Hallo Community,
ich trainiere eine A-Jugend auf Landesliga-Ebene.
Die Saison läuft verdammt gut, da wir als neuer Aufsteiger wieder oben mitspielen.
Jedoch prägt uns ein großes Problem. Wir haben einen extrem kleinen Kader von 15 Spielern, von denen der Großteil auch noch studiert, Abitur macht oder sogar schon arbeitet.
Es gibt jedoch einen Spieler, der im Heim wohnt, eine Hauptschule besucht, ist auch nicht hellste, besitzt aber das wohl größte Talent in dem Team. Er ist unser 10er!
Sein großes Problem: Introvertiert, extrem sensibel und unzuverlässig.
Letzte Saison hat er uns mehrmals sitzen lassen, worauf das Trainerteam beschlossen hat, ihn nicht mehr mitzunehmen.
Nach langen Gesprächen in der Saisonvorbereitung kam er zurück! Er hat Angebote anderer größerer Vereine ignoriert, hat sich bei uns sehr geschätzt gefühlt und spielte auch eine große Rolle! Selbst die Bindung zu seinen Eltern wurde wieder intensiver, da sie bei jedem Spiel dabei waren und ihn anfeuerten.
Seit fünf Wochen verfällt er wieder ins alte Muster. Ausschlaggebender Moment war ein Auswärtsspiel, in welchem er ausgewechselt wurde. Er wirkte mehr traurig als bockig. Er zieht sich generell sehr schnell zurück. Hinzukam dass er im linken Mittelfeld gespielt hat, anstatt auf der 10, was ihm überhaupt nicht gefiel bzw gefällt, da er immer auf der 10 spielen möchte! Leichte Kleinfeld-Allüren!
Jedenfalls fehlt er unentschuldigt beim Training bzw. kommt nur noch ganz selten. Wir haben einen Strafenkatalog, jedoch habe ich Bedenken, er könne sich komplett ausklinken, wenn er bestraft wird für sein unentschuldigtes Fehlen.
Den Vogel schoss er jedoch letzten Sonntag ab. Er kam einfach nicht zum Punktspiel und hat uns im Stich gelassen. Seine Entschuldigung war es, dass er nicht bescheid wusste. Er wusste es aber!
Laut Strafenkatalog sind unentschuldigtes Fehlen beim Spiel 20€!
Was mache ich mit dem Jungen nur? Ich würde ihm sagen, dass er nicht mehr kommen brauch, jedoch...
1. ist unser Kader extrem klein! und
2. hat der Junge extrem viel Talent!
Wie würdet ihr dies handhaben? Wie würdet ihr pädagogisch rangehen?