort auch einen Turniersieger (einen Meister, der der mit dem größten Pokal nach Hause fahren darf) aber die Tabelle muss weg :thumbup: . Die Erwachsenen drehen und wenden es, wie es ihnen gerade passt. Man macht ja was für die Kinder!!!


    Die Kinder die den Sport aber lieben, für die die Fußball so wichtig ist, dass Eltern den Fußball sogar als Druckmittel benutzen können (schulische Leistungen...), da ruft manch einer mal schnell hinterher; welcher normale Mensch fährt schon gerne am WE X km. Sry Jungs, aber die meisten wollen keine Liga (nicht für sich und erst recht auch nicht für andere).


    Die LEISTUNG die ein jeder von uns, ob klein oder groß, welche er in eine für ihn wichtige Sache reinsteckt sollte entsprechend belohnt werden! Oder würde einer von Euch 3 - 4 Jahre arbeiten ohne Entlohnt zu werden. Die Belohnung für die Kinder sind eben spannende Spiele. Spiele die eine Herausforderung bieten, aber ganz bestimmt nicht solche die mit 30:0 enden. Ja, und es ist der Pokal oder die Medaille oder der Titel, auf die die Kinder auch stolz sind und dies auch so dürfen. Das sind die Früchte ihrer "Leistung" verbunden mit einer Erinnerung.


    Nein, es wird abgeschafft. Es wird abgeschafft, weil wir Erwachsenen nicht mit dieser Verantwortung umgehen können und kläglich versagen den Kindern den Umgang mit Sieg und Niederlage beizubringen.


    Hat einer von Euch schon mal das Thema mit seiner Mannschaft besprochen? Was wollen den die Kinder? Vergleiche haben die Kinder ja durch Turniere...


    Ich hatte das große Glück eine solche Erfahrung zu durchleben. Bei der Abschluss/Abschiedsfeier wurde mir von der Mannschaft ein großer Pokal überreicht. Ich bin sehr stolz darauf und auch erinnert er mich jetzt immer wieder an eine sehr schöne Zeit mit der Mannschaft. Obwohl ich ganz genau weiß, dass es auf der einen Seite nur ein Staubfänger ist, ist dieser Staubfänger das Ding welches in mir schöne Erinnerungen hervor ruft.


    Kindern diese Belohnungen zu nehmen, finde ich nach meiner Erfahrung, sehr egoistisch. Daher bin ich auch gegen die selbst ernannte "Fairplay" - Liga, weil es Letzt endlich nicht kontrolliert wird und somit sich nichts ändern wird. Ich glaube selbst, wenn man jedem Trainer "Fairplay" auf die Stirn tätowieren würde, würde sich nichts ändern.


    Ja, ich bin auch für einen Meistertitel in der F-Jugend. Jeder der Erwachsenen weiß wie die anderen Mannschaften gespielt habe. Welche Mannschaft hat gewonnen und welche verloren. Aber die Tabelle wird "wegen den Kinderen bzw. zum Schutz" offiziel abgeschaft. Die Erwachsenen die es wissen wollen bekommen aber die Informationen.


    Ein ewas konkreterer Vorschlag hierfür ist die eingeschränkte Tabele bis zur U15. Sieg/Niederlage 3:0 sprich ohne Torverhältniss. Das Torverhältniss spielt in den unteren Jugenden jetzt auch keine Rolle.


    Gruß
    crow

  • Hat der stärkere Spieler nicht auch das Recht sich auf Augenhöhe mit Gleichgesinnten zu messen, auch in F- bzw. E-Jugend?


    In Vereinen mit mehreren Mannschaften in der F oder E oder was weiss ich, hat er die Möglichkeit, soweit nicht noch nach Jahrgängen eingeteilt wird. Er kann dann ja dort spielen, wo er sein Leistungsniveau und seine Leistungsmöglichkeit findet.


    In Vereinen wo das so mangels Personal nicht möglich ist, muß der Spieler bzw. seine Eltern halt abwägen, in wie weit der Sohn dennoch Spass hat. Ansonsten muß man halt den Verein wechseln oder die Sportart wechseln. Ganz einfach Sache! Wo ist das Problem.


    Du sprichst in deinem Statement einige Dinge an, die ich innerlich im Prinzip auch so sehe. Wenn ich nun vergesse, dass ich mich auf Grund der bösen Welt da draussen...nur noch auf mein Team konzentriere, statt die Welt versuche zu verbessern, so stellt sich für mich die Frage, ob man bei einer Beibehaltung von alten Tugenden als Verantwortlicher im Fußball halt zuschaut, wie es -neben dir und mir und einigen vielen anderen viele im Umgang damit richtig machen....aber genauso viele Trainer und Eltern auch restlos beschissen damit umgehen.


    Daraus resultiert halt die angebrachte Frage, ob ich nun damit leben muß und möchte oder ...ob man was verantwortlich dagegen unternimmt.


    Diese Frage ist beantwortet, denn man hat was dagegen unternommen und wird sich auch weiterhin vermutlich noch einiges einfallen lassen und damit müssen du und ich -die mit den alten Regeln ja relativ gut umgegangen sind- halt leben.


    Datt ist wie im Straßenverkehr...brauchst du ein Stopzeichen? Ich nicht....dennoch stehts da..weil einige ebend eins brauchen ;):rolleyes:;)


    Ich persönlich bin nach einigen Fehlern meinerseits und vielen Diskussionen im Forum zu der Überzeugung gekommen, das es ein Ausbildungssystem geben sollte, dass vielem vorbeugt. Das gibts aber nicht und schon gar nicht, bei den vielen Verbänden die jeweils meist ihr Süppchen niedlich kochen, weil jeder will ja was zu sagen haben oder ebend nichs sagen.


    Deshalb finde ich mich mit dem ab was ist. Sicherlich...hier etwas philosophieren macht mir Spass, aber im Prinzip stimmt der erste Teil dieses Satzes für mich persönlich besonders!


    Ich praktiziere das was ich meist leider hypothetisch propagiere in meinem Team mehr oder minder. Zudem erfreue ich mich der Tatsache, dass -letztlich auf Grund des Fehlverhaltens vieler Erwachsener


    -die Tabellen im F Bereich hier UNEINSEHBAR verschwunden sind
    -man in Playoffrunden bis zur A spielt (geregelt..siehe Llin im Vorgängerstatement)


    und ich hoffe auf den Einzug der Fair-Play-Liga...gehört habe ich da aber noch nichts


    Dabei bedenke ich, dass dem Spiel für die Spieler nichts verloren gegangen ist, was wohl der wichtigste Satz meines geistigen "Senfs" sein könnte....oder siehst du einen Nachteil für die Kinder selbst....ich nicht.


    Das einzige was ich auch so sehe sind die Turniere die man anfährt. Da ist plötzlich für 5 Stunden alles wieder beim Alten. Andererseits meine ich vorsichtig, dass das nach 5 Stunden Geisterbahn auch beendet ist, was ja so gesehen überschaubar ist. Hier gibts aber auch in der Turnierform Unterschiede und Möglichkeiten...z.B. das Schweizer Modell oder Kurzturniere mit 5 Mannschaften, die max. 2,5 Std. andauern.


    Und nein...ein ehrliches NEIN...als Trainer, Vater und Mensch benötige ich auf keinen Fall einen Meistertitel in der F. Ich würde es den Jungs schon gönnen, aber die kommen auch so klar. Sie erkämpfen sich meiner subjektiven Einschätzung den Meistertitel pro Spiel...selbst im Abschlußspiel und im Prinzip bei jeder guten Trainingsübung in Wettkampfform. Wenn du diesen Glanz in ihren Augen erzeugst und gesehen hast, wirst du meine Worte verstehen können, sonst ebend nicht, sorry. 8)

  • Das Thema lautet: Was ist Leistungsfussball im Jugendbereich?


    Es ist bereits weitgehend abgearbeitet. Allerdings ist noch die Frage zu klären, ab welchem Alter Leistungsfussball beginnt? Hier wurde bereits die Meinung geäußert, das das wohl in etwa mit 15 Jahren der Fall wäre. Um sich der Begründung zu nähern, erscheint es sinnvoll, sich auch mit dem Fussball im unteren Jugendbereich auseinander zu setzen.


    Zu klären ist dabei, ob ein Leistungsfussball nur eigen- oder auch fremdgesteuert betrieben werden kann?


    Während von der G bis zur E-Jugend die Kinder bemüht sind, die Erwartungen von Erwachsenen (Eltern und Trainern) bestmöglich zu erfüllen, ändert sich dieses Bild in der D-Jugend. Aufgrund zunehmender eigener Einsichten wird schließlich die Gesamtsituation hinterfragt und selbst entschieden, ob man weiterhin Fussball betreiben möchte oder zukünftig mehr Zeit für ein anderes Hobby verwenden möchte. Die Antwort auf diese Frage mag aus den unmittelbaren Rahmenbedingungen beeinflußt sein, letzendlich findet sie jedoch inidividuell statt.


    Erst ab der C-Jugend kann man also davon sprechen, das der junge Mensch auf eigenen Wunsch hin verstärkte Bestrebungen für seinen unternimmt und sich zu diesem Zweck in anderen (Leistungs-)teams ausbilden lassen möchte. Der Traum von einer (Profi-)karriere ist hierbei nichts anderes als Träume von anderen Berufen. Ob die Träumereien irgendwann real werden und ob man sich auch dann noch damit identifiziert, spielt in dieser Phase aber keine Rolle für den Begriff des Leistungsfussballs.


    Es ist schon ein paar Jahre her, als einige osteuropäische und asiatische Staaten beim Turnen oder beim Eiskunstlauf Kinder asu dem unteren Jugendbereich, deren Wachstumsphasen noch längst nicht abgeschlossen waren, ohne Rücksicht auf Spätfolgen in Erwachsenen-Disziplinen an den Start schickten, um mehr Medaillen für das Land zu holen.


    Anhand dieser Beispiele ist zu erkennen, das Leistungssport sowohl eigen- als auch fremdgesteuert funktionieren kann. Betrachtet man jedoch Leistungssport unter interdisziplinären Gesichtspunkten, dann kommt z.B. auch die Ethik ins Spiel, wo Leistungssport ausschließlich eigengesteuert wünschenswert wäre.


    Die Frage, ab welchem Alter unter Berücksichtigung aller Vor- und Nachteile die Empfehlung zu geben wäre, das Hobby fortan als Leistungssport zu betreiben, ist individuell. Das kann beim Einen schon in der C-Jugend sein, wenn ein behutsamer Leistungsaufbau gewährleistet ist und beim anderen erst mit 25 Jahren, weil noch kein ausreichendes Selbstbewußtsein vorhanden ist.

  • Hallo Andre,


    auch ich war auf die Fairplay-Liga gespannt. Es ist eine sehr schöne Vision. Nach dem Turnier habe ich angefangen die Fairplay-Geschichte kritisch zu hinter fragen. Was ändert sich tatsächlich? Trainer die sonst ruhig waren bleiben ruhig und die andere Sorte ändert sich auch nicht... Nur zu meckern und nichts Konstruktives beizutragen ist aber nicht meine Art. Insofern möchte eine Möglichkeit in den Raum mit zur Diskussion stellen, was evtl. tatsächlich eine Änderung bewirken könnte und somit den Sinn des KiFu eher anspricht. Die Mannschaften neben der Tabelle offiziell, objektiv von Dritten im Spiel zu beurteilt.


    Zum besseren Verständnis möchte ich hier für kurz in andere Sportarten abweichen. Beim Boxen z.B. wird lang nicht mehr allein die Trefferzahl gewertet. Auch im Schach wird eine Rangliste über Jahre geführt (Elo-Zahl).


    Gehen wir wieder zum Jugend und Kinderfußball zurück. Hier wird, wie in jeder Sportart, gerade in den jungen Jahren - F-, E- und D-Jugenden - doch das Fundament der Spieler - gleichwohl ob Talent oder nicht und aus sozialer oder fachlicher Sicht - gelegt. Warum messen wir nur nach dem Torverhältnis? Wohl wissend, dass es ausreichend (zu viele) Möglichkeiten gibt dieses durch Erwachsene zu manipulieren, ist es unser Maßstab an dem wir die Mannschaften messen.


    Das Interesse vieler Vereine ist es Mitglieder zu werben. Aushängeschild ist offiziell und für einen Laien-Elternteil zugänglich ausschließlich die Tabelle und die eigene Beurteilung vor Ort. Daher ja auch die Beweggründe zum Erfolg (auch auf kosten der Ausbildung). Insofern möchte ich behaupten, dass die Vereine/Trainer sowohl Täter als auch Opfer sind, weil sie keine andere Möglichkeit haben ihre Leistung - altersgerechte Ausbildung im Kinderfußball - vorzuweisen. Es gibt nichts Offizielles hierrüber.


    Ich versuche Mal die Vorstellung, die mir so vorschwebt, in Worte zu fassen. Es ist noch nichts ganzes, nur ein abstrakter Vorschlag einer Vorstellung. (Sicher werde ich nicht jetzt sofort hier alles bedacht haben, aber organisierbar ist es.)


    Ziel:
    Beurteilung der Mannschaften nach Vorgaben/Kriterien aus dem Kinderfußball. Wie z. B.:
    Trainer; Handhabung der Einsatzzeiten / Benehmen am Spielfeldrant...
    Spieler; je nach Alter offensives und defensives 1gg1-Verhalten...
    (Eltern fließen nicht in die Beurteilung, sollen aber aufgefordert werden am Platz nicht zu rauchen...)


    Ort
    Aus organisatorischen Gründen würde ich die Staffelspiele an einem Tag und einem Ort durch führen lassen. Die Bewertung findet bei den Spielen statt.


    Art
    Es werden Punkte von "Offizielen" nach den Kriterien vergeben (wie bei dem Beispiel Boxen) für einzelne Aktionen. Daraus resultier der Sieger/Verlierer für den Ausbildungsstand. Dieses Ergebniss fließt in die Elo-Rangliste des Vereins/Mannschaft und ist Aushängeschild und zugleich Stempel.


    Sinn
    Wetbewerb um den Kern im KiFu


    P.S.
    sry tobn, bin ziehmlich vom thema abgekommen :O

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  • TW-Trainer: Vielen Dank für den letzten Beitrag. Darf ich ihn so lesen, dass du dafür plädierst, den Leistungsfußball per Spielbetriebsregelungen frühestens ab der C-Jugend einzuführen? Sicher ist das nicht alles, was du geschrieben hast, aber verstehe ich in diesem Punkt richtig?


    Ansonsten finde ich die Punkte der altersabhängigen Motivation sowie des ethischen Aspekts sehr wertvoll.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)