Trainer B-Lizenz

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Hallo zusammen,
    ich habe in dieser Woche von Montag bis Mittwoch meine Prüfung zur Trainer-B-Lizenz abgelegt und habe die Prüfung bestanden. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich bin mächtig stolz darauf, das geschafft zu haben, weil der Umfang bei der Prüfung ist schon enorm groß. Desweiteren sollte man wirklich schon einigermaßen fit sein, damit man bei dem Basislehrgang, Grundlehrgang, Aufbaulehrgang sowie dem Prüfungslehrgang trotz der ganzen Praxisteilen noch den Erläuterungen in der Theorie konzentriert folgen kann. Dennoch haben die 4 Wochen wirklich Spaß gemacht und ich muss zugeben, ich überdenke durch diese Ausbildung wirklich einiges in der Trainingsplanung zweimal, ob das ganze auch wirklich sinnvoll ist oder ob ich nicht tatsächlich das Ziel durch meine Übungen verfehle. Generell kann ich jedem, der irgendwann mal leistunsorientiert arbeiten will nur empfehlen, die B-Lizenz-Ausbildung mal durchzumachen. Neben jeder Menge Spaß, ist das ganze wirklich lehrreich...
    Als nächstes Ziel strebe ich jetzt den DFB-Elite-Leistungstorwarttrainerkurs an. Ich bin mal gespannt, ob ich dort genauso viel Spaß haben werde, wie in der vergangenen Trainerlizenz-Ausbildung...
    Eins muss man jedoch auch sagen, die 3 Prüfungstage waren wirklich von nervlichem Stress geprägt. Ich habe niemals gedacht, daß ich mich tatsächlich immer wieder hinterfrage bzw. daß mich der Fussball mal so verunsichern kann. Dennoch, es ist geschafft und ich freue mich jetzt wieder auf die Ausbildung meiner Torhüter.
    Wie waren denn eure Erfahrungen mit der Trainerlizenz???


    LG BMW

  • Erstmal Herzlichen Glückwunsch zum Erreichen der B-Lizenz!


    Ich habe zwar bisher nur die C-Lizenz (erst dieses Frühjahr erworben), dennoch empfehle auch ich jedem, der irgendwann mal leistungsorientiert arbeiten will (dazu zählt für mich vor allem auch die Jugend-Ausbildung), sich in dieser Richtung weiterzubilden.


    Gerade der klassiche Vatertrainer würde natürlich enorm vom Erwerb einer Lizenz profitieren. Hier fehlt es dann aber meist eben doch an Zeit und Eigenantrieb. Die Dorfvereine sind eben froh, dass sie überhaupt Betreuer haben.


    Auch ich überlege, früher oder später auch die B-Lizenz zu erwerben. Unser Lehrgangsleiter der C-Lizenz hat damals aber auch klar angesprochen, dass sich für die B-Lizenz wirklich nur gute Fußballer mit einer gewissen Ausdauer eignen, da vor allem die Praxisteile - wie Du ja schon beschrieben hast - nicht ohne sind und unter anderem auch einige dabei sind, welche schon in deutlich höheren Ligen gepsielt haben und fußballerisch einfach auf einem anderen Niveau sind.


    Willst Du dich auf das reine TW-Training fokusieren oder hälst Du das Traineramt einer kompletten Mannschaft inne?

  • Danke für die Glückwünsche. Ich kann das wirklich nur bestätigen, es sind einige höherklassige Fussballer in diesen Lizenzlehrgängen dabei. Das praktische Niveau war deswegen auch teilweise entsprechend hoch (zumindest was die fussballerischen Voraussetzungen angeht). Aber ich hatte halt das Glück, daß ich selbst (wenn auch nur als Torhüter) auch mal in mittleren Ligen (also Verbandsliga, Oberliaga sowie Landesliga) aktiv war, wenn auch immer nur als Standby-Spieler, da mein Knie mir mit 19 Jahren mein Karriere-Ende beschert hat... ;)
    Eigentlich will ich mich lediglich auf das TW-Training fokussieren, weil da eindeutig meine Stärken als Trainer liegen. Aber ich würde auch nie ausschließen, eines Tages evtl. mal eine Mannschaft "kurzweilig" zu übernehmen. Man soll niemals nie sagen.
    Ich würde Dir wirklich empfehlen, diesen B-Lizenz-Lehrgang zu besuchen. Es macht Spaß und man lernt viele nette Trainerkollegen kennen. Und nach der Prüfung werden dann sogar die Ausbilder noch nett... :D


    LG BMW

  • @BigMacWilli


    Natürlich auch herzlichste Glückwünsche von mir! Bei der Eignungsprüfung wird immer auch geschaut, ob es sich beim Kandidaten um eine Person handelt, denen man eine Traineraufgabe im Leistungsfussball zutraut.


    Je nach dem, wann du deine TW-Karriere an den Nagel gehängt hast, wird in der Praxis sicher auch einiges Neues auf die zukommen. Man muß ja noch selbst einen Ball aus dem Winkel fischen, aber wissen und vermitteln, wie es geht! Die Techniken bringen Ex-Keeper in ausreichendem Maße mit. Unterschiedlich ist jedoch die Torwart-Taktik (früher hinter einem Libero und heute hinter einer Kette). Hinzu kommt natürlich auch die beidfüssige Ballverarbeitung mit präzisen Flanken für eine gute, sichere und schnelle Spieleröffnung. Wenn man das drauf hat, dann kann man seine Keeper schon sehr gut fordern. Fürs Mental-Training gibt es ebenfalls deutliche Unterschiede von früher und heute. Früheren Keepern wurde häufig vermittelt, dass es dann ein gutes TW-Training war, wenn man anschließend total platt war. Dementsprechend waren die Wiederholungen angesagt. Heutzutage sind die Keeper meist eher im Kopf ermüdet, als in den Beinen, weil sie flexibler im Raum agieren sollen und weil ihre Handlungsschnelligkeit so erhöht wurde, dass es zwischen einer Defensiv- und Offensivaktion einen fließenden Übergang gibt. D.h. auch der Keeper muß bei der Ballannahme schon wissen, wie der eine gute Spieleröffnung einleiten kann.


    Aus den vorgenannten Gründen sollte auch der TW-Trainer ein gutes taktisches Verständnis für Spielsysteme mitbringen, damit er sich bestmöglich mit dem Mannschaftstrainer austauschen kann.


    Will man hingegen Beides, so bedarf es zunächst eines Übergangs der Sichtweise auf Spiel, in dem man nicht nur die Defensive rund um seinen Torwart, sondern das gesamte Spielfeld im Blick hat. Auch bedarf es einen guten Planung für die jeweilgie Alters- und Leistungsgruppe, die sich nicht unbedingt immer mit denen des Keepers deckt. Allerdings wird auch der Keeper immer mehr zum Feldspieler, sodass der Anteil seiner Offensivaktionen wächst. Da kann es gar nicht schaden, wenn er sich dort regelmäßig Erfahrungen holt, die er beim TW-Training in dieser Intensität und Schwerpunkt nicht bekommt.


    Beides hat seinen Reiz! Aber meist braucht man sich nicht zu entscheiden, weil Andere einem diese Entscheidung abnehmen. Denn gute Trainerarbeit zieht fast immer auch gute Angebote nach sich. Dazu drücke ich dir selbstverständlich die Daumen! Die Einstellung: man soll niemals nie sagen, paßt schon ganz gut. Denn man sollte sich auf neue Herausforderungen freuen und dabei den Teil der guten Erfahrungen aus der Vergangenheit mitnehmen. Alles Andere führt ja zu nichts.

  • Hallo TW-Trainer,


    danke für die Glückwünsche. Wie bereits geschrieben, ich bin wirklich stolz darauf, die Lizenz trotz des "hohen" Alters von fast 40 Jahren gemacht und bestanden zu haben...
    Ich bin eigentlich mit dem TW-Training auf einem recht aktuellen Stand, da ich mit dem SC Freiburg kooperiere und noch bei einigen anderen Bundesliga-Clubs regelmäßig als Hospitant dabei bin. Das TW-Training hat sich (wie bereits von dir beschrieben) in vielen Belangen in den letzten 15 Jahren (in Deutschland) geändert. Es wird nicht mehr ausschließlich auf Physis trainiert, sondern es wird mehr wert auf Technik, Orientierung und weitere koordinative Fähikgkeiten wert gelegt, und das ist auch gut so. In diesen Bereichen waren uns einige europäische Länder voraus, allerdings darf man das ja auf DFB-Ebene nicht zu laut sagen, da reagieren sie sehr empfindlich (das durfte ich bereits selbst erfahren :D )
    Ich mache das schon seit mehreren Jahren so, daß ich die Torhüter immer wieder als Offensivspieler (im Training) einsetze. Ich erhoffe mir dadurch, daß sie sich etwas in die Psyche ihrer Gegner (also den Angreifern) versetzen können. Bis jetzt habe ich damit sehr gute Erfahrungen gemacht.
    Die einzige Schwierigkeit besteht allerdings darin, einigen altbackenen Trainern und Offiziellen zu erklären, daß die Physis zwar noch Bestandteil des TW-Trainings ist, allerdings die AUSBILDUNG der Torhüter im Vordergrund stehen sollte (je nach Leistungsstand und Spielklasse). Aber nach einiger Zeit kann ich meistens die ersten Erfolge bei den Torhütern verbuchen, dann hört auch meistens das letzte kritische Hinterfragen auf. Inzwischen ist es soweit, daß ich (leider) vielen Vereinen absagen erteilen muss, da ich annähernd jeden Tag auf Sportplätzen bin um Torhüter zu trainieren. Die Mund-zu-Mund-Propaganda läuft bestens und ich kann leider nicht mehr jeder Anfrage nachkommen. Das ist zwar auf der einen Seite traurig, aber ist auf der anderen Seite für mich eine Bestätigung, daß ich nicht allzuviel verkehrt mache... ;)
    Die Wahrscheinlichkeit, daß ich nochmals eine Mannschaft trainiere, ist jedoch gering. Ich ecke immer wieder mit der Einstellung einiger Spieler an, und das belastet mich dann nervlich zu sehr. Dann bleibe ich doch lieber bei motivierten Torhüter/innen und versuch diese weiter voranzubringen...


    LG BMW


    P.S. Sorry, daß ich mich jetzt erst wieder melde, aber ich war im Sommer-Urlaub. Im Urlaub habe ich nur selten den Computer eingeschaltet, da gehe ich lieber Angeln, Joggen usw...