Muss jedes Kind immer spielen ?

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  • Eine Frage sie ich mir hier stelle ist woher wisst ihr wie "stark" eure Gegner sind?
    Bei uns wird in der F ohne Tabellen und öffentliche Ergebnisse gespielt. Und ich habe ehrlich besseres zu tun als mir Spiele anderer Mannschaften anzusehen. Natürlich weiß ich gegen ende der Runde von den anderen Mannschaften gegen wen Sie zuletzt (und wie) gespielt haben. Diese Informationen liegen mir aber zu Beginn der Runde nicht vor.


    Bei uns gibt es keine offiziellen Tabellen (es gibt aber leider schon inoffzielle Tabellen, also Kanäle über die man erfährt, wo man theoretisch stehen würde...). Aber dein letzter Punkt trifft es ja auch ganz gut. Im ersten Spiel trifft man dann auf eine Wundertüte und da muss man dann einfach andere Kriterien für den Kader nehmen. Einfach zufällig, nach Traiingsbeteiligung oder was auch immer.

    "Some people think football is a matter of life and death. I don't like that attitude. I can assure them it is much more serious than that." - Bill Shankly

  • wie haben die ersten drei Jahre komplett ohne Positionen gespielt.
    Nun spielen wir mit 3 vorne 3 hinten. Im Tor wird komplett rotiert (pro Halbzeit und pro Spiel)


    Trotzdem können wir mit einer Aufstellung bei der jeder nach seinen aktuellen Qualitäten aufgestellt ist, jedes Team im Umkreis von 50km schlagen.
    Rotationsmaschine angestellt und wir haben Mühe gegen die Teams der 2 Staffel unserer Stadt.

    Ich glaube das man, obwohl beides in die gleiche Richtung abzielt, ohne Positionen und Rotation nicht in den selben Topf geben sollte. Alles hat seine Zeit und gerade das Positions-unabhängige Spiel führt auch dazu das die Kinder vorrangig Ihre stärken fördern. Ein starker Stürmer wird hier oft weniger Balleroberungen führen als z.B. ein Kind welches hier seine eigenen Stärken erkannt hat.


    Die Rotation hingegen zielt dann genau darauf ab das jeder entsprechende Erfahrungen in allen Mannschaftsteilen sammeln kann. Und genau hier scheinen deine Spieler eben enorm unterschiedliche Erfahrungsschätze zu besitzen. Wenn du einmal "alles schlagen kannst" und nur aufgrund von Positionswechsel einen enormen "Leistungsverlust" erkennst. Natürlich ist eine absolut homogene Spielstärke utopisch aber eine "gute" Mannschaft sollte durch Positionswechsel nicht zu einer "schlechten" werden.


    Gruß
    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Bei uns gibt es keine offiziellen Tabellen (es gibt aber leider schon inoffzielle Tabellen, also Kanäle über die man erfährt, wo man theoretisch stehen würde...). Aber dein letzter Punkt trifft es ja auch ganz gut. Im ersten Spiel trifft man dann auf eine Wundertüte und da muss man dann einfach andere Kriterien für den Kader nehmen. Einfach zufällig, nach Traiingsbeteiligung oder was auch immer.

    Also machst du einen Unterschied zwischen der Aufstellung im ersten Spiel (z.B. Trainingsbeteiligung) und dem X-ten (Leistungsstärke)?


    Genau das ist es was ich nicht möchte und weshalb ich dann eben auch hohe Niederlagen in Kauf nehme(n muss):
    Spiel 1 - Alle fahren mit wenn Sie im Training waren. Natürlich auch der "Paul" da er ja immer da war. Und selbstverständlich sind hohen Niederlagen hier auch normal.
    Spiel X - Paul bleibt heute daheim da wir sonst hoch verlieren. Aber du darfst dann in drei Wochen mit wenn wieder schwächere Gegner kommen.


    In meinen Augen spricht generell nichts gegen Kader-Rotation. aber dann halt im Vorfeld festgelegt wer wann dabei ist, unabhängig vom Gegner. Dann Spiel ich eben immer mit möglichst gleichstarken Teams egal gegen wen.


    Gruß
    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Trotzdem können wir mit einer Aufstellung bei der jeder nach seinen aktuellen Qualitäten aufgestellt ist, jedes Team im Umkreis von 50km schlagen.
    Rotationsmaschine angestellt und wir haben Mühe gegen die Teams der 2 Staffel unserer Stadt.

    Dann stimmt da etwas anderes nicht. Haben die Spieler dann vielleicht ein Blockade, wenn sie nicht auf ihrer Stamm- oder Lieblingsposition spielen? Also so in die Richtung wie @Spieler-papa oben geschrieben hat: Ist ja klar, dass ich (Kind) heute nicht gut spiele, weil ich nicht auf meiner besten Position spiele? Und als Mannschaft verlieren wir heute auch.


    Nur, und das verstehe ich nicht, was ist so schlimm daran, wenn man wegen der Rotation Spiele verliert? Vor allem im G-, F- und E-Bereich Das stört ja einige hier anscheinend sehr. Wir haben Spiele mit 4:16 o.ä. verloren und die Kids haben sich nach dem Spiel wie ein Schnitzel gefreut, weil ein Kind, das sonst nur Abwehr spielt, ein Tor geschossen hat. Weil sie wissen das mich das mehr freut und ich auf solche Sachen mehr wert lege als auf das Ergebnis.


    Mein Spruch (weil wir in Bayern sind): Bei Lahm und Lewandowski steht nicht auf der Autogrammkarte, welche Titel sie als G-, F- oder E-Jugendlicher gewonnen haben.


    sb

  • Also machst du einen Unterschied zwischen der Aufstellung im ersten Spiel (z.B. Trainingsbeteiligung) und dem X-ten (Leistungsstärke)?


    Genau das ist es was ich nicht möchte und weshalb ich dann eben auch hohe Niederlagen in Kauf nehme(n muss):
    Spiel 1 - Alle fahren mit wenn Sie im Training waren. Natürlich auch der "Paul" da er ja immer da war. Und selbstverständlich sind hohen Niederlagen hier auch normal.
    Spiel X - Paul bleibt heute daheim da wir sonst hoch verlieren. Aber du darfst dann in drei Wochen mit wenn wieder schwächere Gegner kommen.


    In meinen Augen spricht generell nichts gegen Kader-Rotation. aber dann halt im Vorfeld festgelegt wer wann dabei ist, unabhängig vom Gegner. Dann Spiel ich eben immer mit möglichst gleichstarken Teams egal gegen wen.


    Leider nicht 100% richtig. Auch wenn man es so auslegen kann:


    1. Szenario: Starker Gegner - 11 Zusagen. Es werden alle mitgenommen egal wie stark sie sind. Wenn wir verlieren ist es halt so.
    2. Szenario: Starker Gegner -15 Zusagen, ich nehme 11 mit die evtl. stärker sind oder es gibt auch noch andere Kriterien --> das Spiel ist ausgeglichener, alle anwesenden haben mehr Spielbeteiligung
    3. Szenario: schwächerer Gegner: - 15 zusagen, ich nehme 11 mit, bevorzuge die schwache --> das Spiel ist ausgeglichener



    Im ersten Punkt nehme ich alle 11 mit da das unsere Festgelegte Kadergröße ist. Es gibt kein Argument irgendein Kind dann zu hause zu lassen. Im 2. und 3. Szenario passe ich unsere stärke dem Gegner an um ein ausgeglichenes und forderndes Spiel zu bekommen (nicht überfordernd, aber auch nicht unterfordernd).



    Generell ist es aber auch so, dass alle Kinder sehr häufig Spielgelegenheit haben, da wir durch viele Freundschaftsspiele auch die Gegnerstärke steuern können.

    "Some people think football is a matter of life and death. I don't like that attitude. I can assure them it is much more serious than that." - Bill Shankly

  • Mich persönlich als Elternteil stört, das Eltern fordern das wir bewusst verlieren damit alle spielen können.

    Bei der massiven Kritik geht nur um ein Spiel .

    Nur bei diesem einen Spiel gegen den stärksten Gegner der Region ( Leistungszentrum ) hat er die Stärksten drauf gelassen.


    Meine Tochter war vor 2 Jahren in der selben Situation wie diese Kinder jetzt. Deshalb verstehe ich das Anliegen der Eltern. Ich hätte aber nicht verlangt das sie unbedingt eingewechselt wird , wenn ich sehe das die Gegner weit überlegen sind.


    Außerdem können Kinder sehr ehrlich und damit auch verletzend sein . Sie bekommen sehr wohl mit wer Fehler im Spiel gemacht hat und sprechen dies auch aus.


    Und ganz ehrlich Trainer investieren soviel Zeit in das Training und meiner Meinung nach sollten Sie dafür auch Erfolg haben dürfen .

  • Es geht um den "Erfolg" der Kinder und nicht der Trainer. Bei allem Respekt vor der ehrenamtlichen Arbeit dieser Leute, aber wer dabei seinen eigenen Erfolg sieht, ist in dieser Altersklasse fehl am Platz. So jedenfalls meine persönliche Meinung.


    Nur weil du damals nicht für gleiche Spielzeiten für deine Tochter eingetreten bist, müssen jetzt nicht andere Eltern auch zurückstecken.
    Ich meine, Sie treten völlig zu Recht für ihre Kinder ein.


    Vielleicht kannst Du mir meine Frage aus meinem vorigen Beitrag beantworten: Was ist ein wichtiges Spiel in einer F-Jugend ? Zusatzfrage: Was ist ein unwichtiges Spiel ? Warum ?

  • All unsere Gegner eröffnen das Spiel immer mit nem langen Abschlag.
    Mittellinienregel gibt es bei uns nicht.


    Viele Spieler haben einfach noch nicht das Stellungsspiel das einzuschätzen und dann läuft der eine große schnelle Stürmerstar der Gegner halt mit dem Ball Richtung Tor und knallt ihm rein.


    Vorne schießen wir dann gegen die 4 Abwehrspieler nicht soviele Tore wie wir hinten kassieren.


    Spielen wir gegen den selben Gegner mit einer Abwehr, die die weiten Abschläge abfängt, gewinnen wir uns der Gegner ist fast chancenlos.


    Das ist überhaupt nicht schlimm, ich wollte nur darauf hinaus, dass man Gegner die rotieren nicht vorher einschätzen kann.


    Bei uns spielen zB alle im Tor und da reicht es halt vom Manuel Neuer bis unsichtbarer Geist.
    Wobei vor allem die unterschiedlichen Qualitäten in der Spieleröffnung zum tragen kommen (bei manchen landet halt noch jeder Ball mittig vorm Tor beim Gegner )


    Zusammenfassend:
    Meine These ist, dass man rotierende Gegner nicht in ihrer Spielstärke einschätzen kann

  • Und ganz ehrlich Trainer investieren soviel Zeit in das Training und meiner Meinung nach sollten Sie dafür auch Erfolg haben dürfen .

    Da ist nur die Frage wie ich als Trainer Erfolg definiere.


    Wenn ich den Erfolg nur an den Ergebnissen der Rundenspiele festmache dann bin ich, meiner Meinung nach, im Bereich Breitensport Kinderfußball falsch.
    Für mich ist Erfolg wenn die Kinder lieber ins Fußballtraining kommen als Zuhause vor der Playstation zu sitzen. Im Fußball gibt es nun mal Erfolge und Niederlagen und damit müssen die Kinder auch lernen umzugehen. Gerade im Mannschaftssport lernen die Kinder noch Werte die heute leider in vielerlei Hinsicht auf der Strecke bleiben (Teamgeist, sich an Regeln halten, nicht der einzelnen steht im Mittelpunkt sondern die Mannschaft, usw..). Gerade in solchen Punkten sehe ich uns als Trainer auch in der Pflicht hier einen Ausgleich zu den doch teilweise hohen Belastungen der weiterführenden Schulen zu bieten und den Kindern Spaß an der Bewegung und Freude am Spiel zu vermitteln.

  • Mich persönlich als Elternteil stört, das Eltern fordern das wir bewusst verlieren damit alle spielen können.

    Nenn es doch am besten noch "vorsätzlich"... :whistling:

    Außerdem können Kinder sehr ehrlich und damit auch verletzend sein . Sie bekommen sehr wohl mit wer Fehler im Spiel gemacht hat und sprechen dies auch aus.


    Und ganz ehrlich Trainer investieren soviel Zeit in das Training und meiner Meinung nach sollten Sie dafür auch Erfolg haben dürfen .

    Entschuldige aber bei diesen zwei Punkten benutzt du doch die Kinder und den Trainer als Vorwand. Du siehst welches Kind welchen Fehler macht und wenn du nicht so viel Anstand hättest, würdest du dem Kind und den Eltern das auch gerne mal ins Gesicht sagen. Und du inverstierst deine Freizeit um beim Spiel deines Kindes zuzuschauen und willst Siege sehen.


    Ich habe einen Vater der nicht zu unseren Spielen kommt, weil es sich nicht lohnt da zuzuschauen. Gewinnnen zu selten. Was das Kind davon hält brauche ich wohl keinem erzählen...


    Genauso die Einstellung mancher Eltern vor den Spielen: "Boah, heute spielen wir gehen XY. Die sind so gut. Da verlieren wir eh." Ja dann lassen wir es gleich bleiben, lösen die Mannschaft auf und schließen den Laden ab. Jeder geht seinen Weg und gut ist. Aber das wollen die Kinder nicht. Die kommen jedesmal wieder. Freiwillig! Natürlich haben sie bei größeren Kindern oder starken Spielern, die sie aus der Schule kennen, Respekt und beäugen vor dem Spiel ihren Gegner. Aber da winkt, bei mir zumindest, kein Kind ab und sagt: "Spiel ist ja schon entschieden Trainer, wa?"


    sb

  • Haha, genauso läuft es bei uns auch. Die Gegentore bekommen wir auch, nur weil wir zu blöd zum Verteidigen sind! Oder nur so blöd, weil wir ordentlich Fußball spielen wollen und sich alle am Offensiv-Spiel beteiligen sollen? Oder ich leider die schwache Paula hinten rechts aufgstellt habe, weil ich nicht die Wichtigkeit des Spiels erkannt habe?
    Da ist man bei uns im Mannschaftsumfeld auch gern geteilter Meinung... :D


    Was aber am wichtigsten ist: Meine Kinder und ich sind uns einig. So wollen wir nicht Fußball spielen! Und ja, ich weiß das sie sich insgeheim natürlich wünschen, das wir auch mal so spielen, weil wir dann mal einen Kantersieg feiern können. Sie ziehen es aber mir zu Liebe durch, weil ich ihnen erklärt habe, was die Vorteile und Nachteile sind.


    Wir hatten auch schon Spiele wo die Kinder selbst eben diese Strategie für sich entdeckt haben. Hinten reinstellen und mit hohen Bällen nach vorne. Da pfeife ich sie natürlich nicht sofort zurück. Wir haben so wenig Erfolgserlebnisse, da gönne ich ihnen das auch mal. Erst wenn die Strategie keinen Erfolg mehr bringt und da nur noch gebolzt wird, gebe ich dann einen dezenten Hinweis. Aber ansonsten möchte ich nicht KicknRush-Meister in der E-Jugend sein.

    Meine These ist, dass man rotierende Gegner nicht in ihrer Spielstärke einschätzen kann

    Kann von Vorteil sein... ;)


    sb

  • Ich habe es in der G-Jugend tatsächlich so gemacht, dass ich mit der Stoppuhr die Zeit genommen habe. Ich habe dann im Block gewechselt und jeder Spieler, außer der Torwart, hatte am Ende des Tages gleich viel Spielzeit auf der Uhr.
    Jetzt in der F-Jugend, wird es schon schwieriger. Manche Eltern haben auf einmal einen Ehrgeiz, der sie bestimmte Auswechslungen und Rotationen nicht mehr verstehen lässt. Wir haben vor der Saison geklärt, wie wir vorgehen. Spieler, die bei Punktspielen weniger Einsatzzeit bekommen, werden in Freundschaftsspielen eben mehr Spielzeit erhalten. Die Trainingsbeteiligung beziehen wir teilweise auch mit ein, weil es einfach nicht einzusehen ist, das Kinder, die nur halb so oft beim Training sind wie andere, am Wochenende die gleiche Spielzeit erhalten. Klar sind die Eltern dann in der F-Jugend dafür verantwortlich, aber es sind auch die Eltern, die nachher auf der Matte stehen wegen der Spielzeit. Die Kinder nehmen es oft gar nicht wahr, wenn sie einige Minuten weniger gespielt haben als ein anderer.
    Wie man es am Ende macht, muss jeder Trainer für sich entscheiden. Wichtig ist in jedem Fall, die Eltern einzubinden, damit keine Unruhe aufkommt. Recht machen kann man es sowieso nie jedem.

  • nochmal zum Thema Rotation.


    Grundsätzlich super, allerdings für nicht NLZ-Mannschaften schwer umzusetzen.


    Warum?
    Es gab bei uns eine Schulung für alle Trainer von einem NLZ-Leiter, dass Rotation gut ist. Alle verstanden und umgesetzt.
    Ergebnis: viele Spiele die vorher noch klar gewonnen wurden, gehen im Besten Fall unentschieden aus....


    Ein halbes Jahr später bei den Hallenturnieren, rotiert niemand mehr, weil es im Alltag einfach schwer zu erklären ist warum "absichtlich" verloren wird.


    Mir persönlich sind Ergebnisse vollkommen egal, wichtig ist die Art und Weise wie Fußball gespielt wird.
    Letztendlich wird die Arbeit doch sehr mühsam, wenn die Ergebnisse nicht passen.


    nochmal zum Thema Konsequenzen:
    natürlich ist es schwer die Kinder dafür zu bestrafen, was die Eltern verbockt haben.


    Wie erkenne ich ob ein Spieler motiviert ist oder nicht?
    Ich würde von mir behaupten, dass ich das nach 14 Tagen Training einschätzen kann. Wer gibt sein Bestes und wer träumt gerade von Star Wars.


    Bei mir gibt es auch keine schlechten/guten Spieler sonder nur willige/unwillige Spieler.

  • Ich bin voll davon überzeugt, dass durch die gleichen Spielanteile, die alle Kinder bekommen, die Leistungsdichte im Team enorm zugenommen hat. Wo ich im Oktober noch nicht wusste was ich tun soll um massenhaft Gegentore zu verhindern wenn die Stars mal nicht auf dem Feld standen ist es inzwischen so, dass ich immer eine ordentliche Anzahl Spieler vorweisen kann, die "funktionieren". Und selbst wenn mal in einem Spiel die "besten" starten und ich dann auf die Bank kucke, stelle ich fest, dass ich mir auch wenn ich wechsele keine so großen "Sorgen" mehr machen muss wie noch vor 6 Monaten. Das ist für mich auch Erfolg. Und für solche Erfolge orientiere ich mich auch. Ich will diese und ich brauche diese auch für mich. Dadurch gewinnen wir aber leider so gut wie nie ein Spiel. Bei uns in der Region sieht es im 7:7 so aus: wenn du mit einer Breitensportmannschaft rotierst, die ALLE Kinder aufnimmt, dann verlierst du JEDES Spiel. Nicht nur manche. Deswegen bin ich ein wenig von meiner Linie abgerückt, denn das häufige und deutliche Verlieren ist für niemanden gut - weder Kinder, noch Eltern, noch Trainer. Ich denke es gibt Situationen, in denen dringend zwischendurch ein Sieg her muss. Und ich schreibe jetzt bewusst: "Koste es was es wolle", um die Mannschaft nicht zu verlieren. Wenn dann mal ein Papa nörgelt, weil sein Sohn nicht so viel durfte wie die anderen, dann sitze ich das aus - wir spielen in der Funiño-Liga und JEDER, selbst der Allerschlechteste, hat dadurch bei mir die Möglichkeit an 16 Tagen pro Saison VOLLE Spielzeit zu bekommen (6 Festivals Hinrunde, 4 Hallenfestivals, 6 Festivals Rückrunde). Ich finde da hat niemand das recht zu nörgeln, dass Spielzeiten fehlen. Das kann ich allen Eltern GARANTIEREN! Und das bei stand heute 32 Kindern (ja, wieder einer mehr...) Wenn ich dann mal nach 5 verloren Spielen im 7:7 oder im 5:5 mal einen Sieg gönnen will, dann mache ich das. Inzwischen sehe ich das sogar als meine Pflicht an, auch mal Erfolgserlebnisse zu verschaffen - ich konnte die sinkende Motivation im Team durch die vielen Niederlagen einfach nicht mehr ertragen.

  • Letztendlich wird die Arbeit doch sehr mühsam, wenn die Ergebnisse nicht passen.

    Und Alkohol ist auch keine Lösung. Das kommt dann erst im Herrenbereich... 8o


    NLZ-Mannschaften würde ich gesondert betrachten. Da gibt es Vorgaben vom Verband und vom Vorstand. Da sind die Bedingungen für Trainer, Kinder und Eltern von Anfang an klar kommuniziert. Das zählt nur Leistung. Wer oft beim Training fehlt (auch bei Krankheit) oder nicht gut genug ist, ist weg vom Fenster. Ausnahme sind vielleicht Top-Talente, auf die selbst ein NLZ nicht verzichten kann. So bekomme ich es zumindest bei unserem NLZ mit. Die haben aber auch genug Spieler und eine dichte Leistungsstärke. Und durch die individuelle Klasse der Spieler gewinnen sie die Spiele auch mit Rotation. Das ist für den Bereich auch vollkommen in Ordnung und würde ich nicht kritisieren.

    Deswegen bin ich ein wenig von meiner Linie abgerückt, denn das häufige und deutliche Verlieren ist für niemanden gut - weder Kinder, noch Eltern, noch Trainer. Ich denke es gibt Situationen, in denen dringend zwischendurch ein Sieg her muss. Und ich schreibe jetzt bewusst: "Koste es was es wolle", um die Mannschaft nicht zu verlieren.

    Ich stehe immer noch vor dem Schachbrett und überlege meinen nächsten Zug. Wie kann ich von meiner Linie abrücken um für mehr Erfolgserlebnisse zu sorgen ohne meine Philosophie über den Haufen zu werfen? Wie hast du es hinbekommen das zwischendurch auch mal ein Sieg rausspringt?


    sb

  • Wie hierauf schon öfters geantwortet wurde denke ich auch du versteckst dich hier hinter den Kindern und den Trainern. Warum sollen denn die Eltern nicht auch ein Verlieren fordern dürfen?


    Ich sehe es für meine Teams so das wir alle zusammen eine Mannschaft sind. Und am Ende kommt halt eine "mittlere" Leistungsstärke für das Team heraus. Hier spielen die Guten und die schlechten Spieler eine Rolle. Wenn wir mit diesem "Mittel" nicht gewinnen können dann ist es eben so. Aber was haben einzelne Kinder davon wenn nur die bessere Hälfte zu Siegen herangezogen wird.


    Trainer der Erfolg an der Tabelle misst ist im Kinderfußball (Breitensport) falsch. Wenn ich am Samstag mit meiner E 3:13 verliere, am Montag jedoch 8 Spieler meines 9 Mann Kaders bereits wieder selbst organisiert auf dem Bolzplatz stehen und einfach Spaß am Fußball haben. Und ja die wäre auch nach einem 3:0 Erfolg am Montag dort gewesen.

    Wie kann ich von meiner Linie abrücken um für mehr Erfolgserlebnisse zu sorgen ohne meine Philosophie über den Haufen zu werfen? Wie hast du es hinbekommen das zwischendurch auch mal ein Sieg rausspringt?

    Bei mir hat zugegeben hier genau zwei mal der Zufall geholfen. es waren beide mal viele krank und eben die richtigen Spieler für diesen Gegner waren fit. Beide male konnten wir trotz Rotation und normalem Vorgehen gewinnen und die Eltern haben selbst gesehen das die Spieler auch im Mittel deutliche Fortschritte gemacht haben.


    Das zweite Mittel sind Freundschaftsspiel. Was spricht denn dagegen das du mit einer F1 anstatt Training auch mal gegen eine F2 spielst? Hier hast du ja selbst in der Hand gegen wen. Und es muss ja nicht jede Woche sein.


    Gruß
    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Ich stehe immer noch vor dem Schachbrett und überlege meinen nächsten Zug. Wie kann ich von meiner Linie abrücken um für mehr Erfolgserlebnisse zu sorgen ohne meine Philosophie über den Haufen zu werfen? Wie hast du es hinbekommen das zwischendurch auch mal ein Sieg rausspringt?


    sb

    Hm. Tja. Also zuerst habe ich als ich erkannt habe, dass die vielen Niederlagen durch Rotation kommen und andere Teams eben selektiert sind und die schlechten zu Hause lasse meine Unerfahrenheit durch das Wissen meines Jugendleiters ergänzt und mit ihm gesprochen. Er hat mir eben geraten aufzupassen, dass ich die Spielstärke der Gegner und turniere vorher ermittle. Das mache ich jetzt. Ich rede im Vorfeld mit den Veranstaltern und Trainern. sage ehrlich was ich erwarte und welche Kinde ich mitbringe und bitte ihn darauf Rücksicht zu nehmen. Viele sind froh, wenn ich so etwas sage, den diese haben das selbe Problem wie ich und lassen dann auch mal das zweite Glied ran. Es erscheint mir dann so, als wären viele froh, dass endlich meiner bereit ist denn Alltag zu durchbrechen. Dabei hilft natürlich, dass ich keinen Ligabetrieb 7:7 spiel, sondern nur Freundschaftsturniere und Funiño. Aber ich würde das im Ligabetrieb genauso machen.
    Dabei legte ich diesen Winter 2 mal bewusst ein Turnier mit einem Funiño-Hallenfestival zusammen, sodass ich die schwächeren aus dem Weg hatte: Die konnten beim Funiño gewinnen und es gab die chance, dass die Stärkeren mal einen Erfolg in der Halle hatten. Das musste wirklich sein - wir hatten nach drei Hallenturnieren nicht mal ein Unentschieden und nicht ein einziges Tor geschafft mit dem "Fairen Spaßansatz" und das beste Ergebnis war 0:2. Das durfte ich nicht so weiterlaufen lassen. Es ging soweit, dass viele schon nicht mehr auf Turniere wollten.
    Meine Philosophie ist immernoch gleich. Aber es gibt eine Grenze wo es zur Doktrin oder zur Verbohrtheit und Sturheit wird. Eine gewisse Beugung der Regel für ein paar Ausnahmen ist für mich OK.
    So habe ich bei manchem F2 Turnier dem Veranstalter einfach gesagt ich komme, aber nur wenn ich mit einer F3 anrücken darf und ein paar 2008er dabei habe -das ist nie jemandem aufgefallen - den Kindern am wenigsten, denn wir hatten dennoch nie die Größten Spieler dabei.


    Inzwischen kenne ich zumindest die Namen der Vereine in unserer Umgebung von denen ich weiß F1 bedeutet bei denen nicht Altjahrgang, sondern selektierte Siegtruppe. Wenn du solche links liegen lässt, dann hast du 2 Drittel des Weges schon geschafft. Die Kinder sind ein Stück weit deine Schutzbefohlenen und ich darf sie nicht Woche für Woche nach Waterloo schicken!


    Was ich jedoch noch nie gemacht habe und nie machen werde: Ein Kind das spielbereit ist zu Hause lassen oder nicht spielen lassen mit dem Sieg-Gedanken im Kopf! Da ist eine Grenze erreicht, die ich nicht überschreite!

  • Aber selbst an Absprachen halten sich eben einige nicht. Ich hab mal ein FS vereinbart mit einem Kollegen, der auch über einen sehr großen Kader verfügt. Wir haben dann abgestimmt, dass die schwächeren zum Einsatz kommen und ich hatte von den stärkeren nur meinen Sohn dabei (hätte sonst ein Betreuungsproblem gehabt) und einen besseren, der sich mal im Tor versuchen wollte. Beide blieben zunächst draußen. Ich staunte nicht schlecht, als dann mehr als ein Minimessi unsere Kinder schwindelig gedribbelt hat. Der Trainer hat sich (natürlich *hmpf*) auf die andere Seite verzogen und nach 6 Min und 0:5 hab ich rüber gerufen: "das sind also deine schwächeren? Ich lach mich tot." Ich hab dann meine beiden Joker eingewechselt und so konnten die Kinder noch ein 0:7 zur Pause halten.
    Dann rief der andere: sooooo, Wechsel! Und siehe da, auf einmal ein Spiel auf Augenhöhe welches dann 2:0 für uns ausging.
    Ich hab mich so über diesen Deppen geärgert denn ich hatte 3 Kinder zu ihrem ersten Einsatz dabei und hatte in der Halbzeit mehr als eine Träne zu trocknen. Na ja, von den Absprachen wollte er dann auch nichts mehr gewusst haben. Idiot!


    Aber na ja, im Grunde kennt man ja seine Pappenheimer nach einer gewissen Zeit, oder?

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • ...


    Aber na ja, im Grunde kennt man ja seine Pappenheimer nach einer gewissen Zeit, oder?

    Genau. Aber man lernt sie erst im Laufe der Zeit kennen. Bedauerlicher Weise - wie auch bei Dir - erst nachdem Tränen getrocknet werden mussten.
    ... wobei ich inzwischen sagen muss ich habe inzwischen eine ziemlich Niederlagenresistente Truppe - die haut so schnell nichts mehr um! 8)