Beiträge von MDahlin

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    Der nachhaltigste Eindruck entsteht meiner Erfahrung nach, wenn man 24 Kinder organisiert, die zwei typische Vereinsmannschaften von je 12 Kindern simulieren. Dann lässt man die Kinder 7:7 spielen und sieht direkt, dass von 24 Kindern 10 Kinder an der Seitenlinie sitzen und keinen Sport treiben. Zur wurden schon 3 Funino-Felder aufgebaut und dann beendet man das Elend nach ein paar Minuten und teil in 6 Teams ein. Und man wird direkt sehen, dass dies zu viel mehr Action, viel mehr Aktionen etc. führt.

    Wenn man dann hoffentlich ein erstes Interesse erzeugt hat, kann man verschiedene Varianten zeigen und entsprechende Lernziele erläutern.

    Wir haben seit den Sommerferien jedes Wochenende Fußball-5 Festivals organisiert, wobei es oft auch Fußball-4 ist. Wir passen das Ganze entsprechend den teilnehmenden Kindern. Bei F-4 wird das Spielfeld etwas kleiner. Funktioniert bisher super. Wir mischen Spielformen mit Kleinfeldtoren und Minitoren; manchmal auch Futsaltore. Die Quickplay Tore funktionieren gut. Sie werden nicht ewig halten, aber bisher verrichten sie ihren Dienst zuverlässig. Für meine Mannschaft Jahrgang 2009/10, die vorher nur Funino gespielt hat, ist das die perfekte nächste Entwicklungsstufe. Wir wollten anfangs auch 6x12 spielen, aber gerade während der heißen Sommermonate sind wir davon weggekommen. Manchmal hat ein Team keinen Wechsler dabei und dann sind 72 Minuten ziemlich krass. Selbst 60 Minuten volles Tempo ist schon sehr anstrengend.

    Wir haben das Ganze ausgewertet und mehr als 90% aller Kinder schießen während eines Festivals Tore. Im Durchschnitt schießt eine Mannschaft zw. 20 und 30 Tore pro Festival. Je mehr Felder man aufbauen kann, desto besser. Dabei hatten wir schon unterschiedlichste Aufbauten, u.a. auch 8x F-4 Felder, die nur etwas größer als ein Funino-Feld sind.

    Wenn du E-Spielfeld sagst, dann hat er wahrscheinlich einen Halbplatz zur Verfügung. Das Mindeste, was man tun könnte, wäre die Kinder 5:5 auf 2 Feldern spielen zu lassen. Und es gibt 1000 andere Sachen, die man machen kann. Und ob es immer ein "Abschlussspiel" sein muss ist auch fraglich.

    MDahlin,


    der Punkt ist doch, dass die Umstellung auf Funiño die vorhandenen Probleme nicht löst und evtl. neue Probleme schafft.

    Auf welchen praktischen Erfahrungen basierst du diese Annahme? Ich wiederhole mich, aber wir praktizieren das jetzt seit 2,5 Jahren mit 30 Kindern und kommen jetzt in die Fußball-5 Phase. Keine Probleme, alle Kinder bekommen die gleichen Einsatzzeiten, alle Kinder dürfen immer spielen, alle Kinder bekommen die Chance sich auf ihrem Niveau zu entwickeln. Es gibt keine Konflikte mit den Eltern. Von unten kommen die nächsten Jahrgänge nach und da genau das Gleiche. Wir haben, wenn ich mich nicht verzähle, 12 Eltern gewinnen können, die sich als Trainer oder Co-Trainer engagieren. Andere Vereine erzählen uns das Gleiche.

    Der Hund liegt doch da begraben wo es am schwierigsten ist und das ist nicht in irgendeinem NLZ sondern an der Basis.

    Hier müssen die Vereine auf Elterntrainer setzten die in den meisten Fällen machen können was sie wollen selten eine Ausbildung haben (Lizenz) und nach 6 Jahren Fußball die Kinder weder Beidfüßig trainiert wurden noch wissen was und für was ein Passdreieck gut ist und wie man fintiert schon mal gar nicht können weil es Ihnen keiner zeigen konnte.

    Fehlerkorrekturen finden in dem Bereich viel zu selten oder zu spät statt.

    Treffende Problembeschreibung, aber wo ist bitte der Lösungsvorschlag? Das gern genommene "ist doch alles Schwachsinn" verändert mal gar nichts.

    Der bestehende Vorschlag von der Arbeitsgruppe Kleinfeld des DFB ist leider ein Kompromiss, weil es in den NLZs wohl den Trend gibt früher aufs Großfeld zu gehen.


    Konsequent wäre bei den Kleinen mit 1:1 anzufangen und dann schrittweise immer einen Spieler mehr hinzuzufügen.

    Wenn ich das richtig sehe wird hier ein Feld mit 1 Großtor und 2 Minitoren vorgeschlagen. Das sehe Ich zum einen kritisch, weil ich denke, dass ein Feld zumindest symmetrisch sein sollte, zum anderen meinte Ich mit Mischform etwas anderes, nämlich dass sich Funino Spieltage und 7vs7 (oder gerne auch 5vs5 oder 6vs6) abwechseln sollten

    Ich weiß, was du meinst. Aber es gibt keinen Grund in den Altersklassen, um die es geht, in größeren Spielformen zu spielen. Zumindest hat mir noch niemand einen triftigen Grund nennen können.

    Wenn es darum geht, aufs große Tor schießen zu dürfen und Torspieler zu sein, dann kann man das in das Festival Konzept problemlos einbauen.

    Die Felder sind insofern symmetrisch, da in Halbzeiten gespielt wird, so dass Chancengleichheit hergestellt wird. Erst am letzten Wochenende in der Form gespielt und hat prima funktioniert.

    Im normalen 7v7 kann man seinen Job ja auch gut machen, mit Rotation und allem.

    Das Problem an der ganzen Sache ist das Wort "KANN". Ja, man kann alles irgendwie machen. Man kann unendlich viel Spiele, Turniere organisieren. Man kann mit viel Aufwand Statistiken über die Einsatzzeiten, Positionen. etc führen.

    Aber wie viele (Ehramtliche) können (wollen) das wirklich? Da es keine flächendeckende Möglichkeit gibt, das Trainerverhalten zu kontrollieren, bleibt nur die Chance es in die richtige Richtung zu steuern.

    Das Steuerungselement ist der Spielbetrieb. Wir müssen die Verhältnisse ändern und nicht darauf hoffen, dass das Verhalten richtig ist.

    Das hat übrigens überhaupt nichts mit FUNiño zu tun. Wer ein besseres Konzept hat, dass die Fertigkeiten und Fähigkeiten von Kindern besser gerecht wird, der soll es nennen.

    Ich plädiere für eine Mischform des Spielbetriebs, bei denen sich 7er Staffeln und Funino Staffeln ergänzen.

    Die Mischform in der Kinder auf ein großes Tor spielen dürfen gibt es schon. Die Vorschläge sind alle da. Und auch hier: Je kleiner die Mannschaftsgröße desto größer die Chance, dass die Kinder tatsächlich mal einen Ball in den Winkel schießen. Deshalb kein 7:7 in den Altersklassen G, F und E. Kleine Spielformen in verschiedenen Varianten, die die Kinder immer wieder vor neue Herausforderungen stellen.

    Ganz einfacher Tipp; 2 Bücher nutzen:


    1. Horst Wein: Spielintelligenz im Fußball: Kindgemäß trainieren

    2. Erika & Hugo Döbler: Kleine Spiele

    Wenn man sich daran hält, dann macht man in der Altersklasse mit hoher Wahrscheinlichkeit erst einmal nicht viel falsch

    Wie wird denn bei euch bei den Bambinis im 2vs2 gespielt? Auf Minitore und ohne Torhüter? Als Spielfest? Hast du solche Spiele schon begleiten können und kannst kurz berichten, wie es ankommt?

    Wir machen es bei den G-Jugend Festival so, dass wir die unteren Felder auf denen der jüngere Jahrgang antritt, um 2:2 spielen lassen. Der Spielfeldaufbau ist exakt der Gleiche zum 3:3, allerdings ziehen wir die Tore auf die Torschusslinie. Unsere 3:3 Felder sind 6+8+8+6 Meter lang, so dass das 2:2-Feld dann nur 16m lang ist. Die Mittellinie entspricht hier der Torschusslinie. Wenn dann danach das nächste Festival kommt, dann sind die Hütchen alle schon korrekt aufgestellt.

    Wenn dort tatsächlich nur die Kleinen gegeneinander spielen, dann funktioniert das tatsächlich ganz gut. Aber da muss man in der Altersklasse genau darauf achten. Ein bisschen älter und die Kleinen haben 0 Chance. Normalerweise spielen wir 7x7 min. Das würde ich hier gern verkürze. Ist schon sehr anstrengend für die Kleinen mit den ganzen Einflüssen ringsherum. Klappt aber noch nicht, weil wir es zentral mit allen anderen Feldern pfeifen. Teamgröße darf 3 oder 4 sein, so dass man bei 4 im Block wechselt.

    Bei allen Vorteilen des Funinios habe ich keine Infos oder Konzepte gefunden wie der Ligabetrieb ersetzt werden soll. Und wie weiter?

    • Wer richtet wie oft die Festivals aus.
    • in meinem Fall bei 100 Teams müssten ja Staffeln je 20 Teams gemacht werden
    • wird bei dieser Staffeleinteilung schon auf Stärke geachtet?
    • ...


    Es fallen mir noch eine Vielzahl von Fragen ein

    • Wer ist Veranstalter, der Landesverband oder der Verein
    • Wer hat die Aufsichtspflicht, Eltern oder Trainer?
    • ...

    Bei uns im Kreis sind 100 F-Teams gemeldet. Jetzt rechnen wir einfach mal mit 10 Kindern pro Team, dann hätten wir 1000 Kinder. Es sind sicher mehr. Um 100 Mannschaften am Wochenende spielen zu lassen, braucht man im Kreis 25 Fußballfelder.


    Jetzt teilen wir die Kinder mal in 4er Teams ein. Das wären 250 Teams. Gehen wir davon aus, dass 16 Teams auf einem 8-Felder-Festival spielen, dann bräuchten wir ca. 16 Festivals bzw. 16 Plätze, um den bisherigen Spielbetrieb abzulösen. Damit haben wir schon einmal eine nicht ganz unerhebliche Reduktion der Platzanforderungen im Kreis.

    Im ersten und einfachsten Schritt wäre jedes Festival zunächst einmal als eigene Staffel zu sehen. Es bilden also 4-5 Vereine eine Staffel, die sich jedes Wochenende treffen. Der Ausrichter wechselt im Idealfall jedes Mal, so dass ich im Halbjahr 1-2 dran bin die Hütchen vorher aufzustellen. Das ließe sich mit der Zeit sicher verfeinern.

    Organisatoren sind wie bisher auch der Fußballkreis und die Vereine. Die Aufsichtspflicht haben die jeweiligen Feldbetreuer. Ich denke, es ist möglich einem Erwachsenen 4 Kinder für eine Stunde anzuvertrauen.

    Ich frage mich aber, warum das nun plötzlich unbedingt (und wenn ich manche hier richtig verstehe) außschließlich Funio sein soll/muß, also vier Tore in der Ecke statt zwei in der Mitte, die beim 4 gegen 4 ja auch kleine Tore sein könnten?

    Weil die Kinder durch die Kombination der 4 Tore mit der Schusszone lernen das Spielfeld in der Breite und in der Tief zu nutzen. Weil das Verhältnis 4 Tore und 3 Spieler eine Asymmetrie hervorruft, die es gilt immer wieder zu erkennen und auszunutzen, um Überzahlsituationen zu schaffen.

    Der Aufbau des Spiel ist darauf ausgelegt eine ganzheitliche Ausbildung zu begünstigen. Es zielt darauf ab alle 4 Phasen des Sportspiels zu trainieren: Wahrnehmen-Verstehen-Entscheiden-Ausführen. Das Spiel erzeugt durch den Aufbau und des Regelwerk vermehrt Entscheidungsmomente, die es immer wieder gilt wahrzunehmen.