Ich möchte vorrausschicken, dass ich die Einträge hier nicht
kontinuierlich mitverfolgen kann. Das Thema ist sehr komplex und so gibt es
natürlich auch sehr viele verschiedene Sichtweisen. Ich kann nicht zu den
vielen einzelnen Punkten Stellung nehmen. Ich möchte aber versuchen, darzustellen,
was ich mir beim Entwickeln der Regeln gedacht habe.
Um überhaupt eine Chance auf flächendeckende Umsetzung der „Spielform
FairPlayLiga“ zu haben, war Voraussetzung, dass weder die Spielregeln noch die
Spielorganisation betroffen sein dürfen.
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Die Spielregeln nicht, weil das grundsätzliche Regelwerk
weltweit einheitlich ist.
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Die Spielorganisation nicht, weil sie im föderalen
System auf Kreisebene vom Fußballkreis bestimmt wird.
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Ein weiterer wichtiger Punkt war, dass die
Organisation des Spielfeldaufbaues einfach sein musste. Hier kam meinen
Gedanken die Kleinspielfeldreform sehr entgegen.
Ursächlich bei der Entwicklung der Regeln war, dass der DFB
mit seiner Qualifizierungsoffensive versuchte (Kinderfußball - Fußball von
morgen) einen bundesweiten Standard für den Kinderfußball zu einzuführen. „Theoretisch“
müsste solch einen Standard jeder Kindertrainer leben. Das passiert praktisch
natürlich nicht.
Den Weg den ich sah, war, in „egal welchem“ Spielbetrieb, mit
polarisierenden Störimpulsen an den Emotionen der Erwachsenen zu „rütteln“.
- Der größte
Störparameter ist das „Gewinndenken von Erwachsenen“. Gewinnen zu wollen ist
völlig normal, darf aber bei Erwachsenen im Kinderfußball keine Rolle spielen.
- Mangelnde Kommunikation unter „gegnerischen
Trainern“ ist fast genauso schlimm. Oft würde eine freundliche Begrüßung und
ein kleiner fachlicher Austausch genügen, um den anderen Trainer kennen zu
lernen. (Coachingzone)
- Ein weiterer Störparameter ist die Nähe der
Eltern zu Ihren Kindern. Die Eltern wollen das Beste für ihre Kinder und wollen
sie natürlich am liebsten gewinnen sehen. Wenn das, warum auch immer nicht
klappt, spielen oftmals die Emotionen verrückt und der Verstand bleibt auf der
Strecke. (Fanzone)
- Wenn alle Störparameter gegeben sind und der
Schiri dann auch noch „Mist pfeift“ ist das Übel vorprogrammiert. (Die Kinder
entscheiden selbst)
Zu 1. ist mir keine einfache Maßnahme eingefallen!
Mit 2.-4. besteht in meinen Überlegungen die Chance für 1. zu
sensibilisieren und ein Umdenken (anderes Denken) auf den Weg zu bringen. Die
drei Regeln können es sogar schaffen, einen dauerhaften „Benimmstandard/Sozialstandard
auf dem Kinderfußballplatz“ zu erzeugen. Mit der „bundesweiten Umsetzung“ der
Spielform FPL, könnte es dann sogar gelingen, den Standard in die Köpfe aller
Beteiligten am Kinderfußball zu bekommen.
Ich vermute, dass meine Antwort hier für manche zu allgemein
gefasst ist, weil sie auf einzelne Probleme nicht eingeht. Die einzelnen
Probleme werden uns so schnell auch nicht verlassen. Da Kindertrainer meist
nicht ausgebildet sind und ehrenamtlich arbeiten, müssen wir mit unvollkommenen
Lösungen leben.