Bambini-Ecke

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  • HansUwrat

    Bei einer Gruppe Kinder, unsere Träumer:innen, riefen wir manchmal auch nach Ball im Toraus des Gegners rein, "alle zurück" oder "wie könnt ihr verhindern, dass die anderen Kinder schnell vor unser Tor kommen?".


    Auch hier braucht es Fingerspitzengefühl und jede:r von uns macht Fehler. Wichtig ist, aus diesen Fehlern zu lernen und zunhemend nur so viel zu helfen, wie es nötig ist.


    Vielleicht sollten wir alle Goldfische sein, um es mit Ted Lasso zu sagen. Dann wären die Kinder glücklicher und viele Erwachsene entspannter.

  • Ist doch alles okay, das mach ich genauso und hilft den Kindern ja beim erlernen der verschiedenen Spielphasen, da hab ich überhaupt kein Problem mit.


    Ich mag nur kein "Der ist frei", "Nein, nicht dribbeln!", "Wer nicht gescheit mit macht wird ausgewechselt", "JETZT PASS"...usw.

  • Du reitest ein totes Pferd, ich schrieb bereits:


    Zur Organisation.

    Wie schlecht ist eine Organisation bei der ganz klar Kinder gegeneinander antreten deren Leistungsunterschiede schon so klar zu sehen sind?

    Bambini, Spielform laut DFB 2vs2 oder 3vs3.

    Und dann wurde mit den jüngeren auch 3vs3 gespielt?


    Von daher verstehe ich den Punkt nicht den du hier ansprichst?

    Zitat

    Habt ihr ne Tabelle und spielt 5vs5 mit den Bambini?

    Das nennt sich Organisation, natürlich kannst du gerne davon ausgehen alle würden das so machen wie ihr.


    Ich beschreibe mal unsere Alternative.

    Vereine A, B, C und D werden vom Kreis zum Spielfest von Verein A eingeteilt.

    Jeder Verein meldet die Anzahl an Kindern / Mannschaften.


    Zu Beginn versammeln sich die Trainer beim Ausrichter und teilen die Mannschaften entsprechend der Stärke ein.

    Verein A Team 1 sehr stark

    Verein A Team 2 mittel

    Verein A Team 3 Anfänger

    ...

    Danach hat man einen Spielplan, in dem vorsortiert wurde.

    Je nachdem wie die Ergebnisse sind spielt man danach gegen stärkere oder schwächere Gegner.

    In den ersten Spielen sind meistens noch die Leistungsunterschiede klar zu sehen.

    Danach kennt man jeden Gegner, gegen den man spielt.


    In 2-4 Wochen spielt man gegen Vereine D. F. und G


    Was ich auch schon miterlebt habe, alle Kinder wurden gemischt. Alle sehr starken wurden gesammelt und unterschiedlich zusammengestellt. Gleiches galt für die anderen Kinder. War interessant zu beobachten.

    Aber so etwas klären die Trainer am Spieltag.....





    Zitat

    Falls ja solltest du erstmal daran arbeiten kindgerechte Spielformen zu spielen , das ist das einbdinden von Ottos das geringste Problem.

    Spielform ist bei einer schlechten Organisation des Spielbetriebs auch nicht mehr wichtig. Natürlich kann man die D Jugend Altjahrgang gegen eine B Jugend sielen lassen, aber ist das sinnvoll?


    Zu Otto zitiere ich mal einen Beitrag der in einem anderen Thread erstellt wurde:

    RE: Funino - Startschuss in Bayern






    Zitat

    Passquote ist bei U6 deutlich schlechter als bei der U7. Das ist in Anbetracht des eingeschränkten Sichtfelds und der noch nicht ausgeprägten Diffenzierungsfähigkeit aber auch völlig normal.

    Ich stimme dem von Goodie nur zu:






    Zitat

    Genau, das entscheidet der Trainer. Daher habe ich entschieden dass das passen auf Otto 0 Mehrwert für alle hat.

    Schon wieder meine Frage, meinst du das ernst?

    Die Diskussion kommt aus einem Thread der hieß:

    Kind nimmt nicht richtig am Spiel teil

  • Ich weiss ehrlich gesagt eh nicht mehr so richtig was du da eigentlich schreibst. D Jugend Altjahrgang gegen B Jugend? HÄ?

    Spielform != Organisation des Spieltags/Spielfests


    Aber du hast mir ja die ganz einfache Lösung präsentiert, homogene Mannschaften! So einfach, d.h. ich mach jetzt direkt Leistungsanteilung bei den Bambini, dann müssen die Fritzchen eh nicht mit Otto spielen und das ganze Thema ist obsolet. Dann können die 3 Ottos gegen andere 3 Ottos spielen und


    Zwischen einem entwicklungverzögerten Kind wie Otto und einem Kind das aufgrund Überforderung NICHT RICHTIG AM SPIEL TEIL NIMMT liegen nun auch mal Welten. Ich hab auch sehr gute Kicker die sich bei Spielen noch zurückhalten. Das hat aber überhaupt nichts miteinander zu tun.


    Und bevor du jetzt nochmal ständig Fragen musst was ich ernst meine: Lassen wir das Thema. Ich kann deinen Weg nicht nachvollziehen und du mich offensichtlich nicht verstehen.

    Einmal editiert, zuletzt von HansUwrat ()

  • RedDevil

    In den Spielformen der G- und F-Jugend haben wir für uns die folgenden Organisationsformen für 8 bis 16 Teams herauskristallisiert um möglichst viele Spiele auf Augenhöhe zu ermöglichen:


    max. 4 Felder:

    Wir spielen im Hammes-Modus. Dabei wird die erste Runde entsprechend der Trainereinschätzung gesetzt. Alle anderen Runden ergeben sich aus einer "geheimen" Tabelle. (Siehe Kickplan)


    5 bis 8 Felder:

    Wir spielen im Champions-League-Modus. Die erste Runde wird gesetzt, alle anderen ergeben sich aufgrund von Siegen & Niederlagen.


    Beide Spielmodus haben das kleine Restrisiko, dass übermotivierte Trainer:innen entweder die Tabelle haben wollen und darüber Druck ausüben oder unbedingt auf das höchste Feld gelangen und das letzte Spiel gewinnen wollen.


    Hier sind die Ausrichter gefordert, von Anfang an klar zu kommunizieren und umgehend einzuschreiten, falls Ergebnisdruck aufgebaut wird.

  • Ich weiss ehrlich gesagt eh nicht mehr so richtig was du da eigentlich schreibst. D Jugend Altjahrgang gegen B Jugend? HÄ?

    DU hattest doch geschrieben:

    Zitat

    Hatte aber auch schon das Problem dass meine 2017er im Sommer gegen 2014er spielen mussten, waren so 1,5 Kopf größer und sowas macht keinen Spaß.

    Das ist der gleiche Altersabstand wie Altjahrgang D Jugend gegen B Jugend spielen zu lassen.

    Das ist sicher nicht kindgerecht....




    Zitat

    So einfach, d.h. ich mach jetzt direkt Leistungsanteilung bei den Bambini, dann müssen die Fritzchen eh nicht mit Otto spielen und das ganze Thema ist obsolet.

    Wenn das für dich jetzt den Lerneffekt hat...

    Das hat nichts mit Spielformen zu tun, sondern mit der Organisation.

  • Hammes Modell haben wir bislang noch nicht gemacht. Champions League hat gereicht.

    Nach meist 3 Spielen gibt es eine längere Pause, der Gastgeber möchte ja auch Umsatz machen.

  • Nee, war nicht kindgerecht. Würde heutzutage das Spiel gar nicht spielen lassen. Aber ich war da Neutrainer und da hinterfragt man nicht so schnell.


    DU hast doch eure Organisation mit der Mannschatsstärke propagiert. Find den Ansatz tatsächlich gut. Dann können die Ottos zusammen und gegeneinander rumbolzen und die Fritzchen gegen Fritzchen.

    Einmal editiert, zuletzt von HansUwrat ()

  • Hallo zusammen,


    ich bin neu in diesem Forum und freue mich über den Austausch mit anderen Trainern. Ich arbeite als Co-Trainer in einem G3 Bambini-Team mit 12 Spielern. Sieben davon trainieren bereits seit einem Jahr zusammen und haben ein fortgeschrittenes Niveau, was sich auch darin zeigt, dass das Team in der letzten Saison ungeschlagen war. Weitere drei Kinder sind seit etwa 4-5 Monaten dabei, und zwei sind erst kürzlich eingestiegen.


    Unser Haupttrainer bevorzugt es, im Training die sieben fortgeschrittenen Spieler meistens zusammen spielen zu lassen, um ihre Fähigkeiten weiter zu verbessern, insbesondere für anstehende Spiele und Turniere. Die restlichen fünf Spieler werden hingegen oft in anderen Übungen zusammengefasst. Meine Meinung dazu ist, dass auch die weniger erfahrenen Spieler von der Zusammenarbeit mit den Fortgeschrittenen profitieren könnten, besonders im Training. Ich sehe einen gesunden Mix in den Trainingsgruppen als wichtig an, um die Entwicklung aller Spieler zu fördern. Nur so können die jüngeren oder weniger erfahrenen Spieler auf das Niveau der anderen kommen, vor allem, wenn sie sonst im Spiel nur wenige Minuten als Auswechselspieler zum Einsatz kommen.


    Ich bin gespannt auf Eure Meinungen und Ansätze zu diesem Thema. Wie würdet Ihr in dieser Situation verfahren?


    Freue mich auf den Austausch und danke im Voraus für Eure Beiträge!

  • Meine Meinung dazu ist, dass auch die weniger erfahrenen Spieler von der Zusammenarbeit mit den Fortgeschrittenen profitieren könnten, besonders im Training.

    *besonders in diesem Alter. Wenn man diese 5 jetzt schon vernachlässigt, werden sie irgendwann das Interesse verlieren. Ich weiß das leider aus eigener Erfahrung. Inzwischen ist aber die Erfahrung auf der anderen Seite so groß, dass man mit etwas beruhigterem Gewissen vermuten kann, dass Sport und Bewegung am Ball nicht unbedingt ihrem eigentlichen Talent entsprach. Gewisse Dinge sieht man einfach.

    Aber man sollte den Kindern auf jeden Fall den gesamten Kinderfußballzeitraum (bis E-Jugend) Zeit geben.

  • Also im Bambini und F-Jugend-Bereich, die bei uns komplett im Funino gespielt werden, stimme ich dir da zu. Da kommen die schlechteren schneller weiter wenn sie mit den besseren zusammen spielen.

    Mein eigener Junior ist da ein gutes Beispiel.

    Er hat in der F-Jugend angefangen und nach den ersten Trainingseinheiten dachte ich mir noch "Okay, wir haben es probiert aber das wird nie was"

    Als die Trainer (ich bin erst im 2. Jahr dazu gestoßen) ihn aber mehrmals mit den beiden besten zusammen haben spielen lassen hat er auch schnell merkliche Fortschritte gemacht.



    Ab der E-Jugend sehe ich das etwas anders. Da ist es so das man nicht nur die schlechteren besser machen will, man muss auch die besseren bei Laune halten damit sie nicht frustriert werden.

    Dazu kopiere ich einfach meinen Text aus einem anderem Thema hier rein, passt da, glaube ich, ganz gut:


    In meinem ersten E-Jugend-Jahr wollten wir unterhalb unserer E-1, die Leistungsklasse spielt, nicht nach gut und schlecht unterteilen, wir wollten alle Kinder so gut es geht mitnehmen. So wie wir es in der F-Jugend beim Funinho gemacht hatten.

    Die E-2 und E-3 haben wir dann einfach nach Jahrgang unterteilt.

    Nach ein paar Monaten Erfahrung mussten wir aber feststellen das, gerade im Trainingsbetrieb, eine Unterteilung für uns leider zwingend erforderlich war. Der Leistungsunterschied ist in dem Alter einfach teilweise zu groß so dass wir unsere E-3 (aktuell 13 Kinder) in zwei Trainingsgruppen teilen mussten.

    Es war für die Besseren einfach demotivierend wenn sie in Passübungen, überspitzt formuliert, mehr damit beschäftigt waren den Ball suchen zu gehen als wirklich zu trainieren.

    Mein Co und ich wechseln uns dann in jedem Training in den Gruppen ab so das jeder intensiv mit "seinen" Spielern arbeiten kann aber auch immer über alle Bescheid weiß.

    Die schlechteren arbeiten zB daran nicht weiter zu stoppen als andere schießen während die besseren durchaus schon komplexere Übungen machen können.

    Zum Abschlussspiel sind dann alle wieder zusammen auf dem Platz.


    Wichtig ist das den Spielern richtig zu kommunizieren. Da musste ich aus Lehrgeld bezahlen bezüglich der Kommunikation mit 9-jährigen. Das ist noch komplizierter als mit Erwachsenen ^^


    Im kommenden Sommer werde ich die E-1 übernehmen, werde für die E-2 und E-3 aber vorschlagen direkt nach Leistungsstand zu unterteilen, unabhängig vom Jahrgang. In Rücksprache mit den jetzigen E- und F-Jugend-Trainern.

    Nach meiner Erfahrung hilft das sowohl den Trainern als auch den Spielern weiter.

  • Bei den Bambini wild mischen im Training und alle Kinder spielen lassen. In den Spielen auf homogene Teams achten, bei 3-5 Kinder/ Team ist das problemlos möglich.


    Ab der F-Jugend kommt es auf die Kinder an. "Frühentwickelte" Kinder bilden schneller Ehrgeiz aus und können fies werden, wenn sie mit Kindern zusammenspielen, die noch nicht so weit sind.


    Meine Erfahrung ist, dass die Bambini und die U8 F-Junioren gerne zusammenspielen. Wir nutzen dafür die ersten 15 Minuten auf 2 Spielfeldern.


    Anschließend teilen wir die Kinder in Trainingsgruppen ein, um Dribbeln, Schießen, Passen (nicht bei Bambini!), Koordination in Spielen zu trainieren.


    Wir Trainer verstehen uns alle als gleichwertig. Wir wechseln uns im Training mit den Themen / Bausteinen ab. An den Wochenenden betreuen wir im Wechsel alle drei Teams unseres Jahrgangs.

  • . Sieben davon trainieren bereits seit einem Jahr zusammen und haben ein fortgeschrittenes Niveau, was sich auch darin zeigt, dass das Team in der letzten Saison ungeschlagen war. Weitere drei Kinder sind seit etwa 4-5 Monaten dabei, und zwei sind erst kürzlich eingestiegen.


    Unser Haupttrainer bevorzugt es, im Training die sieben fortgeschrittenen Spieler meistens zusammen spielen zu lassen, um ihre Fähigkeiten weiter zu verbessern, insbesondere für anstehende Spiele und Turniere. Die restlichen fünf Spieler werden hingegen oft in anderen Übungen zusammengefasst.

    klingt für mich wie ein Papa-Trainer, der sich besser ne C-Jugend geschnappt hätte.

    Die Zielgruppe sind Kindergartenkinder. Sie sollten wie Kindergartenkinder behandelt werden.

    Und neue Kinder sind nun wahrlich nichts besonderes sondern absoluter Standard. Es wandelt sich permanent. Einige hören wieder auf, andere werden schon in jüngsten Jahren in "bessere" Vereine abwandern.
    Klar hat man die Blümchenpflücker, die sich für alles mehr interessieren als für das angebotene Training. Das kann aber täuschen denn vielleicht fiebert genau dieses Kind dem nächsten Training entgegen und wächst sich gerne aus. Gerade das Vorschuljahr und vorallem die erste Klasse sind unglaubliche Katapulte der Entwicklung der Kinder.
    Wir hatten Kinder, die ein halbes Jahr überhaupt nicht mitgemacht haben und urplötzlich durchgestartet sind.

    Generell ist man gut bedient, sich nicht auf die 3-4 Besten zu konzentrieren sondern die breite Mitte ins Auge zu fassen. Von der Mitte aus kann man Aufgaben nach oben ergänzen und nach unten vereinfachen.
    Da aber meist der Trainersohn zu den Top 3 gehört, bleibt dieser Gedanke in der Mottenkiste.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Stutzig macht mich schon mal, wenn jemand von G3 und "ungeschlagen" schreibt, aber nun gut.


    Ich bin wohl einer der wenigen Verfechter der frühen Förderung von Kindern, die weiter entwickelt sind. Man sieht immer nur die arme Rolle des Blümchenpflückerkindes, das ja nicht besser wird, wenn es nicht mit Mini-Messi Fritzchen übt, der schon mit 4-5 weiß, wo das Tor steht.


    Ich lasse in meiner aktuellen G2 (JG 2018, nicht meine ersten Bambini) alle zusammen alle Übungen machen. Beim Abschlussspiel teile ich grob nach Entwicklung auf, d.h. wenn ich z.B. parallel 3x3 spiele, dann sind auf einem Feld die Kinder, die schon etwas weiter sind, auf dem anderen die, die noch nicht so so weit sind. Da ist aber mit wenigen Ausnahmen auch ordentlich Bewegung drin. Ich will damit eigentlich vornehmlich sicher stellen, dass die "Stärksten" nicht mit den "Schwächsten" spielen, weil das für mich schlicht keinen Sinn ergibt.


    Warum mache ich das? Wie sollen da die nicht so weit entwickelten Kinder besser werden?


    #1 Kinder werden nicht "besser" im Fußball, wenn sie 1-2x die Woche eine 10-minütige Einheit mit Mini-Messi Fritzchen machen. Sie werden besser, wenn sie außerhalb des Trainings den Ball nicht als Staubfänger im Kinderzimmer betrachten, sondern sich damit in irgendeiner Form beschäftigen. Die Korrelation zwischen weiter entwickelt und Beschäftigung mit dem Ball außerhalb des Trainings ist bei den 4-5 Jährigen bereits offensichtlich. Es schließt nicht aus, dass es natürlich auch Kinder gibt, die aufgrund der Motorik oder Auffassungsgabe/Wahrnehmung der Umwelt einfach noch Zeit brauchen, aber man sieht klar, dass diejenigen, die schon weiter sind, sehr oft einen älteren Geschwisterteil haben, der/die kickt, einen fußballbegeisterten Papa oder eine intrinsische Motivation haben, gegen alles zu kicken, was nicht festgeschraubt ist, und sei es nur der Stein auf dem Feldweg.


    #2 Wenn ich bei einem Spieltag nicht mische, sondern grob nach Entiwcklung einteile, dann hat es folgende Konsequenz. Im Team der "stärkeren" Kinder gibt es mehr Konkurrenz, an den Ball zu kommen, d.h. Mini-Messi Fritzchen macht nicht alles alleine. Andererseits sind bei den "schwächeren" Kindern alle gefordert, sich mal zum Ball zu bewegen, sonst liegt der Ball einfach nur rum. Ich kann da von der Außenlinie viel motivierender auf diese Kinder eingehen. Wenn da Mini-Messi Fritzchen mitspielt, holt er sich den Ball, läuft alleine vor, schießt das Tor, geht zurück, und die "Schwächeren" schauen nur staunend zu, wenn sie überhaupt Richtung Ball schauen. Das ganze thema ist sehr komplex, weil es natürlich auch auf den Gegner ankommt, etc., aber vom Prinzip her glaube ich an diesen Ansatz.


    In der G1 werde ich beginnen, die Übungen dem Entwicklungsstand anzupassen, d.h. ich habe mir in den vergangenen Jahren Übungen ausgedacht, die in der Komplexität varriert werden können. Da wird dann eine Gruppe um einen Kegel dribbeln, eine andere um ein Kind, im nächsten Schritt darf das zu umdribbelnde Kind verteidigen, usw. Man macht trotzdem noch die gleiche Übung, diese ist aber an den Entwicklungsstand angepasst und ich zwinge nicht Mini-Messi Fritzchen eine Übung zu machen, die absolut keine Herausforderung ist.


    In der F wird dann erstmals eine Trennung vorgenommen, d.h. es wird dann eine dritte F Jugend geben, in der Kinder sind, die einfach noch Zeit brauchen (und eine andere Förderung im Training), wohingegen die entwicklungsweiteren Kinder fußballerisch weiter gefördert werden können.


    Ab der E (ich trainiere auch eine E) steht dann die Leistung im Vordergrund und Eltern haben vor einer Saison die Option, mitzugehen oder das Kind in der E3 spielen zu lassen. Es gibt Spiele, da wechsle ich viel, und es gibt Spiele, da wechsle ich kaum. Es kommt aber letztlich auch immer darauf an, wie man es den Kindern erklärt und auch den Kindern eine Wertschätzung zeigt, die nicht ständig spielen. Der Teamgedanke ist wichtig, und das steht bei mir in der Hierarchie sehr weit oben. Dann versteht auch Midi-Messi Fritzchen (jetzt nicht mehr Mini), dass er mal raus muss für 15 Minuten beim Stand von 4:0, damit ein Auswechselspieler Spielzeit bekommt. Das Torverhältnis ist mir z.B. völlig egal in der E Jugend.


    Wieder zurück zur G. Ich habe das allen Eltern erklärt und sie auch beruhigt, dass es viele Kinder gibt, die erst mit 6, 7 oder 8 einen richtigen Schub machen, aber ich habe auch immer deutlich gesagt, dass wenn ein 7-jähriger in der F Jugend außerhalb des Trainings keine Minute auf dem Bolzplatz oder im Garten Fußball spielt, man hinterfragen sollte, wieso das Kind in den Fußballverein gehen "will" (oder meistens eher "soll" in solchen Fällen).


    Man sagt immer, "die kids sollen doch Spaß haben" und für mich schließt das eine das andere nicht aus. Man muss in aller Deutlichkeit aber auch mal das Recht haben, sagen zu dürfen, dass beim Klavierspielen in jungen Jahren keiner hinterfragt, dass ein Lehrer Musikgrundlagen und Fingerübungen erwartet und keiner zum Schüler sagt "Setz Dich mal ans Klavier und hab einfach nur Spaß". Es gibt andere Angebote, wenn die Kinder sich einfach nur "bewegen" sollen, nicht zuletzt Bolzplätze und Spielplätze, aber da ist halt keine "Aufsicht" da, wenn man als Elternteil nicht selbst mitgeht. Das ist aber nochmal ein anderes, komplexes Thema.

  • Man sagt immer, "die kids sollen doch Spaß haben" und für mich schließt das eine das andere nicht aus. Man muss in aller Deutlichkeit aber auch mal das Recht haben, sagen zu dürfen, dass beim Klavierspielen in jungen Jahren keiner hinterfragt, dass ein Lehrer Musikgrundlagen und Fingerübungen erwartet und keiner zum Schüler sagt "Setz Dich mal ans Klavier und hab einfach nur Spaß". ............. komplexes Thema.

    Stimme da zu. Ein komplexes Thema. Aber auch beim Klavier gilt, was war in vielen Sportarten und anderen gesellschaftlichen Bereichen sehen, dass Leistungsorientierung bei uns kritisch beäugt wird. Deswegen fallen wir auch in vielerlei Hinsicht zurück. Beim Fußball ist es sogar oft noch besser als anderswo, da die diffuse Erwartung/Hoffnung auf eine späteres Profidasein bei einigen noch die Leistungsbereitschaft triggert.

    Ich selbst erlebe gerade genau das, dass nämlich eher unregelmäßig am Training teilgenommen wird und auch bei recht talentierten Kindern das eigenständige Bolzplatzspielen wohl meistens ausfällt. Dann kann man eben nur ein mittelmäßiges Freizeitniveau erreichen. Das hat zwar auch seine Berechtigung, allerdings das Streben in ein höheres Niveau auch.

  • Aber auch beim Klavier gilt, was war in vielen Sportarten und anderen gesellschaftlichen Bereichen sehen, dass Leistungsorientierung bei uns kritisch beäugt wird. Deswegen fallen wir auch in vielerlei Hinsicht zurück.

    Frust an: Genau und wir haben früher nur Einser geschrieben und mindestens in der Oberliga (3. Liga) Fußball gespielt. Und das schon in der G-Jugend (Thread-Überschrift) und wenn nicht dort, dann spätestens ab der E-Jugend. Frust aus.


    Ich frage mich auch, wer die heutige Generation an Kindern und Jugendlichen erzogen hat. War das auch dieses "wir"? Und wo sind die Belege, dass "wir" zurück fallen?

  • Ich hoffe doch nicht, dass du einer der wenigen bist, die das so machen.


    Der DFB unterstützt gerade die von dir beschriebene Skalierung an Spieltagen durch den Mini-Fußball einzuführen.

    Und genau aus den beschriebenen Gründen:

    Damit die vermeintlich besten Kicker sich mit den besten messen können,und die Blümchenpflücker entsprechend mit den Blümchenpflückern.

  • let1612

    Die Belege sind einfach auffindbar. Da Du ja ständig Links postest, gehe ich davon aus, dass Du des Googelns mächtig bist.

    Stichworte:

    -Medaillenspiegel Sommerspiele. Bitte im Zeitvergleich auch die Gesamtzahl berücksichtigen.

    - Pisavergleich

    - Übergewicht und Bewegungsmangel bei Jugendlichen.

    - Auszubildende im Handwerk, Erfahrungen von Ausbildern.

    - Nobelpreise

    - beliebig fortsetzbar.


    Finde es schon schräg, etwas zu negieren, was so offensichtlich ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Fechter ()

  • Das mit dem Sommerfest und den einheitlichen Urkunden finde ich auch lächerlich. In Mathe oder anderen Fächern wird man auch entsprechend bewertet...


    Nur weil die Gesellschaft das so anstrebt, heißt es ja nicht, dass man das so seinen eigenen Kindern auch beibribgen muss...


    Kinder sollen und müssen lernen, dass man bessere Erfolge hat, wenn man mehr Zeit in eine Sache investiert. ( Schule oder Sport) Sozusagen die Extrameile geht.


    Mein 7 jähriger spielt auch lieber mit mir zusammen im Garten oder auf dem Sportplatz. Er geht auch des öfteren alleine kicken und üben, aber mit Papi macht es eben 1000mal mehr Spass. Und das ist ein großer Hebel, den viele Eltern nicht verstehen. Und dazu muss man kein Trainer oder Ex Spieler sein...

    Ich kann nicht verlangen, dass mein Kind überdurchschnittlich kicken kann bei 2 mal die Woche Training....