Wie konnte das passieren?

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  • Für all jene, denen meine Arbeit noch nicht geläufig ist, eine kurze Zusammenfassung:


    Ich trainiere eine U9 Mannschaft (Jahrgang 2008 und 2009) eines österreichischen Dorfvereins. Ergebnistechnisch betrachtet ist mein "Problem", dass ich relativ viele 2009er bzw. 2008er Mädls in meiner Mannschaft habe, die alle noch U8 spielen dürften. Es sind aber gerade die 2009er die herausstechen und wirklich gut sind. Ich glaube das wir vielen Mannschaften spielerisch überlegen sind, körperlich aber nicht mithalten können. Soweit kein Problem. Bisher haben wir 1+4 gespielt und spielen nun 1+6. Wir verlieren zwar relativ viele Spiele, aber das sind dann Ergebnise wie 5:8 wo wir einen Großteil des Spiels "kontrollieren" und viele Tore durch Konter bekommen. Mit dem kann ich Leben, das kann ich mir erklären und ist überhaupt kein Problem.


    Allerdings haben wir letzte Woche 26:0 verloren.


    Das war zwar gegen eine Mannschaft gegen die wir noch nie gewinnen konnten und die uns in allen Belangen überlegen ist, aber mit einer Niederlage in dieser Höhe habe ich nicht gerechnet. Mir geht es jetzt auch nicht an das Ergebnis an sich, aber wir waren so offensichtlich unterlegen, dass ich dann doch an meiner Arbeit (von der ich eigentlich Überzeugt bin) gezweifelt habe.


    Ich habe mir dann folgende Fragen gestellt?


    - Was habe ich falsch gemacht?
    - Kann es sein, dass es jetzt gerade einen Enticklungssprung für 2008er aber noch nicht für 2009er gibt?
    - Haben fixe Positionen so einen großen Vorteil gegenüber Rotation?

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • Ich möchte einfach mal meine Eindrücke von der Seitenlinie zum Besten geben...
    Mein Großer ist ein 08er. Dieses Jahr (in seiner Mannschaft sind alle 08er) sind die Kinder alle in der dritten Klasse. Sie sind sehr viel organisierter. Auf Turnieren brauht man sie nicht mehr suchen. Sie melden sich ab. Noch letztes Jahr war das ein einziger Hühnerhaufen. Immer musste man alle irgendwo suchen.


    Hatten die Trainer in der vergangenen Spielzeit mit Rotation nix am Hut, so sieht man jetzt doch mal den ein oder anderen auf fremden Positionen und es läuft ganz gut. Auf seine "Stammkräfte" verzichtet der Trainer dennoch freiwillig nicht. Alles in allem gehts zur Zeit eher wieder etwas bergauf.


    Ich finde es simpel, mit den Besten ein Spiel zu gewinnen. Ist es nicht die große Kunst, ein Spiel TROTZ oder sogar WEGEN Rotation zu gewinnen? Wobei Rotation in meinen AUgen nicht alle 5 Min. sein muss, man kann ja auch von Spiel zu Spiel rotieren. Wenn mein Großer in einem Spiel mehrfach die Position wechseln sollte (ist sicher auch Übungssache), dann wäre er definitiv verwirrt.
    Ob und was du falsch machst? Zur Zeit wohl, dass du alles in Frage stellst, weil du einmal unter die Räder gekommen bist. Fehleranalyse ja, Sack übern Kopf nein. :D


    Und um deine Frage zu beantworten: ich finde den Sprung von 7 zu 8 Jahren riesig

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Ich würde mich genauso fühlen. Man weiss einfach, was viele Eltern denken und das "drückt"....logisch.


    Hinterfragen...ja, ...solltest du jedoch nach den Kifu-Regeln trainieren...lass dich dann bitte nicht davon erdrücken.


    Schrecklich das der andere Trainer das so zuließ...Daumen nach unten für ihn!


    Vielmehr frage ich mich - als Fan der Leistungseinteilung - was vielleicht da in Eurem Verein zu verbessern wäre.


    Andere Einteilung...oder eine andere ...tiefere...Staffel und damit Liga wählen zu Saisonbeginn?

  • unsere eher schwachen und körperlich kleinen 2007er haben letztes jahr ein Testspiel gegen relativ starke und grosse 2008er gemacht und locker 7-1 gewonnen. Nach dem 6-0 in der ersten Halbzeit hat der Trainer dann etwas rumrotiert und d ie defensiven nach vorne geschickt. Körperlich War der unterschied nicht so groß aber die geistige Reife und Technik waren deutlich besser.

  • Ich weis nicht, wie lange Du schon Trainer bist, aber ich kann ja mal aus meiner noch relativ kurzen Trainer-Karriere berichten:


    Letzten Winter habe ich die zweite Mannschaft (Senioren) meines Heimatvereins als Spielertrainer übernommen. Zuvor kam ich überwiegend in der Ersten zum Einsatz. Parallel habe ich meine C-Lizenz gemacht.


    Zur Saison 16/17 bin ich zu einem Dorf-Verein gewechselt. Zusammen mit einem Freund, der auch die C-Lizenz erworben hat, leiten wir die Mannschaft als Doppelspitze.
    Der Verein krebst seit Jahren in der B-Klasse (hier die unterste Liga) herum, wir wollten aber endlich mal was bewegen.


    Es war uns wichtig, dass die Mannschaft auch dauerhaft etwas von unserem Engangement hat, auch wenn wir nach bspw. 2 Jahren wieder weg sein sollten.
    Daher war es unser größtes Anliegen, die "Spielkultur" sowie das ballorientierte Verteidigen mit einer 4er-Kette zu fördern bzw. den Spielern nahe zu bringen.


    Die ersten Trainings liefen gut. Auch bei einem kleinen Turnier präsentierten wir uns ganz gut.
    Nun, erstes Testspiel.


    Wir bekamen 8 Dinger. Die Spieler waren unzufrieden und machten auf mich den Eindruck, dass sie mit unseren Vorstellungen überfordert werden.


    Wir kamen ins Zweifeln. War das System bzw. unsere Spielidee wirklich das Richtige für die vorhandenen Spieler? Setzen wir unsere Trainingsschwerpunkte falsch?


    Es folgten Pokalspiele gegen höherklassige Gegner. Perfekt, um zumindest das Defensivverhalten zu verbessern. Gerade gegen einen um 3 Klassen höheren Gegner konnten wir mit einer Notelf (unter anderem war ein Feldspieler im Tor) sehr lange ein 0:0 halten.
    Es wurde also langsam immer besser.


    Mittlerweile haben wir 3 Punktspiele hinter uns und sind mit 7 Punkten und erst einem Gegentor sehr gut dabei.


    Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, aber wir haben mittlerweile ein deutlich besseres Gefühl. Ich glaube, die Spieler sehen langsam selber, dass es durchaus Sinn macht, was wir erzählen und dass der Fortschritt in einzelnen Übungen/Spielformen deutlich zu sehen ist.



    Mein Fazit für Dich also:
    Bleib ruhig. Wenn Du weiterhin gut arbeitest, wird sich das auszahlen. Ohne Rückschläge geht es nunmal nicht. Gerade im Jugendbereich kann man doch auch aus jeder Niederlage lernen.
    Klar, ein 0:26 tut weh. Aber schau doch lieber auf die persönliche Entwicklung eines jeden einzelnen Spielers. Das ist entscheidend in diesem Alter.
    Hinterfrage Dich zwar kritisch, aber zweifle nicht an Dir selbst. Deine Spieler merken soetwas. Zeig trotzdem Selbstbewusstsein und dreh vielleicht an ein zwei Stellschrauben. Aber wirf nicht dein komplettes Konzept über den Haufen, gerade wenn Du schreibst, dass Du von deiner Arbeit bisher eigentlich überzeugt warst!

  • Gerade im Grundlagenbereich des Kinderfussballs muß man keine Ergebnisse gutreden oder schlechtreden, weil sie gar nicht als Maßstab zur Beurteilung momentaner Trainerarbeit taugen. Denn es geht hier ganz einfach erst einmal darum den Kindern den Spaß an der Sportart Fussball zu vermitteln. Deshalb spielt das Leistungsvermögen auf einer Position gar keine Rolle, weil jeder Spieler zunächst einmal Erfahrungen auf allen Positionen machen sollte.


    Zwar wird der Fussball als Ergebnissportart bezeichnet. Dennoch muß die Frage erlaubt sein, ob dies auch für den gesamten Ausbildungszeitraum zu gelten hat? Wenn ja, dann wäre die Frage danach, was ein Trainer, dessen Mannschaft mit 0 : 26 verloren hat, berechtigt? Ist das nicht der Fall, so spielt letzendlich das Ergebnis gar keine große Rolle, weil es in der Prioritätenliste ziemlich weit unten steht.


    Doch unabhängig, wie wir es sehen, kann ich den Verfasser dieses Threads sehr gut verstehen. Denn der Fussball ist eine "Drei-Generationen-Sportart", bei der die Tradition eine große Bedeutung hat und so selbst uralte Werte aus dem früheren Seniorenbereichen noch über Jahrzehnte bis in den modernen Kinderfussball hinaus strahlen. Deshalb liegt es an uns den Beweis anzutreten, dass unsere Vorstellungen vom Kinderfussball nach und nach die Oberhand in den Vereinen gewinnt. Weil wir jedoch primär an unseren Taten und nicht an unseren Worten gemessen werden, würde ich gern mehr über eure Trainingsmethoden erfahren, um unterstützend wirken zu können. Einstweilen möchte ich auf die Videoclips und Beschreibungen des Kollegen Zoldiak hinweisen. Mag vieles sicher für euer Team noch einen Nummer zu hoch sein, so findet ihr doch eine Menge an Anregungen für euer Training.

  • Schrecklich das der andere Trainer das so zuließ...Daumen nach unten für ihn!

    Dann verrate mir mal, wie man das im Kinderbereich unterbinden will. 8 Jährige kann man nämlich nach meiner Erfahrung noch nicht einbremsen.


    Häufiger kommt dann der Vorschlag, zwei Kinder vom Platz zu nehmen. Aber ganz ehrlich? Warum dürfen die guten nicht mehr mitspielen? Unseren Kindern wäre das nicht zu vermitteln. Unsere F-Jugend hat auch schon Spiele mit 26:0 gewonnen. Da waren am Ende auch nur noch 3 Feldspieler aufm Platz. Aber die anderen waren so hoffnungslos unterlegen, dass sie dennoch ein Tor nach dem nächsten kassiert hatten.


    Ja, solche Spiele sind richtig doof. Denn auch den Verantwortlichen des Gewinnerteams geht ja nicht das Herz auf. Im Gegenteil zu den Kindern, die dann häufig Blut lecken und sich in einen Rausch spielen. Bei unserem 26:0 konnte man die Kinder nicht mehr sinnvoll erreichen.
    Die einzig sinnvolle Anweisung wäre wohl "nur noch mit dem schwachen Fuß" gewesen. Da man sich jedoch für Kinder vom Platz entschieden hatte...


    Aber ich bin gespannt auf weitere Ideen, was man machen kann wenn man haushoch überlegen ist. Wohlgemerkt bei den Kleinen!

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • 26:0 ist schon sehr derbe und dass man sich da als Trainer hinterfragt, kann ich sehr gut verstehen. Das bedeutet ja – wenn man die Zeiten für Anstoß etc. miteinbezieht – dass keine 2 Minuten ohne Gegentor überstanden wurden bzw. dass praktisch jede Minute ein Tor erzielt wurde. Bei uns im Pokal gab es interessanterweise auch ein paar mal exakt dieses Ergebnis (waren die höchsten Niederlagen), so dass ich mal die These in den Raum werfe, dass bei absoluter Überlegenheit die höchstmöglichen Siege im Kifu dieser Altersklasse etwa in diesem Bereich (ca. 25:0) liegen. Mit anderen Worten: Ihr hättet zu dem Spiel genauso gut nicht antreten brauchen, das war aus eurer Sicht vertane Zeit.


    "Wie konnte das passieren?" Kann ich bei euch natürlich nicht beurteilen. Es ist aber so, dass die physische Konstitution in dem Alter deiner Jungs eine extreme Rolle spielt. Fast immer sind es die großen, kräftigen, durchsetzungsstarken Kinder, die ein Spiel dominieren; und das müssen meiner Erfahrung nach nicht unbedingt die besten Fußballer sein. In dem Alter reicht es halt noch, allgemein kräftig und sportlich zu sein, mit einem guten Torschuss; mehr braucht der "Star" einer Kinderfußballmannschaft eigtl. nicht.


    Aber nochmal eine persönliche Erfahrung: Unsere Mannschaft hat vor einiger Zeit in einer ähnlichen Konstellation gespielt. Da haben viele Kinder bei uns im Team gefehlt. 3 2009er und 4 2010er (einer davon noch fünf Jahre alt) haben gegen lauter 2008er gespielt. Das Spiel ging 10:0 für die 2008er aus. Allerdings hat unsere junge Mannschaft gut gespielt, phasenweise drückten sie die 2008er in die eigene Hälfte und hatten mindestens ein Tor verdient (aber manchmal will es halt nicht fallen); nur – *räusper* – vor lauter Offensivpower hatten sie die Absicherung hier und da vergessen :P


    Also, es muss nicht so sein, dass ein 2008er-Team ein jüngeres Team so derartig extrem dominiert. Woran liegt das aber? M.Mn.n ganz einfach, denn in unserem Team sind einige Kinder (unter anderem der 5jährige!), die kennen nichts, wenn sie in die Zweikämpfe gehen; die "Beißen" und "Treten", und flitzen über den Platz, als ob es kein Morgen gibt. Das ist ja manchmal ganz erstaunlich, beim letzten Mal Bambini-Training hat einer der kleineren Jungs von einem der größeren mit voller Wucht den Ball ins Gesicht bekommen. Wir Betreuer sprinten sofort hin zum Trösten, aber der kleine Fratz stand da und lachte fröhlich und hat sich einfach gefreut, dass der Ball von seinem Kopf ins Tor abgeprallt ist.


    Aber so etwas lässt sich ja nicht trainieren und sollte auch m.Mn. n. auch nicht trainiert werden.

    "There is only one ball, so you need to have it." (J. Cruyff)

  • Dann verrate mir mal, wie man das im Kinderbereich unterbinden will. 8 Jährige kann man nämlich nach meiner Erfahrung noch nicht einbremsen.

    Top 1


    -alle meine Spieler spielen ab sofort - ohne das der Gegner die Anweisung mitbekommt - mit dem schwachen Fuß (dribbeln, passen, Torschuss)


    Top 2


    -Unser Torwart wird zum Stürmer (gehe davon aus, dass hier nicht oder nicht ausreichend rotiert wird)...usw. (Stürmer werden zu Abwehrspielern (dennoch weiterhin im Rahmen -WIR wollen ALLE Tore schießen und verhindern"-


    Top 3 (zusätzliche Alternative als Steigerung)


    -nur der Spieler XY darf ein Tor schießen


    Top 4


    -wir schießen nur Tore nach einem Rückspiel nach hinten...oder....nach einem Doppelpass


    Top 5


    -der Gegner soll einen/zwei Spieler mehr auf den Platz stellen dürfen


    Top 6


    -ich gehe von der einen oder anderen taktischen Anweisung aus (z.B. ...stellt Euch alle an "Euren" Mann, wenn der gegnerische TW den Abschlag/die Spieleröffnung macht.....und und und)....DARAUF verzichte ich gänzlich zu Gunsten der "Anweisung"....spielt wie ihr wollt, was auch eine Alternative wäre.


    Top 7


    -ich spiele in Unterzahl


    -Top 8


    -ich lasse in diesem Spiel die "schwächeren" Spieler ein paar Minuten länger spielen und wechsel die Stärkeren weniger lange ein...als Ausnahme in diesem Extremspiel was die Torzahl angeht.


    _____________________________________________________________________________________________________________


    Geht nicht, gibts nicht...probieren geht über studieren ;) ....alles verdeckt ohne Arroganz (bei Top 5 und 7...wird das schwer,...ist aber nicht unmöglich, wenn man einen bestimmten Ruf mitbringt!)

  • Hinterfragen...ja, ...solltest du jedoch nach den Kifu-Regeln trainieren...lass dich dann bitte nicht davon erdrücken.

    Ich glaube das Thema "Kifu-Regeln", brauchen wir nicht nochmal diskutieren und mittlerweile glaube ich, dass du ein ganz gutes Bild davon hast, wie ich trainiere. Unabhängig davon, wie das Spiel am WE lief, hinterfrage und reflektiere ich mein Training ständig. In diesem speziellen Fall hatte ich aber das Gefühl, dass die jahrelange "Arbeit" umsonst war, bzw. in eine falsche Richtung lief.

    Schrecklich das der andere Trainer das so zuließ...Daumen nach unten für ihn!

    Ich möchte jetzt den anderen Trainer eigentlich keinen Vorwurf machen. So weit ich Einblick in sein "Schaffen" habe, hat er einen riesigen Kader von ca. 30 Kindern, die er in zwei Mannschaften (eine gute und eine weniger gute) eingeteilt hat. Mit den stärkeren tritt er in den Verbandsspielen an (Meisterschaft möchte ich nicht sagen, da es keine Tabelle gibt und die Ergebnisse nicht veröffentlicht werden), mit den schwächeren spielt er regelmäßig Freundschaftsspiele (Auch gegen uns. Diese Spiele gewinnen wir in der Regel). Das 0:26 Spiel, war halt mit seinen stärkeren, wo alle Spieler zum Einsatz kamen.

    Vielmehr frage ich mich - als Fan der Leistungseinteilung - was vielleicht da in Eurem Verein zu verbessern wäre.


    Andere Einteilung...oder eine andere ...tiefere...Staffel und damit Liga wählen zu Saisonbeginn?

    Ich glaube das das "Ligasystem" im Kinder- bzw. Jugendfußball bei uns in Österreich ein wenig anders ist, als bei euch. Bei uns gibt es ab der U11 eine Einteilung in sogenannte Playoffs. Oberes-, Mittleres- und Unteres-Playoff. Je nach Stärke. Wird eine Mannschaft im Herbst, im Unteren-Playoff Erster, spielt sie im nächsten Frühjahr Mittleres-Playoff. Der Letzte des Mittleren-Playoff spielt dann im Unteren-Playoff usw.
    Bis zur U11 gibt es (zum Glück) keine Play-Offs und keine Tabelle. Wie genau eingeteilt wird weiß ich nicht genau. Auf jeden Fall wird auf die Entfernungen geachtet. Wobei mit eine längere Wegstrecke wesentlich lieber wäre, wenn ich dadurch gegen ähnlich starke Mannschaften spielen kann.

    Ich finde das unsere Situationen kaum mit einander vergleichbar sind. Du hast es anscheinend geschafft, bei einer Erwachsenen-Mannschaft innerhalb kürzester Zeit ein Feuer zu entfachen. Großen Respekt dafür. Nur bin ich überzeugt davon, dass man in ein paar Wochen kaum einen besseren Fußballer "machen" kann. Wenn dann kann man in so kurzer Zeit nur Nuancen verbessern.


    Ich trainiere meine Mannschaft nun seit über drei Jahre und versuche bewusst einen (kleinen) Schritt nach dem anderen zu machen. Eben damit, wie du so schön sagtest, die Mannschaft DAUERHAFT etwas von meinem Engagement hat.

    Gerade im Grundlagenbereich des Kinderfussballs muß man keine Ergebnisse gutreden oder schlechtreden, weil sie gar nicht als Maßstab zur Beurteilung momentaner Trainerarbeit taugen. Denn es geht hier ganz einfach erst einmal darum den Kindern den Spaß an der Sportart Fussball zu vermitteln. Deshalb spielt das Leistungsvermögen auf einer Position gar keine Rolle, weil jeder Spieler zunächst einmal Erfahrungen auf allen Positionen machen sollte.

    Bei deinen Anworten bzw. Stellungnahmen bin ich mir oft nicht sicher, ob ich mich verständlich ausgedrückt habe, oder ich einfach nicht verstehe was du mir eigentlich sagen willst. Ich will das Ergebnis weder gut-, noch schlechtreden. Das Ergebnis an sich ist mir Schei.. egal. Mir geht es in diesem Thread auch nicht darum, wie ich den Kindern Spaß am Fußbal vermittle. Das ist für mich Grundvoraussetzung für alles andere, aber nicht das einzige und auch nicht das Thema. Und schon gar nicht ging es mir um das Leistungsvermögen auf einzelnen Positionen. Irgendwie werde ich müde ständig zu erwähnen, dass bei mir alle Kids, auf allen Positionen zum Einsatz kommen.

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  • TW-Trainer schrieb:


    Zwar wird der Fussball als Ergebnissportart bezeichnet. Dennoch muß die Frage erlaubt sein, ob dies auch für den gesamten Ausbildungszeitraum zu gelten hat? Wenn ja, dann wäre die Frage danach, was ein Trainer, dessen Mannschaft mit 0 : 26 verloren hat, berechtigt? Ist das nicht der Fall, so spielt letzendlich das Ergebnis gar keine große Rolle, weil es in der Prioritätenliste ziemlich weit unten steht.

    [/quote]
    Das Ergebnis an sich, spielt keine große Rolle. Ich bin es nur gewohnt, dass meine Mannschaft den "schöneren" Kinderfußball spielt. Wir sind die einzigen, wo alle angreifen und alle verteidigen. Wir sind die einzigen, wo Finten wie Übersteiger, Rivelinos und Zidanes gemacht werden (wie im "Angeber-Thread" ersichtlich). Ich habe dann überhaupt kein Problem damit, 3:6 zu verlieren, in dem Wissen besser "Fußball-GESPIELT" zu haben und nicht besser "Ball-nach-vorne-gedroschen" zu haben. Bei 0:26 kann ich das aber nicht behaupten.


    TW-Trainer schrieb:


    Doch unabhängig, wie wir es sehen, kann ich den Verfasser dieses Threads sehr gut verstehen. Denn der Fussball ist eine "Drei-Generationen-Sportart", bei der die Tradition eine große Bedeutung hat und so selbst uralte Werte aus dem früheren Seniorenbereichen noch über Jahrzehnte bis in den modernen Kinderfussball hinaus strahlen. Deshalb liegt es an uns den Beweis anzutreten, dass unsere Vorstellungen vom Kinderfussball nach und nach die Oberhand in den Vereinen gewinnt. Weil wir jedoch primär an unseren Taten und nicht an unseren Worten gemessen werden, würde ich gern mehr über eure Trainingsmethoden erfahren, um unterstützend wirken zu können. Einstweilen möchte ich auf die Videoclips und Beschreibungen des Kollegen Zoldiak hinweisen. Mag vieles sicher für euer Team noch einen Nummer zu hoch sein, so findet ihr doch eine Menge an Anregungen für euer Training.
    [/quote]Bin gerne bereit, mal eine "Trainingseinheit" von mir hochzuladen. Vielleicht stelle ich auch ein Video rein. Gebt mir ein paar Tage Zeit.


    Goodie schrieb:


    Häufiger kommt dann der Vorschlag, zwei Kinder vom Platz zu nehmen. Aber ganz ehrlich? Warum dürfen die guten nicht mehr mitspielen? Unseren Kindern wäre das nicht zu vermitteln. Unsere F-Jugend hat auch schon Spiele mit 26:0 gewonnen. Da waren am Ende auch nur noch 3 Feldspieler aufm Platz. Aber die anderen waren so hoffnungslos unterlegen, dass sie dennoch ein Tor nach dem nächsten kassiert hatten.
    Ja, solche Spiele sind richtig doof. Denn auch den Verantwortlichen des Gewinnerteams geht ja nicht das Herz auf. Im Gegenteil zu den Kindern, die dann häufig Blut lecken und sich in einen Rausch spielen. Bei unserem 26:0 konnte man die Kinder nicht mehr sinnvoll erreichen.
    Die einzig sinnvolle Anweisung wäre wohl "nur noch mit dem schwachen Fuß" gewesen. Da man sich jedoch für Kinder vom Platz entschieden hatte...
    Aber ich bin gespannt auf weitere Ideen, was man machen kann wenn man haushoch überlegen ist. Wohlgemerkt bei den Kleinen!

    [/quote]Da bin ich grundsätzlich deiner Meinung. Ich würde auch keine wertvolle Spielzeit opfern.


    Powerzwergenpapa schrieb:


    "Wie konnte das passieren?" Kann ich bei euch natürlich nicht beurteilen. Es ist aber so, dass die physische Konstitution in dem Alter deiner Jungs eine extreme Rolle spielt. Fast immer sind es die großen, kräftigen, durchsetzungsstarken Kinder, die ein Spiel dominieren; und das müssen meiner Erfahrung nach nicht unbedingt die besten Fußballer sein. In dem Alter reicht es halt noch, allgemein kräftig und sportlich zu sein, mit einem guten Torschuss; mehr braucht der "Star" einer Kinderfußballmannschaft eigtl. nicht.
    [/quote]Wir sind fast allen Mannschaften körperlich unterlegen, konnten dies aber bis jetzt spielerisch halbwegs kompensieren. Daher kam auch meine Frage nach einem Entwicklungssprung in diesem Alter.
    Powerzwergenpapa schrieb:


    Also, es muss nicht so sein, dass ein 2008er-Team ein jüngeres Team so derartig extrem dominiert. Woran liegt das aber? M.Mn.n ganz einfach, denn in unserem Team sind einige Kinder (unter anderem der 5jährige!), die kennen nichts, wenn sie in die Zweikämpfe gehen; die "Beißen" und "Treten", und flitzen über den Platz, als ob es kein Morgen gibt. Das ist ja manchmal ganz erstaunlich, beim letzten Mal Bambini-Training hat einer der kleineren Jungs von einem der größeren mit voller Wucht den Ball ins Gesicht bekommen. Wir Betreuer sprinten sofort hin zum Trösten, aber der kleine Fratz stand da und lachte fröhlich und hat sich einfach gefreut, dass der Ball von seinem Kopf ins Tor abgeprallt ist.

    [/quote]Ich habe auch ein paar dieser "Giftzwerge" in meinem Team. Es macht normalerweise echt Spaß ihnen zuzuschauen, wie sie mit Herz in der Hand und vollem Einsatz den "Großen" den Schneid abkaufen. In diesem Spiel, hatten wir aber überhaupt nichts zu melden.

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • Zitat

    In diesem speziellen Fall hatte ich aber das Gefühl, dass die jahrelange "Arbeit" umsonst war, bzw. in eine falsche Richtung lief.


    Und da finde ich zunächst die spannende Frage, wie es zu diesem Gefühl kommt. Also ist es einfach nur der verständliche Frust nach so einer Klatsche? Das kann ich verstehen, dann sollte aber ja nach ein paar Stunden das Gefühl wieder verschwinden.


    Welchen Anhalt kann dann aber noch dieses Gefühl haben? Ich möchte vermuten, dass es die Hilflosigkeit ist, zuschauen zu müssen, wie deine Mannschaft nullkommanull Chance hat; so macht Fußball ja keinen Sinn.


    Also muss man analysieren, wie es zu dieser Einseitigkeit in dem Spiel kam. Wie ist es zu den vielen Toren gekommen? War es gutes Zusammenspiel oder gute Einzelaktionen? "Konter" oder Distanzschüsse? Waren es immer dieselben Torschützen oder konnten selbst diejenigen beim Gegner mal ein Tor machen, die das sonst nie tun?


    Da dir das Ergebnis so nachgeht, denke ich, dass die gegnerische Mannschaft schon (für ihr Alter) gut Fußball gespielt hat und das nicht nach dem Motto "stumpf ist Trumpf" lief. Dann bitte ich folgendes zu bedenken: Bei einem Spiel 6 gegen 6 Feldspieler, muss es ja – damit so etwas wie ein Fußballspiel zustande kommt – irgendwo auf dem Platz zu Spielsituationen kommen, in denen eine Art annähernde Chancengleichheit zwischen den Gegenspielern herrscht. Wenn der leistungsstärkste deiner Spieler schwächer ist als der leistungsschwächste Gegenspieler, dann bist du als Trainer hilflos. Das ist eben so. Und wenn du einen starken 2009er-Spieler hast und der Gegner ist ein starker 2008er-Spieler, dann kann der 2009er noch so gut und noch so "bissig" sein, er wird gegen den 2008er immer den Kürzeren ziehen. Insofern ist das dann auch begrenzt aussagekräftig. Und die fußballerischen Leistungsmerkmale sind in dem Alter einfach naturgemäß noch nicht so weit gestreut, so dass die stärkere Physis selbst bei fußballerisch limitierten Kindern schon einen großen Unterschied machen kann.


    Dazu kommt, dass du – nehme ich jetzt an – eine klassische, sehr heterogene Dorfmannschaft trainierst, während euer Gegner eine 2008er-Auswahlmannschaft war. Wenn dann die 2008er richtig gut drauf sind und deine Kinder vlt. auch nicht ganz so einen guten Tag hatten (war das Spiel daheim oder auswärts, kann da ja auch eine Rolle spielen!?), dann reicht das als Erklärung für so ein Ergebnis, ohne dass man sich da als Trainer einen allzu großen Kopf machen muss.


    Daher zum Schluss nochmal die Frage, wie du dir dieses Gefühl erklärst:

    Zitat

    In diesem speziellen Fall hatte ich aber das Gefühl, dass die jahrelange "Arbeit" umsonst war, bzw. in eine falsche Richtung lief.

    "There is only one ball, so you need to have it." (J. Cruyff)

  • Hallo,
    0.26 ist eine Riesenblamage. Für Trainer, Eltern und v.a. für die Spieler. Da kann derTtrainer noch 100 mal sagen. Liebe Eltern, liebe Kinder, wir spielen nach kifu-Regeln, das Ergebnis ist zweitrangig. Wofür gibt es Kifu-Regeln? Damit die Kinder mit Spass Fussball spielen können. Über die Qualität eines spielers enstcheidet die Trainingsqualität, das talent und die Eigenmotivation. Wern der Trainer gem. DFB - Büchern, als mit guter Qualität das Training aufbaut, dann darf es solche Ergebnosse nicht geben.
    Kinderfussball ist wie Versicherungen verkaufen. Man kauft etwas und hofft auf die Zukunft, muss also langfristig denken.
    Alle Eltern, deren Kind unfallfrei einen Innenpass spielen kann,denken doch wie hochtalentiert ihr Kind sei. Was bringt mir "schöner" Fussball, wenn mein team regelmässig "baden geht". Irgendwann ist das Ergebnis dann doch wichtig. Wer schön und gut spielt, hat auch Erfolg. Schön und erfolglos ist die rare Ausnahme. Man kann schlecht spielen und manchmal gewinnen, aber nicht dauernd gut und schön spielen und keinen Erfolg haben. Deswegen, an einem 0:26 gibt es nichts zu beschönigen und zu vertrösten, Kinderfussball hin oder her.


    DTV

  • @Powerzwergenpapa


    Ich bin eigentlich der Meinung bin mehr Ahnung vom Thema "Kinderfußball" zu haben, als andere 0815-Dorftrainer. Nicht weil ich ein Trainer-Wunderkind bin und einfach alles besser kann, sondern weil es glaube ich kein Buch zu besagtem Thema gibt, dass ich nicht gelesen habe. Einfach weil ich mehr Zeit, Geld und Energie für mein Hobby aufbringe als andere. Einfach weil ich es liebe auf dem Platz zu stehen um mit den Kindern gemeinsam etwas zu "erspielen" (erarbeiten wäre ein wenig zu streng). Weil das mein Kampf gegen die Windmühlen der heutigen Zeit (Handy, Internet, Playstation und Co) ist. Natürlich ist mir durchaus bewusst, dass zwischen Wissen und Umsetzung ein großer Unterschied besteht, aber ich glaube es ist klar was ich damit sagen will.


    Bis zu diesem Spiel konnte ich mir Niederlagen auch immer erklären. Dies hatte viele Gründe. Einige davon (manche gleichzeitig) waren:


    - Ich habe einen gemischten Jahrgang andere Mannschaften ein reines 2008er Team
    - Bei mir ist jedes Kind (egal wie klein, groß, dick, tollpatschig, ...) willkommen, bei anderen Mannschaften wird "gecastet"
    - Bei mir kommt jedes Kind zum Einsatz, bei manch anderen Mannschaften nicht
    - Bei uns spielt jedes Kind auf jeder Position, bei manch anderen Mannschaften nicht
    - Bei mir ist es halt so, dass die "talentierten" die 2009er sind - bei anderen Mannschaften stechen die 2008er heraus


    .... und trotzdem konnten wir bisher mit (fast) allen Gegner "mithalten" (Im Sinne von Kinderfußball. Wir hatten auch schon 9:2 Niederlagen wo wir auf ein Team mit einem körperlich und technisch starken Spieler trafen, der uns dann halt 7 Tore schoss). Bei diesem Spiel war das aber dann nicht so.


    UND DAS KONNTE ICH MIR NICHT (SOFORT) ERKLÄREN!


    Ich bin allgemein ein Mensch, dass sein Handeln regelmäßig hinterfragt. Nicht weil mir die Selbstsicherheit fehlt, sondern weil das eine Eigenschaft ist die mEn sehr wichtig ist um sich weiter zu entwickeln. Ich habe das Spiel hergenommen um mein Training zu hinterfragen. Das Gefühl alles falsch gemacht zu haben ist mittlerweile wieder verflogen und ich kann auch das Spiel mittlerweile ein wenig besser Einschätzen. Mit Hilfe eines anderen Benutzers der mir eine PN zukommen ließ, bin ich zu folgendem (vorläufigem) Schluss gekommen:


    Meine Mannschaft ist es gewohnt viele Ballaktionen zu haben und "scheitert" in der Regel daran ausgekontert zu werden. In diesem Fall war uns die andere Mannschaft aber derart überlegen, dass meine Kids gar nicht dazu kamen etwas mit dem Ball zu machen. Das Verteidigen an sich ist dann sowieso unsere "Schwäche" die dann gegen diesen Gegner noch schwerer zu tragen kam.

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • Hallo,
    0.26 ist eine Riesenblamage. Für Trainer, Eltern und v.a. für die Spieler. Da kann derTtrainer noch 100 mal sagen. Liebe Eltern, liebe Kinder, wir spielen nach kifu-Regeln, das Ergebnis ist zweitrangig. Wofür gibt es Kifu-Regeln? Damit die Kinder mit Spass Fussball spielen können. Über die Qualität eines spielers enstcheidet die Trainingsqualität, das talent und die Eigenmotivation. Wern der Trainer gem. DFB - Büchern, als mit guter Qualität das Training aufbaut, dann darf es solche Ergebnosse nicht geben.
    Kinderfussball ist wie Versicherungen verkaufen. Man kauft etwas und hofft auf die Zukunft, muss also langfristig denken.
    Alle Eltern, deren Kind unfallfrei einen Innenpass spielen kann,denken doch wie hochtalentiert ihr Kind sei. Was bringt mir "schöner" Fussball, wenn mein team regelmässig "baden geht". Irgendwann ist das Ergebnis dann doch wichtig. Wer schön und gut spielt, hat auch Erfolg. Schön und erfolglos ist die rare Ausnahme. Man kann schlecht spielen und manchmal gewinnen, aber nicht dauernd gut und schön spielen und keinen Erfolg haben. Deswegen, an einem 0:26 gibt es nichts zu beschönigen und zu vertrösten, Kinderfussball hin oder her.


    DTV

    @DTV - Deinen Beitrag möchte ich so nicht stehen lassen! Sollte er ironisch gemeint sein, gib einfach Bescheid.


    Klar ist eine solche Niederlage niederschmetternd. Das als Blamage zu bezeichnen, bringt dann eine persönlich abwertende Note rein. Außerdem unterstellst Du - @DTV -, dass dem TE das Ergebnis egal ist wegen kifu-Regeln und so. Das ist doch gerade nicht der Fall, sonst gäbe es den thread nicht. Keinem Trainer sind solche Ergebnisse egal.


    @DTV, Du schreibst weiter, dass, wenn das Training mit guter Qualität aufgebaut wäre, es solche Ergebnisse nicht geben dürfte. Umkehrschluss: das Training des TE hat keine gute Qualität. Das finde ich weit hergeholt.


    Es wurden doch schon Gründe für ein solches Ergebnis genannt. Überwiegend werden - so der TE - zwar Spiele verloren, aber mit Ergebnissen, die zumindest auf ausgeglichene Spiele hindeuten. Das ist für einen jüngeren Jahrgang schon mal gar nicht schlecht. Das Spiel 0:26 scheint also eine Ausnahme zu sein, für die es viele Gründe geben kann. Naheliegend wäre z. B., dass die Siegermannschaft in einem Umfeld spielt, wo sie nicht hingehört.

  • selbsterfüllende Prophezeihung


    Ich denke nicht, dass du dir Sorgen machen musst.


    Du schreibst, du rotierst, du bist größtenteils junger Jahrgang, der Gegner ist in allen Belangen überlegen, ihr habt noch nie gegen den Gegner gewonnen/ ihr kennt den Gegner


    Es kommt also zu folgender Situation :


    Gegner:"mal schauen, wie hoch wir heute gewinnen"


    Deine Spieler:"Boah sind die groß! Gegen die verlieren wir eh immer!"


    So geht's ins Spiel. Der Gegner hat richtig Bock auf's Tier schießen, ist bissig, voller Selbstvertrauen.
    Deine Spieler spielen zurückhaltend, gucken mehr zu, laufen nur mit, greifen nur Alibi mäßig an.


    1:0, 2:0, 3:0 innerhalb kürzester Zeit


    Gegner : jaaaaaa, Attacke!


    Deine Spieler: haben wir ja gewusst. Die sind viel zu gut. Die schießen viel zu hart.


    Und während deine Spieler bei jedem Tor an Mut verlieren, steht der Gegner richtig auf.

  • 0.26 ist eine Riesenblamage

    @Strznievski
    Wäre dir diese Antwort lieber gewesen auf deine Frage, was du falsch gemacht hast?

    - Kann es sein, dass es jetzt gerade einen Enticklungssprung für 2008er aber noch nicht für 2009er gibt?- Haben fixe Positionen so einen großen Vorteil gegenüber Rotation?

    Jein, es gibt Unterschiede, aber ob sie genau in deinem Fall den großen Unterschied ausgemacht haben, kann man "von außen" gar nicht beurteilen, weil ja auch die Stärken des Gegners zum Ergebnis beigetragen haben. Du schreibst ja selbst, dass ihr sonst andere Ergebnisse erzielt. Und vermutlich wärst du gar nicht auf die Idee gekommen, deine bisherige Arbeit zu hinterfragen, wenn es nicht diese hohe Niederlage gegeben hätte?


    Aus der eigenen Schwäche seine Stärken zu ziehen, hieße für mich zu schauen, was der Gegner besser macht und was davon sinnvolle Ziele für das eigene Team sein könnten. Sicher ist, dass Kinder sehr gut von anderen Kindern lernen können. Bei uns Erwachsenen ist diese Fähigkeit leider teilweise verloren gegangen. Dabei geht es gar nicht darum etwas zu kopieren, sondern zu kapieren.


    Für eine tiefere Analyse deiner Situation werden weitere Informationen, insbesondere über Trainingsinhalte sowie die Trainingssteuerung benötigt.


    Darüberhinaus wollte ich dir den Rat geben, dich zunächst einmal ein stückweit von diesem einen Spiel zu entfernen, um zu einer besseren perspektivischen Sicht zu gelangen. Sonst besteht die Gefahr mich für einen falschen Weg und falsche Ziele zu entscheiden.
    Worin liegt deiner Meinung nach der Unterschied, ob meine Mannschaft das Spiel gewinnt und/oder ob sie den "schöneren Fussball" spielt, wenn beides das gleiche Ziel verfolgt, denn Gegner zu dominieren?
    Kommt nicht zu allererst der Respekt vor dem Gegner, durch den man sich auf Augenhöhe partnerschaftlich und ohne Hintergedanken trifft?


    Die Neugier als Triebfeder besteht ja nicht nur beim Trainer, sondern auch bei den Spielern. Man kann sie nutzen oder mißbrauchen. Weil ja auch viele Eltern entweder Laien sind oder ihre Weisheiten aus dem Erwachsenen-Fussball haben, lassen sie sich z.T. sogar als nützliche Handlanger der eigenen Erfolgstheorien verwenden. Irgendwann werden die Kinder jedoch so selbständig, als das sie mit den Füßen entscheiden, ob sie dem Fussball weiterhin treu bleiben wollen oder sie für etwas anderes entscheiden.

  • Ich mag mich auch gern mal hier einmischen.
    Ich glaube, bei dir etwas per Ferndiagnose festzustellen, was ich auch von mir durchaus kenne:
    Du investierst sehr viel in deine Trainertätigkeit und willst dafür auch deine Bestätigung, die bekommst du, wenn du der Meinung bist besseren Fußball spielen zu lassen/dem gegnerischen Trainer an Know-how über den Kinderfußball überlegen zu sein. Das kenne ich von mir und ich glaube auch, dass dies sehr wichtig ist, um auch im Misserfolg voll dabei bleiben zu können. Ich erwische mich nun im letzten D-Jugendjahr auch gelegentlich dabei, wie ich mir nach einer Niederlage denke, dass wir diesen Gegner auf dem Großfeld schlagen werden, weil wir nicht nur Taktiken für indirekte Freistöße und gegnerische Abstöße haben, sondern auch zusammen überlegt Fußball spielen können, der auch mal in die Breite geht und nicht nur auf dem schnellsten Weg zum Tor.


    Diese Bestätigung hast du nach einem 0:26 natürlich nicht, dadurch geht diese Bestätigung im Misserfolg und auch ein wenig Feuer verloren. Aber ich denke, wenn es im nächsten Spiel wieder besser läuft, wird sich das schnell wieder ändern. ;)


    Aber ein was gibt es noch, was du mitnehmen kannst: Frag dich doch mal, wieso gerade deine Mannschaft so auseinander gefallen ist. Hättest du vielleicht von außen nochmal etwas anders auf sie einwirken können? Manchmal resigniert man dann selber und wenn du nicht mhr auf Gegentore reagierst, verliert deine Mannschaft auch ein wenig den Kampfgeist.

  • Hallo,
    0.26 ist eine Riesenblamage. Für Trainer, Eltern und v.a. für die Spieler.

    Vielen Dank für den Hinweis! Habe ich vergessen den Kindern mitzuteilen. Werde das bei der nächsten Gelegenheit nachholen.

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • @Trainero


    Danke für deinen Beitrag. Das war sicherlich auch ein Grund, allerdings hatte ich das Gefühl, dass sich meine Kids nicht (ganz) aufgegeben haben, was ich ihnen sehr hoch angerechnet habe.

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)