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  • Hab meine ehemaligen Trainer nach Rat gefragt und die meinten, dass ich ein Training leiten soll aber Orga. lieber einer zweiten Person überlassen soll sprich Verein,Gegner,Eltern etc.


    aber zu erwähnen ich soll erster Trainer werden.


    Trotzdem bitte Hauptfokus auf den Post legen!


    LG

  • Ich versuche mal ein paar wichtige Dinge aus meiner Sicht zusammenzufassen:


    Binde die Eltern bei der Orga mit ein und überlasse denen die Aufgaben wie Weihnachtsfeier organisieren, Mannschaftskasse, Kuchenverkauf, etc. Gerade als Anfänger hast du mit der Trainingsplanung genug zu tun.


    Trainingseinheiten/Übungen: Training Online - F-Junioren und DFB Info-Abende
    Als Anfänger ist es vielleicht noch schwierig sich selbst komplette Einheiten zu basteln. Auf den Seiten findest du erstmal genug gutes Material und in Kombination mit den Spielen aus dem Buch von Horst Wein bist du erstmal gerüstet.


    Buchempfehlung: Horst Wein - Spielintelligenz im Fußball: kindgemäß trainieren
    Das Buch von Horst Wein gibt dir viel zum Thema Methodik und lehrt dir da die wichtigsten Grundsätze.
    "Stimulieren statt Instruieren" Hilf deinen Spielern selbst die Lösungen zu finden, statt ihnen alles vorzugeben.
    Meiner Meinung nach hat er mit Minifußball das beste Grundspiel für diese Altersklasse. Taktisch solltest du in F-Jugend nicht über die einfachsten gruppentaktischen Elemente hinausgehen und da gibt es nichts was du nicht mit einer Variation oder Abwandlung von Minifußball trainieren kannst.


    Ein weiterer methodischer Grundsatz der dazu passt: "So implizit wie möglich, so explizit wie nötig."
    (Explizites Lernen = Lernen durch Instruktionen, Implizites Lernen = Erfahrungslernen ohne Instruktionen)
    Bei sportwissenschaftlichen Studien schneiden implizite Lehrmethoden gerade bei wenig komplexen Themen (wie es ja die Themen in der F sind) besser als explizite Methoden ab. Das geht dir wahrscheinlich viel zu weit, aber hier eine Doktorarbeit zu dem Thema: Wirksamkeit von impliziten und expliziten Lernprozessen, Mariana Calábria Lopes, Heidelberg 2011
    Die explizit-implizite Lerngruppe (angeleitetes implizites Lernen, ähnlich eben wie Horst Wein) hat meistens die besten Lernerfolge.


    Ein paar Grundsätze zum Spiel:


    Sei kein Joysticktrainer der jede Aktion vorgibt.
    Wie oben beschrieben lernen Kinder besser implizit. Das heißt sie müssen Erfahrungen und auch Fehler machen um aus den Konsequenzen zu lernen. Deshalb ist es wichtig die Kinder auf dem Platz ihre eigenen Entscheidungen treffen zu lassen. Die Kinder mit Anweisungen zu steuern wann und wohin sie passen, schießen oder dribbeln sollen bringt nur kurzfristig Erfolg. Das muss man auch den Eltern von Anfang an klar machen.


    Wie ich gesehen habe spielt ihr 6+1 in der F-Jugend, was ich für katastrophal halte, aber du nicht ändern kannst.
    Bei der Mannschaftsgröße kommst du wohl um Positionen und eine Grundordnung nicht rum. Rotiere die Positionen und lasse deine Spieler auf allen Positionen Erfahrungen machen. Das gilt auch für die Torwartposition.


    Ich habe jetzt erst in der E zwei Torhüter die abwechselnd im Feld und im Tor spielen. Beide haben in der F höchstens jedes 4. - 5. Spiel im Tor gestanden. Es sind jetzt beide seit Sommer am Stützpunkt, gerade weil sie allen anderen fußballerisch überlegen waren und den torwartspezifischen Rückstand in dem einen E Jahr locker aufholen konnten. Die ganzen Torhüter die seit den Bambini nur im Tor waren hatten beim Torwarttrainer am Stützpunkt keine Chance.


    Trainiere ihnen nichts an was sie später wieder umlernen müssen.
    Ich habe als meine erste Traineraufgabe einen alten Jahrgang D-Jugend von einem klassischen Vatertrainer übernommen der bis dahin klassisch mannorientert mit Libero und Manndeckern gespielt hatte. Das auf modernes ballorientiertes Verteidigen umzuschulen ist viel Arbeit und kostet viel Zeit, die man anders besser hätte nutzen können.
    Die Kleinen sind von Natur aus ballorientiert und spielen fast automatisch ein chaotisches Pressing. Nimm die paar Gegentore durch lange Bälle auf den vor eurem Strafraum geparkten Stürmer in Kauf (was dir ohne Abseitsregel öfter widerfährt).
    In der E-Jugend kannst du langsam anfangen die zweite Komponente Orientierung am Mitspieler einzuführen und das ganze in geordnetere Bahnen zu lenken. So kann man die Kinder mit logischen kleinen Schritten an das Endziel heranführen und muss nicht irgendwann den großen Schnitt machen und ein komplett neues System mit komplett anderer Denkweise einführen.


    Ich hoffe ein paar Dinge helfen dir weiter,


    Gruß
    Steffen

  • @MichaelW98 Willkommen.
    Großes Lob dafür, dass du Dich schon vorher intensiv mit dem Thema auseinandersetzt und nicht von Null mit "learning by doing" am den Kindern übst!
    Zu deinem Eingangsbeitrag möchte ich nur erwähnen: vergiss gleich mal die Ergebnisse; ob das nun 7/8 oder 6/9 Siege sind ist völlig Banane und verdeckt den Blick aufs wesentliche - die Ausbildung der Kinder und den Spaß aller! Ergebnis Orientierung ist mMn der mit größte und häufigste Fehler im Kifu.
    Ansonsten hast Du ja mit dem guten Beitrag von @st_84 erst mal genug "Futter" bekommen.
    Viel Erfolg!

  • ich würde mir die Truppe mal aus der Distanz anschauen und ggf. gleich als Co mitmischen.


    "Kennst" du achtjährige? In der Gruppe manchmal großmäulig, (vor)laut aber auch eigentlich total motiviert und verspielt, noch echte Kinder eben. Dementsprechend musst du dich in einer Trainingseinheit darauf einstellen, dass es währenddessen starke schwankungen bei der Konzentration gibt.


    Und eine nicht bestätigte Wahrnehmung meinerseits: Bei Vollmond und kurz danach sind Kindergruppen ätzend anstrengend.


    Viel Spaß mit den Kids! Die werden sich sicher freuen, wenn sie einen neuen motivierten Trainer bekommen.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Und eine nicht bestätigte Wahrnehmung meinerseits: Bei Vollmond und kurz danach sind Kindergruppen ätzend anstrengend.

    Och, wenn`s weiter nichts ist? Dagegen hilft eine Krähenfeder bei Neumond hinter dem Vereinsheim zu vergraben! :D


    @MichaelW98
    Ich möchte dir dringend davon abraten den Tranierjob am 1.12. zu übernehmen. Zwar reicht dein Eigenkönnen allemal dafür aus und auch das Erlernen des sportlichen Hintergrundwissens für die Altersgruppe wird dir sicher nicht schwrfallen.


    Allerdings wirst du in einem Spannungsfeld zwischen Eltern, Verein und Kindern rasch überfordert sein, weil dir die Erfahrung im Umgang mit diesen Interessensgruppen und den teils widersprüchlichen Erwartungen noch fehlt. Gerade, wenn man zur Winterpause hin schnell einen Ersatz braucht, kann da schon einiges vorgefallen sein, was du jetzt auszubaden hast, bzw. wo du höhere Erwartungen erfüllen sollst?


    Wenn ich dir einen Rat geben kann, dann starte erst einmal als Co-Trainer und sammle erste Erfahrungen, wie man die Eltern mit ins Boot nimmt, gute Kompromisse für die unterschiedlichen Situaitonen findet und sie entsprechend begründen kann und so von Anfang an mit Spaß und lösbaren Herausforderungen ins Traineramt wechselt.


    Weil man neben der Lektüre auch praktischen Unterstützung benötigt, würde ich dir eine Trainerausbildung empfehlen. Ob sie für den Leistungs- oder Breitensport sein soll, das würde ich mir überlegen. Es hängt sicher davon ab, was deiner weiteren Pläne sind. Hierbei kannst du schon mal erste Einblicke als Co-Trainer finden.

  • Vielen liebendank.


    Macht es schon so früh sinn beim Verein nachzufragen bzgl. einer Bezahlung der C-Lizenz?


    Langfristigt will ich unbedingt Leistungsfussball unterstützen,fordern und vorallem trainieren.


    bei weiteren Ratschlägen etc würd ich mich sehr freuen :)

  • Immer. Du lernst neue interessante Einblicke und Menschen kennen. Dein Verein erhält Fördergelder und gewinnt einen kompetenten, jungen Trainer.
    Win-win Situation.


    Eventuell musst du dich dann eine gewisse Zeitspanne an den Verein als Trainer binden

  • Die Eltern meiner Mannschaft rebellieren schon bei 1 Std. Wir machen jetzt 50 Min... :whistling:
    Wichtig ist, dass die kinder nicht schon fertig umgezogen auf die minute pünktlich zum Spiel erscheinen, sondern sich vorher ausquatschen können. Sonst hören sie dir nicht zu.

  • Erstes Training lieg super, bin sehr überrascht die haben schon viel drauf.

    Training ist das eine. Aber der Wettkampf wartet ja erst noch auf dich.


    Das von dir trainierte Team spielt scheinbar in einer "Resterampenliga" (Gruppe E statt Gruppe A) und beide vorherigen Trainer haben zum Ende der Rückrunde "tschüss" gesagt. Gerade dort, wo es eigentlich nur um die goldene Ananas geht, gibts leider immer wieder negative Gewaltauswüchse. Hat man dir gesagt, warum die Trainer gemeinsam aufgehört haben? Sind die Kinder der Trainer noch da oder wurden sie "mitgenommen"?


    Sind die beiden Betreuerinnen noch da und wie zuverlässig sind sie?


    Spielt das Kind eures Sponsors mit und in wieweit hat sich der "Sponsor" ins Spielgeschehen (z.B. Mannschaftsaufstellung, Spielzeiten) eingemischt?


    Bin nach wie vor der Meinung, dass dein Einstieg als Co-Trainer (unabhängig vom Alter der dem Leistungslevel der Mannschaft) für dich und die Mannschaft einfacher gewesen wäre. Deshalb bin ich auch gespannt, ob deine Begeisterung nach den ersten Spielen noch genauso groß ist oder Ernüchterung eingekehrt ist?

  • Danke sehr, und nein es ist wirklich alles Top, die Betreuer/innen und Eltern sind Exellent!


    Bieten sofort hilfe an.


    Mich würde spontan interessieren Samstag ist mein erstes Spiel wie läuft der Ablauf bzw wie sieht der aus?


    Bzgl Warmmachen (im Spiel) sowie Kampfschrei etc.


    Sonst danke für die vielen Tipps!!!!

  • @Follkao Ich bin zu dem gleichen Schluß wie du gekommen. Aber der junge Mann möchte zunächst selbst die Erfahrungen machen, wie schnell aus Lust dann Frust werden kann, wei man allein gelassen wird.
    Normalerweise ist es ein Riesenunterschied, ob man trainiert wird oder andere trainieren will. Aber es soll ja auch "Naturtalente" geben!