Ja genau...Spielformen bis zum 4:4, wo man die Übungsformen proben kann. Spielformen sind Spielnahe...
Für mich ist ein Passspiel für deine Altersgruppe nicht so wichtig. Die Altersgruppe die du bedienst empfindet nach meinem subjektiven Gefühl ein Passspiel ala Spanier...als Zwangsjacke. Ich könnte mir vorstellen, dass denen die Aktion und der Fun und die Spannung dabei abhanden kommt. Es "hört" sich vor meinem geistigen Auge ein wenig so an, als sollten sie was tun, was zuviel Taktik für die Spielklasse bis zur Altersklasse aufweist...das könnte sie nicht nur überfordern, sondern langweilen.
Das muß so nicht sein, stelle ich mir aber so vor.
Wichtiger wäre für mich, dass der Pass...der tödliche Pass in die Schnittstelle...oder gar ein Passkombinationsspiel....der Doppelpass....der Rückpass...das Tropfen lassen....immer dann kommt, wenn sie es wollen, wenn sie es meinen, der einzelne Spieler es meint und machen kann, weil er es technisch kann und weiss, dass er Fehler machen darf. Der Bauch und Kopf soll das kreativ Situationsgebunden dann tun, wenns "Zeit" wird....
...statt...einem Spieler...einem gesamten Team...als unabdingbare Vorgabe mit aufs Feld zu geben.
Da kann ich auch noch soviel Ansage in der Kabine machen, ...wenn die z.B. nicht soweit sind, ...oder gar...die Klasse dafür nicht haben (da Kreisliga oder Kreisklasse Staffel 7 oder Liga B ...oder C...statt Landesliga oder Monsterteam als Ansammlung der Ausnahmetalente)....das nicken die ab, sind aber niemals dazu in der Lage und wenn ich dann auch noch als Spieler dieser Altersklasse nun z.B. Schiss habe, dabei einen Fehler zu machen oder es im Kopf noch oder niemals umsetzen werden könne, dann wird das nix.
Viele Trainer üben stupide das Passspiel...stellen zwei Spieler fünf Meter auseinander...ein Ball dazu und nun passen sie mal ein bisschen hin und her und her und hin. Dann kommt die Kabinenansprache und dann nicken die Spieler und gehen raus. Dann wundert man sich, dass der Pass nicht kommt, zu langsam ist, ungenau gespielt wird.
Ich würde entsprechend über gewisse Übungsformen diese wiederkehrend, aber zeitlich nicht zu lange absolvieren, um die Technik auszufeinern...den Spieler sicherer zu machen.
Darauf aufbauen ist für mich die Spielform. Die Spielform ist für mich ein Trainingsanteil mit großem bis größerem zeitlichen Anteil wo ich angelehnt ans Trainingsthema im bis 4:4 - möglichst in Wettkampfform - spielen lasse.
Um die Spielform interessant zu machen, baut man Provokationsregeln ein,...die sollen für Spannung sorgen oder gar die Aufgabe intensivieren. Man provoziert Situationen.
In deinem Fall könnte das für mich sein, dass man z.b. im 3:3 auf doppeltem 16ener mit zwei Kleinfeldtoren spielen lässt. Um das Passspiel zu focieren käme mir z.B. in den Sinn, dass die Spieler vor einem Torschuss jeder den Ball einmal zu einem Mitspieler gepasst haben muss. Das Gegnerteam hat das zu verhindern..sprich, die Jungs müssen mächtig schnell aggieren...sich schnell bewegen...freilaufen...aus dem Deckungsschatten treten....
Variante/Regel hierbei könnte sein, dass die Angreifer 5 oder 8 oder 10 Durchgänge haben/die Verteidiger spielen nach/bei Balleroberung den Ball aus dem Feld...oder dribbeln mit Ball aus dem Feld (die schießen den sonst erfahrungsgemäß zu weit raus).
Danach wird gewechselt. Welches Team hat am Ende mehr Torabschlüsse. Diese Spielform würde ich auf kleine Tore spielen ohne TW.
Darauf aufbauend das Abschlußspiel...wo ein TW im normalen Tor stünde.
Weitere spätere erschwerende Regeln könnten sein:
- nach dem jeder einmal gepasst hat/den Mitspieler wie auch immer anspielte...muß ein Torabschluss in 5 Sekunden stattfinden...oder 10 Sekunden, je nachdem, was du meinst, wo sie stehen.
-zusätzliche Abschlüsse nach Doppelpass zählen als doppelter PUnkt/Zusatzpunkt
und und und.
Da mußt du dir selber sinnvolle machbare Provokationsregeln ausdenken...und probieren.
Ich gehe davon aus, dass die Spieler so über viele Situationen spielnah viele Kontakte haben und so lernen. Sie werden viele Misserfolge und Erfolge tanken und lernen. Sie werden positiven Stress haben, der sie veranlasst, schneller...vielleicht so präzise und druckvoll wie möglich zu passen, um zu Erfolgen zu kommen. Wer das langsam spielt, wird verlieren. Desto langsamer, desto größer die Chance für den "Gegner".
Für mich ist die freie Entscheidung auch in dieser Altersklasse wichtig. Das leite ich über Jahre der Vorarbeit ein.
Meiner Erfahrung nach - so auf Kreisligaebene - kommen die unter Trainerregie langsam selbst dazu, ein Passspiel aufzuziehen...geleitet von den Trainings. Das kann man nicht erzwingen oder durch eine Traineransprache erzeugen.
Für mich hört es sich ein wenig an, als würde man was abverlangen, was nicht, ...noch nicht...vielleicht bezogen auf das Team bzw. einzelne Spieler niemals stattfinden wird. Entsprechend könnte es sein, dass die Vorgabe das sogar noch hemmt, ...weil Druck da ist.
Meine letzte D-Jugend sollte -egal was passiert- ab der Mittelline spielen was sie...jeder Einzelne...meint. Ich sorgte über die Trainings dafür, dass sie was abzurufen hatten. In der eigenen Hälfte wollte ich sehen, dass sie in Ruhe das abspielten, was sie lernten...in Ruhe...ohne Hecktik und verlässlich auf das erlernte...und mit dem Wissen, dass sie Fehler machen durften. Ab der Mittellinie sollte es schnell werden. Das war auch eine Vorgabe in der D...allerdings...ohne Vorgabe auf das WIE...es schnell zum Abschluss kam. Wir spielten um die Meisterschaft...hatten sie aber nicht erreicht, auch egal und mir sowieso!
P.S. Die Übung oben steht nirgends, ...habe ich mir ausgedacht...sie ist nur ein Beispiel von ganz vielen anderen Möglichkeiten. Gr. Andre