Leistungsdruck schon in der F-Jugend?

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  • Wenn das immer so einfach wäre!

    Es ist einfach so, dass der mittelfristig und langfristige Erfolg nur auf freiwilliger Basis erzielt werden kann. Unter Leistungsdruck wird aus Spaß schnell bitterer Ernst, den nur die wenigsten dauerhaft als Anreiz sehen.



    Leider ist es doch gerade in den unteren Jahrgängen so das 1-2 bessere Spieler in einer Mannschaft den Unterschied aus machen.


    Mit überragenden Spielern Erfolge zu feiern, dafür braucht es keinen Trainer. Aus ihnen überragende Spieler zu machen, dass ist die wahre Trainerkunst! Es lohnt deshalb nicht zu jammern, dass man noch keine überragenden Spieler hat, sondern zu überlegen, wie man sich dahingehend weiterbilden kann, um aus ihnen bessere und vielleicht sogar aus einigen überragende Spieler zu machen.


    Wer nicht bereit ist, eine Durststrecke dorthin zu überwinden, mit Rückschlägen zu leben, der wird kaum wirkliche Glücksmomente erleben können. Denn mit den besten Spielern kann ja jeder gewinnen - das ist keine Kunst!


    Dazu bedarf es jedoch eigener Erkenntnisse, die man am besten dadurch gewinnt, in denen man sich neuen Herausforderungen stellt, zu improvisieren lernt, anstatt den "schwarzen Peter" beim Mißerfolg in den Umständen, unter denen die Mitbewerber weniger zu leiden haben, zu suchen.


    Man muß beim Erlernen des Trainerjobs zwar nicht in jedes Fettnäpfchen treten, aber manchmal kann es nicht schaden, daraus die wichtigen Erkenntnisse zu gewinnen. Nachhaltiges Training findet nicht einfach so statt, man muß sich schon ein wenig Mühe geben und durchaus mal bereit sein, etwas Neues auszuprobieren. Es braucht jedoch die Reflexion, sonst besteht die Gefahr, dass man für sich, aber nicht für die Mannschaft ein Trainnig macht.

  • @TW-Trainer - geb dir zu 100% recht.


    Aber deine Ausführungen beziehen sich nun wieder auf den langfristigen Erfolg. Meine Aussagen waren auf die aktuelle Trainersituation bezogen. Hier hilft es oft auch wenig wenn man auf erfolgreiche C-Junioren (oder andere Altersklassen) verweisen kann welche die selbe Schule durchlebt haben. Zumal in vielen Vereinen ein Spaß Konzept ja noch gar nicht so lange besteht als das man sagen könnte unser XY-Jugend spielt heute X-Klasse und das ist das Ergebnis unseres Konzeptes. Im Gegenteil; Oft bekommt man ja genau diese hohe Jugend mit dem Argument zurück das es bei denen noch anders lief und die heute auch erfolgreich sind.


    Was also bleibt ist sich auf die Entwicklungen der jetzigen Spieler zu beziehen. Und hierbei hat der Trainer mit einem Superstar (heute) oft mehr Erfolg als der (in meinen Augen bessere) Konzepttrainer. Daher vermute ich muss sich eben jener auch viel seltener vor den Eltern rechtfertigen. Aber das führt doch auch die Aussage "Überzeuge Sie damit das du alles gewinnst" ins leere. Habe ich normale Spieler zur Verfügung werde ich den Erfolg vielleicht erst in ein paar Jahren ernten können. Erfolgs hungrige Eltern werden ihre Kinder aber bis dahin immer wieder abziehen (möglich). Ein Spielkonzept auf Erfolg ist auch nicht das gelbe vom Ei. Was also bleibt?
    Bereits im Kinderfußball einen Topstar gegen Geld einkaufen welcher das Spiel macht und hinter diesem ein Team formieren? (nicht ernst gemeint!!!!)


    Wenn es auch der mühsamere Weg ist bleibt wohl nur ständiges Vermitteln gegenüber den Eltern und die Hoffnung das auch die besseren Kinder im Verein bleiben. Reisende, sollten Sie den Entschluss erst einmal gefasst haben, kann man aber leider nicht aufhalten. Was für den Trainer oft mehr als zermürbend sein kann.



    Gruß
    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Wer nicht bereit ist, eine Durststrecke dorthin zu überwinden, mit Rückschlägen zu leben, der wird kaum wirkliche Glücksmomente erleben können.

    Ist in meiner Trainersein-Sprüche-Sammlung aufgenommen!
    Danke für den Beitrag... :thumbup:


    @totog
    Ich habe da auch schon andere Erfahrungen gemacht: Ein Verein in unserer Nähe. Erfolgsorientiert ab F-Jugend, Spieler haben feste Positionen, Spieler werden aussortiert, etc. pp.
    Die letzen Jahre wurden sie gelobt über ihre Erfolge und Ergebnisse in der Jugendarbeit in F + E +D. Letztens ein C-Spiel von denen gesehen. Mal davon abgesehen, dass es nicht meine Art wäre, Fußball spielen zu lassen, kam die Frage von einem Zuschauer: Hey, die waren doch früher mal so gut. Was ist mit denen los? Die besten Spieler haben den Verein verlassen, der C-Trainer darf sich jetzt mit den Vernachlässigten abgeben. Und dann kommt sowas bei rum. Keiner weiß, wie man ein Spiel gestaltet, dazu Ballunsicherheit und techische Schwierigkeiten - haben die Spieler, die jetzt auf dem Platz stehen, nicht bzw. nur unzureichend gelernt.


    In meiner Vorstellung sollte so etwas nicht passieren. Selbst wenn mein bester Spieler uns verlässt, habe ich immer noch andere gut ausgebildete Spieler. Der Fall sollte da nicht so groß sein wie bei obigem Beispiel, weil die Leistungsschere nicht so weit auseinandergeht. Schaun mer mal, ob man als Trainer so etwas schaffen kann...


    Also: Halte durch! ;)


    Gruß,
    sb

  • Die besten Spieler haben den Verein verlassen, der C-Trainer darf sich jetzt mit den Vernachlässigten abgeben. Und dann kommt sowas bei rum. Keiner weiß, wie man ein Spiel gestaltet, dazu Ballunsicherheit und techische Schwierigkeiten - haben die Spieler, die jetzt auf dem Platz stehen, nicht bzw. nur unzureichend gelernt.

    Wobei sich da doch die Frage stellt, warum haben die Spieler den Verein denn verlassen, wo sie doch so erfolgreich waren?


    Auch bei einer nach KiFu-Regel trainierten Mannschaft käme der Einbruch, wenn die besten (alse mehrere) Spieler einer Mannschaft gehen sollten. Der Sturz wäre vielleicht nicht so tief, wie ein einer leistungsorientierten Mannschaft, aber er wäre auch sehr deutlich zu spüren.

    Und dann kommt sowas bei rum. Keiner weiß, wie man ein Spiel gestaltet, dazu Ballunsicherheit und techische Schwierigkeiten - haben die Spieler, die jetzt auf dem Platz stehen, nicht bzw. nur unzureichend gelernt.

    Solche Spieler hast Du doch aber häufig als "Restbestand", wenn die besten gehen. Wenn das "Spielmachen" so einfach zu lernen wäre, dann wären "Spielmacher" nicht so begehrt...


    Die Frage stellt sich doch vielmehr, was wäre aus der Mannschaft geworden, wenn sie weiter so trainiert und gespielt hätten und dabei zusammen geblieben wären?

  • warum haben die Spieler den Verein denn verlassen

    Angebote von höherklassigen Vereinen. Ihr Verein ist ein Dorfverein.

    Der Sturz wäre vielleicht nicht so tief, wie ein einer leistungsorientierten Mannschaft, aber er wäre auch sehr deutlich zu spüren.

    Da könnten wir jetzt über das Wort "deutlich" philosophieren. Aber der Reiz und die Aufgabe als Trainer ist es doch das "deutlich" abzufangen. Damit es eben nicht so ist.

    Die Frage stellt sich doch vielmehr, was wäre aus der Mannschaft geworden, wenn sie weiter so trainiert und gespielt hätten und dabei zusammen geblieben wären?

    Eine super Truppe, die meistens gut spielt wenn die beiden Besten dabei sind. Sie würden sogar den Sprung in die erste Mannschaft schaffen. Wären da Leistungsträger und bieten dem Dorf-Publikum unterhaltsamen Fußball bis...sie woanders studieren, Arbeitszeiten nicht so passen oder Freundin/Frau nicht mehr mitspielt. Dann wäre es genau das Gleiche, wie jetzt in der C. Mit nur einem Unterschied:


    Das Dorf-Publikum würde sich über den "Restbestand" fragen, wo die denn Fußballspielen gelernt haben oder warum die nicht mal nen gscheiten Pass spielen können. Die Sprüche kennen wie ja alle...


    Also ist mein Ansatz: Versuche als Trainer jeden Spieler so gut wie möglich auszubilden. Alle lernen Spielverständnis und du brauchst nicht DEN Spielmacher. Alle lernen Tore zu schießen und du brauchst nicht DEN Torjäger. Mein Gedanke oder meine Vorstellungen sind vielleicht ein bisschen verrückt, ich weiß. Das läßt sich hier auch schwer beschreiben. (Uwe, wir brauchen wieder eine Trainertech!!! :rolleyes: ) Muss aber nochmal die Brücke zur EM schlagen: Island, Ungarn, etc. Alles Mannschaften wo kein Spieler so wirklich herausragt und dennoch gewinnen sie und haben Erfolg. Deshalb erscheint mir meine These doch nicht ganz soooo verrückt.


    Gruß,
    sb

  • Was also bleibt ist sich auf die Entwicklungen der jetzigen Spieler zu beziehen. Und hierbei hat der Trainer mit einem Superstar (heute) oft mehr Erfolg als der (in meinen Augen bessere) Konzepttrainer. Daher vermute ich muss sich eben jener auch viel seltener vor den Eltern rechtfertigen. Aber das führt doch auch die Aussage "Überzeuge Sie damit das du alles gewinnst" ins leere. Habe ich normale Spieler zur Verfügung werde ich den Erfolg vielleicht erst in ein paar Jahren ernten können. Erfolgs hungrige Eltern werden ihre Kinder aber bis dahin immer wieder abziehen (möglich). Ein Spielkonzept auf Erfolg ist auch nicht das gelbe vom Ei. Was also bleibt?

    Aus meiner Sicht kann sich ein Trainer immer nur auf seine aktuelle Mannschaft beziehen. "Ein was wäre gewesen wenn" ist doch hypothetisch und oftmals nicht mehr als eine Ausrede.
    In dieser Saison sah es so aus, dass meine Mannschaft den schlechtesten Platz aller Nachwuchsteams im Verein belegt hat. Die Eltern haben aber deutlich die Entwicklung der Mannschaft und jedes einzelnen Spielers gesehen. Und sie haben vor allem auch gesehen, wie es in den "erfolgreichen" Mannschaften des Vereins abläuft (unterschiedliche Spielzeiten, feste Positionen etc.). Sicher hätten es auch meine Eltern gut gefunden, mehr Spiele zu gewinnen. Aber sie haben meine Philosophie verstanden und zumindest akzeptiert. Ergebnis war u.a. das ich neue Spieler dazu gewonnen habe. Mit denen habe ich zwar ausbildungstechnisch wieder von vorne angefangen, dennoch empfand ich es als Bestätigung meiner Arbeit.
    Vermutlich werde ich einen richtig guten Kicker verlieren, der den Verein wechseln wird. Nach einem Umzug müssen seine Eltern einen hohen zeitlichen Aufwand betreiben. Ich kann daher den Wechsel verstehen und versuche es nicht persönlich zu nehmen. Ob sich dann in der neuen Saison mehr Erfolg einstellen wird, weiß ich in ein paar Monaten...

  • Aber der Reiz und die Aufgabe als Trainer ist es doch das "deutlich" abzufangen. Damit es eben nicht so ist.

    Klar ist die Frage was "deutlich" heißt.... Einen Leistungsabfall wirst Du immer haben. Und je nachdem wie dominant die weggegangenen Spieler waren, desto deutlicher wird der Verlust sein. Erst recht, wenn der Verlust durch Quereinsteiger oder externe Neuzugänge aufgefangen werden muss. Gerade bei "Dorfvereinen".



    Also ist mein Ansatz: Versuche als Trainer jeden Spieler so gut wie möglich auszubilden. Alle lernen Spielverständnis und du brauchst nicht DEN Spielmacher. Alle lernen Tore zu schießen und du brauchst nicht DEN Torjäger. Mein Gedanke oder meine Vorstellungen sind vielleicht ein bisschen verrückt, ich weiß. Das läßt sich hier auch schwer beschreiben.

    Das unterschreibe ich Dir zu 100%. Jeden Spieler so gut wie möglich auszubilden. Spielverständnis verhilft aber nicht dazu, das Spiel zu "machen". Es hilft dabei, gleichberechtigt am Spiel teilzunehmen. Aber es versetzt die Mehrzahl der Spieler nicht in die Lage ein Spiel mitzugestalten... Ähnlich verhält es sich mit dem Toreschiessen. Klar ist es wichtig, dass alle Tore schiessen könn(t)en. Es werden meistens trotzdem eher die "üblichen Verdächtigen" sein, die treffen. Eben weil sie härter schiessen oder reaktionsschneller sind. Oder aber robuster... oder, oder, oder Das Ziel bleibt es auf jeden Fall, jeden optimal zu fördern und auszubilden. Das heißt aber nicht, dass ich die Spieler mit Vorsprung in der Entwicklung einbremsen werde... Und das es leider auch immer Spieler geben wird, die eben beim Thema Spielverständnis völlig überfordert sind... Und auch extreme technische Mängel haben werden. Dies aber durch Einsatz und Willensstärke wieder ausgleichen... Wichtig ist der Spass für die Kinder...

  • Aber deine Ausführungen beziehen sich nun wieder auf den langfristigen Erfolg. Meine Aussagen waren auf die aktuelle Trainersituation bezogen.

    Glaub mir, ich würde mich nicht zu solchen Aussagen hinreißen lassen, wenn ich es nicht schon oft genug mit eigenen Augen gesehen hätte. Es lassen sich bereits in wenigen Monaten sehr große Verbesserungen erzielen, wenn man sein Training dahingehend verändert, zu hohe Forderungen durch Leistungsdruck durch interessantes und abgewechelungsreiches Trainng zu ersetzen. Denn dann kann es gelingen, das Fordern und Fordern durch perspektivische und nachhaltige Ausbildung in ein gutes Gleichgewicht zu bringen.


    Der "Schleifer" ist immer nur für kurze Zeit erfolgreich, weil er den Kindern und Jugendlichen außer Spielergebnissen kaum etwas Interessantes bieten kann. Die Ausbildung sollen mal Trainerkollegen machen!
    Wenn es dann Niederlagen gibt, bricht das Team insich zusammen und der Trainer zieht weiter zum nächsten Verein, wo der widerum mit kurzfristigen sportlichen Erfolgen lockt! Jeder kennt diese "Wandervögel", die eigentlich nichts als Ärger machen.


    Die besten Talente wird der "Schleifer" mit seiner Methode ohnehin nicht halten! Denn die werden zu höher spielenden Vereinen wechseln, um sich dort besser entwickeln zu können.


    Wenn du also kurzfristige Erfolge unbedingt willst, dann fang zunächst bei dir an und frage ich, was du besser machen kannst! Erst dann lohnt sich ein zweiter Blick auf die Mannschaft, die von deiner Arbeit provitieren kann, weil du besser geworden bist! Je mehr du weißt und verständlich präsentieren, je weniger mußt du Kinder zu etwas motivieren. Denn ihr Antriebsmotor ist die große Neugier!

  • Sicher hätten es auch meine Eltern gut gefunden, mehr Spiele zu gewinnen. Aber sie haben meine Philosophie verstanden und zumindest akzeptiert. Ergebnis war u.a. das ich neue Spieler dazu gewonnen habe. Mit denen habe ich zwar ausbildungstechnisch wieder von vorne angefangen, dennoch empfand ich es als Bestätigung meiner Arbeit.
    Vermutlich werde ich einen richtig guten Kicker verlieren, der den Verein wechseln wird. Nach einem Umzug müssen seine Eltern einen hohen zeitlichen Aufwand betreiben. Ich kann daher den Wechsel verstehen und versuche es nicht persönlich zu nehmen. Ob sich dann in der neuen Saison mehr Erfolg einstellen wird, weiß ich in ein paar Monaten...

    Ich selbst habe es wohl auch dieses Jahr geschafft unsere guten Spieler im Verein zu halten. Dennoch stehe ich auch mit den Eltern in Kontakt und weiß das diese jedes Jahr überlegen ihren Sohn in einen anderen Verein zu schicken. Das wird auch passieren und ich wünsche dem Spieler auch dann bestmöglichen Erfolg. Zusätzlich sehe ich jedes Jahr das er bei uns bleibt als Erfolg. Die Eltern scheinen ja Vertrauen in uns zu haben.
    Ein Spieler welcher wechselt scheint sich ja bei euc auch gut entwickelt zu haben. Also ist es auch dein/euer Verdienst. Auch wenn es natürlich schmerzt ihn nicht länger begleiten zu können.

    Wenn du also kurzfristige Erfolge unbedingt willst, dann fang zunächst bei dir an und frage ich, was du besser machen kannst! Erst dann lohnt sich ein zweiter Blick auf die Mannschaft, die von deiner Arbeit provitieren kann, weil du besser geworden bist! Je mehr du weißt und verständlich präsentieren, je weniger mußt du Kinder zu etwas motivieren. Denn ihr Antriebsmotor ist die große Neugier!


    Ich bin aus fester Überzeugung Konzepttrainer da ich alle Erfolge und Vorteile auch bereits jetzt an meiner Mannschaft sehe (nach einem Jahr). Alle Aussagen die ich hier getätigt habe waren auf die Aussage "Überzeuge mit Gewinnen" getätigt. Das ist als Konzepttrainer eben nicht auf die schnelle Machbar. Was aber nicht bedeutet das ich es deshalb anders mache. Spieler oder Eltern welche sich kurzfristige Erfolge erhoffen und ihren Sohn deshalb in einen anderen Verein schicken kann ich also nur mit "Überzeugungsarbeit" umstimmen und eben nicht mit Gewinnen!


    Gruß
    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • @HamburgerTrainer


    Auch bei uns gibt es im F-Jugendbereich die Fairplay-LIga (keine Schiedsrichter). Tabellen wurden jedoch in keinster Weise abgeschaft. Es gibt nach wie vor Kreismeisterschaften sowie ko Spiele im Pokal.
    Die einzige Änderung besteht lediglich darin das die Spiele nur mit 1:0 etc. gewertet werden.

  • Mein Saisonziel mein persönliches Saisonziel war das alle Spieler wenigstens ein Tor schiessen. Dieses Ziel habe ich leider nicht erreicht aber ich denke 9 von 10 sind eine ganz gute Quote.
    Wir spielen 1:5. Ich arbeite völlig ohne Leistungsdruck sondern setze auf die kindliche intrinsiche Motivation auf Neugier und auf Spass.
    Bei mir erhalten alle Spieler annähernd gleiche Spielanteile.

  • ch bin aus fester Überzeugung Konzepttrainer da ich alle Erfolge und Vorteile auch bereits jetzt an meiner Mannschaft sehe (nach einem Jahr).

    Ich wollte damit lediglich zum Ausdruck bringen, dass Training in einer angstfreien Umgebung keine Ausrede ist für Lari-Fari-Fussball, sondern eine wichtige Grundvoraussetzung, mit der man sofort eine positive Veränderung der Leistungen innerhalb der Mannschaft einleitet.


    Ausbildung und sportlicher Erfolg stehen bei mir nicht im Widerspruch. Widersprüche lösen bei mir lediglich Methoden aus, bei denen die Mittel zum Sieg nicht auf Basis von Ausbildung erzielt werden, sondern das Fairplay als Mittel zum Sieg ignoriert wird.


    Wer die Ausbildung ohne Leistungsdruck als Entschuldigung für schlechtes Fussballspiel betrachtet, der hat nicht verstanden, dass er als Trainer der Verursacher dieser Misere ist. Denn hier sind es Defizite im Training, die keine wirklcihe Verbesserung erwarten lassen. Allerdings drückt die Tabelle nicht immer auch den tatsächlichen Leistungsstand aus. Denn es kommt jeweils auf die Phase der Umstellung sowie der jeweiligen Liag an. Denn es gilt auch der Respekt vor der guten Leistung anderer Teams und ihrer Trainer! Leider werden in diesem Zusammenhang manchmal Ausbildungs-Zeitpläne ohne tieferes Wissen erstellt. Dann hat man eine gute Idee, aber ein schlechte Umsetzung!


    Mir gefällt im übrigen der Begriff: "Konzepttrainer" sehr gut, weil er im Gegensatz zum Begriff "Erfolgstrainer" einen konkreten Plan als Basis für den Erfolg beinhaltet. Wenn also Nachwuchstrainer einem (hoffentlich guten) Konzept folgen, so darf eine nachhaltige Verbesserung aller Spieler als Ziel verstanden werden, was insgesamt, aber nicht in jedem Zeitpunkt, den sportlichen Erfolg garantiert! Denn den Zeitpunkt bestimmen auch die Gegner mit!

  • Ausbildung und sportlicher Erfolg stehen bei mir nicht im Widerspruch.

    Diese Aussage finde ich gut und gleichzeitig nimmst du Bezug auf ein immer wieder erkennbares Verhalten das weniger erfolgreiche Trainer und Mannschaften sich gerne auch hinter dem Begriff Spaßfußball weg ducken und verstecken. Wobei es natürlich oft auch gar nicht leicht ist zu unterscheiden ob es nun an den Kindern oder eben am Trainer liegt. Oftmals fehlen eine einfach die Kinder um in der entsprechenden Spielgruppe zu bestehen.


    Was ich aber dennoch nicht sehe ist zwangsläufiger kurzfristiger Erfolg! Der kann durchaus sein wenn die Kinder z.B. einen neuen Trainer bekommen und hierbei plötzlich "auf blühen". Aber er kann eben auch länger auf sich warten lassen. Deshalb sehe ich deine Anfangsaussagen gegenüber Ersatzbank als Glücksspiel.


    @Ersatzbank


    Versuch sie doch einfach von deiner Methode dadurch zu überzeugen, dass du keinen Druck ausübt und dein Team trotzdem fast immer gewinnt!

    Kurzfristig ist dies eben nicht immer möglich und verleitet oftmals eben dazu vom eigenen Konzept abzuweichen um die Eltern zu beruhigen. Selbst wenn man viele Spiele gewinnt ist es durchaus oft ein Gedankengang den besseren Spieler drin zu lassen da es im Spiel knapp zugeht. Aus Überzeugung nehme ich ihn aber trotzdem raus und stelle mich den Eltern. Ich könnte aber einen Trainerkollegen durchaus verstehen wenn es z.B. um den ersten Saisonsieg im vorletzten Spiel geht und er den Kindern das Erfolgserlebnis gönnen und etwas Ruhe vor den Eltern möchte. Kann man dem einen Vorwurf machen? Eigentlich nein, dennoch ist der Antrieb "Überzeugen durch Gewinnen" sehr verlockend. Viel liebe sähe ich hier Erfolg als Ergebnis eines geeigneten Ausbildungskonzeptes welchen sowohl von Trainer als auch den Eltern aus Überzeugung gelebt wird. (Bin wohl gerade im Traummodus, ich weiß).


    Konzepttrainer vs. Erfolgstrainer finde ich auch schön und in diesem Kreis hier denke ich weiß auch jeder was damit gemeint ist. Ich fürchte aber das der Erfolgstrainer auch behauptet einem Konzept zu folgen. Der Planungshorizont ist nur entsprechend kürzer und die Zielsetzung eine andere. Ersteres wird er vielleicht noch unterschreiben, zweites wohl abstreiten.


    Gruß
    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Kurzfristig ist dies eben nicht immer möglich und verleitet oftmals eben dazu vom eigenen Konzept abzuweichen um die Eltern zu beruhigen. Selbst wenn man viele Spiele gewinnt ist es durchaus oft ein Gedankengang den besseren Spieler drin zu lassen da es im Spiel knapp zugeht. Aus Überzeugung nehme ich ihn aber trotzdem raus und stelle mich den Eltern. Ich könnte aber einen Trainerkollegen durchaus verstehen wenn es z.B. um den ersten Saisonsieg im vorletzten Spiel geht und er den Kindern das Erfolgserlebnis gönnen und etwas Ruhe vor den Eltern möchte. Kann man dem einen Vorwurf machen? Eigentlich nein, dennoch ist der Antrieb "Überzeugen durch Gewinnen" sehr verlockend. Viel liebe sähe ich hier Erfolg als Ergebnis eines geeigneten Ausbildungskonzeptes welchen sowohl von Trainer als auch den Eltern aus Überzeugung gelebt wird. (Bin wohl gerade im Traummodus, ich weiß).

    So versuche ich das auch: Egal wie der Spielstand ist, alle spielen gleich und rotieren gleich. Denn für mich ist ein Sieg den ich ohne dieses Erreiche kein Erfolg! Erst wenn die Siege TROTZ der Rotation und dem Einsatz der Schwächeren kommen, dann bin ich auf dem Weg den ich den Eltern vermitteln will!


    Ich freue mich immer wenn ich lesen kann wie bei Dir Torsten, dass ich mit meinen Leiden nicht alleine bin! :)

  • o versuche ich das auch: Egal wie der Spielstand ist, alle spielen gleich und rotieren gleich. Denn für mich ist ein Sieg den ich ohne dieses Erreiche kein Erfolg! Erst wenn die Siege TROTZ der Rotation und dem Einsatz der Schwächeren kommen, dann bin ich auf dem Weg den ich den Eltern vermitteln will!

    Besser hätte ich es auch nicht formulieren können!


    Wenn man immer nur die Besten spielen läßt und Andere spielstandabhängig auswechselt, dann wird der Unterschied zu den Besten und den Anderen von Spiel zu Spiel größer und man bekommt keine homogene Mannschaft. Denn Traingszeit braucht es zum Erlernen und Verfeinern von Fähigkeiten, die im Spiel unter echten Wettkampfbedingungen ausprobiert und dadurch vertieft werden müssen.


    Ein Trainer, der nur die Besten spielen läßt, kann entweder Profitrainer oder ein fauler Trainer sein, weil er gar kein Interesse hat, jedem einzelnen Spieler zu helfen! Er möchte nur seinen Wert und sein Image rechtfertigen. Er erkennt seinen vorübergehenden Status und versucht daraus das Beste für sich zu machen.


    Er kann aber auch ein noch sehr unerfahrener Trainer sein, der von seiner Mannschaft noch sehr viel lernen muß, bevor sie von ihm lernen kann! ich denke, das merken die Kinder und Eltern schnell. Da hilft nur Ehrlichkeit, anstatt mit wichtiger Miene (bei gleichzeitig vollkommener Unwissenheit) Unsinn zu erzählen, nur weil man glaubt, die Anderen wollten so etwas hören. Ehrlichkeit und ein wenig Demut vor der Aufgabe erleichtern den Start in diese neue Herausforderung.


    Gute Trainer können beide Typen werden, wenn sie sich ein wenig Mühe geben und ihr Ziel auch Traner zu bleiben, vorhanden ist. Denn leider gibt es zu viele "Nottrainer" im Breitensport, denen man den Job aufs Auge gedrückt hat, weil man sonst keine Mannschaft zum Spielbetrieb anmelden könnte. Dazu sagte Ralf Klohr (Erfinder des Fairplay-Fussballs) "Wer keine Trainerausbildung hat, der sollte nicht mit einer Mannschaft am Punktspielbetrieb teilnehmen, sondern Freundschaftsspiele austragen." Würde man das wörtlich nehmen, dann müßte wohl ein sehr großer Teil des Breitensports auf den Punktspielbetrieb verzichten. Andererseits bietet auch die Trainerlizenz keine Gewähr dafür, nicht zum überehrgeizigen "Brüllaffen" zu werden. Aber der Lizenztrainer hat zumindest die Chance erhalten, sich Trainer-Basiswissen anzueignen, sodass er nicht mehr eine Notlösung darstellt.

  • Danke f.d. Blumen TW-Trainer.


    Ein sehr guter Hinweis von dir ist mMn auch, dass mit ein wenig Mühe und der Einstellung Trainer zu bleiben, man ein ordentlicher coach werden kann.
    Es fehlt bei interims-Einsätzen einfach schlicht der intrinsische Anreiz. Wozu denn auch? Dann fällt es auch schwer sich zu mühen, wenn man den Sinn und die Freude nicht erkennt. Oft halten Provisorien aber erstaunlich lang! Ich werde mir mal in Zukunft den Spaß erlauben und ein paar Spezialexemplare fragen wie lange sie eigentlich noch vor haben Trainer zu sein! Vielleicht gibt es da echt einen Zusammenhang? :D

  • Ich werde mir mal in Zukunft den Spaß erlauben und ein paar Spezialexemplare fragen wie lange sie eigentlich noch vor haben Trainer zu sein! Vielleicht gibt es da echt einen Zusammenhang?

    @TW-Trainer
    Deine Ausführung trifft es absolut auf den Punkt!


    @Ersatzbank
    Ich denke das für viele das Trainieren einer Kindermannschaft auch nur eine Zwischenstation zum eigentlichen Ziel ist. Viele wollen ja dennoch lange Trainer bleiben um später einmal "richtig Trainieren" zu können! Ich stelle gerade bei den ursprünglichen "Nottrainern" welche schon länger im Amt sind fest das viele heute schon auf die C- oder B-Jugend äugen. Denn kann man ja dann ordentliches Training machen. Vergessen wird hier aber meist das Sie es dann vielleicht mit weniger gut Ausgebildeten Spielern zu tun haben da Sie heute den Kindern zu wenig Aufmerksamkeit schenken. Sätze wie "ich Trainiere jetzt seit x Jahren die kleinen. Aber wenn diese Generation mal älter ist werde mit in den Herren Bereich wechseln" sind hier keine Seltenheit.


    Aber frag mal nach! Bestimmt interessant welche Antworten man dabei erhält.


    Gruß
    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • @Stannis74 Das ist dann aber keine Fairplay Liga, sondern eine abgewandelte Kreismeisterschaft. Die Regeln sind recht klar:


    - keine Tabellen im Fairplay betrieb
    - keine Kreismeister, da es keine Meisterschaft im Fairplay Betrieb gibt
    - keine öffentliche Ergebniswertung


    etc.


    Es wird eben alles versucht, um den Leistungsdruck da raus zu bekommen, das ist konträr zu der von dir beschriebenen Liga Form.