Das Ende der Kunstrasenplätze?

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  • Es ist schlicht töricht hier in Europa kleine Sportvereine in den Ruin zu treiben und Kommunen zu Schaden, mit Umweltaktionen die Sinnbefreit sind, solange wir nichts gegen die Umweltzerstörer außerhalb Europas machen. Wir sind hier in Sachen Umweltschutz nämlich wesentlich weiter, wir der Rest der Welt. Besonders töricht ist es dann, auch noch die eh schon ,,armen'' (in diesem Fall kleine Vereine) mit den Kosten sitzen zu lassen.

    Wir können aber nicht alle nach Klimaschutz etc. schreiben - oder uns zumindest über die Folgen beschweren und dann selber nichts tun. Überlege nicht, was andere tun kann, fang selber an. Zeige selber das Verhalten, was du von anderen verlangst. Wie willst du sonst andere überzeugen?


    Nur, wenn wir alle nach dem Klimaschutz rufen, ist auch klar: Einer muss die Zeche zahlen. Natürlich sollten das nicht die Vereine alleine sein!!! Aber irgendwas muss man ja machen.
    Und die Lösung 6 Jahre Übergangszeit ist mMn schon mal gut! Nur muss man in dieser Zeit auch intensiv nach Alternativen Ausschau halten! Gut ist ja schon mal, dass es scheinbar nicht so kommt, dass die Nutzung sofort untersagt wird.


    Ich bin gespannt wie sich das Thema entwickelt...


    @Enno : Wegen dem Satz mit der Übergangsfrist hatte ich das nochmal gepostet. Das Problem ist da, eine Lösung muss her, aber Gott sei dank nicht sofort! Wobei das Problem ja ist, dass meist nicht wirklich aktiv nach der Lösung gesucht wird, wenn man vermeintlich noch viel Zeit hat...

  • Effzeh

    ok ?

    leviedelstein

    Da ich auf Arbeit bin , habe ich keine Zeit dafür . Das hole ich aber nach ... ?


    Btw: mein Verein hat keinen Kunstrasen. Umbaumassnahmen mit mehreren (10/100)tausend Euro können sich bei uns in der Gegend maximal die Profivereine (1-3 Liga) leisten , für den Rest ist das utopisch.


    mfg


  • Selbst nichts tun?


    Kann es sein, dass du noch nie außerhalb Deutschlands warst?


    Wir tun hier an einem Tag mehr, wie andere Länder das ganze Jahr. In der USA gibt es bis heute keine Mülltrennung, ich habe dort nicht eine Mehrweg Flasche gesehen. Plastik wird direkt in den Müll geschmissen und dann einfach verbrannt. Was schlimm ist, denn dort wird wesentlich mehr Plastik pro Person verbraucht wie bei uns.


    In Europa sind demnächst aus Umweltschutzgründen Strohhalme, Einweggeschirr und ähnliches verboten. Kann man eigentlich schon jetzt nicht mehr kaufen. Das sind Dinge die in Amerika noch im Massen verwendet werden.


    Wir tun bereits mit Abstand am meisten für den Umweltschutz. Es macht aber überhaupt niemand mit. Es bringt doch nichts, wenn ein Land wie Deutschland, was kaum für 1% des Co2 Ausstoßes verantwortlich ist, sich müht. Während USA und China, die für knapp 40% verantwortlich sind, nicht einmal den Klimawandel anerkennen.


    Solange wir nicht andere dazu bringen, auch endlich was zu tun, ist es irgendwann auch sinnlos selbst was zu tun, besonders auf Kosten der Leute/Vereine die eh kein Geld haben. Wir sollten die anderen erst einmal auf unser Level bringen, dann können wir auch selbst über weitere Maßnahmen bei uns nachdenken. Leider sind wir aber vielen anderen Ländern bereits Jahrzehnte voraus in Sachen Umweltschutz. In wie vielen Industriestaaten werden den noch Atomkraftwerke und wohl demnächst auch Kohlekraftwerke geschlossen? Die Amis, Chinesen, Schwellenländer, ja selbst die Franzosen bauen noch munter neue Kraftwerke dieser Art, die Franzosen übrigens schön an unsere Grenze, damit wir Deutschen den Schaden haben, wenn es zu einem Unfall kommt.

  • leviedelstein

    Ich habe mir deinen Link angeschaut - bei Gefährdungspotential steht doch eindeutig , das keine Gefährdung vorliegt ... hast du dir die Studie auch wirklich angeschaut ?


    mdg

  • HansMcMans Kann man so sehen! Ich würde trotzdem sagen, wenn jeder bei sich selber anfängt, ist jedem geholfen! Dann kann man im nächsten Schritt auch versuchen andere zu überzeugen!

    Es ist wie immer im Leben, man kann sich mit dem IST-Zustand zufrieden geben oder eben auch nicht.
    Das die Welt nicht gerettet ist, wenn Deutschland seine Klimaziele doppelt und dreifach erfüllen würde, ist jedem klar.

    Nur wie sollen wir einem Ami erklären, was Klimaschutz ist, wenn wir selber Verbesserungen vernehmen können? Jeder Schritt zählt, jeder Schritt bringt uns mehr Argumente. Ob es am Ende reicht, wird man sehen!


    Kennt jemand KR-Plätze mit Sand? Wie ist es darauf zu spielen? Kann da jemand berichten?

  • HansMcMans Kann man so sehen! Ich würde trotzdem sagen, wenn jeder bei sich selber anfängt, ist jedem geholfen! Dann kann man im nächsten Schritt auch versuchen andere zu überzeugen!

    Es ist wie immer im Leben, man kann sich mit dem IST-Zustand zufrieden geben oder eben auch nicht.
    Das die Welt nicht gerettet ist, wenn Deutschland seine Klimaziele doppelt und dreifach erfüllen würde, ist jedem klar.

    Nur wie sollen wir einem Ami erklären, was Klimaschutz ist, wenn wir selber Verbesserungen vernehmen können? Jeder Schritt zählt, jeder Schritt bringt uns mehr Argumente. Ob es am Ende reicht, wird man sehen!


    Kennt jemand KR-Plätze mit Sand? Wie ist es darauf zu spielen? Kann da jemand berichten?


    Dann muss man aber nicht einfach nur Maßnahmen treffen, sondern auch Lösungen für die negativen Konsequenzen vorlegen.



    Ich kenne - wenige - Kunstrasenplätze mit Sand vom Tennis, hat man teilweise in Südeuropa in höherwertigen Resorts. Ist wohl pflegeleichtet wie normale Sandplätze? Ich fand die Plätze immer ziemlich rutschig, rutschiger wie die Kunstrasen-Fußballplätze bei uns.

  • leviedelstein

    Ich habe mir deinen Link angeschaut - bei Gefährdungspotential steht doch eindeutig , das keine Gefährdung vorliegt ... hast du dir die Studie auch wirklich angeschaut ?


    mdg

    Hallo Enno, ich lese das anders: Für die Sportler gibt es in der Tat kein unmittelbares Risiko. Das Problem sind die Partikel, die nicht auf dem Platz verbleiben, sondern in die Umwelt eingebracht werden. Um das damit verbundene Risiko geht es. Wobei es mich verblüfft, dass die Kunstrasenplätze so viel beitragen. Aber ok, auf jedem Platz sind etliche Tonnen Granulat.


    Grüße

    Oliver

  • Habe einige Jahre auf Kunstrasen mit Sand gespielt (war in den 90igern fast normal). Wie überall bzw. auf allen Belägen kommt es auf das Schuhwerk an. Schürfwunden waren allerdings fast normal bei Bodenkontakt - das soll ja heute besser sein.


    Beim Lesen der Posts habe ich mich gefragt, ob ihr schon mal nach "Made in ..." auf Bällen, Trikots, Popup-Toren oder Schuhen geschaut habt - und wie "umweltfreundlich" diese produziert werden und für wen die produziert werden.


    Hier mal ein Link zum Global Footprint Network - Vorbild Deutschland? Vorbild Europa?

    Und beim CO2 mit Platz 24 von 148 sind wir aus meiner Sicht auch nicht in einer Position um uns als Vorbild hinzustellen - Quelle: www.wikipedia.de

  • Hallo Enno, ich lese das anders: Für die Sportler gibt es in der Tat kein unmittelbares Risiko. Das Problem sind die Partikel, die nicht auf dem Platz verbleiben, sondern in die Umwelt eingebracht werden. Um das damit verbundene Risiko geht es. Wobei es mich verblüfft, dass die Kunstrasenplätze so viel beitragen. Aber ok, auf jedem Platz sind etliche Tonnen Granulat.


    Grüße

    Oliver

    ok , danke @Don.


    mfg

  • Hallo Enno, ich lese das anders: Für die Sportler gibt es in der Tat kein unmittelbares Risiko. Das Problem sind die Partikel, die nicht auf dem Platz verbleiben, sondern in die Umwelt eingebracht werden. Um das damit verbundene Risiko geht es. Wobei es mich verblüfft, dass die Kunstrasenplätze so viel beitragen. Aber ok, auf jedem Platz sind etliche Tonnen Granulat.

    Genau, so verstehe ich es auch. Die Links vom Bundestag beziehen sich eher auf die Gesundheitsrisiken für die Spieler selber. Die Studie vom Fraunhofer Institut untersucht eher die Umweltrisiken, weshalb die EU die Plätze ja auch verbietet.

  • HansMcMans Du magst damit Recht haben, dass z.B. die USA ein schlimmerer Umweltsünder ist als Deutschland, da stimmt es wahrscheinlich sowohl in absoluten Zahlen, was angesichts der Tatsache, dass die USA uns sowohl in Fläche, Bevölkerung und Bruttosozialprodukt deutlich überflügelt, auch nicht verwunderlich ist, als auch pro Kopf, welches aber wiederum der entscheidende Maßstab ist. Und bei der Pro-Kopf-Betrachtung sind wir Deutschen zwar vielleicht besser als die US-Amerikaner, aber wir liegen dennoch ziemlich weit vorne und täten deshalb ganz sicher gut daran, vor unserer eigenen Haustür zu kehren und unseren Beitrag zu leisten. Dir und eigentlich sogar jedermann möchte ich das Buch "Factfulness" des leider viel zu früh verstorbenen Hans Rosling ans Herz legen. Auch sehr empfehlenswert sind seine TED-Talks. Sein größtes Anliegen war es, ein echtes Verständnis für die Welt zu vermitteln, denn er hat festgestellt, dass die Mehrheit der Menschen diesbezüglich großen Irrtümern erliegen.


    Zum Thema: Ich habe mir die Studie selbst nicht durchgelesen, aber einige Berichte und einen ziemlich ausführlichen Podcast-Beitrag dazu angehört, vermutlich von der Zeit oder der Süddeutschen. Wenn ich mich nicht täusche, haben die Forscher Kunstrasenplätze in Norwegen untersucht und aus den von ihnen vermutlich an einem oder wenigen Plätzen erhobenen Daten dann auf das gesamte Land extrapoliert. Und diese Extrapolation wurde vermutlich ziemlich 1:1 auf Deutschland mit seiner mutmaßlich noch viel größeren Zahl an Kunstrasenplätzen übertragen. Ich finde es nicht verwunderlich, dass die Zahl, die dann heraus kommt, allerhöchstens in der Größenordnung zutreffen kann, es würde mich auch nicht wundern, wenn die tatsächliche Zahl eine Größenordnung darunter oder darüber läge. Nichtsdestotrotz ist das gar nicht so wenig, was da an Mikroplastik im Laufe der Zeit aus den Kunstrasenplätzen verschwindet und in die Umwelt gelangt, wo es sich dann ja aber anreichert und über Jahrzehnte verbleibt. Und zwar, wenn nicht in nahezu allen Organismen, so doch ziemlich sicher in nennenswertem, vielleicht sogar erheblichem Umfang, auch in uns Menschen.


    Ich finde es eigentlich verwunderlich, dass mir dieser Umstand vor dieser Studie nie aufgefallen war. Und ich denke, es ist überaus sinnvoll, sich über umweltfreundliche, d.h. biologisch abbaubare Alternativen Gedanken zu machen und in die Richtung ihres Einsatzes umzusteuern.


    Selbstverständlich dürfen Kunstrasenplätze nicht kurzfristig verboten werden, das wäre IMHO tatsächlich unverhältnismäßig.


    Ob Sand als geeignete Alternative bin ich eher skeptisch. Unser erster Kunstrasenplatz wurde mit Sand verfüllt, das war vielleicht zu Beginn noch ganz OK, aber als ich mit meinem Sohn dann drauf kam, war von dem Kunstrasen, der, glaube ich, von vornherein deutlich kürzere Halme aufweist als die moderneren, von diesen Halmen nicht mehr viel übrig und man hat mehr oder weniger auf einer dünnen Sandschicht

    über dem bisschen Rest an Kunststoffhalmen und dem darunter liegenden Beton gespielt. Das war knochenhart und ausgesprochen schürfwundenintensiv. Bei natürlichen Alternativen wäre zu beachten, ob sie umweltverträglich und nachhaltig in der benötigten Menge "erzeugt" werden können -- Stichworte Soja oder Palmöl. Aber angehen sollten wir alle das Problem durchaus.


    Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, in welchem Maß Kunststoffe Grundlage für sämtliche Sportartikel sind. Ist da inzwischen nicht fast alles aus Kunststoff?

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

    Einmal editiert, zuletzt von tobn ()