Wann ist man ein Verein, wann ein Unternehmen?

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  • Wenn ich das lese (http://www.fupa.net/berichte/r…ga-nein-danke-632883.html) und mir die Bundesliga so ansehe (AG, GmbH & Co. KG, GmbH usw.), dann haben wir bald keine Vereine (Rechtsform) mehr in den Bundesligen, 3. Liga und Regionalliga, sondern nur noch Unternehmen.


    Wenn ich dann noch hergehe und die Ausbildung der Kinder professionalisiere (Fußballschule, Sondertraining - ich übertreibe "Nachhilfe" im Fußball), dann spielen auch dort bald Fußballschulen gegen- bzw. miteinander und nicht Vereine.

  • DFB verweigert die Anerkennung des OLG-Urteils, wonach pauschale Ausbildungsentschädigung ungültig ist.


    "Der DFB-Vizepräsident plädiert dafür, dass der weltweite Sport einheitliche und autonome Regelungen von oben nach unten brauche. Also von FIFA an DFB an Landesverbandsebene, die dann für die Klubs gültig seien. OLG und BGH hatten damit argumentiert, dass in der NFV-Satzung kein Passus über einen Zwangsabstieg vorhanden sei und Wilhelmshaven kein Mitglied der FIFA, sondern nur des NFV, der wiederum des DFB und dieser wiederum der FIFA. Dass der Passus in der NFV-Satzung fehlte, "war ein Fehler", räumte Koch ein, wehrte sich aber auch: "Nicht Bremer Landrecht kann ausschlaggebend sein für den Weltsport, sondern international einheitliche Regeln. Und da steht die FIFA an oberster Stelle." Link: http://www.kicker.de/news/fuss…l-vor-gericht-wieder.html



    Der DFB-Vizepräsident Koch sieht sich nach wie vor im Recht, wonach kein ordentliches Gericht dem Fussball Regeln vorzuschreiben hätte. Irgendwie erinnert das Ganze schon fast an die "Reichsbürger", die sich ebenfalls weigern die Gesetze unseres Staates anzuerkennen?


    Grotesk wird es dann, wenn man meint Gründe gefunden zu haben, warum der SV Wilhelmshaven auch ohne Zwangsabstiegsankündigung sportich abgestiegen wäre? So habe man nach der Verkündung mehr Punkte geholt als zuvor. Verschwiegen wird dabei wohlweißlich, als dass es schon vor Saisonstart einen Punktabzug wegen Nichtzahlung der Aufwandsentschädigung gab. Verschwiegen wurde auch, dass den Spielern keine Folgeverträge für die Regionalliga mehr möglich waren und sie sich durch sportliche Leistungen neuen Vereinen empfehlen wollten. Wie man unter diesen Umständen um den Meistertitel kämpfen soll und die Gegner damit rechnen müssen, dass deren Punkte nachträglich annuliert werden, erschließt sich nicht in der weiteren Begründung?


    Der SV Wilhelmshaven hat vorsorglich Klage wegen Rückstufung in die Regionalliga angekündigt. Man wird sich wohl vor Gericht wiedersehen. Gespannt sein kann man allerdings, vor welchem Gericht?


    Peinlich ist die Sache allemal! Da nützt es auch nichts, wenn man meint, die deutschen Vereine seien bei der Einforderung der Aufwandsentschädigung an ausländische Vereine häufiger die Gläubiger. Es mag allenfalls als weiteren Hinweis verstanden werden, nachdem auch in anderen Länder nach deren Recht und Gesetz gehandelt wird, die sich dann nicht mit denen der FIFA und dem DFB deckt.

  • Ach, das will ich gar nicht mal sagen, das es blinder Aktionismus ist.


    Wer Meister ist, der sollte auch Anspruch auf einen Aufstieg haben. Im aktuellen Regelwerk müssen jedoch die jeweiligen Meister der Regionalligen zunächst noch eine Relegation spielen. Die Bedeutung des Meistertitels wie der einer Relegation gehen m.E. dabei verloren. Bei den 3 letzjährigen Relegationspaarungen entschied jeweils 2 x lediglich ein einziges Tor beim Hin- und Rückspiel über den Aufstieg.


    Es ist den Verantwortlichen leider nicht gelungen einen passenden Übergang von der Regionalliga in die 3. Bundesliga zu schaffen. Darunter hat auch die 3. Bundesliga zu leiden, die schon heute bei 20 Teams zur einer "Marathonliga" geworden ist.


    Vermutlich wäre es besser gewesen, die 3. Bundesliga zunächst 2-gleisig zu starten, sodass jeder Regionalligameister für einen Aufstieg planen kann, anstatt aufgrund des späten Entscheidungstermins schon beim Start in die 3. Bundesliga gegenüber den anderen Teams, die dort schon sind, ins Hintertreffen zu geraten.


    Ich sehe aber die Relegation als nachträglich verdiente Chance an, den Klassenerhalt oder den Aufstieg zu schaffen. Diese Relegation findet jedoch nur zwischen der 1. und 2. sowie der 2. und 3. Bundesliga statt.


    Man mag argumentieren, dass die Hürde vom Amateur- in den Profifussball bewußt hoch angesetzt habe. Aber schaut man sich einmal die Spitzenteams der Regionalligen an, dann befinden sich darin überwiegend Clubs mit semiprofessionellen Strukturen, sodass hier nicht von sportlichen Abenteuern gesprochen werden kann, wenn sie auf Basis einer guten und soliden Planung erfolgt.


    Dass bei dieser Petition überwiegend die Fans der betroffenen Regionalligateams abstimmen, läßt sich recht gut am geografsichen Cluster erkennen und sollte wenig verwundern.

  • Sehe es sachlich gesehen genau so...
    Meister muss aufsteigen


    Aber die Verbände werden sich wohl kaum von einer online Petition umstimmen lassen.


    Meiner Meinung nach sollte es 4 Regionalligen geben. Der Meister geht hoch.
    4 Absteiger für die 3. Liga sollten tragbar sein.

  • Meiner Meinung nach sollte es 4 Regionalligen geben. Der Meister geht hoch.
    4 Absteiger für die 3. Liga sollten tragbar sein.

    Das wäre eine gute Alternative bei weiterhin eingleisiger 3. Bundesliga.
    Nür würden vermutlich einige Verbände Alarm schlagen, weil es dann Veränderungen der Teilnehmervereine in den Regionalligen und darunter gibt.


    Diese Veränderungen wären bei einer 2-geteilten 3. Bundesliga nicht erforderlich.


    Allerdings bin ich auch der Meinung, dass sich der DFB und die Verbände nicht durch eine Petition abschrecken lassen. Die versuchen ja sogar das Gerichtsurteil eines Oberlandesgerichts zu ignorieren.

  • Die Ligen wären qualitativ dann auch besser besetzt.


    Die Regionalliga hat ja in der Spitze durchaus etwas von Profifußball. Unten sind stattdessen fast "Dorfvereine" von den Strukturen her.


    Auch im Hinblick darauf würde die 4-Gleisige Sinn machen.

  • Also meiner Meinung nach ist ein Club ab dem Moment ein Unternehmen wenn die Profiabteilung ausgegliedert wurde (egal ob AG, KG,....). Ab diesem Moment fungiert diese Profiabteilung in meinen Augen lediglich als Spekulationsobjekt. In meinen Augen äußerst traurig, dass 90% der Vereine in der ersten Bundesliga diesen Schritt schon gewagt haben. Aber ich komme mit diesen Denkansatz wahrscheinlich auch noch von der alten Schule.

    Kreisligafußball ist, wenn man nach dem 0:3 den Anschlusstreffer macht und der Kapitän ruft: „Los Jungs, jetzt nochmal konzentrieren, die können nicht mehr!“