Spielgemeinschaft für (schnellen) Erfolg - D-Jugend Qualifikation für Nachwuchsrunde

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Hallo liebe Trainerkollegen,


    Gerade rief mich der Fußballobmann unseres Vereins an und informierte mich kurz und bündig zur neu eingeführten Aufstiegsregelung für D-Juniorenteams in die Bezirksliga (Nachwuchsrunde). Es geht hierbei um eine Mannschaft aus Nordrhein-Westfalen. Laut Fußballobmann qualifiziert sich ab sofort der Meister der Kreisliga A für die Teilnahme an der D-Jugend Nachwuchsrunde in der darauffolgenden Saison. Bisher mussten die Vereine immer eine Bewerbung abgeben, um in der Nachwuchsstaffel antreten zu können. Immer nur eine Mannschaft aus unserem Kreis hatte das Privileg, in der Bezirksliga antreten zu dürfen.
    Ich für meinen Teil höre zum ersten Mal von dieser neu eingeführten Regelung. Auch im Netz habe ich darüber nichts passendes zum Nachlesen gefunden.


    Weiterhin lud mich unser Fußballobmann für morgen zu einem Treffen ein, bei dem entschieden werden soll, wie bezüglich der Aufstiegsregelung weiter verfahren werden soll. Zudem sind die Verantwortlichen eines Nachbarvereins eingeladen. Gemeinsam soll auch über eine Spielgemeinschaft der beiden D-Jugenden beraten werden, damit "das Ziel" Aufstieg in die Bezirksliga erfolgreich angegangen werden kann. Der Nachbarverein sowie mein Verein haben sich bereits von A bis C-Jugend zu Spielgemeinschaften zusammengeschlossen. D-Jugend bis Bambini laufen in beiden Vereinen noch unabhängig voneinander. Auch für die neue Saison hat mein Verein wieder von D-Jugend bis Bambini zwei Mannschaften gemeldet. Zahlenmäßig sind wir also allem Anschein nach gut aufgestellt. Eine Zusammenlegung beider D-Jugenden wäre also mMn. rein wegen des erhofften Erfolges einzuordnen.


    Ich trainiere zur Zeit eine recht talentierte D1-Jugend und bin seit ca. 4 Jahren Jugendtrainer (E und D-Jugenden), konnte also schon einige Erfahrungen sammeln und finde, dass ich mich bzgl. Kinderfußball aber auch bzgl. Trainingsplanung und Taktik schon sehr gut auskenne. Natürlich kann ich noch einiges dazulernen und habe auch keinen C-Lizenz Leistungsfußballschein, der ja, soweit ich weiß, für eine Trainertätigkeit in der Bezirksliga erforderlich ist. Habe aber definitiv Lust, den Schein zu erwerben.


    Zur Situation:
    Ich persönlich wäre nicht abgeneigt, meine Mannschaft in der Bezirksliga zu sehen und entsprechend zu betreuen. Ich hätte meines Erachtens auch das Zeug dazu, die Kids im Training für die schwierigere Aufgabe vorzubereiten und in den Spielen entsprechend zu begleiten. Allerdings ist es so, dass 6 Kinder aus der Mannschaft nun in die C-Jugend kommen und ein weiteres Kind zu einem höherklassigen Verein mit NLZ wechselt. Einige Leistungsträger aus dieser Saison gehen mir also verloren. Die Mannschaft würde ich dann mit älteren Kindern aus der jetzigen D2 auffüllen, von denen einige sicher auch passabel kicken können. Und/oder ich würde einige Kinder der jetzigen E1 mit ins Team nehmen. Alles in allem reicht das allerdings nicht, um in der Nachwuchsrunde bestehen zu können. Daher würde ich dann lieber mit diesem Team wieder in der Kreisliga A starten.


    Eine Zusammenlegung unserer D-Jugend mit der des Nachbarvereins kommt für mich nicht infrage. Wie schon gesagt wäre das mMn. eine rein erfolgsorientierte Maßnahme bei der die weniger talentierten Kinder auf der Strecke bleiben und auch sonst das ganze Gefüge unnötig durcheinander gewirbelt wird. Generell bin ich kein Freund von Spielgemeinschaften. Es geht für mich dabei immer ein Stück Tradition der betroffenen Vereine verloren :rolleyes: .


    Wie seht ihr das Ganze? Habt ihr Tipps oder Vorschläge, was ich morgen bei dem Treffen unbedingt zur Sprache bringen sollte?


    PS.: Hat jemand von euch schon Erfahrungen/Infos zur oben angesprochenen neuen Aufstiegsregelung für die Nachwuchsrunde gesammelt bzw. kennt ihr Seiten/Artikel, wo man sich darüber näher informieren kann?

  • Ich finde die Idee der beiden Vereine nicht schlecht, die Mannschaften zusammenzuführen und den momentan weiterentwickelten Spielern die Möglichkeit zu geben, sich mit ihresgleichen höherklassig beweisen zu dürfen. Ich sehe auch keine Gründe, warum dadurch schwächere Spieler, die ja auch zusammengefasst werden können und in einer ihrer Leistung entsprechenden Klasse spielen können, auf der Strecke bleiben sollen.
    Entschuldige bitte, aber den Mist von der "Tradition" der Vereine kann ich nicht mehr hören. Das ist für mich kleinkariertes Denken.

  • Ich halte das für eine gute Möglichkeit, da man ja eh zusammenarbeitet, möchte das aber einschränken: Ihr solltet unbedingt Jahrgangsmannschaften installieren, da dies auf lange Sicht erfolgsversprechender ist. Jetzt habt ihr sogar die quantitativen Voraussetzungen, also ist das doch ideal.


    Auf das Kirchturmdenken kannst du getrost verzichten, denn die meksten Vereine träumen nur noch von einer schlagkräftigen Jugend, aber nur wenige erfüllen sich den Traum. und wenn die A-C eh schin zusammenarbeiten...

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Hmmm - es ist ein zweischneidiges Schwert - zum Einen sollte man die Kinder fördern, die besser Fußballspielen können, aber man muss zum anderen darauf aufpassen, dass schwächere Kids nicht zu kurz kommen. Das wäre dann der Fall wenn anstatt 4 Mannschaften (jeder Verein meldet D1 und D2) nach der Zusammenlegung es nur noch 2 Mannschaften gibt.


    Aber auch wenn 3 oder 4 Mannschaften gemeldet werden, ist das ganze doch nicht so einfach. Spielt der Großteil von deinem Verein in der D1 und nur 2-3 Spieler von diesem Jahrgang spielen in einer anderen Mannschaft, deren Spieler sie unter Umständen nicht mal kennen, läuft man Gefahr, die Kinder zu verlieren. Denn der Freund spielt nun in einer anderen Mannschaft und evtl. muss man dann noch länger zum Training fahren, da die D2 beim anderen Verein trainiert etc.

  • Wenn es bei Euch von C- bis A-Jugend schon gut läuft, dann spricht aus meiner Sicht grundsätzlich erst einmal nichts dagegen, das Vorgehen auf die D-Jugend auszudehnen. Allerdings kann ich nicht ganz in das Horn meiner Vorredner stoßen, die ein solches Vorgehen für, übertrieben gesagt, supergroßartig halten. Ich erlebe seit ein paar Jahren, wie ein solches Konstrukt für viele Kinder und Jugendliche zur Beendigung ihrer sportlichen Laufbahn führen kann, soll heißen, dass von zwölf Spielern aus meiner damaligen E-Jugend, die den Schritt in ein solches Konstrukt gemacht haben, zum Ende dieser Saison, das ist für sie die Mitte der C-Jugend, nur noch zwei oder vielleicht drei weiterhin in diesem Verein Fußball spielen werden. Einer der zwölf ist umgezogen und kann daher unberücksichtigt bleiben, aber sämtliche anderen haben entweder mit dem Fußball aufgehört (überwiegend) oder den Verein gewechselt, oder das steht bevor. Das liegt, so sehe ich es zumindest, maßgeblich daran, dass man sich nicht genügend Gedanken darüber gemacht hat, wie eigentlich das gesamte Vorgehen im Jugendbereich aussehen soll -- was man weiß ist, dass es pro Jahrgang jeweils eine Perspektiv- oder Leistungsmannschaft geben soll, die recht hoch spielen soll, damit die talentierten Spieler des Ortes die ansässigen Vereine nicht verlassen müssen. Das Problem ist nur, dass man dann noch nie wirklich weiter gedacht hat, und so die Leistungsmannschaften zwar noch, je nach Trainer, mal mehr, mal weniger gut funktionieren, das mit den übrigen "Mannschaften" aber ziemlich Glückssache ist. Für die Leistungsteams finden sich halt noch recht leicht Trainer, während das für die anderen Mannschaften deutlich schwieriger ist. Dementsprechend läuft es da oft auch nicht so gut, wodurch die Spieler die Lust verlieren, die sportlichen Erfolge sind zusätzlich seltener, die vermeintliche Unzuverlässigkeit nimmt zu, naja, und dann hat man schnell ein massives Drop-Out-Problem, wodurch dann wiederum Jahr um Jahr aufs neue Gruppen von Spielern der Nichtleistungsmannschaften in Adhoc-Manier zusammen gewürfelt werden, während die Leistungsmannschaften, solange niemand unzufrieden ist, überwiegend zusammen bleiben. Das mildert das Problem im Unterbau aber natürlich nicht ab, sondern verstärkt es eher. So wird Unzufriedenheit geschürt, eine Gruppe fühlt sich (nicht ganz zu Unrecht, meiner Meinung nach) benachteiligt, die andere blickt auf sie herab, und es entsteht ein Klima der Missgunst und des Gegeneinander.


    Man kann es also machen, keine Frage, ich finde das Grundansinnen sogar gut. Man muss aber aufpassen, dass man es richtig macht, oder zumindest gut genug. Leider wird zu oft der Fokus auf die Höherklassigkeit gelegt und dabei dann der Rest mehr oder weniger vergessen, in der irrigen Annahme, es werde schon alles einfach so weiter laufen, bisher hat ja auch alles irgendwie geklappt. Das ist sehr gefährlich, man kann sich dabei den eigenen Verein so richtig schön kaputt machen. Einige Vereine, wie z.B. derjenige von fak, kriegen das hin, viele aber auch nicht. Da gibt es dann ein Strohfeuer von tollen Ergebnissen und großem Zulauf, denn tolle Platzierungen ziehen ja auch an. Aber wenn man keine Strukturen und (gelebte) Konzepte etabliert hat, die für Nachhaltigkeit sorgen, dann verliert man in den Kinder- und jungen Jugendaltersklassen so viele Spieler, dass man, wenn man aufs Großfeld kommt, auf erhebliche Zugänge von außen angewiesen ist, um eine konkurrenzfähige Mannschaft bilden zu können.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • tobn, genau so ist es!


    Wird die JSG aus Leistungsgründen gegründet, oder nach "erfolgreichem " Betrieb in älteren Jahrgängen, wo man leichter Trainer findet oder auch nur eine Mannschaft am Start hat, auf die jüngeren Jahrgänge ausgedehnt, dann beginnt das Drama.


    Die Zahl der Mannschaften nimmt schlagartig zu, die Trainer müssen sich einigen, wer die erste, zweite oder dritte macht, die Mannschaftsaufteilung ist nicht geregelt, die Kriterien für einen Trainer sind nicht klar. Es wird dann komplizierter. Der tolle Ruf ist schnell dahin, die Beteiligten sind dem Ansturm schwer gewachsen.


    Dieses müsst Ihr lösen, sonst wirds gefährlich für die Nachhaltigkeit.

  • Genau, Manndecker, ich behaupte, dass da bei uns (noch sage ich uns, mal sehen, wie lange da die erste Person plural noch zutrifft) eben bei der Gründung der Kooperation nicht weit genug gedacht wurde. Leider, und das ist der Grund für meine Zweifel am "uns", scheint man keine Möglichkeit zu sehen, an den Zuständen etwas zu ändern, und wird wohl weiterhin versuchen, sich nur mit Symptomen zu befassen als die Ursache anzugehen. Und da die Symptome so vielfältig sind, kommen auch immer nur die dringendsten dran, und dann leider halt unter entsprechenden Verlusten.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • tobn und Manndecker:


    Natürlich sollte man sich, bevor man sich zusammenschliesst, ausreichend Gedanken machen, um auch etwas Nachhaltiges auf die Beine zu stellen. Das ist aber etwas, was man auch im eigenen Verein machen muss und wo viele schon scheitern.
    Bei uns ist es so, dass sich hier schon in der D - Jugend die besten Spieler in den entsprechenden Vereinen zusammenfinden bzw. von den entsprechenden Vereinen, um höherklassig spielen zu können, abgeworben werden. In den kleineren Vereinen bleibt der Rest zurück. Es ändert sich auch nichts. Es sind in der Regel immer die selben Vereine, die Kinder aufnehmen bzw. die welche abgeben. Zurück bleiben nur die guten Spieler, wo die Eltern nicht fahren wollen/können oder der Vater schon sehr lange im Verein ist und aus "Tradition" auch das Kind dort belassen will.
    Teilweise werden schon recht weite Fahrstrecken in Kauf genommen, obwohl man es viel einfacher haben könnte, wenn Vereine das "Traditionsdenken" einmal vergessen würden und mit anderen Vereinen im Umkreis in der Nachwuchsarbeit zusammenarbeiten würden.
    Ich halte übrigens auch nichts davon, gute Spieler, die woanders besser gefördert werden können nur im Verein halten zu wollen, damit die teilweise unzuverlässigen Kinder gehalten werden können oder die etwas schwächeren auch einmal gewinnen.

  • Karl, ich stimme dir zu und kann deine Beobachtungen teilen. DIe Gründung der Kooperation bei uns liegt vor meiner Zeit, daher kann ich darüber ein Stück weit nur spekulieren -- es würde mich aber auch nicht wundern, wenn man zu den damaligen Gedanken auch unterschiedliche Aussagen hört, je nachdem, welchen der damals Beteiligten man fragt. Eine weitere Rolle dürfte spielen, wonach man fragt...


    Ich war, wie gesagt, nicht selbst dabei. Es hat sicherlich ein paar Leute gestört, dass gerade die guten Spieler so ungefähr zur C-Jugend die beiden Vereine verlassen, und außerdem hatte man zwei Jahrgänge, die bei dem einen respektive dem anderen personell sehr schwach besetzt waren. Man hatte wohl auch über ein paar Jahre hinweg Schwierigkeiten damit, jeweils eine eigene A-Jugend melden zu können. Naja, und so beschloss man, sich zusammen zu tun. Seitdem läuft die D-Jugend unter der Fahne von Verein A, C und B dann bei Verein B, A-Jugend wieder bei Verein A. Viel mehr wurde aber offenbar nicht geregelt, die Jugendleitungen befinden sich zwar immer wieder im Austausch, aber so richtig planvoll ist da nichts. Man setzt sich halt jedes Jahr zwischen April und Juni zusammen und bespricht die kommende Saison. Zwischen 1.7. und Mitte März wird dann aber mehr oder weniger 'nur' verwaltet, da herrscht das Tagesgeschäft vor, und halt die unzähligen verschiedenen Themen, die so aufkommen. Wobei ich behaupte, dass es davon viel weniger unangenehme gäbe, wenn man die ganze Aufgabe planvoller anginge. Das ist sicher keine leichte Aufgabe und auch nicht von heute auf morgen gemacht, aber das aktuelle Vorgehen führt meiner Meinung nach dazu, dass deutlich zu viele Späne beim Hobeln fallen...


    Wie gesagt, ich finde den potenziellen Gedanken hinter der Kooperation mehrere Vereine, also die Verbreiterung der Basis und die Schaffung der Möglichkeit dafür, dass die Kinder und Jugendliche eher in Mannschaften trainieren und Spielklassen spielen können, die ihren Fähigkeiten entsprechen, gar nicht schlecht, ja, ich bin sogar dafür, dass man das so macht. Aber man darf es halt nicht versauen. Und dazu gehört eben, dass man nicht nur auf die "Leistungsspieler" schaut. Aber das wird typischerweise halt gemacht. Gehe doch mal auf irgendeine Versammlung von Trainern und/oder anderen Vereinsverantwortlichen, worüber wird da geredet? Doch nicht etwa über die B3 oder D4. Nein, da geht es um die D-Junioren-Gruppenligamannschaft oder die C-Jugend, die gerade die Quali für die Landesliga geschafft hat. Sollen sie sich auch ruhig darüber unterhalten, kein Problem. Aber die meisten Vereine bedienen halt großteils das ganz normale Durchschnittspublikum, und wenn sie sich unüberlegt auf die besonders starken Spieler konzentrieren, dann untergraben sie damit möglicherweise, wenn sie nicht aufpassen, ihr Fundament, ihre Basis. Und blöderweise gibt es in jedem Kreis genügend Vereine, die gerne nach höheren Weihen streben möchten, mit denen befinden sie sich also in jedem Fall um die ganz guten Spieler in einer ziemlich harten Konkurrenz. Es ist also riskant, sich darauf zu verlassen, die Leistungsspieler halten bzw. bei sich konzentrieren zu können. Denn diese lassen sich auch leicht von den Versprechungen anderer Vereine verführen.


    Mir schwebt eher das Gegenmodell vor: Sorge stets dafür, dass sich die Kinder und Jugendliche bei dir im Verein wohl fühlen, dann werden sie dir und ihm auch am ehesten treu bleiben. Und so sollte man auch die Drop-Out-Quote niedrig halten können und dafür sorgen, dass man die größte Chance darauf hat, bis in die A-Jugend hinauf genügend Spieler zu haben. Es kann dann durchaus sein, dass es zweckdienlich ist, sich mit anderen Vereinen zusammen zu tun, entweder, um für die besten Spieler eine JFV zu gründen oder auch mittels JSGs adäquate Möglichkeiten für die übrigen Spieler zu schaffen. Aber das muss halt planvoll stattfinden, es wird nämlich alles komplizierter, weil von jedem Verein Köche an dem Brei mit kochen. Und der Grad der Verkomplizierung steigt nicht etwa linear mit der Zahl der Köche an, sondern eher so fakultätsmäßig.. Dessen sollte man sich bewusst sein.


    Nachtrag: Ich bin mir sicher, dass ich gemeinsam mit einigen aus diesem Forum eine ganz supertolle Zusammenarbeit hin bekäme. Ich weiß aber auch, dass jede Menge Leute in Amt und Würden sind, mit denen ein solches Projekt zum Scheitern verurteilt ist.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • tobn:


    passt :thumbup:


    Im eigenen Verein bestmögliche Voraussetzungen schaffen. Wichtig sind alle Mannschaften und Spieler im Verein und werden von diesem auch entsprechend gefördert. In diesem Sinne sollte man immer für Neues offen sein und Zusammenarbeit mit anderen Vereinen nicht aus Eitelkeiten oder persönlichen Befindlichkeiten ausschließen wollen.

  • 1. Ein JSG wird ausschließlich deswegen gegründet, weil man Spielermangel hat und zwar nicht Spielermangel weil Talente fehlen, sondern weil es allgemein Zahlenmäßig sonst nicht klappt.


    Wäre ich also "Entscheider"...würde in diesem Fall der Antrag auf Gründung einer Spielgemeinschaft abgelehnt.


    2. Mit jetzigen Spielern der D 2 und E 1 aufzufüllen halte ich für suboptimal. Mein Wissen ist das, dass in der Bezirksliga kaum Spieler im ersten Jahr sind. Sehr sehr oft trifft man auf Teams mit Spielern des zweiten Jahrgangs PLUS der Tatsache, dass es meistens sehr große und kräftige + schnelle Spieler sind. Deine E1 Spieler sind deren kleine Brüder. Diese Spieler lernen dort meist die Bank zu drücken...was ein NoGo wäre.


    3. Hätte man nun nach der neuen Nachricht die gehenden Talente nochmals ansprechen müssen, um sie zum Bleiben zu bewegen, denn ...dort wo sie hingehen, wird man -meines Wissens nach- auch nicht höher spielen als Bezirksliga im D Jugendbereich...ich wüßte nicht, dass es darüber noch eine andere LIga gibt. Genau das ist das Argument plus die Tatsache, dass sie in ihrem gewohnten Umfeld bleiben könnten.


    4. Könnte man dazu darüber nachdenken, einen gewissen Prozentteil an auswärtigen Spielern zuzulassen, um mitspielen zu können. Das finde ich nicht toll, soweit dieses der Maßnahme gilt, den Verein mit breiter Brust zu präsentieren, sondern....um reinweg...gewissen Talenten/den Interessierten (von denen vermutlich und mit größter Wahrscheinlichkeit in zehn Jahren niemand mehr aus fußballerischer Sicht auch nur im Ansatz sprechen wird!!!!!!!!!) eine Plattform zu bieten, wo sie sich mit anderen Talenten messen können.


    5. Ist mir deine Ausserung zu deiner Person suspekt "Ich hätte meines Erachtens auch das Zeug dazu"...lass das die anderen Trainer beurteilen...obwohl ich ein wenig Ehrgeiz auch ok finde! 8)


    6. Einen Trainerschein benötigt man in der Bezirksliga NICHT...nichtmal den Breitensportschein C...so weit ich das weiss.


    7. Solltet ihr mit einer nicht "schlagkräftigen" Truppe antreten müssen, würde ich darauf verzichten. Frage wäre dann, ob man das darf! Ich habe bereits darauf einmal verzichtet und Verein und Eltern davon überzeugt, dass es besser ist, weil wir nämlich nicht soviele Söldner aus fremden Vereinen haben wollten....und nur Jungspieler hatten, die sehr talentiert waren, aber nicht die Größe und das Gewicht mitbrachten.


    Entsprechend hätte man -meiner Ansicht nach- fußballerisch Dinge focieren müssen, die meiner Philosophie nach noch nichts in der D Jugend zu suchen hätten (mannschaftstaktisches...um die körperlichen Defizite zu kompensieren). Hierüber kann man geteilter Meinung sein, denn man kann schließlich auch an seinen Aufgaben als Spieler wachsen. Diejenigen die dann für uns dort auf Antrag antraten...bekamen 1 Jahr lang auf den Sack! Ich war froh...genauso wie die Eltern...das wir nicht antraten. Den Spielern war es egal...jedenfalls sprach da niemand drüber :!:


    Entsprechend wäre VERZICHT auch eine Option...und zwar eine verantwortliche.


    8. Könnte ein Jugendförderverein gem. Dfb-Richtlinien eine Möglichkeit sein. Hierzu müsste sich aber -soweit ich verstanden habe- ein neuer Verein bilden, der so die Talente bedient. Daran sind einige Punkte geknüpft, die man vermutlich in dieser Kürze der Zeit nicht erfüllen kann. Deshalb sei diese Möglichkeit nur der Vollständigkeit benannt. Sie ist für mich derzeit entsprechend abwägig.


    Gruß Andre

  • Einen Trainerschein benötigt man in der Bezirksliga NICHT...nichtmal den Breitensportschein C...so weit ich das weiss.


    Doch. In Westfalen braucht man in der D Jugend C-Leistung, in A-C Jugend BZL immerhin noch C-Breitensport. Aber das ist nicht das Thema

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Zitat Andre:

    4. Könnte man dazu darüber nachdenken, einen gewissen Prozentteil an auswärtigen Spielern zuzulassen, um mitspielen zu können. Das finde ich nicht toll, soweit dieses der Maßnahme gilt, den Verein mit breiter Brust zu präsentieren, sondern....um reinweg...gewissen Talenten/den Interessierten (von denen vermutlich und mit größter Wahrscheinlichkeit in zehn Jahren niemand mehr aus fußballerischer Sicht auch nur im Ansatz sprechen wird!!!!!!!!!) eine Plattform zu bieten, wo sie sich mit anderen Talenten messen können.

    Sollte der Zusammenschluss in erster Linie dazu dienen, den Verein mit breiter Brust zu präsentieren, würde ich dir hier zustimmen. ist der Grund jedoch, den Talenten eine Plattform zu geben, auf der sie sich mit anderen Talenten messen können und die Präsentation lediglich ein Nebeneffekt, den man verständlicherweise gern mitnimmt, widerspreche ich dir hier.
    Niemand kann in diesem Alter sagen, wer es von den talentierten Spielern einmal ganz nach oben schaffen wird. Jeder hat es meiner Meinung nach verdient, entsprechend seines Leistungsstandes und Leistungsvermögens gefördert zu werden, wenn er es denn selbst möchte.
    Außerdem sollten wir einmal davon abgehen, nur die Spieler als Talente zu sehen, die es nach ganz oben geschafft haben. Auch ein Spieler, der es später einmal z.B. in die 4. Liga schafft ist ein Talent und kein Durchschnittskicker. Auch für diese Ligen werden Spieler gebraucht. Das der eine Spieler später einmal in der 1. BL und der andere vielleicht nur 4. Liga spielt, muss nicht am mangelnden Talent des einen liegen. Da können viele Dinge eine Rolle gespielt haben. Vielleicht ist auch das Talent des einen Spielers nicht ausreichend gefördert worden, weil irgendwann Erwachsene eine falsche einschätzung getroffen haben.
    Ich finde es vernünftig und wünschenswert, wenn auch kleine Vereine zum Wohl des Nachwuchses zusammenarbeiten und dadurch Möglichkeiten erschließen, Kinder dort spielen zu lassen, wo sie bis zu einem gewissen Level gefördert werden können, ohne ihre Heimatvereine zeitig verlassen und lange Fahrwege auf sich nehmen zu müssen und auch Spieler in den Genuss einer entsprechenden Förderung kommen können, wo die Fahrten sonst nicht möglich wären.
    Wenn man das als kleiner Verein hin bekommt, darf auch gern nebenbei etwas Glanz auf den Verein im allgemeinen mit abfallen... =)

  • Wobei der Spagat zwischen Breitensport und Leistungsorientierung wohl, bzw. nach meinen Erfahrungen in der Regel scheitert. Allen Perspektiven und Ansprüchen gerecht zu werden scheitert in der Regel an den Ressourcen. Ein Teil des Klientel wird nicht wirklich nach den gesetzten Ansprüchen bedient.
    Am Ende verlassen große Teile der Kinder und Jugendlichen den Verein.

  • Ja, AKjfv, das ist ja auch die Richtung, in die meine Argumentation geht. Die meisten Vereine und Verantwortliche sind damit überfordert, so dass das Vorhaben dann unweigerlich irgendwann vor die Wand fährt. Was nicht heißt, dass es nicht zu schaffen wäre. Aber man muss sich halt dessen bewusst sein, dass es nicht einfach und richtig viel Arbeit ist, und zwar nicht nur am Anfang, sondern permanent, denn ein solch zwangsläufig recht großer und heterogener Laden ist sicher schwerer zusammen zu halten als ein kleiner Dorfverein. Da braucht man deutlich mehr Kommunikation und muss mehr gemeinsame Aktionen starten, um die gemeinsame Identität aufrecht zu erhalten. Und man muss ständig darauf aufpassen, dass sich da nicht Teile verselbstständigen und anfangen, ein Eigenleben zu führen.


    Und ich behaupte, dass sich darüber die wenigsten Verantwortlichen Gedanken machen, wenn sie jeweils ihre sechs besten F-Junioren sowie die des Nachbarvereins sehen und dann anfangen, davon zu träumen, wie sie mit diesen Spielern den Bezirk aufmischen können...

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)