Turniersieg für eine klassische Dorfmannschaft fast unmöglich???

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  • Den Erfolg definiert scheinbar Jeder etwas anders?


    Der eine Trainer sieht es als Erfolg an, wenn seine Spielerinnen ihm und der Mannschaft treu bleiben. Die Spielergebnisse sind dabei zweitranging, solange hin und wieder auch mal ein Spiel gewonnen wird und man sich nicht nur 2-stellige Klatschen einfängt.


    Der andere Trainer sieht den Maßstab des Erfolgs in den Ergebnissen. Solange man mehrheitlich gewinnt, ist alles O.K. Werden die Spiele verloren, dann liegt es an der Qualität der Spieler, die dann durch Bessere ausgetauscht werden sollen.


    Ein selten vorkommender Trainertyp will die ganze Mannschaft auf einem identischen NIveau ausbilden, wobei zunächst einmal alle Spieler seiner Mannschaft ein unterschiedliches Niveau haben. Im weiteren Verlauf ist mal der eine, mal der andere Spieler ein wenig besser als der Rest. Natürlich gibt auch für ihn der Stand der Ausbildung über die Ergebnisse ein Feedback. Jedoch stellt er an sich die hohe Herausforderung, alle Spieler kontinuierlich durch abwechselungsreiches und altersgerechtes Training auf allen Positionen auszubilden, um so über die kindliche Neugier den Spaß am Fussball mit der Zunahme an Fähigkeiten und Fertigkeiten immer größer werden zu lassen. Für ihn ist es auch nicht so wichtig, woher die Spieler kommen, sondern dass man sich aufeinander verlassen kann und jederzeit ehrlich und fair miteinander umgeht. Denn solange sich alle in dieser Mannschaft wohlfühlen, ist der Erfolg ohnehin nahezu selbstverständlich. Der kann mal in der Freundschaft, auch außerhalb des Fussballs gemeinsame Aktitäten zu unternehmen liegen, mal am Staffel- oder Pokalerfolg (als Feedback) liegen. Insgesamt läßt er sich aber an der kontinuierlichen Weiterentwickung von Mannschaft und seinen Trainern beschreiben. Dieses "Fussballparadies" gibt es jedoch meist nur über eine bestimmte Zeitspanne, bis sich von außen hineingetratener Neid und/oder besonders raffinierter Abwerber eines Teils der Mannschaft bemächtigen oder aber der Trainer aus privaten Gründen eine Veränderung möchte. Es liegt dann am Verein, einen gleichwertigen Ersatz zu beschaffen, indem man seine Arbeit gründlich und gewissenhaft macht.

  • @Goodie, ihr versteht euch offenbar selber als "Dorf" und da möchte ich wirklich nichts gegen sagen. Aber aus meiner Sicht sind 17.000 EW für einen Verein ein großes Einzugsgebiet. Kein Wunder, dass ihr in allen Jahrgängen mehrere Mannschaften habt.


    Mal zum Vergleich: Bei uns wird schon bei den kleinsten als SG aufgetreten. Das Einzugsgebiet ist dadurch immerhin etwas über 4.000 EW "groß", wobei an den Rändern in eine Richtung auch ein anderer Verein noch mitfischt (die Fahrtzeit ist da auch einfach kürzer).

    "There is only one ball, so you need to have it." (J. Cruyff)

  • Ich würde ein Einzugsgebiet mit 17.000 Einwohner auch nicht als Dorfverein bezeichnen. Ich habe mal kurz überschlagen, wie das bei uns so aussieht, einer Stadt mit insgesamt knapp 30.000 Einwohnern. Die drei Stadtteile, die den zusammenhängenden Hauptort bilden, haben zusammen ca. 20.000 Einwohner, um die zwei Fußball- und ein Handballverein konkurrieren. Daneben gibt es noch zwei kleinere Ortsteile mit knapp 6.000 bzw. ca. 3.000 Einwohnern -- eigentlich besteht der letztgenannte aus zweien, 2.000 und 1.000 Einwohner stark, die aber recht dicht beieinander liegen.


    Vom eigenen Anspruch her sind die Vereine im Hauptort keine Dorfvereine. In den Jugendklassen (ab D) spielt ihre gemeinsame erste Mannschaft auch recht hoch, greift dazu teilweise aber auch auf recht viele Spieler zurück, die zuvor in anderen Vereinen im Kreis oder in Nachbarkreisen gespielt haben. Die anderen Vereine würde ich eher als Dorfvereine bezeichnen, die 5.000er kriegen bei den Kindern eigentlich recht zuverlässig eine Mannschaft pro Jahrgang zusammen, die anderen müssen immer mal wieder jahrgangsübergreifend melden.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Hier auf dem Land haben die Dörfer ca. 1000 Einwohner, manche ein paar mehr, manche ein paar weniger. Gibt auch noch kleinere Dörfer, wo es jedoch keine eigenständigen Vereine (mehr) gibt.
    In den Dörfern mit Vereinen gibt es meist nur noch im Kleinfeldbereich eigene Mannschaften, dann fast immer aus mehreren Jahrgängen gemischt. Ab D-Junioren gibt es eig. nur noch Spielgemeinschaften. Reine Jahrgangsmannschaften gibt es aber auch dort nur selten. Bei den städtischen Vereinen gibt es pro Jahrgang eine Mannschaft, bis etwa B-Junioren. Im gesamten Fußballkreis gibt es bei den B-Junioren noch drei-vier städtische Vereine, die zwei Mannschaften bilden können.
    Unter dieser Rahmenbedingungen ist es fast ausgeschlossen, mit einer Dorfmannschaft (bleibe mal bei den 1000 Einwohnern) irgendetwas zu gewinnen. Alle paar Jahre gibt es aber eine besonders starke Truppe, wo dann auch mal etwas möglich ist. Erinnere mich an eine Mannschaft aus einem 700 Einwohnerdorf. Diese Truppe spielte den gesamten Nachwuchs zusammen und hatte das Glück, immer auch gute Trainer zu haben. Sie schafften es im Seniorenbereich bis in die damalige 5. Liga, ohne Einkäufe von außen.

  • @Goodie, ihr versteht euch offenbar selber als "Dorf" und da möchte ich wirklich nichts gegen sagen. Aber aus meiner Sicht sind 17.000 EW für einen Verein ein großes Einzugsgebiet. Kein Wunder, dass ihr in allen Jahrgängen mehrere Mannschaften habt.

    Stimmt, für ein "Dorf" sind wir in der Tat schon recht groß. Da wir am Rande des Ruhrgebiets liegen, verschieben sich wohl die Blickwinkel im Vergleich zu einem echten Dorf im Emsland oder in Meck-Pom. :D Aber unser Stadtteil ist echt dörflich/landwirtschaftlich geprägt.


    Natürlich ist die Größe des Einzugsgebietes ein sehr wichtiger Faktor. Kaum wird man jedoch was größer, dann wird auch die Konkurrenz um die Kinder größer. Und schlussendlich muss man sich eh fragen, ob das Konstrukt Schule - Betreuung - Familie - Verein noch passt.
    Alle scheinen am Stock zu gehen aber neue Wege und bessere Lösungen sind noch nicht mal angedacht. :S

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!