Was waren die Gründe für das WM-Aus,... was meint Ihr?

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  • Brechstange : ich glaube nicht, dass Suarez und Cavani bei Uruguay genauso behandelt werden, wie die anderen. Die werden auch ihre Privilegien haben - und trotzdem steht da eine Mannschaft auf dem Feld => ist zumindest mein Eindruck von außen (oder Modric bei Kroatien)

    Ja - wo habe ich etwas anderes geschrieben? Der Unterschied ist doch nur, dass Suarez und Cavani auch ihre Leistung für das Team bringnen, während die Weltmeister sich halt als Weltmeister gefühlt und Privilegien eingefordert haben, ohne eine weltmeisterliche Leistung zu bringen. Das Mexiko-Spiel war doch voll von Situationen, in denen man das sehen konnte.

    Sorry, aber das hat doch mit "deutscher DNA" nichts zu tun. Fußball ist ein Mannschaftssport, klar. Aber zugleich lebt er vor den Einzelkönnern, das ist doch banal.


    Miro Klose hat das gerade erst vor der WM in einem Interview offenherzig erzählt, dass es einer der Vorteile des Campo Bahia war, dass man sich dort wunderbar aus dem Weg gehen konnte. Ist das der "Teamgeist", den du meinst? Merkwürdiger "Teamgeist".

    Also, dass über ca. 40-50 Jahre betrachtet Deutschland eine andere Art zu spielen entwickelt hat als z.B. Argentinien oder Brasilien, dass es ein anderes Verständnis davon gibt, wer ein "Star" ist und welche Privilegien so jemand hat, welche Bedeutung das Kolelktiv hat ... dem würdest Du widersprechen? Spielen aus Deiner Sicht alle Nationen gleich Fussball? Haben Kulturunterschiede keinen Einfluss darauf, wie Mannschaften in Teamsportarten geführt werden?



  • Miro Klose hat das gerade erst vor der WM in einem Interview offenherzig erzählt, dass es einer der Vorteile des Campo Bahia war, dass man sich dort wunderbar aus dem Weg gehen konnte. Ist das der "Teamgeist", den du meinst? Merkwürdiger "Teamgeist".

    Ist für Dich dann nur Teamgeist, wenn alle die gleichen Hobbies haben und immer alles gemeinsam machen? Wenn alle miteinander befreundet sind, ist Teamgeist ja kein grosses Kunststück. In so einer grossen Gruppe dürfte klar sein, dass nicht immer jeder mit jedem gut auskommt. Ist halt wie Grossfamilie - toll, alle zusammenzuhaben, toll, wenn alle wieder weg sind. Trotzdem ist man halt im Idealfall füreinander da, wenn es darauf ankommt.

  • @'fussballschule_tirol'

    Die Spieler waren aber nicht außer (konditioneller) Form, sie haben in allen Spielen durchschnittliche Laufleistungen gebracht. Kannst ja mal hier nachgucken ob du da anderer Meinung bist:

    gegen Korea

    gegen Schweden

    gegen Mexiko

    Kannst du mir den Link von der Übersichtsseite posten? Ich würde nämlich gerne die jeweiligen Zonen 1-5 von Südkorea, Schweden etc. interessieren. Laufleistung alleine ist ja nicht alles. Es kommt auch drauf an in welchen Intensitäten du bist. Wenn Südkorea zum Beispiel mehr in Zone 3 war als Deutschland, waren sie mehr im Sprint und Hochintensiv unterwegs.

  • Ich weiß jetzt natürlich nicht, ob das überall so ist, aber der Schwerpunkt im Stützpunkttraining meines Sohnes (12) ist 1:1 in allen Varianten. Die Kinder werden auch in den Vergleichsspielen permanent ermuntert, 1:1 zu gehen. (Das heißt natürlich nicht, daß man nicht einen Pass spielen darf, wenn ein Mitspieler frei vorm Tor steht.) Bei diversen Trainings, die er in NLZs mitgemacht hat, hatten mindestens 50% der Übungen zumindest 1:1-Anteile. Also, kann sein, daß das mal anders gehandhabt wurde, das scheint aber vorbei zu sein.

  • Also, dass über ca. 40-50 Jahre betrachtet Deutschland eine andere Art zu spielen entwickelt hat als z.B. Argentinien oder Brasilien

    Ja, das würde ich definitiv anders sehen. Fußball ist Fußball und verbindet kulturübergreifend. Wenn unser Sohn auf seiner alten Schule auf den Schulhof kam, hatte er immer in nullkommanix die ganzen Flüchtlingskinder um sich herum, weil die nämlich alle Fußball spielen konnten (und wollten). Sprachlich unterhalten ging da nur mäßig, hat aber keine Rolle gespielt, weil die Kids sich kickend perfekt verstanden haben.


    In meinen Augen ist die Vorstellung, dass die Art Fußball zu spielen irgendwie kulturell geprägt wäre oder auch etwa von den "deutschen Tugenden", nicht mehr als ein Mythos. Fußball ist Fußball, überall auf der Welt. Deswegen kann auch eine deutsche Nationalmannschaft durchaus in der Vorrunde ausscheiden. Ist halt zufällig in den letzten Jahrzehnten noch nie vorgekommen. Aber es geht :)

  • Skriwer sehr super Sache danke!


    Grad mal schnell die Sprints zusammen gerechnet...

    Deutschland: 375

    Korea: 406


    Natürlich muss man da noch mehr ins Detail gehen etc.


    Ich werde mich den Statistiken mal näher widmen. Brauch ich eh für meinen anderen Thread den ich grad aufbereite bzgl. Fußballfitness.

  • Gründe sind meiner Meinung recht Einfach.


    Der Trainer hat es wie 2014 mit einer etwas unorthodoxen Personalpolitik versucht. Damals ging es ja gut.

    Ich persönlich konnte nicht verstehen das Spieler wie Stindl (war er verletzt?), Sane (wenn er auch bis dato in der N11 nicht so toll war), Wagner,Petersen nicht berücksichtigt wurden.

    Özil hat, wie Marcel Reif so schön analysiert hat, gegen große Teams so gut wie etwas gerissen. Weder im Verein noch in der N11. Gündogan war ebenso ein totaler Ausfall. Khedira konnte wie Thomas Müller nicht überzeugen. Die 4 genannten gehören für mich nicht mehr in die N11. Gerade Özil hätte nach all der Kritik um seine Person die Chance im letzten Spiel nutzten müssen und es allen Kritikern zeigen. Leider hat er sie alle bestätigt. Gomez wie schon so oft Chancentod. (Wobei nur 2 "echte" Stürmer für ein 8 Wochen Turnier auch recht dünn ist)


    Der Trainer hat es im ganzen Turnierverlauf nicht geschafft die Mannschaft taktisch richtig einzustellen bzw. seine Taktik zu ändern. Hier verweise ich auf das Mexiko Spiel, wo man selbst nach der Halbzeit den gleichen Stiefel gespielt hat wie in der ersten Hälfte.

    Brandt im letzten Spiel nicht von Beginn an zu setzten hat auch keiner Verstanden, genauso wie die Auswechslung Müller für Goretzka.


    Alles in allem hätte man doch komplett auf die Confed Cup Mannschaft setzten sollen, mit geringen Anpassungen.

  • Ja, das würde ich definitiv anders sehen. Fußball ist Fußball und verbindet kulturübergreifend. Wenn unser Sohn auf seiner alten Schule auf den Schulhof kam, hatte er immer in nullkommanix die ganzen Flüchtlingskinder um sich herum, weil die nämlich alle Fußball spielen konnten (und wollten). Sprachlich unterhalten ging da nur mäßig, hat aber keine Rolle gespielt, weil die Kids sich kickend perfekt verstanden haben.


    In meinen Augen ist die Vorstellung, dass die Art Fußball zu spielen irgendwie kulturell geprägt wäre oder auch etwa von den "deutschen Tugenden", nicht mehr als ein Mythos. Fußball ist Fußball, überall auf der Welt. Deswegen kann auch eine deutsche Nationalmannschaft durchaus in der Vorrunde ausscheiden. Ist halt zufällig in den letzten Jahrzehnten noch nie vorgekommen. Aber es geht :)

    Also, ich habe jetzt nicht von kids auf dem Schulhof geschrieben und auch nicht von "Deutschland scheidet nie aus". Wenn aus jedem Land 22 Spieler (Menschen) plus Umfeld, für einige Wochen zusammen sind, wenn alle Medien in diesem Land über das Ereignis berichten - Du sagst, da spielt die Kultur dieser Menschen, wie sie aufgewachsen sind, wie sie in und ausserhalb des Sports sozialisiert sind, keine Rolle dafür, wie sie sich als Gruppe zusammenfinden, welche und wie starke Hierachien sich bilden und wie man miteinander umgeht, und was der Einzelne sich herausnehmen kann? Das ist in etwa so, wie wenn Du sagst, ist doch egal, ob Du in einem amerikanischen, koreanischen, japanischen, französischen oder deutschen Unternehmen arbeitest, ist ja überall das Gleiche, business ist business.

  • Noch immer kocht das Özil-/Gündogan-Thema und die Verantwortlichen reden sich zunehmend um Kopf und Kragen. Für mich ist das erschreckendste dabei die Planlosigkeit des DFB.


    Man hat einerseits die beiden zur WM mitgenommen. Andererseits tut man sich schwer damit, sich vorbehaltlos hinter die beiden zu stellen. Reden und Handeln der Verantwortlichen passen da nicht zusammen.


    Entweder man sagt, diese Foto-Aktion geht nicht. Dann muss man auch die Konsequenzen ziehen und wenigstens eine klare Entschuldigung der beiden Spieler einfordern.


    Oder man sagt, diese Foto-Aktion ist aus Sicht des Verbands zwar falsch, aber ansonsten Privatsache der Spieler, und stellt sich dann auch ohne Wenn und Aber hinter die beiden.


    Man kann diskutieren, welche von beiden Entscheidungen besser wäre (ich für meinen Teil würde ganz klar die zweite Variante besser finden), aber das wäre dann jedenfalls klar.

    "There is only one ball, so you need to have it." (J. Cruyff)

  • Für meinen Geschmack haben sie damit erreicht was sie wollten. Du denkst über eine zugegebenermaßen nervige Sache nach, lenken damit aber vom Wesentlichen ab. Und dies ist nach meiner persönlichen Meinung das Versagen der Verantwortlichen selbst. Löw, Bierhoff, Grindel.So behält man eben seinen Posten, wenn man andere über die Klinge springen lässt.

  • Für meinen Geschmack haben sie damit erreicht was sie wollten. Du denkst über eine zugegebenermaßen nervige Sache nach, lenken damit aber vom Wesentlichen ab. Und dies ist nach meiner persönlichen Meinung das Versagen der Verantwortlichen selbst. Löw, Bierhoff, Grindel.So behält man eben seinen Posten, wenn man andere über die Klinge springen lässt.

    gewagte These. Der kann ich nur wenig abgewinnen.

  • gewagte These. Der kann ich nur wenig abgewinnen.

    Kannst du es etwas ausführlicher erläutern warum du dieser Meinung bist?



    Über die Gründe für das Ausscheiden möchte ich eigentlich gar nicht spekulieren.

    Mich hat allerdings erstaunt, dass Löw bereits 3 oder 4 Tage nach dem Aus bereits die Zusage zum weitermachen gegeben hat.

    Wenn dieser kurze Zeitraum ausreichte um Gründe für das Abschneiden zu finden und auch um sich selbst zu reflektieren, dann sollte man mal nachfragen, warum man nicht bereits im Zuge der Vorbereitung oder während des Turniers Fortschritte sehen konnte.

  • Es ist im PRinzip bezgl. Özil/Gündogan so, das jede Handlung, die mißbilligt wird, konsequenzen haben sollte. Wie die aussieht ist mir total egal. (öffentliche Erklärung etc.).

    Wenn es keine Konsequenz gibt, ist das doch wie bei uns. Es verpufft und jeder macht was er will. Das war m.e. zu sehen.

    Bei uns ist es so, das man auf Spieler angewiesen ist, und deshalb vllt. keine Konsequenzen durchziehen kann.

    Aber ich glaube nicht, das Sane, Petersen oder wer auch immer, bei der WM nicht konnten, weil die Oma Geburtstag hat, oder die beiden lieber ins Freibad wollten, sodaß man nicht auf Konsequenzen hätte pochen können.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Kann ich kaum. Aber im Zweifel für den Angeklagten. Und die These ist schon tief im Reich der Spekulation. Zudem glaube ich nicht, dass eine der drei genannten Personen irgend etwas schädigendes absichtlich getan hat. Wenn dann vielmehr durch Druck den wir nicht sehen. Ich bin sicher es gibt da Verträge und Klauseln, von denen wir nichts wissen.

  • Es ist im PRinzip bezgl. Özil/Gündogan so, das jede Handlung, die mißbilligt wird, konsequenzen haben sollte. Wie die aussieht ist mir total egal. (öffentliche Erklärung etc.).

    Wenn es keine Konsequenz gibt, ist das doch wie bei uns. Es verpufft und jeder macht was er will. Das war m.e. zu sehen.

    Bei uns ist es so, das man auf Spieler angewiesen ist, und deshalb vllt. keine Konsequenzen durchziehen kann.

    Aber ich glaube nicht, das Sane, Petersen oder wer auch immer, bei der WM nicht konnten, weil die Oma Geburtstag hat, oder die beiden lieber ins Freibad wollten, sodaß man nicht auf Konsequenzen hätte pochen können.

    da stehe ich 100% hinter dir.

    Es gab hier keine Konsequenz. Wenn man das vergleicht mit den Konsequenzen, wenn einer mal das Training schwänzt ist in der Disco säuft ist das lächerlich.

  • Kann ich kaum. Aber im Zweifel für den Angeklagten. Und die These ist schon tief im Reich der Spekulation. Zudem glaube ich nicht, dass eine der drei genannten Personen irgend etwas schädigendes absichtlich getan hat. Wenn dann vielmehr durch Druck den wir nicht sehen. Ich bin sicher es gibt da Verträge und Klauseln, von denen wir nichts wissen.

    Sponsoren können sicherlich einen höheren Einfluss auf den Kader haben, als wir es uns vorstellen könnten.

    Ein Timo Werner hat als Werbefigur sicherlich einen höheren Wert als ein Niels Petersen.

    Aber du hast recht, da sitzt schon viel Spekulation dahinter. Der DFB wird sich auch sicherlich nie zu so etwas äußern.


    Es gab hier keine Konsequenz. Wenn man das vergleicht mit den Konsequenzen, wenn einer mal das Training schwänzt ist in der Disco säuft ist das lächerlich.

    Bin da der selben Meinung. Es wird dadurch eine Art der Doppelmoral seitens des Trainerstabs ausgestrahlt (und das obwohl der DFB dies bereits zur genüge selbst macht).

    Während ungewollte Spieler für Nichtigkeiten (Verfehlungen die häufig dem jungen Alter geschuldet sind) aus der Mannschaft fliegen, wird anderen deutlich mehr verziehen.

  • Im DFB Journal steht auf Seite 3: "Wir brauchen mehr Spezialisten auf den einzelnen Positionen; Spieler, die schon in der Ausbildung der Bundesliga-Vereine nicht vielseitig gut eingesetzt werden können, sondern auf einer Position überragend."


    Und dann wird beim Spiel am Dienstag von einem guten Neuanfang gesprochen und Spieler wie Kimmich (im Verein Rechtsverteidiger), Ginter (im Verein Innenverteidiger), Werner (im Verein Stürmer), Gnabry (im Verein Flügelspieler) usw. gelobt.


    Das passt für mich mit obiger Aussage nicht zusammen.


    Noch dazu bin ich kein Freund der Aussage. Heutzutage muss sogar der größte Spezialist in der Fußballregel (Torhüter) ein guter Fußballspieler sein und neben seinen Händen auch mit den Füßen mitspielen können.