Beiträge von TorRalf

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    Der Torabschluss im Funino ist im 11:11 eher der tödliche Pass auf den Stürmer und nicht der Torschuss des Stürmers.

    Das ist ein gravierender Unterschied. Ich finde Funino klasse und fördere es. Aber nicht als Wettkampf, sofern es ihn gibt. Da sollte der Fußball "originär" bleiben, mit angepassten Parametern je nach Alter. (Ballgröße, Feldgröße, Torgröße, Teamgröße).

    Weiterhin fehlt bei Dir ein Sachargument, warum der Fußball "originär" bleiben soll.

    Da hat euch niemand erklärt, was kindgerecht ist =). Deshalb lief alles schief. Weil ihr von früh auf falsch kondioniert wart, habt ihr später als Jugendliche und Aktive vermutlich reihenweise Eigentore geschossen und den Zuschauern die Getränkedosen aus der Hand getreten...

    Ich halte Funino als "Wettkampfform" für den falschen Weg. Als Trainingskomponente auf jeden Fall top, gar keine Frage. Aber Fußball darf ruhig Fußball bleiben. Wieso wird eigentlich nicht einfach mit zwei Bällen gespielt? Ah!

    In der G-Jugend sollen die Kinder sich einfach bewegen, Spaß am Spiel und Miteinander haben und entwickeln. Anschließend steigert sich das ganze bis ins Erwachsenenalter entsprechend ihrer körperlichen Statur.


    Bevor ich hergehe, und baue zwei Tore je Seite auf, damit sich alles etwas entzerrt, stelle ich lieber weniger Spieler auf´s Feld. Dann kriegt auch jeder mal den Ball.

    Überzeugende Begründung, warum es der falsche Weg ist.

    Es mag ja sein, dass Funino auch als Wettkampfform zu einer besseren Ausbildung führt.


    Was Funino aber auch bestimmt fördert, ist die weitere beängstigende Abnahme der Anzahl von im Verein Fußball spielenden Kindern (und Betreuern). Es gibt viele Kinder (und potentielle Betreuer), die einfach nur Fußball im klassischen Sinne spielen wollen. Warum kann man nicht akzeptieren, dass klassischer Kinderfußball ein hohes Gut an sich ist, bei dem es eben nicht primär um eine optimierte individuelle Ausbildung geht?

    Der sog. "klassische Kinderfußball" ist häufig die Veranstaltung übereifriger "Trainer", die nicht einmal bereit sind, die unterste Lizenzstufe zu erwerben. Die wollen gewinnen und nicht langfristig ausbilden. Wenn sie wegbleiben, ist es zu verschmerzen.

    Funino fördert vor allem das Zusammenspiel, den Blick für den besser postierten Spieler, das Dreiecksspiel. Auch nicht ganz unwichtig im großen Spiel und auch Fähigkeiten, die man haben muss, wenn man das Zentrum im Großfeld beherrschen will.

    Das Spielfeld ist m.E. keine Miniatur des großen Spielfeldes, sondern ein Ausschnitt daraus. Der Zug zu einem zentralen Tor auf dem großen Feld wird von selbst kommen, sobald es dort steht... Die Vorteile von Funino überwiegen für mich deutlich die Nachteile. Und durch die Einführung als Wettkampfformat werden unsere Möchtegern - Profitrainer im Kinderfußball quasi "überzeugt", auch das Richtige zu trainieren.

    Hallo Kollegen,

    in den jüngeren Altersklassen finde ich Finten jeglicher Art klasse, weil sie Koordination mit Ball und Selbstvertrauen fördern. Je älter die Kids und größer das Feld werden, sollten m.E. vor allem Finten gewählt werden, die im hohen Tempo ausgeführt werden können. Da fallen mir für den Flügel vor allem Ausfallschritt und Übersteiger ein, zentral vielleicht die Zidane - Rolle. Habt Ihr noch weitere und / oder bessere Ideen? Vi

    Hier noch ein kurzer Nachtrag von mir: Im Chat war ein Kollege auf die sehr informative Seite von sportsense.at gestoßen (dort auf den Artikel zur "rate of perceived exertion/RPE". Nachdem ich inzwischen die meisten Beiträge dort gelesen habe, würde ich zu unserem Thema vor allem diesen empfehlen: https://www.sportsense.at/page…ngen-vorausgesagt-werden/

    Hier werden auch Methoden zur Ermittlung der konkreten Werte bzw. zur Aussagekraft der ermittelten Werte beschrieben. Das hat das Thema für mich wesentlich griffiger gemacht.

    Viel Spaß beim Lesen - für mich hat es sich gelohnt!

    Ich frage mich, ob ich nicht auch (zusätzlich?) den Erschöpfungszustand vor dem Spiel abfragen müsste. Denn wenn die Regenerationszeit unterschiedlich ist, kann sich ein Spieler, der nach dem Training bei 9 lag, ja vor dem Spiel wieder fit sein, während das bei einem anderen, der nach dem Training bspw. bei 8 lag, noch nicht der Fall ist.

    Oder mache ich hier einen Denkfehler?

    Ich habe den Autor des von let1612 gefundenen Blogs zu meiner Frage angesprochen. Jürgen Pranger war einverstanden, dass ich sie hier wiedergebe (Vielen Dank, Jürgen !!!)


    'Belastungs- und Regenerationsmanagement ist ein sehr komplexes Thema und der Großteil der Literatur bezieht sich auf den semiprofessionellen Fußball, professionellen Fußball oder leistungsorientierten Jugendfußball. Die Grundprinzipien bleiben jedoch gleich.


    Die übergeordnete Frage ist: Wann darf ich meine Spieler wie stark belasten, damit sie sich körperlich bestmöglichst weiterentwickeln, ohne sich zu verletzen.


    So, einfach gesagt, als dann in der Praxis umgesetzt.


    Da jeder Spieler auf eine Belastung unterschiedlich reagiert und auch unterschiedlich schnell regeneriert, ist es entscheidend zu wissen, wie der einzelne Spieler auf die gesetzte Belastung reagiert hat und, ob er ausreichend regeneriert ist, um die nächste Belastung zu tolerieren.


    Im Grunde kann dies nur über ein entsprechendes Monitoring funktionieren. Entweder man nutzt ein Trackingsystem oder man erhebt subjektive Daten, wie die Rate of perceived exertion etc. und leitet daraus entsprechende Konsequenzen für sein Training ab.


    Um auf deine Frage zurückzukommen... "inwiefern die Regeneration ausreicht, wenn Freitag Abend trainiert und Samstag Mittag gespielt wird. Besteht hier aufgrund relativ kurzer Regeneration ggf. ein erhöhtes Verletzungsrisiko? Oder ist das undramatisch, wenn ansonsten nur 2 bis 3mal die Woche trainiert wird (im Breitensportverein)?"


    Das kann so pauschal nicht beantwortet werden. Wichtig ist, dass die Spieler vollkommen erholt in das Spiel gehen. Ansonsten, wie du schon richtig erwähnt hast, wird nicht nur die Leistungsfähigkeit gemindert, sondern die Verletzungswahrscheinlichkeit der Spieler steigt. Das bedeutet folglich, dass das Training am Freitag Abend so gewählt werden muss, dass die Spieler spätestens Samstag Mittag vollkommen regeneriert sind. Die Schwierigkeit dabei ist, dass die passendes Trainingsbelastung von Mannschaft zu Mannschaft und sogar von Spieler zu Spieler variiert (deswegen ist ein Monitoring so wichtig => Belastung zu hoch? Belastung passt? Belastung zu niedrig?).


    Auch ein Training am Donnerstag kann zu intensiv ausfallen und die Spielleistung am Samstag negativ beeinflussen. Deswegen kann nicht pauschal gesagt werden, dass in diesem Fall ein Training am Freitag falsch oder richtig ist. Die richtige Antwort darauf ist leider - und ich weiß, dass ist nicht sehr befriedigend - es kommt darauf an (= Intensität, Umfang, Leistungsniveau der Spieler).


    Ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen. "

    Hier ein kleiner Artikel zur Regeneration und körperlichen Verfassung von 8- bis 12-Jährigen: Offenbar sind zumindest im unteren Bereich die Kinder müdigkeitsresistenter und erholen sich schneller als Erwachsene.

    Danke, das stand vor einiger Zeit auch im Spiegel. Ich hatte den Artikel einigen überbesorgten Eltern in der E-Jugend zugeleitet (verbunden mit dem Argument, dass die Kinder sich auch weiter bewegen und in Wettkämpfen messen, wenn kein Training ist, zum Beispiel auf dem Schulhof). Interessant ist aber der ältere Juniorenbereich (ab C-Jugend). Vielleicht versuche ich hierzu mal mein Glück mit einer Anfrage beim DFB ...

    Klingt alles plausibel. Mir geht es aber um empirische Belege, sportwissenschaftliche Untersuchungen o.ä., wie sie seinerzeit Verheijen für den Profibereich angestellt hat.

    Vielen Dank, ob ich Deine Schlussfolgerung teile, dass die Ausführungen auch für den Breitensport gelten, weiß ich aber nicht. Es ist doch eine völlig andere Belastung, wenn die Profis unter der Woche an sechs Tagen, teilweise zweimal trainieren. Da sind die Speicher natürlich schneller leer. Die haben doch eine viel größere Belastung als ein C-Jugendlicher, der zweimal die Woche trainiert. Belastungssteuerung im Breitensportverein ist ein weißer Fleck in der Diskussion. Ist eben weniger Geld im Spiel, Verletzungen haben kleinere monetäre Auswirkungen..

    Hallo Kollegen, der Begriff der "Belastungssteuerung" oder der "Periodisierung" des Trainings wird häufig verwendet. Allerdings finde ich dazu wenig Material, insbesondere nicht in Bezug auf Junioren (C-Jugend aufwärts). So bleibt zum Beispiel für mich die Frage ungeklärt, inwiefern die Regeneration ausreicht, wenn Freitag Abend trainiert und Samstag Mittag gespielt wird. Besteht hier aufgrund relativ kurzer Regeneration ggf. ein erhöhtes Verletzungsrisiko? Oder ist das undramatisch, wenn ansonsten nur 2 bis 3mal die Woche trainiert wird (Breitensportverein)?

    Dieser Punkt ist nur ein Beispiel. Habt Ihr vielleicht Literaturtipps, die speziell den Amateur- und Juniorenbereich betreffen? Vielen Dank!

    Tut mir leid, Leute, die meisten Beiträge bekommen das Label "Thema verfehlt". Das Thema ist "Positionsspezifisches Training". Abgesehen davon werdet Ihr Euch auch nicht überzeugen. Das ist aber auch nicht nötig, denn in Eurer Welt seid Ihr die Besten 😀👍❗

    Manche schlichten Gemüter, wie zum Beispiel ich, verlieren bei andauernder Überforderung die Lust an einer Sache. Ich könnte mir vorstellen, dass es auch anderen Menschen so geht. Das ist vielleicht nicht wissenschaftlich, aber Empirie.

    Und natürlich gibt es Dinge, die man Kindern zeigen muss, damit sie wissen, dass es sie überhaupt gibt (zum Beispiel kompliziertere Finten). Manchmal ist sie Welt nicht schwarz oder weiß, sondern grau... Aber es gibt zu viele Päpste im Fußball, wenn auch oft nur mit ihnen selbst als Gläubigen 😀...

    Die Mischung macht's! (drei Punkte für den Volksmund)