FPL auch in Westfalen + Hessen

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  • Meine Antwort....die Kinder wehren sich und äussern was sie wollen. Die einen setzen sich so ab der Pub schon zu Hause in Szene...."Alter du bist mir voll peinlich, bleib bloss zu Hause" und damit setzen sie Akzente.


    That's it, daher benötigen die Jüngsten Hilfe, gleich von wem und wie! Eigentlich sollte sich jeder, der KiFu-Trainer "sein" will, erstmal bei Herren beweisen müssen, also die Rangfolge von Klein u. Groß umgekehrt werden: bei den Kleinsten (wo man am meisten stillschweigend verkehrt, kaputt machen u. verschütten kann) die besten, u.U. höchstlizensierten Trainer, bei den Älteren eben jene, die man da meist gar nicht will o. keine 3 Spiele erdulden würde... Leider bleibt das pure idealistische Fiktion, immer werden sich bei den Kleinsten eher die leistungsschwächsten Trainer tummeln, vice versa, Ausnahmen bestätigen die Regel: dann nämlich spielt plötzlich ein Dorfjugendjahrgang gegen LZ-Teams und gewinnt, alle reiben sich die Augen. Sehr seltene Ausnahmen und immer wechseln dann bald die Besten ins LZ, aber es gibt sie mitunter: drauf achten und diesen Trainern mal über die Schulter schauen, auch drauf klopfen, haben sie - bei allem gleichwohl großem Ehrgeiz - auch vom Rivalen verdient! Andere trainieren auch immer die Jüngsten u. nie kommt was raus, die werden leider auch nie sich an jenen orientieren, was lernen wollen, bleiben dennoch: that's life!

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    Einmal editiert, zuletzt von Kicker ()

  • Si Ombre, so isses,


    und weil die Kleinen die sich noch nicht wehren können und den oftmals restlos unnützen und miesen Egoschuh der Erwachsenen auch noch anziehen, weil sie so manchmal (oftmals läufts ja gut) unterdrückt werden und körperlich...eher seelisch verletzt werden von den Erwachsenen...die das unbewußt tun....muß ein System her, dass uns alle vor uns selbst und zeitgleich so die Kinder schützt...und dabei ist es restlos egal, ob dieses System auch die trifft, wo es annehmlich läuft.


    Ergebnis: FPL...weil wir sie uns sowas von verdient haben...sage ich ja...wenngleich sie für mich persönlich eher unnütz und lästig ist. Gebucht ist gebucht, sorry. :thumbup:

  • das die FPL nicht das Ende der Fahnenstange sein wird *Provozier*


    Ich habe euch hier schon einige Erlebnisse aus meiner höchstpersönlichen Erfahrung geschildert.
    Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass sich durch bloßes Anschaffen von Tabellen und Ergebnissen etwas ändert?
    Bei uns gibt es sogar eine extra ,inoffizielle Seite um die Ergebnisse der G Jugend aufzurufen, da das inzwischen vom DFB verboten wurde...
    Von der Kreismeisterschaft der G Jugend ganz zu schweigen...^^



    Sry aber so einfach funktioniert das mit der FPL nicht, so gern man das hätte...


    Die Coaching und Elternzonen werden wir in der neuen Saison auch ohne FPL umsetzen. Es wird hoffentlich etwas Entspannung am Spielfeldrand geben...


    Der Schiri jedoch ist für mich, und das muss ich entgegen den Meisten Erfahrungen hier sagen, nach wie vor wichtig.
    Wenn ich mir nur vorstellen soll, was bei dem von mir besagten F Jugend Pokalspiel losgewesen wäre, hätte der Schiri nicht eingegriffen und die Eltern und Trainer zurechtgerückt, nein das wäre in einem völligen Chaos geendet.
    Die Änderungen müssen woanders ansetzen und das ist bei den Trainern und Verantwortlichen!
    So lange hier kein Umdenken und keine "Umerziehung" stattfindet, und DIE kann meinetwegen von oben verordnet werden, ist das alles nur ein Herumeiern.


    Da wir, und ich wiederhole mich da zu gerne, wir hier im Wald wohnen, verhalten sich die Meisten Trainerkollegen auch entsprechend.


    Das MUSS auch ein Andre zur Kenntnis nehmen!


    Eure paradisischen Zustände haben wir hier leider nicht.


    Das Gewinndenken wird auch in einer verordneten FPL weitergehen. Es ist doch ein Lacher zu glauben, das die ganzen Gewinnsüchtigen sich auf einmal ändern und "zahm" werden nur weil es keine offiziellen Tabellen und Punkte mehr gibt.Da wird es weiterhin 20 zu 0 Ergebnisse geben.Beide Trainer leiten das Spiel??? Entschuldige vielmals, aber die Meisten schaffen es nichtmal zum Handshake nach dem Spiel...
    Ist momentan einfach nicht drinn...das ist leider so...


    Meine Lösung ist eine Schritt für Schritt Lösung und gaaaaaaaaaaanz viel Aufklärungsarbeit an der Basis, dann sind wir hier auch in 4 bis 5 Jahren soweit eine FPL durchführen zu können.



    LG Tobias

    • Offizieller Beitrag

    Tobias,


    für ca. 90 % der Inhalte deines Textes ist die FPL gar nicht zuständig, mehr als es immer wieder zu schreiben kann ich nicht. Die FPL wird es auch nicht schaffen, dass Deutschland Europmeister wird.
    Wenn die FPL es schafft, dass von 20 Spielen 15 vernünftig laufen, dann ist das schon eine wesentliche Verbesserung der Verhältnisse. Schlimmer als es jetzt ist, wird es durch die FPL nicht, das verspreche ich dir. Irgendwann ist es Normalität, weil es keiner anders kennt und dann laufen vielleicht 17 Spiele normal.


    Ich werde das Gefühl nicht los, es soll mit dem Finger geschnippt werden und dann ist die Kinderfußballwelt in Ordnung.


    Ich hatte es Günther schon gefragt und Stefan67, vielleicht bekomme ich von dir eine Antwort:


    Hast du eigentlich verstanden, warum die FPL auf den Schiedsrichter verzichtet?

  • Erstmals sry, dass ich nicht immer sofort antworten kann.




    @ Uwe


    Antwort: Lernen Verantwortung zu übernehmen und Konflikte Fair zu lösen




    @ Andre


    Danke für die Antwort, sagt sehr viel über dich aus. Mal eine Frage, wie alt bist du und wie viel Erfahrung hast du als Trainer (bin zu faul zu suchen).


    dann bin ich ja echt nur froh, das in meinem kreis die Chefs noch vernünftig sind und FPL aus Überzeugung nicht einführen.




    @ Kicker


    Nett, wie man durchs schreiben glaubt einen sehen zu können. wenn ich zur Zeit euch beschreiben sollte (und das ist (hoffentlich) sicherlich falsch), dann würde ich euch als Langhaarige Bombenleger sehen mit einer Tüte Hasch im Mund und Büchern von Sigmund Freud :) Aber wie gesagt, schon komisch wie man sich die Leute vorstellt^^ Sry dafür




    Der Grundgedanke ist ja löblich, aber aus meiner Sicht wird er nicht funktionieren, und dazu habe ich ja schon einiges geschrieben warum nicht.


    Ich weis jetzt nicht mehr wer die Frage stellte, aber wenn ich FPL richtig verstanden habe, dann stehen die Trainer hinter dem Tor der eigenen Mannschaft und nicht nebeneinander. Wie da diskutiert werden soll mit dem gegnerischen Trainer bleibt mir verborgen. Das herum Gebrülle quer über den Platz bei strittigen Situationen stelle ich mir sehr lustig vor.

    • Offizieller Beitrag

    ...Nett, wie man durchs schreiben glaubt einen sehen zu können. wenn ich zur Zeit euch beschreiben sollte (und das ist (hoffentlich) sicherlich falsch), dann würde ich euch als Langhaarige Bombenleger sehen mit einer Tüte Hasch im Mund und Büchern von Sigmund Freud...


    Mir wurde übrigens auch schon vorgeworfen, durch das ständige Fairplay für Messerstechereien verantwortlich zu sein, jetzt auch noch langhaarig (Toleranz!), Bombenleger, Hasch und S. Freud. Mich stört das schon lange nicht mehr, ich kann das ganz gut sortieren. ;) Das klappt zwar nicht immer, aber die Bemühungen sind da. Wenn man fast täglich, insbesondere auch per E-Mail, so angegriffen wird, dann platzt auch ab und zu der Kragen, dafür bitte ich um Verständnis.


    Was soll ich dir antworten?
    Muss ich dir antworten?
    Macht das Sinn?
    Ist es verlorene Zeit?
    Kann ich deine Einstellung auch nur etwas verändern?


    Ich galube "nein", denn ich müsste mit ganz anderen Dingen anfangen als mit der FPL. Egal, hier lesen so viele Leute mit, nicht das noch irgendjemand glaubt, ich hätte lange Haare :rolleyes:

    ...aber wenn ich FPL richtig verstanden habe, dann stehen die Trainer hinter dem Tor der eigenen Mannschaft und nicht nebeneinander. Wie da diskutiert werden soll mit dem gegnerischen Trainer bleibt mir verborgen...


    Die FPL hast du übrigens gar nicht verstanden, weil du gar nicht informiert bist. Ich hatte es schon vermutet, aber das du gar nichts kennst, ist schon erschreckend. Kritik ist ja förderlich, aber einfach nur "dagegen" ohne zu wissen was passiert, auf der Grundlage ist jede Diskussion sinnlos. Du kennst nicht einmal die Trainerregel, dann wird es mit der Schiedsrichterregel und Fanregel wohl auch so sein.


    Dein Wissen über die FPL zeigt aber auch, dass oft auch nur die Angst bei den Erwachsenen besteht, man will ihnen ihren Kinderfußball wegnehmen. Wieso, weshalb, warum und wie die Regeln aussehen. wissen viele leider nicht. Das muss irgendetwas aus der Terroristen- oder linken Ecke sein und es sind die "Weltverbesser", "Weicheitrainer" oder "Theoretiker", die sowas durchsetzen wollen. "Ich weiß zwar nicht worum es geht, aber ich will das nicht"

  • Für mich ist die FPL eine Hintertür, durch die oft viel zu wenig verantwortungsbewusste Vereine u. Verbände von leider vielerorts fast üblichen Hahnenkämpfen statt harmlos-heiteren Kinderpielen dahin geführt werden, wo sie selbst durch die Vordertür bisher partout nicht hin wollen: zum kindgerechten Fairplay. Da ist natürlich vieles strittig o. anzweifelbar, das wirkliche Problem sitzt eben "geistig" auch tiefer: die Achtung jedes Kindes um seiner selbst willen. Dem kann kein Kurieren an Symptomen begegnen: Die FPL wäre später in ihrem Geist prononcierter zu übermitteln, kann ja erstmal nur sichtbare Zeichen setzen wie "Abstandhalten" von der kindlichen Integrität im seinem Team u. Spiel. Um alles Äußerliche geht es aber im Grunde zuerst nicht, sondern generell um mehr innere Wertschätzung: es geht im KiFu erstmal um nichts als kindliche Persönlichkeitsentwicklung. Eigentlich sollte ja jedem klar ein, dass Siege o. Titel "seiner" G- o. F-Jugend" irrelevant fürs Kindeswohl sind und wer darauf zuerst schielt, eher auf eigene Selbtbefriedigung über Kinder aus ist, statt sie selbstlos im Lernen, Werden fördern zu wollen.


    Das Motiv des Gewinnens gehört zum Sport als Wettkampf, daher die Ambivalenz der Forderung, es nicht in den Vordergrund zu stellen. Was FPL nicht ins Auge fasst, ist das Problem des kindlichen Individuums als solchen IN seinem Team: wenn z.B. Trainersöhne o. Kinder eines Vereinsklüngels immer im Mittelfeld durchspielen, ich so voll und optimal entwickeln dürfen, andere nur in Abwehr o. Tor rumstehen u. jenen den Rücken freihalten sollen, wogegen die Letzten schon mit 5 o. 7 Jahren lernen müssen, dass ihr Platz gemäß Machtwort von Trainern draußen ist, sie nicht "zum Stamm, sondern auf die Bank gehören". Das ist für diese vernachlässigten Kinder im Schatten der allgemeinen Aufmerksamkeit sicher ebenso bitter wie das aufhetzende Geschrei und Motzen eines Mobs einzelner Eltern o. Trainer, nur halt nicht sichtbar - daher aber nicht inexistent!


    Man mag es ahnen: ich war als 12-jähriger ganze 3 Monate (mein Freund gar nur 3 Wochen, da er sich noch gar nicht angemeldet hatte) im lokalen Fußballverein, denn wir saßen nur draußen. Später aber hatte ich z.B. Fußball im Sport-Abi o. ein Probetraining beim Oberligisten, damals 4.Liga, kann also recht gut kicken: daran lag mein "Bankdrücken-müssen" wohl weniger als an Vorlieben, Blindheit, der Narrenfreiheit "meines", des für uns Kinder dasein sollenden Trainers u.ä. Gründen im Umfeld. Und klar: ich bin überzeugt, dass in jenen 3 Monaten (mir wie auch dem Fußball) eine mögliche Bundeliga-Karriere (visionär eitel im Selbstbezug ist jeder, auch ich) per Willkür zerstört wurde. Angeklagt neben jenem Trainer aber auch das Umfeld: meine völlig gleichgültigen Eltern (wäre für mich besser fußballfanatisch gewesen), der Verein (der nicht vernünftig u. verantwortlich beaufsichtigte, dass neue Spieler auch faire Chancen erhalten o. kindgerecht behandelt, unterstützt statt demoralisiert werden) o. "die Gesellschaft", die Vereinen zwar viele geldwerte Haushaltmittel* zuschiebt: Damit sie per sozialem Engagement grad Kinder in ihrer gesunden Entwicklung fördern!, dies in der Sache aber nie kontrollierend nachprüfen, ob die Mittel auch bei dieem Zweck an-, der Jugend insgesamt zugute kommen. Und das Erstaunlichste: über 35 Jahre später hat sich im Fußball trotz all seiner Professionalisierung da nichts Wesentliches zum Positiven verändert...


    Dies erklärt vllt, wieso mir persönlich die FPL noch lange nicht weit genug geht, wo sie anderen schon zuviel ist: da es bei ihnen eben fair zugehe. Das Maß aber sollte jedes einzelne Kinderleid sein, nicht ein persönlicher Eindruck, ein zufällig positives Umfeld bei einem selbst vor Ort: auch anderswo hinschauen! Das FPL-Konzept, also wieso es z.B. keine Schieris gibt (hab ich schon erklärt), ist haarklein im Internet nachzulesen: das sollte man tun, bevor man nur undifferenziert rum kritisiert. Vllt kann man den wahren Team-Geist eines gerechteren KiFu nur durch die Hintertür vermitteln, da viele Leute im Unverständnis auf Geistchaffendes, auf für sie mutmaßlich unerträgliche Wahrheiten eher negativ u. aggressiv reagieren - daher sollte jeder wie z.B. Andre, du o. ich die FPL mit tragen, mal praktisch ausprobieren, auch wenn man sie für sich persönlich unnötig bzw. eben als zu kurz gegriffen empfindet - Allheilmittel gibt's nie, trotzdem sollte man sich im Kopf bewegen, Neuem eine Chance lassen. So, nun schreib einfach mehr zu dir statt dich zu beschweren, dass man sich von dir mangels näherer Vorstellung durch dich selbst spekulativ ein Bild macht, aber lies erst das FPL-Konzept... Ok?



    *Wer etwas vllt wegweisend Neues wie die Bunte Liga für Kids initiieren will, der bekommt aber gar nichts von unseren gesellchaftlichen Verteilungsfunktionen außer von den örtlichen Vereinen o. Ewiggestrigen Knüppel zwischen die Beine - außer er hätte bereits Erfolg, einen fahrenden Zug, auf den man nur aufspringen bräuchte. Die FPL ist nun ein solcher, das ist ihr Bonus, weshalb man sie unterstützen sollte, auch wenn man das Übel am liebsten an der (innergeistigen) Wurzel packen würde, was in unserem Land jedoch eh nie klappen dürfte: besser eine eher äußerliche, ins System konform integrierte FPL als sichtbares, wirksame Zeichen als nur reine Fiktionen á la BLfK (auch wenn die Kids noch mehr brächte), besser eine (für mich) kleine Reform als die große, aber angesichts der Macht- und Denkverhältnisse irreale Revolution, für die zumindest ich nirgends auch nur ein klein wenig "Platz" bekam: ohne gesellsch. Platz für freien Kindersport gibt es den aber nicht u. privat kann ich ihn nicht finanzieren. Daher ist mein BLfK-Projekt nach Befruchtung im Kleinen totgeboren u. ich halte mich an die Lebenden, habe Respekt davor, wie ein Ralf Klohr über 5 Jahre sich einsetzt, wo andere über min. 35 Jahre nur mauern... Die Toleranz, sein Konzept erstmal reell zu lesen, sollte jeder Kritiker wenigstens mal aufbringen, oder?

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    • Offizieller Beitrag

    Kicker,


    natürlich geht die FPL für einige noch nicht weit genug, aber die Mehrzahl ist damit schon überfordert. Noch mehr Details und es würde noch mehr Windmühlen geben.


    Niemand der über den Kinderfußball nachdenkt, kann eine Fanzone, Coachingzone oder spielen ohne Schiedsrichter ausreichen. Aber leider müssen wir Erwachsenen erstmal Regeln bekommen, an die wir uns zu halten haben und das ist schlimm genug. Es sind Regeln, die das fördern,was eigentlich ganz normal sein sollte: der respektvolle Umgang miteinander.


    Und ganz ehrlich: wenn zwei erwachsene Trainer nicht in der Lage sind, ein Kinderfußballspiel mit Anstand über die Bühne zu bringen, dann zwingen wir sie eben dazu ihren Job aufzugeben. Mehr als eine Saison halten solche Trainer die FPL gar nicht aus

  • Gut, dann mal unverblümt und ohne Punkt und Komma zurück.


    Oha. Keine guten Voraussetzungen für eine konstruktive Diskussion... Aber lass' trotzdem mal hören. :)


    Ich findes Quatsch, das irendwelche Weichspüler, Wichtigtuer und Blümchenpflücker meine, das alles in Watte gepackt werden muss. Hätte, wenn und Aber. Der Arme Kerl braucht doch seine 12 Chance...............


    Ich sehe die Verbindung zur FPL hier aber nicht. Tatsächlich habe z.B. ich scheinbar andere Vorstellungen davon, wie man mit Kindern zwischen sechs und elf Jahren umgehen sollte, als du, aber das steht ja nun in keinem Zusammenhang zu der Frage, ob es einen Schiri gibt oder nicht (im E-Alter gibt es übrigens, wie Uwe nimmermüde wiederholt, auch in der FPL den Spielleiter), und wo sich Trainer und Eltern während des Spiels aufhalten.


    Wir haben Regeln im Fusbbal, die zu beachten sind. dazu gehört ein Schidsrichter um sie ihnen beizubringen.


    Ja, es gibt Regeln im Fußball. Diese bringt aber kein Schiri im Spiel gegen einen anderen Verein den Kindern bei, sondern der Trainer im Training. Natürlich wird ein guter Schiri einem Kind auch erklären, warum er gepfiffen hat. Aber die Wissensvermittlung ist eindeutig Aufgabe des Trainers, nicht des Schiedsrichters.


    Und wenn ein Oberschiri meint, das er das klasse findet, soll er erstmal lernen im BL-Fussball falsche Einwürfe zu pfeifen und "Nicht-elfmeter-würdige-fouls" zu definieren. Solche Obergurus habe ich besonders gerne. In der FPL wird nur wieder etwas versucht, was am ende nix bringt (wie bei den 1023 Schulmodellen) und ihr laßt euch stigmatisieren.


    Auf die Polemik hinsichtlich der Leistungen von Hrn Fandel und das für dieses Forum irrelevante und außerdem sehr komplexe Thema Schulformen möchte ich nicht eingehen, erlaube mir aber den Kommentar, dass die Vita des Mannes, den du verächtlich als 'Oberguru' bezeichnest, meiner Ansicht nach etwas mehr Respekt gebietet.


    Bleibt hier übrig, dass du meinst, die FPL würde "nur wieder etwas versuchen, was am Ende nix bringt." Das bezweifle ich ernsthaft, die bisherigen Erfahrungen sind doch auch sehr ermutigend. Ernsthafte Frage: in deinem Profil steht, dass du B-Junioren trainierst. Die FPL betrifft aber die Jüngsten, genauer: G- bis E-Junioren. B-Junioren sind Jugendliche an der Schwelle zum Erwachsenenalter, die ältesten unter ihnen dürfen ja sogar schon (wenn auch in Begleitung, wenn ich es richtig mit bekommen habe) Auto fahren. Zwischen diesen Gruppen liegen himmelweite Unterschiede. Während B-Junioren heutzutage schon zehn Jahre und länger Fußball spielen, lernen die G- und F-Junioren das Spiel überhaupt erst kennen. Jugendliche haben schon kapiert, wie die Welt funktioniert, lesen in der Schule Goethes Faust. G-Junioren sind zu Beginn ihrer Fußballkarriere hingegen noch im Kindergarten.


    Ich habe meine Mannschaft seit der G2 begleitet, nun geht für sie die E-Jugend zu Ende. Daher behaupte ich, diese Altersklassen ganz gut zu kennen. Und da bin ich davon überzeugt, dass Kinder im G- und F-Alter in der großen Mehrheit regelkonform spielen wollen. Man muss ihnen als Trainer aber die Regeln erklären, sie tun sich natürlich erst einmal schwer mit einigen Konzepten. Aus ist noch einfach, ebenso Tor. Aber dann wird es schon schwieriger. So ist es zunächst für viele Kinder klar, dass ein Foul vorliegt, wenn sich ein Spieler weh tut. Stimmt ja so aber nicht. Dann gibt es die Frage, wie viel Körpereinsatz noch in Ordnung ist. Wozu und wie darf man die Arme einsetzen? Wann liegt ein Handspiel vor? Was ist gefährliches Spiel. Bei letzterem kommt erschwerend hinzu, dass viele Kinder davor zurück schrecken, mit dem Kopf zum hohen Ball zu gehen und daher bei der Eroberung von herum gebolzten Bällen, die man in dieser Altersklasse auch häufig sieht, sich oft mindestens ein Fuß auf Brusthöhe oder noch darüber befindet. Die technischen Regeln sind dagegen Pipifax.


    Bezüglich dieser schwierigeren Fälle ist es Aufgabe der Trainer, ihren Spielern ständig zu vermitteln, wo die Grenzen zwischen Erlaubtem und Unerlaubtem liegen, sie darin zu unterstützen, sich dieser Grenzen bewusst zu werden. Da muss man als Trainer dran bleiben, dann geht das auch, letztlich geht es ja um den Gedanken des Fair Play, und Kinder haben ein sehr ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden. Dem widersprechen hingegen häufig die Entscheidungen der Schiedsrichter im KiFu-Bereich. Das sind nämlich oft Aushilfsschiedsrichter, die aus der Elternschaft rekrutiert werden, oder Jugendspieler. Die Eltern sind oft unerfahren und vom Fernseher her die Bundesliga gewohnt, pfeifen also nach meinen Erfahrungen eher seltener ab, als die Kinder unterbrechen würden. Jugendspieler sind oft geprägt von dem typischen Verhalten ihrer Altersklasse, was sich aber auch nicht so ganz mit dem von Kindern deckt. Das soll jetzt gar keine Kritik an diesen beiden Personengruppen sein, sondern nur beschreiben, was man oft sieht, und was die spielenden Kinder dann verwirrt und verunsichert. Dazu kommen noch die unvermeidbaren Fehlentscheidungen der Schiedsrichter in Situationen, die die beteilgten Akteure selbst ganz klar und richtig entscheiden können. In diesem Zusammenhang bin ich übrigens immer wieder stolz auf meine Jungs, wenn sie den Schiri auf eine Fehlentscheidung hinweisen, die zu ihren Lasten kritisiert wird, also bspw. dass letzte Woche unser Torhüter darauf hinwies, dass es eine Ecke gegen uns statt des Abstoßes, auf den der Schiri entschieden hatte, geben musste.


    Ich habe selbst mit E-Junioren des älteren Jahrgangs, die noch nie nach FPL-Regeln, sondern in Spielen gegen andere Vereine immer nur mit Schiedsrichtern gespielt haben, überwiegend gute Erfahrungen gemacht, wenn der Schiri weg gelassen wurde. Natürlich ist es sinnvoll, sie vor dem Spiel darauf hinweisen, dass es keinen Schiri gibt, dass sie ja aber alle die Regeln kennen und auch ihr eigenes Handeln gut beurteilen können. Dass außerdem derjenige fair behandelt wird, der selbst auch fair agiert. Es war dann zwar immer noch gut, wenn ein neutraler Beobachter zugegen war, der ab und an deutlich, aber freundlich auf die Regeln, die in dieser Altersklasse auch schon ganz gerne mal gedehnt werden, hinwies, aber man kann so oft ganze Spiele ohne Eingriff von außen durch spielen lassen.


    Diese Spielweise leistet, wie ich meine, einen wichtigen Beitrag dazu, dass Kinder lernen, das Spiel eigenverantwortlich und in einer fairen, sportlichen und freundschaftlichen Atmosphäre durchzuführen. Natürlich gehören richtig gepolte Trainer unbedingt dazu, aber auch da bin ich vor dem Hintergrund meiner mittlerweile sechsjährigen Erfahrung in diesem Bereich durchaus optimistisch.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Aus meiner sicht sind die Eltern das Hauptproblem. Wenn ich es schaffe, diese vom Spielfeldrand zu verbannen, habe ich schon viel geschafft.


    Fingerzeigen bringt an dieser Stelle gar nichts, es gehören alle dazu: Spieler, Trainer, Eltern, Verantwortliche im Kreis und weiter oben. Alle sind Teil des Systems, jeder hat seine Pflichten. Ich kenne Eltern, die 'das Problem' oder Teil dessen sind, ich kenne aber auch Trainer, auf die das zutrifft. Wenn Trainer Teil des Problems sind, wirkt sich das leider viel schlimmer aus, weil sie ihre ganze Mannschaft beeinflussen, während einzelne Eltern hauptsächlich auf ihre eigenen Kinder wirken. Es gibt auch Kinder, die Teil des Problems sind, der Grund dafür liegt aber nur in den seltensten Fällen bei ihnen, sondern ist fast immer bei ihren Eltern oder Trainern zu suchen.


    NAtürlich "sollen" Trainer die Regeln im training erklären, aber mal ehrlich, wieviele Trainer kennst du, die mal eine regelstunde einbauen.


    Das bringt bei G- bis E-Junioren auch nichts. Aber sie spielen doch viel im Training. Da kann der Trainer immer wieder Regeln erläutern, besonders gut, wenn er selbst am Spiel teilnimmt. Er sollte dabei nicht ständig das Spiel unterbrechen, aber so schwer ist es nicht, Situationen zu erkennen, in denen sich ein paar Worte anbieten.


    Kinder ohne Schiri kenne ich zu genüge vom Bolzplatz. 12 Kinder spielen, und der beste bzw. der mit dem Ball hat recht. Die kleinen, schüchternen bekommen selten die Chance. Das kann man ohne weiteres auf Aus und Fouls genau so sehen.


    Um das zu regulieren und in sinnvolle Bahnen zu lenken ist ja aber eben der Trainer da. Es ist gerade seine Aufgabe, die Spieler von der Sinnhaftigkeit des Fair-Play zu überzeugen. Ein Schiri ist dazu nicht in der Lage, dazu hat er viel zu wenig Kontakt zu den Spielern.


    Trainer die versuchen von außen ein Spiel zu leiten, kenne ich auch. das sind nämlich die, die an Schidsrichtern rummäkeln. Und genau diese werden bei strittigen Theman auch recht bekommen.


    Letzteres sehe ich nicht so, ich kenne auch Schiedsrichter, bei denen ständige Einflussnahme von Außen zum genauen Gegenteil führt.


    Bei Minikickern oder teilweie F-Jgd gebe ich dir vieleicht sogar noch recht. Bei E-Jgd aber nicht mehr. Da sieht auch nur jeder seine Leistungen und seinen Vorteil.


    Das hängt, wie ich meine, ganz und gar davon ab, wie sie konditioniert wurden und werden. Sicher werden Kinder, je älter sie werden, verstärkt und teilweise auch in betrügerischer Absicht versuchen, die Regeln zu ihrem Vorteil zu dehnen oder gar diesbezüglich zu lügen. Dem begegnet die FPL ja aber mit dem Spielleiter. Ich habe auch bei E-Junioren, wie oben beschrieben, gute Erfahrungen mit einem neutralen Spielleiter gemacht, der strittige Situationen entschied, bei nachlassender Regelbefolgung auf diese hinwies (ohne gleich beim ersten mal das Spiel zu unterbrechen) und in schweren Fällen die Partie unterbrechen kann.


    Nachtrag, sry: Alleine schon die Eltern vom feldrand wegzubekommen ist eine große Aufgabe. Versuch mal Sponsoren vom Feldrand wegzulotsen. Oder Freunde des Vorstandes


    Ich habe damit bisher keine großen Probleme gehabt. Man muss freundlich und bestimmt auftreten, evtl. den Grund erklären, aber dann geht das eigentlich immer.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Viele Aspekte der FPL sind aus meiner Sicht Schritte in die richtige Richtung: Abstand der Eltern und gemeinsame Coachingzone der Trainer sind sicher Punkte, die zur Entspannung des Spiels führen. Einzig beim Verzicht auf den Schiri bin ich unsicher. Zum einen weil meine Erfahrungen mit Schiris in der G und F fast ausnahmslos positiv sind, zum anderen weil der Verzicht auf den Schiri möglicherweise einer unsauberen Spielweise Vorschub leistet (siehe z.B. die Diskussion in Wird das Fairplay-Verhalten eines 7 bis 9-Jährigen durch die Einführung der FairPlayLiga im Kinderfußball beeinflusst?). Unsaubere Spielweise meint dabei Rempeln oder der ausgetreckte Arm im Zweikampf. Fachkundige Fernsehreporter bezeichnen das gerne als "Nicklichkeiten" :). Das ist ein Punkt, der dringend weiter beobachtet werden sollte. Allerdings ist es eben auch an uns Trainern, den Kindern im Training sauberes Zweikampfverhalten beizubringen. Und ab der E gibt es ja in der FPL den Spielleiter.


    In der Summe überwiegen für mich die Vorteile. Die FPL löst nicht alle Probleme, aber sie ist ein Schritt weg vom Kampf hin zum Spiel. Sie wird für viele Kinder Stress reduzieren und so mehr Spaß erzeugen. Das gefällt mir.


    Grüße
    Oliver

  • Stimmt, Don Quijote, die Nickeligkeiten stellen eine Herausforderung dar. Leider sind da verschiedene Trainer auch tatsächlich häufig unterschiedlicher Ansicht. Ich hatte vier Spieler im Team, die zwei Jahre lang parallel zu unserem Training wöchentlich in die Fußballschule gingen, wo das durchschnittliche Niveau der Spieler schon auch höher als bei uns war. Von dort brachten sie ein deutlich körperbetonteres Spiel, häufig ausgestreckte Arme, Trikotzupfer und das Muster, auf Gedeih und Verderb weiter zu spielen, bis der Schiri unterbricht, mit. Davon war ich recht wenig begeistert, auch wenn ich andererseits zugeben musste, dass einige meiner Spieler zu zurückhaltend und kontaktarm gespielt haben. Wenn die beiden Trainer bezüglich der zulässigen Härte unterschiedliche Auffassungen haben, dürfte es auch mal unbefriedigende Situationen geben, in denen man sich eine neutrale Instanz wünscht. Speziell bei den zwar wenigen, aber ganz schwierigen Fällen, die wohl fast jeder kennt, wünsche ich mir eine gewisse Sanktionsoption. Zu diesem Punkt würden mich auch die Meinungen von Uwe und Ralf interessieren.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)


  • Uwe,


    ich habe zwar einiges über die FPL gelesen, aber ich finde irgendwie keine Sanktionsmöglichkeiten. Was passiert denn konkret, wenn die Trainer es nicht mit Abstand über die Bühne bringen? Gibt es Stichproben, ob Fanzone, Coachingzone etc. auch eingehalten werden?

    "Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind."
    Terry Pratchett

  • Die Gebetmühlen mahlen nun mal erschreckend langsam, dagegen sein, blockieren, auf Bestehendes setzen ist soviel leichter, darum bei einer Mehrheit (wie eben der spekulativ "vorgestellte" S., der offenbar gar nichts genauer liest, aber wohl schon immer alles besser gewusst hat - Demokratie als Kreuzchenmachen zwischen Partyjubeln u. Buh-Rufen à la DSDS) beliebter als der Aufbau von etwas Neuem. Das habe ich mit der BLfK vor Ort bitter in ca. 3 Jahren erfahren, wie gesagt: sie blieb eine Totgeburt. Die FPL geht inhaltlich weniger weit, ist dafür weitreichend wirksam - daher besser, denn nur Ergebnisse zählen nun mal am Ende: nur sie nützen Kindern real, meine Prinzipienreiterei nützte nichts, im Gegenteil: die eigenen Kinder wurden diskriminiert, um schadenfroh ihren Vater mit Häme zu bestrafen! Umgekehrt werden eben Kinder aus den inneren Zirkeln o. mit Eltern-Vitamin-B protegiert: der Trainersohn ist fast immer dabei, fürs Sponsorenkind ist Platz, der Sozialfall mit schwierigem Papa (eigentlich so genug gestraft vom Leben) muss dafür draußen bleiben: C'est la via...


    PS: Grad werden wieder beide Teams meiner Söhne von ihren Vereinen kaputt gemacht, da Erwachsene sich o. ihre Söhne nur so am besten selbst versorgen können. Na ja, nützt nichts, müssen sie wieder mal wechseln, man ist eben ohnmächtig dagegen. Da kann eine FPL leider, leider auch nicht für mehr Bewusstsein sorgen: sie wird intern sogar umgesetzt, vor allem das Eltern-auf-Abtand-halten, das gut zum sonstigen Kungeln passt...

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    Einmal editiert, zuletzt von Kicker ()

  • Wenn die beiden Trainer bezüglich der zulässigen Härte unterschiedliche Auffassungen haben, dürfte es auch mal unbefriedigende Situationen geben, in denen man sich eine neutrale Instanz wünscht.

    Mir geht es ja sogar um den Fall, dass BEIDE Trainer von außen sehen, dass ein Foul vorlag (z.B. Zweikampf mit ausgetrecktem Arm), aber die Kinder alle weiter spielen. Sollen die Trainer dann das Spiel unterbrechen?


    Speziell bei den zwar wenigen, aber ganz schwierigen Fällen, die wohl fast jeder kennt, wünsche ich mir eine gewisse Sanktionsoption. Zu diesem Punkt würden mich auch die Meinungen von Uwe und Ralf interessieren.

    ich habe zwar einiges über die FPL gelesen, aber ich finde irgendwie keine Sanktionsmöglichkeiten. Was passiert denn konkret, wenn die Trainer es nicht mit Abstand über die Bühne bringen? Gibt es Stichproben, ob Fanzone, Coachingzone etc. auch eingehalten werden?

    Eigentlich hoffe ich ja auf ausreichend Einsicht bei den teilnehmenden Vereinen, aber eine Antwort auf die Frage wäre dennoch interessant.


    Grüße
    Oliver

  • Richtig, Don Quijote,


    ich hoffe auch auf Einsicht. Bei uns zumindest werden es auch (hoffentlich nocH) ohne FPL immer weniger Brüllaffen.


    Trotzdem interessiert mich, ob es da Möglichkeiten gibt. Und auch Deine Frage ist sehr interessant. Die kann man, glaube ich, auch auf den Spielleiter übertragen. Gibt halt Kinder, die sagen nichts und wenn dann ein klarer Regelverstoß begangen wird, greift man dann ein oder nicht?

    "Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind."
    Terry Pratchett

  • Mir geht es ja sogar um den Fall, dass BEIDE Trainer von außen sehen, dass ein Foul vorlag (z.B. Zweikampf mit ausgetrecktem Arm), aber die Kinder alle weiter spielen. Sollen die Trainer dann das Spiel unterbrechen?


    Das würde ich den Trainern überlassen. Wenn es einmal vorkommt, würde ich noch nichts machen. Wiederholt es sich, würde ich den Kontakt zum Trainerkollegen suchen, und einen Plan of Attack absprechen. Dann würden wir wohl beim nächsten Auftreten das Spiel tatsächlich unterbrechen, gemeinsam auf den Platz gehen, den Spielern erklären, was da falsch war, wie es richtig ist. Allerdings würde ich dann auf 'Schiedsrichterball' entscheiden, d.h. die Mannschaft, die nicht in Ballbesitz war, bitten, den Ball zu den anderen rüber zu kicken und damit das Spiel fort zu setzen.


    So ähnlich habe ich das auch schon in einem Freundschaftsspiel gemacht, als wir bei einem Verein zu Gast waren, der bei unserem Fair-Play-Turnier Anfang des Jahres den Futsalball und das Spiel ohne Schiri kennen gelernt hatte, und beides zu dieser Gelegenheit auch auf dem Kunstrasen zur Anwendung bringen wollte. Wir hatten natürlich nichts dagegen, obwohl ich den Futsalball draußen schon etwas befremdlich fand. Da gab es in seinem Team jedenfalls einen Spieler, der übermäßig engagiert zu Werke ging. Übermotiviert halt, häufig zwar noch im Rahmen des erlaubten, aber in mindestens 50% seiner Zweikämpfe ließ er seinen Gegenspieler auf dem Boden zurück. Da unterbrach ich irgendwann tatsächlich eigenmächtig das Spiel, sprach mit dem Spieler, und bat dann mein Team, den Gastgebern den Ball zu zu spielen, damit es weiter gehen kann. Ich glaube, wir waren gerade in Ballbesitz. Dann bin ich aber natürlich sofort zum Trainer der Gastgeber gelaufen und habe um Verständnis gebeten, was aber kein Thema war.


    Will sagen: wenn die Trainer sich einig sind, sehe ich von vornherein keine Probleme.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Trainer sollen gemeinsam - sich zum Kinderspiel als Selbstzweck "zusammenraufend" - das Spiel wie "ein" Schieri leiten: wenn beide einvernehmlich nichts sehen (was ja vorkommt, da Fouls subjektiv beurteilt werden), dann geht's weiter u. war der Arm eben gar nicht so weit draußen. Sonst: erklärend unterbrechen. Apropro Einsicht: wenn es die gäbe, bräuchte es die FPL ja gar nicht. Vielerorts ist die Atmosphäre aber recht vergiftet (eben eher wie beim Hahnenkampf denn Kinderspiel): Wer sollte nun jeden Ort einzeln begutachten, ob die FPL vor Ort nötig sei? Abwegig, oder?
    Trotzdem können Trainer wie Eltern weiter Kinder beschallen, beschimpfen, nur eben aus 5 Meter Entfernung bzw. mit dem Gegnertrainer neben sich. Daher entlastet die FPL keinen generell von Zivilcourage: da aktiv einzuschreiten, den Mund aufzumachen, wo kindliche Integrität zu bechützen wäre. Da sie aber meist mangels Mut und Engagement fehlt, tut eine FPL Not: aber bitte mit allen Elementen, statt dass man sich nur herauspickt, was einem gut ins eigene Konzept, eben z.B. die berühmte Hinterzimmer-Politik ohne die "gemeinen" Eltern als Kindervertreter, passt. Denn so unterläuft man den Geist der FPL: Fairness ins Herz eines jeden zu bringen statt nur formal von oben, eben z.B. per Schieri (bei den Jüngsten de facto selten ein echter "Unparteiischer", meist Eltern, der Co o.a., wodurch man oft "Schiebung" erleben muss, was dann wieder zu lauter Streiterei führt!!!) zu verordnen. Daher ist m.E. gerade der Verzicht auf Schieris das wichtigste Kernelement: selbst verantwortlich sein, Respekt zeigen u. für den gern beschworenen "guten Sport" statt die eigene Fraktion, für Fairplay entscheiden statt unmündig dafür Dritte zu "benötigen": was im KiFu echt ein Armutszeugnis bedeutet!

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Nett, wie man durchs schreiben glaubt einen sehen zu können. wenn ich zur Zeit euch beschreiben sollte (und das ist (hoffentlich) sicherlich falsch), dann würde ich euch als Langhaarige Bombenleger sehen mit einer Tüte Hasch im Mund und Büchern von Sigmund Freud :) Aber wie gesagt, schon komisch wie man sich die Leute vorstellt^^ Sry dafür


    Stefan67: du hast aber noch einiges vergessen (z.B. Gammler, Hippies, Faulenzer, Komunistenschweine, usw.). Am besten, du lässt dir alte Zeitungen aus den 70-er Jahren kommen. Da steht das alles drin, womit man seinerzeit junge Leute, die sich ihre eigene Meinung bilden und vertreten wollten, beschimpft hat. Ich vermute aber mal, du bist noch zu jung, um den historischen Hintergrund aus den Zeiten des "kalten Krieges" zu kennen. Auch brauchtest nicht mit dem Gefühl aufzuwachsen, ob dein Vater ein normaler Soldat oder ein Massenmörder war! Freue dich darüber! Aber lassen wir das. Denn es geht hier um ein Forum für Fussballbegeisterte und nicht fordergründig um politischen Meinungen!

    Wenn es also keine sportlichen Hinderungsgründe gibt, die FPL einzuführen, dann sollten wir das Risiko eingehen! Vielleicht werden ja auch Skeptiker durch die Erfahrungen aus den bereits freiwillig eingeführten FPL-Gebieten überzeugen können? Dort, wo es bislang keine Probleme mit Eltern- und Trainerausschreitungen gab, wird sich nicht viel ändern. Aber dort, wo bislang die Interessen der Kinder nicht im Mittelpunkt standen, wird es Verbesserungen geben.


    Die Frage nach Sanktionen gegenüber Eltern und Trainer, die sich nicht korrekt verhalten, ist berechtigt. Sie liegt zunächst einmal in den Händen der Vereine, diesen Leuten deutlich zu zeigen, das man dieses Fehlverhalten nicht duldet und im Wiederholungsfall mit Stadionverbot droht! Versagt der Verein, ist die nächste Instanz in der Verantwortung. Es muß klar werden, das als Ziel ein kindgerechter Rahmen verlangt und auf die Einhaltung geachtet wird.

    • Offizieller Beitrag

    Um hier die wichtigste Frage zu beantworten.


    Ich würde mir mehr Sanktionsmöglichkeiten bei Nichteinhaltung der Regeln wünschen. Bedenkt bitte, ein großer Kritikpunkt am FPL-System ist die Einschränkung der Erwachsenen. Ein "Strafsystem" ist momentan wahrscheinlich der falsche Ansatz und bedeutet weitere "Kämpfe".


    Viel wichtiger wäre, dies ist meine persönliche Meinung, dass unser Dachverband endlich aus dem Knick kommt und richtig durch Öffentlichkeitsarbeit unterstützt. Dort muss man endlich die Angst ablegen, Ehrenamtler zu verlieren. Wir stehen ständig im "Feuer" und die, die richtig unterstützen könnten, finden das zwar gut, aber schauen nur zu. Zugegeben, die Unterstützung wird größer, aber es reicht noch lange nicht. Da kann ich mich mit Ralf auch drüber streiten, ich bin da mehr der "Elefant im Porzellanladen".


    Ich weiß, es ist etwas schwammig, aber irgendwo muss die Vernunft der Erwachsenen doch anfangen. Nehmen wir die "Fanzone": wenn Zeitungen schon Titeln "Zombies weg vom Spielfeldrand", wie soll das bei den Eltern ankommen? Solche Titel sind überhaupt nicht hilfreich und wenn man jetzt noch Strafen ausspricht, dann geht die Post richtig ab.


    Die FPL ist eine ganz "zarte Pflanze" und sie wird nicht überall funktionieren, dies hängt von den Initiatoren ab. Dort wo sie sich durchsetzt, ist das alles in ein paar Jahren kein Thema mehr, weil man es nicht anders lennt.