F-Jugend: Körpereinsatz?!

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  • Geht es hier noch um die F-Jugend? Da kann ich ja gerne mit Körper spielen, wenn ich denn welchen habe. Allerdings gibt es in der F-Jugend enorme körperliche Unterschiede und die Muskulatur ist noch nicht so ausgeprägt als das sie mangelnde Körpermaße ausgleichen könnte. Ich sehe zu hauf F und E Jugendliche die jeden Zweikampf aufgrund ihrer körperlichen Überlegenheit gewinnen und nicht durch gutes defensives 1:1. Häufig ist das defensive 1:1 dieser Jungs sogar miserabel. Sie gewinnen den Zweikampf nur durch ihre körperliche Überlegenheit. Das mag in der F und E funktionieren. Vielleicht auch noch in der D und C. Aber wenn irgendwann die Muskulatur anfängt zu wachsen, bekommen auch die kleinen Stabilität, dann gewinnt der Verteidiger der sich auf seinen Körper verlassen hat, kein Duell mehr.

    Stabilität ist aber primär eine koordinative Fähigkeit und hat eben weniger mit der Muskelmasse zu tun, sondern mit dem Zusammenspiel Muskel, Nerven und Wahrnehmung.

    Deshalb ist deineAussage, dass sich das in der B-jugend mit Muskelwachstum nivelliert mM nach unzutreffend.


    Davon ab gibt es eben auch in jungen Jahren kleine und wenigmuskulöse Spieler,die eben sehr stabil sind.


    Mir wird allgemein in vielen Themen zu sehr das Argument "große verlieren ihren Vorteil, die kleinen,schmächtigen holen auf" genutzt, um alleszu erklären, zu rechtfertigen.

    Dazu wird extrem pauschalisiert, dass es immer "klein/schmächtig" vs "groß/körperlich überlegen" ist - in diesem Thema trifft es zB eben nicht zu, dass kleine grundsätzlich nicht stabil sind,körperlosspielen und große Spieler im Gegenteil. Das ist einfach nicht zutreffend.

    Vor allem widerspricht das solch pausschalisierten Urteilen,weil da ja oft argumentiert wird, dass kleine ja koordinativ besser sind und mit mehr Masse dann am großen vorbeiziehen. Was denn nun? Körperstabilität/Gleichgewichtssinn ist ja eine koordinative Fähigkeit.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

    Einmal editiert, zuletzt von Sir Alex ()

  • Ist natürlich nicht so. Weil die Stabilität nicht der einzige Faktor ist. Es geht auch um die kinetische Energie. und wenn da jemand 15 bis 20 kg mehr hat, ist er beim Körper an Körper eben im Vorteil.

    Im Weiteren ist es auch kein Widerspruch, dass dem Kleineren häufig koordinative Vorteile zugesagt werden. Is ja klar, das ist kein Gesetz und es gibt sicherlich Ausnahmen. Den Vorteil kann der Kleine, falls koordinativ überlegen, dadurch wett machen, dass er den Bodycheck (ja ich weiß, der ist nicht hinreichend definiert, aber 90% der Leser ist klar, was damit gemeint ist) vermeidet. Wohl viel weniger dadurch, dass er etwas stabiler steht.

    Ich muss schmunzeln, wie mit Negierem von Offensichtlichem etwas infrage gestellt wird, was man jedes Wochenende (oh nein, in den Ferien nicht, aber dann an fast allen) auf den Plätzen beobachten kann und was einfach augenfällig ist.

  • Ist natürlich nicht so. Weil die Stabilität nicht der einzige Faktor ist. Es geht auch um die kinetische Energie. und wenn da jemand 15 bis 20 kg mehr hat, ist er beim Körper an Körper eben im Vorteil.

    Im Weiteren ist es auch kein Widerspruch, dass dem Kleineren häufig koordinative Vorteile zugesagt werden. Is ja klar, das ist kein Gesetz und es gibt sicherlich Ausnahmen. Den Vorteil kann der Kleine, falls koordinativ überlegen, dadurch wett machen, dass er den Bodycheck (ja ich weiß, der ist nicht hinreichend definiert, aber 90% der Leser ist klar, was damit gemeint ist) vermeidet. Wohl viel weniger dadurch, dass er etwas stabiler steht.

    Ich muss schmunzeln, wie mit Negierem von Offensichtlichem etwas infrage gestellt wird, was man jedes Wochenende (oh nein, in den Ferien nicht, aber dann an fast allen) auf den Plätzen beobachten kann und was einfach augenfällig ist.

    Es ist eine Frage, was man meist auf dem Platz sieht, aber Korrelation und Kausalität sind schon unterschiedliche Dinge.


    Körperstabilität und der bewusste Ensatz des Körpers wird ja auch von den allermeisten gar nicht trainiert oder geschult. Da ist es nicht verwunderlich, dass Spieler diesem Kontakt ausweichen.

    Das hat dann aber nicht zwingend etwas mit der geringeren Masse zu tun, sondern eben damit, dass da die passenden Trainingsreize fehlen.


    Ich habe auch wirklich kleine und schmächtige Jugendspieler in U9 und U1 dahin bekommen, das diese ihren Körper gut und aktiv einsetzten und damit eben sehr stabil auch gegen Spieler mit mehr Masse bestehen können.

    Du musst also nicht suggerieren, dass es das nicht gibt.



    Und ja, Masse ist auch ein Faktor, aber eben nicht der größte und bedeutenste, wenn es um Körperkontakt, Körperbalance im Fussball geht. Ganz sicher nicht, wenn es um wenige Kilos geht. (Und in der F- oder E-jugend, wie der User auf den ich geantwortet meint, da sind selbt 15-20 Kilos Differenz eher nicht der Fall. Schon gar nicht in großer Anzahl. Da sind 5 Kilos Unterschied schon eine Menge.)



    Und warum sind kleine Spieler/Menschen koordinativ zwingend im Vorteil?

    Kannst du das mal erläutern?

    Da dürfte ja kein NBA-Profi herausragende koordinative Fähigkeiten haben. etc.

    Also losgelöst von der Phase, wo jemand ein plötzliches schnelles Längenwachstum erfährt.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Obwohl Du meinen Text sinniger Weise noch mal in Deinen hinein genommen hast, hast Du ihn trotzdem nicht richtig gelesen.

    Du stellst die Frage, warum kleine Spieler/Menschen zwingend koordinativ im Vorteil sind. Gerade das habe ich nicht behauptet. Man gewinnt den Eindruck, dass es Dir darum geht, hier einfach im Recht zu sein oder das letzte Wort zu haben, ohne das inhaltlich etwas erhellendes rum kommt.

    Binsenweisheiten, wie Korrelation ist keine Kausalität braucht es nicht, weil es bekannt ist. Allerdings ist so eine banale Feststellung eben auch keine Widerlegung einer möglichen Kausalität, die hier ebenso nicht behauptet wurde. Dass du ein ganz toller Trainer bist, erwähntest Du ja schon. Natürlich machst Du da nach Deinem Selbsturteil alles richtig und Deine Erfahrungen haben natürlich Allgemeingültigkeit. Für die anderen gelten allerdings die Logikregeln und man kann alles, auch wenn es langjähriger Beobachtung und Erfahrung entspricht, natürlich infrage stellen und mal in den Raum stellen, es sei wissenschaftlich nicht belegt. Hat man bis in die 70iger Jahre auch beim Rauchen gesagt, es sei nicht ausreichend belegt, dass das schädlich ist. Wir sind hier allerdings nicht bei den Alumni der Sporthochschule Köln oder der HFK Leipzig.

    P.S. beim Basketball ist es sicherlich auch reiner Zufall, dass kleinere Spieler häufig wendiger sind und eben entsprechende Aufgaben übernehmen.

  • Du stellst die Frage, warum kleine Spieler/Menschen zwingend koordinativ im Vorteil sind. Gerade das habe ich nicht behauptet.

    Doch, das hast du, indem du schreibst dass es andersherum "Ausnahmen" gebe.

    Wie soll man das denn anders verstehen, als dass du meinst, dass kleine idR/meist koordinativ besser sind, also große selten koordinativ richtig gut sind.

    ...

    Im Weiteren ist es auch kein Widerspruch, dass dem Kleineren häufig koordinative Vorteile zugesagt werden. Is ja klar, das ist kein Gesetz und es gibt sicherlich Ausnahmen.


    Da musst du mir auch nicht unterstellen, deine Textre nicht zu lesen oder mir Motiive unterstellen.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Hallo xXSodaXx


    Ich möchte eine andere Sichtweise zu diesem Thema aufzeigen.

    Meine Herangehensweise an deine Fragestellung.


    Um welche Altersgruppe handelt es sich?

    7-9 jährige.

    Was können und wollen die 7-9jährigen?

    Keine Ahnung! Also auf die Seite der Fachleute: Das sind F-Junioren :: DFB - Deutscher Fußball-Bund e.V.


    Welche Punkte davon passen davon zu deinem Thema (Körperkontakt) und gibt es noch andere Punkte die ich berücksichtigen kann/muss?


    Ergebnis der Seite

    -Hohe Lust am Wetteifer

    Hier könnte, muss aber nicht, ein Grund für den übermäßigen Körpereinsatz liegen. Einige Kinder wollen fast um jeden Preis gewinnen. Dafür sind ihnen fast alle Mittel recht. Dieses rücksichtslose Verhalten ist nicht angeboren sondern hat viel mit der Erziehung zu tun. Da können die Trainer gegensteuern.


    -Hohe Bewegungs- u. Spielfreude

    Diese Freude sollten wir den Kindern niiiiiiiiiemals nehmen.


    -Geringes Konzentrationsvermögen

    dadurch kann es schon einmal zu unbeabsichtigten überharten Körpereinsatz kommen. Ist aber meistens an der Reaktion, des überhart Spielers zu erkennen.


    -Trainerorientierung

    Hier können die Trainer sehr gut auf die Kinder einwirken und somit den Spielstil (körperbetont oder körperlos) vorgeben und trainieren.

    Welchen Stil der Trainer wählt, hat sehr viel mit seinem Verständnis vom Kinderfussball zu tun.


    -Geringes Selbstbewusstsein/hohe Sensibilität

    Wenn man das Selbstbewusstsein der gegnerischen F-Jugend noch mehr gegen Wand fahren will, dann ist harter und überharter Körpereinsatz genau das richtige Mittel. Im Training gilt der gleiche Grundsatz für die eigenen Spieler, die nicht so hart spielen können oder wollen.


    -angstfreies Lernen ermöglichen ist mein wichtigster Punkt, leider ist er nicht auf der DFB Seite aufgeführt.

    Angst und Lernen sind Gegenspieler. Sobald die Angst auftritt, hört der Lernerfolg auf. Leider passiert beim harten und überharten Körperkontakt genau das Gegenteil.

    Kinder werden angstfrei geboren. Sie wollen alles Lernen und alles ausprobieren.


    Meine persönliche Meinung und meine Begründung warum ich im Training bis einschließlich D-Jugend das Grätschen, egal ob es regelgerecht war und harten und überharten Körperkontakt unterbunden habe. Im Spiel wollte ich von meinen Kindern auch keine Grätschen sehen.

    1. Wenn ich die Grundtechniken über mehrer Trainingseinheiten (F-Jugend ca.5-6 TE) trainiere, müssen/sollten die Kinder immer Erfolgserlebnisse haben. Erfolgserlebnisse sind ein "Turbo" beim Lernen.

    2. Wie soll ein Kind beim Dribbling Erfolgserlebnisse bekommen, wenn er jedesmal Angst haben muss, dass er mit harten oder überharten Körpereinsatz vom Ball getrennt wird? Siehe oben: Angst und Lernen sind Gegenspieler. Das Selbe gilt entsprechend ebenso für die anderen Techniken: Ballan- u. Mitnahme, Passen, Torschuss, Kopfball.


    Für mich war der Lernerfolg des einzelnen Spielers immer oberstes Ziel meiner Ausbildung. Das gilt natürlich auch für die gegnerischen Spieler. Meine Erfolge habe ich niemals über Sieg oder Niederlage definiert, sonder über den individuellen Lernerfolg meiner Kinder.

    Sobald meine Kinder zu hart spielten, habe ich sie ausgewechselt, mit ihnen über unseren Fairplay Gedanken geredet und sie wieder eingewechselt.

    Wir waren, bis einschließlich D-Jugend, definitiv die fairste und erfolgreichste (individuelle Ausbildung) Mannschaft (meine persönliche Wahrnehmung)

    Deshalb meine Empfehlung: Solange wie möglich den körperlosen Fussball propagieren und damit hohe Lernerfolge ermöglichen. Der körperbetonte Fussball kommt automatisch mit dem Testosteroneinschuss in der C- oder B-Jugend. Erst dann ist auch ein gezieltes Krafttraining möglich und empfehlenswert.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Wobei sich für mich auch immer die Frage stellt, was man unter Krafttraining versteht. Gewichte stemmen etc. würde ich in den jungen Jahrgängen definitiv nicht, aber kleinere Rangelspiele oder auch das Fifa11+kids gehören für mich zumindest, auch in dieser Altersklasse dazu. (zumindest kann man sie mit einbauen)

    Für meine Definition gehört das in dieser Altersklasse auch in den Bereich "Kraft" rein, denn es erhöht (lt. Studien) die körperliche Robusheit und verringert das Verletzungsrisiko.

    Und wenn ich durch solche Übungen eine gesteigertes Selbstbewusstsein bekomme, weil ich z.B. plötzlich stabiler stehe und nicht jedes mal hinfalle, wenn ich berührt werde, dann reagiere ich zukünftig vielleicht weniger "ängstlich" wenn ein Gegenspieler mehr Körpereinsatz zeigt.

  • Sehe ich genauso wie du Fachidiot.

    Das körperliche Spiel sollte auch in dem Alter spielerisch gestärkt werden. Allein schon zum Zweck der Selbstverteidigung, wenn es die Gegenspieler aus anderen Mannschaften drauf anlegen.

    Das sieht man leider auch viel zu oft in dieser Altersklasse, dass der eine oder andere seine fussballirische Defizite mit Gewalt lösen möchte.

  • @FA und @LW

    Wäre es nicht viel clevere die Jungs koordinativ auszubilden?

    In dieser Alterstufe gibt es immer noch Kinder, die mit der harten und überharten Spielweise nicht klar kommen.

    Wenn ihr das Ziel habt eure Kinder auszubilden, dann empfehle ich so lange mit dem körperbetonten Spiel zu warten, bis alle Spieler psychisch so weit entwickelt sind, dass sie damit klar kommen.


    Ab der D-Jugend (vorpuberale Phase und 1. goldenes Lernalter) sind die Jungs dann alle so weit. Diese Altersstufe zeichnet sich durch starkes fast unerschütterlichen Selbstbewustsein und extrem schneller Lernfähigkeit aus.

    Da könnten die Trainer, wenn sie es unbedingt für erforderlich halten und kostbare Lernzeit vergeuden wollen, lustige körperbetonte Spiele einbauen.


    Meine persönliche Meinung, bietet den Kindern so lange und so intensiv wie möglich Koordinations- Schnelligkeits- und Techniktraining an. Erst mit dem Testosteroneinschuss (ca. B-, manchmal auch schon C- oder auch erst A-Jugend) bietet ihnen gezieltes Kraftraining, wenn möglich mit Unterstützung eines Physios, an.


    Damit bin ich wirklich sehr gut gefahren. Aus meiner Mannschaft haben sich u.a. ein hochklassiger Fechter und ein ebenso hochklassiger Motorcrosser entwickelt. Sie haben bis einschließlich D-Jugend nur mein oben beschriebenes Training absolviert. Ebenfalls hat sich ein Handballer (jetzt 3. Liga) aus dieser Mannschaft entwickelt. Er spielte allerdings nur von der F-Jugend bis einschließlich E-Jugend bei mir.


    Und glaubt mir, Handball und Motorcross verlangen mindestens eben so viel Kraft wie Fußballspieler in vergleichbaren Klassen.

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    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

    Einmal editiert, zuletzt von Dirk Coerverfan ()

  • Ich habe Körpereinsatz ab der E Jugend bewusst eingefordert und auch Trainiert.

    Ausschlaggebend war damals eigentlich das Verständnis dafür "Was ist ein Foul". Kinder in der F oder frühen E Jugend haben oft ein komplett anderes Verständnis für Foul Spiele. "Das war doch nicht mit Absicht", "Der schiebt mich weg" etc.

    Daher habe ich dort begonnen den Kindern zu zeigen was Körpereinsatz ist und was alles erlaubt ist und Ihnen nach und nach beigebracht wie man seinen Körper einsetzen kann und wie man z.B. auch unter Zuhilfenahme des Arms Bälle abschirmt.