Ein Paule, der einfach nicht will

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  • So, dann geb ich mal wieder ein Update:


    Der Junge war am Freitag zum Training da. Selbes Verhalten wie immer, kaum zum Ball etc. Ich habe ihn dann beim Abschlussspiel die Mannschaften wählen lassen, zusammen mit dem Jüngsten meiner Mannschaft, der gegen die anderen ebenfalls kaum "Land" sieht, mir aber motiviert erscheint. Der Paule unseres Threads schien nicht sehr begeistert und hat als erstes seinen besten Freund, danach dann scheinbar willkürlich gewählt (vielleicht nach Beliebtheit, das kann sein, bei den Freundschaftsstrukturen blick ich nicht ganz durch). Ganz im Gegensatz dazu das jüngste Kind! Der hat sich wirklich einzeln die besten rausgepickt, wahnsinn, genau so hätte ich gewählt, wenn ich das Spiel gewinnen wollen würde. 8o Die Folge war, dass unser Paule mit seiner Mannschaft 0:4 abgewatscht wurde, und das Ergebnis war auch nur so niedrig, weil ich ein bisschen früher Schluss gemacht habe. Der Jüngste hat aber das ganze Spiel gestrahlt, wenigstens einem habe ich eine Freude bereitet! :D Wählen lassen werde ich trotzdem nicht mehr so schnell, einer der "Starken" hat das ganze Spiel über geweint, weil er in der schwachen Mannschaft spielen musste. Na ja, auch das Verlieren muss man lernen...


    Am Samstag hatten wir dann ein Freundschaftsspiel. Und so schlimm wars fast noch nie. Ich habe mir gedacht, dass ich ihn 1. von Anfang an spielen lasse und 2. das für ziemlich lange, damit er vielleicht reinfindet. Der Junge stand praktisch aber wieder nur das ganze Spiel auf einem Fleck und wenn ein gegnerischer Spieler kam, hat er ihm eifrig Platz gemacht. Diesmal ist er nicht mal ein bisschen zum Ball gegangen, wenn der auf ihn zugerollt kam. Ich wollte dann nach dem Spiel unbedingt mit den Eltern reden, habs aber schlichtweg versäumt, weil ich mich wieder um sovieles danach kümmern musste (kennt ihr ja wahrscheinlich auch ;) ).


    Am Sonntag habe ich dann ein Extratraining gemacht für die, die nicht beim Spiel dabei waren oder schon am nächsten Tag wieder Lust haben. Der Paule war nicht da, aber gegen Ende des Trainings ist die Mutter aufgetaucht, weil ihr älterer Sohn ein Spiel hatte. Sie hat mir mitgeteilt, es tue ihr leid, aber ihr Junge hätte heute keine Lust gehabt. Und diesmal hab ich die Gelegenheit beim Schopf gepackt. Ich habe ihr gesagt, dass mir bei ihrem Jungen in letzter Zeit ein bisschen die Motivation fehlt. Die Mutter hat daraufhin zugegeben, dass ihr Sohn in letzter Zeit mehrmals keine Lust auf Fußballspielen hatte und deshalb auch nicht ins Training gegangen ist. Außerdem hat sie von sich aus gesagt, dass er ja beim Spiel am vorigen Tag ja praktisch nicht vorhanden war. Ihr Sohn hätte ihr das danach begründet, dass er "Seitenstechen" hatte. Sie habe ihm daraufhin keinen Vorwurf gemacht, aber sich insgeheim gedacht: "Aha, ab der 1. Spielsekunde Seitenstechen, ist ja interessant". Und sie hat gesagt, dass ihr Mann genau in diesem Augenblick ein ernstes Gespräch mit ihm führt, ob er denn noch überhaupt wollen würde. Auf meine Frage, ob das mit dem Fußballverein vom Jungen selbst ausgegangen wäre, sagte sie eindeutig ja. Die Mutter hat noch hinzugefügt, dass er allgemein ein ziemlicher Sportmuffel und eher Theoretiker wäre und ihr deshalb wichtig wäre, dass der Junge einen Sport betreibt, auch wegen der sozialen Komponente. Zudem würde er immer ziemlich lange brauchen, um in etwas reinzufinden. Zufälligerweise musste ich dann beim Spiel ihres älteren Sohnes auch noch als Schiedsrichter einspringen, weil kein anderer gefunden wurde (jaja, wieder mal Freizeit ade).


    In der Halbzeitpause war dann der Vater da und hat mich angesprochen. Er hat gesagt, dass sein Sohn ihm nach dem längeren Gespräch versichert hat, dass er es jetzt noch einmal versuchen will und wieder mehr mitmachen will. Der Vater hat mir auch gesagt, dass der Junge ja immer gerne ins Training gehen würde. Ehemm...da haben Vater und Mutter sich aber jetzt auch nicht geeinigt, was sie mir gegenüber sagen, oder 8| ? Aus der einen Sicht gefällt ihm das Training, aus der anderen nicht... Beide Eltern haben dann gesagt, sie verstünden es aber, wenn ich sagen würde, er behindere und verlangsame das Training nur und deswegen wäre es vielleicht besser, zumindest mal auszusetzen. Daraufhin habe ich dann sofort abgewehrt und nochmal die Grundsatzfrage gestellt, ob er SELBST denn Fußball spielen wolle. Da sie ja sagten, habe ich ihnen erwidert, dann gäbe es gar keine Alternative: Der Junge bleibt!


    Nach dem Spiel war der Paule dann auf einmal da (wollte wohl die 2. Halbzeit seines Bruders anschauen). Als er mich dann gesehen hat, ist er freudestrahlend auf mich zugelaufen, und hat gerufen, er will auf alle Fälle weitermachen. Da habe ich ihn dann angelächelt und habe ihm versichert, dass mich das sehr freut. Und ja, das habe ich ehrlich gemeint! :rolleyes:


    Leider ist das nächste Training erst am Freitag übernächster Woche, bis dahin kann ich euch deshalb nichts Neues berichten.


    Am Tag davor (Vatertag) habe ich allerdings ein Turnier. Meine Frage an euch ist: Würdet ihr da den Jungen mitnehmen, um ihm mein Vertrauen zu zeigen oder lieber erstmal das nächste Training abwarten, um ihn nicht zu überfordern? Da ich immer nur 9 meiner 14 Jungs mitnehme und er bisher genauso oft "ausgesetzt" hat wie die anderen Jungs, kann ich da jetzt frei wählen, ob er mitkommt. Ich wäre euch über eine Anwort sehr dankbar!


    Gruß,


    ReMigius


    "Gerade im Fußball passieren in schöner Regelmäßigkeit Wunder."

  • tobn: Der beschriebene Paule kam vor einem Dreivierteljahr gleichzeitig mit 5 anderen Kids neu in eine bestehende Mannschaft, die aus 8 Kids bestand. Ich glaube vom "Phänomen" des Neulings ist deshalb hier nicht auszugehen, zumal sich die Kids ja schon von der Schule kennen und deshalb auch voneinander wissen, wie gut der jeweils andere Fußball spielt. Davon, jemanden nach wenigen Wochen als untalentiert abzuschreiben, war ja nicht die Rede. Erstens ist der Junge seit einem Dreivierteljahr in der Mannschaft. Zweitens gehört einem Trainer, der in der G-Jugend Jungs wegen Talentlosigkeit nicht aufnimmt oder rausschmeißt, schlicht und einfach das Amt entzogen.


    MilkyWay: Keine Angst, ich bin dir nicht böse. Allerdings war das mit dem Pfosten bei weitem nicht das einzige Phänomen, die anderen habe ich dann weiter unten aufgeführt. Nur hast du die wahrscheinlich nicht durchgelesen. ;)


    Tirus: Das mit dem Selbstbewusstsein trifft hier auf alle Fälle zu. Das hat mir die Mutter auch gestern nochmal bestätigt, dass er deswegen wahrscheinlich auch gehemmt ist. Ich habe jetzt 2 Lösungsansätze (ich kann auch beide zusammen versuchen). Bitte teilt mir dazu alle eure Meinung mit:


    1. Wir haben seit 2 Wochen eine 2. G-Jugend, die nur einmal in der Woche für eine Stunde trainiert. Hier werden mehrere Jungs wahrscheinlich noch eher schwächer sein. Wie wäre es, wenn unser Paule versuchsweise da zusätzlich mittrainiert? Glaubt ihr, er bekommt dadurch mehr Selbstvertrauen, weil er sich mit "Schwächeren" messen kann, oder nimmt ihm das Selbstvertrauen, weil er sich "ausgemustert" fühlt und wahrscheinlich fast alle Jungs neu für ihn sind? Ganz wichtig: Er macht weiter im normalen Pensum bei mir mit, denn ansonsten würde sicherlich letzteres zutreffen!


    2. Der Vater hat mir erzählt, dass er mit dem Jungen auch ein paar Spielzüge theoretisch durchgegangen ist, um zu "testen", ob er vielleicht deshalb nicht mitmacht, weil er die Spiele nicht "überreißt". Da habe der Paule aber alles vollkommen verstanden. Die Eltern haben ja auch gesagt, dass der Junge eher ein Theoretiker ist. Glaubt ihr, er versteht es, wenn ich mit ihm rede und ihm deutlich mache, dass sein Ansatz bisher "unklug" war. Das er nämlich eben mitmachen müsse, damit er nicht schlecht ist, und dass er nur dann von außen schlecht wirkt, wenn er genau nicht mitmacht! Oder soll ich ihn lieber nicht bedrängen und erstmal in Ruhe lassen? Ich denke mir halt, da er klug ist, könnte er diesen Zusamenhang begreifen...


    "Gerade im Fußball passieren in schöner Regelmäßigkeit Wunder."

  • Es kann sicher nicht schaden, wenn er zusätzlich bei den anderen mittrainiert. Du kannst es ihm ja entsprechend verkaufen. So lange die Mitspieler es nicht gegen ihn verwenden!?

  • koeppchen: Wie meinst du denn, dass ich es ihm "verkaufen" könnte? Im Moment fällt mir da nicht wirklich etwas ein, was nicht gelogen wäre.


    "Gerade im Fußball passieren in schöner Regelmäßigkeit Wunder."

  • Hm du bist sein Trainer und willst, dass er sich weiterentwickelt. Das ist doch kein Grund zu lügen!?
    Sag ihm, dass du ihn beobachtet und dir ein paar Gedanken gemacht hast. Und dass du der Meinung bist, es würde ihm gut tun, noch öfter Fußball zu spielen, um besser zu werden. Ganz toll ist, dass es in der Nachbarmannschaft diese Gelegenheit gibt, der Trainer dieser Mannschaft ist einverstanden! Du schlägst vor, dass er das doch mal ausprobiert, es kann ja nichts schiefgehen. Wenn er es ausprobiert und es gefällt ihm nicht, dann ists auch nicht schlimm, dann läuft alles wie bisher. Aber er soll es unbedingt mit positiver Stimmung angehen, denn es ist eine Gelegenheit, und eigentlich gibts nichts zu verlieren.

  • Oder soll ich ihn lieber nicht bedrängen und erstmal in Ruhe lassen?


    Genau das, würde ich in diesem Falle tun.


    Bedrängt wird er doch schon im Elternhaus. G-Jugendspieler, der von seinem Vater Spielzüge erklärt bekommt (!!!), im Elternhaus vermittelt bekommt, dass er Theoretiker
    (was ist das eigendlich bei einem 6jährigen?) ist, unbewusst vermittelt wird, dass er das praktisch ja eigendlich nicht kann.
    den Eltern zu gefallen (normal für Kinder) muss er sich ja unbewusst so verhalten.


    also setz einen Gegenpol und lass ihn doch einfach mal in Ruhe.



    bin immer wieder überrascht, was viele, sowohl Eltern wie Trainer, von 5 und 6jährigen erwarten.
    offensichtlich sogar schon Einteilung in Bessere und Schwächere. das in der G-jugend?


    wenn ich so einiges lese hier, komme ich mehr zu der Überzeugung, dass mein Weg gut war:


    Neugrundung einer G


    1 Jahr lang nur Training (d.h. ballorientierte Sportstunde), im 2. Jahr keine Teilnahme am Staffelspielplan s, sondern nur glegendlich Freundschatsspiele und selbsorganisierte
    Kleinstturniere.


    jeder Neuhinzukommende durfte erstmal 3 Monate am Trainingsbetrieb teilnehmen, bevor er zum Spieleinsatz kam.


    Folge: überehrgeizigen Eltern, die ihre Kinder in diesem Alter ja entscheidend beeinflussen, wurde erstmals der Zahn gezogen.
    die Kinder konnten somit frei von jedem Druck und vor allem ohne der Erwartungshaltung von Eltern ausgesetzt zu sein, die ersten Schritte zum Fussball unbeeinflusst
    vollllziehen.


    gerade den "Pauls", von denen einige zu mir kamen, normal für diese Altersstufe, konnten sich ganz anders entwickeln.


    und zu Beginn der F waren dann einige "Pauls" keine "Pauls" mehr.


    wäre meine Truppe nicht reif gesesen, hätte ich das auch noch so in der F durchgezogen.


    es gibt keine Verpflichtung an den staffelrunden teilzunehmen.


    für mich war das praktizierter Kinderfussball.


    gg


    gg

  • koeppchen: Jetzt verstehe ich, was du meinst. Danke! :)


    guenter: Sei mir nicht böse, aber ich glaube, dass hier einige den Thread ein bisschen in den falschen Hals bekommen. Deinen anderen Beiträgen im Forum nach zu folgen, haben wir beide eigentlich genau die selbe Sichtweise, was Kinderfußball betrifft. Nur bist du vielleicht etwas diplomatischer als ich...


    Denn seien wir doch mal ehrlich: Auch im G-Jugend-Fussball gibt es "Schwächere" und "Bessere". Nur weil man die "Schwächeren" als "noch nicht so weit" oder noch positiver umschreibt, bleibt ja doch der Fakt letztendlich bestehen: Mit einigen kann man schon etwas anspruchsvollere Übungen machen, mit den anderen noch nicht. Das ist doch auch ganz normal, und ja, auch ich war früher im Fußball einer der "Schwächeren". Wichtig ist doch nur, dass man alle gleich behandelt, die "Stärkeren" nicht bevorzugt und vor allem nicht häufiger einsetzt als die anderen. Und die "Schwächeren" habe ja auch alle Möglichkeiten, zu den anderen aufzuschließen oder sie zu überholen. Eigentlich finde ich die Einteilung sogar wichtig, da man das Training immer individuell an die momentane Leistungsfähigkeit anpassen muss.


    Von 5 bis 6 jährigen erwarte ich erstmal weiter nichts, außer dass sie Spaß haben an dem was sie tun: Fußball spielen.


    Auch ich habe, seit ich die G-Jugend im März letzten Jahres gegründet habe, im ersten halben Jahr fast nur trainiert. Und auch ich werde bis zu den Sommerferien nur Freundschaftsspiele und Turniere haben. Danach werde ich zwar dann als F2-Jugend an der Staffelrunde teilnehmen. Aber was heißt das schon, denn die Staffelspiele sind ja im Grunde nichts anderes als Freundschaftsspiele? Bei uns gibts glücklicherweise in der F-Jugend auch keine Tabellen. Im Endeffekt gibts also einen fließenden Übergang, eben so, wie du es gemacht hast: Training -> Freundschaftsspiele, Turniere -> Staffelspiele.


    Und ja, auch ich mache sicher Fehler, und das nicht zu knapp.


    Ich meine, ich wurde von meinem Verein ohne Hilfeleistung vor einen Haufen Kindergartenkinder gesetzt mit der Aufforderung "Trainier die doch mal". In den eineinhalb Jahren bin ich Stammgast bei Soccerdrills, hab mir die Ausbildungsrichtlinien des DFB für Kinderfussball angeeignet, hab zigfach mit anderen "vorbildlichen" Trainern gequatscht (nicht mit denen, die gewinnen, sondern mit denen, bei denen die Jungs sichtlich Spaß hatten, unabhängig vom Erfolg), hab Bücher zum Kinderfussball gekauft und ausgeliehen.


    Dadurch weiß ich auch, dass ich im Prinzip eher als Kindergärtner fungiere denn als "echter" Trainer. Die wohl wichtigste Erkenntnis, die Vereine oft versäumen, ihren Trainerneulingen in der F- und G-Jugend im Voraus zu vermitteln.


    Und ich frag dann auch mal bei Problemen in einem Forum nach. So wie ich es gerade tue. :D


    So, guenter, erst mal Danke für die Hilfe. Jetzt habe ich noch eine abschließende Frage an dich. Mit "in Ruhe lassen" meinst du auch, dass ich ihn nicht in der anderen G-Jugend mittrainieren lassen soll, oder? :huh:


    "Gerade im Fußball passieren in schöner Regelmäßigkeit Wunder."

    Einmal editiert, zuletzt von ReMigius ()


  • Vielleicht fühlt sich der Junge dann auch indirekt dazu "gezwungen", Fußball zu spielen, weil das ja der ältere Bruder auch macht.



    dass sein Sohn ihm nach dem längeren Gespräch versichert hat, dass er es jetzt noch einmal versuchen will und wieder mehr mitmachen will.


    Aus der einen Sicht gefällt ihm das Training, aus der anderen nicht... Beide Eltern haben dann gesagt, sie verstünden es aber, wenn ich sagen würde, er behindere und verlangsame das Training nur und deswegen wäre es vielleicht besser, zumindest mal auszusetzen.


    guenter ist mir ein Stück zuvorgekommen, da ich es eigentlich gestern schon posten wollte. Passt aber zu seinem und doppelt hält besser.


    ReMigius


    Ich bin kein Typ, der bei solchen Sachverhalten um den heißen Brei redet. Und da du dir sehr viele Gedanken um das Kind machst, denke ich, dass es daher bei dir richtig ankommt. Lies dir mal die o.a. Zitate durch. Wenn ich als Erwachsener bei einem Problem von allen Seiten dicht gequatscht werde, nervt mich das und das sage ich dann auch deutlich. Und wenn es täglich oder zumindest mehrmals die Woche passiert entscheide ich irgendwann, wann Schluss ist oder nicht. Und nun versetz dich in den Knirps. Was erwartet ihr eigentlich für eine Antwort von einem 6-7jährigen wenn man ihn ständig fragt, ob er denn noch Lust hat ? Er will es doch allen recht machen und gerät so nur unnötig unter Druck. Daher mein Vorschlag ergänzend zu @guenters Statement:


    In Ruhe lassen. Kein Drama draus machen. Freu dich, wenn er zum Training kommt. Wenn nicht, ist das eben so. Du bist ja auch noch für einige andere Kinder zuständig. Aus dem Punktspielbetrieb würde ich ihn raus lassen. Ihm sagen, wenn du dazu Lust hast, sag Bescheid. Ihn dann langsam zu späterer Zeit auch an die Spiele gegen andere Mannschaften heran führen. Auf keinen Fall in der G-Jugend mittrainieren lassen.


    Insgesamt machst du aber in seinem Fall schon jetzt einen guten Job. Er ist dir nicht egal und du schickst ihn nicht weg. Da bist du schon mal vielen was voraus.

  • Ich meine, ich wurde von meinem Verein ohne Hilfeleistung vor einen Haufen Kindergartenkinder gesetzt mit der Aufforderung "Trainier die doch mal". In den eineinhalb Jahren bin ich Stammgast bei Soccerdrills, hab mir die Ausbildungsrichtlinien des DFB für Kinderfussball angeeignet, hab zigfach mit anderen "vorbildlichen" Trainern gequatscht (nicht mit denen, die gewinnen, sondern mit denen, bei denen die Jungs sichtlich Spaß hatten, unabhängig vom Erfolg), hab Bücher zum Kinderfussball gekauft und ausgeliehen.


    Dadurch weiß ich auch, dass ich im Prinzip eher als Kindergärtner fungiere denn als "echter" Trainer. Die wohl wichtigste Erkenntnis, die Vereine oft versäumen, ihren Trainerneulingen in der F- und G-Jugend im Voraus zu vermitteln.


    der fast normale Werdegang.


    eigendlich Wasser auf die Mühle für meine diversen Beitrage in anderen artverwandten Themen.


    gg

  • In Ruhe lassen. Kein Drama draus machen. Freu dich, wenn er zum Training kommt. Wenn nicht, ist das eben so. Du bist ja auch noch für einige andere Kinder zuständig. Aus dem Punktspielbetrieb würde ich ihn raus lassen. Ihm sagen, wenn du dazu Lust hast, sag Bescheid. Ihn dann langsam zu späterer Zeit auch an die Spiele gegen andere Mannschaften heran führen. Auf keinen Fall in der G-Jugend mittrainieren lassen.


    Ich glaube, da hast du etwas missverstanden. Ich trainiere selbst eine G-Jugend, wir haben nur Freundschaftsspiele und Turniere und keine Punktspiele. Die andere G-Jugend ist eine 2. Gruppe, die aufgrund des enormen Zulaufs an Kindern erst vor kurzem gegründet wurde. Würdest du ihn also ab sofort nicht mehr Freundschaftsspiele und Turniere mitmachen lassen? Ich weiß nicht recht, da muss er sich doch selbst besch***en fühlen, wenn er früher immer zu den Spielen durfte (und auch genauso lang wie die anderen eingesetzt wurde) und nun nicht mehr. Oder war dein Rat nur auf Punktspiele bezogen? Dank dir für eine kurze Antwort! :rolleyes:


    Insgesamt machst du aber in seinem Fall schon jetzt einen guten Job. Er ist dir nicht egal und du schickst ihn nicht weg. Da bist du schon mal vielen was voraus.


    Danke für die Blumen! Wenn ich das überschlage, hat mich der Junge jetzt auch schon mindestens 15 Stunden "gekostet", allein durch das Nachdenken und die in diesen Thread investierte Zeit. Aber ich sag immer, "richtig" Trainer oder gar nicht Trainer - eine Alternative gibts nicht :D


    "Gerade im Fußball passieren in schöner Regelmäßigkeit Wunder."

  • Zitat von »ReMigius«
    Danke für die Blumen!


    Wo du es gerade sagst. Ist heute nicht Muttertag ? Ich muss los. Wünsche dir noch viel Spaß mit Paule und dem Rest deiner Truppe !!



    Bist aber spät dran.


    meine Frau hat sich schon gestern ihren Kuchen für Muttertag gebacken.


    gg

  • meine Frau hat sich schon gestern ihren Kuchen für Muttertag gebacken.

    Tja, das ist der Vorteil wenn man auf dem Land wohnt. Unglaublich was da für schöne Blumen auf der Wiese blühen. Ich brauchte nur noch Folie zum Einpacken, damit die wie gekauft aussehen. Deswegen musste ich los.

  • es kommt wohl zu spät,


    aber Frauen mögen lieber die Selbstgepflückten als die gekauften. dabei gibt es jetzt so chön viele Gelbe.


    zuviel Zeit wohl verwendet für die Psyche der Kinder, als die für deiner Frau. :D:D


    habs besser, meine Frau hat mir mal gesagt, dass sie nicht meine Mutter sei, also halte ich mich daran, muss keine Blümchen pflücken.


    gg

  • Hallo miteinander,


    das Verhalten des Paules hat sich bei den Trainingsspielen leider nicht geändert, er steht weiterhin nur auf einem Fleck und schaut mehr oder weniger zu. Allerdings ist trotz allem ein Unterschied zu vorher erkennbar: Er scheint sich immer zu freuen, wenn er ins Training geht, jedenfalls teilt er mir das oft laut und deutlich mit und strahlt dabei. Ich hoffe, er meint das ernst und wird nicht zu sehr von seinen Eltern beeinflusst.


    Wir hatten auch mal wieder einen Sitzkreis gemacht, indem jeder ehrlich sagen sollte, was ihm am Training gefällt und was nicht. Da hat er keinen Negativpunkt sagen wollen und beteuert, ihm gefalle "alles".


    Zum Vatertagsturnier, das ich weiter oben erwähnt habe, haben die Eltern leider abgesagt gehabt, da sie einen Großelternbesuch hatten. Der ist dann aber anscheinend kurzfristig noch ins Wasser gefallen. Woher ich das weiß? Nun ja, der Junge ist mit seiner Mutter mitten im Turnier aufgetaucht, weil er Zuschauen wollte. Die Mutter hat gesagt, ihrem Sohn wäre das sehr wichtig gewesen, so dass sie die 20 Minuten! Fahrzeit auf sich genommen hat. Wahnsinn, oder? Da habe ich mich unheimlich gefreut und ihm das auch so gesagt. :thumbup:


    Ob sich sein Verhalten in den Spielen in nächster Zeit ändern wird? Ich sehe das eher skeptisch, denn wenn sich's nicht im Training bessert, so meine Erfahrung, wird's auch in den Spielen nicht besser werden.


    Aber nächsten Samstag (16.6.) ist das erste Freundschaftsspiel nach den Ferien, da ist er dann dabei, schaun wir mal...


    Ich habe jetzt beschlossen, einfach mal vieeel Geduld zu haben, die Aussage, dass ihm Fußball allgemein schon Spaß macht und sein Strahlen sind Grund genug für mich, notfalls noch ein weiteres Jährchen auf eine Änderung zu warten und ihn weiter zu unterstützen, so gut ich kann. :rolleyes:


    "Gerade im Fußball passieren in schöner Regelmäßigkeit Wunder."

  • Ich finde die Frage berechtigt. Wie schon anderswo hier beschrieben: In meiner Mannschaft gibt es auch solche Paules und die absorbieren durch ihre speziellen Schwierigkeiten erhebliche Zeit und Nerven des Trainers. Im Bemühen, diesen Problemfällen besonders gut gerecht zu werden, läuft man Gefahr, die anderen, problemlosereren Spieler etwas zu vernachlässigen. Das war zumindest bei mir der Fall. Seit mir das bewusst geworden ist, achte ich da mehr drauf, dass das nicht passiert.


    Grüße
    Oliver

  • Ah ja, jetzt verstehe ich, was guenter mit der Frage gemeint hat.


    Na ja, so intensiv wie über diesen Spieler habe ich über meine anderen Jungs ehrlich gesagt nicht nachgedacht, ich habe ja noch ein Leben neben dem Trainerdasein. :P


    Aber ich glaube nicht, dass ich die anderen vernachlässigt habe.


    Mir war/ist nur wichtig, dass unser Paule keinen Sport gegen seinen Willen betreibt.


    Womit das Thema jetzt ja eigentlich erledigt wäre...


    Aber vielen Dank für den Tipp, Oliver, ich werde darauf achten.


    Muss bei deinem Namen immer an meinen Zwillingsbruder denken, der heißt auch Oliver. Ist aber (noch) nicht als Trainer tätig. :D


    "Gerade im Fußball passieren in schöner Regelmäßigkeit Wunder."