Beiträge von MDahlin

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    Beim DFB wurde ein Konzept erstellt, welches eine Umstellung des Spielbetriebs vorsieht. Dies wurde im November den Verbänden im Jugendausschuss vorgestellt. Natürlich liegt die Umsetzung bei den Verbänden aber es ist ja schon einmal ein starkes Signal, wenn der DFB dafür wirbt. Konkret geht es darum ein stufenweises Modell zu etablieren;2:2, 3:3, 5:5, 7:7.

    2 1/2 Jahre später ist mein Kader mit 16 Kindern fast unverändert zusammen. Der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft ist hervorragend. Kinder und Eltern ziehen bei Spielen/Turnieren/Trainings und Veranstaltungen immer mit.


    Trainingsbeteiligung liegt bei über 80 %. Und das auch im Winter ohne Hallenzeit bei 0 Grad und Nieselregen.

    Gleiches kann ich auch berichten. Wir haben 25 Kinder und spielen seit 2 Jahren fast ausschließlich FUNiño.

    Die Spielform ist gar nicht so entscheidend. Ob es 2 oder 4 Tore sind; kleine oder große Tore, das ist nur ein Element.


    Viel wichtiger sind die Mannschaftsgrößen, die dem Entwicklungsstand angepasst sein sollten, um den Kindern die bestmögliche Ballkontaktzahl zu bieten. Das hat oft mit dem Alter gar nichts zu tun. Wenn jemand in der dritten Klasse anfängt Fußball zu spielen, dann kann er teilweise auch dem Erstklässler fußballerisch unterlegen sein, der das schon seit 2 Jahren macht.


    Im Kern geht es darum, von einer reinen Alterssicht wegzukommen und die Kinder entsprechend ihrem Entwicklungsstand in einer für sie geeigneten Komplexitätsstufe spielen zu lassen. Je weniger die Fähigkeiten entwickelt sind, desto geringer sollte die Komplexität des Spiels sein.


    Der zweite ganz wichtige Faktor ist die Etablierung von Festivalformen oder die Festlegung, dass bei entsprechender Spieleranzahl mehrere Spiele parallel zu bestreiten sind, wenn sich nur 2 Vereine begegnen. Ansonsten wird es immer so bleiben, dass nur ein Teil der Kinder spielen kann. Nehmen wir das Beispiel der 16 Kinder. Damit alle immer spielen können, müsste man 2 Mannschaften im 7:7 melden. Das wird man in der Regel aber nicht machen, weil nie alle da sind. Also meldet man nur 1 Mannschaft und nimmt davon aber immer nur 9-10 mit, so dass 6-7 zu Hause bleiben. Natürlich kann man sich hier abwechseln, so dass jeder mal zu Hause bleibt, aber optimal ist das nicht.


    Mancher wird das vielleicht auch hinbekommen so wie luibo scheinbar, aber die Regel ist das nicht. Es hilft ja nichts darauf zu hoffen, dass wir gute Trainer bekommen, die das so machen. Es muss in der Organisationsform des Spielbetriebs verankert werden, so dass alle spielen können, wenn sie denn wollen.

    Powerzwergenpapa ich habe nicht gesagt, dass es so gemacht wird. Wenn man wollte, dann könnte man es so machen, um z.B. zu sehen wer an einem DFB-Stützpunkt weitergehend gefördert werden sollte.


    Ansonsten ist die ganze Diskussion müßig. Fakt ist, dass der Kinderfußball, wie er aktuell besteht, katastrophale Ergebnisse produziert. 2/3 aller Kinder hören wieder auf Fußball zu spielen! Entweder wir lassen alles so wie es ist, was übrigens das eigentliche Sägen am Ast des Breitenfußballs ist, oder versuchen einfach mal etwas anders zu machen, um vielleicht mehr Kinder beim Sport zu behalten. Die Wahrheit ist, dass die Mitgleiderzahlen seit Jahren wegbrechen: https://www.dfb.de/fileadmin/_…45-DFB-Statistik_2018.pdf


    Es geht doch hier überhaupt nicht um NLZs, Selektion und den ganzen Scheiß, sondern darum, dass wir im Breitensport möglichst vielen Kindern eine aktive Teilhabe und sportliche Betätigung ermöglichen und das möglichst langfristig.


    Im Übrigen geht es bei den Vorschlägen des DFB gar nicht nur um FUNiño, sondern um eine stufenweise Entwicklung des Spielbetriebs. Auch ein ganz gewöhnliches Fußballspiel auf 2 zentrale Tore im 4+1 ist Teil des Vorschlags und soll ab F/E-Jugend eingeführt werden. Der eigentliche Clou an der Sache ist die Etablierung des Festival Modus, um alle Kinder entwicklungsgerecht spielen zu lassen.

    Im Funino habe ich da zu wenig Erfahrung. Wie setzen sich die Kader von Funino Teams zusammen? Gibt es überhaupt reine Funino Mannschaften irgendwo?

    Ich habe eine reine FUNiño Mannschaft; Jahrgang 2010. Wir spielen seit jetzt fast 2 Jahren ausschließlich FUNiño und das an fast jedem Wochenende. Für meine Kinder ist das völlig normaler Spielbetrieb.


    Wir haben aktuell 26 Kinder und das ganze Leistungsspektrum findet sich da wieder. Wir haben Kinder die auch gut im Jahrgang darüber schon mithalten können aber auch Kinder, die vielleicht weniger athletisch sind oder ganz neu angefangen haben. Wir teilen die Kinder sowohl beim Training als auch an Spieltagen immer in möglichst homogene Gruppen ein. Schon aus rein praktischen Gründen macht alles andere aus meiner Sicht keinen Sinn. Den Kindern, die schon weiter sind, kann ich schon viel schwierigere Tricks zeigen, die die anderen überhaupt noch nicht hinbekommen. Da schaffen manche den Ze-Roberto-Konter (MFS-Terminologie) und üben das jetzt mit dem schwachen Fuß, während andere an Ziehen-Zurück scheitern. Der ein oder andere haut den Ball mit links wie rechts fast in den Winkel, während andere mit Müh und Not den Ball mit der Pike Richtung Tor bringen.


    Wenn diese unterschiedlichen Stärken im Spiel aufeinander treffen, führt es unweigerlich dazu, dass eine Hälfte keinen Spaß hat weil sie demotiviert sind und die andere Hälfte sich wie die Könige fühlen. Jetzt kann ich versuchen das Ganze zu mischen, aber das wird dazu führen, dass die weniger guten Kinder nicht so oft den Ball erhalten. Das ist ganz natürlich; passiert auf jedem Bolzplatz und sogar bei der Nationalmannschaft (siehe Marvin Plattenhardt im Spiel gegen Mexiko).


    Für mich als Trainer stellen sich 2 Fragen; 1) wie kann ich sicherstellen, dass alle möglichst lange dabei bleiben und Sport treiben und 2) wie schaffe ich es mit der Zeit die Lücke zw. den Guten und den weniger Guten zu schließen und alle 26 voranzubringen?


    Aus meiner Sicht kann das nur funktionieren, wenn die weniger Guten mindestens die gleiche oder besser noch mehr Zeit zum Üben bekommen. Habe ich z.B. mal nur 10 Kinder im Training, dann würden die Besseren in einer 6er Gruppe trainieren und 3:3 spielen, wohingegen die anderen in einer 4er Gruppe 2:2 spielen. Und am Spieltag bedeutet das, dass alle die gleiche Einsatzzeit und Ballkontaktzahl erhalten. Das Champions League System, dass Hr. Lochmann vorstellt, funktioniert dabei perfekt und wir praktizieren es jedes Wochenende.


    Ergebnis vom letzten Wochenende: wir sind mit 4 Teams angetreten und alles war in den 7 Spielen dabei; Sieg, Niederlage, Unentschieden. Torverhältnis 23:21/21:12/25:17/24:24. Das zweite Team hatte ich falsch eingeschätzt, deshalb haben sie zu häufig gewonnen. Und so sieht das fast jedes Wochenende aus. Kein 10:0, keine total enttäuschten Gesichter, weil das eine Spiel (haushoch) verloren wurde. Jeder lernt mit Siegen und Niederlagen umzugehen. Und das hat mit FUNiño erst einmal gar nichts zu tun. Es ist nur die Organisationsform, die geändert wurde.

    Ich wüsste auch nicht, was das mit selektieren zu tun hat. Wir treffen uns alle vor dem Spiel, teilen die Teams ein (sind jedes Mal leicht unterschiedlich, weil nie alle da sind) und wir verabschieden uns alle gemeinsam mit unserem Mannschaftsspruch; beim Training das Gleiche. Das ist unser Alltag. Alle können sich mehr oder weniger gut leiden. Es gibt keine Konflikte zw. den Kindern deswegen und alle können sich gut leiden. Die Eltern sind auch happy, weil ihre Kinder immer in Bewegung sind.


    Am Ende bedeutet das Ganze innerhalb meines Teams gar keine Selektion. Denn ich muss niemanden zu Hause lassen, ich muss mir auch keine Gedanken machen, wann ich wen einwechsele oder ob ich den Guten doch noch etwas länger spielen lasse. Natürlich können größere Vereine das System nutzen, um ziemlich schnell die stärksten Spieler der Region zu beobachten. Aber das passiert so oder so. Und zumindest hat man jetzt ein gutes Gegenargument gegen einen zu frühen Wechsel in ein NLZ. Denn die Kinder bekommen in ihrem Heimatverein die Möglichkeit Wochenende für Wochenende gegen gleich starke Kinder anderer Vereine anzutreten.

    Matthias Lochmann spricht im Video (ab min. 4:00) auf dem Platz von 50 Spielen zur Entwicklung von Kindern und insgesamt 850. Wo finde ich das game intelligence program?

    Oder spricht er da nur einfach vom Horst Wein Buch Spielintelligenz?

    H. Wein gibt es ja noch weitere Veröffentlichungen. Die Spiele für die Kinder beruhen in erster Linie auf "Spielintelligenz im Fußball - kindgemäß trainieren".


    Darüber hinaus gibt es auch noch "Developing Game Intelligence in Socccer". Und einige nur auf spanisch:


    Contraatacar con inteligencia

    Mantener la psesion con inteligencia

    FUTBOL A LA MEDIDA DEL ADOLESCENTE. PROGRAMAS FORMATIVOS PARA DESARROL



    Die Kinder, die neu zu uns kommen, wollen Fußball spielen mit den Jungs aus ihrer Schulklasse. Von den Neuen hat noch keiner nach den Toren gefragt. Das wird aber auch nicht thematisiert. Das ist ganz normal.

    Jako scheint mir solala zu sein. Von 15 waren 2/3 ok und die anderen haben nach kürzester Zeit die Luft verloren. Erima Hybrid scheint mir sehr solide.


    Wir nutzen Mitre Calcio Hyperseam Bälle in Größe 3 und die funktionieren super und haben auch diese weiche Oberfläche. Außerdem sehr günstig mit Mengenrabatt zu haben.

    Zum Thema, wo wird FUNiño gespielt:


    "Einen großen Schritt hin zur flächendeckenden Verbreitung des Minifußballs haben Verantwortliche des TSG AOK Campus und des Badischen Fußballverbandes (bfv) gefeiert. Bei einem Treffen der Kreis-E-Junioren-Staffelleiter und Kreisjugendeiter im Dietmar-Hopp-Stadion übergaben TSG-Präsident Peter Hofmann und Campus-Leiter Dominik Drobisch 144 Minitore an den Verband. Auf die Tore soll in Zukunft im ganzen Verbreitungsgebiet des bfv die von der TSG im Kinderbereich stark geförderte Spielform des Minifußballs gespielt werden."


    https://www.achtzehn99.de/aktu…in-fuer-den-minifussball/

    Ersatzbank ich würde gerne wissen, wie diese Eltern ihre Meinung begründen. Du hast ihnen sicherlich die Vorteile erläutert, warum funino gespielt werden sollte und nicht mehr 7 gegen 7. Warum finden die das scheiße? Sicherlich einerseits wegen dem großen Tor, was beim funino wegfällt. Was sind weitere Punkte die den Eltern am funino nicht gefallen?

    Ich habe noch nicht eine fundierte Antwort auf diese Frage erhalten. Da heißt es dann trotz aller Erklärungen, dass das eine andere Sportart wäre. Das habe ich von Trainern und Eltern gehört. Ich glaube, es ist einfach Angst, dass die Kinder nicht die richtigen Dinge lernen, weil es anders aussieht als 7:7.

    Ich komme aus Brandenburg/ Speckgürtel Berlin. Bisher war es nur vereinzelt bekannt. Wir haben im Herbst 2016 angefangen Spielpartner über Facebook und eine Berliner Turnierseite zu suchen. Das erste Festival fand auf nur 4 Feldern mit einem anderen Verein statt. Im Winter haben wir weitere Versuche gemacht.

    Ab April 2017 ging es eigentlich richtig los. Nach einer Fortbildung von Prof. Lochmann in Jena haben wir ein erstes größeres Festival mit einem anderen Brandenburger Verein organisiert. Wir haben dann regelmäßig Festivals in der ganzen Berliner Region organisiert. Basis war eine Google Tabelle in der jeder sich als Ausrichter oder Teilnehmer eintragen konnte (https://docs.google.com/spread…umnFjaCM/edit?usp=sharing). Beworben wurden sie meist über die Facebookgruppe FUNiño Berlin/ Brandenburg. Vor Weihnachten haben wir versucht die Anmeldung etwas formeller über http://www.funino-berlin-brandenburg.de zu gestalten. Ich habe mit meiner Mannschaft seit dem nur noch FUNiño gespielt. Für uns ist es ein vollwertiger Wettkampfersatz, aber eben oft mit wechselnden Vereinen, wobei sich zumindest ein kleiner Kern gebildet hat. Viele nutzen es aber nur als Ergänzung auch weil es bisher kein offizielles Angebot der Verbände gab. Meine Kinder hatten in der abgelaufenen Saison die Chance an 29 Festivals (drinnen und draußen) zu spielen. Dabei haben wir über 1100 Tore erzielt. Jedes Kind konnte sich in die Torschützenliste einreihen. Parallel haben wir auch immer wieder mit Leuten aus den Verbänden gesprochen und das Thema vorgestellt und gezeigt. Jetzt ist es zumindest mal platziert. Man ist bereit ein wenig auszuprobieren.

    Ab der neuen Saison wird es wohl eine fest Teststaffel in einem Berliner Bezirk geben. In meinem Brandenburger Fußballkreis haben sich auch mehrere Vereine für einen Staffelbetrieb gemeldet, der nach den Sommerferien losgeht.

    Ansonsten weiß ich, dass

    - in Hamburg schon länger ein eigener Spielbetrieb durch St. Pauli organisiert wird

    - in Köln wird es ab der kommenden Saison ein Wettspielbetrieb probiert

    - in Niedersachsen im Kreis Harburg und im Kreis Oldenburg-Land-Delmenhorst wird FUNiño gespielt

    - die Fußballschule von Hannover 96 ist stark engagiert

    - im Stadtverband Dresden für die G-Jugend

    - die Aktivitäten von Hoffenheim kenne ich nicht mehr, aber die waren am Anfang sehr aktiv

    - München aber nur G-Jugend?

    - und natürlich der Raum Nürnberg/ Erlangen. der sehr innovativ ist

    EnterTrainer


    Ich lehne mich da jetzt mal ziemlich weit aus dem Fenster und behaupte, dass Kinder, die von Anfang an mit Funino im Wettbewerb spielen, keine Probleme mehr damit haben werden. Alles Gewöhnungssache.

    Kann ich bestätigen. Ich habe mit meinem 2010er Jahrgang im Herbst 2016 zum letzten Mal 7:7 gespielt. Seit dem nur FUNiño. In der vergangenen Saison haben wir drinnen und draußen insgesamt an 29 Festivals teilgenommen. Unter den 22 Kindern sind viele, die das alte System gar nicht kennengelernt haben. Im Training fragt manchmal einer, ob wir auf "große Tore" spielen können, aber das ist alles. Die Spieleranzahl ist ihnen völlig wurscht. Dann spielen wir halt auch mal im Training 3:3, 4:4 oder 5:5 mit den Kleinfeldtoren und dann ist wieder gut. Aber selbst der Junge, der am häufigsten fragt, fand es schade, als ich meinte, dass FUNiño nur noch eine Saison läuft.

    In den Festivals haben wir schon Mischvarianten spielen lassen. Also auf einer Seite des Feldes stehen 2 Minitore und auf der anderen Seite ein Kleinfeldtor. Hat ihnen super viel Spaß gemacht. Und alle sind happy. Alle können spielen, alle Eltern sehen ihre Kinder spielen, es gibt keine Konflikte, weil einer zu Hause bleiben muss oder auf der Ersatzbank sitzt. Niemand fragt nach Tabellen oder irgendwas. Die Jungs fragen, wie viele Tore sie geschossen haben. Mehr aber nicht.

    Wahnsinn. Der perfekte Übergang von Fussball-3 (Funino) zu Fussball 7.

    Wer das am Sonntag gesehen hat und nicht sofort in der E Jugend das Fussball 7 an den Nagel hängt ist selbst schuld! Ich hatte den Eindruck, da hat allen Beteiligten Kindern 100% gefallen. Die Jungs waren platt, es war schnell und es war richtig guter Fußball. Bin begeistert. Futsal auf Jugendtore mit verpflichtender Torspieler Rotation, mit eindribbeln und verbotenem Abschlag über die Mittellinie. Alle zwei Minuten Rotation von zwei Feldspielern. 6 Spiele je 12 Min mit drei min Pause zwischen den Spielen. Da geht echt der punk ab. Es gab niemanden auf der ganzen Anlage, der etwas anderes gesagt hat und ich habe niemanden sagen hören 7:7 wäre besser.

    Auch gefallen hat mir ein überglücklicher Kollege, der sagte, er wäre nach seinem eine Saison dauernden Ausflug ins 7:7 so froh wieder in unserem Kreis zu sein und er es bedauere weggegangen zu sein. :thumbup:

    Wie habt ihr es jetzt organisiert? Ebenfalls in Festival Form? Wie viele Felder wurden aufgebaut und wie habt ihr das mit den Toren geregelt? Alles auf 5x2m oder im Wechsel mit Minitoren?

    Man müsste sich ganzheitlich das System von den Kleinsten bis zur A-Jugend anschauen, wenn man etwas verändern möchte. Wir sprechend die ganze Zeit über Organisationsformen fürs Kleinfeld, aber was spricht z.B. dagegen auch in der Jugend verschiedene Wettbewerbe durchzuführen. Warum muss eine Saison von September bis Juni gehen? Ich glaube auch Jugendliche fänden viel Abwechselung gut entsprechend dem Vorschlag von let1612.

    Ich kenne das bisher ausschließlich aus dem Forum hier.

    Ich habe sonst noch nie davon gehört!

    Hier habe ich noch nie mitbekommen, dass unsere Mannschaften mal so gespielt hätten oder dazu eingeladen worden wären, habe ich noch nie gehört. Dass es generell mal ein Funinio-Turnier hier gab, habe ich ebenfalls noch nie gehört.

    Auf keiner DFB-Maßnahme war das je Thema. So wie ich das immer mitbekomme, geht es nur um die Fairplay-Liga

    Kommst du aus dem Raum Köln? Da wird es in der neuen Saison eine Staffel geben.

    Wie waren die Reaktionen der einzelnen Vereine? Insbesondere auf die benötigte Neuanschaffung der Minitore? Ich habe gerade bei manchen Funktionären meine Bedenken, ob die dazu bereit sind.

    Die Reaktionen sind gemischt. Das geht von "hat doch mit Fußball nichts zu tun" bis zu super Sache. Aber einfach die mitnehmen, die bereit sind etwas Neues zu wagen. Das ist schade für deren Kinder, aber es bringt einen nicht voran.


    Die Materialanschaffung darf kein Thema sein. Mit dem Thema schafft man es ganz gut Sponsoren zu begeistern, die zum Wohle der Kinder Geld spenden. Kümmern sich die Eltern um ein Büffet bei den Festivals hat man auch schnell an einem Festival 200-300 EUR eingespielt. Im Frühjahr wurde eine Sammelbestellung von PUGG Toren deutschlandweit organisiert. Das kann man auch wieder machen.

    Ich sehe letztlich nur die Möglichkeit in den jüngeren Jahrgängen den Ligabetrieb vollständig einzustellen.

    Ganz ehrlich, wenn man sich anschaut, was für einen Riesenaufwand wir für diesen Spielbetrieb betreiben bzw. jetzt dafür ihn zu ändern, dann wäre es für alle Beteiligten das Beste, wenn man in den ersten Jahren einfach interne Wettkämpfe am Wochenende anbietet. Da kann man viel variabler Sachen probieren. Muss nicht immer das Gleiche machen. Keine Streitereien zw. Trainern und Eltern. Einfach nur abwechselungsreich Fußball spielen. Mal 1:1, mal 3:3, mal 5:5.

    Eigentlich mit eine der besten Ideen in Horst Weins Buch.

    Ich möchte hier eine Lanze für Prof. Lochmann brechen. Er stand über lange Zeit als Fußballer und Wissenschaftler im engen Austausch mit Horst Wein, dem wir die ganze Diskussion zu dem Thema hier überhaupt zu verdanken haben. Bereits vor über 10 Jahren bei Mainz 05 hat er das Thema Entwicklung von Spielintelligenz, FUNiño etc. eingebracht.


    Und im Jahr 2015 hat er angefangen das Thema bei sich in der Region Nürnberg anzugehen und zwar aus einem ganz einfach Grund, der auch die meisten von uns hier ins Forum bringt: Er ist Vater eines fußballspielenden Kindes. Sucht man nach Fussball 4.0 dann kommt man auch auf eine Website, die aus dem Jahr 2015 stammt. https://sites.google.com/site/fussball4punkt0/initiator

    Dort wird mit keinem Wort Exerlights erwähnt. Ihm geht es darum den Fußball im Kinder- und Jugendbereich erfolgreicher zu gestalten. Erfolgreich bedeutet dabei mehr Kinder aktiv am Spielgeschehen teilhaben zu lassen, damit sie langfristig gesünder und fitter werden, bessere Fußballspieler als bisher hervorzubringen und die hohen Abbrecherquoten zu reduzieren.


    Exerlights hat sich mit der Zeit dann entwickelt und es ist eine Ausgründung von Studenten seines Lehrstuhls. Horst Wein hatte schon den Wunsch Hütchen zu haben, die die Farbe ändern können. Das wurde verwirklicht und wird natürlich jetzt auch gezeigt und beworben. Wenn das System nicht verkauft würde, würde es auch wieder sterben. Und ich kann mich an keine Werbung innerhalb des Forums erinnern. Aus Fussball 4.0 wurde irgendwann Fair-Play-Liga 4.0, die man auf Facebook findet. Auch da kann ich keine exzessive Werbung für Exerlights erkennen, sondern viele nützliche Hinweise zum Thema.

    Ohne Matthias Lochmann würde es viele der FUNiño Bewegungen im Land nicht geben. Wir sprechen mittlerweile immerhin über München, Nürnberg/ Erlangen, Köln, Hessen, Berlin mit einer Teststaffel, Havelland in Brandenburg, die wir alle mehr oder weniger dem Engagement von Prof. Lochmann zu verdanken haben. St. Pauli und Hoffenheim waren meines Wissens die Ersten, die damit angefangen haben. St. Pauli hat es 2012 aus Barcelona mitgebracht https://www.fcstpauli.com/news…h-mittlerweile-etabliert/ aber leider hat das nicht die ganz große Sogwirkung erzeugt. Mittlerweile scheint aber viel im Gange zu sein, was an sich doch eine schöne Entwicklung ist. Daher begrüße ich es , dass er als Universitätsprofessor im Austausch mit dem DFB steht, um Veränderungen herbei zu führen.


    Zum Thema Spanien, FUNiño etc.; wir alle sind keine Experten des spanischen Fußballs, aber es gibt ein paar Dinge, die nicht zu widerlegen sind: die Spanier sowohl in der Nationalmannschaft als auch im Vereinssport waren in den letzten 10 Jahre äußerst erfolgreich und nicht nur aufgrund ausländischer Stars sondern einer Vielzahl von spanischen Spielern; Xavi, Iniesta, Puyol, Villa, Busquets, Ramos etc... Da spielen sicher noch viele weitere Faktoren eine Rolle, wie z.B. der Stellenwert von Futsal. Xavi soll übrigens sehr wohl in den ersten 4 Jahren seiner Ausbildung viel FUNiño gespielt haben. In irgendeinem Video sagt Horst Wein auch, dass sein Trainer ihm mal erzählt hat, dass er so oft die Übung Labyrinth spielen lassen hat.


    Die Grundlagen für diesen Erfolg wurden sicher in ihrer Kindheit/ Jugend gelegt. Von daher lässt sich zumindest vermuten, dass sie ein paar Sachen besser gemacht haben als andere Länder und das obwohl sie nur das fünft größte Land in der EU sind. Die haben immerhin 20-24 Millionen weniger Menschen als Deutschland.


    Ist FUNiño der Weisheit letzter Schluss? Keine Ahnung, aber es spricht sehr viel dafür, dass wir wie in allen anderen Lebensbereichen eine Periodisierung des Kinder- und Jugendfußballs benötigen. Das ist in der Mathematik so, das ist im Erlernen einer Sprache so und das ist auch im Sport so. Es scheint also intuitiv falsch zu sein, Kinder, die 5, 6 oder 8 Jahre alt sind, das Gleiche spielen zu lassen, wie einen Zwölfjährigen. Das haben auch andere Länder erkannt:






    Macht FUNiño den Kindern keinen oder weniger Spaß? Ich mache das mit meinen 22 Kindern seit 1,5 Jahren. FUNiño ist nicht der Grund warum ein paar Kinder wieder aufgehört haben. Die anderen sind mit viel Spaß bei der Sache, fordern FUNiño teilweise selber ein, erzählen mir, dass es mehr Spaß macht, weil sie viel häufiger den Ball haben. Es kommt natürlich auch darauf an, wie man als Trainer dazu steht und wie die Eltern mitspielen. Natürlich kommt immer mal wieder der Wunsch auf, auf große Tore zu spielen. Und dann spielen wir in kleinen Teams auch das. Oder wir führen beim Festival Mischformen ein, die ganz toll funktionieren. (Übrigens auch von Prof. Lochmann ausgedacht.)

    Wie so oft im Leben gibt es sicherlich nicht den einen entscheidenden Grund für das Phänomen, sondern es sind viele kleine Themen, die zusammenkommen:


    - Ausbildung/ Organisationsform des Wettspiels in den unteren Jahrgängen passt nicht

    - gesellschaftlicher Wandel

    - Kinder fangen viel früher an im Verein zu spielen; wenn ich mit 3/4 Jahren anfange, dann habe ich mit 14 nach 10 Jahren vielleicht einfach erst einmal keine Lust mehr

    - die Vereinswelt ist viel eingeschränkter als freies Spiel auf der Straße

    - Eine Studie zeigte, dass in den USA 72% der Kinder bis zum Alter von 13 Jahren mit dem

    Sport aufhören, weil sie „verbrannt“ sind.

    - Druck im Verein durch Trainer/ Eltern zu hoch.

    - das Alternativangebot ist riesengroß und der Wohlstand führt dazu, dass man sich vieles leisten kann - Skateboard, BMX, Inliner, Playstation, Lego, Karate, Youtube, Facebook, Urlaub etc....

    - Wettspielform im Jugendalter passt auch nicht. Ersatzbank im Breitensport ist einfach Mist.

    - ein Großteil der Trainer ist pädagogisch/ didaktisch nicht oder nicht ausreichend geschult

    - Problem der Papatrainer, Vereine fangen immer wieder von vorne an, wenn Papa mit seiner Mannschaft mitwandert oder ganz aufhört

    - Überlastung der Vereine durch eine Vielzahl an Aufgaben, die oft auf wenigen Schultern lasten


    Die Liste ließe sich erweitern.