@DaddinZockn
Mit der Variation der Spielfelds (je nach Trainingsschwerpunkt) kannst du das Spiel in die Tiefe oder Breite fördern.
Hier mal ein paar Beispiele:
1. Abschlußspiel mit Trainingsschwerpunkt: schnelles Umschalten nach Ballgewinn durch Vertikalpässe
Úm nach Balleroberung sofort Raumgewinn zu erzielen, sollen Querpässe vermieden werden. Dazu wird das Spielfeld mit Hütchen eng und tief markiert.
2. Spielaufbau über die AußenbahnenUm nach Balleroberung das Spiel über die Außenbahnen aufzubauen, sollte das Spielfeld breit, aber nicht tief gemacht werden.
3. Spielfeld mit 1 Tor und 2 kleinen Kontertoren"Mit dieser Spielfeldvariation lassen sich einige Schwerpunkte im Abschlußspiel fördern. z.B. Abwehr ./. Angriff, wobei die Abwehr auf die Kontertore spielt.
4. Spielfeld in 3 Sektoren aufteilenUm die unterschiedlichen Aufgaben der Balleroberung, des Spielaufbaus und der Angriffseinleitung ballorientiert zu unterstützen, kann man das Spielfeld in 3 Sektoren einteilen. Nicht erlaubt sind dabei Gepöhle über 2 Sektoren.
5. Spielfeldmitte markierenUm die Kreativität von überraschenden Angriffen bei "hochstehenden Gegnern" zu trainieren, kann man die Spielfeldmitte (jeweils ca. 15 m von der Mittefeldlinie) mit Hütchen markieren. Aufgabe der ballführenden Mannschaft ist es nun per schnellem, präszisen Passspiel unter Ausnutzung der Spielfeldbreite einen günstigen Moment herauszuspielen, in der ein Mitspieler den Paß in die Tiefe erlaufen kann. Ihm das nur ein in seiner Nähe befindlicher Abwehrspieler folgen. Bis zum Torabschluß hat der Angreifer nach dem Überqueren der gegnerischen Abwehrlinie insgesamt 10 Sekunen Zeit.
Achtung! Im Breitensport wären die meisten Teams bei dieser Variante überfordert! Sie eigentlich sich deshalb eher für den Leistungsbereich!
Die Spielfeldgröße sollte sich ebenfalls an der Anzahl der Trainingsteilnehmer orientieren. Für Traineranfänger gilt zunächst die Regel: je kleiner die Gruppe, je kleiner das Spielfeld und umgekehrt! Hat man sich ein wenig verschätzt, nimmt man einfach die Hütchen und macht damit das Spielfeld größer oder kleiner. Dazu muß man nicht einmal das Spiel unterbrechen.
Neben der Spielfeldgröße ist jedoch die Trainerunterstützung beim Abschlußspiel von besonderer Bedeutung: Denn wie in einem anderen Thread bereits diskutiert, gibt das Abschlußspiel für den Trainer weiteren Aufschluß. Aber nur dann, wenn er sich auch richtig verhält.
Wer beim Abschlußspiel außer ein gelegentliches Lob für besondere Leistungen ins Spiel hineinruft, der erkennt nicht:
- inwieweit die Übungen von der Mannschaft verstehen und technisch wie taktisch bereits umsetzbar sind
- kann nicht zufällig richtige oder falsche Entscheidungen unterscheiden, weil er es durch Kommandos vorweg nimmt
- hemmt die Entwicklung der Spielintelligenz seiner Spieler, weil er ihnen die Möglichkeit der freien Entscheidung der Spieler nimmt
Entwicklung von Spielintelligenz
Zwar wird dies schon in einem anderen Thema diskutiert. Ich möchte es jedoch gerne erweitern, weshalb es gerade auch hierher paßt. Die Entwicklung von Spielintelligenz findet in einer permanenten Interaktion zwischen Spielern sowie Spieler und Trainer statt. Blockiert eine Stelle die Interaktion, kann Spielintelligenz nur stark eingeschränkt stattfinden. Auf den Trainer bezogen heißt das: ist er zu blöd oder von Ehrgeiz zerfressen, um zu verstehen, was für eine Alters- und Leistungsgruppe er vor sich hat, so wird er im schlimmsten Fall für die Zeit (vor seinem Rauswurf) auf die ihm anvertrauten Spieler Druck ausüben, die meist zur Abstimmung mit den Füßen (Vereinswechsel) und/oder Dropout führt.
Das Abschlußspiel ist die Generalprobe fürs nächste Spiel. Gerade, weil sich jedes Spiel anders entwickelt, sollte der Trainer nicht ins Spiel hineinrufen. Seine Anmerkungen könnten beim nachfolgenden Wettstreit in ähnlicher Situation schon wieder ad adsurdum geführt werden, weil hier andere Lösungen bessere Antworten auf die Aufgaben gewesen wären. Lösungen selbständig zu erarbeiten ist zwar ein langer Weg, aber der Trainer sollte sich disziplinieren, wann er der Kümmerer, der Lehrer, der Coach und der Partner ist. Denn so, wie auch seine Trainingsmitglieder einen langen Weg gehen, wird auch der Weg des Trainers immer länger mit der Entwicklung seiner spezifischen Fähigkeiten.