Ist Nachwuchsförderung im deutschen Fußball sportlich und finanziell rentabel?

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Man hat mal wieder einen Moukoko gefunden 😉

    Finden scheint das neue Fördern zu sein. :S

    Das sind auch solche Geschichten, die kann ich einfach nicht verstehen. Wir haben so viele tolle Talente und es wird teilweise so viel aus dem Ausland geholt.


    Hoffen wir, dass die neue Reform fruchtet und unsere Kicker sich wieder mehr in den Vordergrund spielen!

  • Finden scheint das neue Fördern zu sein. :S

    Das sind auch solche Geschichten, die kann ich einfach nicht verstehen. Wir haben so viele tolle Talente und es wird teilweise so viel aus dem Ausland geholt.


    Hoffen wir, dass die neue Reform fruchtet und unsere Kicker sich wieder mehr in den Vordergrund spielen!

    Ich bin ja ein totaler Befürworter der Reform. Die Reform hilft Talenten Spielpraxis zu bekommen und Trainern, diese ihnen einfacher zu geben.

    Allerdings habe ich wenig Hoffnung, dass solch Schwachsinnige Aktionen wie oben beschrieben dadurch verhindert werden können.

    Letztendlich sind hier doch die Vereine in der Verantwortung, dass man mehr ausbildet, gerne auch die Talente in die Pflicht nimmt und ihnen erklärt, dass sie nur weil sie im NLZ sind noch nichts erreicht haben und keine Stars sind.

    Der 16 jährige aus Ecuador wird mit der gleichen Wahrscheinlichkeit im Bundesliga-Kader vom BVB landen wie die 16 jährigen, die sich im Moment schon im BVB-NLZ tummeln. Vielleicht sind seine Chancen um 1,5% höher, weil er aufgrund seiner Herkunft etwas mehr Aufmerksamkeit bekommt. Man darf dabei außerdem nicht vergessen, dass dieser Transfer auf den digitalen Kanälen des BVB in ganz Süd- und Mittelamerika klicks ohne Ende produziert und der Junge egal wie weit er es bei Dortmund schafft, dem Unternehmen Borussia Dortmund so oder so mehr Geld einbringen wird als er kostet.

  • Letztendlich sind hier doch die Vereine in der Verantwortung, dass man mehr ausbildet, gerne auch die Talente in die Pflicht nimmt und ihnen erklärt, dass sie nur weil sie im NLZ sind noch nichts erreicht haben und keine Stars sind.

    Meine Erfahrung zeigt hier jedoch, dass oftmals auch die Berater der jungen Spielern ein RIESEN Problem sind.


    Ich habe viele Spieler kennengelernt, auch aus benachbarten NLZs, die von ihren Beratern eingetrichtert bekommen haben, sie seien die geilsten und nur ein halben Schritt vom Profi-Fußball entfernt...

    Da finde ich den Schritt von Pauli löblich, dass man als NLZ nicht mehr mit Beratern von Jugendspielern zusammenarbeiten will.

  • „Der Übergangsbereich hat eine enorm wichtige Bedeutung“ – SV Darmstadt 1898 e.V. (sv98.de)


    Ein Effekt, den die neuen Nachwuchsligen mit sich bringen, wird wohl die Auflösung der U16 Teams und eine Wiedereinführung von 2. Mannschaften nach dem Modell von Darmstadt 98 sein.


    Aus Sicht der Vereine sicher sinnvoll, ich sehe aber schon die Gefahr, dass das ein oder andere U16-Talent verloren geht, wenn die Kader für U16 und U17 langfristig zusammengelegt werden, so wie es heute schon U18 Spieler erwischt, die auf dem Weg von U17 zu U19 den Anschluss verpassen.
    Mir ist schon klar, dass es am Ende immer eine Sache des Geldes ist, aber am Besten wäre es, Jahrgangsmannschaften von U12 bis U19 zu haben und on Top eine U21-U23, in der die ersten Erfahrungen im Männersport gemacht werden.

    Im Idealfall sind die Teams alle nach oben und unten Durchlässig und Spieler können angepasst an die biologische Entwicklung ein bis zwei Jahrgänge höher oder niedriger spielen. Dabei ist ganz entscheidend, dass es keine Tabellen und keine Auf- Abstiege gibt, damit diese Möglichkeit nicht Missbraucht wird.

  • Man hat mal wieder einen Moukoko gefunden 😉

    Finden scheint das neue Fördern zu sein. :S

    Sehe das "Finden" von Talenten aus dem Ausland auch kritisch. Da ich enge Beziehungen zu Ecuador habe muss ich allerdings sagen, dass Geburtsangaben aus dem Land generell als zuverlässig eingestuft werden dürfen. Die Verwaltung funktioniert dort relativ gut, jedenfalls viel besser, als wir es von hier aus von einem Entwicklungsland erwarten. Es ist dort definitiv nicht so, dass da irgendwann jemand aus dem Djungel kommt und nach ein paar Monaten oder Jahren die Geburt seines Kindes anmeldet. Das könnte bestenfalls für Indigene aus der Amazonasregion vorkommen. Diese finden sich aber nicht unter den Fußballern des Landes. Guyaquil ist die größte Stadt des Landes, hat Schulen, Universitäten, Militär, ÖPNV, Krankenhäuser und Verwaltungsbehörden, wo die Geburten registriert werden. Insgesamt war das ein relativ gut funktionierendes Land, welches allerdings in letzter Zeit durch Migrationsströme zum Drogenumschlagsplatz geworden und stark destabilisiert wurde. Leider.

  • Natürlich steckt hinter jeder Verpflichtung auch ein Marketing IDEE dahinter.
    Das ist bei Harry Kane nicht anders als beim NLZ Spieler aus Ekuador zum CL-Finalisten.
    Die Medien müssen gefüttert werden. Wenn der BUB aus Meppen kommen würde, wäre der Paukenschlag nicht so groß.


    Ich denke die Jungen NLZ Spieler aus dem Ausland stehen schon unter enormen Druck, der Berater, die Eltern alle haben entsprechende Erwartung AN IHN UND TRÄUME. AUF der anderen Seite müssen Sie i.d.R. eine neue Sprache und erleben einen Kulturschock und glaubt mir viele packen es nicht und gehen still und heimlich wieder zurück.

    Dank der weltweiten Datenbank und intelligenter KI müssen sich deutsche Talente mit anderen Spielern weltweit messen.
    Umgehrt ist es doch keine Einbahnstrasse Richtung Deutschland, sondern auch deutsche Talente gehen ins Ausland und man hört erst , wenn Sie den Sprung in den Profibereich geschafft haben. Es ist Fluch und Segen zugleich.

    Einmal editiert, zuletzt von Fantomas ()

  • Mir geht bei so was immer durch den Sinn, was das mit den Spielern macht. Mit 16, 1,84m groß, die ersten Barthaare sprießen; da könnte man davon ausgehen, dass sie quasi erwachsen sind. Dem ist aber nicht so und der Halt, den Familie hoffentlich (!) bietet wird immer noch gerne angenommen. Mitten in der größten Umbruchsphase des Lebens aus dem sozialen Umfeld rausgerissen werden, dann noch in ein Land, wo man die Sprache nicht versteht stelle ich mir extrem schwierig vor.

    Ganz losgelöst vom großen Geld und vom Fame liegen auch diese Spieler abends allein auf ihrem Bett und starren u.U. die Wand an.


    Ich kenne keine Zahlen aber ich glaube, dass im gesamten Leistungsbereich (Sport, Musik) der Anteil der Verheizten unglaublich hoch ist.
    "er hat sich halt doch nicht durchgesetzt"... Problem gelöst.


    Kann man das nicht einfach unterbinden? Ist man nicht mit 18 auch noch jung genug?

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Eigentlich ist so ein Transfer verboten, allerdings gibt es Schlupflöcher (Stichwort "Familienumzug"). Im konkreten Fall geht es aber offenbar gar nicht um den tatsächlichen Transfer (der kommt erst mit 18), sondern nur um die Verpflichtung:

    Gemäß den Fifa-Statuten für die Transfers minderjähriger Spieler wird Lerma erst nach dem Erreichen der Volljährigkeit, also in rund zwei Jahren, nach Deutschland kommen und soll dann direkt zu den Profis stoßen.

    Grüße

    Oliver

  • Finde den Ansatz aus Spanien absolut richtig. Nicht umsonst haben sie damit auch großen Erfolg und eine hohe Durchlässigkeit.

    Jeder Fußballer braucht Spielzeit und ein Talent braucht die Zeit um zu entwickeln. Höhen und Tiefengehören dazu. Fahre häufiger bei uns ins regionale NLZ und schaue mir z.B. U19/U17 Bundesliga-Spiele an. Es ist immer das gleiche Bild.


    In der Regel spielen dort die körperlich am weitesten entwickelten Spieler, wobei das nicht unbedingt die perspektivisch besten Spieler sind. Den Vereinen geht es doch am wenigstens um die Person sondern vielmehr um das hier und jetzt und den größtmöglichen Erfolg für den Club. Genau deshalb wird doch auch jedes Jahr aussortiert in großem Stil.

    Du suggeriest hier aber einiges:

    - dass kleine Spieler immer mehr Talent haben, als große.

    Das ist aber genauso Quatsch, wie das andere Extrem.


    Auch suggerierst du, dass in Spaniens NLZ keine Spieler aussortiert werden. Auch das ist schlicht nicht richtig. Wenn du dir Barcelonas Eigengwächse näher anguckst, dann wirst du bemerken, dass das auch viele Spieler erst im Laufe der Jugendzeit hinwechseln, was ja auch bedeutet, dass andere dafür gehen müssen.

    Nur mal am Beispiel Bacelona.

    Klar kann man sagen, das ist Leistungssport und gehört dazu (bestreite ich auch nicht). Muss mich aber dann auch nicht wundern, wenn 95 % nicht im aktiven Bereich ankommen. Der Fokus liegt auf der falschen Stelle.

    Es sind im Profisport deutlich wenigerPlätze vorhanden, als in den Jahrgängen der Jugend. Einfach mathematisch, weil da ca. 15 Jahrgänge zusammengefasst werden.

    Egal, wie gut die Jugendarbeit auch objektiv sein mag, es ist nicht Platz für mehr als 5%.

    Es werden auch nicht alle Abiturienten Professor oder Richter am Bundesverfassungsgericht. Nicht mal annährnd alle, die ihr passendes Studium erfolgreich beenden.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Ich finde das zwar auch sehr diskutabel, mir fehlt dabei aber dann der Blick auf viele andere Sportarten, in denen es viel krasser ist.

    Aber der Fussball wird verteufelt.

    Nicht von dir, di bringst das ja ins Gespräch.


    Wenn du zB als Mädchen im Turnen Ambitionen hast in die nationale Spitze oder gar Weltspite zu kommen, dann musst du spätestens mit 10 Jahren oder so ins Internat. Ich glaube, es war zur zweiten oder dritten Klasse, definitiv nicht erst zur fünften.

    Egal, wo du lebst in Deutschland.

    Das Trainingspensum und die Einbindung in den Schulalltag sind anders nicht machbar.


    Ich hatte mal einen Spieler, dessen kleine Schwester sensationell gut im Turnen war und deutschlandweit zur Spitze gehörte.

    Deren Eltern waren dann froh, dass ihre Tochter dann keine Lust mehr hatte, bevor es zu der Entscheidung kam, dass sie eben so früh ins Internat müsste. Die Eltern waren froh, dass ihnen diese Entscheidung (die sie in beiden Richtungen nicht treffen wollten) so abgenommen wurde.

    Und die wohnten am Rand eines Ballungsraumes, wo der passende Turnverein gar nicht ewig weit weg warvund der Vater Lehrer war. Trainingspensum und Schule kann man da aber nur mit Internat in Einklang bringen auf dem Niveau und/oder bei dem/den Vereinen in regionaler oder lokaler Nähe. Da gab es wohl nicht die Option zuhause wohnhaft bleiben zu können, egal, wie kurz der Weg auch sei.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Hier ein Video zum Thema:


    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Einmal mehr hat sich der Hachinger Weg bezahlt gemacht und dieses Geld geht direkt in die Nachwuchsförderung. Haching macht wirklich sehr sehr viel richtig!


    Aber beide haben es brutal schwer - und Krattenmacher war am Ende nicht mehr unumstritten in Haching.


    Bayern holt Haching-Talente Krattenmacher und Adu für Millionensumme
    Per Ad-hoc-Meldung hat die börsennotierte SpVgg Unterhaching am Donnerstagabend bekanntgegeben, dass sie zwei Talente an den FC Bayern verkauft hat. Eines der…
    www.kicker.de

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)