Beiträge von Grätsche

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    Ok, also dürfte der Bundesligist lediglich maximal 1650 Euro verlangen. Aufnehmender Verein wäre wie gesagt ein 2. Bundesligist in dessen Jugend NLZ.

    Jein. In der Transferphase II kann der abgebende Verein grundsätzlich verlangen was er will, weil die Ablöse nicht verbindlich ist. In der Transferphase I (Sommer) bewirkt die Zahlung der Ablöse automatisch die Zustimmung zum Vereinswechsel, es kommt also zu keiner Sperre. Im Winter kann der aufnehmende Verein durch Zahlung der Ablöse diesen Automatismus nicht in Kraft setzen, sondern ist auf die ausdrückliche Zustimmung des abgebenden Vereins angewiesen. Meine Erfahrungen im Nachwuchsbereich sind aber die, dass bei Zahlung auch im Winter die Freigabe erteilt wird. Wie schon geschrieben, sind die Sperrfristen unterschiedlich. In meinem Verband würde die Sperre bei einem U16 Spieler lediglich 3 Monate betragen. Heißt: spätestens ab 01. April wäre der Spieler auch ohne Ablösezahlung für Pflichtspiele spielberechtigt. Eine Sperre würde je nach Wetterlage also lediglich 2-3 verpasste Spiel bedeuten. Da wird sich der aufnehmende Verein wahrscheinlich überlegen, ob überhaupt Ablöse gezahlt wird.

    1500 € Grundbetrag plus 150€ für eine volle Saison.

    Es gilt aber das, was let1612 bereits schrieb, die Ablöse ist nicht bindend. Allerdings können die Sperrfristen im Nachwuchs deutlich von denen der Erwachsenen abweichen. Dadurch macht es für den abgebenden Verein mglw. keinen Sinn, auf einer (zu) hohen Ablöse zu beharren.

    Don Quijote Ich lese gerne deine Berichte und bin ehrlich ziemlich entsetzt, über dein letztes Update. Wenn es ein Spieler in einem guten NLZ bis in die U19 geschafft hat, dann sollten doch alle Beteiligten Stärken und Schwächen kennen?! Wie kann es denn dann sein, dass dem Trainer plötzlich auffällt: der Spieler passt nicht in mein System?

    Bei einem guten NLZ sollte man doch auch davon ausgehen, dass ein Gesamtkonzept, also ein roter Faden hinsichlich der Spielphilosophie besteht. Dem haben sich die Trainer anzupassen, ansonsten würden jede Saison halbe Mannschaften ausgetauscht werden müssen.

    Richtig schockierend finde ich die Aussage des Trainers, dass dein Sohn in den nächsten Wochen nicht im Kader sein wird. Wir befinden uns hier im Leistungsfußball, wo es nach Leistung gehen sollte. Wie kann der Trainer die Trainingsleistung der kommenden Wochen ausklammern? Und andersherum frage ich mich, wie will sich ein Jugendlicher fürs Training motivieren, wenn er weiß, dass es eigentlich egal ist, wie gut er trainiert. Sehr merkwürdig. Vorallem, weil es das letzte Jahr ist und mglw. um die sportliche Zukunft des Jungen geht.

    Mal ganz provokant gefragt: Hat der Junge den falschen Berater? Ich habe von Fällen gehört, wo ein Verein Probleme mit einem Berater hatte und deshalb dessen Klienten nicht hat spielen lassen bzw. wo ein Trainer gute Kontakte zu einem bestimmten Berater hatte und dessen Klienten bevorzugt eingesetzt hat.

    Unabhängig davon, es gehört sich einfach, dass ein Trainer einem Spieler erklärt, warum er ihn auf die Bank setzt. In einer U19 kann man das erwarten.

    Charles De Goal Offiziell wird sicher niemand etwas sagen, aber: du hast die Zulassungsvoraussetzungen nach den alten Regularien erfüllt, damit hattest du einen Zulassungsanspruch. Es gibt den Grundsatz des Schlechterstellungsverbotes. Deshalb auch die Übergangsregelung. Würde mir da an deiner Stelle jetzt keinen großen Kopf machen.

    Leider entwickelt sich dieser wirklich interessante Thread wieder in eine Richtung, die wir schon zig mal geführt haben. Das beobachter_1000 offensichtlich schlechte Erfahrungen mit (einem?) Stützpunkt(en) gemacht hat, sollte mittlerweile klar sein.

    Persönlich fände ich es gut, wenn wir in diesem Thread tatsächlich beim Thema blieben. Es ist wirklich spannend die Entwicklung zu lesen, danke Don Quijote .

    Zum Fall von Bennoah : ich finde die Entscheidung sehr gut. Der Junge kann in seinem Umfeld bleiben, hält aber gleichzeitig den Kontakt zum NLZ. Eltern können für sich und ihr Kind mehr Einblick gewinnen, ob das NLZ zukünftig der richtige Schritt ist.

    Zur Versicherungsthematik möchte ich Chris etwas ergänzen: ein Verein hat keine Krankenversicherung, sondern eine Unfallversicherung (und eine Haftpflichtversicherung). Kommt ein Vereinsmitglied bei Ausübung des Sports zu Schaden, dann leistet i.d.R. die private Krankenkasse und diese holt sich die Kosten von der Unfallversicherung des Vereins wieder. Jetzt ist die Unfallversicherung häufig bei der Rahmenversicherung des Verbandes abgeschlossen und deren Leistungen sind oft überschaubar. Deshalb kann ich nur jedem zu einer privaten Unfallversicherung raten.

    Nichtmitglieder sind grds. nicht über die Unfallversicherung des Probetrainingsvereins versichert (Ausnahme: extra vertraglich geregelt). Wenn bei einem Probetraining ein Unfall passiert, übernimmt aber die private Krankenversicherung des Spielers die Behandlungskosten.

    Im Erwachsenenbereich ist es (soweit mir bekannt) überall möglich, die Zustimmung des abgebenden Vereins durch Zahlung einer definierten Entschädigung zu "erkaufen". Warum das im vorliegenden Fall nicht geht, verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Regelung von einem Zivilgericht kassiert werden würde.


    Ähnlicher Fall aus meinem Bekanntenkreis: Spieler einer C-Junioren Leistungsmannschaft erhält eine Einladung von einem NLZ. Verein teilt dem Spieler mit, dass die Genehmigung nicht erteilt wird (Anfrage vom NLZ muss also eingegangen sein, weil sonst keine Ablehung). Spieler nimmt am Probetraining teil, wechselt aber nicht. Verein sanktioniert ihn dafür nach Ablauf der Wechselfrist.

    Wir bilden Spieler in erster Linie anhand des 1-gegen-1 aus

    Ist das tatsächlich so? Nach meiner Wahrnehmung wurden eher Passmaschinen ausgebildet. Im Verhältnis zu anderen Nationen verfügen wird doch über eine recht hohe Zahl von guten zentralen Spielern. Das spanische Tiki-Taka galt doch viele Jahre als Vorbild. Ein Umdenken setzte doch erst ein, als es mit dieser Art des Spiels nicht mehr weiter ging. Plötzlich wurden wieder die Fummler gesucht, neudeutsch "Unterschiedsspieler".

    Zur Individualisierung gehört für mich auch im übrigen, dass dem jeweiligen Spieler sein Verhalten im Raum vermittelt wird.


    Zurück zum eigentlichen Thema:

    Aus meiner Sicht geht das Ausscheiden überwiegend auf den Trainer zurück. Führungsspieler wie Kimmich und Müller wurden ihrer Stärken beraubt, nach einigen Experimenten im Vorfeld wurde eine Grundordnung gewählt, die die meisten Spieler in ihren Vereinen nicht spielen. Das gesamte Aufbauspiel war viel zu langsam (Kroos), wie schon bei der WM 18. Bei einigen Wechseln musste ich mich echt fragen, was da in seinem Kopf vorging?! Volland, der einzige echte MS, spielte den linken Schienenspieler, ebenso Sané, dessen Stärke im Andribbeln in Richtung Strafraum besteht. Die Reaktionen erfolgten zudem viel zu spät, als ob das vorher nicht in Betracht gezogen wurde, in Rückstand zu gehen. Der negative Höhepunkt: das 0:1 gegen England fällt in der 75. Min. Danach passiert erst 10 Min. gar nichts und dann bringt er Can für Ginter. Keinen Volland, keinen Musiala.

    Ich hätte im gewohnten 4-2-3-1 agiert. Boateng war für mich diese Saison deutlich stärker, als Süle. Baku hätte ich auch mitgenommen. Günther hat eine klasse Saison gespielt in Freiburg, warum kam der überhaupt nicht zum Zug? Gündogan spielte eher auf der 10 in dieser Saison, als auf der 6. Bis Goretzka fit war hätte ich deshalb so gespielt:

    Neuer; Baku, Hummels, Boateng, Günther; Kimmich, Gündogan; Gnabry, Müller, Sané (alternativ: Werner); Havertz (Volland).

    Kimmich ist auf außen immer dann stark gewesen, wenn er einen offensiven Außen zum Hinterlaufen hatte, als alleiniger Außen zu langsam, außerdem war es eine neue Aufgabe für ihn. Müller als alleiniger Stürmer funktionierte noch nie. Er braucht einen echten MS vor sich, der die IV bindet und in dessen Rücken er sich zwischen IV und 6er des Gegners bewegen kann.

    Selbst ohne Baku und Boateng, hätte man mit 4er Kette spielen können. Ginter auf rechts und Goosens auf links wäre eine asymetrische Variante gewesen, das spielte Bayern mit Pavard und Davies aber auch oft.

    Im zu langsamen Spielaufbau stand unsere 3er Kette doch fast immer auf einer Höhe und Kroos lies sich (wie gewohnt) fallen. Er stand dann 5 Meter vor Hummels und nahm ihn praktisch aus dem Spiel. So konnte er keine Diagonalbälle spielen. Über Rüdiger im Spielaufbau braucht man wenig Worte verlieren.

    Das zentrale MF der Engländer fand ich relativ schwach, dazu beide früh mit gelb belastet. Stones und Maguire sind mit Halbfeldflanken wohl kaum in Bedrängnis zu bringen, dafür sind sie relativ unbeweglich.

    Aus meiner Sicht ein ziemlich unnötiges Ausscheiden. Bis zu den Toren hatten die Engländer genau zwei echte Chancen.

    Richtig bitter ist die Niederlage in Anbetracht des Turnierbaums. Im VF die Ukraine und im HF Dänemark oder Tschechien. Allesamt machbare Gegner...

    Fluffi Also ist es so, wie ich es in meinem Post vom 20.04. bereits angenommen hatte.

    2. Unabhängig von 1. gilt: das BfArM hat Zualassungen auch für sog. Laientests erteilt. D.h. für mich, auch Selbstest können anerkannte Tests sein. Beim Kauf muss ich darauf achten, dass die Tests die Zulassung haben.

    Die Situation in Thüringen ist unverändert schlecht. Obwohl die Notbremse ein Training von unter 14-jährigen erlaubt, bleibt es vorerst noch verboten. Der Grund: die bisherigen Landesregelungen sind strenger als die Notbremse und gehen deshalb vor. Man kommt sich hier echt verdummt vor. Der Ministerpräsident stellt sich vor die Kameras und sagt, er versteht nicht, wieso Kinder keinen Sport treiben können, ändert aber die Landesregelung, die genau das verbietet nicht.

    In einigen Regionen sind es mittlerweile 6,5 Monate ohne Training. Bei einem Kreuzbandriss steht man i.d.R. nach einer kürzeren Zeit wieder auf dem Platz. Das sollten sich alle Verantwortlichen vergegenwärtigen. Wir müssten somit eigentlich mit einer Art Reha-Programm wieder anfangen, die Kinder "wettkampftauglich" zu machen. Teilweise sind die Kids 5-10 cm gewachsen. Muskeln, Sehnen, Bänder... Bin echt gespannt, was mich da erwartet...

    Das ist leider eine sehr einseitige Betrachtungsweise - mag natürlich daher kommen, dass bei euch andere Regeln gelten. Jeder, der von gar keinem Training zu kontaktfreiem Kleingruppentraining kommt, wird glücklich sein.

    Aber jetzt stell dir vor, dass wir morgen unsere 20. Trainingseinheit seit Mitte März haben und seitdem mit 20 Spielern (plus zwei Trainern) trainieren dürfen. Mehrfach schon 11 gegen 11 über den ganzen Platz gespielt, Zweikampfübungen, Kontakt und alles, was dazu gehört: normales Training auf dem Platz. Für uns ist das ein erheblicher Rückschritt und wie soll ich den Spielern erklären, dass wir das so krass zurückschrauben müssen, obwohl sich weder das Infektionsgeschehen im Kreis (durchgängig über 100, aber konstant), im Ort (durchgängig über 100, aber konstant), im Verein (bislang 0 Infizierte) oder in der Mannschaft (ebenfalls bislang 0 Infizierte) verändert hat?

    Das ist keine einseitige Betrachtungsweise, das ist meine persönliche Betrachtungsweise. :]

    Natürlich verstehe ich dich, wenn es für die Einschränkungen bedeutet. Allerdings leben wir ja nun seit einem Jahr mit Einschränkungen. Und was die Erklärungen an die Spieler angeht: manches ist halt nicht zu erklären. Wenn es so beschlossen wird, muss man sich daran halten. Ich kann es meinen Spielern auch nicht erklären, dass sie in der Schule mit 20 Kindern im Klassenraum sitzen, aber am Nachmittag nicht zu dritt "organisiert" trainineren dürfen. Wenn ich mich in ihrer Gegenwart darüber aufrege, bringt es aber auch niemandem etwas. Die Kraft stecke ich lieber in kreative Lösungsansätze, um sie überhaupt "am Ball" zu halten.

    Nein... die Selbsttests sind nur privat. Die werden nirgends anerkannt.

    Okay, da erübrigt sich für einige das Training sicherlich.


    In der Wirtschaft reicht es doch auch aus, den Mitarbeitern nur ein Testangebot zu machen. Wieso man nun im Freizeitsport an der frischen Luft strengere Regeln erlassen möchte als in einem Sektor, in dem die Menschen regelmäßiger und unter schlechteren Bedingungen zusammen kommen müssen, lässt sich wohl nicht rational erklären. Oder ich verstehe es einfach nicht...

    Das sehe ich anders.

    Im Gesetzentwurf heißt es:

    Anleitungspersonen müssen auf Anforderung der nach Landesrecht zuständigen Behörde ein negatives Ergebnis einer innerhalb von 24 Stun-den vor der Sportausübung mittels eines anerkannten Tests durchgeführten Testung auf eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 vorlegen.


    1. Bedarf es einer Anforderung der zuständigen Behörde. Hier kann es möglicherweise zu unterschiedlichen landesrechtlichen Regelungen kommen. Mglw. kann ein Land sogar gänzlich von der Vorlage absehen. Des weiteren kann die jeweilige Behörde definieren, welche Tests sie zulässt (z.B. nur Testzentrum oder auch Selbstests).

    2. Unabhängig von 1. gilt: das BfArM hat Zualassungen auch für sog. Laientests erteilt. D.h. für mich, auch Selbstest können anerkannte Tests sein. Beim Kauf muss ich darauf achten, dass die Tests die Zulassung haben. Deshalb bin ich anderer Meinung als Goodie

    Mit Kontaktlos ist dann wohl wieder kein vernünftiges Kindertraining möglich.

    Das sehe ich anders. Dribbeln, Passen, Schießen, An- und Mitnahme (ohne Gegnerdruck) ist alles möglich. Die Kinder sind so heiß drauf endlich wieder auf den Platz zu können. Es gab hier im Forum ja auch schon genug Beispiele für Spiel- bzw. Wettkampfformen ohne direkten Körperkontakt. Das ist alles viel besser, als die gegenwärtige Situation.


    so brauch man als Trainer für jedes Training einen neuen negativen Test... das würde ziemlich ans Geld gehen...

    Einmal pro Woche hat jeder Anspruch auf eine Gratistestung. Ein 5er Pack Tests beim Discounter kosten aktuell 18,99 € (Lidl). Bei 2x Training pro Woche kommt man also für 18,99 € 5 Wochen weit. Das sollte sicher niemanden überfordern...

    z.B in Österreich kann man direkt von der B-Lizenz, die A und A-Jugend in einem Lehrgang machen und dass auch direkt mit der B-Lizenz, so wie es die UEFA beschreibt.

    Bis zur Einführung der EJ-Lizenz war das in Deutschland auch so. Soweit ich weiß, gibt es diese Zwischenstufe zwischen B und A nur in Deutschland. Warum diese Stufe seinerzeit eingeführt wurde, hat sich mir bis jetzt nicht erschlossen.

    Vom Grundsatz her wird in der C-Lizenz Individualtaktik vermittelt, bei der B-Lizenz Gruppentaktik und bei der A-Lizenz Manschaftstaktik (grob zusammengefasst). Die EJ bildete so ein Mischmasch von B und A und stellte aus meiner Sicht eine Art Flaschenhals in der Ausbildung dar. Um die A zu erwerben, mussten alle Trainer durch die EJ, obwohl die allermeisten (so zumindest meine Erfahrungen) überhaupt nicht im Nachwuchsbereich arbeiten wollten. Auch das Pflichpraktikum im Stützpunkt war für viele Trainer, die aus dem Erwachsenenbereich kommen eher lästig, als gewinnbringend. Durch die Zulassungsvoraussetzungen zur A musste die EJ jedoch mit einem Mindestpunktwert abgeschlossen werden. Somit konnte die EJ zur Endstation werden, obwohl ein Trainer diese Lizenz eigentlich gar nicht benötigte. Denn im Seniorenbereich genügt bis zur Oberliga (theoretisch) die B-Lizenz und für die Regionalliga muss es eh die A-Lizenz sein. Die EJ wiederum genügt nicht für die Juniorenbundesliga, dafür braucht es auch die A. Sie wird eigentlich nur für A-, B- und C-Junioren Regionalliga sowie für die Tätigkeit in einem NLZ benötigt. Für mich wirkt die EJ als "Nischenprodukt" irgendwie hineingequetscht in das Ausbildungssystem. Sieht man ja auch an der Bezeichnung: sowohl B als auch EJ gelten als UEFA B-Level. Ich finde es deshalb richtig, wenn nun die Struktur angepasst wird.

    Update zu unserer Gemeinde:

    Ordnungsamt und Sportamt sind sich jetzt angeblich einig, dass in NRW auch 5 Meter Abstand zwischen den Kindern einer 20er Gruppe eingehalten werden muss. So hat es mir zumindest das Sportamt (nach Rücksprache mit dem Ordnungsamt) heute bestätigt.

    Ich hab dann einfach frustriert aufgelegt. Es ist einfach mühsam. Ich mag nicht mehr diskutieren, ich hoffe einfach, dass jemand anders mehr Glück hat.

    Es mag frustrierend sein, aber hey: sei froh, dass ihr überhaupt trainieren dürft.

    In meinem Bundesland liegt die Inzidenz aktuell bei 168, Tendenz seit Wochen steigend. Bis 31.03. ist jeglicher organisierter Sport untersagt. Und keiner glaubt daran, dass die Inzidenz nach Ostern plötzlich auf unter 100 sinken wird. Es ist wie überall, wo mehr getestet wird, gibt es auch mehr positive Fälle. Erschreckend sind die Zahlen bei getesteten Kindern. Deswegen sind in einigen Regionen die Grundschulen auch bereits wieder zu. Sollte an der Inzidenz als Maßstab festgehalten werden, wird es noch lange dauern, bis hier der Ball wieder rollt.

    Für mich zeigen die Beschlüsse erst mal eines: die Lobbyarbeit von DFB und den übrigen Verbänden scheint funktioniert zu haben. Von Schulen, Gastronomie etc. liest man fast gar nichts im Beschlusspapier. Ich hatte mit derart weitreichenden Lockerungen für den Sport überhaupt nicht gerechnet. Unabhängig von der konkreten Auslegung der Wortlautes (die Länder werden hierzu sicher in Kürze eigene Interpretationen herausgeben), befürchte ich durch die höhere Anzahl der Testungen auch steigenden Inzidenzen. Allerdings: entscheident bei diesen Tests wird sein, ob eine Meldung an die Gesundheitsämter erfolgt. Bei Tests in Schulen oder durch den Arbeitgeber kann ich mir Verpflichtungen vorstellen. Wenn es aber bspw. Gratistests in der Apotheke gibt, die der Normalbürger dann zu Hause vornimmt, weiß ich nicht, ob sich dann bei positiven Fällen jeder beim Gesundheitsamt meldet. Denkbar wäre ja auch, beim Hausarzt anzurufen und sich wegen einer Erkältung krankschreiben zu lassen.

    In meiner vorstehenden Ausführungen habe ich mich ja insbesondere zu (jungen) Erwachsene geäußert. Mir ist es ganz wichtig, noch einen Gedanken zu Kindern und Jugendlichen mit euch zu teilen.

    Im Austausch mit anderen Trainern höre oder lese ich immer wieder, dass Inhalte "aufgeholt" oder "nachgeholt" werden sollen. Meiner Meinung nach wir das nicht funktionieren. Die fehlenden Zeiträume werden wir nicht einfach aufholen können.

    Ich nehme als Beispiel die Nachwuchsmannschaften hier vor Ort. Die U14 spielte vor zwei Jahren als U12 noch im Kleinfeld (1+7), das Jahr darauf kam die Strukturreform, als U13 Kompaktfeld (1+8) mit Abseits. Seit letzten Sommer U14 Großfeld.

    Als U13 spielten sie knapp 2 Monate Punkstpiele. Als U14 bislang 1,5 Monate (bedingt durch die Ferien). Sofern die Mannschaft überhaupt bestehen bleibt, muss man realistisch mit Inhalten der U 13 beginnen. Das wären für mich immer noch überwiegend individualtaktische Themen. Ausbildungsplanmäßig müssten im Bereich des Übergangs zur U15 gruppentaktische Zusammenhänge im Vordergrund stehen. Beispielsweise das Zusammenspiel von Abwehrkette und 6er: individualtaktisch schule ich beim 6er das Aufrehen, Anbieten, den Winkel zum Passgeber etc. Wenn diesen Bewegungen sitzen, geht es an die gruppentaktische Umsetzung (Dreiecksbildung etc.).

    Wenn nun aber der individualtaktische Teil bei meinem 6er infolge Corona fehlt, dann brauche ich mit der Gruppentaktik nicht anfangen. Und wofür bisher zwei ganze Spieljahre benötigt wurden, das wird sich nicht plötzlich in 3-4 Monaten bis zu den Sommerferien vermitteln lassen. Ich befürchte aber, dass manche Trainer den Kindern die notwendige Zeit (unbewusst) nicht geben werden...