Bambini-Ecke

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  • Für die einen ists noch kein richtiger Fußball, andere sagen "süß aber lass mich damit in Ruhe" und wieder andere versuchen sich als Dompteure einer Rasselbande von 4-6 Jährigen.

    Bei den Bambinis stoßen komplett ungewohnte Anforderungen zumeist auf Traineranfänger.

    Daher dachte ich mir, dass ein solcher Thread vielleicht einlädt, sich intensiver auszutauschen mit Kollegen, die sich in der Altersklasse tummeln.


    Ich selber stand im Bambinialter meines großen Sohnes am Rand, beim kleinen Sohn dann als Co-Trainer (in der F dann Hauptverantwortlich) und jetzt mache ich eine Rasselbande ohne eigenes Kind im Team (was die Sache sehr entspannt!)

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Eine gute Idee.

    Bin auch seit dieser Saison bei der G-Jugend als Trainer aktiv.

    Zwei Dinge sind mir in den wenigen Wochen schon aufgefallen:


    1. es ist für mich extrem schwierig das Training so zu gestalten, dass sowohl 4 als auch 6 jährige gefordert, aber nicht überfordert werden. Die Unterschiede doch zum Teil riesig. Das Problem haben wir jetzt so gelöst, dass alle 2014er, die schon länger dabei sind und alle 2013er eine Trainingsgruppe 1 bilden und alle Neuen bilden Trainingsgruppe 2.


    2. bei den Neuen sind wir auch schon bei den nächsten Schwierigkeiten. Kommen neue zum Training muss man sowohl die Eltern als auch die Spieler im Grunde bei 0 abholen. Sie kennen den Verein nicht, sie Wissen nicht was Kinderfußball bedeutet und das Bürokratische muss aufgrund des Versicherungsschutzes relativ schnell geklärt werden.


    Das sind Zeit und Aufmerksamkeitsfresser, die ich im Vorfeld nicht so auf dem Schirm hatte.

    Da bin ich froh, dass sich schnell eine Mama und ein Papa gefunden haben, die mich beim Training unterstützen. Die werde ich jetzt Schritt für Schritt versuchen einzuarbeiten, damit sie selbständiger werden.

    Wie ich mich ohne die Kenntnisse aus meinem Lehrgang Teamleiter Kinder schlagen würde, möchte ich mir gar nicht ausmalen. Ich glaube ich wäre völlig überfordert.


    Die Erfahrungen der ersten Wochen zeigen aber auch, dass wenn man sich an die vermittelten Inhalte hält, haben die Kinder einen Riesen Spaß am Training und die 60 Minuten Training entschädigen extremst für den ganzen „Stress“ drumherum.

  • Ich trainiere auch eine Bambini und ich bin sehr glücklich darüber. Die Gruppe wächst und wächst und wächst und wir haben eine echt talentierte Gruppe von 8 x 2013ern + 3 x 2014er, die hoffentlich für längere Zeit zusammen bleiben. Das finde ich für einen kleinen Dorfverein schon ungewöhnlich.


    Meine größte Erkenntnis, an der wir auch unser Training immer dran ausrichten: ja sie sind klein, ja sie sind jung, aber sie haben wirklich einiges drauf. Man sollte sie nicht unterschätzen. Sie verstehen komplexe Übungen oft schneller als Jugendliche. Und vor allem machen sie es, weil sie einfach Spaß dran haben und sie Fußball lieben. Und das ist nicht mein Spruch, sondern der kommt ganz oft von den Kindern selber.


    Was unser größtes "Problem" aktuell ist: Dadurch, dass wir ein kleiner Dorfverein sind, gibt es keine Minikicker (also für 3/4 jährige). Deshalb kommen diese Kinder auch zu uns. Auch wenn ich mir damit vielleicht Kritik einfange, Kinder die am 23.11.2015 geboren sind, die ihren Papa nicht loslassen können, brauchen nicht zum normalen Training zu kommen. Dafür wären eigentlich die Minikicker da, aber die haben wir leider nicht.


    Und für mich ist es definitiv richtiger Fußball, da sie die Eigenschaft mitbringen, die vielen älteren Fußballern abhanden geht: Sie lieben den Sport einfach und machen es, weil sie Spaß dran haben.

  • Die beste Taktik und Bambini Training für micht war und ist folgendes:

    alle kommen, danach gemeinsames aufwärmen (da gibts verschiedene Möglichkeiten) - 5-7 Minuten

    5-7 Minuten Übung Ball stoppen + passen. Danach 5 bis 7 Minuten Station - mit dem Ball um die Hütchen laufen.

    Danach die Mannschaft aufteilen in verschieden Gruppen je 3 Spieler und 3 gegen 3 rest der Zeit auf kleine Tore - Kleinfeld Fussballspielen lassen. Am besten wenn die Kinder 35-40 Minuten (mit Trinkpausen und Pausen wo man ein wenig Fussball erklärt) einfach Fussball durchspielen... Wichtig - in jedem Feld steht ein Trainer / Vater und sorgt dafür, wenn die Jungs 3 gegen 3 Fussballspielen - ein wenig Ordnung, Taktik und Lust auf Aktionen erklären / unterstützen... Ganz wichtig mindestens 2 mal im Monat, am besten 3 mal im Monat zum Turnier / Spieltag fahren / spielen... Wer das durchziet, hat eine super gute Mannschaft, welche keine große Probleme haben wird ins F-Jugend Fussball zu wechseln....

  • Ich habe bei meinen bisherigen Stationen immer auf Kleinfeldern trainiert, die räumlich abgegrenzt waren. Jetzt stehe ich mit meinen Kindern in einer Ecke auf einem Großfeld und frage mich, wie ich es verhindern kann, dass die Kinder überall rumrennen.


    Im Bereich der Tummelphase kann man sich die Kinder ja "erziehen". Aber beim Abschlussspiel rennen sie mit dem Ball wirklich überall hin. Sie sind so im Eifer des Gefechtes, dass sie nix mehr um sich herum wahrnehmen. Einer rennt mit dem Ball los und drei hinterher.

    Dass ich hinter renne ist definitiv keine Option, zumal ich ja auf zwei Feldern spielen lasse! 8o Das würde ich nur machen, wenn die Kinder in Gefahr wären.

    Manchmal denke ich: lass sie laufen, dann sind sie heute abend wenigsten schön müde, die Eltern werden es einem danken.

    Andererseits will ich die Kinder schon dahin bringen, dass man sie bei einem (hoffentlich bald stattfindenen) Demofuninoturnier melden kann.


    Aber der zur Verfügung stehende Raum ist viel zu groß. Linien zieht mir natürlich niemand und Hütchen werden gekonnt übersehen.

    Ich habe schonmal überlegt, ob ich mit Flatterband ne Ecke abtrenne aber ich befürchte, das ist schneller kaputt, als ich gucken kann.


    Was hat bei euch geholfen?

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  • Vor dem Spiel hab ich immer ein Wettrennen um das Feld gemacht.

    Die Kinder bekommen ein Gefühl für das Feld.

    Der Gewinner des Wettrennen dürfte immer den Anstoß machen.

    Außerdem habe ich auf Einwürfe etc. verzichtet.

    Immer wenn sie ins aus gedribbelt sind kam ein lauter Ruf Neuer Ball.

    Dann habe ich nen anderen Ball auf das Feld geworfen.

    Das haben sie sehr schnell verstanden

  • Irgendwann verstehen sie es. Möglichst viele Hütchen zur Abgrenzung benutzen. Bei den Kleinsten hatte mein Funinio Feld auch gerne mal 15 - 20 Hütchen zur Umrandung. Die Kleinen müssen sich daran gewöhnen. Bei mir hatte das 1-2 Monate gedauert bis die kids das so einigermaßen raus hatten :)


    Fang nicht zu früh mit Funinioturnieren an. Mit dem Jahrgang 2014 braucht man das aus meiner Sicht noch nicht machen. Frühestens ab nächstem Frühjahr. Das war zumindest meine Erfahrung dazu, kommt natürlich auch immer etwas auf die Kids an.

  • Das Gros ist Jahrgang 14 plus ein paar 13er und ein paar 15er.

    Alle haben frisch angefangen.


    Es ist ein Demoturnier angekündigt aber ob und wann das kommt ist offen...

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  • Bin ich froh, dass es nun in die Halle geht. Heute hatte ich 16 Kinder da und es war ein einziges Chaos. Drei haben ständig die Popup Tore bearbeitet und einer hat gemeint, mit seinen Mannschaftskameraden Rugby spielen zu dürfen. Beim Abschlussspiel waren sie wieder über den ganzen Großplatz unterwegs. :/

    Die Eltern am Rand - da standen mindestens 10 Personen rum aber helfen? Och nö, lieber nicht...

    In der Halle hauen mir die Kinder wenigstens nicht ab

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  • Wir haben jetzt die ersten beiden Spiele hinter uns. Beide relativ deutlich verloren. Das erste mal, weil die andere Mannschaft deutlich reifer war, heute weil wir gegen eine Taktikmannschaft Bambini-Fußball gespielt haben. Im Grunde haben wir den tolleren Fußball gezeigt, aber ein langer Ball und unser Torwart war leider ein geringeres Hindernis als eine Stange. Da kommen einen schon Zweifel wie lange man das so durchziehen kann ohne das die Kinder sich das zu Herzen nehmen oder die Eltern ungeduldig werden.
    zwei Fragen ergeben sich mir aber aus den Erfahrungen der ersten beiden Spiele:

    1. wie macht ihr eure Kinder vor einem Spiel „warm“? Welche Übungen bieten sich da an?

    2. mir fällt auf, dass viele meiner Kinder im Spiel passiv sind. Und den Ehrgeiz auf den Ball noch nicht so entwickelt haben. Wie kann ich das im Training üben?

  • Taktikmannschaft bedeutet bei mir: Eine Mannschaft die mit „Taktik“ spielt (in diesem Falle negativ besetzt), hinten zwei drin stehen die auf dem Ball warten und den Ball dann mach vorne klappen wo ein Schußstarker wartet der dann die Tore schießt.
    Team besteht aus 2014er und 2015er. Vereinzelt seit diesem Frühjahr dabei und für die G1 als zu „schlecht“ befunden, der Großteil hat aber erst im Sommer angefangen.
    Dafür haben sie sich auch echt wacker geschlagen. Aber mir ist halt aufgefallen, dass sie sehr abwartend spielen. Das würde ich gerne abtrainieren.

  • Da kommen einen schon Zweifel wie lange man das so durchziehen kann ohne das die Kinder sich das zu Herzen nehmen oder die Eltern ungeduldig werden.

    Das sind 2014 und 2015er. Du fragst dich wie lange du das durchziehen kannst. Dein Ernst?


    Mein Tipp: Streiche Fußballspielen aus deinem Trainingsprogramm abgesehen vom Abschlußspiel welches in sehr ständig wechselnden Teams ruhig die Hälfte der Zeit ausmachen kann. Die restliche Zeit arbeitest du in dieser Altersklasse bitte den Trainingsplan vom Kinderturnen ab.

    Vom Spielbetrieb meldest du die Mannschaft gänzlich ab und machst ab und zu ein Freundschaftsspiel gegen die Nachbarmannschaft. Vorher sprichst du regeln mit dem anderen Trainer ab die für ein spaßiges spielen sorgen.


    2014 und 2015er. Die sind ja noch im Kindergarten. Wenn du jetzt schon in die Richtung denkst wie soll das erst später weitergehen. Am besten vermeidest du solche Situationen indem du die Kids vor solchen Gegnern schützt.

  • nero

    Zur PAssivität habe ich immer 2 Punkte befolgt die sich für mich als wirkungsvoll rausgestellt hatten



    1. Sicherheit

    "Akzeptieren" wenn sie mal passiv / verträumt sind. Auf gar keinen Fall sollte irgendjemand da reinbrüllen. Vielleicht mal in einer Pause (kurze spiele siehe unten) mal nach fragen wie es demjenigen geht und zwar freundlich. Ein "Pennst du ?" gehört da nicht dazu ;))

    Denn die Kinder sollen angstfrei Spaß am Ball haben können. Inzwischen habe ich schon so viele Kinder gesehen, die anfangs sehr passiv waren weil sie nichts falsch machen wollten aber es (zu) viel neuen INput gab. Und nach ein paar Wochen / Monaten innerhalb von 1,2 Trainings sind sie komplett explodiert und ich dachte "war das schon die ganz zeit in ihm drin?". Es brauchte einfach nur Zeit gibt und die Sicherheit das das Ergebnis egal ist. Natürlich wollen die Kids gewinnen und das ist auch gut so. Aber ich nehme ihnen komplett den Druck.

    Es ist absolut ok und auch wichtig mal gegen stärkere zu spielen und vermeintlich zu verlieren.


    Sicherheit, Angstfreiheit beim Spielen und ein Gefühl des gut aufgehoben seins muss das oberste Ziel sein. Nur dann entwickeln sich Kinder und werden aktiv.


    2. Kurze Spielzeiten und kleine Teams

    Viele kurze Spiele mit wenigen Spielern damit man Fußball nicht tot-spielt. Wenn ein Spiel zu lange geht reicht die Fähigkeit zur Aufmerksamkeit nicht und das Kind schaltet aus "Notwehr" ab. Das ist auch einfach Entwicklungsbedingt und vollkommen ok.

    Sind zu viele Spieler auf dem Feld ist das Ergebnis das nur 1,2 aktiv sind. Auch zu große Unterschiede innerhalb des Teams nehmen den "schwächeren" Kindern den Mut ( siehe Punkt 1)

    Deswegen versuche ich auch öfters so zu segmentieren, dass die Kinder die sich auf gleichen "Mut-Stufe" befinden gegen einander spielen. Das hat gar nicht so sehr was mit "Fähigkeit" zu tun aber mit "wie sehr will welches Kind den Ball , wie extrovertiert ist er usw..." Wenn du dann z.bsp. ein 2v2 oder 3v3 hast und die sind Mental an der gleichen Stufe ist die Chance größer dass sie sich mal trauen.

    Und auch dann wenn ein Bambini mal Blümchen pflückt und mal eine Piourette dreht ist das ok. Das verschwindet von selbst. Vorrausgesetzt es klappt die Kids mit der Freude an der Bewegung und am Fußball anzustecken.

  • Ergebniserfolgreicher Bambinifußball sieht zumeist so aus: Der Ball rollt irgendwie aus der Spielertraube raus, der kleine Minimessi schnappt ihn sich, läuft damit zum Tor und ballert ihn rein. Ein TW mit einem Meter Körperlänge soll ein Tor bewachen, dass 5 m breit und 2 m hoch ist. Finde den Fehler ;). Und vorallem sagt das Ergebnis nur aus: wir haben einen Minimessi (oder eben nicht).


    Ist der Trainer richtig schlecht, dann werden zwei oder sogar drei Kinder hinten eingepflanzt und können gegen Anfänger auch mal ein paar Bälle abfangen. Aber schon ein einem Jahr werden die Angreifer diese einfach umdribben.
    Ich habe auch schon Bambini gesehen, die als G1 einstudierte Passstaffetten konnten. Aber es war immer die exakt gleiche und immer über die gleiche Seite. Dieses Spiel ging nur über drei Kinder, die anderen haben nur zugeschaut und gejubelt wenn wieder ein Tor fiel. Auch das wird in der F-Jugend nicht mehr reichen.


    Zu deiner Frage: man beendet ein Bambinispiel nach Möglichkeit mit einem Elfmeterschießen. Dann hat jeder(!) nochmal die Chance, ein Tor zu schießen und die Ergebnisse sind danach bei fast allen Kindern schnell wieder vergessen.

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  • Ich habe auch schon Bambini gesehen, die als G1 einstudierte Passstaffetten konnten. Aber es war immer die exakt gleiche und immer über die gleiche Seite.

    Vollkommen deiner Meinung. Vorallem kopieren die Kinder ohne zu denken (wenn man glück hgat dass sie wegen langeweile nicht aufhören).

    Für das Verständnis oder gar die Lust auf Fußball hat man dann gar nichts gemacht.


    Beim Beenden eines Trainings / Spiels haben wir als variante auch noch dass wir Trainer für ca 2-5 Minuten gegen die Kinder spielen und i.d.R. die Kinder in einem Torreichen SPiel immer knapp gewinnen ;)
    Davon erzählen sie den Eltern dann meistens Tage lang noch. Da kann man auch bischen steuern wer das entscheidende Tor schießt. Und jemanden der noch nicht so viel Mut hat mal in die Rolle des Matchwinners kommen lassen der von den anderen bejubelt wird.

    Hängt aber auch immer an der Anzahl der Kinder und wie man das auf mehrere Trainer verteilen kann.

  • Beim Beenden eines Trainings / Spiels haben wir als variante auch noch dass wir Trainer für ca 2-5 Minuten gegen die Kinder spielen und i.d.R. die Kinder in einem Torreichen SPiel immer knapp gewinnen ;)

    Davon erzählen sie den Eltern dann meistens Tage lang noch. Da kann man auch bischen steuern wer das entscheidende Tor schießt. Und jemanden der noch nicht so viel Mut hat mal in die Rolle des Matchwinners kommen lassen der von den anderen bejubelt wird.

    Hängt aber auch immer an der Anzahl der Kinder und wie man das auf mehrere Trainer verteilen kann.

    Die Intention dahinter ist ja gut. Trotzdem habe ich noch nie, auch wenns mal in den Schuhen -juckt- ;) mitgespielt.

    ich finde das nicht sinnvoll. das ist maximal -spielfern-

    bei Bambini ist das vllt. aber noch anders zu sehen!

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)