(U12) NLZ oder ambitionierter Dorfverein+ DFB Stützpunkt

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  • Hallo zusammen,

    wir stehen vor der Entscheidung unseren Sohn ins NLZ U12 zu geben (Bundesligist) oder doch lieber im leistungsorientierten Verein plus DFB Stützpunkt zu lassen.

    Fahrtzeit wäre ca 30 Minuten zum NLZ.

    Derzeit tendieren wir dazu das NLZ Angebot auszuschlagen und noch 1-2 Jahre zu warten. Wir wissen natürlich das es keine Garantie dafür gibt dann erneut ein Angebot zu erhalten. Aber falls nicht hätte es wahrscheinlich ohnehin nicht gereicht.

    Hauptgrund ist die Fahrzeit bzw der zeitliche Aufwand. Ein Elternteil muss ja dann während des Trainings immer anwesend sein da es sich nicht lohnt zwischendurch nach Hause zu fahren. Es gibt zwar einen Fahrdienst, allerdings passt das zeitlich nicht wirklich mit den Schulzeiten zusammen.

    Mein Sohn fühlt sich natürlich geehrt, allerdings sieht er selbst auch den zeitlichen Aufwand der mit dem Wechsel verbunden wäre.

    Stand jemand hier vor einer ähnlichen Entscheidung?

  • Also eins ist klar, wenn dein Sohn aktuell das Angebot erhalten hat und sich gut weiterentwickelt, wird er es auch zur U14 bzw. U15 bekommen, ansonsten hat es dann wirklich nicht gereicht. Im Normalfall wird er weiterhin durch das NLZ beobachtet oder auch weiterhin eingeladen, je nach dem wie das NLZ da in der Altersstufe arbeitet. Im Optimalfall habt ihr bis zur U14/U15 noch das ein oder andere Angebot eines anderen NLZs zur Auswahl, dann habt ihr optimale Verhandlungsbedingungen ;)

    Es muss meiner Meinung zu eurem Familienalltag passen, sonst wird das auf die Dauer nur zur Last für die ganze Familie und vorallem für euren Sohn.

    Wenn ihr beim leistungsorientierten Verein aktuell und für die kommende Saison gute Trainer habt und sich euer Sohn wohlfühlt, würde ich das nicht ändern in dem Alter. DFB-Stützpunkt noch dazu, also auch genügend Trainingseinheiten.

    Wenn du eine realistische Einschätzung deines Sohnes hast wirst du im Alter U14/U15 selbst gut beurteilen können ob es nur zum Ergänzungsspieler im NLZ reicht oder zum Top 10 Spieler. Dann macht ein Wechsel ins NLZ Sinn und wird deinem Sohn nochmal einen Entwicklungsschub geben.

  • Also eins ist klar, wenn dein Sohn aktuell das Angebot erhalten hat und sich gut weiterentwickelt, wird er es auch zur U14 bzw. U15 bekommen, ansonsten hat es dann wirklich nicht gereicht. Im Normalfall wird er weiterhin durch das NLZ beobachtet oder auch weiterhin eingeladen, je nach dem wie das NLZ da in der Altersstufe arbeitet. Im Optimalfall habt ihr bis zur U14/U15 noch das ein oder andere Angebot eines anderen NLZs zur Auswahl, dann habt ihr optimale Verhandlungsbedingungen ;)

    Es muss meiner Meinung zu eurem Familienalltag passen, sonst wird das auf die Dauer nur zur Last für die ganze Familie und vorallem für euren Sohn.

    Wenn ihr beim leistungsorientierten Verein aktuell und für die kommende Saison gute Trainer habt und sich euer Sohn wohlfühlt, würde ich das nicht ändern in dem Alter. DFB-Stützpunkt noch dazu, also auch genügend Trainingseinheiten.

    Wenn du eine realistische Einschätzung deines Sohnes hast wirst du im Alter U14/U15 selbst gut beurteilen können ob es nur zum Ergänzungsspieler im NLZ reicht oder zum Top 10 Spieler. Dann macht ein Wechsel ins NLZ Sinn und wird deinem Sohn nochmal einen Entwicklungsschub geben.

    Ja so ähnlich sehen wir das Ganze auch. Stützpunkt ist kein zusätzliches Training weil der Verein auch Montags trainiert. Trotzdem, 3xTraining plus Spiele, Turniere etc. genügt ja.

    Zur C Jugend werden wir uns das Ganze nochmals überlegen.

  • Also eins ist klar, wenn dein Sohn aktuell das Angebot erhalten hat und sich gut weiterentwickelt, wird er es auch zur U14 bzw. U15 bekommen, ansonsten hat es dann wirklich nicht gereicht.

    Finde es immer wieder interessant wie davon ausgegangen wird, dass im NLZ quasi keine Förderung/Entwicklung stattfindet.

    Allein die Trainingszeiten + Spielzeiten sind in den NLZs in der Regel deutlich höher als im Breitensportverein.

    Qualität der Trainer ist natürlich auch nochmal eine ganz andere.

    Es kommt durchaus nicht selten vor, dass Spieler die beim Eintritt ins NLZ eher durchschnittlich sind, innerhalb von 2-3 Jahren zum Top-Spieler im NLZ werden.

    Ob das im Breitensportverein genauso passiert wäre würde ich zumindest bezweifeln.

  • Eine Frage:

    Warum muss ein Elternteil immer während des Trainings anwesend sein?

    Man kann doch einkaufen gehen, spazieren gehen, zur Autowaschanlage, etc. Hatte Mütter, die in der Trainingszeit joggen gegangen sind.


    Im Gegenteil, sehe ich das positiv, wenn Eltern nicht am Spielfeldrand stehen.


    Will da gar keine Meinung zu abgeben, aber das Argument ist doch Kokolores.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Ja klar kann man paar Dinge erledigen. Aber wir sprechen hier von 3-4 Trainingseinheiten plus Spiele bzw Turniere.

    Da platzt dann irgendwann der Kühlschrank bzw die Gelenke nehmen Schaden durch das Joggen 😉

    Aber weiß schon was du meinst

  • Unser Sohn (10 Jahre) hatte letztes Jahr auch das Angebot in ein NLZ zu wechseln. Wir hatten abgelehnt, da der Zeitaufwand für uns und unseren Sohn zu groß war und wir der Meinung waren, dass er im Verein und Stützpunkt genauso gefördert werden kann.


    Jetzt hat er wieder die Möglichkeit in das NLZ zu wechseln. Zusätzlich kamen noch 2 Anfragen von "Leistungsvereinen". Er hat überall mittrainiert und festgestellt, dass es für seine Entwicklung besser ist wenn er wechselt.


    O-Ton von ihm:

    "Das Training dort ist viel intensiver und ich lerne dort viel mehr. Allerdings spiele ich dann nicht mehr mit meinen Freunden. Zeit mit anderen etwas auszumachen habe ich dann auch nicht mehr so viel."


    Ich sehe das NLZ mittlerweile nicht mehr so kritisch. Für die Entwicklung des Kindes ist es auf jeden Fall förderlich. Vorausgesetzt das Kind will dort hin und die Eltern sehen das Ganze als sehr gute Spiel- und Trainingsmöglichkeit. Sollte aber nur in ein NLZ gewechselt werden, damit das Ego der Eltern befriedigt wird und man die Hoffnung auf einen Profivertrag sieht sehe ich das sehr skeptisch.


    Noch ist er am überlegen was für ihn wichtiger ist.

    Für uns ist klar, dass wir ihn unterstützen, egal wie er sich entscheidet.

    Sollten wir aber merken, dass der Zeitaufwand für uns oder ihn zu groß ist werden wir die "Reißleine" ziehen.


    Redet mit eurem Sohn darüber und entscheidet gemeinsam was für alle Beteiligten machbar und das Beste ist.

  • Eine Frage:

    Warum muss ein Elternteil immer während des Trainings anwesend sein?

    Man kann doch einkaufen gehen, spazieren gehen, zur Autowaschanlage, etc.

    Muss ja nicht und ja, Einkaufen ist definitiv eine Option - mache ich auch. Aber viel eher müsste ich mich ja um die Wäsche kümmern, kochen oder mich um die Geschwister kümmern. Im Heimatverein fährt das Kind mit dem Rad oder man fährt für ne gute Stunde wieder nach Hause. Bei längeren Strecken gibts diese Option nicht und man ist schnell drei Stunden unterwegs.
    Gerade in den jüngeren Jahren, wenn das Training um 16:30 Uhr ist, sind häufig die Väter noch nicht von der Arbeit zurück und es bleibt alles an einer Person hängen. Das ist u.U. wirklich nicht ohne.
    Wir haben unter der Woche 9-10 Termine zu organisieren. Das klappt gut, weil der Große inzwischen um 18 Uhr trainiert und der Vater diese Fahrdienste übernimmt.
    Aber dass man familiär an seine Grenzen kommen kann, muss man wirklich gut bedenken.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Eine Frage:

    Warum muss ein Elternteil immer während des Trainings anwesend sein?

    Man kann doch einkaufen gehen, spazieren gehen, zur Autowaschanlage, etc.

    Muss ja nicht und ja, Einkaufen ist definitiv eine Option - mache ich auch. Aber viel eher müsste ich mich ja um die Wäsche kümmern, kochen oder mich um die Geschwister kümmern. Im Heimatverein fährt das Kind mit dem Rad oder man fährt für ne gute Stunde wieder nach Hause. Bei längeren Strecken gibts diese Option nicht und man ist schnell drei Stunden unterwegs.
    Gerade in den jüngeren Jahren, wenn das Training um 16:30 Uhr ist, sind häufig die Väter noch nicht von der Arbeit zurück und es bleibt alles an einer Person hängen. Das ist u.U. wirklich nicht ohne.
    Wir haben unter der Woche 9-10 Termine zu organisieren. Das klappt gut, weil der Große inzwischen um 18 Uhr trainiert und der Vater diese Fahrdienste übernimmt.
    Aber dass man familiär an seine Grenzen kommen kann, muss man wirklich gut bedenken.

    Klar, man muss sich schon organisieren.


    Aber es gibt verschiedene Optionen, bei einer Fahrtzeit von knapp30 min.


    Mich hat damals zB - lang ist es her - meine Mutter gebracht, mein Vater hat mich nach der Arbeit dann abgeholt.

    Manchmal gibt es Fahrgemeinschaften, wo sich Eltern abwechseln.

    Manchmal übernimmt das einmal die Woche der Opa.

    etc.


    Ja, das muss jede Familie anders organisieren und es ist ja bei jedem anders.


    Mir ging es darum, dass es solche Optionen gibt, dass Eltern nicht beim Training anwesend sein müssen, es meist nur tun, weil sie es wollen. Und das kommt auch bei kleinen Vereinen ausreichend oft vor.


    Klar, wenn ein Kind ins NLZ geht, dann erfordert das reichlich Logistik, darüber muss man sich klar sein. Aber, da gibt es eben auch viele Optionen, das zu organisieren.

    Und 30 min Fahrzeit ist jetzt auch keine Stunde. Ich vermute mal, der Rückweg ohne Berufsverkehr ist dann deutlich schneller zB, also ist es nicht so extrem weit. Die Musikschule, der Leichtathletikverein, die Nachhilfe, oä ist meist ja auch nicht im Nachbarhaus.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Ich kann für meinen Sohn (aktuell U12 in einem NLZ eines Bundesligisten) sagen, dass er den Schritt nicht bereut. Schule und Freunde, das gleich vorweg, haben toll geklappt. Deine Fahrzeit von 30 Minuten hört sich gut an. Nur weil es so häufig hier angesprochen wird, dass man ja noch ein paar Jahre warten könne, ein paar Hinweise:


    1. Schulwechsel: Viele NLZ kooperieren mit Schulen. Es ist kein Automatismus, dass man an den Schulen genommen wird, auch wenn man im Verein spielt. Bei uns wurden drei Kinder nicht genommen. Es erleichtert aber sehr viel, auch innerhalb der Familie. Hier wäre es sinnvoll zu schauen, ob ein Wechsel möglich ist. Bei einigen Eliteschulen des Sport kommt man nach dem typischen Wechsel (zur 5. bzw. 7. Klasse, abhängig vom Bundesland) nur schwer auf die Schule. In der U 13 hat mein Sohn sieben mal Training der Woche, dreimal im Rahmen der Schule.

    2. Wechsel auf das Großfeld: Dies ist nach dem Startjahr (häufig U9) die Situation, in denen viele freie Kaderplätze entstehen. Wir suchen für die kommende Saison sieben Kinder, da der Kader von 15 auf 22 angehoben wird. Die aktuelle U13 kann nur bei freiwilligen Abgängen neue Kinder aufnehmen. Ab der U 13 gibt es eine Art Ausbildungsvertrag, die den Kaderplatz auf zwei Jahre sichert.

    3. Zeit während des Trainings: Hier gibt es viele Möglichkeiten. Ich empfehle Laufschuhe einzupacken und selber Sport zu machen.

    4. Keine großen Kosten: Bei uns schlägt die Autofahrt als Kostenfaktor zu Buche. Turnierfahren, bspw. ins Ausland, zahlt der Verein für die Kinder. Das ist bei "leistungsbezogenen" Vereinen in der Regel nicht der Fall. Da zahlt man neben der Grundausstattung des Kindes für Turnierfahrten, teilweise auch für die Hotels der Trainer.

    5. Training und Entwicklung: Ist immer vom Einzelfall abhängig. In der Regel gibt es im NLZ keine Blümchenflücker. Hohes Tempo und Intensität sind bei uns der Alltag. Hier muss man aber wahrscheinlich individuell vergleichen. Auch sollte man sich selbst überlegen, wofür das eigene Kind eingeplant ist, Top 5 oder man braucht unbedingt 22 Spieler, findet aber niemanden (ja, das gibt es auch).


    Viel Erfolg

  • Die Geschichte mit der Schule finde ich sehr interessant grundsätzlich. Allerdings wäre das ja dann auch wieder mit zusätzlichen Fahrten verbunden weil man täglich in diese Schule pendelt. Niveau der Spieler und Gegner sowie die internationalen Turniere sind natürlich sehr reizvoll, klar.

    Wechsel auf Großfeld ist ja ab der U14. Da hätten wir noch ein gutes Jahr Zeit mit dem Wechsel zu warten.

    Blümchenpflücker finde ich gut 😁

  • Bei uns wechselt das NLZ ab der U13 aufs Großfeld. Zum einen gibt es hier kein 8+1 von Strafraum zu Strafraum mit Abseits, zum anderen lässt man die Mannschaften bis U15 eine Altersklasse höher spielen. Man muss sich immer das NLZ anschauen.


    Aktuell hat die U 12 viermal die Woche Training, Kommt ein Tag hinzu. Mit der Schule ist es entspannt, da mein Sohn und ich dann weitestgehend gemeinsam die S Bahn nehmen können. Meine Frau besteht auf das Abholen in den dunklen Jahreszeiten. Insofern besteht noch Diskussionspotential.

  • Wo schreibe ich hier das es im NLZ quasi keine Förderung/Entwicklung stattfindet? Und wo ist hier die Rede von Breitensportverein?

  • Finde es immer wieder interessant wie davon ausgegangen wird, dass im NLZ quasi keine Förderung/Entwicklung stattfindet.

    Allein die Trainingszeiten + Spielzeiten sind in den NLZs in der Regel deutlich höher als im Breitensportverein.

    Qualität der Trainer ist natürlich auch nochmal eine ganz andere.

    Es kommt durchaus nicht selten vor, dass Spieler die beim Eintritt ins NLZ eher durchschnittlich sind, innerhalb von 2-3 Jahren zum Top-Spieler im NLZ werden.

    Ob das im Breitensportverein genauso passiert wäre würde ich zumindest bezweifeln.

    Also 1. ist es einfach so, dass man in NLZs einfach liefern muss, da man sonst schnell auch wieder raus ist. Das ist in den Heimatvereinen einfach anders, da kann man schon noch etwas Rücksicht nehmen.
    Bei 3x die Woche Training + Spiel ist das für ein U12 Spieler mehr als genug, da sehe ich kein Problem.
    Und Qualität würde ich nicht so pauschal unterschreiben. In den unteren Jugendmannschaften sind oft die Trainer im NLz, die grade frisch von einem ambitionierten Amateurverein kommen. Da wird es mMn kaum qualitative Unterschiede geben, da oft der selbe Trainerpool.

  • Mein Sohn fühlt sich natürlich geehrt, allerdings sieht er selbst auch den zeitlichen Aufwand der mit dem Wechsel verbunden wäre.

    Stand jemand hier vor einer ähnlichen Entscheidung?

    Das ist der richtige Ansatz: Sprich mit deinem Sohn, es ist SEIN Fußball (nicht persönlich nehmen) und NICHT deiner!
    Dein Sohn sollte im Endeffekt die Entscheidung treffen, auch wenn er erst 10 oder 11 Jahre alt ist.
    Ich habe als Trainer keine guten Erfahrungen mit NLZs gemacht, die schon so früh Spieler von ambitionierten Vereinen weglotsen wollen, erst recht, wenn jedem bewusst sein sollte, dass die Jungs dort auch eine gute Ausbildung bekommen können.
    Lass mich raten: das NLZ ist eher ein etwas kleineres, sprich nicht wirklich Top 20 in Deutschland? Ist also nicht das, woran man als erstes denkt, wenn man an ein NLZ denkt?

  • Mein Sohn fühlt sich natürlich geehrt, allerdings sieht er selbst auch den zeitlichen Aufwand der mit dem Wechsel verbunden wäre.

    Stand jemand hier vor einer ähnlichen Entscheidung?

    Das ist der richtige Ansatz: Sprich mit deinem Sohn, es ist SEIN Fußball (nicht persönlich nehmen) und NICHT deiner!
    Dein Sohn sollte im Endeffekt die Entscheidung treffen, auch wenn er erst 10 oder 11 Jahre alt ist.
    Ich habe als Trainer keine guten Erfahrungen mit NLZs gemacht, die schon so früh Spieler von ambitionierten Vereinen weglotsen wollen, erst recht, wenn jedem bewusst sein sollte, dass die Jungs dort auch eine gute Ausbildung bekommen können.
    Lass mich raten: das NLZ ist eher ein etwas kleineres, sprich nicht wirklich Top 20 in Deutschland? Ist also nicht das, woran man als erstes denkt, wenn man an ein NLZ denkt?

    Ja klar finale Entscheidung liegt beim Kind. Aber wir beraten natürlich weil es Einfluss auf die ganze Familie hat.

    Ne ist schon ein Top NLZ eines Bundesligisten.

  • In U12 und U13 kann das NLZ bei nur (!) 30 Minuten Fahrzeit schon eine sinnvolle Option sein, muss es aber nicht.

    Viel wichtiger bei der Betrachtung (und das kommt mir bei den bisherigen Beiträgen zum Thema etwas zu kurz) ist wie die Alternative aussieht.

    Du schreibst Leistungsverein + Stützpunkt.

    Wie gut ist der Leistungsverein aufgestellt (Spieler + Trainer)

    Wie gut ist die Spielklasse, Häufigkeit der Spiele, Qualität der Gegner im Leistungsverein

    Wie weit ist es zum Leistungsverein (Fahrrad, 5 Minuten, 15-20 Minuten; bei letzterem wäre die Entfernung eigentlich kein Kriterium mehr).

    Wie weit ist die Entfernung zum Stützpunkt und die Qualität der Spieler und Trainer dort.

    Wie viel Zeit verbringt Dein Sohn im Moment in der Freizeit zu Hause mit Freunden (egal, ob Bolzplatz, Basketball, Fahrrade, Skaten etc. nicht Playstation!)? => das würde mit NLZ vermutlich weniger werden.


    Die Gemengelage aus all dem legt am Ende fest, welche Entscheidung richtig ist.

    Wenn Du die obigen Punkte zum Leistungsverein durchweg als gut bis sehr gut bzw. vorteilhaft bewertest, macht Ihr mit zwei weiteren Jahren ohne NLZ vermutlich nichts falsch und verbaut Eurem Jungen auch nichts.


    Unser Sohn hat den Wechsel vor zwei Jahren zur U12 vollzogen. (Entfernung 30-45 Minuten)

    Allerdings waren die Rahmenbedingungen der Alternative vollkommen anders.

    Im Lokalen Umfeld gab es eigentlich nur Teams auf Gruppen-/Kreisklassenebene. Eine Kreisliga war vorhanden, aber die Teams daraus wären in anderen Regionen eher in Kreisklasse oder Gruppe einsortiert worden. Ein Team spielte BOL (Entfernung 20-25 Minuten) da wäre mein Sohn als U12er der Topspieler einer U13 gewesen. Die Mannschaft spielte halt BOL, weil der Kreisligameister aufsteigt und hat dort dann mit Mauerfußball versucht die Klasse zu halten.

    Fahrzeit zum Stützpunkt ca. 20-25 Minuten. Das Niveau am Stützpunkt war aufgrund der Qualität der Teams in der Umgebung entsprechend. Gleiches galt für die Trainer dort. Anfänger, die Jugendmannschaften auf Kreis-/ Gruppenniveau trainiert haben oder Seniorentrainer, die sich noch etwas dazu verdienen...

    Für unseren Sohn stand also letztendlich die Entscheidung Wechsel oder dauerhaft im Heimatverein mit Freunden (die nicht seine besten sind, sondern Teamkameraden; die besten Freunde vor Ort sind entweder Älter oder betreiben andere Sportarten) und parallel dazu mehr Energie in Leichtathletik zu stecken und dort mehr auf Leistung zu setzen.

    Wie seine Entscheidung ausfällt war uns eigentlich klar, trotzdem haben wir ihm diese Alternativen aufgezeigt. Organisatorisch war es nicht ganz einfach, aber über Fahrgemeinschaft, Großeltern, flexible Arbeitszeiten bei beiden Eltern funktioniert es ganz gut. Gleichzeitig hatte er das Glück, dass das Team menschlich gut zusammengestellt ist und er da neue Freunde gefunden hat, die ihm mittlerweile genauso wichtig sind wie die, die er zu Hause hat. Zur U14 stand kurzfristig mal die Option eines Wechsels mit sportlich etwas besserer Perspektive im Raum, die aber auch wieder mehr Aufwand mit sich gebracht hätte. Für uns Eltern war eigentlich klar, dass das aktuell noch keinen Sinn machen würde, haben aber ergebnisoffen mit unserem Sohn darüber gesprochen. Nach einem kurzen Anflug von Stolz und Euphorie, hat er dann relativ schnell entschieden, dass er sich das im Moment noch nicht vorstellen kann und gerne noch mindestens die nächsten zwei Jahre mit seinen Jungs verbringen will...

    Die Gefahr, dass er damit einen wichtigen sportlichen Entwicklungssprung verpasst ist vermutlich größer als bei Deinem Sohn, der in die U12 kommt.

    Wir sind trotzdem sehr froh, dass er ohne unsere Einflussnahme die Entscheidung so getroffen hat.

  • Vielen Dank für die bisherigen Posts!

    Der derzeitige Verein ist schon gut, nächste Saison geht's in die Leistungsklasse und zur Rückrunde hoffentlich in die Oberliga.

    In der Mannschaft selbst gibt es trotzdem noch ein Gefälle was die Leistungsfähigkeit angeht.

    Freunde trifft er meistens am Wochenende, weil unter der Woche ohnehin wenig Zeit bleibt. Derzeitige Fahrtzeit ist ca 10 Minuten. Also NLZ wäre schon deutlich weiter entfernt.

    Trainer sind schon gut, sowohl im Heimatverein als auch beim DFB

  • Weiß hier jemand ob die Trainer im NLZ beispielsweise nach der U12 mit der Mannschaft in die U13 wechseln oder ob die U12 Trainer in der U12 bleiben sprich die Mannschaft übergeben? Vielen Dank

    Völlig unterschiedlich. In manchen ist es fest eingeteilt und wird nur bei Bedarf umgemixt. Manche NLZ haben mit jeweils 3 Mannschaften intern ein Rotationsprinzip (so zB HSV zwischen U14, U15 und U16, da rotieren die jede Saison).
    Das kann man schlussendlich nicht pauschal sagen