Als Trainervater das eigene Kind nicht zum Spiel mitnehmen?

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  • Macht für mich keinen Sinn.Ich würde eher Eure Unterhaltungen über Eure (?) Vorstellungen von schönem Fußball hinterfragen.

    Wie ich oben schon geschrieben habe, fehlt ihm etwas die Zweikampfhärte, die viele Spieler in seiner Altersklasse haben. Sprich er ist weniger ein Renner und Kämpfer (obwohl er m.M.n. nicht wenig läuft), sondern hat schon ein gewisses Stellungsspiel.


    Er hat beim gemeinsamen Fussballschauen von z.B. Spielen von Barcelona, Bayern (unter Pep) und dem BVB (unter Tuchel) viel über das Zusammenspiel innerhalb der Mannschaft gesehen und hinterfaragt. Nun wird da ja auch viel über Aufstellungsvarianten gesprochen. Was ihn zu Fragen über das eigene Spielsystem und seine Aufgaben darin brachte. Was u.a. dazu führt, dass er bei eigenen Ecken aus der eigenen Hälfte im Vollsprint in den gegnerischen Strafraum läuft. Und im Zweifel als einziger aus der Abwehr herausrückt, um einen gegenerischen Angriff frühzeitig zu stoppen. Der Rest bleibt einfach stehen und wartet darauf was der Gegner macht...


    Um also auf die Vorstellungen vom Fussbal zurückzukommen, er mag weniger den Schmittschen Leverkusenstil, als ein gepflegtes Ballbesitzspiel. Und das stimmt mit meinen Vorstellungen überein. Inwieweit das natürlich auch durch die jahrelange Prägung auf "meinen" Fussball zurückzuführen ist, sollen dann mal die Psychologen beurteilen...


  • Zum Glück nimmt meiner es nicht persönlich, aber um bei meinem eigenen Sohn ( der mich viel besser kennt und einzuschätzen weiß ) den selben Eindruck zu hinterlassen wie bei anderen Kindern muss ich härter auftreten.


    Du kennst deinen Sohn am besten --- könnte er auch etwas sensibel sein ???


    liebe Grüße
    Andy

    Ja er ist sensibel. Zumindest wenn Mama oder Papa dabei sind (bin ich ja "notgedrungen" xD). Deswegen habe ich auch sehr stark darauf gepocht einen Co-Trainer zu bekommen. Das wäre meine Lösung gewesen. Ich hätte die Gruppe geteilt und meinen Sohn so zu sagen dem Co gegeben. Leider habe ich einen solchen nicht. Somit kann ich auch nicht beurteilen ob das klappen könnte oder auch nicht.

  • wenn Gewinnen wollen klar - NICHT- als Ziel definiert ist braucht keiner einen Sündenbock !

    Das unbedingte Ziel "Gewinnen" wurde bei einer Umfrage zum "Burnout" von Kindern als einer der Hauptgründe genannt, warum man mit dem Vereinsfussball aufgehört hat. Insofern ist es klug, Leistungsdruck von den Kindern zu nehmen, um ihre Intelligenz und Kreativität in einer angstfreien Umgebung zu fördern.


    Aber Eltern, die zunächst zustimmen, sind jedoch genau wie du befangen, sobald es ums eigene Kind geht! Sonst würdest du dir gar keine Gedanken darüber machen, ob du dein Kind mitnimmst oder zuhause läßt?


    Denn gerade dann, wenn der Trainer gleichzeitig der Vater eines Kindes ist, gibt es eine nahezu unvermeintliche Bruchstelle beim Zweifel an Neutralität. Dabei spielt es meist sogar eine völlig untergeordnete Rolle, ob man gewinnt oder verliert!


    Negative Nachrichten sind für die viele sehr viel interessanter als die Positiven, weshalb sich Erstere meist sehr viel schneller herumsprechen. Ein Vater oder eine Mutter, die dich lobt, kann also im nächsten Moment gegenüber einem Dritten nur Negatives über dich berichten.


    Als Trainer braucht man ein gutes Selbstbewußtsein, sonniges Gemüt und "breite Schulter"! Als Trainervater kann auch das manchmal nicht ausreichen, weshalb es fast immer besser ist, wenn Vater und Sohn jeweils ihr eigenes Ding machen. Denn mehr als eine Notlösung kann es nicht sein!

  • Ich kann nur sagen wie es bei mir immer reibungslos funktioniert hat:
    Bei 13 Spielern kommen 10 mit zum Spiel. Drei haben "spielfrei".
    Vor der Saison frage ich ab, wer wann nicht kann, dann weiß ich das schon mal. Dann kommen kurzfristige Absagen dazu und zwei/drei Tage vor dem Spiel verschicke ich nochmal die Erinnerung und Info wer dabei ist, frage bei Auswärtsspielen ab wer fährt. Zusätzlich berücksichtige ich wie stark der Gegner ist. Gute Gegner/guter Kader - schlechter Gegner/schwächerer Kader.
    In Summe spielen in der E aber alle gleich oft und gleich viel !!!
    Der ganze Kram mit Berücksichtigung der Trainingsbeteilung, Spielstärke, Disziplin etc. führt mir zu weit und erzeugt nur Diskussionen. Ab wann wirfst du denn jemanden aus dem Kader? Evt. musst du dann den stärksten Spieler gegen den stärksten Gegner für irgendeinen Blödsinn rausnehmen... ne...
    Eigener Sohn: Ist halt dann auch mal dran mit "spielfrei". Ist allerdings bislang so gut wie nie vorgekommen, da ich ihn meistens dennoch mitnehme, wenn z.B. einer ausfällt etc. Finde ich aber o.k.
    Du machst dir als Trainer die Arbeit und da hab ich ehrlichgesagt keine Lust auf das Genöle zu Hause, wenn ich zum Spiel fahre und er zu Hause bleiben soll. Hat noch nie ein Problem gegeben....

  • Mach es einfach, wie Du denkst. Es wird schon passen. Hauptsache die Kinder und ihr Trainer habt Spaß daran.


    Es kommt sowieso meist anders, als man denkt.


    Wir sind 2,5 Trainer in der F-Jugend (einer kann nur jede zweite Woche wegen Schichtarbeit). Da aber bei den Spielen nicht immer alle Trainer dabei sein müssen (eigentlich nur einer), handhaben wir es so, dass ab und zu halt nicht alle Trainer dabei sind, und dann das Kind/die Kinder des fehlenden Trainers auch nicht. Jedenfalls war das der Plan. Inzwischen ist es aber so, dass mich die anderen Trainer dann schon mal fragen, ob nicht wenigstens einer meiner beiden Zwillinge dabei sein kann (oder beide), weil es die mit Abstand besten Spieler sind, und die anderen Kinder nicht verlieren wollen und dann teilweise selber nicht so gerne ohne meine beiden Kinder spielen wollen. Jedenfalls haben wir leider gemerkt, dass sich immer, wenn meine Kinder dabei sind, so gut wie alle Kinder zum Spiel anmelden (weil sie dann meistens gewinnen) und wenn nicht, dann sagen manche nicht zu oder sogar wieder ab.


    Und Angst zu haben, dass Eure eigenen Kinder zu wenig spielen, braucht ihr als Trainer ja sowieso nicht. Bei uns jedenfalls melden wir Trainer unsere Mannschaften zu Turnieren an. Die Anzahl der Turniere bestimme ja ich bzw. wir. Wenn ich denken würde, dass meine Kinder zu wenig Einsätze hätten, dann würde ich uns einfach zu ein paar Turnieren mehr anmelden oder Trainings-Spiele mit anderen Mannschaften selber organisieren. Das mache ich sowieso ab und zu, gerade auch deswegen, damit die schwächeren Kinder mehr Einsatzzeit bekommen. Bei Trainingsspielen kann man mit den anderen Mannschaften auch ausmachen, dass man eine stärkere und eine schwächere Mannschaft bildet und dann jeweils die stärkeren und die schwächeren Team gegeneinander spielen lässt.


    Ich habe dafür ein anderes Problem, das wahrscheinlich nur wenige haben. Es hat damit zu tun, dass meine Kinder Zwillinge sind und deswegen immer nur zusammen spielen wollen. Da es aber die beiden besten Spieler sind, möchte ich sie im Training meistens in unterschiedliche Teams stecken. Wenn ich dies aber mache, dann spielen sie absichtlich schlecht, rennen nicht, kicken den Ball ins aus, bocken halt. Wenn ich sie in ein Team stecke, dann weigern sich die anderen Kinder gegen sie zu spielen, weil sie dann verlieren.

    Ich löse das Problem dann meist so, dass ich einen Trainer bei den anderen Teams mitspielen lasse. Immer wieder aber probiere ich auch, sie zu trennen, was aber immer in Tränen und Problemen nach dem Training endet. Ich denke aber, dass sich das mit der Zeit entspannen wird. Gibt es bei jemanden von Euch ähnliche Erfahrungen mit Zwillingen?

  • Wir losen die Teams mittlerweile mit Uno-Karten aus. Sowohl im Training als auch bei den Festivals.

    Seitdem ist das bocken und Gemecker deutlich weniger geworden. Wir hatten da auch keine Lust mehr drauf.


    Das Zwillingsproblem kenne ich anders. Wenn die im Training gegeneinander gespielt haben, haben die es sich meist richtig gegeben. Da war ich immer froh, dass die Schienbeinschoner an hatten!

    Ist aber mittlerweile besser geworden.

  • Das Argument, das greift ist meiner Meinung nach: "wenn euer Kind nicht dabei ist, könnt ihr immer noch entspannt einen schönen Familiensamstag haben. Das kann ich als Trainervater nicht."


    Wochenende ist für viele Familienzeit. Das muss man auch demjenigen zugestehen, der ehrenamtlich die Mannschaft trainiert.