Muss ich ein schlechtes gewissen haben

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  • Hallo schon wieder ich,

    jetzt ist es passiert. Ich habe einen Spieler von mir nach Hause geschickt. Ich trainiere die Mannschaft ( E - Jugend )seit ungefähr einem Monat. Ich habe ihn fast bei jedem Training ermahnen müssen, bei den Spielen habe ich Ihn, wegen disziplinären Gründen ausgewechselt ( um grösseren Schaden vorzubeugen - blaue Karte ).

    Im letzten Training hat er es zu weit getrieben. Training ununterbrochen gestört, mit einem anderen Spieler streit angefangen,... ( ich habe ihn immer wieder ermahnt )Ich muss dazu sagen er ist kein schlechter Spieler ( derzeitiges Alter 9 ).

    Ich habe ihm die Situation erklärt, ihm mitgeteilt, dass er wegen seinem Benehmen, am Samstag beim Pflichtspiel nicht dabei ist. Wenn er will kann er am Dienstag wieder ins Training kommen.

    Mir macht das Training mit den kleinen unheimlichen Spass, nur möchte ich, das sie auch etwas lernen. Ich bin kein Unmensch, oder so, der sie durch den Platz hetzt. Ich möchte einfach eine Manschaft aufbauen, die was kann, die unseren Verein repräsentiert ( vorallem Disziplin ), das Teamdenken aufbauen.

    Ich glaube die Erfolge kommen dann von selbst. Vorallem in diesem Alter zählen andere Sachen wie Siege ( obwohl ja jeder gewinnen will ).

    Was haltet ihr von meiner " Strafe"? Kann es sein, dass ich mir von meinen Burschen 9 -10 Jahre alt zu viel erwarte?

    Liebe Grüße aus Österreich

  • Ich denke nicht. Mit der Altersgruppe 9 bis 10 habe ich wenig bis keine Erfahrung, aber generell ist ein Stören nicht zu akzeptieren, sonst tanzen dir ganz schnell alle auf dem Kopf herum. Allerdings tue ich mich immer schwer damit, jemand endgültig auszuschließen, das habe ich in 10 Jahren vielleicht drei mal getan. Man sollte einem Kind/Heranwachsenden immer wieder eine Chance geben, außer dieser handelt wirklich deutlich bösartig oder ist für die Mannschaft nicht mehr tragbar.

  • Nein, ich finde das völlig richtig. Ich würde nie einem Spieler "hinterherlaufen", den ich wg. schlechtem Benehmen aus dem Training schicke.

    Ich erkläre meinen Spielern bei Saisonbeginn, dass ich sie, wenn sie sich schlecht benehmen, zum Duschen schicke und sie dass nicht persönlich nehmen sollen, sondern dass ich weiß, dass es in ihrem Alter manchmal einfach Tage gibt, an denen alles schief läuft (wer weiß, was vorher in der Schule oder mit den Eltern los war) und es dann eben auch im Training kracht. Dann sollen sie einfach das Training an diesem Tag beenden, weil es keinen Sinn mehr macht und sind herzlich zum nächsten Training willkommen. Das klappt in der Regel sehr gut.

    Wichtig ist in deinem Fall - wie hat der Spieler denn reagiert? Einsichtig? Tobsuchtsanfall? Irgendwas in der Mitte?

  • Tito du hast richtig gehandelt.

    Du hast deinen Spieler mehrfach ermahnt Er hat reichlich Möglichkeiten gehabt sein Verhalten zu bessern bzw. zu hinterfragen. Trotzdem setzt er immer noch einen drauf. Deshalb ist es von dir konsequent ihn nach Hause zu schicken. Würdest du es nicht tun, würde er vermutlich die von dir gewünschte Struktur (Einheit) der Mannschaft zerstören.

    Er hat nun Zeit über sich und seine Situation nachzudenken.

    Die Situation wird sich nur ändern wenn er von sich aus wiederkommt. Bleibe bei deinen Reaktionen besonnen und weiterhin konsequent. Nur dann wird dieser Spieler und der Rest der gesamten Mannschaft deine Linie akzeptieren und verfolgen.

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    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • Sälü

    Das Nachhauseschicken ist meiner Meinung nach fast die härteste Strafe (vor dem Ausschluss aus dem Verein), welcher ein Trainer aussprechen kann.
    So wie du den obigen Fall schilderst hast du den junge mehrmals ermant, jedoch noch nie eine andere Straffmasnahme ergriffe oder mit ihm das Einzelgespräch gesucht. Falls dies der Fall sein sollte halte ich die ergriffene Straffe für Übertrieben. 10 Minuten an den Rand des Feldes sitzen und zusehen hätte längstens genügt. Falls du dies jedoch bereits mehrmals gemacht hast und auch mit dem Kind und den Eltern geredet hast ist die Strafe gerechtfertigt.

    In einem sochen Fall unternehme ich in untenstehender Reienfolge folgende Schritte:

    1) Spieler mehrmals ermahnen
    2) Spieler 1mal an den Rand sezten und zusehen lassen
    3) Einzelgespräch mit dem Spieler
    4) Gespräch mit den Elten
    5) Nach Hause schicken
    6) Vereinsauschluss

    Dies ist meine reienfolge, wie ich mit störefrieden umzugehen pfelge. Dies mache ich mit allen gleich. Egal wie gut oder schlecht das Kind fussballspielen kann.

  • Hallo fluegi11,

    ich führe des öfteren Einzelgespräche mit den Jungs, und bei ihm war es auch der Fall. Ich finde Einzelgespräche sind sehr wichtig für den Umgang mit den kleinen.

    Dein zweiter Ratschlag ist auch eine Idee, hätte aber in diesem Fall nichts genutzt, da ich ihn schon desöfteren ermahnt habe.

    Ich hoffe trotzdem das er am Dienstag im Training ist.

  • Also ich will da mal den rechtlichen Aspekt mit ins Spiel bringen. Wir als Trainer dürfen einen Spieler nicht einfach nach Hause schicken. Wir sind während der Trainingseinheit verantwortlich für die Spieler/Kinder. Schickt man einen Spieler früher nach Hause und da passiert auf dem Weg was, wird der Trainer hierfür Haftbar gemacht. Einzige Möglichkeit ist, wenn man schon so verfahren will, dass man die Eltern anruft und das Kind abholen lässt. Im Lehrbuch steht Autorität darstellen, nicht autoritär sein. Und da sollte man auch sich als Trainer hinterfragen, warum man einen E-Jugend Spieler nicht anders in den Griff bekommt.

  • Dirk hat Recht, was den rechtlichen Aspekt betrifft. Allerdings lässt sich das leicht umgehen, wenn man einem Spieler sagt, dass das Training beendet ist für ihn ("geh duschen"), wenn der Spieler dann von sich auch nach Hause geht, kann man auch nichts dagegen tun - das ist genau so, als wenn ein Spieler einfach so nach Hause gehen würde.

    Mit Flügis Liste bin ich nicht ganz einverstanden, das ist aber sicherlich auch ein Unterschied zwischen F- und C-Junioren:

    1) Spieler mehrmals ermahnen
    2) Spieler 1mal an den Rand sezten und zusehen lassen
    3) Einzelgespräch mit dem Spieler
    4) Gespräch mit den Elten
    5) Nach Hause schicken
    6) Vereinsauschluss

    Gerade bei Pubertierenden macht es manchmal keinen Sinn ein Einzelgespräch zu führen in der Situation, in der sich derjenige querstellt. Die haben manchmal einfach miserable Tage und lassen das dann im Training raus. Da ist es m.E. wirklich das Beste, für denjenigen an dem Tag dann einfach das Training zu beenden. Meist war es dann bei mir oft so, dass der "Sündenbock" dann geduscht nach dem Training zu mir kam und mir erklärte, was heute bei ihm so los war und warum er sich so benommen hat.

    Zudem ist - gerade für Jugendliche - ein Gespräch mit den Eltern oft die viel härtere "Strafe"/Maßnahme, als einmal ein Training vorzeitig beenden zu müssen. Wie gesagt, da greift der Altersunterschied denke ich - aber ich wollte nur aussagen, dass diese Liste keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit hat.

  • Moin,

    100% richtig gehandelt.

    Man muss die Kids "schützen", die Fussball lernen und spielen wollen. Wenn andere Kids diese dauerhaft stören, dann hören die lernwilligen Kids auf Dauer nämlich auf....

    Die Maßnahmenliste ist gut, muss aber konsequent durchgezogen werden. Gerade auch bei sogenannten selbsternannten Superstars. Ansonsten kann man durch geeignete Maßnahmen den Gruppendruck deutlich verschärfen. Das funktioniert allerdings nur in gefestigten Mannschaften.

    ---- Sinnvoller Einsatz der Shifttaste sowie der Interpunktion erhöht die Lesbarkeit aller Postings signifikant. ---

  • Aus Pädagogischer Sicht hast du richtig gehandelt. Ich habe solch einen Spieler auch bei mir in der Mannschaft. Nun ist es schon so weit ich gebe ihm 2 Chancen beim Training wenn er mehrmals frech wird schicke ich ihn sofort nach oben und das Training hat sich für ihn erledigt wenn er das beim nächsten Training wieder macht lasse ich ihn gar nicht spielen. Und dann sieht man wie sehr es ihm weh tut beim Training zu zu gucken oder ggf. beim Spiel. In letzter Zeit reicht eine Ermahnung und dann ist er ruhig.

  • sehr richtig...nur finde ich solltest du den ersten schritt wagen...gib ihm 1 woche zeit und dann melde du dich die jungs sind 9 jahre da ist courage manchmal schwer dass kostet die viel kraft...also versuch du es wenn er nicht von alleine kommt...nur so denke ich sollte man in einem solch jungne alter mit strafen verfahren!DU musst ihn zurückbringen...ihm eine chance geben...erkläre ihma cuh, dass es die einzige ist und dass er nur mitnmachen darf wenn er scih an die regeln hält...aber er wird sich kaum trauen zu dir zu kommen...oder etwa doch, dann nimm ihn mit kusshand, denn dann hat er richtig was drauf menschlich!

  • Ich würde dem Jungen auch einen "Denkzettel" verpassen. Aber nie nach Hause schicken. Denkt an die Aufsichtspflicht. Selbst wenn der Junge abhauen würde, wärt ihr dran!

    Was Chris geschrieben hat, stimmt so nicht! Wenn der Junge abhaut und ihm was passiert, habt ihr ein riesen Problem!

    »Fußball ist grundsätzlich einfach, aber das Schwierigste was es gibt ist, einfachen Fußball zu spielen.«

    (Johan Cruyff)

  • Bondscoach: Chris hat natürlich recht. Wir als Trainer haben keine Handhabe, einen Spieler, der das Training abbricht (aus welchen Gründen auch immer) - zurück zu halten. Da gilt schlicht und einfach die Verhältnismäßigkeit: eine Mannschaft zurück zu lassen um einen Spieler zum Training zu befördern, der sich verdünnisieren will, hieße das Wohlbefinden vieler zu Gunsten eines Einzelnen - der in keiner Weise vom Trainer GEZWUNGEN werden kann zum Training zurückzukeheren - zu vernachlässigen. DAS zumindest ist rechtlich ziemlich eindeutig geregelt. Wird der (jugendliche) Spieler allerdings aktiv nach Hause geschickt, ohne vorherige Absprache mit den Eltern, sieht es anders aus. Dann sollte der Spieler besser am Spielfeldrand sitzen und das Training bis zum Ende passiv beobachten, als den Heimweg anzutreten.

  • Danke Nummer 6.

    Die Aufsichtspflicht greift nicht so weit, wie uns Bondscoach hier weismachen will, und das ist auch gut so. Was soll man den machen, wenn sich ein Spieler aus dem Trainingsbetrieb heraus einfach entschließen würde zu gehen. Ihn physisch daran hindern? Wohl kaum. Ebenso ist es, wenn du ihm sagst, dass für ihn das Training beendet ist, er duschen soll, und danach bis zum Ende zugucken. Wenn er dann eigenmächtig geht, steht das nicht in dem Zuständigkeitsbereich des Trainers.

    Hier muss man sicherlich auch zwischen verschiedenen Altersklassen ein wenig differenzieren. Nummer 6 sieht das eindeutig richtig - RECHTLICH gibt es da keine Handhabe.



  • Hallo!
    Ich hätte glaube ich kein schlechtes Gewissen.
    Fußball ist ein Mannschaftssport und wen der zusammenhalt der Mannschaft dermaßen dauerhaft gestört wird würde ich auch nicht anders handeln. Mit den Eltern zu reden ist bestimmt auch ein sehr guter Weg.

  • genau richtig gehandelt. Mehrmals ermahnt und dann reagiert. Warum soll man sich das leben mit störenden kindern schwerer machen, die anderen haben das recht vernünftig und in ruhe zu Trainieren.

  • Bei mir gab es bis vor kurzem auch so ein spieler der nur das Training gestört. Habe ihm im in der Hinrunde schon desöfteren ermahnt doch es störte ihn überhaupt nicht. einige haben dann gesehen wenn der das machen darf dann kann ich das auch machen. In der winterpause habe ich dann für mich einen Lösungsweg gesucht und auch gefunden. Es gibt bei mir 3 offiziele Verwarnungen (kleine zwischendurch gibt es auch aber bei Lapalien) und wer die 3. Verwarnung hat guckt den Rest des Trainings zu. Alle haben sich dran gehalten nur der eine Spieler nicht und prompt hat er den Rest des Trainings zu guckt. Seit dem ist er in der MAnnschaft kein Störfaktor mehr. Manchmal muß man halt mal etwas härter durchgreifen, denn selbst die ganz Kleinen probieren schon ihre Grenzen sehr hartnäckig auszutesten.