Die einsame Sturmspitze im Kinderfußball

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  • Hallo,


    ich bin neu hier und es tut mir schon mal leid, wenn es ein solches Thema schon gab. Habe gerade mit der Suchfunktion nichts passendes gefunden.


    Ich trainiere seit Kurzem eine F-Jugend Mannschaft (habe keine C-Lizenz und bin auch sonst absoluter Frischling) und wir hatten vor kurzem ein Turnier, dabei ist mir Folgendes aufegfallen:


    Einige Mannschaften haben (gewollt oder ungewollt sei mal dahingestellt), einen Spieler gehabt, der nichts Anderes gemacht hat, als vor dem gegnerischen Tor auf Bälle zu warten.
    Natürlich funktionieren in diesem Alter lange Bälle eh nur bedingt, aber der eine oder andere Ball kam eben doch durch und, da häufig alle Kinder mit aufrücken, hatte dieser Spieler dann freie Bahn.


    Nun meine Frage:
    Manndeckung im modernen Fußball ist eh so eine Sache, im F-Jugend Fußball aus verschiedenen Gesichtspunkten schon eine Zumutung. Dennoch möchte ich gegnerischen Mannschaften das Leben hier nicht leichter als nötig machen.
    Wie habt ihr euren jungen Spielern klar gemacht, dass sie diesen "einen Spieler" nich außer Acht lassen sollen? Vielleicht habt ihr auch passende Übungen?


    Viele Grüße...

    "Some people think football is a matter of life and death. I don't like that attitude. I can assure them it is much more serious than that." - Bill Shankly

  • Es fällt manchmal schwer, aber meine Empfehlung wäre, das zu ignorieren. Wenn deine Kinder alle mit aufrücken, dann sind sie alle irgendwie am Spiel beteiligt und orientieren sich am Ball. Das ist gut so. Wenn dann ein Spieler vom Gegner 30m vom Spielgeschehen entfernt steht, dann nimmt der weniger am Spiel teil und wie du auch schon schreibst solltest du dich nicht dazu verleiten lassen, da nun Manndeckung anzuordnen oder ähnliches. Der Spieler, der vorne steht und dann Bälle reinmacht ist in der F-Jugend eine Erfolgsstrategie, was Tore anbelangt, weniger eine, was Ausbildung anbelangt. Kannst du vielleicht auch so zu verhindern versuchen, dass du den Kindern beibringst, sofort wieder zu versuchen, den Ball zurück zu bekommen, wenn sie ihn verlieren (also "umschalten"); oder wenn der gegnerische Spieler wirklich nah am Tor stehen bleibt kann vielleicht der Torhüter schon verhindern, dass der Spieler an den Ball kommt (wobei das glaube ich in der Altersklasse auch schwierig sein kann, viele Kinder halten sich da gerne am Torpfosten fest, wenn sie im Tor spielen - aber wünschenswert wäre es natürlich auch hier schon, wenn sie "mitspielen").


    Ansonsten wünsche ich dir nur generell einen langen Atem - lass dich nicht davon irritieren, wenn die Ergebnisse im Sinne von Toren mal schlecht sind. Langfristig zeigt sich, ob du die Spieler gut ausgebildet hast.

  • @fak Vielen Dank für die Antwort schonmal. So ähnlich waren auch meine Gedanken. Was ich bisher im Training versucht hatte (als "Gegenmaßnahme") war das schnelle Umschalten. Das war trainingstechnisch auch recht interessant :) Reine Manndeckung würde ich meinen Jungs auf keinen Fall zumuten (zumal ich bezweifel, dass die sich lange daran halten).

    "Some people think football is a matter of life and death. I don't like that attitude. I can assure them it is much more serious than that." - Bill Shankly

  • Wie habt ihr euren jungen Spielern klar gemacht, dass sie diesen "einen Spieler" nich außer Acht lassen sollen? Vielleicht habt ihr auch passende Übungen?

    Solange dieser gegnerische Spieler nur deshalb Tore schießt, weil er ignoriert wird, werden immer wieder Trainer auf die Idee kommen, auf diese Weise leicht Tore zu erzielen. Analog ist die Situation zu beurteilen, bei der ein Trainer auch dann den kurzen Abschoß von seinem Torwart verlangt, wenn der Gegner die eigenen Abwehrspieler schon zugestellt hat.


    Aber was macht nun der Trainerfuchs? ist er systemverliebt, dann muß er das aus seiner Sicht kurzfristig erfolgreiche Systm seines Gegners ignorieren und sich weiterhin über derlei blöde Gegentore aufregen oder sagt er sich - na gut, die wollen es nicht anders - sollen sie es haben - und denkt sich dazu ein paar einfache taktische Maßnahmen aus.


    Im hier beschriebenen Fall sollte der zentrale Abwehrspieler sich unmittelbar vor dem gegnerischen "einsamen Angreifer" positionieren, sodass sämtliche Versuche, diesen durch lange Bälle anzuspielen, erfolglos bleiben. Der defensive zentrale Abwehrspieler wird seine wahre Freude daran haben, lange vorhersehbare Flanken leicht ablaufen zu können und seine Mitspieler aufgrund des freien Raumes vor ihm gut in Szene setzen zu können. Aus dem vermeintlichen Nachteil ist nun ein großer Vorteil geworden. Je nachdem, wie weit der "einsame Mittelstürmer" vom Tor entfernt ist, kann auch der Keeper den Ball bereits vor einem Annahmeversuch des Gegners sichern. Weil der Torwart im Strafraum seine Hände zur Ballabwehr benutzen kann, ist er hier normalerweise im Vorteil.
    Der einsame Mitelstürmer, der zuvor noch 5 Ballkontakte pro Halbzeit hatte, wird nun noch auf 1 - 2 Ballkontakte im gesamten Spiel kommen und seinem Trainer den Marsch geigen, in noch einmal in so einer Rolle aus dem Spiel zu nehmen.


    Wer ständig Gegentore kassiert, weil sein Torwart keine Anspielpartner finden, der kann 2 taktische Wege beschreiten. Zum einen kann er seinem Keeper den Tipp mitgeben, auch beim "ruhenden Ball" zügig zum (noch) freien Mitspieler zu passen. Denn je länger er wartet, je mehr Zeit gibt er dem Gegner die Paßstationen zuzustellen. Beim Paßversuch landet der Ball gleich beim Gegner, der danach aus nähester Distanz aufs Tor schießen kann. Klüger aber ist es, mit seinem Torwart die Techniken unterschiedlicher Abstoßvarianten zu üben und ihm jeweils zu erläutern, wann er welche Technik sehr gut einsetzen kann. Weil es dum wäre, den kurzen Paß zum Mitspieler zu probieren, wenn der schon unter Gegnerdruck steht, sollte der Keeper den Ball auf einen etwas weiter, aber ohne Gegnerdruck befindlichen Mitspieler passen können. Weil es auch hier um Zielgenauigkeit geht, ist das nicht mit "Pöhlen" oder "Bolzen" zu verwechseln, bei dem es zunächst einmal nur darum geht den Ball soweit wie möglich wegzuschießen, um dann evl. noch die Hoffnung zu haben, den "zweiten Ball" zu gewinnen.


    Nun gibts Trainerstrategen, die meinen, sie müßten ihren Abwehrspielern für solche Situationen eine "Auftaktbewegung" beibringen, bei denen der Gegnespieler zunächst einmal mitläuft, weil er glaubt, der Ball würde dem Abwehrspieler nun in den Lauf gespielt. Dann läuft der Abwehrspieler jedoch zurück und bekommt den Ball zugepaßt. Bei dieser Variante des "gegnerorientierten" Spiel kann es irgendwann passieren, dass man auf einen gegnerischen Taktikfuchs trifft, der seinen Spieler die Aufgabe gegeben hat, auch dem Ball und nicht allein den Gegenspieler seine Aufmerksamkeit zu schenken. So ein Spieler würde nicht mit seinem Gegenspieler mitrennen, sondern lediglich seine Position zum Ball leicht verändern, um den Paßweg zuzustellen. Damit man auch hier eine gute Lösung findet, sollte der weite Abstoß/Abschlag immer eine taktische Option sein.


    Aber!? Wie bring ich dem Torwart das mit den weiten, präzisen Abstoß bei? Na das ist noch ganz einfach! Lass ihn auch auf dem Feld mitspielen. Wenn die Anderen es dort lernen, warum also er nicht? Dort kann er weite Pässe, Flanken auch mit ruhenden Bällen trainieren. Na klar geht es schneller, wenn ein Torwarttrainer mit ihm die Techniken von Abstoß und Abschlag übt. Aber es gibt nicht nur schnelle Wege zum Erfolg. Aber den hat ja nicht Jeder oder besser gesagt gibt es ihn meist nur dort, wo später Leistungsfussball angeboten wird.

  • Das "Phänomen" kenn ich auch. Glücklicherweise ist es hier so, dass der Ball beim Abschlag vom Tormann nicht über die Mitte gespielt werden darf. Und für den Fall dass es mal nicht geahndet wird oder der Ball einfach über alle drüber springt sag ich meinen Spielern im Tor immer sie sollen weiter raus ^^ das funktioniert ganz gut, und wenn es mal in die Hose geht.. auch egal :D

  • Unser G/F-Jugendtrainer, ein junger, cleverer Kerl, der taktisch sehr gut ausgebildet ist, hat das einfach ignoriert. Seine Kinder sind immer alle nach vorne und stehen hoch. Dadurch hat er das eine oder andere Spiel unentschieden gespielt oder verloren, in dem sie spielerisch klar die bessere Mannschaft waren. Resultat ist, dass er jetzt eine sehr spielstarke Mannschaft hat.

  • @Chris


    Ich meinte auch nicht die "Zinnsoldaten"-Positionsaufstellung, bei denen einige Spieler die Anzahl der Ballkontakte an 2 Händen abzählen können. Andererseits findest du auch hier genügt Schreiber, die sich darüber beklagen, dass ihre Spieler nur bei eigenem Ballbesitz wissen, was zu tun ist und bei gegnerischem Ballbesitz ständig ausgekontert werden. Ob und inwieweit dabei ein einsamer Mitstürmer an der Großchance beteiligt ist, sei mal dahin gestellt.


    Deshalb hab ich so meine Zweifel, wie ich es einer taktisch guten Mannschaft verkaufen soll, dass sie immer wieder gegen Mannschaften verliert, die einen Spieler nahe ans gegnerische Tor bingen? Denn das ist ja nicht verboten und was erlaubt ist, dafür sollte man auch eine gute Lösung finden! Denn wenn der Gegner schon zur Halbzeit hin merkt, dass sein Plan nicht aufgeht und der Gegner sogar seinen Vorteil daraus zieht, als das er einen effektiveren Spielaufbau betreiben kann, weil so "beim Gegner ein Mann aus dem Spiel genommen" wird, dann würde ich das ingornieren. Aber Fussball ist ja zum Glück ein Spiel, über das es 1000 und mehr Ansichten geben darf.

  • @Chris


    Ich meinte auch nicht die "Zinnsoldaten"-Positionsaufstellung, bei denen einige Spieler die Anzahl der Ballkontakte an 2 Händen abzählen können. Andererseits findest du auch hier genügt Schreiber, die sich darüber beklagen, dass ihre Spieler nur bei eigenem Ballbesitz wissen, was zu tun ist und bei gegnerischem Ballbesitz ständig ausgekontert werden. Ob und inwieweit dabei ein einsamer Mitstürmer an der Großchance beteiligt ist, sei mal dahin gestellt.


    Deshalb hab ich so meine Zweifel, wie ich es einer taktisch guten Mannschaft verkaufen soll, dass sie immer wieder gegen Mannschaften verliert, die einen Spieler nahe ans gegnerische Tor bingen? Denn das ist ja nicht verboten und was erlaubt ist, dafür sollte man auch eine gute Lösung finden! Denn wenn der Gegner schon zur Halbzeit hin merkt, dass sein Plan nicht aufgeht und der Gegner sogar seinen Vorteil daraus zieht, als das er einen effektiveren Spielaufbau betreiben kann, weil so "beim Gegner ein Mann aus dem Spiel genommen" wird, dann würde ich das ingornieren. Aber Fussball ist ja zum Glück ein Spiel, über das es 1000 und mehr Ansichten geben darf.


    Du hattest schon gesehen, dass es hier um F-Jugend geht? Da finde ich die Formulierung "taktisch gute Mannschaft" ebenso wie deine damit verbundenen Ratschläge teilweise nicht ganz passend.

  • Ja, hab ich gelesen! Wenn man Taktik als Plan sieht, ein Spiel erfolgreich zu gestalten, dann ist darin noch nicht der Umfang an Hilfsmitteln enthalten, die selbstverständlich bei einer F-Jugend-Mannschaft noch sehr gering gehalten werden sollten.


    Ich hab mich unmittelbar auf dabei auf die Aussage von @Chris bezogen. Durfte ich doch oder?



    Unser G/F-Jugendtrainer, ein junger, cleverer Kerl, der taktisch sehr gut ausgebildet ist, hat das einfach ignoriert.

  • ich handhabe es situationsbedingt.
    Gegen spielschwächere Teams mit einsamem Aussenposten --> ignorieren!
    Gegen stärkere Teams, die das Ganze "kultiviert" haben, bleibt der zentrale Verteidiger zurück. Ist aber für das einzelne Kind nicht so das Problem, da wir alle 5 Minuten rotieren und somit
    die "Sonderaufgabe" relativ kurz ist.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Ich hab das Taktische bei dem Trainer aufs Großfeld bezogen, in der F-Jugend hatte er mit seinen 19 Jahren keine Erfahrung. Er hat halt einfach beschlossen, dass ihm das nicht so wichtig ist, wenn da einer alleine rumsteht und dass er lieber alle Jungs vorne draufgehen lässt und nach dem Motto "alle greifen an, alle verteidigen" spielt und dafür mit einem guten Ausbildungsstand belohnt wurde.

  • Ich lasse weiterhin alle angreifen und verteidigen, nur bei der eigenen Spieleröffnung nach einem Abstoß (und Anstoß) gibt es jetzt eine Art Formation (danach hatte ich mal gefragt).
    Unser Torwart steht dabei recht hoch um auch angespielt werden zu können, haben wir jetzt nen Gegner der nen Abstauber vorne stehen lässt, steht der Keeper recht nah dran.


    Das kann auch außerhalb des Strafraums sein. Meist bekommen die Kinder einen hohen Ball zugespielt den sie ohnehin kaum bis gar nicht so schnell unter Kontrolle bringen können, wie mein Torwart braucht um zu stören. Bis dahin sind auch die anderen wieder hinten um unterstützend eingreifen zu können. Natürlich geht das auch in die Hose, vorl allem wenn einer der Träumer im Tor steht, aber der fängt auch Gegentore wenn er grad auf dem Nachbarfeld zuschaut.

  • Ich bin da tendenziell bei @open-minded, und habe es eigentlich auch immer so gehandhabt, dass ein extrem weit vorgeschobener Angreifer ignoriert werden darf, wenn der Ball noch tief in des Gegners Hälfte ist. Ich habe aber auch nicht so viele Mannschaften getroffen, die das gezielt so praktiztierten -- mit meiner jetzigen Mannschaft, die ich seit drei Jahren habe, ist mir das noch nicht begegnet, bei der davor ein paar wenige male. Da habe ich dann unseren Torwart dazu animiert, sich so zu postieren, dass er ggf. den Ball vor diesem Stürmer erreichen kann.


    Ansonsten lege ich den Stürmern meiner E-Junioren aber durchaus nahe, dass sie ziemlich bis sehr hoch stehen sollen, wenn wir im Spielaufbau sind. Mein Ziel ist es aber nicht, dass jeder Abschlag in einem langen Ball auf den Stürmer resultiert, sondern dass sie die Abwehr des Gegners nach hinten zwingen, um im Mittelfeld Raum zu schaffen. Das halte ich durchaus für sinnvoll.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Dieses "Erfolgskonzept" treffe ich oft an. Und einmal hat der Gegner damit richtig abgeräumt. :)
    Inzwischen sehe ich es als eine tolle Möglichkeit an, den Torspieler mehr ins Spiel einzubinden, sodass dieser nicht nur auf der Linie klebt.

  • ich handhabe es situationsbedingt.

    Sollte man ja auch machen. Ein einsamer Spieler an der Außenbahn ist deshalb nicht so gefährlich, weil er von dort ja kein Tor erzielen kann, sondern erst noch ins torgefährliche Zentrum dribbeln muß. Ein zentraler gegnerischer Angreifer kann jedoch unmittelbar nach Ballkontakt zum erfolgreichen Torabschluß gelangen.


    Trainer, die außer einem guten Mittelstürmer nicht viel zu bieten haben, greifen deshalb gern zum taktischen Mittel eines hochstehenden Angreifers. Denn wenn man hinten mit Mann und Maus verteidigt, genügen 5 Ballkontakte des Mittelstürmers für 3 Tore, sodass man gegen bessere Gegner mit wenig Mitteln bestehen kann.


    Auch wird das Taktikkonzept mit sehr hoch stehender eigener Abwehr kaum aufgehen, wenn man damit fast jedes Spiel verliert, weil man nur durch jeweils einen langen Pass ausgekontert werden kann. Aber selbst, wenn es noch einem Abwehrspieler gelingt, hinter den Ball zu kommen, so kann er im torgefährlichen Zentrum gegen einen ballsicheren, schnellen Angreifer meist wenig ausrichten.


    Wenn man nicht so viele Tore kassiert, dann muß auch auch selbst nicht so viele schießen, um ein Spiel zu gewinnen. Aber ich sehe selbst im Profifussball noch häufig eine 4-er Kette in U-Form, die jedes mal unter großem Druck gerät, wenn der Gegner nach Balleroberung einen langen Spaß in die Schnittstelle der weit auseinander stehenden IV spielt. Weil jedoch die beiden hochstehenden AV hier gar nicht mehr eingreifen können, entwickeln sich im tornahen Zentrum, wo man eigentlich kein 1vs1 möchte, für den Gegner sehr gute Chancen.


    Deshalb bin auch ich bei @'open-minded, dass ein kluger Trainer situationsabhängig (statt systemverliebt) entscheiden sollte, ob er einem gegnerischen Angreifer den Paßweg oder den Laufweg zustellen möchte? Ihn zu ignorieren halte ich schon deshalb nicht für sinnvoll, weil der gegnerische Trainer sich mit dieser Variante schon etwas gedacht hat und vermutlich damit auch schon erfolgreich war.


    Es ist ja nicht verboten, wenn man aus einer besseren taktischen Leistung heraus erfolgreicher ist als der Gegner oder?

  • Einige Mannschaften haben (gewollt oder ungewollt sei mal dahingestellt), einen Spieler gehabt, der nichts Anderes gemacht hat, als vor dem gegnerischen Tor auf Bälle zu warten.
    Natürlich funktionieren in diesem Alter lange Bälle eh nur bedingt, aber der eine oder andere Ball kam eben doch durch und, da häufig alle Kinder mit aufrücken, hatte dieser Spieler dann freie Bahn.

    Trainer, die so spielen lassen, gestatten Dir in der Offensive doch immer Überzahl. Mach halt was draus... Letzten Endes muss ihm dieser Spieler hinten mehr fehlen als vorne nutzen.

  • Beim gegnerorientierten Spiel gewann fast immer die bessere Offensive, im ballorientierten Spiel ist es eher umgekehrt! An diesem Problem hat auch Jogis Trainerstab zu knabbern!


    Aber nun zurück zum Thema: Sucht es euch aus, was euch und euren Kids am meisten Spaß macht! So wichtig ist das alles noch nicht und man muß seine Spieler noch nicht in ein enges taktisches Korsett spannen, weil dies die indiividuelle Kreativität einschränkt. Schließlich sollen die Kinder eigenständig Entscheidungen treffen lernen. Außerdem seid ihr als Jugendtrainer nicht dazu da, um für den Verein Titel und Pokale zu holen, sondern den Kinder den Spaß am Fussball zu vermitteln. Was nützen Siege, die einfach keinen Spaß machen, weil immer wieder das Gleiche gespielt werden muß?

  • @Grätsche


    Ich hatte bereits an Informationen für dich geschrieben, jedoch an der Wahl deiner Worte erkannt, dass es dich eigentlich nicht interessiert, da du von Statistiken spricht, von denen du selbst weißt, dass sie so gar nicht existieren können! Ich habe bereits anderen versprochen, nicht mehr auf solche Fragen zu antworten! Sei mir also nicht böse, wenn ich dabei konsequent bleibe.

  • Bei uns gibt es die Regel, dass der TW den Ball nicht über die Mittelline ausschießen darf. Mit der Begründung, dass im Kinderfußball das Herausspielen von hinten gefördert werden soll.


    Mit der "taktischen Maßnahme" der einsamen Spitze, wird aber genau dies verhindert. Zu oft führt ein blind nach vorne geschlagener Ball (oft unter Anleitung des Trainers) zum Erfolg.


    Was haltet ihr von der Idee eine Art Abseitsregel einzuführen. Und zwar so, dass die Umsetzung für Kinder auch kein Problem ist. Ich könnte mir z.B. vorstellen, dass die Mittellinie zwingend überdribbelt werden muss.


    Dadurch würden nach vorne gebolzte Bälle der Vergangenheit angehören, das offensive Verteidigen würde viel mehr Sinn machen und 1v1 Situationen sind vorprogrammiert.


    Weil die Gefahr besteht, dass spielstarke Mannschaften ihren Gegner in deren Hälfte einschnüren, kann diese Abseitsregel für die Mannschaft die mit drei oder mehr Toren im Rückstand ist aufgehoben werden.

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)