Spielen ohne Schiedsrichter im Kinderfußball

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  • Bei uns gibt es übrigens noch das 'Problem', dass unser Nachbarverein bereits in der F sehr erfolgsorientiert ist, daher aber auch immer wieder mit Turniersiegen und inoffiziellen Meisterschaften im Lokalblättchen erscheint, und so vielen Eltern und ihren Kindern sowieso attraktiv erscheint -- wer möchte nicht zu den Siegern zählen? Bloß ist dort die Realität dann halt hart, weil die Spieler, die eben nicht sofort einschlagen, vermehrt die Bank drücken, wenn sie überhaupt mit genommen werden. Ich habe in meiner Zeit bei ca. ein halbes Dutzend Kinder aus meinem teilweise auch entfernten Bekanntenkreis mit bekommen, dass diese bei diesem Verein eingestiegen sind und erst mal völlig begeistert waren, ein Jahr später dann aber wieder aufgehört hatten, weil die Hoffnungen und Erwartungen enttäuscht worden waren. Alle kann man nicht halten, auf jeden Fall nicht dort, wo es neben dem Fußball noch ein vielfältiges weitere Sportangebot gibt. Ich behaupte aber ganz frech einfach mal, dass dennoch die Hälfte dieser Kinder bei uns weiter gemacht hätten.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Bei uns gibt es übrigens noch das 'Problem', dass unser Nachbarverein bereits in der F sehr erfolgsorientiert ist, daher aber auch immer wieder mit Turniersiegen und inoffiziellen Meisterschaften im Lokalblättchen erscheint, und so vielen Eltern und ihren Kindern sowieso attraktiv erscheint -- wer möchte nicht zu den Siegern zählen? Bloß ist dort die Realität dann halt hart, weil die Spieler, die eben nicht sofort einschlagen, vermehrt die Bank drücken, wenn sie überhaupt mit genommen werden. Ich habe in meiner Zeit bei ca. ein halbes Dutzend Kinder aus meinem teilweise auch entfernten Bekanntenkreis mit bekommen, dass diese bei diesem Verein eingestiegen sind und erst mal völlig begeistert waren, ein Jahr später dann aber wieder aufgehört hatten, weil die Hoffnungen und Erwartungen enttäuscht worden waren. Alle kann man nicht halten, auf jeden Fall nicht dort, wo es neben dem Fußball noch ein vielfältiges weitere Sportangebot gibt. Ich behaupte aber ganz frech einfach mal, dass dennoch die Hälfte dieser Kinder bei uns weiter gemacht hätten.

    Diesen "Nachbarverein" scheint es wohl öfter zu geben. :) Aber ein kleiner Trost ist es, dass dieser Verein, wenn er nicht über eine große Menge an Betreuern verfügt, auch nicht unbedingt glücklich wird. Wenn in einer Mannschaft immer die Besten spielen, werden die Kinder/Eltern unzufrieden, die nicht zu den Auserwählten gehören. Und wenn die dann mitkriegen, dass es Alternativen gibt, kommen die auch ins Grübeln. Das ist natürlich nur ein schwacher Trost.....

  • Frage meinerseits: Ab welchem Alter sollten denn Eltern/Kinder soweit sein, dass sie mit Tabellen umgehen können? Wäre das so ab E-Jugend richtig?


    Das scheint eine häufig anzutreffende Meinung zu sein. Ich bin mir da nicht so sicher, außerdem gibt es da ganz große Unterschiede: manche sind nie soweit, mit Tabellen richtig umgehen zu können, nicht mal als Erwachsene -- siehe die schlimmsten Eltern und Trainer. Zum Glück sind sie aber in der Minderheit. Ich denke, in der E geht es so langsam damit los, dass die Kinder lernen, sich selbst und die anderen einigermaßen einzuschätzen, auch wenn es da noch große Abweichungen zur Realität geben kann. Aufgabe des Trainers ist es dann, ihnen klar zu machen, dass davon nichts in Stein gemeißelt ist und dass eine Tabelle für den einzelnen Spieler nur eine ganz geringe Aussagekraft hat. Den Kids geht es ja weiterhin vor allem um sich selbst, sie können ihre Umwelt noch nicht distanziert betrachten, sondern sind weiterhin sehr subjektiv und egozentrisch. Sie neigen aber dazu, sich zu messen und vermeintlich objektives Zahlenwerk bietet sich dafür ja geradezu an.


    In der D ist ja vielmals der KiFu endgültig vorbei, wobei Trainer meiner Meinung nach gut beraten sind, ihren Schützlingen die vollen zwei Jahre der D-Jugend Zeit zu lassen, um in den Jugendfußball hinein zu wachsen. Aber angesichts dessen, dass in der D bereits im Bezirk gespielt wird, dass die DFB-Talentförderung los geht, ist es wohl schon in Ordnung, in der E-Jugend die Tabellen einzuführen, vielleicht ja erst im zweiten Jahr. Wichtiger dabei ist allerdings, dass der Trainer mit der Tabelle geeignet umzugehen vermag.

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  • Brechstange, danke für die interessante Antwort, die mal wieder zeigt, wie weit man kommen kann, wenn man die Kommunikation und die Kooperation fördert. Bei uns ist es leider absolut unüblich, dass sich die Trainer einer Staffel/Liga/Gruppe vor dem ersten Spiel verständigen, es gibt die Durchführungsbestimmungen des Kreises und die Kenntnis darüber, wie es in der Vergangenheit gemacht wurde, und los geht es. Vor ein paar Jahren hatte einmal der Kreis alle Kindertrainer zu einem Abend zusammen gerufen, das waren dann vielleicht zweihundert Leute, da konnte man natürlich nichts diskutieren, sondern nur Vorgaben machen. Seitdem gab es aber selbst eine solche immerhin minimal nützliche Veranstaltung nicht mehr..

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  • die DiskussionTabellen in der E abzuschaffen gibt es eigendlich schon in dem ein und anderen Landesverband recht lange.


    eine Unterscheidung a la tobn nach jüngerem und älterem Jahrgang geht wohl nicht, da viele Vereine nur eine gemischte Mannschaft haben.


    auch wenn ich in der E auch Vorteile sehe, ohne Tabellen zu spielen, neige ich eher dazu in der E mit Tabellen zu spielen.
    Kinder wollen das auch, zumindest mein Eindruck.


    dort, wo in der G und F ohne Tabelle gespielt wurde, sich ein gewisses Kinderfussballdenken bei Trainern und Eltern eingestellt hat, ist es dann auch bedeutend weniger problematisch um Punkte zu spielen.


    zumindet bei mir gemachte Erfahrung.


    hat für mich auch einen ganz einfachen Grund:


    Eltern nund Trainer kommen in der G neu dazu, haben keine Ahnung vom Kinderfussball, in der E haben sie dann 3 oft 4 Jahre
    Kinderfussball kennengelernt, eine ganz andere Einstellung und gemachte Erfahrung, was sich dann in der E auswirkt, auch dann, wenn um Punkte gespielt wird.

  • So ähnlich wären auch meine Gedanken, guenter, ich hätte auch diese Hoffnung. Dem gegenüber stehen dann aber halt solche Dinge wie die Kreismeisterschaft, der Kreispokal und die Kreisauswahl. Das ist für mich ein bisschen viel auf einmal... So von nicht viel mehr als Null auf hundert innerhalb eines einzigen Saisonwechsels..

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  • Kreismeisterschaft, der Kreispokal und die Kreisauswahl.


    Kreismeisterschaft bei uns ein Turnier der Staffelsieger, immer eine tolle Veranstaltung
    da dort Kreisvorstand, Jugendwart, Stützpunkttrainer anwesend sind, bessere Schiris, halten sich auch alle sehr zurück.


    Kreispokal zählte 1. Punktspiel gleichzeitig als Pokalspiel, wodurch die zusätzlichen Spiele schon reduziert wurden.


    Kreisauswahl in der E gibt es bei uns nicht, was ich selbst auch als sehr positiv sehe.


    Wohnort sollte doch wohl durchdachter ausgesucht werden.

  • Am Pokal stört mich das K.O.-System. Da wird man förmlich dazu gezwungen, mit der stärkstmöglichen Formation aufzulaufen, um das Risiko des Ausscheidens zu minimieren. Und das passt, wie ich finde, halt überhaupt nicht zu den Prinzipien des Kinderfußballs.

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  • Noch vor nicht allzu langer Zeit von einem Kreisverantwortlichen bei einem der größte Turniere für G und F ( über 200 Mannschaften ) hier über Mikro die Aussage an alle anwesenden Eltern: Es bestehen Gerüchte das es den Spielbetrieb bei G und F mit Tabellen nicht mehr geben wird. Wir machen das nicht mit !" Zustimmendes Kopfnicken überall.

    ...um die Geschichte weiterzuerzählen...: Auf Druck des NFV hat man wenige Wochen später die Vereine informiert, dass es keine Tabellen mehr in der G gibt. So weit - so gut? Nee, nichts ist gut. Die Tabellen wurden lediglich nicht veröffentlicht. Die Vereine bekamen sie nach der Runde per Mail. Letzte Woche war dann Kreismeisterschaftsendrunde für F- und G-Jugend. Und somit haben wir auch 2014 einen G-Jugend-Kreismeister... In der NFV-Jugendordnung ist ein Meisterschaftsbetrieb für G-Junioren verboten. Die Kreisvorsitzenden wurden im letzten Sommer nochmals explizit darauf hingewiesen. Interessiert keinen.
    Beim Jugendstaffeltag stellt sich dann der Kreisjugendobmann hin und schildert alld die Probleme im KiFu, die wir auch alle kennen. Danach erzählt er von der FPL und sagt "Ich weiß noch nicht wie und wann - aber das machen wir auch." Ich befürchte eine ähnliche Einführung, wie man sie hier im Forum immer wieder liest... Die FPL-Regeln sind einfach - die Gründe sind aber erklärungsbedürftig. Die Regeln in die Ausschreibung aufzunehmen, reicht da nicht.

  • Wer also über G-Runde klagt, ist doch selbst schuld, warum macht er da mit?


    Ich habe vorher ( da immer nur ab D trainiert ) nicht gewusst oder geahnt, was da abgeht. So wird es wohl jedem Neueinsteiger in dem Bereich gehen.


    Aber natürlich hat auch jeder Neuling in der G sofort ein Netzwerk an Trainerkollegen mit denen er Turniere organisieren kann :rolleyes: Da passt was nicht guenter, oder ? Gerade in den Anfängen hat man zudem genug andere Dinge zu tun. Und wie sieht denn die Realität aus ? Einer duckt sich nicht schnell genug weg und schwups ist er als fester Betreuer gebucht. Meist sogar alleine. Natürlich wird einem vorher große Unterstützung angeboten. Geht es aber los, steht man mehr und mehr alleine da. Nebenbei bei den Spielen noch für Platzaufbau, Schiri usw. sorgen. Und da meinst Du nun das derjenige auch in der Pflicht ist dafür zu sorgen, dass Spiele organisiert werden ? Mit mehrjähriger Erfahrung wäre das durchaus machbar. Da macht man vieles aufgrund des Erfahrungsschatzes so nebenbei und aus dem Bauch raus. Ist aber nicht die Praxis.

    Jeder sollte bei sich selbst anfangen, den Kinderfussball umzusetzten, und weniger über Systeme klagen.


    Und das ist mir zu einfach. Geradezu eine Steilvorlage für diejenigen, die eigentlich für die Veränderungen verantwortlich sind. Nach dem Motto: Nicht nur meckern, macht es doch selber besser.
    Es geht nämlich um die Grundvoraussetzungen, die für die Neueinsteiger in diesem Bereich zu schaffen sind. Follkao und ich haben doch deutlich beschrieben, wie es in unserem Kreis so abgeht. Nicht nur in diesem Thread übrigens. Was meinst Du wohl, warum man den Modus dieses Turniers geändert hat ? Weil es keine Einzelfälle waren und im Laufe der Jahre immer mehr Methode angenommen hat, stärkere Mannschaften als die zweite zu melden. Oder in einem anderen Thread hatte ich von einem Spieler von mir ( 11 Jahre alt !!!! ) berichtet, der bei diesem Turnier gepfiffen hat und weinend vom Platz lief, weil er von außen von Betreuern und Eltern verbal bombardiert ( drücke ich bewusst so aus ) wurde. Spätestens bei diesem Punkt hätte man ins Nachdenken kommen und merken müssen, dass hier etwas grundlegend falsch läuft. Es sind nämlich nur die Auswüchse dessen, was im Spielbetrieb so abgeht. Aber nein. Da haut man dann am Ende des Turniers noch so ein Schwachsinn übers Mikro raus.
    Und da kommst Du mit "jeder soll bei sich selber anfangen" und das ist mir eben viel zu einfach.
    Nee guenter. Hier sind in erster Linie andere in der Pflicht die richtigen Voraussetzungen zu schaffen. Bei der Ausgestaltung dieses Rahmens hat dann in der Tat jeder dafür zu sorgen, dass man dies kindgerecht ausgestaltet. Wir haben diese Voraussetzungen aber nicht.

  • Steini


    war mir nach Absenden meines letzten Beitrages schon klar,dass ich da einiges zuviel aus meiner Sicht geschreiben habe.
    Einer Sichtweise, die geprägt ist durch ein lange Zeit, die ich im Fussball dabei war, vieles gekannt habe, vieles vom System DFB
    sowohl in positiver wie negativer Richtung, kennengelernt hatte.

    ch habe vorher ( da immer nur ab D trainiert ) nicht gewusst oder geahnt, was da abgeht. So wird es wohl jedem Neueinsteiger in dem Bereich gehen.

    meine erste Erfahrung mit dem Kinderfussball lag 30 Jahre zurück, seitdem hat sich die Fussballwelt verändert, somit
    war der Einsteig in den Kinderfussball auch für mich Neuland.

    Aber natürlich hat auch jeder Neuling in der G sofort ein Netzwerk an Trainerkollegen mit denen er Turniere organisieren kann

    Einstieg in den Kinderfussball und Wohnungswechsel fielen bei mir zusammen, womit ich mir auch ein Netzwerk zuerst aufbauen musste.
    Hier kam dann natürlich meine jahrzehntelange Erfahrung als Fussballer zugute.
    ein Netzwerk kann man sich nur langsam aufbauen. anfangs genügte mir dazu ein Verein aus der Nachbarschaft, reichte bei der G vollkommen aus, da über den dann schnell andere Kontakte entstanden. Ein G-Turnier als Zuschauer besucht, geschaut, wer
    da aus der näheren Umgebung ist, wer vernünftig auftritt und dann den Kontakt zum Trainer gesucht. Telefonnummer ausgetauscht,
    und schon hatte es sich.
    Muss man natürlich auch der Typ dazu sein.

    Mit mehrjähriger Erfahrung wäre das durchaus machbar. Da macht man vieles aufgrund des Erfahrungsschatzes so nebenbei und aus dem Bauch raus. Ist aber nicht die Praxis.

    Trotzdem habe ich in diesem ersten Jahrgang Fehler gemacht, war ja Neuland, konnte selbst aber mit diesen Fehlern umgehen,
    und sie entsprechend korrigieren, wohl auch, weil ich das Innenleben des Fussballes kannte und selbst Vater eines in dieser Altersgruppe spielenden Jungs war.
    In dieser Anfangszeit habe ich viele Gesprächspartner anderer Mannschaften gesucht, um zu erfragen, wie es bei ihnen so abgeht,
    sowohl positves wie negatives und daraus viele Lehren gezogen.



    Nicht nur meckern, macht es doch selber besser.
    Es geht nämlich um die Grundvoraussetzungen, die für die Neueinsteiger in diesem Bereich zu schaffen sind.

    Die Betonung liegt auf "nur". Meckern über das, was anders sein sollte gehört schon dazu. Gewisse Dinge werden sich wohl nie, andere erst nach langer Zeit ändern, egal wieviel gemeckert wird.
    Und da bin ich durchaus der Meinung, dass auch Neulinge in ihrem Bereich was ändern können. Vorraussetzung natürlich, dass sie erkennen was anders gemacht werden müsste.


    Das kann absolut keine Steilvorlage für Verantwortliche sein. die sind auf einer anderen Ebene, wie ich als Trainer, haben eine andere Verantwortung und andere Aufgabe.


    Aber wenn mein JL eine Pflaume ist, und meine JL war eine, dann meckere ich nur über die, sondern mache mein Ding, so wie ich es für besser finde.


    Und all die, die hier im Forum lesen, andere erreichen wir ja wohl nicht, bekommen doch mit, was falsch sein kann, was man besser machen könnte, können unter vielen beschriebenen Vorgehensweisen das für sich passende und wichtigeherausfiltern.


    Und diese Personergruppe fordere ich auf, in ihrem engen Bereich ihre Mannschaft, selbst Veränderung anzupacken, anstatt auf allgemeine Veränderungen zu hoffen, die oft erst dann kommen, wenn man in diesen Altersstufen nicht mehr wirkt.

  • Aber wenn mein JL eine Pflaume ist, und meine JL war eine, dann meckere ich nur über die, sondern mache mein Ding, so wie ich es für besser finde.


    guenter: wir sind mal wieder weit off Topic, schade, aber nun egal, da du hier die "Verantwortlichkeit" ansprichst. Schön wär's, wenn jeder sein Ding machen könnte, dürfte (sportliches Motto: der Bessere möge gewinnen, überzeugen...), aber so ist es meist ja leider nicht: dieser JL hat quasi sein Gefolge über Jahre als Netzwerk ("Seilschaft") herangebildet, also die um sich geschart, die wie er ticken u. dann will man unter sich bleiben: entweder lässt man die, die positiv abweichen würden (der Bessere ist dieses eingebildet Guten 1.Feind! - so wurde mir zB zuletzt vor der HV-Wahl mit dem Staatsanwalt gedroht, damit ich nicht käme: als Opposition anträte, Fragen stelle...), gar nicht zu oder man schreckt sie schon im Voraus ab, mitarbeiten zu wollen. So die von mir erlebte Praxis... Bleibt nur Anpassung an gegebene Ist-Zustände u. da geht es fast jedem wie den 68ern bei ihrem 'Marsch durch die Institutionen' - am Ende kommen sie aus ihnen als die genormten Anzugträger heraus, die sie einst bekämpfen wollten, o. wurden längst irgendwie aus ihrem Dienst entfernt, rausgeekelt etc. Daher hat sich m.E. in den meisten Breitensportvereinen seit meiner Jugend kaum etwas wirklich verändert: eine obrigkeitliche Hierarchie bestimmt über die Köpfe der betroffenen Aktiven, die Mitglieder hinweg, da die aus Unlust sich ins Administrativ-Funktionelle nicht einbringen, schon zur HV nicht ihre Vorstände lebensecht-demokratisch wählend hingehen: was bei uns aber eben Eltern auch untersagt ist, da jugendliche Mitglieder u. so der KiFu schlicht ohne Stimmrecht bleiben. Ob nun also Schieris, die ich als echt Unparteiische nur begrüßen würde, aber diesem Erwachsenen-System für dies ihm nicht werte Kinder halt zu teuer sind, FPL o. Tabellen - letztlich zielt es aufs Gleiche ab, oder: mehr Kindgerechtes, wo nicht die, die es real betrifft, sondern passive Funktionäre alles bestimmen, natürlich vorrangig gemäß ihren Ansichten, Interessen, Wünschen!


    Wie dies verändern? Man müsste wohl erstmal Eltern bewusster werden lassen, dass es im KiFu um mehr als nur Spaß u. ein bisschen Kicken geht: wie soziale bzw. Führungskompetenz, Leistungs- o. Lernbereitschaft, Frustrationstoleranz, pos. o. neg. Vorbilder, Ziel-Bewusstsein u.v.m. in ihren Kindern als Basis für deren ganze spätere erfolgreiche Lebensführung da heranwächst, wo sie in Differenz zur Schule freiwillig hingehen. Sollten Eltern dies nicht viel wichtiger nehmen, statt den KiFu nur dafür zu benutzen, billig schlechtes Gewissen zu beruhigen o. gar ihre Kinder mal bequem für ein paar Stunden im Monat loszuwerden? Würde in Eltern mehr Bewusstsein für die Sache gebildet, ließen sich in o. außerhalb der üblichen Vereine neue, echt veränderte Strukturen aufbauen, etwa per eigener Jugendvereine o. wie in Englisch-sprachigen Räumen Schulen als Kerninstanz, die sich u.U. sogar ohne Tabellen-, Trainer- o. Ehrgeiz-Dominanz selbst fern eines DFB (der dies natürlich verhindern würde wollen) organisierte per authentischer Freundschaftsspiele, Pädagogik statt "Wett-Kampf" als Maßstab, der sich symbolisch in Tabellen ausdrückt: mein Kind/Team ist der Beste, gehört zu den Besten, "muss" sich aber verbessern, mehr trainieren, härter spielen, mehr gewinnen, mit 8 in die Auswahl, bevor es den Anschluss verliert, als ausgemustert gilt, gegen-über anderen abfällt (vor allem dem blöden Blagen der Herrn XYZ) usw. So besetzen dann Erwachsene den KiFu für sich, verwirklichen sich u. ihren Ehrgeiz fast unbemerkt über die Kinderköpfe hinweg, die fremdbestimmt u.U. dann in der Pubertät ihre längst verlorene eigene Lust statt wiederzugewinnen aufgeben - so geschieht es doch seit jeher, oder?


    Dies zu verändern, etwa per mediatorischem Schiri pro reellem Kindeswohl, eigener Entscheidungsfähigkeit, Selbstbestimmtheit usw. contra Eingriffe aller Großen ins Spiel mag aktuell bloß als Vision, Utopie erscheinen, aber so fängt jede echte Veränderung an: das, was unmöglich erscheint, trotzdem realisieren, erreichen zu wollen, gegen alle Widerstände derer, die ihr Gestern auf nen Sockel stellen u. für unveränderbar erklären, als sei es sakrosankt u. nicht nur politisch gemäß bestimmten Interessen o. zwecks Machterhalt konstruiert. Die FPL sehe ich so ambivalent, da sie quasi einen Kompromiss mit dem System, einen Deal sucht: wer aber wird bei solch Ansatz am Ende stärker, wirkmächtiger sein u. letztlich doch wieder unter der Hand des Neuen seine Interessen durchsetzen? Daher historisch Skepsis...

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    3 Mal editiert, zuletzt von Keller-Kicker ()

    • Offizieller Beitrag

    Aber wenn mein JL eine Pflaume ist, und meine JL war eine, dann meckere ich nur über die, sondern mache mein Ding, so wie ich es für besser finde.


    Günter, noch ein weiteres Problem, denn das denken auch die, die kindgerechten Fußball nicht wollen oder verstehen. Etwas verändern wäre der ideale Weg, überzeugen und kein Alleingang. Oft leider bloß Theorie ...

  • zitat @KK:

    Zitat

    Ob nun also Schieris, die ich als echt Unparteiische nur begrüßen würde, aber diesem Erwachsenen-System für dies ihm nicht werte Kinder halt zu teuer sind, FPL o. Tabellen

    Da Du Dich permanent darauf beziehst, dass die Schiedsrichter aus Kostengründen eingespart werden (sollen), rate ich dir, Dich mit den Zielen der FPL mal etwas genauer auseinanderzusetzen. dann erkennst sicherlich auch Du, dass hier bei der FPL eine andere Idee dahinter steckt......

  • Karl: Ideen sollte man generell niemals trauen, das hat die Geschichte der Menschheit zu Genüge belegt. Auch hier zeigen Berichte, dass Kinder mitunter von Trainern o. Eltern schon früh auf Sieg um fast jeden Preis ausgerichtet werden: das nehmen sie dann als Gepäck mit ins Spiel, aufm Platz, abgesehen davon, dass man ihre Schieri-Kompetenz nicht verklären sollte: es sind Kinder, die Selbstdistanz erst erlernen, also sie als Voraussetzung von abstraktiv neutralem Urteilsvermögen nicht per se, von Geburt an besitzen: daher kommt es auch unter Kindern zu Streits, sonst wären wohl Aufsichtspersonen im KiGa überflüssig! Es soll ja auch Schieris geben: die beiden Trainer in der Coachingzone - fragt sich nur, was ist da Ideal u. was als zumindest stets auch mögliche Realität einzukalkulieren? Hier soll räumlich-äußere Nähe zueinander innerliche Eintracht erzeugen, hhm, schön, wenn's klappt - wo aber nicht, da Sport nunmal Wettkampf gegeneinander ist, dies nicht jeder mal eben so aus Respekt für Kinder voll ausschalten kann: denn dann wäre die FPL ja unnötig...? ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Ideen sollte man generell niemals trauen, das hat die Geschichte der Menschheit zu Genüge belegt.


    ohne Ideen würden wir alle wohl noch von Baum zu Baum springen.


    ohne Ideen würden wir noch mit Gummistiefeln und der Schweinsblase kicken. (hab ich auch schon gemacht)


    ohne Ideen könntest du deine teilweise skuririlen Gedankengänge nicht im Internet verbreiten.


    ob Ideen gut oder schlecht waren stellt sich leider erst hinterher heraus, und werden dann auch noch unterschiedlich beurteilt.


    du selbst hattest und hast doch auch Ideen, die sich hinterher als nicht durchsetzbar zeigten.


    aber ohne diese Idee wüssten wir etwas weniger was umsetzbar ist oder nicht.


    ich geb dir aber darin recht, dass man Ideen nicht einfach blind hinterherlaufen sollte, sondern durchaus kritisch begleiten muss.


    Ich stell mir vor, alle wären deine Idee vom Fussball gefolgt. die Fussballwelt würde anders aussehen, und ich müsste mir ein anderes Hobby suchen.

  • guenter: Das war eine Antwort auf den Vorgängerbeitrag: ging um ne nicht genau benannte Idee, die hinter FPL stecke. Wo sich so auf "Ideen" berufen wird, man damit als Zeugen hausieren geht, soll man ihnen nie trauen, wobei Misstrauen da nur die Mutter der Porzellankiste ist. Du berufst dich auf Praxis, die den Beweis in sich trägt, sofern sie fraglos überzeugt, "ist". FPL ist soweit noch nicht; daher macht mancher gern abwehrend Ideen dahinter geltend: ohne sie genauer zu beschreiben: Kinder sind aber keine Schiris, dazu nicht ausgebildet o. befähigt ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Beim Stöbern gefunden:

    Wir bieten den Kleinfeld Kids in den Ferien an alterklassenübergreifend sich einmal in der Woche (fester Tag) sich zum kicken am Trainingsplatz zu treffen. Wir kommen nur hin und sehen nach ob die 5m tore auf dem Trainingsplatz stehen, wenn nicht, tragen wir sie rauf. Den Ball bringen die Kids selbst mit, wir legen ihnen noch die Leibchen raus und dann gehen wir wieder.

    Finde das eine klasse Idee!
    Wer macht von euch so was in diese Richtung?


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Ich finde die Idee super, hatte sie selber auch schon. Bei uns scheitert sie daran, dass der einzige Platz, den der Verein hat, ausgebucht ist, sogar überbelegt ist.


    Ansonsten muss natürlich noch das Thema der Aufsichtspflicht, der Haftung insbes. bei Verletzungen und die Versicherungsfrage geklärt werden.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Moin,


    wir haben jetzt ein paar Spiele in der E-Jugend absolviert und ich muss leider erkennen, dass es je älter die Kinderwerden, immer schwieriger wird, ein Spiel ohne SR laufen zu lassen.
    Zum einen wird das Spiel immer körperbetonter und den Kindern fällt es meiner Meinung nach schwer, die Grenze zwischen fairem Zweikampf und Foulspiel zu erkennen, zum anderen führt das Verhalten der Trainerkollegen teilweise dazu, dass die Kinder völlig über das Ziel hinausschießen (so zumindest mein Eindruck als Außenstehender).