Vereinsinterner Spielerwechsel

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  • Hallo zusammen,


    in meinem Team hat sich kürzlich folgende unschöne Sache ereignet:


    Zwei Tage vor dem 1. Spieltag wurden mein Trainerkollege und ich informiert, dass unser stärkster Spieler ab sofort nicht mehr E3 (mein Team) spielt, weil er sich dort unterfordert fühlt, sondern ab sofort zur E1 wechselt. Auf meine Intervention beim Jugendspielleiter hin aufgrund der Kurzfristigkeit vor Saisonbeginn sagte mir dieser, dass der verantwortliche Spielervater (brisanterweise ebenfalls Jugendtrainer bei uns im Verein) sonst seinen Sohn sofort aus dem Verein herausgenommen hätte.
    Da der kurzfristige Spielerwechsel ein unerwartetes Loch in unseren eh auf Kante genähten Kader riss, wurden die ersten Spiele der Saison hoch verloren.


    Fazit: Verärgerte Trainer, verärgerte Eltern (einige hätten ihre Kinder in andere Vereine geschickt, hätten sie dies vor der Saison gewusst), frustrierte Kinder wegen der Niederlagen, die noch dazu auf "den Verräter" sauer sind.


    Ich habe den Vorstand eingeschaltet, der aber auch nur schulterzuckend, wenn auch mit sichtlich schlechtem Gewissen sagte, wenn er hier intervenieren würde, hätte er Trainerkündigungen auf dem Tisch.


    Wie werden solche Forderungen von Eltern/KIndern bzgl. vereinsinternen Mannschaftswechseln in euren Vereinen gehandhabt?

  • Natürlich ist das blöd, wenn es so kurz vor Saisonstart passiert.


    Eigentlich sollte eine Zuordnung nach Leistung nur dort erfolgren, wo auch Leistungsfussball gespielt wird und entsprechende fachlich qualifizierte Trainer vorhanden sind. Aber das interessiert einige Eltern herzlich wenig und sie führen sich wie Spielerberater auf. Die Abwerberei in frühen Jahren heizt diese negativen Nebengeräusche in den Vereinen noch mehr an.


    Wenn du es jedoch im Sinne der Mannschaft siehst, denn kann jemand, der allein die Spiele gewinnt, einen "langen Leistungsschatten" für die Anderen ziehen, die sich dann nicht so gut entwickeln. In einem anderen Thread beschreibt ein Trainerkollege, wie er mit dem "Debakel" umgegangen ist. Schaut es dir an.


    Mag sein, dass du es vorher etwas einfacher hattest, als dein Goalgetter noch dabei war. Wenn du diese Herausforderung für dich annimmst, wirst auch du sehr viel mehr an Erfahrungen gewinnen und dich unabhängiger von den Staralüren von Spielern und Eltern machen. Denn wenn der Star die Mannschaft ist, dann wird mehr Fussball gespielt, dass das man immer nur einen Spieler sucht, der es richten soll.


    Also nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern versuchen das Beste daraus zu machen.

  • Ist der genannte Spieler stark genug für die E1? Immerhin sagst du ja selber, dass er der stärkste Spieler eurer Mannschaft ist/war. Insofern kann ich auf jeden Fall nachvollziehen, warum hier ein Wechsel in ein fordernderes Umfeld gewünscht wird. Aus Sicht des Spielers ist das ja absolut nachvollziehbar, wenn er entsprechende Förderung möchte. Auch von eurer sollte das doch eigentlich den positiven Nebeneffekt haben, dass nun, durch den fehlenden Ausreißer nach oben, eine leistungshomogenere Trainingsgruppe zustande kommt.


    Was mich ehrlich gesagt verwundert ist die Rolle eures E1-Trainers. Im Normalfall wird die Aufstellung der Kader doch vor Saisonbeginn im Trainerteam intern besprochen (wobei die Trainer der ersten Mannschaften meist das letzte Wort haben). Wurdet ihr hier nicht frühzeitig angesprochen?
    Mal davon abgesehen: Warum überhaupt als erste Instanz den Jugendspielleiter/Vorstand einschalten? Es wäre hier mMn im Sinne des Vereinsfriedens besser gewesen ein Gespräch mit dem anderen Trainer zu suchen.


    Ich bin auch ehrlich gesagt etwas überrascht, dass ein einziger Spieler einen derart hohen Stellenwert in der Mannschaft besitzt.

  • Mag sein, dass du es vorher etwas einfacher hattest, als dein Goalgetter noch dabei war. Wenn du diese Herausforderung für dich annimmst, wirst auch du sehr viel mehr an Erfahrungen gewinnen und dich unabhängiger von den Staralüren von Spielern und Eltern machen. Denn wenn der Star die Mannschaft ist, dann wird mehr Fussball gespielt, dass das man immer nur einen Spieler sucht, der es richten soll.


    Also nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern versuchen das Beste daraus zu machen.


    Mir geht es nicht so sehr um den Fakt, dass der Spieler gewechselt hat, sondern darum, wie das in anderen Mannschaften gemanaged wird.


    Das Problem, das ich jetzt habe, ist ganz einfach, dass nun 3 weitere Eltern mit ihren Kinder in einen anderen Verein wechseln wollen (die Auswahl ist hier in Mittelfranken groß), da sie nicht einsehen, warum ihre Kinder jedes Wochenende verlieren sollen. Und das kann ich nachvollziehen. Ich habe dem Verein ganz offen gesagt, dass wir es entweder innerhalb der kommenden 3 Monate schaffen müssen, die Mannschaft durch Spielgemeinschaften o.ä. zu stärken oder dass ich samt Sohn auch in einen stärkeren Verein wechseln werde.

  • Ich bin auch ehrlich gesagt etwas überrascht, dass ein einziger Spieler einen derart hohen Stellenwert in der Mannschaft besitzt.


    Er ist schon sehr stark. Sein Vater trainiert die C-Jugend und die Jungs sind gut. Trotzdem hält er dort im Training mit.


    Einer meiner besten Spieler hat im Sommer wegen Umzug den Verein verlassen. Seine neue Mannschaft hat seit dem er dort angefangen hat eine Tordifferenz von 43:5. In der vergangenen Saison waren sie Mittelmaß. Im Kleinfeldfußball kann 1 Spieler das Zünglein an der Waage sein.

  • konkrete Antwort auf die konkrete frage: bei uns werden keine Spieler verschoben, wenn sie es selbst nicht wollen. Selbst wenn innerhalb einer Altersklasse bei einer x1 ein kader viel zu klein ist und der kader der x2 viel zu gross, dann entscheidet bei uns immer der Spieler (und/oder dessen eltern) selbst wo er spielt.
    Es wäre bei uns also genau wie bei dir gelaufen.
    Doof finde ich, dass andere eltern und du selbst nun mit abwanderung drohen nur weil mehr verloren wird, dabei ist doch alles besser: dein team ist homogener und kann sich nicht mehr im Schatten des stars verstecken, und der star wird gefördert.

  • Das Problem, das ich jetzt habe, ist ganz einfach, dass nun 3 weitere Eltern mit ihren Kinder in einen anderen Verein wechseln wollen (die Auswahl ist hier in Mittelfranken groß), da sie nicht einsehen, warum ihre Kinder jedes Wochenende verlieren sollen. Und das kann ich nachvollziehen. Ich habe dem Verein ganz offen gesagt, dass wir es entweder innerhalb der kommenden 3 Monate schaffen müssen, die Mannschaft durch Spielgemeinschaften o.ä. zu stärken oder dass ich samt Sohn auch in einen stärkeren Verein wechseln werde.

    Puh,


    Ehrlich gesagt finde ich die Situation, so wie du sie beschreibst, ziemlich unschön. Denn im Grunde lassen sich hohe Niederlagen in dieser Altersklasse eigentlich meist mit der Einteilung in eine zu starke Gruppe erklären. Speziell bei einer E3 kann ich mir ein solches Szenario sehr gut vorstellen.
    Die Lösung läge hier dann natürlich auf der Hand: Die Mannschaft in der Rückrunde in einer schwächeren Gruppe melden bzw. im Raum München bspw. werden die Teams zur RR anhand der Tabelle in neue Gruppen eingeteilt.


    Ehrlich gesagt würde ich bei den Abwanderungswilligen mal thematisieren, welche Aussichten man denn durch einen Wechsel hätte. Denn anscheinend ist der Hauptgrund die schlechte Tabellensituation.
    Und das ist in der E-Jgd typischerweise ein recht schwacher Grund. Denn er ist meist komplett unabhängig von Trainingsqualität, fußballerischen Perspektiven und (dem wichtigsten) dem Spaß den die Kinder am Fußballspielen in diesem Verein haben.

  • Das_Huhn:


    So, wie du den gewechselten Spieler beschreibst, war der Wechsel für ihn sicherlich sinnvoll und auch der Vater hat dann wohl das Leistungsvermögen seines Sohnes realistisch eingeschätzt und für ihn richtigerweise eine entsprechende Förderung eingefordert, die ja im eigenen Verein ermöglicht werden konnte.
    Bei den anderen Kindern scheint es sich momentan entsprechend nicht unbedingt um solche Talente zu handeln, die eine andere Mannschaft jetzt unbedingt als Verstärkung haben muss. Bisher haben sich diese Kinder bzw. wohl eher ihre Eltern im Glanz des einen "Leistungsträgers" sonnen dürfen, den sie jetzt völlig kleingeistig zu Unrecht als "Verräter" beschimpfen, was diesem jedoch völlig egal sein kann.
    Entschuldigung, aber was hier Einige schon angeführt haben, - nämlich dass der Abgang des "Überfliegers" eher eine Chance für die anderen Spieler sein dürfte, scheinen Eltern und auch Du als Trainer nicht zu erkennen bzw. nicht einsehen zu wollen.
    Hier scheint leider, wie so oft, reines Ergebnisdenken vorzuherrschen. Du schreibst selbst, dass im Sommer einer Deiner besten Spieler gewechselt ist und dessen Mannschaft nun ein tolles Torverhältnis hat. - Erstens sagt das nichts über die Stärke des Spielers aus, weil hier viele andere Faktoren ausschlaggebend sein können. - Zweitens verstehe ich dann nicht, wenn Du dann ja logischerweise noch mehr "beste Spieler" in deiner Mannschaft hast, dass Du dann einen Spielerabgang als Grund für solch heftige Niederlagen anführst und anscheinend nicht in der Lage bist, Eltern zu erklären, auf was es wirklich für ihre Kinder ankommt.

  • Er ist schon sehr stark. Sein Vater trainiert die C-Jugend und die Jungs sind gut. Trotzdem hält er dort im Training mit.

    Ich versuche es mir vorzustellen? Aber es gelingt mir nicht! Bei einer C-Jugend, die gut spielt, soll ein E3 - Spieler mithalten? Normalerweise liegen bereits Welten dazwischen, wenn nur 1 Jahr Altersunterschied vorhanden ist.


    Wenn dann noch 3 weitere Eltern den Verein wechseln wollen, weil ihre E-Jugend-Kinder dort gewinnen, warum glauben sie denn, dass ihre Kinder dort spielen werden? Wo sie doch jetzt so schlecht sind, dass sie immer nur verlieren?


    Es ist schwierig für Dritte, deine subjektive Wahrnehmung der Realität nachzuvollziehen? Denn es würde bedeuten, dass bei euch nach der Fairplayliga in der F-Jugend in der E-Jugend die Hölle los ist? Warum ist es nicht gelungen, durch die Erfahrungen in der FPL "den Druck vom Kessel" zu nehmen, sondern in umgekehrter Richtung sogar noch mehr Leistungsdruck in eine Altersklasse in die Vereinsmannschaften aufzubauen?


    In deinem speziellen Fall würde ich rasch das Gespräch mit dem Jugendleiter suchen. Denn ohne seine Unterstützung wird es schwierig sein mit der "Völkerwanderung" in deiner Mannschaft zu vernünftigen Lösungen zu gelangen. Man sieht sich ja meist 2 mal im Leben, da lohnt eine einvernehmliche Lösung.


  • Die meisten Eltern ticken hier relativ einfach: Das Kind muss Spaß beim Fußball haben und wenn die Mannschaft ständig verliert, ist der Spaß schnell weg. Ich habe das Thema gestern Abend erst mit den Eltern diskutiert. Die meisten würden einen Verein bevorzugen, in dem ihr Kind leistungsbedingt nur 20 Minuten pro Spiel eingesetzt wird, gegenüber einem Verein, wo das Kind durchspielt aber keine Erfolgserlebnisse hat.


    MIt dem Jugendleiter habe ich das Thema sehr intensiv und kontrovers diskutiert. In einem Punkt sind wir uns aber einig: Die Wahrscheinlichkeit, dass die Mannschaft auseinanderfliegt, ist groß. Die Eltern zeigen da (aus meiner Sicht nachvollziehbar) wenig Kompromissbereitschaft. Die einzige Hoffnung ist, dass die Jungs in der Rückrunde in eine entsprechend schwache Gruppe gesetzt werden und wieder Erfolgserlebnisse haben. Leider fürchte ich, dass die meisten Wechsel bereits in der Winterpause über die Bühne gehen werden.


    Ich denke, der Verein schießt sich hier komplett ins Knie und hat im kommenden Jahr keine E1. So was muss gesteuert werden. Die Eltern haben hier im Umkreis ca. 40 Vereine zur Auswahl. Vereine, die hier nicht auf die Bedürfnisse/Ansichten der Kinder und Eltern eingehen, sind schnell raus aus dem Geschäft, da die heutigen Kinder die erwachsenen Spieler von morgen sind.

  • Mir geht es nicht so sehr um den Fakt, dass der Spieler gewechselt hat, sondern darum, wie das in anderen Mannschaften gemanaged wird.


    Das Problem, das ich jetzt habe, ist ganz einfach, dass nun 3 weitere Eltern mit ihren Kinder in einen anderen Verein wechseln wollen (die Auswahl ist hier in Mittelfranken groß), da sie nicht einsehen, warum ihre Kinder jedes Wochenende verlieren sollen. Und das kann ich nachvollziehen. Ich habe dem Verein ganz offen gesagt, dass wir es entweder innerhalb der kommenden 3 Monate schaffen müssen, die Mannschaft durch Spielgemeinschaften o.ä. zu stärken oder dass ich samt Sohn auch in einen stärkeren Verein wechseln werde.


    Gibt es denn in Eurem Verein keine Alternative als nur den Vereinswechsel? Wenn Ihr in der E3 ohnehin auf Kante geplant sein, wäre es dann keine Option, die Kinder auf E1 und E2 zu verteilen und die Spielberechtigung der E3 für die Kinder aufrechtzuerhalten, die nach der Aufteilung vielleicht weniger Spielzeit haben? Oder ist das ausgeschlossen, weil ein Zugang zu E1 und E2 unmöglich ist?


    Bei uns im Verein handhaben wir es so, dass jüngere Kinder in älteren Teams "mitmachen" dürfen, wenn sie dort gut - also nicht nur gerade so - mithalten. Gründe hierfür kann es verschiedene geben. Zum einen ist es mitunter der Wunsch der Eltern nach besserer Förderung (jüngere Kinder kommen alleine eher weniger auf solche Gedanken), mitunter ist es auch einfach der Freundeskreis usw.. Das soll aber die Ausnahme sein!


    Wie schon von allen anderen angemerkt wurde, ist das für die Entwicklung der verbleibenden Kinder gerade in den jüngeren Altersklassen ein positiver Effekt, weil sie sich - überspitzt formuliert - dann nicht mehr darauf beschränken können, den Überfliegern bei ihren "Künsten" zuzuschauen. Schmerzhaft ist ein solcher Wechsel für Kinder/Eltern/Trainer, denen die bloßen Ergebnisse sehr wichtig sind und die nicht daran glauben, dass eine positive Entwicklung mit den verbleibenden Kindern möglich ist. Eigentlich ein ziemlich trauriger Befund!

  • Die meisten Eltern ticken hier relativ einfach: Das Kind muss Spaß beim Fußball haben und wenn die Mannschaft ständig verliert, ist der Spaß schnell weg. Ich habe das Thema gestern Abend erst mit den Eltern diskutiert. Die meisten würden einen Verein bevorzugen, in dem ihr Kind leistungsbedingt nur 20 Minuten pro Spiel eingesetzt wird, gegenüber einem Verein, wo das Kind durchspielt aber keine Erfolgserlebnisse hat.

    Wie ich bereits sagte, würden diese Kinder 0 Minuten (statt 20 Minuten) spielen, weil mit ihnen Spiele verloren werden. Niederlagen führen jedoch dazu, dass Eltern mit ihren Kindern in Vereine wechseln, wo fast nur gewonnen wird. Spielen sie dort, wird das Team auseinanderfliegen, weil nicht mehr genug gewonnnen wird. Diese Kette ließe sich mühelos weiterspinnen und man erkennt, das diese Logik nicht zu dem gewünschten Ziel dieser Eltern führen kann, weil sie selbst die Verursacher an diesem Dilemma sind!


    Würden die Eltern die Entwicklung in Phasen begleiten, dann wäre die Kinder mal in einer Mannschaft, die mehr gewinnt und mal in einer Mannschaft, die mehr verliert. Weder mit dem einen noch mit dem anderen haben die Kinder solange keine Probleme, als dass ihnen ihre Eltern erzählen, dass nur dann Fussball Spaß zu machen hat, wenn man auch gewinnt! Aber dann geht es nicht mehr um den Spaß der Kinder, sondern nur noch um den Spaß der Eltern.


    Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es ganze Regionen in diesem Land gibt, wo Eltern so bescheuert sein sollen?


    Wenn dem aber bei euch der Fall ist, dann fand ich die Idee des Aufräumens (statt 3 Teams mit unterschiedlichen Interessen 2 Teams mit gleichen Interessen) zu machen, gar nicht mal so verkehrt. Ihr seid eine Sorge los und eure Konkurrenten bekommen eine Sorge dazu, damit durch die neuen Unruhestifter keine Mannschaften auseinander fliegen.


  • <p style="font-size: 13px; background-color: rgb(249, 249, 249);">Wie schon von allen anderen angemerkt wurde, ist das für die Entwicklung der verbleibenden Kinder gerade in den jüngeren Altersklassen ein positiver Effekt, weil sie sich - überspitzt formuliert - dann nicht mehr darauf beschränken können, den Überfliegern bei ihren "Künsten" zuzuschauen. Schmerzhaft ist ein solcher Wechsel für Kinder/Eltern/Trainer, denen die bloßen Ergebnisse sehr wichtig sind und die nicht daran glauben, dass eine positive Entwicklung mit den verbleibenden Kindern möglich ist. Eigentlich ein ziemlich trauriger Befund!


    Das sehe ich grundsätzlich anders. Eine jugendmannschaft funktioniert aus meiner Erfahrung nur, wenn das Team in mindestens 50% der Spiele auf dem Niveau der gegnerischen Mannschaft mithalten kann. 80% der Eltern ist es im Prinzip völlig Wurscht, welche Entwicklung ihre Kinder im Fußball machen. Die wollen, dass ihr Kinder Spaß bei der Bewegung haben und positive Erlebnisse. Und 10:0-Niederlagen sind kein positives Erlebnis und auch nicht als solches zu verkaufen.

  • Wie ich bereits sagte, würden diese Kinder 0 Minuten (statt 20 Minuten) spielen, weil mit ihnen Spiele verloren werden.


    Diese Annahme ist falsch. Jugendmannschaften bestehen meist aus einem gewissen Anteil "Überflieger" und dem Rest in Form durchschnittlich bis unterdurchschnittlich begabter Spieler.
    Die meisten Jugendteams sind hinsichtlich ihrer Mitglieder aber nicht gerade fürstlich bestückt. In der Realität bedeutet dies, dass oft nicht mehr als 12 Spieler zur Verfügung stehen. Da wird ein durchschnittlich begabter Neuzugang immer gern genommen und erhält seine Einsatzzeiten.


    Nur als Beispiel: Ich habe am letzten Tag der Sommerferien ein sehr schönes Turnier mit 5 Mannschaften organisiert. Ich musste 11 Teams anschreiben, um von 4 Teams Zusagen zu erhalten. Grund: kurzfristig zu wenige Spieler verfügbar.


    Noch ein Beispiel: Mein Team besteht insgesamt aus 14 Spielern und ich hatte vorige Woche gerade mal 1 Ersatzspieler, weil der eine bei den Großeltern war, der andere in einem Sportwettkampf, einer krank, einer verletzt ...

  • Hallo,
    bin selbst Vater von einem E1-Spieler. Und ich gehöre auch zu den Eltern, die sein eigenes Kind fördern. Wenn der Jungs stark genug spielt, sollte er da spielen, wo er mitspielen kann. Das nennt man Förderung. Unterforderung ist für den Spieler nichts. Ich gehe sogar soweit, dass ich sage, wenn es nicht anders geht, dann muss man auch den Verein wechslen.
    Ich selbst trainiere als Vater als Co Trainer mit und unterstütze den/die Haupttrainer bei der Arbeit, wo ich kann.


    Was ich aber nicht verstehe. Man kann doch versuchen, dass die E1 und E3 an unteschiedlichen Tagen spielt und dann kann er doch in der E3 ab und zu mal aushelfen.

  • Das sehe ich grundsätzlich anders. Eine jugendmannschaft funktioniert aus meiner Erfahrung nur, wenn das Team in mindestens 50% der Spiele auf dem Niveau der gegnerischen Mannschaft mithalten kann. 80% der Eltern ist es im Prinzip völlig Wurscht, welche Entwicklung ihre Kinder im Fußball machen. Die wollen, dass ihr Kinder Spaß bei der Bewegung haben und positive Erlebnisse. Und 10:0-Niederlagen sind kein positives Erlebnis und auch nicht als solches zu verkaufen.

    Da werden wir nicht zusammenkommen.


    Regelmäßig ist es so, dass grundsätzlich schwächer besetzte Teams in der "jungen" Saison (als junger Jahrgang der Altersklasse) eher schwächer sind (und dann auch gegen entsprechend schwächere Teams spielen sollten) und in der "älteren" Saison dann gut mithalten können. Das muss man zur Kenntnis nehmen und darf in der "jüngeren" Saison halt keine Wunderdinge erwarten. In beiden Saisons ist es aber doch nicht ausgeschlossen, dass sie Spaß haben. Spaß an der Bewegung sowieso, Spaß am zusammen sein, Spaß mit witzigen Trainern, Spaß an gut vorbereiteten Trainings, Spaß an Erfolgserlebnissen (nein, das muss nicht immer das Mannschaftsergebnis sein!!) usw. usw.. Selbst in Mannschaften, die immer hoch verlieren (sollte nicht sein), kann mit viel Spaß geübt und gespielt werden.


    Ergebnisse sind jüngeren Kindern dann wichtig, wenn sie für Eltern wichtig sind.

  • Wenn der Jungs stark genug spielt, sollte er da spielen, wo er mitspielen kann. Das nennt man Förderung. Unterforderung ist für den Spieler nichts.

    Ich bin jetzt seit einigen Jahren als Trainer im Grundlagenbereich tätig und habe zum Teil andere Erfahrungen gemacht. Meines Erachtens ist es besser, wenn jüngere Kinder länger in ihren Heimatvereinen spielen und dort ganz viel Praxis sammeln (permanente 1:1 Situationen, viel Spielzeit, ...), viel ausprobieren können und dafür gelobt werden. Oft "überholen" diese Kinder später die Kinder, die schon frühzeitig zu einem besseren Verein oder sogar in ein NLZ gewechselt sind.

  • Das sehe ich grundsätzlich anders. Eine jugendmannschaft funktioniert aus meiner Erfahrung nur, wenn das Team in mindestens 50% der Spiele auf dem Niveau der gegnerischen Mannschaft mithalten kann. 80% der Eltern ist es im Prinzip völlig Wurscht, welche Entwicklung ihre Kinder im Fußball machen. Die wollen, dass ihr Kinder Spaß bei der Bewegung haben und positive Erlebnisse. Und 10:0-Niederlagen sind kein positives Erlebnis und auch nicht als solches zu verkaufen.

    Dir als Trainer sollte es aber nicht um Erlebnisse gehen, sondern um die Entwicklung. Eine Entwicklung, zu der Du niemanden zwingen kannst.


    Du kannst nur versuchen, Spieler und Eltern zu überzeugen. Das ist anstrengend, aber bei den meisten kann das klappen.
    Mein Einstand als "Assistent" war ein 0:38, im zweiten Jahr hatte ich die Katastrophentruppe dann alleine an der Backe.


    Verlassen haben uns im zweiten Jahr nur drei Spieler, die als älterer Jahrgang der E-Jugend nichtmal mit einer jungen F mithalten konnten.
    Der Abschied fand in der Halbzeitpause eines Auswärtsspieles statt und war von Elternseite sehr unschön, beleidigend und laut.
    Deshalb habe ich mir meine Jungs zur Brust genommen und die Mannschaftsbesprechung ergab, daß uns Ergebnisse völlig egal sind. Wir wollen Spaß haben.


    So haben wir dann auch trainiert. Spielen, spielen, spielen und meine Aufgabe bestand darin, Übungen richtig gut zu verstecken.
    Und natürlich, nicht die Nerven zu verlieren, wenn so ein Spiel nach 30 Minuten immernoch 0:0 stand.


    In der zweiten Saisonhälfte haben wir dann mit allen Gegnern mithalten können und das lag nicht an einer neuen Gruppeneinteilung. So groß sind da die Möglichkeiten nicht auf dem flachen Land.


    Da Du Reisende nicht aufhalten kannst, würde ich mich knallhart auf die konzentrieren, die auch ohne zählbare Ergebnisse Spaß am Fußball haben können und das Ziel Entwicklung ganz offensiv herausstellen.
    Es gibt eine Menge Jungs, die nur darauf warten, irgendwo einfach mitspielen zu können. Von der Sorte habe ich zwei bekommen und einer davon spielt ein Jahr später in der D1.

  • Das sehe ich grundsätzlich anders. Eine jugendmannschaft funktioniert aus meiner Erfahrung nur, wenn das Team in mindestens 50% der Spiele auf dem Niveau der gegnerischen Mannschaft mithalten kann. 80% der Eltern ist es im Prinzip völlig Wurscht, welche Entwicklung ihre Kinder im Fußball machen. Die wollen, dass ihr Kinder Spaß bei der Bewegung haben und positive Erlebnisse. Und 10:0-Niederlagen sind kein positives Erlebnis und auch nicht als solches zu verkaufen.

    Da habe ich andere Erfahrungen gemacht.
    In meiner ersten Saison als Trainer (die gar nicht mal so lange her ist) haben wir in der kompletten Hinrunde nur einen Punkt geholt und mehrere Spiele zweistellig verloren. Gewechselt ist in der folgenden Winterpause keiner. Im Gegenteil: Der Kader ist zeitweise auf eine größe angewachsen, dass wir über die Aufteilung der Mannschaft nachdenken mussten.
    Ich denke daher nicht, dass eine Jugendmannschaft nur mit Siegen funktioniert. Mitspieler, Trainer, Umfeld etc. haben einen viel größeren Anteil am Spaß, den die Kinder haben, als es das Ergebnis der Spiele am Wochenende hat.