Passdreieck F-Jugend

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  • 1. Das darfst du gerne sein. Ich bin totaler Gegner von Einheitsbrei und vorgeschriebenen Lehrplänen.


    Auch in der Schule gibt es einen Lehrplan.
    Die Inhalte für jede Klasse sind vorgegeben. Zur richtigen Zeit das Richtige lernen. Und eben kein Einheitsbrei.
    Es geht nicht darum was man machen kann mit den Kindern, sondern was man machen soll. Wenn es nur danach ginge was man machen kann, können die auch aufs Laufband.
    Pädagogik Methodik und Erziehung hat jeweils seine Berechtigung.




    Und da sind wir beim Stichwort - ich biete den Jungs das was sie für ihre Entwicklung benötigen.


    Was du meinst was sie benötigen. Und das ist ein Unterschied.
    F-Jugend = Spielerisches Erlernen der Basistechniken. Spielerisch war da nicht viel zu sehen.
    Den Ansatz den ich im Video sehe: Über Übungsform die Techniken einüben.
    Mir gefällt der Ansatz über Übungsformen die Techniken einzuüben überhaupt nicht in dem Alter.
    Für mich E-Jugend.




    Es geht nicht um gewinnen oder verlieren, sondern um Ausbildung -


    Da gehe ich voll mit, nur über das WIE WANN WAS kommen wir zwei nicht zusammen.
    Der Ansatz der Grundschule, der Weiterführende Schule, Berufsschule, Uni, etc. alle unterschiedlich aufgestellt, angepasst an das Alter der Lernenden.




    die Jungs mussten das erste Jahr (da sie jetzt 2 Jahre im Spielbetrieb sind) vor jedem Pass im Spiel 1vs1 gehen, damit sie diese Situationen lernen.


    Da gehe ich wieder nicht mit.
    Eine solche Vorgabe für G-Junioren finde ich nicht gut.
    Wenn er die Lücke doch sieht, wieso sollte er nicht spielen dürfen.


    Wenn 2vs1 spielen, kann der Spieler die Entscheidung selber treffen.
    Die Entwicklung meiner Erfahrung nach:
    G Junioren werden es allein versuchen.
    F Junioren ist es geteilt, mache sehen dann schon den Pass.
    E Junioren sie sehen den Pass und wägen auch schon ab. Wie stark ist mein Gegner.


    Es sei denn ihnen wurde ein Verhalten anerzogen.




    Dir scheint dann das besser zu gefallen, wenn der Gegner vom Torwart den langen Ball schlägt und mit 2 großen schnellen hinterherrennt.


    Es scheint dir zu gefallen, wenn jedes Kind eine feste Position hat. Jedes Kind schon früh darauf vorzubereiten was es später auf der Position können soll.^.^


  • Ich wage mal einen Schlichtungsversuch?


    Das ist nicht notwendig.



    Als falsch sehe ich sie jedoch an, wenn sie mit DFB-Dogmen, die bereits in die Jahre gekommen sind,


    Die letzte Aktualisierung ist keine 10 Jahre alt.




    unumstößlichen Gesetze für den Kinderfussball gibt.


    In der Arbeit mit Kindern gab/gibt es/und wird es sie immer geben.
    Pädagogiker, Erzieher und Lehrer sie haben dafür extra Berufe gelernt bzw. studiert.
    Und das ist eine Gesellschaftsdiskussion. Wie wollen wir Wissen/Können vermitteln an Kinder einer jeweiligen Altersstufe.
    In Asien passiert das anders als in Deutschland. (Pisa-Studien)




    Die Angst, Kinder könnten zum Experimentierfeld von überehrgeizigen Trainern werden, ist berechtigt.
    Aber dann muß man sich zunächst einmal darüber unterhalten, was denn einen überehrgeizigen Trainer ausmacht?
    Björn hat ihn beschrieben als einen Menschen, der nicht weiß, was er (seinen Kindern) antut!



    Übungsform nach Übungsform um die Techniken einzuüben mit Kindern die im Kindergarten sind oder 1 Schulklasse, ist für mich über ehrgeizig.
    In diesem Fall ist nicht die Tabelle mein Problem, sondern der Ansatz die Techniken sehr schnell reinzukriegen.
    Schulen in Asien arbeiten so und erzielen damit sehr gute Ergebnisse:


    "Sie rechnen schneller, sie lösen anspruchsvolle Matheaufgaben mit links: Schüler aus Korea, Singapur und Hongkong haben voraussichtlich auch im neuen Pisa-Test die Nase vorn. Didaktiker kennen die Gründe für den Erfolg - kopieren wollen sie die asiatischen Lernkonzepte trotzdem nicht. "
    http://www.spiegel.de/schulspi…er-schueler-a-935718.html


    Was möglich ist:
    "Die amerikanische Juraprofessorin Amy Chua über das Drillen ihrer Töchter, den strengen chinesischen Erziehungsstil und das Verbrennen von Kuscheltieren als Lernanreiz"
    http://www.spiegel.de/spiegel/a-741314.html




    ich denke aber das wir Leute wie Björn oder auch Sir Alex brauchen, um DFB-Dogmen zu hinterfragen,


    Also gut, wer hat die Erfahrung wie Kinder sich entwickeln und hat dementsprechend einen Jahrgang von den Minis hin zur A-Jugend ausgebildet?
    Das ist für mich eben eine Grundsatzdiskussion.
    Die Ergebnisse einer Ausbildung im Kinderfussball wird man eben nicht in 3-6 Jahren beurteilen können.
    Das Gesamturteil kommt in 12 Jahren wenn mit Jugendfußball Schluss ist.




    Denn es ist weitaus schwieriger, bereits unzulängliche oder gar falsche Abläufe zu automatisieren oder auch zu spät nicht Trainiertes nachzuholen, als wenn man sich beim ersten Mal ein wenig mehr Mühe gibt, es gleich gut zu machen.



    Da ist für mich der Ansatz zu sehen, es muss funktionieren. Es wurde auch von harter Arbeit gesprochen
    Machen wir das so in der Schule?
    Es muss funktionieren. Die Kinder haben zu funktionieren. Grammatik, Rechtschreibung, Schreibweise alles ab dem ersten Tag Schule?
    Mit Sicherheit nicht. Alles Alters gerecht verpackt. Zur richtigen Zeit das Richtige lernen. Auch beim Fußball.





    Dennoch finde ich die Meinungen der anderen beiden Kollegen wichtig, weil hierbei deutlich gemacht wird, ob die Masse der Kinder in diesem Alter mit "normalen" Trainern vermutlich kaum Erfolgserlebnisse haben wird.


    Jetzt wird es sehr spannend.
    Was sind Erfolgserlebnisse in dem jeweiligen Alter?




    Fazit: Ich werde nicht mit euch einer Meinung sein. :)

  • Antworte morgen ausführlich auf deinen Beitrag @RedDevil - war den ganzen Tag unterwegs...
    Hier mal nur ein kleiner Eindruck vom heutigen Jahrgangsturnier.


    Leider nicht perfekte Qualität - war spontan gefilmt ohne Stativ.


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    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • @RedDevil


    Weil du dir die Mühe gemacht hast, meine Sätze zu kommentieren, will ich dir gerne antworten.


    Es gibt einige Antworten von dir, die ich unterschreiben würde. Jedoch komme ich trotzdem zu anderen Schlüssen. Aber der Reihe nach!


    Der DFB beschäftigt sich in erster Linie nicht mit dem Breitensport. Das finde ich zwar schade, weil es ja die Masse an Sportlern betrifft! Meine Kritik orentiert sich dennoch an ihrer Aktualität im Detail. Die ist zwar nicht überall schon 10 Jahre alt, aber auch der DFB beteiligt sich noch heute in den überwiegenden Fällen an einer sehr frühen Beurteilung junger Menschen nach ihrem Leistungsbild. Hierbei sehe ich Widersprüche in der theretischen spezifischen Altersbeschreibung und der praktischen altersunabhängigen Beschreibung nach Leistungskriterien. Denn in Letztere wird vergessen, dass es sich um einen Nachwuchsbereich handelt, der einen Entwicklungsprozeß unterliegt. Vielmehr gewinnt der Betrachter den Eindruck einer Entgültigkeit.


    Wahr ist sicher, dass es komplexer Studiengänge benötigt, um pädagogisch wertvolles Wissen weitergeben zu können. Widersprüchlich empfinde ich es jedoch, das die Universität eines Bundeslandes die erbrachten Leistungen der Studenten in anderen Bundesländern die Anerkennung versagt, wenn sie nicht annähernd mit ihren Eigenen übereinstimmt.


    Übungen für Übungen mit Kindergartenkindern einzustudieren! Geanu das habe ich auch gedacht, als ich mich in diesem Formum mit neuen Ideen im Kinderfussball beschäftigt habe. Man sollte durchaus Neuem gegenüber kritisch sein. Aber man sollte es nicht schon ablehnen, bevor man es in der Praxis beobachten konnte. Denn hierbei läßt sich feststellen, dass es sich weder um Drill, noch um Gehirnwäsche, noch um irgendetwas handelt, was die Kinder nicht wollen und/oder daran keinen Spaß haben.


    Leider lese ich immer wieder, dass bei jeglicher Form von Leistung der Spaß nicht unbedingt dabei sein müßte! Da frage ich mich: wie soll das funktionieren, wenn der eigene Anreiz dazu fehlt? Dass Leistungen auch unter Druck/Zwang erbracht werden können, ist sicher keine neue Erkenntnis! Das man festgestellt hat, das sich systematische Ausbildung letzendlich auszahlt, mag ebenfalls als unbestritten gelten.


    Dennoch darf darüber über inhaltliche Verbesserungen diskutiert werden. Jede Erkenntnis darf nur solange Gültigkeit besitzen, bis sie widerlegt wurde. Jede Theorie muß auf das eingeschrämnkt werden, wo sie keine gültigen Antworten mehr liefert. Geschieht dies nicht, so reden wir von Dogmen, die eine Vergangenheit beschreiben, jedoch differenziert zu Gegenwarts- und Zukunfsaussagen zu sehen sind.


    Natürlich ist es schwierig Neues mit Kindern auszuprobieren. Denn man muß die nötige Erfahrung und Sensibilität besitzen, um zu erkennen, wie weit es gehen darf. Nicht alles, was man machen kann, sollte man auch Machen. Das kann zu Sackgassen in der Entwicklung führen, sobald etwas gemacht wird, was nicht verstanden wird. Das ist das Ergebnis von Drill, die du sehr gut beschrieben hast!


    Es kann und darf gerade bei der Fürsorgepflicht gegenüber den Kindern keine einheitliche Meinung geben, weil sonst keine effektive Kontrolle und Weiterentwicklung möglich wäre. So dürfen sich jedoch nicht gegenseitig blockieren, denn dann ginge es lediglich darum, wer Recht hat. Gute Ideen werden erst gar nicht geprüft!


    Aus persönlichen Erfahrungen heraus habe ich schon oft miterlebt, wie junge Menschen nach Einheitsbrei beurteilt später zu großartigen Leistungen fähig waren. Jedoch ist es mir bis heute nicht gelungen, sie im altersmäßigen Vergleich oder anlalog des DFB-Konzepts zu beschreiben. Zu start waren individuell unvorhersehbare Faktoren. Sollte das nicht aber auch Grund genug sein, der Invidiualität stärkeren Raum zu lassen, um sich unabhängig gängiger Theoriken in der Praxis entwickelnt zu dürfen?


    Wenn ich ehrlich bin, ich habe fast keine Antworten darauf, weil sich nach jeder neuen Erkenntnis wieder mindestens 2 neue Fragen auftun. An dieser Ehrlichkeit fehlt es mir manchmal, sondass ich das Gefühl habe: "ich sagt euch jetzt mal was! Aber ob es stimmt, weiß ich auch nicht .."! :D

  • @Zodiak


    Das Video verdient wieder mal das Prädikat besonders wertvoll (ab damit in den Angeber-Thread). Schön zu sehen, wie die Jungs den Ball beinahe jedes Mal schon in die richtige Richtung mitnehmen und sich allein dadurch einen immensen Vorteil "erspielen". Sehr gut gefällt mir auch das der Blick immer wieder vom Ball gelöst wird um sich einen Überblick zu verschaffen. Anschließend sind deine Spieler dann TOP in der Entscheidungsfindung. Jedes mal wenn ich gedanklich ein Kommando wie Pass, Schieß, geh vorbei, usw. gegeben habe hat der jeweilige Spieler genau das getan. Wahnsinn!


    Der Passschleife mit Spiel über den Dritten, muss ich aber ehrlich gestehen, stehe ich mit sehr gemischten Gefühlen gegenüber. Einerseits toll wie deine Jungs das technisch hinbekommen. Glaube nicht, dass das bei unseren Senioren so funktionieren würde. Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher ob das in diesem Alter das richtige ist, weil es m.E.n. praktisch unmöglich ist das auch als taktisches Mittel im Spiel anzuwenden. Ich glaube das es in praktisch keinem Breitensportverein vorkommt, dass so einen Spielzug (beabsichtigt) einmal gesehen wird. Aber vielleicht unterschätze ich Kinder wieder einmal. Habe mir auch nicht gedacht, dass meine Kids mittlerweile Zidanes im Training und Christianos im Spiel anwenden.


    Was mich auch noch brennend interessiert: Mir ist jetzt schon in mehreren deiner Videos aufgefallen, wie furchtlos sich deine Kids zum Kopfball hochschrauben. Das würde bei mir nur einer machen. Der würde aber allerdings auch vom Torpfosten abbeißen, wenn es dafür einen Punkt gäbe. Alle anderen würden keinesfalls bei einer so scharf getretenen Flanke (abgesehen davon, dass das auch nur wenige schaffen würden) aktiv zum Ball gehen. Trainierst du dieses Verhalten auch?


    @alle


    Ich glaube auch nicht, das es unbedingt Pädagogen am Sportplatz braucht. Es ist natürlich kein Fehler wenn vor allem Kindertrainer ein wenig pädagogisches Gespür haben. Aber ich glaube auch, dass Trainer Fehler machen dürfen und auch sollen. Ich habe sehr viele Fehler gemacht, die mir im Grunde alle verziehen wurden. Ich hoffe dass, das jetzt nicht falsch ankommt, aber ich bin felsenfest der Überzeugung, dass es für ein Kind nichts schlechteres gibt, als "PERFEKT" nach Lehrbuch erzogen zu werden. Ich glaube, dass auch Kinder aus den Fehlern der Eltern, Lehrer und Trainer einiges lernen.

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • @Zodiak


    Das Video verdient wieder mal das Prädikat besonders wertvoll (ab damit in den Angeber-Thread). Schön zu sehen, wie die Jungs den Ball beinahe jedes Mal schon in die richtige Richtung mitnehmen und sich allein dadurch einen immensen Vorteil "erspielen". Sehr gut gefällt mir auch das der Blick immer wieder vom Ball gelöst wird um sich einen Überblick zu verschaffen. Anschließend sind deine Spieler dann TOP in der Entscheidungsfindung. Jedes mal wenn ich gedanklich ein Kommando wie Pass, Schieß, geh vorbei, usw. gegeben habe hat der jeweilige Spieler genau das getan. Wahnsinn!

    Das kommt daher, dass die Jungs ohne Druck aufspielen können und ich ihnen im Training immer wieder erkläre was ich von Ihnen sehen möchte. Standartansagen die meine Jungs ständig hören sind:


    - "Blick heben"
    - "Tief"
    - "1vs1"
    - "Ball nicht tot stoppen"
    - "Mutig"
    - "Hinten rausrücken"


    Ich verzichte größtenteils auf Ansagen wie "Pass", "Schieß" usw.


    Edit sagt: Und natürliche Lobe ich unheimlich viel! Die Jungs haben natürlich extremes Selbstvertrauen, bekommen aber auch immer wieder Hilfestellungen was die Fehler/falschen Entscheidungen betrifft. Teilweise in den Spielpausen bei Einwürfen, teilweise nach dem Spiel.

    Der Passschleife mit Spiel über den Dritten, muss ich aber ehrlich gestehen, stehe ich mit sehr gemischten Gefühlen gegenüber. Einerseits toll wie deine Jungs das technisch hinbekommen. Glaube nicht, dass das bei unseren Senioren so funktionieren würde. Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher ob das in diesem Alter das richtige ist, weil es m.E.n. praktisch unmöglich ist das auch als taktisches Mittel im Spiel anzuwenden. Ich glaube das es in praktisch keinem Breitensportverein vorkommt, dass so einen Spielzug (beabsichtigt) einmal gesehen wird. Aber vielleicht unterschätze ich Kinder wieder einmal. Habe mir auch nicht gedacht, dass meine Kids mittlerweile Zidanes im Training und Christianos im Spiel anwenden.

    Ich sehe das nicht als taktisches Element.
    Mein Hintergrundgedanke ist - das meine Spieler noch sehr oft nach einem Pass stehenbleiben und nicht weiterspielen.
    Daher habe ich eine Passform gesucht bei der viele Wiederholungen geboten sind und nach dem Passe eine Anschlussaktion in die Tiefe und Breite erfolgt.


    Wir trainieren 270 Minuten pro Woche - davon gehen derzeit circa 45-60 Minuten (inkl. Pausen) für Ballannahme, Ballmitnahme und Passspiel drauf. Diesen Schwerpunkt habe ich jetzt für circa 3 Monate eingebaut und wird zur neuen Saison wieder durch etwas neues ersetzt.
    120 Minuten gehen circa für technische (Finten etc.)/koordinative Übungen wie in meinen Videos zu sehen inkl. Torabschluss/doppeltem Torabschluss weg und der Rest sind Minispiele/Spielformen im 3vs3 4vs4 auf 2-4 Minitore etc. drauf. Dabei werden verschiedene Aufgaben gestellt - alle Spieler der angreifenden Mannschaft in der gegnerischen Hälfte, sonst zählt das Tor für den Gegner zum Beispiel. Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Auch die Spielfeldgröße variiert stark.


    In den Spielen will ich einen flachen Spielaufbau von hinten sehen. Dazu habe ich den Kindern erklärt wie man sich anbietet (was man in dem Video oft sieht - auch bei der schnellen Spielfortsetzung durch den Keeper) das links und rechts immer eine Anspielstation steht. Auch soll mein jeweiliger Keeper nur bei sehr hohem Druck die Hände zur Hilfe nehmen und darf auch 1vs1 Situationen mit Ball am Fuß lösen wenn er angelaufen wird.


    Selbiges gilt für die Ecke vor dem Kopfballtor - mein Ziel ist es das spielerisch zu lösen weil hoch getretene Flanken in diesem Alter selten zum Erfolg führen und meist keine Anschlussaktion haben. So habe ich pro Ecke meistens 2-3 Pässe und dann einen Torabschluss - alles Ballkontakte.


    Was mich auch noch brennend interessiert: Mir ist jetzt schon in mehreren deiner Videos aufgefallen, wie furchtlos sich deine Kids zum Kopfball hochschrauben. Das würde bei mir nur einer machen. Der würde aber allerdings auch vom Torpfosten abbeißen, wenn es dafür einen Punkt gäbe. Alle anderen würden keinesfalls bei einer so scharf getretenen Flanke (abgesehen davon, dass das auch nur wenige schaffen würden) aktiv zum Ball gehen. Trainierst du dieses Verhalten auch?

    Nein trainieren wir nicht - machen sie alle automatisch. Kommt aber evnetuell auch durch die Tatsache, dass sie schon seit Jahren gegen 1-2 Jahre ältere Spieler antreten - auch die Robustheit im Spiel/Zweikampf ist bei uns sehr ausgeprägt - sieht man auch an der Grätsche im Video - die übrigens nur dem Ball galt und auch voll getroffen hat (sieht schlimmer aus als es war - ist fast genau vor meinen Augen passiert)
    Der Spieler der das Kopfballtor macht, macht das aber regelmäßig - ist auch der mit dem Flugkopfball gewesen.


    Da viele Gegner mit langen Bällen arbeiten, haben wir natürlich einen großen Vorteil dadurch das die Jungs so furchtlos sind beim Kopfball. Viel spannender ist die Tatsache das sie dabei in den meisten Fällen sogar die Augen geöffnet lassen.


    Die Jungs sind oft schon 30-45 Minuten vor dem Training am Platz (weil sie wissen das ich da bin) und neben Jonglieren üben, schlagen sie sich selbst Flanken die sie dann mit Torpedokopfbällen oder Volley auf die Kiste knallen.


    Ich trainiere dort wirklich eine Ausnahmetruppe und manche Dinge sind nicht mit allen Teams möglich aber sehr vieles von dem was ich mache, kann man nach und nach mit den Kindern erarbeiten, den Trainingsfleiß vorausgesetzt.
    Vielleicht nicht unwichtig - ziemlich viele Jungs in meinem Team haben einen großen Bruder der auch kickt - manche besser manche schlechter.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Mich würde interessieren was trainierest du für ne Truppe ??
    Ist das ein Dorf Verein oder oder größerer Verein oder sind das gesichtete Kinder?

    Dorfverein vor den Toren Münchens.
    Von 13 Spielern im Kader wohnen 10 maximal 2-3 km vom Fußballplatz weg.
    Drei andere kommen aus Nachbarorten.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Mein Hintergrundgedanke ist - das meine Spieler noch sehr oft nach einem Pass stehenbleiben und nicht weiterspielen.

    Ich nenne das Stehenbleiben: "auf Zuschauer-Modus" umschalten!


    Für mich ist das ein Grund, warum der Torabschluß nicht ans Ende, sondern in die Mitte einer Übung gehört. Denn damit vermeide ich beim Torwart einen "künstlichen" Aktionsbruch zwischen der defensiven Aktion (z.B. Ball fangen) und der offensiven Aktion (z.B. Ball zu Mitspieler werfen). Erst, wenn der Bewegungsablauf als eine vollständige Aktion verstanden wird, erfolgt die Optimierung in dieser TW-Aufgabe.


    Selbst der "ruhende Ball" erfordert schnelles Handeln. (So kann man z.B. bei Manuel Neuer beobachten, dass der den Balljungen schon nach einem neuen Ball ruft, sobald er erkennt, dass der gegnerische Schuß weit genug ans Tor vorbei oder drüber geht!)


    Auch die Defensive wird sensibilisiert, wenn der Torabschluß nicht ans Ende, sondern in der Übung eingebaut ist. Sonst wird es passieren, dass die meisten Abwehrspieler in Tornähe nach dem gegnerischen Torabschluß bereits "auf Zuschauermodus" umschalten und zuschauen, wie der Nachschuß ins eigene Tor landet! (siehe EM: Italien ./. Spanien beim Tor nach dem Freistoß)


    Vermittelt man Kindern den Fussball als interaktive 1 - N - Beziehung, so kann man die Konzentrationszeiträume verlängern. Regenerationsphasen gibt es ohnehin (z.B. Einwurf, Eckball, Freistoß, Anstoß, Auswechselung) aufgrund des Regelwerkes genug. Das permanente Verschieben zum Ball ist wird nicht von einen Tag auf den Anderen verstanden. Das braucht zuvor eine gründliche Ausbildung, bei der verstanden wird, dass Stehenbleiben und Zuschauen fast immer die schlechteste aller Lösungen ist.

  • Bin wieder da..
    :)




    Für mich eine überragende Übung, die unheimlich viele Elemente einbezieht und den Kindern sehr viel Spaß bereitet hat.




    Hier nochmal ein Minispiel aus März/April, das wir dann mit Bällen erweitert haben und immer mal wieder einstreuen


    Bitte Zodiak, sie dir mal beide Videos an und sag mir wo die Kinder mehr Spaß hatten.
    Video 2, da war mehr Stimmung......Nur meine Sicht.

  • Ich konnte leider nicht früher antworten :)



    Naja, ist es der DFB oder die Verbände die da sehr früh eine Beurteilung durchführen?
    Die Verbände sind unterschiedlich aufgestellt und der DFB ist nochmal was anderes.
    Nicht immer wenn Lehrgänge angeboten werden steckt der DFB dahinter.



    Hierbei sehe ich Widersprüche in der theretischen spezifischen Altersbeschreibung
    und der praktischen altersunabhängigen Beschreibung nach Leistungskriterien.
    Denn in Letztere wird vergessen, dass es sich um einen Nachwuchsbereich handelt,
    der einen Entwicklungsprozeß unterliegt. Vielmehr gewinnt der Betrachter den Eindruck einer Entgültigkeit.


    Das Konzept des DFB ist an der Stelle eigentlich recht konkret für jede Altersstufe.
    Die Bewertung von Leistung ist für was für den Jugendbereich.



    Was aber an der Stelle wichtig wird, jedes Bundesland legt es selbst fest.


    Im Fussball haben wir aber durch den DFB aber ganz andere Möglichkeiten.
    Vom DFB gibt es ein Konzept für ALLE Kinder, in jeder Alterstufe.
    Also genau das, was wir für die Schulbildung gerne beide hätten, gibt es für den Fussball bereits.
    Und dann ist es im Fussball nicht nur nach Bundesland unterschiedlich, nicht nur nach Verein ....die Unterschiede kommen durch die Trainer.
    Man stelle sich vor unser Bildungssystem würde so Arbeiten....




    Das Problem was ich da sehe, wie sollen die Kinder das bewerten?
    Wenn sie nie einen Vergleich hatten, bzw. der Trainer immer der gleiche war, der es immer wieder gleich gemacht hat.


    Kinder können an so wenigem Spaß haben.
    Für Erwachsene sind es nur Fugen zwischen Fliesen, Kinder können daraus ein Spiel machen. Mehr brauchen sie nicht.
    Kinder haben schon Spaß wenn sie mit ihren Freunden etwas unternehmen dürfen/können.
    Und so kann sogar die langweiligste Übungsform für die Kinder spannend sein....aber eben nicht altersgerecht



    Spaß und Leistung schließen sich ja nicht aus. Spaß und Wettbewerb finde ich aber besser formuliert.


    Für mich, systematische und altersgerechte Ausbildung.
    Eine Übungsform nach der anderen Übungsform im Bereich F und G ist zwar systematisch, aber nicht altersgerecht.

  • Und weiter...



    Wo gab es denn diese Diskussion über Verbesserungen?
    Jeder entscheidet es für sich.
    der Einpeitscher, der Schreihals, der Athletiktrainer, etc. jeder von ihnen kann sich darauf berufen das alte System verbessert zu haben.
    Da die Kriterien dieser "Verbesserungen" im Kinderfussball nicht so leicht zu ermitteln sind. Oder ?
    Welche nehmen wir denn:
    Tabellenstand?
    Fussballerische Entwicklung? (Korrekte Ausführung der Basistechniken)
    Dropout Quote?
    etc.


    Solange es diese Kriterien nicht gibt, wie oder wer will eine Verbesserung bewerten können?
    Bis dahin bleiben nur die Allgemeinen wissenschaftlichen Ansätze für die Leistungsfähigkeit von Kindern.
    Und die sind meiner Meinung nach mit dem DFB-Konzept recht gut erfasst worden.


    Und das Konzept beschreibt eben auch wie das Wissen vermittelt werden soll.
    Im Bereich F-Jugend: Spielerisches Erlernen der Basistechniken


    Mit Übungsform an Übungsform wird es nur für den Lehrenden leichter es zu vermitteln, aber dadurch wird es nicht richtiger.
    Spaß bleibt dabei auf der Strecke.
    Da muss man nur mal zuhören, wie oft Kinder lachen, wenn eine reine Übungsform durchgeführt wird.
    Oder Alternativ eine Spielform angeboten wird. Mehr Spaß habe ich und auch Kinder in der Spielform.



    Das Einführen von G8 und die teilweise Abschaffung zeigt: Es ist nicht schwierig mit Kindern einfach mal was auszuprobieren.
    Die Rechnung für dummes Verhalten gegenüber Kindern kommt dann eben später, aber sie kommt.



    Es kann und darf gerade bei der Fürsorgepflicht gegenüber den Kindern keine einheitliche Meinung geben,
    weil sonst keine effektive Kontrolle und Weiterentwicklung möglich wäre.
    So dürfen sich jedoch nicht gegenseitig blockieren,
    denn dann ginge es lediglich darum, wer Recht hat. Gute Ideen werden erst gar nicht geprüft!


    Eltern sind schon seltsame Wesen.
    Denn sie akzeptieren ein Verhalten von Erwachsenen gegenüber Kindern in einem Verein anders als in der Schule.
    Im Verein können die Trainer die Kinder anschreien, willkürlich bestrafen, viel zu schweres von ihnen verlangen etc.
    Passiert dieses aber in der Schule, dann sind die gleichen Eltern die auf dem Fußballplatz noch ruhig daneben standen als ihr Kind niedergemacht wurde, auf einmal hoch aktiv und geben sich richtig Mühe um dem Kind beizustehen.
    Das ist doch Wahnisnn. Es ist sogar so, wie du selbst geschrieben hast, auf einmal müssen Kinder zu Siegermonstern werden.
    Eltern sollten/müssen hier eine große Rolle spielen, wenn sie verstanden haben worauf es im Kinderfussball ankommt.


    Und Gute Ideen müssen eben auch einer Bewertung unterzogen werden.
    Ein Bewertungskriterium: Altersgerecht.


    Aber eines Tages treffen dann Trainer auf Eltern, die das Konzept vom DFB kennen und auch gut finden. Und dann sollte die Argumentation vom Trainer schon sehr gut sein um zu erklären warum es sich nicht dran hält.
    Und dann sind es nicht die bösen Eltern die nerven !!!!!



    Es gibt eine Einrichtung die die Kinder ähnlich lange in der Hand hat wie die Vereine und das ist die Schule.
    In Klasse 1 ist es schön wenn du schon gewisse Fähigkeiten hast. (Lesen, Schreiben, Rechnen)
    Aber zuvor im Kindergarten wurden diese Fähigkeiten der Kinder gar nicht gezielt gefördert.
    Müssen wir jetzt der Invidiualität stärkeren Raum lassen?


    In Klasse 1 fangen ja alle bei 0 an. Und alle machen die gleichen Übungen.
    So haben wir alle auf die gleiche Art und Weise das Schreiben gelernt und trotzdem ist jede Handschrift ein Unikat.
    Die Parallelen zur Technik des Passspiels drängen sich mir da auf....


    Wie schon gesagt, beim Fussball werden Dinge akzeptiert, die in der Schule keiner akzeptiert.

  • @RedDevil
    danke für diesen Augenöffner! Dieser Vergleich ist mir als Argument bisher völlig entgangen! =O


  • Bitte Zodiak, sie dir mal beide Videos an und sag mir wo die Kinder mehr Spaß hatten.
    Video 2, da war mehr Stimmung......Nur meine Sicht.

    Wie im anderen Thread schon erwähnt.
    Natürlich machen Minispiele und Quatsch beim Training mehr Spaß als Übungsformen.
    Aber du kannst kein Fußballtraining nur mit Minispielen machen ;)


    Auf Dauer langweilt das auch die Kinder.
    Ich finde persönlich, dass es auf die Mischung ankommt, denn so ist immer Abwechslung drin und den Kids wird nicht langweilig.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Das Konzept des DFB ist an der Stelle eigentlich recht konkret für jede Altersstufe.
    Die Bewertung von Leistung ist für was für den Jugendbereich.

    Was nützt ein Konzept, dass nicht konzeptgetreu praktiziert wird? Daran muß es sich messen lassen!


    Der DFB gibt im Breitensportbereich häufig Empfehlungen, die manchmal sogar von Kreis zu Kreis unterschiedlich praktiziert werden. Selbst bei Einführung der Fairplay-Liga hielt er sich vornehm zurück, anstatt der Gewalt beim Kinderspiel ein Ende zu setzen. Es gibt da noch eine Reihe an Baustellen, bei denen die Theorie nicht mit der Praxis übereinstimmt. So unternimmt der DFB wenig, um den Standard: Trainer ohne Lizenzausbildung im Kinderbereich zu verändern.


    Mir gefällt deine Definition: Spaß und Wettbewerb besser als Spaß und Leistung! Denn im Wettbewerb beinhaltet die Neugier, während die Leistung durch Dritte fremdgesteuert bestimmt wird. Ich sehe darin auch eine gute Chance sich vom Leistungsgedanken im Kinderfussball zu verabschieden! Denn das erscheint mir eine Notwendigkeit, die brüllenden Trainer und Eltern andere Ziele als die im Erwachsenenfussball begreiflich zu machen.


    Damit kommen wir schon zur Schule, die du als Vergleich heranziehst. Da gibt es sicher Elemente, die sowohl als auch vorkommen wie auch deutliche Unterschiede.
    Z.B. sind die Eltern in der Schule nicht dabei und können dementsprechend nicht bei der Vermittlung von Lehrstoff mitwirken. Lehrer haben eine Ausbildung, Eltern haben eine Schule besucht. Der Standard-'Trainer im Breitensport hat das nicht!


    Auch in der Schule gab/gibt es unterschiedliche Vorstellungen, die sich an den Werten der jeweiligen Generation orientiern und noch von Bundesland zu Bundesland im Detail variieren.


    Jegliche Versuche altersgerechte Leistungen ganzheitlich im Fussball zu beschreiben scheitern bereits daran, als das im Breitensport sehr häufig Laien auf Laien treffen! Aber selbst bei der Eliteförderung des DFB gibt es kaum ein Thema, was mehr diskutiert wird als das "Talent"! Immer wieder scheitert man an Messmethoden, weil der Fussball keine Einzelsportart ist, sondern aus eine Unzahl an Interaktionen besteht.


    Ich hatte als Lösung für ein besseres Verständnis schon einmal vorgeschlagen, genauere Kriterien in den Themen zu vergeben. Denn was @Zodiak mit seinen Kindern macht, dass läßt ich nicht 1 : 1 auf eine normale Dorfmansnchaft übertragen, weil dort die Streuung der Anlagen und die Motivation zum Fussball eine ganz Andere ist. Deshalb sollten besonders Trainer-Anfänger darauf aufmerksam gemacht werden, dass dies keine altersgerechten Übungen für ihr Team ist. Denn sonst könnte die Enttäuschung groß werden, wenn die Kinder es einfach nicht hinbekommen!


    Deinen Vorschlag mehr Spielformen statt Übungen zu machen, finde ich gut! Leider wird auf unseren Plätzen noch viel zu viel geübt und viel zu wenig Fussball gespielt! Gerade im Breitensport kommt es doch gar nicht auf Perfektion an, sondern der Spaß am Wettbewerb!

  • Ich möchte ein einziges Kind sehen, welches sich beim Spielen langweilt, ein einziges.
    Frustration/Langeweile beim Spielen kann nur dadurch entstehen, wenn der Trainer daneben steht und Lösungen und Verhaltensweisen vorgibt,("Spiel ab!", "Schieß", "Du darfst nicht ..." ,"Du musst ...", "Du sollst...") oder wenn das Spiel nicht angemessen ist.
    Damit ein Spiel angemessen ist, sollte es weder zu leicht, noch zu schwer sein. Außerdem müssen Regeln klar definiert und von allen (Ja auch Trainern) wirklich Verstanden worden sein. Ziele in Spielen sollten für Kinder relativ definiert sein und nicht absolut bzw. es sollte kein Scheitern in dem Sinne geben das Ziele wieder und wieder nicht erreicht werden können.
    z.B. relative Ziele: Die meisten Tore Schießen, Am längsten den Ball Jonglieren, am schnellsten sein etc. absolute Ziele: 10 Pässe spielen, 5 Zonen bespielen, 20 mal Jonglieren etc.
    Absolute Ziele müssen einfach sein.
    Abwechslung erreicht man durch viele verschiedene Spiele mit immer neuen Regeln, Zielen und Schwierigkeiten.
    Die Spiele sollten auch Sportübergreifend sein was zu noch mehr Abwechslung und zur verbesserten Koordination führt.


    Man kann fast ausschließlich in Spielformen und Minnispielen trainieren.Wenn man auf einzelne Technisch-Taktische Aspekte genauer eingehen will, dann übt man am besten in eindimensionalen Spielen. Also Spiele die einfach sind und immer wieder eine bestimmte Situation hervorbringen aber dennoch dynamisch sind. Einzelne Techniken werden kurz gezeigt und erklärt und dann direkt im Spiel verwendet, oder es werden Spiele angeboten die eine bestimmte Technik als Teilziel haben.


    Grüße.

  • Ich möchte ein einziges Kind sehen, welches sich beim Spielen langweilt, ein einziges.Frustration/Langeweile beim Spielen kann nur dadurch entstehen, wenn der Trainer daneben steht und Lösungen und Verhaltensweisen vorgibt,("Spiel ab!", "Schieß", "Du darfst nicht ..." ,"Du musst ...", "Du sollst...") oder wenn das Spiel nicht angemessen ist.

    Sehe ich völlig anders.
    Wenn du nur Minispiele machst, bist du sicher ein super Freund und Vorturner - der Sport heißt aber eben Fußball - und um etwas zu lernen muss ich üben. Dabei kann ich einen besseren und schöneren Rahmen bieten als es Lehrer in der Schule können, aber um das üben kommen die Kinder nicht herum.


    Auflockern und einstreuen kann und sollte man diese Minispiele, aber eben dosiert um deren Wirkung nicht abzunutzen.


    Schließlich legt man auch den Grundstock was ein Fußballtraining bedeutet - Spaß am Sport mit dem Ball (am Fuß)


    Frustration und Langeweile entstehen auch aus ganz anderen Gründen - sonst wäre Fußball wirklich sehr leicht.

    Hier muss ich dir vehement widersprechen. Denn du hast nicht Quatsch gemacht, sondern Koordination sehr attraktiv verpackt.


    Wobei Kinder das auch recht deutlich zeigen....

    Quatsch in Form von den Dingen zwischen drin - das du einen Trainingsreiz im koordinativen Bereich gesetzt hast ist völlig klar.
    Diese müssen immer unterschiedlich sein, aber nochmal - nur Minispiele als Training anbieten wird sicherlich viel Spaß machen - ist aber eben dann auch kein Fußball - auch kein Kinderfußball ... so sehe ich das zumindest.


    Und Kinder zeigen dir gnadenlos ehrlich ob sie dein Training mögen oder nicht, oder ob sie dir folgen können oder nicht - das bestärkt mich auch den von mir eingeschlagenen Weg weiter zu gehen - wenn 95% zufrieden sind, kann man so viel nicht falsch machen, aber weiter an den restlichen 5 % arbeiten - Perfektion ist aber nicht möglich.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Ja, Kinder sind ehrlich - und sie sind manipulierbar. Wenn ich meine Kinder nach dem Training frage, ob es ihnen Spaß gemacht hat, bekomme ich immer ein JA zurück. Was ist der Grund für das JA? Mein abwechslungsreiches Training? Das sie einen Trick gelernt haben? Das sie das Abschlussspiel gewonnen haben? Oder ist es weil sie mit Peter und Max gespielt haben? Ist es das Fußballspiel an sich? Oder eine normierte Antwort?
    Ich bin auch der Meinung, dass Björn keine außergewöhnliche Mannschaft hat - er hat eine, die seit 3 Jahren so trainiert. Ich bin dabei hin- und hergerissen, ob ich das gut oder schlecht finden soll. Beantworten können das letztendlich nur die Kinder selbst in einigen Jahren, wenn nicht sogar Jahrzehnten.
    Ich bilde heute Kinder für den Fußball in 20 Jahren aus. Was wird da gefordert sein und welche Regeln wird es dann geben? Aber bevor ich jetzt zu philosophisch werde, höre ich hier mal auf ☺

  • Hallo zusammen,


    ich habe dieses wunderbare Thema gefunden und möchte, auch wenn der letzte Post schon etwas her ist, auch etwas dazu beitragen, wobei ich mich auf das ursprüngliche Thema Passdreieck beziehen möchte


    Für mich habe ich bei Horst Wein ein passendes SPIEL gefunden, was der ganze Sache m. E. dienlich ist und das meine Kids total klasse finden:


    Man hat auf den Außenlinien eines Quadrates vier Tore stehen (Größe des Quadrates und der Tore mache ich von der Leistung der Spieler abhängig), von denen drei durch jeweils einen Spieler besetzt sind.
    Ein weiterer "Balljäger" befindet sich in der Mitte vom Quadrat.
    Es wird gespielt 3 vs. 1, wobei Pässe nur auf die Torlinien zulässig sind.
    Nach einem Pass muss aus der Natur der Sache heraus immer ein Spieler sein Tor verlassen und ein anderes freies Tor besetzen, da sonst ein "einfaches" Anspiel nicht möglich ist (Stichwort: Deckungsschatten), sprich aus dem 3 vs. 1 nur noch ein 2 vs. 1 wird.
    Durch die zu besetzenden Tore fällt es den Kids auch relativ leicht, sich "im Raum zu orientieren", da sie ja Orientierungshilfen haben.


    Wird der Pass nicht sauber gespielt und berührt der "Balljäger" deswegen den Ball oder kann ihn im Idealfall kontrollieren, erfolgt ein Wechsel zwischen den beiden Spielern.



    VG