Frustabbau-Thread

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  • Und dann muss man mal den Zeitaufwand sehen, den der Fußball für Eltern und Familien bedeutet. Training 1-2x die Woche (mit Anfahrt), Spiel regelmäßig am WE inkl. Fahrdienst (Familienzeit!!), immer wieder Turniere, wo dann auch schonmal ein ganzer Samstag oder Sonntag drauf geht; dazu Extras, wie hin und wieder Trikots waschen, dazu all der Ärger, weil es einen eben nicht kalt lässt, wenn das eigene Kind von 40 Minuten bei einem Spiel die Hälfte im Regen steht und auf seinen Einsatz wartet, während der Stümper von Trainersohn auf der 10er-Position durchspielen darf (ich karikiere) etc.

    Na dann hören wir doch alle auf mit der nervigen Trainertätigkeit, mit der wir wertvolle Familienzeit (!!!) vernichten

  • und tschuldiging, natürlich mache ich jetzt den Busführerschein und fahre die Kinder alle selbst zum Spiel und nehme auch jedesmal die Trikots mit, das ist ja wirklich unglaublich dass für ein Hobby des Kindes tatsächlich Zeit aufgewendet werden muss......manmanman

  • Ich glaube, auch hier hilft Aufklärungsarbeit von Anfang an: Fußball spielen heißt viele Stunden am Platz, auch am Wochenende... Das muss man so manchem durchaus sagen...


    Und doch, man darf sich auch über die schlimmsten Exemplare aufregen!

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Ich fand den Kommentar von @Powerzwergenpapa auch an dieser Stelle gut (er hat Frust abgebaut) und ich kann ihn auch nachvollziehen. Ich kann euch mal an meinem Frust in unterschiedlichen Rollen teilhaben lassen.


    Als Elternteil:
    Trainer und Verein sagen, dass alle gleich lang spielen sollen und das Ergebnisse nicht wichtig sind. Fragt man den Trainer nach einem Spiel wie es war, bekommt man sofort das Ergebnis genannt (+ Torschützen). Im Heft der 1. Mannschaft wird auch das Ergebnis aufgeführt. Bei engen Spielen bekommen die Stärkeren deutlich mehr Spielzeit als die Schwächeren.


    Als Trainer:
    Eltern wollen die bestmögliche Förderung ihrer Kinder und gute Spieler/Trainer-Schlüssel, wollen sich aber nicht verbindlich binden bzw. festlegen oder schaffen es nicht eine Rückmeldung zu geben (oder sind die nur froh wenn ihre Kinder geparkt sind und ihnen keinen Ärger machen?).


    Als engagierter Trainer für den Verein:
    Trainer stehen meistens nicht Schlange um einen Job als G-/F-/E-Jugendtrainer zu bekommen. Vereine haben kein Geld oder geben keines aus und die Bereitschaft für Qualität zu bezahlen, ist im unteren Bereich auch nicht selbstverständlich (für den Musiklehrer werden 18 €/halbe Stunde bezahlt, nicht aber für den Fußballtrainer - da fallen 7 €/monatlich an (für 6+ Stunden), die meistens nicht beim Trainer landen).


    So genug davon, ich mache mir mal wieder Gedanken zu den Lösungen :) - falls jemand welche hat, gerne auch als private Nachricht. Danke.

  • Ich hab wirklich nichts gegen Eltern und die Mannschaft, die ich momentan trainiere, verfügt zu 80 oder 90 Prozent über tolle Eltern.


    Aber ich habe mir dieses Wochenende 3 Spiele angesehen und mich unter die Eltern gemischt und was man da so hört ist leider echt übel. Egal ob die Mannschaft gewonnen oder verloren hat, es wurde fast nur negativ über die eigenen Trainer geredet.


    Ich habe mir bei den drei Spielen insgesamt also ca. 20-30 Elternkommentare angehört.
    Ungefähr so:


    "Unser Torwart (11 oder 12 Jahre alt) ist sooo schlecht. Das kann sein Vater ruhig hören"
    "Wir spielen so schlecht"
    "Der trainiert falsch"
    "Wenn ich diese Aufstellung schon wieder sehe"
    "Jetzt hat er meinen Sohn ausgewechselt. Ich dreh durch. Ich muss jetzt mal spazierengehen"
    "Er macht die falsche Aufstellung"
    "Jetzt wollen sie schon wieder in den Ferien trainieren"
    usw. usw.


    Positive Aussagen über 6 Trainer, deren Spiele ich gesehen habe:
    "................."


    Noch Fragen?


  • Die Vereine müssen Farbe bekennen!! Wie wird trainiert? Welche Ziele sollen in welchem Alter erreicht werden? Welche Einsatzzeiten in Spielen werden garantiert? Nach welchen Kriterien werden die SpielerInnen auf welchen Positionen eingesetzt? Usw. usf.


    Wem das zu aufwändig ist, der darf sich nicht über Eltern, die ihre Kinder lieben und das Beste für sie wollen, beschweren.

    Grundsätzlich hast Du damit natürlich nicht ganz Unrecht.


    Allerdings zeigt die Erfahrung, daß gerade die Eltern mit "Zeitungspotenzial" am allerwenigsten Interesse an einer sachlichen Diskussion haben.
    Du kannst Elternabende veranstalten, neben dem Training das Gespräch suchen oder was auch immer. Genau diese Typen werden nicht da sein, bzw. nicht zuhören.


    Bei denen geht's auch in den seltensten Fällen um Kinderliebe. Da geht es in der Regel einfach nur darum, Dampf abzulassen.


    Genau wie hier im Thread. Anders als auf dem Trainingsplatz schreit hier aber keiner rum und es stehen keine Kinder daneben.
    Für manche von uns wäre durchaus wünschenswert, die Eltern fänden im Falle eines Falles auch so ein einigermaßen sozialverträgliches Ventil ;)

  • Ganz ehrlich, dieses dauernde Eltern-Bashing nervt und ist außerdem ungerecht. Meckern auf die Eltern wird ja schon ein Sport unter den Trainern.

    Wären sie die einzige Zielgruppe der meckernden Eltern, man wäre versucht ihnen in allen Punkten recht zu geben? Doch da gibt es noch einen andere Zielgruppe, die aus lauter Vollprofis (incl. Studienabschluß und Staatsexamen) besteht. Sie wird angehalten und kontrolliert, ob sie nach dem altersgerecht aufgestellten Lehrplan unterrichtet.


    Trotz bester Ausbildungsvorraussetzungen hasst der typsche Schullehrer nichts mehr als die alljährlich stattfindenden Elternsprechtage. Dort sitzen sie Eltern gegenüber, die mit ihrem Halbwissen stets die bessere Idee zur Förderung ihres Kindes haben, weshalb von sämtlichen Pädagogen, jedoch besonders von diesem Lehrer total falsch eingeschätzt würde. Nach getaner Arbeit sieht man sie mit hochrotem Kopf aus der Schule flüchten, hastig nach einem Tempo nesteln, um sich die ersten Tränen wegzuputzen.


    Klar könnte man auch im Verein Verbesserungen erzielen, wenn man ein gutes Jugendkonzept entwirft und alle Trainer darauf verpflichtet. Man könnte sicher auch die Trainer besser ausbilden. Das würde sich vermutlich auch die ein- oder anderen Eltern etwas kosten lassen. Allerdings glaube ich nicht daran, dass dann sofort "Friede, Freude, Eierkuchen" wäre!


    Denn Meckern ist zu einer Art von Volkssport geworden. Je mehr Gründe sich finden und je weniger sich der Kandidat selbst wehren kann, je intensiver sind die Schimpfscharaden, die dort zu hören sind. Nur gut, dass die meisten Trainer und Kinder nichts davon mitbekommen! Denn eigentlich tragen die Eltern so gut wie nichts Konstruktives an der Verbesserung der Situation bei, weil sie Forderungen haben, für die jeweils die Anderen zuständig sind.


    Jetzt wird sich der Ein- oder Andere sagen: aber wir Eltern leisten doch einen gewaltigen Teil für den Vereinsfussball. Würden wir nicht unsere Freizeit opfern, indem wir die Kinder als Mitglieder anmelden, zum Training und den Spielen fahren, es würde doch gar nicht funktionieren. Recht habt ihr! Aber genauso, wie ihr es nicht duldet, dass man euch privat für die ein- oder andere Verfehlung angreift, solltet ihr auch mit euren Trainern partnerschaftlich und respektvoll umgehen. Denn ohne Trainer funktioniert es eben auch nicht!

  • Wissenschaftlich repräsentativ ist dies nicht.


    Aber mischt euch doch mal auf einem anderen Sportplatz unter die Eltern bei einem Spiel und zählt, wie viele positive und negative Kommentare es dort über die Trainer gibt. Die negativen Kommentare dürften bei weitem überwiegen.

  • in Bayern ist das schwierig, da gilt oft "ned gmeckert ist globt grad gnua" (nicht gemeckert ist genug gelobt).

    Aber im Ernst, ich denke dass den Vereinen auch oft ein Instrument fehlt, dass die Meckerei oder Unzufriedenheit kanalisieren hilft.
    So gibt es doch in jeder Schule Sprechzeiten/ Elternabende oder in Firmen oder Institutionen Beschwerdestellen, Kundenhotlines o.ä.!
    Oft fehlt einfach ein "Unzufriedenheitsventil" um sein Anliegen loszuwerden.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • in Bayern ist das schwierig, da gilt oft "ned gmeckert ist globt grad gnua" (nicht gemeckert ist genug gelobt).

    Aber im Ernst, ich denke dass den Vereinen auch oft ein Instrument fehlt, dass die Meckerei oder Unzufriedenheit kanalisieren hilft.
    So gibt es doch in jeder Schule Sprechzeiten/ Elternabende oder in Firmen oder Institutionen Beschwerdestellen, Kundenhotlines o.ä.!
    Oft fehlt einfach ein "Unzufriedenheitsventil" um sein Anliegen loszuwerden.

    Elternsprecher wird doch jede Mannschaft haben und entsprechende Sprechzeiten wird auch jeder Trainer zur Verfügung stellen. Und im Zweifel kann man immer zum Jugendleiter. Meines Erachtens fehlt da nichts, außer, dass es nicht genutzt wird. Hotlines und anderes würden den Rahmen sprengen in dem sich Vereine bewegen. Wenn Eltern oder Trainer für ihren Kommunikations-Werkzeugkasten während ihrer Bildungsphase auf dem Weg zum erwachsenwerden zu wenige Werkzeuge und Möglichkeiten der Kommunikation kennengelernt haben, dann sind das Baustellen am Individuum und keine strukturellen.

  • Da ich jetzt beide Seiten bzw. Perspektiven ausreichend kenne, kann ich den Frust beider Seiten gut verstehen.
    Und ich finde schon, dass die Jugendarbeit unter strukturellen Problem leidet die den Frust beider Seiten verstärken.


    Kein Verein den ich kenne hat wirklich funktionierende Strukturen.
    Hierfür gibt es nach meiner Ansicht unzählige Gründe, die eine erforderliche Qualitätssicherung, Kontrolle, aber auch Unterstützung der Trainer ausschließen.
    Hier ein paar nicht vollständige Beispiele zum Thema Jugendleiter:
    - durch die unzähligen und insbesondere in letzter Zeit sich vermehrten administrativen Aufgaben ist die Zeit für weitere Aufgaben nicht gegeben.
    - der Jugendleiter ist hinsichtlich moderner Jugendarbeit total ahnungslos.
    - der Jugendleiter hat keine wirkliche Lust sich in Konflikte einzumischen, insbesondere bei bestehenden persönlichen oder verwandtschaftlicher Kontakte zu verstehen.
    - es fehlt ein wirkliches, einheitliches und verpflichtendes Jugendkonzept. Die halbgaren Absichtserklärungen auf den Internetseiten laß ich nicht gelten.
    - Welche Durchsetzungsbefugnis hat der Jugendleiter gegenüber einem Trainer.


    Nun zum Trainerteam
    - leider sind nach meiner Erfahrung die Trainer auch selten ein Team, welches sich Gegenseitig unterstützt und zum Wohle des Vereins an einem Strang zieht.
    - zum einen wird noch sehr unterschiedlich trainiert. Die Gegensätze verunsichern nicht nur die Eltern, sondern führen häufig auch zu Ablehnung, Neid, Missgunst, usw. Innerhalb der Trainerschaft.
    Wenn man sich beim normalen Dorfverein, aber auch bei den besseren Vereinen einen Trainingstag anschaut, wobei zwei oder mehr Mannschaften trainieren, kann man das gut beobachten.
    Während der eine Trainer ( überspitz) die Kinder im Entengang die Stadiontreppe hochjagt, versucht sich der andere (überspitzt) in dem Versuch eines falsch verstandenen altersgemäßen Training, jedes Fordern von den Kindern im Superlativ zu begleiten und jeden Leistungsanreiz auf den geringst möglichen Nenner herunterzubrechen.
    Muss leider meinen Junior bei einem Freund abholen, hoffe später meine Aufzählungen zu den fehlenden und nötigen Strukturen weiter auszuführen.

  • Ich glaube, die Probleme auflisten kann jeder.
    Die Frage ist doch eher, woher man die Leute bekommen will, die sich dessen annehmen.


    Ein Jugendleiter müsste die ganze Woche immer wieder zu allen Trainings gehen, kontrollieren, Gespräche mit Eltern und Trainern führen und natürlich auch zu allen Spielen präsent sein, die im dümmsten Fall auf zwei Plätzen verteilt stattfinden.
    Dazu kümmert er sich dann um so Kleinigkeiten wie Turnhallenzeiten, Spielerpässe etc und darf dann auch noch als Prellbock herhalten für Erwachsene, die einer offenen Kommunikation nicht mächtig sind. Na prima. Viel Spaß bei der Jobbesetzung. DAS wäre ne Vollzeitstelle für einen Sozialarbeiter mit Helfersyndrom! Und wenn sich hier noch ne Frau aus der Deckung wagt, ist sie noch gleich dem Vorwurf ausgesetzt, sowieso keine Ahnung zu haben.


    Jeder, der meckert sei einfach mal eingeladen sich einzubringen! 8 h mitgearbeitet und einen Kuchen gebacken: einmal frei meckern... oder so :thumbup:


    Außerdem dürfte so ziemlich jeder Trainer immer mit auf ein Bierchen gehen, wenn ein Elternteil was klären möchte, oder? Könnte so einfach sein, wenn jeder mal nett wäre.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Ich glaube, die Probleme auflisten kann jeder.
    Die Frage ist doch eher, woher man die Leute bekommen will, die sich dessen annehmen.


    Ein Jugendleiter müsste die ganze Woche immer wieder zu allen Trainings gehen, kontrollieren, Gespräche mit Eltern und Trainern führen und natürlich auch zu allen Spielen präsent sein, die im dümmsten Fall auf zwei Plätzen verteilt stattfinden.
    Dazu kümmert er sich dann um so Kleinigkeiten wie Turnhallenzeiten, Spielerpässe etc und darf dann auch noch als Prellbock herhalten für Erwachsene, die einer offenen Kommunikation nicht mächtig sind. Na prima. Viel Spaß bei der Jobbesetzung. DAS wäre ne Vollzeitstelle für einen Sozialarbeiter mit Helfersyndrom! Und wenn sich hier noch ne Frau aus der Deckung wagt, ist sie noch gleich dem Vorwurf ausgesetzt, sowieso keine Ahnung zu haben.


    Jeder, der meckert sei einfach mal eingeladen sich einzubringen! 8 h mitgearbeitet und einen Kuchen gebacken: einmal frei meckern... oder so :thumbup:

    Nebenbei muss der Jugendleiter auch noch zur Arbeit gehen und das Geld für seine Familie Verdienen, und wenn die eigenen Trainer es nicht schaffen bei einem Hallenturnier die Verkaufsteams zu beschaffen , in der Regel sollten das Elternteile sein ... wer steht dann in 90 % der Fälle hinterm Tresen ??? Meistens der Jugendleiter samt eigener Frau. Und zur info bei uns fließen 75 % der Verkaufserlöse in die jeweiligen Mannschaftskassen.


    Sorry aber mir geht das Tierisch auf den Nerv ... kommen wir zum Punkt Frustabbau!!!


    Ehrlich hier wird man als Eierlegendewollmilchsau angesehen, es gibt die einen Eltern die sind dabei, bringen sich ein, fahren immer mit usw. und dann die anderen die nichts machen außer ihre Kinder am Treffpunkt abzuliefern ( das ist schon die Konfortable Nummer) im Schlimmsten Fall immer damit drohen , meine Kinder muss wer abholen sonst können sie nicht spielen.


    Neulich hab ich die Mutti mal darauf angesprochen und ihre Antwort .. dann meld ich sie wo anders an. Was nimmt die sich raus, bin ich hier der Betreuungspapst der für 3,50 € Mitgliedsbeitrag , pro Monat, die Schnauze halten muss !?! Ich verfahre jeden Monat mind. 200 Km um die Kinder anderer Leute zu bespaßen, zugegebener Maßen ich machs auch gern, aber kann man nicht ein wenig Dankbarkeit erwarten.


    Na dann hören wir doch alle auf mit der nervigen Trainertätigkeit, mit der wir wertvolle Familienzeit (!!!) vernichten


    Sorry Powerzwergenpapa, da platzt mir der Kragen. Was die Trainer und Jugendleiter auf sich nehmen scheint Dir nicht in den Sinn zu kommen , Du bist sicherlich gerne dazu eingeladen bei eurem Verein als Betreuer oder Trainer aktiv zu werden, dann aber mit allem was dazu gehört. Trainerlehrgänge, Jugendsitzungen, Elternabende, Spielberichte schreiben, Jugendleiter fahren zusätzlich zu Pflichtsitzungen mit dem KJA etc. pp. und das meistens zu den Uhrzeiten wo die meisten der Eltern im Jogginganzug auf der Couch liegen und Cobra 11 gucken ( ich Karikiere )


    Ich bin Jugendleiter und Trainiere meinen so von Dir im allgemeinen nett betitelten Stümpersohn, na und kannst Du auch, ist Dir aber vermutlich zu unbequem! Meiner Erfahrung nach gehören die Trainersöhne in 90% der Fälle zu den besseren auf den Spielfeldern aber wenn er schlecht ist geht er genauso runter vom Spielfeld und im Zweifel sogar öfters als die anderen weil man ja den Atem der Eltern ( meine aktuellen zum Glück nicht aber ich hatte in der Vergangenheit einige davon) spürt, wenn sie meinen das an ihrem Sohn ein Messi verloren geht.


    Und Nein mein Sohn ist nicht der Mannschaftskapitän, sondern 2. ;)


    Puh, danke für diesen Thread jetzt geht's mir besser!

  • Zum Thema Zeitaufwand.
    Die Zeit die jemand für seine ehrenamtliche Tätigkeit aufwendet gilt es in jedem Fall zu respektieren.
    Aber der Zeitaufwand und das nötige Zeitmanagement der Eltern sollte einem bei seiner Tätigkeit durchaus bewußt sein.
    Da der Ortsverein, in welchem die Kinder schon in jüngeren Jahren alleine zum Sportplatz gehen konnte, eine aussterbende Art ist, bedarf es der Organisation des Transports.
    Ich kenne einige alleinerziehende Mütter die Schicht arbeiten und nur mit großen Nöten organisieren können das ihre Kinder zum Training gehen können.
    Da sie gern am Hobby ihrer Kinder teilnehmen, opfern sie am Wochenende einen großen Teil ihrer Freizeit.
    Dies als selbstverständlich anzunehmen ist sicherlich für ein gegenseitiges Miteinander nicht hilfreich.
    Auch wenn ich aus meiner Zeit auch die Verpissereltern kenne, es gibt auch viele hilfsbereite Eltern.
    Diese sitzen vielleicht auch nicht vor Copra 11, sondern sind gerade bei einer Elternberatssitzung usw.


    Zidane 77 200 km fahre ich teilweise als Papa in der Woche, habe es mir jedoch selbst so ausgesucht.
    Verlange daher auch von meinen Kindern, im Training und im Spiel Gas zu geben.
    Dankbarkeit kann man bei Kindern noch weniger erwarten, als von Erwachsenen.

  • Zu meiner Aufzählung:
    Ich finde übrigens den Vergleich Schule- Lehrer, Verein - Trainer sehr zutreffend.
    Auch hier werden teilweise mit Halbwissen eine unzutreffenden Pauschalisierung vorgenommen.
    Jedoch weiß auch jeder mit Kindern das eine einheitliche Ausbildung nicht einheitliche Qualität von Lehrern hervorbringt.
    Doch auch Schulen werden zunehmend als Dienstleister wahrgenommen. Da nicht jedem die Flucht in die teure Privatschule möglich ist, findet in unserem Schulkreis ein immer größerer von den Eltern gesteuerte Wechsel zwischen den Schulen statt. Ob dies im sinnvoll ist, ist sicherlich ein anderes Thema.
    Die einen Schulen sind überlaufen, andere kämpfen um ihre Existenzberechtigung.
    Die Schulen müssen erkennen, dass sie sich im Konkurrenzkampf um die Schüler befinden.
    Die Vereine sind dies auch, haben dies häufig jedoch noch erkannt.
    Leichter war es bisher sich mit anderen Vereinen zusammen zu tuen. Die JFVs und JSGs haben hier meistens nicht geholfen, oder nur vorübergehend.
    Sicherlich bedürfen Strukturreformen der Vereine eine höhere Manpower und finanzielle Ausstattung, aber wenn sich Gruppenligisten und Verbandsligisten mit einem Etat von über 100.000 Euro ihrer Jugendarbeit durch Fusionen mit anderen Vereinen fast entledigen dürfen, besteht für eine gute Jugendarbeit scheinbar
    keine Notwendigkeit.
    Konsequenz: Bei uns sprießen private Fußballakademien wie Pilze aus dem Boden. Hier wird aus monitären Gründen eine qualitativ hochwertige Ausbildung versprochen. Diese werden überraschend unkritisch reflektiert. Nach meiner Ansicht vielleicht auch weil das was etwas kostet, einfach besser sein muss.
    Aber sie sind zumindestens in ihrer Aussendarstellung gut organisiert und strukturisiert.

  • Zitat von "zidane77"

    Neulich hab ich die Mutti mal darauf angesprochen und ihre Antwort .. dann meld ich sie wo anders an.

    Hat die Mutti recht, oder? Lässt sich schlecht gegen argumentieren, daher ja auch der Ärger.


    Zitat von "zidane77"

    Meiner Erfahrung nach gehören die Trainersöhne in 90% der Fälle zu den besseren auf den Spielfeldern

    Woran das wohl liegt? Hat natürlich rein biologische Gründe, klar ;)


    Wir hatten dieses WE ein Auswärtsspiel. 2x30 Min. Fahrt. Das Spiel dauerte 2x20 Minuten. Einige Spieler haben weniger als eine HZ lang gespielt. Macht 60 Minuten Fahrt für 15 Minuten Hobby. Das steht für mich in keinem Verhältnis.


    Zitat von "AKjfv"

    zum einen wird noch sehr unterschiedlich trainiert. Die Gegensätze verunsichern nicht nur die Eltern, sondern führen häufig auch zu Ablehnung, Neid, Missgunst, usw. Innerhalb der Trainerschaft.

    I.d.R. wird auch überhaupt nicht erklärt, warum was zu welchem Zeitpunkt trainiert wird, worauf der Fokus gelegt wird, warum welche Entscheidung gefällt wird. Das ist wie in der Bundesliga: "am Ende entscheidet der Trainer" – ja, bei solchen Prinzipien braucht man sich nicht wundern, wenn auch wie in der Bundesliga die gemeinen Fans ohne Ende am Motzen sind ;)


    Ich denke, Vertrauen spielt da eine große Rolle. Und wie jeder andere Anbieter, dem ich mein Kind anvertraue, sind auch die Trainer da in der Pflicht, für Vertrauen zu werben. Wie geht das? Optimal ist natürlich ein detailliertes Nachwuchsausbildungskonzept, @Zodiak hat dafür gute Beispiele hier im TT gebracht, wie so etwas aussehen kann. Aber ich finde, das geht auch mehrere Nummern kleiner. Auch Elternabende sind m.E. gar nicht notwendig. Aber das ständige Gespräch mit den Eltern; nicht nur in der Whatsapp-Gruppe, sondern der persönliche Austausch: beim Bringen und Abholen; vor und nach den Spielen. Ggf. auch mal telefonisch. Immer wieder erklären, was man warum macht.


    Dazu gehört natürlich, dass ein Trainer das für sich selbst auch geklärt hat! Zuallererst muss er vor sich selbst rechtfertigen können, warum er was trainiert und welche Spieler wie einsetzt usw. Ich finde das nicht zu viel verlangt, dass sich ein Trainer dazu Gedanken macht, sein Training vernünftig plant, mit mittel- und langfristigen Zielen und diese auch gegenüber den Eltern benennen und beschreiben kann. Eltern haben ein Recht darauf (und meiner Meinung nach die Kinder auch!).


    Auch die Entscheidung, welche Kinder wann wie eingesetzt werden, muss ein Trainer sehr bewusst fällen und kommunizieren. Kommentarlos 11 Kinder zum Spiel mitnehmen, von denen dann 4 Kinder den größten Teil auf der Ersatzbank schmoren, ist einfach nicht richtig. Natürlich können nicht immer alle gleichermaßen spielen, aber das muss dann transparent (und fair!) kommuniziert werden: "A,B,C, ihr könnt gerne zum Spiel am Samstag mitkommen, aber ihr werdet da nur zuschauen. Dafür spielt ihr nächstes Mal und X,Y,Z werden dann draußen bleiben." "X heute bist du mal dran mit Abwehrspielen. Das nächste Mal darfst du wieder Sturm spielen und Z spielt Abwehr." Natürlich ist das immer wieder ein Balance-Akt, der nicht immer 100%ig gelingen kann. Aber ich bin überzeugt, wenn Eltern da das ehrliche Bemühen des Trainers erkennen, wird das auch akzeptiert.

    "There is only one ball, so you need to have it." (J. Cruyff)

  • Ist doch kein Thema das man als Trainer auf Fragen antwortet und sein Vorgehen bei Training und Spiel erklärt. Finde ich selbstverständlich und handhabe ich bei Nachfragen auch so. Ich kann das was ich mache auch jederzeit vertreten und begründen. Ich würde mich sogar freuen wenn öfter mal hinterfragt werden würde warum dies so und so gehandhabt wird, spricht das doch für ein Interesse der Eltern am Sport ihrer Kinder.


    Allerdings gehe ich nicht offensiv auf Eltern zu, nach meiner Erfahrung interessiert es auch nicht jeden wirklich in der Tiefe. Aber es steht jedem frei zu fragen oder nachzuhaken.

  • Nachdem ich heute Zeit und gewecktes Interesse habe, auch hier noch eine Antwort.
    Außer dem geschätzten 1/4 bis 1/3 ( je nach Ausrichtung des Vereins) der Eltern, denen das Trainingskonzept und die Trainingsinhalte relativ bis total Wurscht sind, ist das Interessante am Fußball auch das viele Vorstellungen von dem Sport existieren.
    In der Bundesliga wird seit neuestem unreflektiert über Laptoptrainer diskutiert.
    Bei den jüngeren über die notwendige körperliche Härte, die erforderliche Kondition, Team versus individueller Förderung, Kopfballtraining am besten ab dem 5. Lebensjahr. Coaching oder nicht usw.
    Schon hier bei interessierten Trainern und interessierten Eltern, sind die Diskussionen teilweise hitzig und kontrovers.
    Leider sind 50- 60 Prozent( eine private Schätzung) der Eltern total Ahnungslos, aber trotzdem leidenschaftlich dabei( positive Lesart)
    Kurzes Beispiel: Trotz nach eigener Angabe 10 Jahre Fußball im Aktivenbereich, riet ein Elternteil seinem Filius lautstark am letzten Wochenende, seinen Gegenspieler beim gegnerischen Abstoß ins Abseits zu stellen. Ich persönlich war ziemlich belustigt, da mein Sohn beim anderen Team spielte.


    Vieles kann man den Eltern über Lerninhalte und Lernziele erklären, aber wenn die eigene Philosophie konträr der von anderen gelebten Einstellung ist, wird es schwierig.
    Hier greifen sich dann die Eltern diejenige Philosophie heraus, die ihren eigenen Vorstellungen am ehesten entsprechen. Diese wird jedoch teilweise 20 Jahre alt sein und sich am Erwachsenenfussball orientieren.


    In der Zukunft werden nach meiner Auffassung nur noch diejenigen Vereine langfristig und erfolgreich eine Chance haben, die diesen Konflikt offensiv begegnen und ein modernes einheitliches Konzept über alle Jahrgänge von Fördern und Fordern der Kinder und Jugendlichen entwickeln. Ein weiter so wird und kann es für die meisten Vereine die ernsthaft Jugendarbeit betrieben wollen nicht geben.
    Aber vielleicht wird noch mein Enkel bei der C Jugend die Übung 6 Tagesrennen rund um den Platz erleben dürfen. Dann nehm ich jedoch meinen Rollator und Hau ihm dem Betreffenden ins Kreuz.
    Zum Abschluss noch etwas Trainerschelte.