Beiträge von LadTorres

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    Bei uns im Verein setzt unser Jugendleiter jede Saison Jugendspieler (ab C-Jugend Altjahrgang) als Co-Trainer für die unteren Mannschaften ein. So können sie in das Trainergeschäft reinschnuppern. Gleichzeitig nehmen sie auch für ihr eigenes Spiel viele wertvolle Impressionen mit. Bei vielen weckt das die Lust auf mehr und so sind bei uns schon einige Nachwuchsspieler ein paar Jahre später zu Cheftrainern avanciert. Oft werden diese Jungs / Mädels auch von ihren eigenen Trainern vorgeschlagen. Ist zwar nicht gerade die schnelle Lösung, die du gerade suchst, aber bei uns ist dadurch ein stetiger "Markt" an Trainern entstanden und unser Obmann hat immer jemanden in der Hinterhand, wenn mal zur neuen Saison Not am Mann sein sollte. Da haben sich auch echt einige Trainertalente heraus entpuppt. Einer von denen hat zB. als F-Jugend Co Trainer angefangen und trainiert mittlerweile die U13 Bezirksligatruppe.

    LadTorres

    Auch wenn es dich nicht tröstet, aber wir werden wahrscheinlich auch nie einen Turniersieg erringen. Aber ich sehe die spielerische und mannschaftliche Entwicklung und das bestätigt mich in unserem gewählten Weg!

    Erst einmal Respekt, dass Du das so betrachten kannst. Das ist eigentlich auch mein Ansatz für die Mannschaft. Dennoch ist es echt schwer, jede Woche wieder die Kinder der anderen Mannschaft jubeln zu sehen und zu wissen, das die eigenen Jungs eigentlich das spielerisch bessere Team waren. Aber du hast Recht: An diesem Weg festzuhalten ist denke ich auf Dauer das beste für die Kids, sowohl was den Fußball angeht, als auch die menschliche Entwicklung.


    Da stellt sich die Frage: Wie wechselt Ihr denn? Und das nicht nur bezogen auf das eine Spiel, sondern auf den ganzen Tag? Mit welcher Kadergröße fahrt Ihr zu Turnieren?

    Das anstregenste an Turnieren ist nach meiner Erfahrung die Wartezeit zwischen den Spielen. Oft hat man vor dem Finale oder 1/2-Finale die längste Wartezeit.

    Wenn man in den "einfachen" Vorrundenspielen einen festen Wechselplan durchzieht, macht es keinen Sinn, den in den Entscheidungsspielen zu ändern.

    Wir nehmen zu so einem Turnier immer 2-3 Auswechselspieler mit und machen dann grundsätzlich Einzelwechsel, da das unseren Jungs erfahrungsgemäß besser liegt. Es muss nur ein neuer Spieler "integriert" werden, während beim Blockwechsel alle von 0 auf 100 starten müssen. Dass fällt unseren doch eher schwer. Gewechselt wird bei 10-minütiger Spielzeit dann zum ersten Mal so ab Minute 4 oder 5. Dann meist so ab Minute 6-8 die nächsten beiden nacheinander. Derjenige, der dann beim vorherigen Spiel als letztes eingewechselt wurde, spielt dann auf jeden Fall von Beginn an beim nächsten Mal. Für die Transparenz und auch für uns Trainer zum Nachkorrigieren schreiben wir die Wechselzeiten mit. Bei einem Turnier mit einer Gesamtspielzeit von 60 Min. hat dann erfahrungsgemäß jeder so um die Hälfte der Spielzeit gespielt. Der eine vielleicht ein paar Min. mehr und der andere weniger, aber das gleicht sich im Laufe des Jahres alles aus.

    Gilt bei euch: second is first looser oder warum bist du der Meinung etwas anders/besser machen zu müssen? (ernst gemeinte, nicht polemische Frage!)

    Nein, überhaupt nicht. Wir schauen uns an, wie die Trainingsinhalte der vergangenen Woche in den Spielen umgesetzt wurden und bewerten danach. Meistens führt es aber, wenn alles gut funktioniert, auch zu Halbfinal- oder Finalteilnahmen. Und wenn wir schon so weit gekommen sind, dann wollen wir uns natürlich auch für das Geleistete belohnen. Das geben wir den Kindern dann auch schonmal (nicht immer) mit auf den Weg. Aber nicht im Sinne von "wir müssen jetzt auch das Turnier gewinnen", sondern "jetzt sind wir schon bis hierher gekommen, dann schaffen wir auch noch mehr".


    Das "etwas anders/besser machen" war nur so ein Gedankengang von mir und darauf bezogen, wie ich den Jungs dazu verhelfen könnte, dann doch irgendwann mal ein Turnier zu gewinnen. Einfach, damit sie sich selbst mal belohnen können.


    Im Dezember hatten wir ein großes Turnier mit namhaften Mannschaften. Aber ein Underdog rockte die Halle. Allerdings hat diese Mannschaft gnadenlos auf Erfolg gespielt. Am Ende war genau das das Problem. Weil ihre Starken jedes Spiel durchgespielt haben, hat man ihnen am Ende die körperliche und vor allem geistige Ermüdung angemerkt. Da sind sie dann eingebrochen.


    Weiß nicht, ob das zu dir, LadTorres, passt, aber fällt mir dazu ein.

    Genau das mit der geistigen Ermüdung war auch bei dem von mir angesprochenen Turnier wohl das Ding. Wir haben deshalb schon die Kabinenansprachen zu jedem Spiel deutlich reduziert (bis vor kurzem noch Vor- und Nachbesprechung zu jedem Hallenspiel, jetzt nur noch eine kurze Vorbesprechung vor dem nächsten Spiel).


    Wir versuchen schon, in jedem Spiel auch jedem Kind ähnliche Spielzeit zu geben. Doch tatsächlich ertappe ich mich immer wieder dabei, in engen Spielen nur sporadisch zu wechseln. Doch nicht unbedingt deshalb, weil ich es den Jungs auf der Bank nicht zutraue, sondern weil ich in dieser Situation kein Fan von ständigem Ein- und Auswechseln bin, da das mMn. den Spielrhythmus der Jungs durcheinanderbringt. Vermutlich ist das Spiel in der Halle aber dann doch zu kräftezehrend und häufigeres/früheres Wechseln wäre sinnvoller.

    Jedes Turnier wird für meine E-Jugend-Mannschaft zu einer Sisiyphosaufgabe. Egal ob draußen oder in der Halle. Egal ob mit acht, zwölf, 16 oder 24 Teams, stark besetzt oder schwach – jedes Mal scheitern wir kurz vor dem Ende bzw. gibt es das große Nervenflattern im Halbfinale oder Finale.


    Erst gestern: In einem Qualifikationsturnier, bei dem der spätere Sieger in ein paar Wochen bei einem elitären Bundesliga-Nachwuchscup mitspielen darf, spielen wir als leistungsstarke Truppe vom Dorf ein überragendes Turnier. Fast alle Punkte, die wir beim Training in der vergangenen Woche behandelt haben, haben die Jungs prima umgesetzt. Rundum gute Stimmung bei den Kids und uns Trainern. Die Gruppenphase haben wir ohne Punktverlust durchlaufen und tolle Leistungen gezeigt. Dann kam das Halbfinale gegen einen in etwa gleichstarken Gegner, gegen den wir draußen schon häufiger gespielt haben. Mal ging das positiv für uns aus, mal für den Gegner.


    In der Herangehensweise haben wir Trainer alles so gemacht wie zuvor an diesem Tag. Im Spiel sind wir bis zur Hälfte der Spielzeit das dominante Team, gehen sogar 1:0 in Führung und ein weiterer Schuss streift knapp am Pfosten vorbei. Doch dann lief auf einmal gar nichts mehr. Einzelne Jungs haben nicht mehr mitverteidigt oder Tempo gemacht im Angriff. Hätten wir früher wechseln sollen? Vielleicht. Also irgendwann das Gegentor durch einen Konterangriff. Aufmuntern, auswechseln, Mut zureden brachte alles nichts. Am Ende dann 1:3 verloren. Vom gegnerischen Trainer, Zuschauern und dem Turnierausrichter sind wir anschließend mit Lob überhäuft worden à la "die bessere Mannschaft hat verloren", "sehr faire und angenehme Turnierteilnehmer", "toller Torwart" etc.


    Das freut mich einerseits für die Jungs und auch mich selbst, weil es zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Andererseits geht es nun schon so, seit ich die Truppe als E-Jungjahrgang vor zwei Jahren übernommen habe. Bei keinem einzigen Turnier konnten die Kids einen Turniersieg feiern. Egal ob nun bei schwachem Teilnehmerfeld oder starkem. Dabei sind selten Katastrophentage dabei, wir ziehen uns meist sehr achtbar aus der Affäre. Doch kurz vor Ende rollt uns dieser riesige Stein, den wir über eine lange Gruppenphase und ggf. Zwischenrunde den Berg hochgehievt haben, wieder über die Füße und zurück ins Tal der Tränen. Ich würde unseren Jungs so sehr mal einen Turniersieg gönnen.


    Wir Trainer haben dafür schon nahezu alles probiert: Strenge, Milde, Motivation, Sachliche Analyse, Mix aus beidem, kurze Ansagen, ausführliche Ansagen, Cheftrainer hält sich komplett raus und Co übernimmt, nur von Spiel zu Spiel denken, zu Anfang ein klares Ziel nennen, usw. Am Ende kam immer dasselbe heraus. Ich bin ratlos und zerbreche mir nun den Kopf, was wir anders/besser machen könnten.

    Troete Versuch einfach, die Absagen nicht zu sehr an dich heranzulassen, sondern sie einfach hinzunehmen und das Beste daraus zu machen. Ändern kannst Du die entsprechenden Absager sowieso nicht, wie Goodie schon richtig sagte. Auch – oder gerade – mit 6 bis 8 Leuten kannst Du ein super Training aufziehen.


    Versuche doch mal, mehr mit positiver Verstärkung zu arbeiten. Ich zum Beispiel habe in meiner E-Jugend auch Kinder, die bei jedem Schubser oder Rempler vom Gegenspieler sofort in sich zusammensinken und in Tränen ausbrechen. Sobald es irgendwie mal vorkommt, das diese Kinder in einem Zweikampf dagegen halten oder nach einem Tackling nicht sofort losheulen, lobe und applaudiere ich überschwänglich.


    Wenn ich aus einem kurzen Gespräch heraushöre, dass einer meiner Spieler neulich noch Schnupfen hatte oder eine Schramme am Knie o.ä., lobe ich denjenigen à la "Klasse Paule, das du trotz deiner Verletzung heute beim Training wieder dabei bist, super Einsatz." Da übertreibe ich auch das ein oder andere Mal bewusst ein wenig. Mittlerweile kommen die Jungs schon zu mir und erzählen stolz, dass sie heute trotz "verstauchtem Zeh" oder Beule am Schienbein im Training dabei sind.

    Am Wochenende bei einem Spiel mit meiner E Jugend hatte ich ein sehr eigenartiges Erlebnis.


    Mitten im Spiel sind ein junger Mann und eine junge Frau an unsere Auswechselbank gekommen und haben ein Gespräch mit einem unserer Kinder angefangen, das zu dem Zeitpunkt Auswechselspieler war.


    Wir haben mit allen Eltern vor der Saison einvernehmlich besprochen, dass sich während der Spiele alle Zuschauer hinter den Barrieren befinden sollen, damit sich die Jungs auf das Spiel konzentrieren können.


    Nun zückte der Mann kurz darauf sein Handy, knutscht unseren Spieler ab und macht ein Selfie mit ihm. Alles mitten im Spiel!! Als ich das gesehen habe, wäre mir beinahe der Kragen geplatzt. Ich habe aber versucht ruhig zu bleiben und den Jungen gebeten, doch kurz an den Rand des Platzes zu gehen, wenn unbedingt Selfies und dergleichen gemacht werden sollen. Ich habe die beiden Personen versucht zu ignorieren und mich deshalb direkt an den Jungen gewendet. Diese Leute hatte ich zuvor noch nie gesehen. Die Frau fragte dann noch flapsig, „ob es ein Problem gäbe“ und ich so: „Ja gibt es“. Dann gab es von deren Seite noch ein kurzes Gemurmel, dann sind sie tatsächlich mit dem Kind an die Seite gegangen und haben Smalltalk gemacht. Dem Jungen war es sichtlich unangenehm und auch die anderen Spieler draußen waren, genauso wie mein Co-Trainer und ich etwas perplex.


    Später stellte sich heraus, dass es Cousin und Cousine von dem Jungen waren.


    Habt ihr auch schonmal sowas erlebt? Wie würdet ihr reagieren?

    Praktisch heißt das für mich mit einem Kader von knapp 20 Spielern in der E1 Jugend:

    Ich nehme für Punktspiele und attraktive Turniere 9 zu dem jeweiligen Termin verfügbare Spieler mit, die zum erweiterten Kreis der aktuell Besseren gehören. Wer nominiert ist, spielt mindestens 1 Halbzeit. Daneben werden möglichst viele Testspiele und weitere Turnierteilnahmen vereinbart. Dort kommen alle anderen zum Einsatz.

    Ist das deine hypothetische Herangehensweise oder hast Du selbst einen großen Kader und gehst genauso vor wie Du es beschrieben hast?


    Wie reagierst Du auf (negative) Rückmeldungen von Eltern derjenigen Kinder, die nur bei Freundschaftsspielen eingesetzt werden?


    Was sagst Du diesen Kindern, wenn die dich fragen, wieso sie denn nicht mal bei einem Meisterschaftsspiel oder attraktiven Turnier mitspielen dürfen?

    Wichtig ist bei diesem Vorgehen, sicherzustellen, dass sich die Kinder als EIN Team begreifen. Das gelang mir bisher durch ein paar Gimmicks. Zu Punkspielen erscheinen regelmäßig auch mehrere Kinder, die nicht aufgestellt sind und jubeln, wenn wir erfolgreich sind. Ob das wohl in Zukunft auch noch so sein wird?

    Du sprichst von Gimmicks, die dabei helfen, das sich die Kinder als ein Team fühlen. Wie sieht das genau bei dir aus?


    Bitte entschuldige die vielen Fragen. Ich stehe in der neuen Saison selbst mit einem großen Kader da und mich interessieren daher die Vorgehensweisen anderer Trainerkollegen.


    Aus Erfahrung kann ich sagen, dass beim Handling von Truppen mit großem Leistungsgefälle auch sehr viel Fingerspitzengefühl seitens des Trainers gefragt ist. Die Kinder merken schnell, wenn ein Mitspieler für den Trainer eher nur zweite Wahl ist und dementsprechend verändert sich auch der Umgang der Kinder miteinander. So wie Du es beschreibst, trainierst Du auf dem Platz zwei verschiedene Teams (die Guten und die Schwächeren), die aber auf dem Papier als eine Mannschaft gemeldet sind. Das kann, für mich, wenn dann nur mit jeder Menge Gesprächen und der Einsicht der Eltern gut gehen.


    Bei uns im Verein sind die Trainer dazu angehalten, regelmäßig das Gespräch mit den Eltern zu suchen und Wasserstandsmeldung zur Leistung ihrer Kinder abzugeben. Wenn es eng wird und die Einsatzzeiten in den Keller gehen könnten, wird das vor der Saison mitgeteilt. Dann können die Eltern/das Kind entscheiden, ob sie sich durchboxen wollen oder einen Vereinswechsel vorziehen. Grundsätzlich wird bei uns erstmal jeder genommen, es sei denn, die Mannschaft ist schon zu dicht besetzt. Dann werden diejenigen, die angefragt haben, auf eine inoffizielle Warteliste gesetzt (zumindest mache ich es so). Wenn ein Spieler in der Mannschaft von sich aus wechselt oder die Lust verliert, informiere ich diejenigen auf der Warteliste. Nicht jeder ist dann noch verfügbar, bisher bin ich damit aber gut gefahren.

    Aussagen von Eltern, oder der vermeintlich nicht nachlassende "Spaß" am Fußball sind nicht qualifiziert und damit nicht aussagekräftig genug.


    Bekannt ist ebenfalls, dass die Leistungsfähigkeit im Wettkampf am Wochenende stark von der Belastung unter der Woche abhängt. Also wie oft Training und mit welchen Intensitäten.
    Folglich wäre eine kombinierte Trainings- und Wettkampfsteuerung nötig, die sich nicht zuletzt an der Erholungsfähigkeit der Altersklasse und ggfs. am einzelnen Spieler orientiert.

    @open-minded
    Stimme Dir da eigentlich zu wenn Du sagst, dass die Aussagen von Eltern und die anhaltende Spielfreude der Kinder kein guter Anhaltspunkt sind. Die Belastungssteuerung ist Aufgabe des Trainers. Andererseits ist es doch so, dass die Eltern eigentlich am Besten über die Belastungsgrenzen ihrer Kinder Bescheid wissen sollten, oder nicht? Dementsprechend sollten sie doch auch ein Wörtchen mitzureden haben, zumindest bei einem Breitensportverein. Und wenn sich keiner beschwert und der Trainer dieses Programm gehen will bzw. sich nicht über die Konsequenzen im Klaren ist, warum etwas ändern?


    Weiterhin könnte ich mir vorstellen,dass das Problem der Überstrapazierung der Kinder durch zu viele Spieltermine häufig in Mannschaften vorkommt, die von jüngeren, hungrigen und zum Teil unerfahrenen Trainern betreut werden.
    Kennt hierzu jemand gute Lektüre o.ä. zum Thema Belastungssteuerung, mit der man sich weiterbilden könnte?
    Was könnte man Trainern raten, die die Ansicht "Viel hilft viel" im Bezug auf die Trainings- und Spieltermine vertreten und welche Argumente bringt man, um zu zeigen, dass weniger in diesem Fall mehr ist?

    @Joeben


    ich habe zurzeit 13 Spieler zur Verfügung. Wenn ich aus dem Vollen schöpfen kann, nehme ich maximal acht oder neun zu einem Hallenturnier mit, je nach dem ob mit 4+1 oder 5+1 gespielt wird. Wechseln tue ich dann meist vereinzelt, wobei ich immer darauf bedacht bin, jeden mal vorn und hinten einzusetzen.

    Ich habe mich jedoch auch entschlossen, dass ich zu einem Turnier nur noch mit zwei Auswechselspieler fahre. Das ständige Ein- und Auswechseln bringt oftmals den Spielfluss durcheinander. Und dies ist bei einer Spielzeit von 8 bis 10 Minuten in der Halle meistens eher schlecht.

    Das sehe ich genauso. Zuviele Kinder mitzunehmen geht mMn. zu Lasten der Spielzeit aller, daher finde ich hier, weniger ist mehr. Wichtig ist, für die jeweiligen Turniertage neue Konstellationen zu schaffen, sodass jeder mal mitkommt und jeder auch mal ne Pause bekommt.


    Was mich wundert, ist dass Euch das wundert. Die Kinder gehen 5 Tage zur Schule und am Wochenende bekommen sie nochmals "volles Programm". Irgendwann ist der Akku dann auch mal leer. Dabei geht´s gar nicht nur um die reine Spielzeit beim Turnier. Auch Wartezeiten schlauchen.


    Ich vereinnbare mit den Eltern immer vor Saisonbeginn, dass ich genau das (2 Termine an einem Wochenende) nicht mache. Ganz im Gegenteil: Gerade in der Hallensaison mache ich eher weniger (Ziel ist 2 Termine pro Monat). So halte ich sie mir bei Laune, damit ich sie in der ereignisreichen Zeit im Frühsommer bei der Stange habe.

    @Follkao
    Mich persönlich wundert es nicht, dass Kraft und Konzentration bei den Kindern nach solch einem Pensum nachlassen. Das ist nur verständlich und stört mich auch nicht. Was ich zumindest bei meinen Jungs sehe, ist, dass die Leichtfüßigkeit und Handlungsschnelligkeit in der ein oder anderen Situation zwar nicht mehr so da ist, der Spaß am Spiel aber auch am dritten Tag immer noch sichtbar ist.


    Habe mich erst kürzlich mit einigen Eltern zu diesem Thema ausgetauscht, da habe ich dann durchweg Reaktionen bekommen wie: "Das ist ja das Hobby der Kinder, wenn sie spielen wollen, sollen sie das auch tun." Wenn es dem ein oder anderen Kind/Elternpaar mal zu viel mit dem Fußball wird, wird sich eben für das entsprechende Turnier abgemeldet, das ist überhaupt kein Problem.


    Bemerkenswert ist, dass den Kids diese zusätzlichen Ballkontakte an den Wochenenden unheimlich weiterhelfen. Das macht sich schon während der Hallensaison bemerkbar, spätestens aber, sobald es wieder nach draußen geht. Während andere Teams durch Leerlauf während der Wintermonate in ihrer Entwicklung ins Stocken geraten, haben unsere Jungs nochmal einen enormen Schub gemacht.

    Hi Joeben,


    ich trainiere ebenfalls eine leistungsstarke E1 und wir haben in diesem Winter auch nahezu an jedem Wochenende zwei, manchmal sogar drei, Hallenturniere auf dem Programm.
    Genauso wie Du, habe ich festgestellt, dass gerade am Sonntag bei vielen Kindern häufig "die Luft raus ist". Die Spielfreude ist nach wie vor da, manches auf dem Feld geht aber nicht mehr so leicht vom Fuß wie es noch am Freitag oder Samstag der Fall war. Meiner Ansicht nach hat dies aber stark mit der Anzahl der verfügbaren Spieler zu tun. Anfang Januar waren bei uns beispielsweise an einem Wochenende, drei Tage hintereinander, immer die selben 7-8 Jungs dabei. Am Sonntag ging daher bei unserem Team nicht mehr viel. Am vergangenen Wochenende waren dagegen 12 Leute in unterschiedlichen Konstellationen auf den Turnieren, wir konnten besser mit den körperlichen und geistigen Kräften der Jungs haushalten und dementsprechend lief es auch am Ende des Wochenendes noch ganz gut.


    Ich denke, grundsätzlich ist es kein Problem, nach drei bis vier ereignisreichen Turnierwochenenden mit zwei Spielen auch mal ein spielfreies Wochenende einzuschieben oder über eben ein paar Wochen lang nur ein Turnier pro Wochenende zu spielen. Dies würde ich aber von deinen individuellen Voraussetzungen abhängig machen, also:


    - entsprechend mehr Spiele/Turniere bei einem größeren Kader
    - Trainingstage in die Gleichung mit rein nehmen, drei Hallenturniere in der Woche plus drei Tage Training sind auf Dauer wohl arg viel, bei nur einmal Training sieht das wieder anders aus
    - Bereitschaft der Eltern, Kinder, Trainer (also Dir), dieses Pensum zu gehen
    - sportliche, ausbildungstechnische Ziele

    Ich möchte die Diskussion noch einmal wieder beleben, da ich in meiner Truppe einen ähnlichen Sachverhalt beobachtet habe.


    Konkret geht es um eine Mutter, die ihrem Jungen meiner Ansicht nach "die Luft abschnürt" durch ihr extrem überfürsorgliches Verhalten.


    Bei dem kleinsten Wehwehchen macht sie eine Mücke aus einem Elefanten. Der Junge ist regelmäßig beim Training da, fehlt aber vergleichsweise am häufigsten. Auch bei Spielen konnte er schon einige Male wegen irgendwelcher Krankheiten oder Blessuren nicht mitmachen. Das Interessante: Beim nächsten Training einen Tag später spielt er auf als sei nie was gewesen.


    Ein Beispiel: In letzter Zeit hatten wir Training am Dienstag, Donnerstag und Freitag. Die Mutter meldet ihren Sohn aufgrung von Grippe und Fieber (!) für Donnerstag ab. Am Freitag steht der Junge dann wieder putzmunter da. Kein Schnupfen, kein Röcheln, nichts.


    So geht es ungefähr alle zwei Wochen. Wenn der Junge mal stolpert, ist am nächsten Tag das Kie laut Mutter angeschwollen und tut höllish weh etc.


    Bei jeder Abmeldung kommt dann auch immer die Info dazu, dass sie zum Arzt gehen werden. Eine Diagnose o.ä. bekomme ich dann aber nie zu hören. Wie gesagt: Meist ist der Junge dann beim nächsten Mal wieder putzmunter mit dabei.


    Der Junge selbst ist bei weitem kein wehleidiges Kind. Er hängt sich super rein und ist ein top Dribbler und Zweikämpfer, der schon das ein oder andere Mal auf die Socken bekommt. Soweit ich mich erinnern kann, hat er sich bei Trainings oder Spielen aber noch nie ernsthaft weh getan. Das Problem liegt meines Erachtens ganz klar bei der Hypochonder-Mutter, die den Jungen zu sehr behütet und wirklich bei jedem Bisschen übertreibt.


    Wie schafft man es, sojemandem klarzumachen, das er oder sie zu übervorsichtig ist und damit das Kind in seiner Entwicklung hemmt? Kann/darf man überhaupt den Eltern reinreden, wenn es um die Gesundheit ihrer Kinder geht?

    Ich sehe das Thema genauso wie meine Vorredner. Kein Elternteil oder Zuschauer sollte beim Kinder- und Jugendfußball herumbrüllen. Ich habe leider bei den Eltern meiner D-Jugend auch das Problem, dass sich einige zu wichtig nehmen und meinen, Anweisungen hereinrufen oder Freistöße fordern zu müssen. Nicht ununterbrochen und auch nicht bösartig, aber sie rufen eben und das stört mich sehr und führt auch zu Problemen.


    So fordert der Vater meines TW immer gerne vom Sohnemann den langen Abschlag, je weiter desto besser. Blöd nur, wenn ich dem Jungen immer wieder eintrichtere, kurz hinten herauszuspielen. Die Kinder hören bei solchen Konflikten (leider) immer eher auf ihre Eltern, obwohl die teilweise, mit Verlaub gesagt, keine Ahnung haben.Ich habe den Vater auch schonmal zur Seite genommen und ihn darauf hingewiesen und gebeten, diese Anweisungen bitte zu unterlassen. Die nächsten Wochen war er dann erstmal gar nicht mehr als Zuschauer dabei :D Zugetragen hat sich das Ganze gegen Ende der letzten Saison. Mittlerweile kommt er wieder zum Zugucken und ruft seine Anweisungen rein wie zuvor.


    Bis auf persönliche Gespräche sehe ich allerdings keine Möglichkeit, dass zu unterbinden. Wie gesagt, kommt nicht bösartig oder so rüber und stört einen außenstehenden "Nicht-Trainer" wohl in keinster Weise. Mich stört es allerdings in meinem Coaching ungemein.


    @PapaJoe
    Du kannst nur versuchen, das Problem durch persönliche Gespräche und klare Ansagen bei Elternabenden aus der Welt zu schaffen. Sollte das alles nicht fruchten könntest Du nur noch, falls nötig, den "Brüller" der Anlage verweisen. Dann wäre der Spieler allerdings vermutlich der Leidtragende, da ihn der Vater oder Erziehungsberechtigte vom Feld holen würde – und dass kann ja auch nicht die Lösung sein... ?(

    Hallo zusammen,


    ich trainiere mit meinen D-Jugend Jungs (größtenteils Altjahrgang) zur Zeit Finten, genauer gesagt den Übersteiger. Dabei habe ich mir die Frage gestellt was sinnvoller ist/ mehr Lernerfolge bringt: Soll ich meine Jungs über mehrere Einheiten den selben Trick nach und nach zu Gemüte führen, soll ich jede Einheit eine andere Finte schulen oder sogar in einer Einheit mehrere Finten thematisieren?


    Zum Hintergrund:
    Ich übe mit den Kids immer drei Wochen lang eine bestimmte Technik/Taktik ein, bzw. setze einen bestimmten Schwerpunkt. Zur Zeit ist eben das Fintieren dran. Dieser Schwerpunkt läuft nun seit zwei Wochen bei zwei Einheiten pro Woche. Dabei nutze ich überwiegend die Vorgehensweise/Übungen aus dem DFB-Buch "Ausbilden mit Konzept 2".
    Seit zwei Wochen mache ich also mit meinen Jungs Übersteiger-Training, von leicht nach schwer, ohne Gegnerdruck, passiver Gegenspieler, Teilaktiv, aktiv...


    Leistungstechnisch sind meine Jungs recht gut drauf, nur Finten sehe ich im Spiel leider nur selten. In den zwei Wochen habe ich bei allen schon eine ordentliche Leistungssteigerung gesehen, was die Übungsformen betrifft. Im Spiel klappt der Übersteiger dann weniger gut, einige führen ihn nur zur Hälfte aus, andere nehmen die Innen- statt Außenseite zur Mitnahme. Habe die Mannschaft nun seit 1,5 Jahren und gehe mal davon aus, dass Fintentraining bei denen in der F und E nicht gerade eine Priorität war (bei mir in der vergangenen Saison allerdings aus nicht :/ )


    Nun nochmal meine Frage an euch: Sollte man im Training einen bestimmten Trick bis zur "Perfektion" üben, oder sollte man sich auf verschiedene Finten konzentrieren, sodass die Kinder ihr Repertoire erweitern auf die Gefahr hin, das sie dann jede Finte nur mittelmäßig anwenden können? Sollte man für das Thema Fintieren mehr Trainingszeit vorsehen und wenn ja, alles an einem Stück oder immer mal wieder in der Saison?
    Wie handhabt ihr das mit dem Finten-Training?

    Bei meinen D-Jugend-Jungs (2003/2004) trainiert seit Saisonbeginn auch ein 2002er mit. Er wollte unbedingt weiterhin mit seinem Bruder zusammen spielen und in der Gruppe bleiben. Da ich ohne ihn nur 12 Kinder im Kader habe, war das für mich in Ordnung. Allerdings habe ich ihm und den Eltern von Anfang an gesagt, dass er nur trainieren darf und jegliche Spielteilnahmen in dieser Altersklasse für ihn nicht zulässig sind. Das haben sie auch verstanden und waren einverstanden.
    Mittlerweile setze ich ihn nun doch bei jeglichen Freundschatsspielen ein, damit der Junge auch Spielpraxis bekommt. Ich gebe dann dem gegnerischen Trainer die Info, dass ich einen eigentlichen C-Jugendlichen dabei habe und frage, ob es ok ist, wenn er mitmachen würde. Bisher gab es da keine Probleme, zumal der Junge von seiner Statur ohne weiteres als 2003er durchgehen könnte und auch fußballerisch kein Überflieger ist.


    Hätte ich zu Saisonbeginn dem Jungen verwehrt, in der Mannschaft zu bleiben, hätte er sicherlich mit dem Fußball wieder aufgehört (ist stand heute erst seit acht. 1,5 Jahren dabei) oder zumindest eine ganze Saison pausiert. Die Jugendleitung des Vereins weiß von der Sache auch Bescheid und sagt nichts dagegen.


    Ich finde also, es kommt immer auf die Umstände an, ob man ein älteres Kind in seine Mannschaft aufnimmt. Solange es nicht zur Leistungssteigerung dient, transparent abläuft, der Spieler niemand anderem den Kaderplatz wegnimmt und es sich bei den Spieleinsätzen auf Freundschaftsspiele reduziert, sehe ich da in Außnahmefällen kein allzu großes Problem.

    Warum melden die Eltern ihre Kinder ab? Eure Kinder sind 11-13. Die können sich schon selbst abmelden.

    Du hast Recht. Eigentlich können sie das. Ich habe auch schonmal überlegt, nur noch die Kinder im Training über die entsprechenden Termine zu informieren. Falls nötig, müssten sie das an ihre Eltern weitergeben. Habe mich aber dagegen entschieden, da die Eltern mit Hinbringen und Abholen teilweise auch direkt betroffen sind. Außerdem käme es sicherlich vor, dass der ein oder andere auch mal einen Termin vergisst und nicht zum Treffpunkt auftaucht. Bei genügend Spielern würde ich das als Erfahrungswert ansehen und hätte kein Problem damit. Da ich zur Zeit allerdings nur 12 Spieler in meiner D-Jugend habe,versuche ich das Risiko für solch unvorhersehbare "Missgeschicke" zu minimieren.

    Ich habe für meine Mannschaft (D-Jugend) auch eine Whatsapp-Gruppe eröffnet, in der allerdings nur Eltern und ich sowie ein Spieler dessen Eltern kein Whatsapp nutzen, eingetragen sind.


    Ich nutze sie durchweg nur zur Informations-Übermittlung (Spiel-Infos, Trainingsausfall, nächste Termine etc). Von Seiten der Eltern wird an Spieltagen auch schonmal ein Live-Ticker aufgesetzt, für diejenigen Familien, die gerade nicht dabei sind oder zugucken können. Das finde ich ziemlich genial und es hat sich einfach so entwickelt. Privatgespräche kommen sehr sehr selten bzw. so gut wie nie vor.


    Allerdings werden auch alle Absagen von den Eltern in die Gruppe gepostet. Da habe ich oft das Gefühl, das sich ein regelrechtes Mitläufertum entwickelt, so nach dem Motto: "Wenn der Paule nach dem langen Schulausflug nicht trainieren geht dann braucht mein Hannes auch nicht kommen." Sobald eine Absage gepostet wird, melden sich an manchen Tagen gleich zwei, drei, vier weitere Eltern und melden ihr Kind vom Training ab. Meistens fühle ich schon intuitiv, wer nach der ersten Absage als nächster sein Fernbleiben verkündet. Was glaubt ihr? Liegt das allein an der Zuverlässigkeit, die bei dem einen höher ist als bei dem anderen oder kann soetwas wirklich lawinenartige Züge annehmen?

    Hallo liebe Trainerkollegen,


    Gerade rief mich der Fußballobmann unseres Vereins an und informierte mich kurz und bündig zur neu eingeführten Aufstiegsregelung für D-Juniorenteams in die Bezirksliga (Nachwuchsrunde). Es geht hierbei um eine Mannschaft aus Nordrhein-Westfalen. Laut Fußballobmann qualifiziert sich ab sofort der Meister der Kreisliga A für die Teilnahme an der D-Jugend Nachwuchsrunde in der darauffolgenden Saison. Bisher mussten die Vereine immer eine Bewerbung abgeben, um in der Nachwuchsstaffel antreten zu können. Immer nur eine Mannschaft aus unserem Kreis hatte das Privileg, in der Bezirksliga antreten zu dürfen.
    Ich für meinen Teil höre zum ersten Mal von dieser neu eingeführten Regelung. Auch im Netz habe ich darüber nichts passendes zum Nachlesen gefunden.


    Weiterhin lud mich unser Fußballobmann für morgen zu einem Treffen ein, bei dem entschieden werden soll, wie bezüglich der Aufstiegsregelung weiter verfahren werden soll. Zudem sind die Verantwortlichen eines Nachbarvereins eingeladen. Gemeinsam soll auch über eine Spielgemeinschaft der beiden D-Jugenden beraten werden, damit "das Ziel" Aufstieg in die Bezirksliga erfolgreich angegangen werden kann. Der Nachbarverein sowie mein Verein haben sich bereits von A bis C-Jugend zu Spielgemeinschaften zusammengeschlossen. D-Jugend bis Bambini laufen in beiden Vereinen noch unabhängig voneinander. Auch für die neue Saison hat mein Verein wieder von D-Jugend bis Bambini zwei Mannschaften gemeldet. Zahlenmäßig sind wir also allem Anschein nach gut aufgestellt. Eine Zusammenlegung beider D-Jugenden wäre also mMn. rein wegen des erhofften Erfolges einzuordnen.


    Ich trainiere zur Zeit eine recht talentierte D1-Jugend und bin seit ca. 4 Jahren Jugendtrainer (E und D-Jugenden), konnte also schon einige Erfahrungen sammeln und finde, dass ich mich bzgl. Kinderfußball aber auch bzgl. Trainingsplanung und Taktik schon sehr gut auskenne. Natürlich kann ich noch einiges dazulernen und habe auch keinen C-Lizenz Leistungsfußballschein, der ja, soweit ich weiß, für eine Trainertätigkeit in der Bezirksliga erforderlich ist. Habe aber definitiv Lust, den Schein zu erwerben.


    Zur Situation:
    Ich persönlich wäre nicht abgeneigt, meine Mannschaft in der Bezirksliga zu sehen und entsprechend zu betreuen. Ich hätte meines Erachtens auch das Zeug dazu, die Kids im Training für die schwierigere Aufgabe vorzubereiten und in den Spielen entsprechend zu begleiten. Allerdings ist es so, dass 6 Kinder aus der Mannschaft nun in die C-Jugend kommen und ein weiteres Kind zu einem höherklassigen Verein mit NLZ wechselt. Einige Leistungsträger aus dieser Saison gehen mir also verloren. Die Mannschaft würde ich dann mit älteren Kindern aus der jetzigen D2 auffüllen, von denen einige sicher auch passabel kicken können. Und/oder ich würde einige Kinder der jetzigen E1 mit ins Team nehmen. Alles in allem reicht das allerdings nicht, um in der Nachwuchsrunde bestehen zu können. Daher würde ich dann lieber mit diesem Team wieder in der Kreisliga A starten.


    Eine Zusammenlegung unserer D-Jugend mit der des Nachbarvereins kommt für mich nicht infrage. Wie schon gesagt wäre das mMn. eine rein erfolgsorientierte Maßnahme bei der die weniger talentierten Kinder auf der Strecke bleiben und auch sonst das ganze Gefüge unnötig durcheinander gewirbelt wird. Generell bin ich kein Freund von Spielgemeinschaften. Es geht für mich dabei immer ein Stück Tradition der betroffenen Vereine verloren :rolleyes: .


    Wie seht ihr das Ganze? Habt ihr Tipps oder Vorschläge, was ich morgen bei dem Treffen unbedingt zur Sprache bringen sollte?


    PS.: Hat jemand von euch schon Erfahrungen/Infos zur oben angesprochenen neuen Aufstiegsregelung für die Nachwuchsrunde gesammelt bzw. kennt ihr Seiten/Artikel, wo man sich darüber näher informieren kann?

    Ich habe meine D-Jugend in der letzten Woche auch mal Flugbälle schlagen lassen. Da wir in Spielen auch fast ausschließlich flache Pässe spielen, war die Ausführung dementsprechend. Wichtig ist vor allem, dass du ihnen die richtige Technik beibringst und ihnen klar machst, dass die technische Ausführung das A und O bei Flugbällen ist.



    Im Internet habe ich 2 Varianten in der Ausführung gefunden.
    1. mit dem Spann, Standbein eher seitlich vom Ball, Gewicht übers Standbein (MFS)
    2. mit der Innenseite, Stanbein eher hinterm Ball, Anlauf leicht schräg


    Wenn ich deine Schilderungen richtig deute ist die Variante 1, mit dem Innenspann und etwas seitlichem Anlauf, die gängige Ausführung. Die solltest du mit deinen Kindern auf jeden Fall trainieren. Einen Flugball mit der puren Innenseite stelle ich mir schwierig vor, zumindest wenn der Ball ruht. Wenn man einen direkten Flugball nach Zuspiel spielen möchte, ginge das natürlich.


    Zweite Frage: unterscheidet ihr zwischen Flugball und Flanke?
    Für mich ist der Flugball eher zur Seitenverlagerung und als langer Pass nach vorn und die Flanke der scharfe hohe Pass nach innen zur Torvorlage. Bin ich zu akademisch? Im Internet werden die Begriffe oft gleich benutzt.


    Sehe ich genauso. Ein Flugball als Seitenverlagerung bzw. hoher Ball sollten deine Kinder am besten mit Unterschnitt spielen. Das heißt der Ball rotiert rückwärts und wird beim Aufticken auf den Boden langsamer und ist so leichter zu kontrollieren. Bei Ecken oder Flanken sollte die Hereingabe mit Effet (scharf) erfolgen (zB. Rotation zum Tor oder vom Tor weg). Hierbei kommt meines Erachtens die Schusskraft auch mehr zum Tragen als bei einem Flugball. So ein Effetball ist aber aus meiner Erfahrung für die meisten Kids in dem Alter noch relativ schwer auszuführen, einfach weil die Schusskraft fehlt.


    Ich für meinen Teil konzentriere mich bei meinen Jungs erst einmal darauf, dass sie den Ball in die Luft bekommen und präzise an den Mitspieler bringen können. Dafür ist die genannte 1. Variante meiner Meinung nach bestens geeignet.

    Meine D-Jugend ist zwar keine Chaotentruppe, allerdings schlagen die Kinder auch mal über die Strenge und reden dazwischen, hören nicht zu oder sind nicht bei der Sache.


    Heute beim Training haben mir die Kids bei einer Aufwärmübung überhaupt nicht gefallen. Fast alle waren unkonzentriert, haben gequatscht und ihre Dribbling-Einsätze verpasst. Folglich wurde ich gleich etwas lauter weil ich unbedingt wollte, dass sie die Übung vernünftig machen. Dadurch wurden auch die Kinder unruhiger und es hat noch weniger geklappt und ich "musste" immer noch schimpfen. Ein Teufelskreis!


    Als ich mich dann beruhigt habe und das Ganze nicht mehr so verbissen gesehen habe, wurde vieles einfacher. Das restliche Training lief super und alle hatten ihren Spaß.


    Auf dem Nachhauseweg war mir klar, wie dämlich dieses Gemecker von mir eigentlich war und dass es nichts gebracht hatte. Leider ist zumindest mir das im Eifer des Gefechts manchmal nicht so bewusst und ich wähle dann den "leichten" Weg des Meckerns.


    Mein Tipp also:


    Mach dir klar, dass es Kinder sind mit denen du trainierst und dass bei der Zusammenarbeit nicht immer alles so laufen kann wie du es dir vorstellst. Motze nicht wegen jeder Kleinigkeit sondern erkläre ruhig und angemessen, was dir nicht passt und lege Wert darauf, dass es sich bessert. Wenn also zB bei einer Ansprache dazwischen gequatscht wird, warte bis es leise ist, bevor du weiter sprichst. Auch wenn das, wie Günther schon sagte, mal das ganze Training lang dauern sollte.



    Mein Trainerkollege und ich haben uns ein paar (die für uns wichtigsten) Problempunkte herausgesucht, die uns besonders stören und dafür entsprechende Regeln eingeführt. So erkannten die Kinder, dass uns diese Sachen wichtig sind und wir wollen, dass die Regeln dazu eingehalten werden.


    Bei einem Verstoß brauchen wir dann gar nicht mehr lange um den heißen Brei herumreden. Wir verweisen nur kurz auf die entsprechende Regel und die Kinder erinnern sich und ändern ihr Verhalten.

    Nachdem mein Co und ich vor einigen Wochen eine Ansprache vor der Mannschaft gehalten haben, klappt das mit den Kids jetzt schon viel besser.


    Bei jedem Spiel ernennen wir einen "Zeugwart" der Herr des Trikotkoffers ist und die Klamotten an seine Teamkameraden verteilt, später dafür sorgt, dass alles wieder dabei ist und die Trikots zum Waschen mit nach Hause nimmt. Das funktioniert wunderbar und jeder übernimmt mal die Verantwortung. So gehen wir nur noch zur Verkündung der Aufstellung in die Kabine und können schonmal das Aufwärmen vorbereiten oder noch mit Eltern sprechen.


    Nach dem Spiel machen wir noch eine kurze Nachbesprechung, entweder in der Kabine oder im Kreis auf dem Platz, dann duschen alle und ziehen sich um. Das läuft mittlerweile auch ohne Ansage. Wir sind dann schon wieder draußen und füllen den Spielbericht aus etc.


    Bei Heimspielen ernennen wir zudem noch zwei Leute, die Kabinendienst haben und dafür sorgen sollen, dass alles wieder sauber und ordentlich ist.


    Vor jedem Training bauen sich die Kinder, die schon da sind, in einer Ecke des Feldes ein Viereck auf und spielen darin 4 gegen 2 bis es losgeht.


    Außerdem haben wir noch ein paar Regeln aufgestellt an die sich die Kinder halten sollen. So soll jedes Kind zB beim Training und am Treffpunkt seine Mitspieler, die Eltern und uns Trainer mit Handschlag begrüßen. Früher blieben einige (bei Auswärtsfahrten) einfach in Mamas Auto sitzen und haben sich erst in der Kabine blicken lassen.



    Wie Steini schon gesagt hat muss vieles aber trotzdem noch x mal wiederholt werden. Es sind halt noch Kinder :rolleyes: