Spielen ohne Schiedsrichter im Kinderfußball

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • brüllend selbstbezogene Trainer, fanatisch kreischende Eltern...



    hier muss ich mal allgemein nachfragen.


    Ich weiss nämlich nicht mehr, ob ich blind und taub bin, oder einfach nur zu unempfindlich bin.


    ist das sonstwo die Regel und nur bei uns anders?


    natürlich erlebe auch ich gelegendlich Trainer, die übers Ziel hinausschissen, sich danebenehmende Eltern.


    klar ist auch ein Fall zuviel, aber in der absolut grossen Mehrheit erlebe ich es anders.


    mag vielleicht auch daran liegen, dass bei uns so etwa schon 15 Jahren in G und F nicht um Punkte und ohne Tabellen gespielt wird.


    kann auch sein, dass durch vermehrte Anzahl an Rasenplätzen, die Zuschauer den Platz nicht mehr betreten dürfen (auch wenn der Grund nur
    die Platzschonung ist, letztendlich egal) , viele Plätze bei uns mit Laufbahn sind und die Zuschauer hinter die Barriere aufgefordert werden, nicht überall,aber sehr oft.


    wie ist das eigendlich bei euch? nicht der Einzelfall, sondern allgemein? würde mich doch mal interessieren.

  • Bei uns in einem ländlich geprägten Kreis sind diese extreme Auswüchse die totale Ausnahme.
    Vorteil bei uns wird in der G - und F- Jugend in Turnierform gespielt. Bei diesen Turnieren und der verbundenen Wartezeit lernen sich in der Regel die Trainer besser kennen.
    Das vereinfacht auch den kollegialen Umgang.


    Obwohl ich dagegen bin das Aufgabenfeld des Trainers immer weiter auszudehnen, sollte der Trainer ggf. auf seine Eltern einwirken.


    Beobachtung: Letztes Jahr FPL in der F Jugend, in diesem Jahr in der E- Jugend vom Kreis gestellte Schiedsrichter. Mannschaften, Trainer und Eltern die sich im letzten Jahr nicht wirklich an die Regeln der FPL hielten und ihre an anderer Stelle benannten Schwächen für sich nutzten, fallen auch in dieser Saison auf.


    Insbesondere bei den Futsalturniere haben diese Mannschaften bei konsequenten Schiedsrichtern teilweise ihre Grenzen aufgezeigt bekommen.


    Dennoch sind diese Auswüchse bei uns eher unbekannt.
    Wirklich negative Erlebnisse habe ich pro Jahr etwa 1 mal .
    Typische schwachsinnige Kommentare wie " dein Gegenspieler kann eh nichts" oder " Hau ihn um" von Trainern oder Eltern höre ich zum Glück auch nur etwa einmal pro Saison.
    Dies sind jedoch nur meine Erfahrungen und keine statistische Erhebung.

  • Zitat von »Keller-Kicker«




    brüllend selbstbezogene Trainer, fanatisch kreischende Eltern...



    Ich weiss nämlich nicht mehr, ob ich blind und taub bin, oder einfach nur zu unempfindlich bin.

    das denke ich nicht


    ist das sonstwo die Regel und nur bei uns anders?

    es kommt zumindest vor

    natürlich erlebe auch ich gelegendlich Trainer, die übers Ziel hinausschissen, sich danebenehmende Eltern.

    Ich habe schon Trainer gesehen, die ihre Spieler zusammenpfeifen (selbst bei den Kleinen) und sich daneben benehmende Eltern kenne ich auch.



    mag vielleicht auch daran liegen, dass bei uns so etwa schon 15 Jahren in G und F nicht um Punkte und ohne Tabellen gespielt wird.

    Ist das ernsthaft so ? Das finde ich eine tolle Sache. Auch, wenn es keine Tabellen gibt, dennoch merke ich den Wettbewerb der Kleinen untereinander

    kann auch sein, dass durch vermehrte Anzahl an Rasenplätzen, die Zuschauer den Platz nicht mehr betreten dürfen (auch wenn der Grund nur
    die Platzschonung ist, letztendlich egal) , viele Plätze bei uns mit Laufbahn sind und die Zuschauer hinter die Barriere aufgefordert werden, nicht überall,aber sehr oft.

    ist besser geworden imLaufe der Saison, aber am Anfang haben sie sich während des Spiels langsam immer weiter nach vorne bewegt...

  • Extreme Auswüchse sind oft nur Definitionssache. Dies WE blieb ich mal zuhause u. meine Frau klagte über Kopfschmerzen: all dies Geschreie, schrecklich, die sind doch alle verrückt, meinte sie. Sicher sind Kinder robuster, stecken sowas besser weg (als kindliche Resilienz per Schule instrumentalisiert), dennoch: stetes Tropfen höhlt auch hier den Stein, und mit 11 - 14 Jahren ist dann oft plötzlich finito! Als ich unsere Trainer auf den Drop-out von immerhin 6 von 14 Kindern in meinem nun von unten aufzufüllendem Ex-Team ansprach, hieß es nur lapidar: das kommt immer vor, es ist ein Kommen u. Gehen. Dass es aber vermehrt ein Gehen ist, sobald die Kinder mündiger, mobiler werden, müsste jeder erkennen können. Dann wird alles auf Pubertät geschoben, denn so ist's am einfachsten für einen selbst. Und der Kapitän, der Kopf geht - ganz im Gegensatz zu den Profis - stets als Letzter mürrisch vorn Bord: diese Kinder, diese Jugend: faul, unzuverlässig, ohne Biss u. Mumm, na, dann eben nicht... Hab ich schon so oft gehört: man selbst ist da immer nur der Waisenknabe, die Verantwortung haben plötzlich alle möglichen anderen, die Kids, nur nie - wie in der Praxis zuvor stets, nur 1er das Sagen für sich beanspruchte - man selbst als Trainer. Kann's das sein, sollte man nicht mal mehr umdenken, wie es scheinbar andernorts auch, aber eben eher per Zufall statt systematisch Kontrolle o. Korrekturen gesteuert geschieht?


    Unternehmensberater zB verstehen ihren Job so: ich hab die Aufgabe, mich überflüssig zu machen. Kann ne Firma, das Team mich entlassen, dann hab ich die Mission erfüllt! Tja, Deutschland schafft sich auch ab u. es soll 'ultima ratio' sein. Genauso wär's im Ideal mit dem Spiel, dessen Wahrheit wieder ganz aufm Platz statt daneben läge, oder? Daher meine Zuspitzung der Eingangsthese, der Zumutung an alle im Forum gewiss, aber: muss mal sein! Es kann, soll ja jeder widersprechen und widerstreiten, das macht (Sprach-)Spiele erst spannend... ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • guenter: Das zeigt, wie unterschiedlich, d.h. willkürhaft es läuft: Jede oberen Erwachsenen entscheiden wie sie wollen? Im Saarland war vllt die Welt ganz in Ordnung, woanders die FPL offenbar not-wendiges Signal, sonst würde sie ja nicht umgesetzt ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Daher verstehe ich R.Klohr's Strategie natürlich nur zu gut. Mich würd aber interessieren, ob er nicht den gleichen Hintergedanken hat: sich mit der FPL (die Trainern über mehr Verantwortung fürs Spielerische auch mehr Macht verleiht: um so zu ködern, da es sonst nie verfänge?) bereits am Endpunkt o. erst am Anfang von mehr glaubt...?

    @Kicker: Wer am Anfang oder am Ende steht entscheidet jeder für sich selbst. Jeder Kindertrainer hat die Möglichkeit selbst und eigenverantwortlich zu handeln. Jeder Kindertrainer kann dem Beispiel zweier Kindertrainer vom Niederrhein folgen. Diese beiden Vorbilder haben wie in der FPL vorgesehen, das Spielfeld in der Platzmitte aufgebaut, sind mit den Kindern eingelaufen, während die Eltern in der Fanzone blieben. Dann haben sie das Spiel angepfiffen und sich gemeinsam in die Coachingzone gestellt. Nach zwei Minuten haben sie sich vom Spielfeldrand entfernt und sind sie zu den Eltern in die Fanzone gegangen. Zur Halbzeit ist ein Trainer zum Spielfeld zurück und hat das Spiel unterbrochen. 2. Halbzeit, gleiche Vorgehensweise. Kaum zu glauben, aber alle haben es überlebt. Wo ist nun der Anfang und wo das Ende? Für mich persönlich ist das ganz einfach beantwortet. Diese beiden Trainer (Vorbilder) stehen am Anfang und die Trainer die die FPL ablehnen stehen am Ende. Da Fußball aber sehr mächtig ist, haben auch die Trainer die am Ende stehen, jederzeit wieder die Chance neu anzufangen und stehen dann wieder am Anfang.

    heiss diskutiert wurde dagegen das Spiel ohne Schiri. von totaler Ablehnung bis klarer Zustimmung alles vertreten.

    Genau dieser Zustand spiegelt wieder in welcher orientoierungslosen Welt unsere Kinder leben. Brauchen kleine Kinder einen Schiri um die Regeln einzuhalten oder brauchen sie einen Trainer (Freund, Erzieher, Vertrauten) der sie an Regeln ranführt und dann darauf achtet, dass sie eingehalten werden? Hält ein Kind die Regeln nicht ein, ist es die Aufgabe des Trainers darauf zu reagieren. Der Kinderfußball ist wie geschaffen für solch einfache effektive "Erziehungsmaßnahmen". Natürlich gibt es auch die anderen Trainer. Scheinbar hat Günter mit beiden gesprochen.

    Wie wir mit den Kindern von heute umgehen, das wird die Welt von morgen prägen (Hans Jonas 1903-1993)


  • Das sehe ich ebenso: jeder sollte sich einmal selbstkritischer im Spiegel betrachten o. es riskieren, den anderen "Unempfindlicheren" o. vor Ort Glücklicheren vorzuhalten: sorry. Weil anders nichts geht! Notfalls Prügel dafür einstecken: fürs Kindeswohl, resignieren kann man dann immer noch. Bei meinen Alternativprojekten beschränkte ich mich stets aufs bloße Organisieren, die Kids stellten sich selbst auf, nur bei Problemen u. Konflikten stand ich beratend zur Seite, falls ich angesprochen wurde: von ihnen! Eltern verstanden dies trotz Erklären meist nicht, rückten ab, folgten Mitmachverboten von Trainern trotz viel Spaß ihrer Kinder. Dies Rangfolge schockierte mich innerlich: diktatorisch verbietender Trainerwille galt den eigenen Eltern mehr als der freie Wille ihres danach meist mit sehr traurigen Augen auch noch selbst mir absagen müssenden Kindes. Erstaunlich, wie weit unten Kinder im gesellschaftlichen Wahrnehmen also z.T. stehen! Aber soll das nie u. nirgends zu verändern sein?



    entscheidet jeder für sich selbst. Jeder Kindertrainer hat die Möglichkeit selbst und eigenverantwortlich zu handeln. Jeder Kindertrainer kann dem Beispiel zweier Kindertrainer vom Niederrhein folgen. Diese beiden Vorbilder haben wie in der FPL vorgesehen, das Spielfeld in der Platzmitte aufgebaut, sind mit den Kindern eingelaufen, während die Eltern in der Fanzone blieben. Dann haben sie das Spiel angepfiffen und sich gemeinsam in die Coachingzone gestellt. Nach zwei Minuten haben sie sich vom Spielfeldrand entfernt und sind sie zu den Eltern in die Fanzone gegangen.


    Danke, Ralf, schönes Beispiel, wie Trainer sich - fürs Spiel der Kids - abschaffen, übers FPL-Konzept hinaus Zeichen setzen können: lieber die Erwachsenen beaufsichtigen, von daher droht eher Unbill! Aber: bestätigen solch Ausnahmen nicht auch eine andere Regel? Zu entscheiden hatten das da selbstredend 2 Trainer, Erwachsene, nicht Kinder, über deren Wohl u. Wehe individuell per eigenem Willen verfügt wird. Hier zum Guten, anderswo zum Schlechten. Systemisch gesichert wird es aber nicht, dass Trainer! sich mehr zurück nähmen zwecks Wohl der Kids selbst. Liegt in der Natur der Sache, dass die Großen entscheiden, erziehen, ok, aber früher auf den so gern heute von Erwachsenen ironisch verulkten 'wilden Wiesen' o. im sog. Straßenfußball da gab's erst gar keine Erwachsenen am Steuerknüppel, keine Trainer, Eltern, Fans... Das wäre mein Ideal, das (mit einer FPL als gutem Signal u. Denkanstoß zu Anfang) am Ende wieder stehen sollte, könnte. Nicht immer, aber zB eben wahlweise über engagierte Leute, die dies: "coole Kidz" ermöglichen wollen, ihnen Gelegenheiten organisierten, einfach auch mal rein "unter sich" sein u. spielen zu dürfen, wo Wiesen fehlen, dafür PC, TV, Handy die Sinne besetzen... Dahin ging mein Streben, das an Erwachsenen, ihren Interessen in Vereinen scheiterte, die ihre Reviere u. Besitzstände rigoros verteidigten, zB per Verbot der Teilnahme meine Initiative für selbstbestimmter coole, dh freie Kids trocken legten. Natürlich häng ich dem noch nach, denn das: diesen eigenen Kindheitstraum vergisst man leider sein Leben lang nie. Daher im "Reflex" das Insistieren auf Neuanfänge als Chance, obwohl mir selbst Kraft u. Energie dazu längst fehlen...


    Erlebtes wirkt eben stets nach, grad, wo es "traumatisierte", nicht nur frühkindlich bei den Kleinen (wie Psychotherapie besagt), auch bei schon längst scheinbar Großen: weshalb ich für mehr für sozial- vs psychotherapeutische Diagnosen bei Missständen plädiere. Was macht der KiFu unterm Strich und durch die Bank, in der Breite aus Kindern? Wir sind ja abgerichtet, nur aufs pos. Outcome oben, in der Spitze o. die Rendite zu sehen - und die unten, insbesondere die sog. Fans, die gehören dann am Ende einfach nicht zu "dem Fußball", werden herausgerechnet als gesellschaftliche Hypothek o.ä. Ich bin da nicht so sicher bei soviel gewitzter Rechenkunst... ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Leider kann ich die romantische Verklärung des vergangenen Straßenfußballs, des Bolzplatzes und der wilden Wiese nicht teilen.
    Die kindliche Idylle hat hier nach meinen Erfahrungen und Errinnerungen nie geherrscht. Die schlechteren Kinder wurden hier genauso gemoppt, wie heute. Lediglich die Bedeutung des Begriffs war uns unbekannt.
    Der sog. Dicke Paule wurde als letztes gewählt und möglicherweise noch mit Komentaren eingedeckt.
    Streitigkeiten wurden auch nicht gemeinsam geklärt, sondern von den Wortführen deren Stärke nicht nur durch ihr soziales Ranking zum Ausdruck kam.
    Die Kleineren von den Größeren vertrieben usw.
    Ich habe hierbei kein Trauma erlitten, aber diese kindliche Ellenbogengesellschaft hat in unserem Ort viele davon abgehalten dort Fußball zu spielen.


    Sicherlich gilt es wie überall viele Mißstände, aber nicht alles was Heute schlecht ist, war damals gut.

  • Die schlechteren Kinder wurden hier genauso gemoppt, wie heute.

    @Aktiv: Ganz so dramatische Erfahrungen habe ich nicht gemacht. Aber natürlich war der alte Bolzplatz auch nur ein Spiegelbild der Gesellschaft, die um uns herum war.


    Die Welt damals war aber eine ganz andere als heute. Früher waren die Kinder noch selbst aktiv und haben sich Beschäftigungen gesucht. Dabei konnten sie (wir) das Leben lernen und der dicke Paule musste beim Fußballspielen auf dem Bolzplatz nun mal ins Tor, wenn er mitspielen wollte. Heute ist die Welt der Kinder ein ganz andere geworden. In der Regel sind Kinder heute Konsumenten der modernen Welt die wir ihnen geschaffen haben. Viele Kinder können nicht mehr auf Bäume klettern, schwimmen oder Fahrrad fahren. Manche können nicht mal mehr rückwärts laufen.


    Wenn man es den Kindern aber anbietet, dann wollen sie sich bewegen. Einfach ausgedrückt kann man sagen, sie wollen spielen und Spaß haben. Genau wie früher, nur die Rahmenbedingungen sind heute andere. Die Spielform FairPlayLiga kann diese Veränderungen im Sinne der Kinder kompensieren. Die Rolle der Trainer ist dabei natürlich die entscheidende Rolle. Die Trainer sind es, die die Fehler des alten Bolzplatzes kompensieren können. Die Trainer können darauf achten, das es auf dem Bolzplatz gerecht zugeht. Sie könnnen darauf achten, dass Paule nicht gemobbt wird. Sie können darauf achten, dass nicht das Recht des Stärkeren regiert. Auch wenn es vielen Erwachsenen schwer fällt sich daran zu gewöhnen, müssen sie verstehen, dass sich nicht nur die Welt der Kinder verändert hat. Auch die Welt der Erwachsenen ist nicht mehr die gleiche.


    Wie wir mit den Kindern von heute umgehen, das wird die Welt von morgen prägen (Hans Jonas 1903-1993)


  • Hi


    ich denke, darum geht es nicht. Der dicke Paule wurde früher gerne ins Tor gestellt, und wenn er ein dufter Typ war, auch gerne und es wurde darauf Wert gelegt, dass er im Tor steht. Die Kinder haben dies damals unter sich ausgefochten. In einer Vereinsmannschaft nach heutigem Ausbildungsfussball mit Helikoptereltern und -trainern wird diese Entscheidung durch jemanden getroffen, der andere Kritierien und eine andere Rangstellung hat.

  • mich interessiert, was du für eine Vorstellung über die altersgemässe Anwendung der FPL hast.
    Wie könnte das idealerweise ablaufen?
    FPL nur in "G" und "F", oder weiter bis "E"................
    Wie erfolgt der Übergang zu Erwachsenenfußball.
    Oder kommt der Erwachsenenfußball dem KIFU entgegen?


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Natürlich ändern sich die Zeiten. manches mag besser, vielers aber auch schlechter gewesen sein.
    dabei ist es menschlich, dass das Schlechte eher verdrängt wird.


    der Dicke Paule kam früher seltener zum Training, wurde auch im Gegensatz zu heute schneller ausgeschlossen, es gab ja genug andere.


    "Es kommen Kinder, die nicht richtig rückwärtslaufen können" - auch von mir ein gern verwendeter Satz als Hinweis darauf, dass heute
    wesentlich mehr unsportliche Kinder erscheinen, als in früheren Jahren.


    Die FPL versucht da regulierend einzugreifen.


    und hier stell ich nun immer stärker eine Diskrepanz fest, zwischen Spiel und Training. ob das nur punktuell oder allgemein ist, vermag ich jedoch nicht zu beurteilen.


    Training ist wesentlich häufiger als das Spiel. Und mein Eindruck ist der, dass viele Trainer ihr Zurücknehmen im Spiel
    durch ihre Trainingsgestaltung, insbesonders den Anspruch den sie dort stellen, mehr als ausgleichen.


    Trainer wollen dort Ziele erreichen, gestalten dementsprechend ihr Training, die aus meiner Sicht dem Anspruchsdenken der Kinder nicht gerecht werden, da oft viel zu hoch angesetzt.


    FPL-Gedanke und Anspruchsdenken der Trainer im Training sollten aber angepasst sein.


    gg

  • Doch darum geht es!
    Sicherlich bedarf der Kinderfußball eines Wandels und eines Umdenkprozess der Beteiligten.
    Worum geht es eigentlich zumeist. Um die Eltern und Trainer.
    Bis auf den geringfügigen Anteil der nicht belehrbaren, werden die meisten Fehler aus Unwissenheit begangen.
    Eine Aufklärung die auf einer falschen Sozialromantik beruht, wird ihr Ziel nicht erreichen.
    Die vielen positiven Aspekte und Ziele der FPL wie die Distanz der Eltern zum Spielfeld, werden meist nicht verinnerlicht.
    Denn ab der E- Jugend stehen sie schwups teilweise wieder direkt am Spielfeldrand.
    Der wirkliche dicke Paule steht auch heute meist bis zur E - Jugend im Tor.
    Ob dufte oder nicht, in der D Jugend ist er dann häufig verschwunden.

  • Die FPL versucht da regulierend einzugreifen

    ............ die Erwachsenen, durch ihre "drei polarisiereden Regeln", für den Kinderfußball sensibilisieren.
    ............ am "Wettkampfspieltag" den Kindern die maximale Freiheit ermöglichen.
    ............. kindgerechte Bedingungen (moderner Bolzplatz) herstellen.


    Alles weitere ist Entwicklung und hängt von den jeweils handenden Personen ab. Idealerweise interessieren sich die Menschen durch ihre "emotionalen" Erlebnisse für Kinderfußball und "bilden sich weiter". Uwe kann da viele Tipps geben :thumbup:


    @open minded: Gib mir ein bisschen Zeit. Hier schon mal etwas zum lesen. "Klärt das untereinander"

    Wie wir mit den Kindern von heute umgehen, das wird die Welt von morgen prägen (Hans Jonas 1903-1993)

  • Wow, hat sich hier ja viel getan seit gestern, kann man gar nicht auf alles im Detail eingehen, nur auf Akjfv 8o


    Sicher hatte auch ich mich über die Verklärung des Straßenfußballs zum Ideal auf den DFB-Trainingsseiten vor Jahren gewundert, aber dies passte: da setzten sich von selbst Stärkere/Talente durch, Schwache rückten an den Rand - also genau das, was m.E. im Vereinsfußball ja auch passiert, nur von Erwachsenen dominiert u. gesichert. Und dies macht die selektiven Grenzen undurchlässiger, fremdbestimmter, alles rigider. So rede ich bewusst von Wilde-Wiesenfußball, wo kein Gesetz der Straße vorherrsche, sondern Platz für alle ist, aber Kids unter sich, selbstbestimmt spielen! Heute aber ist dieser von Erwachsenen zu organisieren, da nicht mehr einfach da. Dass die Besten stets automatisch mehr Spielanteile haben, wird man nur per künstliche Eingriffe blocken können. Was ich für falsch, alle diskriminierend hielte! Denn jeder spielt den Ball lieber zum Stärksten statt Schwächsten, schaut zu Ersterem auf, akzeptiert dessen Spielführerrolle, wogegen er gegen andere opponieren würde - der Alphatierstatus ist auch unter Menschen ein Naturgesetz, nur mildert man ihn gern sozial ab, um 'unmenschlichen' Brutalitäten vorzubeugen. So gehört dann die Wiese, der Fußball allen, wenn auch zu gemäß den Fähigkeiten verschiedenen Anteilen - kindgerecht! Wer z.B. doppelt so schnell o. viel laufen mag (kann u. will), der hat eben mehr vom Spiel u. zurecht häufiger den Ball, er schießt mehr Tore, wird als Erster gewählt, da alle wissen, dass sie sportlich mit ihm am ehesten gewinnt.


    Alles andere, etwa als Trainer einen der Schwächsten zum Spielführer zu erklären, wäre Verleugnung der Sportsgeistes, geschieht in Vereinen aber durchaus oft, etwa bzgl. Trainersohn. Und genau dies führt beispielhaft vor Augen, worum es mir geht: natürliches Kindsein vs Trainerdominanz! Ist der Trainer ein guter Pädagoge, fairer Sportsmann etc. ist alles ok, aber wo nicht, wo dies nicht kontrolliert o. sichergestellt wird, sondern Willkür herrscht, da lernen Kinder sich ihr unterzuordnen, Gehorsam vor Freiheit zu pflegen... Trainer sind aber auch in der FPL die Zentralfiguren, die alles bestimmen - zum Guten o. Schlechten, dafür ist kein allgemein verbindliches Regulativ installiert. Dies bereitet mir nach 10 Jahren Erfahrung mit jenen unguten Kindertrainern Angst: nun kann man sie noch weniger kontrollieren o. stoppen, alles hängt noch mehr von ihrem Goodwill ab, falls sie einzelne Kinder nun fern in ihrer 'Zone' runterputzen, demoralisieren o. rausekeln. Ihre eh schon übermächtige Position im Team wird weiter gestärkt- Die erhoffte Neutralisierung gegnerischer Trainer in der C-Zone funktioniert nicht zwangsläufig: ich hab da etliche laute wie lange, unschöne Wortgefechte vernommen, wo gemeinsame Schiri-Entscheide strittig waren. Ich möchte betonen, dass unsere Kids zu den Top-3 ihrer Teams zählen, es mir also objektiv um fremde, nicht subjektiv die eigenen Kinder betreffende Beobachtung geht. Letztlich benötigen subjektiv wahrnehmende Menschen seit jeher (Schieds-)Gerichte, ein von ihnen persönlich abhebendes Rechtssystem: grundlos, allen unnötig aufgedrückt? Wieso ist es dann überall da, wo krass Unrecht herrscht, die 1.Forderung freiheitlicher Opposition o. Revolution?


    Man könnte im Gedankenexperiment grad umgekehrt fordern: Spielen ohne Trainer, aber mit Schiri, oder? Und Ein- u. Auswechseln Kids selbst überlassen, das nur beobachten, nachher mit Anmerkungen, auf Selbstkorrektur bedachten Ratschlägen kommentieren: der Peter war aber viel draußen u. der Ralf hat alles bestimmt, war das denn ok? Wenn Peter so schlecht sei, dann wird er draußen ja nicht besser u. die Lust verlieren, oder Peter? So könnte der Trainer dann demokratisch für Ausgleich sorgen, Peter anders als auf der Straße seine Stimme leihen u. helfen, im Rahmen des sportlich Möglichen o. Gebotenen. Für Peter per von oben das Teamplay fremdbestimmenden Aufstellungszwang Spielzeit zu garantieren, wie es aktuell im sozialen Fußballverein ja geschieht, oft verzerrt gemäß Erwachsenen-Vitamin-B im Hintergrund, wird Peter nicht auf Dauer, durchs Leben helfen, ihn nur leistungskonträr per Machtwort o. Garantie-Quote protegieren: da man Kids nicht zutraut, ihre Sachen selber regeln zu wollen o. zu können? So misstraut man aber per se dem Mitmenschen statt auf sein Lernwollen u. -können zu setzen, das ich bei Kinder stets entdeckte, zu stimulieren vermochte. Ich vertraute Kindern, baute auf sie, ihr Wollen, daher vertrauten sie auch mir vor allen anderen, wollten als coole Kidz mehr: nicht nur mehr siegen, sondern mehr wachsen. Sie nahmen Impulse bereit- freiwillig auf, liefen mehr, hielten u. lachten mehr zusammen, doch Erwachsene konnten diese ausgelassene Stimmung der "coolen Kidz" oft nicht nachvollziehen, betrachteten sie mit Argusaugen u. wollten, dass alles wieder den ihnen zupass kommend gewohnten Gang, ruhig, diszipliniert, von ihnen dominiert zu gehe.


    Am meisten aber störte alle der Erfolg cooler Kidz: wo dieser zusammengewürfelte Haufen gestandene Vereinsteams besiegte, wurden dollste Stories erfunden, Tenor: du sammelst die Beten, um dich auf Kosten der Arbeit der Vereinstrainer zu profilieren, Erklärungen des Konzepts aber blieben zwecklos, da hörte keiner zu; nur beim Werder-internen Turnier klopfte mir mal wer auf die Schulter, als wir gegen das NLZ-Team punkteten: klasse, wie die dynamisch spielen, das merke ich mir... Bis zur Frage: welch Dopingmittel gibst du denen denn, du Spinner? Worauf ich konterte: Freiheit! Darauf erntete ich nur ungläubige Blicke aller Umstehenden inkl. eigener Eltern, als hätte es 1989 in Deutschland nie gegeben... Oder lag's daran, dass es nur Kinder waren, denen ich - wie Ralf, aber direkt, ohne diplomatische Verpackung, um so Verantwortliche dafür zu gewinnen - Freisein zubilligen wollte ?(


    PS: Grad ich ziehe im Scheitern also den Hut vor der FPL, ihrer "Richtung", träumte dennoch von mehr Freiheit für Kids...

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • mich interessiert, was du für eine Vorstellung über die altersgemässe Anwendung der FPL hast.

    Die FPL ist eine Aktion für den Kinderfußball. Basisfußball, Erlebnisfußball, geringere Spielerzahl, vereinfachte Spielregeln. G - E- Jugend. Projeziert man Kifu auf unser Bildungssystem wäre das das Grundschulalter. In diesem Alter ist das (gesunde) Anspruchsdenken für den Sport und die Schule gleich. Bei beidem geht es darum, die Kinder für das (harte) Leben vorzubereiten. Weil das Leben so hart ist, ist das wichtigste im Leben, dass ich möglichst viel von dem was "mir" abverlangt wird, freiwillige Leistungen sind. Alles andere macht keinen Spaß und was keinen Spaß macht, bringt keinen wirklichen Erfolg.

    Wie könnte das idealerweise ablaufen?

    Ich hoffe, dass ich die Frage richtig verstanden habe. Idealerweise fängt man mit den Kindern (Eltern) bei den Bambinis an. So ist die FPL für alle normal. Da die Kinderfußballzeit eine sehr lange und emotional sehr intensive Zeit ist, bekommt man zum Fußball eine "gesunde" kritische Einstellung. Das ist sehr wichtig, denn unsere bunte Erfolgs(fußball)welt weckt viele falsche Hoffnungen, die meist schnell entäuscht werden.

    FPL nur in "G" und "F", oder weiter bis "E"................

    Gerade bei der E-Jugend wird die FPL spannend. In der E-Jugend kann man meist schon voraussetzen, dass die Kinder die Regeln verstanden haben und meist auch wissen, wenn sie die Regeln brechen. Da nun aber "alle" schon an die FPL gewöhnt sind, ist es für die Trainer einfach, die Regeln von den Kindern einzuforden und bei Nichtbeachtung Konsequenzen folgen zu lassen. Einfach ausgedrückt heißt das, wer die Regeln einhält darf mitspielen, wer nicht, ist raus! Da wir noch beim Kinderfußball sind und noch kein Schiedsrichter persönliche Strafen ausspricht, ist das für das Team auch gar nicht so schlimm. Später in der D-Jugend ist das anders!

    Wie erfolgt der Übergang zu Erwachsenenfußball.


    Oder kommt der Erwachsenenfußball dem KIFU entgegen?

    Hier stehen wir zwar noch am Anfang, haben aber schon sehr gute Erfahrungen gemacht.
    Eurode-Cup A- bis C-Jugend
    Pilotprojekt D-Jugend FBK Köln


    Natürlich wollen wir nicht ohne Schiedsrichter spielen. Ziel muss es sein, einen guten Umgang miteinander zu haben. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, den Schiedsrichternachwuchs zu stärken, indem wir ihn unterstützen. Dass die Spieler den Schiri nach ihren Möglichkeiten unterstützen ist auf Kreisniveau angemessen und fair! Was im Leistungsfußball ist soll uns an dieser Stelle nicht interessieren, denn die Rahmenbedingungen sind nicht vergleichbar.


    In Flensburg machen sie sogar Erfahrungen im Seniorenfußball. Fasziniernd daran ist, dass das mit unserer Aktion nichts zu tun hat. Es zeigt aber, dass sich viele Menschen Sorgen um den Fußball machen. SH Kickt fair


    Wir basteln an einem sehr komplexen Thema und es gibt auch oft Missverständnisse. Kinderfußball - Jugendfußball - Erwachsenefußball. Mit Schiri, ohne Schiri, was den jetzt?


    Für mich muss ich grundsätzlich festhalten, dass ich am Fußball in keinster Weise etwas verändern möchte. Ich möchte einfach nur, dass er Spaß macht und dass die Regeln beachtet werden. Ich orientiere mich grundsätzlich an den Rahmenbedingungen und Möglichkeiten die mir zur Verfügung stehen. Nur so kann ich realistisch ein Ziel erreichen. Natürlich braucht man auch Geduld und ein dickes Fell. Ich bekam am Montag einen Anruf von einem Redakteur, der mich wegen des Problemes "Schiedsrrichterschwund" interviewte. Der kam mir gerade recht. Hier ist das Ergebnis: Fairplay als Mittel gegen Schiedsrichterrückgang Ich hoffe, das Interview ist verständlich. Das ist meine Denkensweise zu dem Thema.

    Wie wir mit den Kindern von heute umgehen, das wird die Welt von morgen prägen (Hans Jonas 1903-1993)

  • ......für die ausführliche und klare Antwort.
    Schön zu sehen wie sich das Ganze entwickelt.
    Übrigens denke ich, dass gerade in Zeiten des Werteverfalls die Sehnsucht der Menschen nach Fairness eher zunimmt.
    Das sieht man derzeit in allen möglichen Bereichen (Fair-Trade, BacK to Nature, Thema Nachhaltigkeit ... u.s.w.).
    Was würde sich da besser als Vorreiterrolle eignen als der Sport.
    Beim Radsport z.B. ist es offensichtlich, dass ohne Fairness eine ganze Sportart ad absurdum geführt wird und droht in der Versenkung zu verschwinden. Sponsorengelder versiegen.


    Viel Glück weiterhin !!!


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • @kicker


    vielleicht passt dein Weltbild/dein Anspruch/deine Art so nicht in den (Vereins)-Fußball.


    Du triffst dort auf Vereinsmenschen und Eltern, die deine Denke nicht verstehen. Ihre Ziele passen nicht auf deine oder auch, der Weg zum Ziel ist nicht der ihre!


    Es gibt andere Institutionen, wo du meiner neuesten Erfahrung entsprechend besser hinpassen würdest.
    Hier gibts -über die Stadt- Jugendarbeit in gewissen Institutionen wo man über eine ähnliche Denke wie du sie hegst mittels dutzender ehrenamtlicher Helfer diese in der Jugendarbeit mitarbeiten läßt. Koordiniert, gesteuert nach Interessen und das auf die Art die du ansprichst.


    Wie lange willst du dir das selbst noch antun? Nutze doch deine Kraft statt sie zu vergeuden und zwar dort, wo du nicht gegen Windmühlen kämpfst. Es gibt tausende Jugendliche die nicht Fußballspielen, die nicht Basketballspielen oder es ebend auch tun. Dort wo sie diese andere Welt in der Jugendbildung und Freizeitgestaltung erleben wartet man auf Personen wie dich und die Eltern die dort zuschauen, schätzen das wert. Dort kannst du die Jungs und Mädels die parallel dazu in anderen Freizeitwelten aktiv sind, doch auch stark machen für diese Welten die dir so nicht passen.


    Davon ab, ...möchte ich dir ehrlich sagen, dass es schwer fällt deine Texte zu lesen. Sie strotzen nur so von Ironie, Sarkasmus und von blankem Hass, jedenfalls kommt das bei mir so über. Und auch wenn ich mich auf einem gewissen Gebiet oft wiederholte, so so wiederholst du dich in diesem Bereich ebenfalls ständig und merkst anscheinend nicht, dass du dich hier im Kreise drehst. Ich vermute, dass du damit HIER keinen mehr erreichst. Dein persönlicher -für mich sogar verständlicher- Frust führte meinem Eindruck nach dazu, dass du dich hier isolierst. Du schreibst und keiner geht mehr darauf ein. Merkst du das? Ich würde dir raten, dich auf den Fußball zu beschränken und nicht ständig und immer- jedem den Spiegel des Miesepeter vorzuhalten. Ich sage es dir nochmals, ....gerade im Verein denen den -manchmal sicherlich angemessenen Spiegel vorhalten- ODER -im Wissen wie sie ticken, genau das zu nutzen auf dem Weg zum Ziel...nennt man diplomatisches Vorgehen. Darin bin ich kein Meister...aber du -sorry- nichtmal ein Geselle, doppelsorry.

  • Andre: Diplomaten sind oft nur Meister fauler Kompromisse, die jedem als unabdingbar verkauft werden, auch sorry ;) Sicher, ohne sie befinden sich Menschen ganz schnell in ihrem Grundwollen zur Macht, im Kampf GEGENeinander, gar Krieg, s. aktuell leider die Ukraine: wer wirklich von Grund auf Veränderung will, echt revoltiert, wird erst kleingeredet, dann als falsch, verrückt, kriminell ausgegrenzt, am Ende ausm Hinterhalt abgeschossen... Und Hass projiziert jeder, der davon spricht, in der Regel stets nur auf andere, jene, die nach seinem Eindruck scheinbar ihm hässliche Verhältnisse ankreiden, so im Selbstverständnis angreifen. Denn dies lenkt von der Sachlage ab, heizt Stimmung auf, emotionalisiert, zieht alles auf persönliche Ebenen herab u. liefert Argumente für gewaltsame Abwehraktionen o.ä. Daher nehme ich Kritik auch längst gelassen, wo sie nicht sachbasiert ist, statt auf Manöver hereinzufallen. Wenn natürlich Druck, Angst verbreitet wird wie gegen mein Coole-Kidz-Initiative, Eltern gehorchen, ist diese tot: ich kann nurmehr Scherben einsammeln u. für mich aufheben, dies bedauern.


    Anders als open-minded denke ich daher, dass es soviel Beschwörung von Fairplay o. -trade aus einer Sehnsucht danach gibt: da die faktisch reale Welt dies eben grad nicht bietet, dies nicht auf der Linie aktueller Entwicklungen liegt u. folglich auch nur luxuriertes Randphänomen bleibt. Topseller, Profitmarken bleiben McDonalds, H&M, Aldi o. Lidl, nicht die "Fairen". Und wie bei den Spendensammlern surfen auch viele nur auf der Welle, um Geld zu verdienen. Denn dies ist heute die Grundregel, die zuallererst zu brechen wäre. Doch wie, es scheint unmöglich: money rules the world... Im Fußball ist dies längst nicht anders, klar. Der Rest ist hier Verpackung, dort sozialromantische Verklärung; so hässlich böse dies für Gutmeinende auch klingt, ist dieser Befund nicht wahrhafter als alles andere, das kunstfertig Missstände wieder regeln soll? zwar hab ich jedes kurzfristige Hoffen längst aufgeben, bin aber im Prinzip ungebrochen: Gebt Kindern ihren Fußball wieder zurück! Ich hab ihn früher noch erlebt, nicht per FPL, sondern auf wilden Wiesen, wo sich weit u. breit kein Erwachsener befand, Aufsicht über uns führte. Wir regelten alles selbst und meist zum Besseren wie heute, wo man unterstellt, dem dicken Paule ging's da ans Leder: woher dies "Wissen"? Mein Kurzfrist-Abstecher zum Vereinsfußball mit 12 hingegen blieb nur als Horror in mir haften: ich fühlte mich genauso gequält, wie ich heute F-Kids in den Punktrunden, auf Turnieren u.ä. sich aufgestellt, abrackern, foulen seh.


    Hätte Kids gern kleine Freiräume daneben geschaffen, doch es war auf Dauer unmöglich: zuviel Widerstände! Aber ausschließlich von hässlich eifersüchtig destruktiven Erwachsenen, die sich keinen Deut drum scherten, was begeisterten Kids viel Freude bereitete, ohne Auge für das, was viel Dynamik in ihnen freisetzte, per von Großen freiem Aufspielen Lernbedürfnisse o. Leistungsbereitschaft stimulierte. Sie gewannen dabei, zuerst sich selbst zurück... Meine Leidenschaft war von Kindheit an Fußball als sportlicher Wettkampf MITeinander, unter meinesgleichen, nicht Sozialarbeit o.ä., wie du vorschlägst - doppelsorry ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....