Passrundlauf bzw. Rundlauf generell... Sinnvoll?

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  • Spielformen sind wichtig, machen Spaß und sind unerlässlich. Vor allem im unteren Breitensport sieht man (verhältnismäßig) gute Techniker die aber so offensichtlich "Dumm" spielen. Das sind dann genau jene, die überhaut kein Verständnis für das Spiel an sich haben. Das sind die, welche nach dem Schema Aufwärmen, Übung, Übung, Übung, Abschlussspiel 9v9 aufs große Feld trainiert wurden/werden.


    Dem muss man natürlich durch Training in Spielformen entgegen wirken.


    ABER:


    Durch Rundläufe kann ich eine derart hohe Frequenz (an was auch immer. Egal ob Pass/Ballmitnahme, Dribbling, Finten, Torschuss, 1v1, Koordination, oder alles in einem) erreichen, dass ich dadurch sehr wohl enorme Trainingsfortschritte (vor allem bei Anfängern) erzielen kann. Ich glaube das eine Mischform aus isoliertem Üben und Spielformen die größten Fortschritte bringt.


    Horst Wein behauptete doch in seinem Buch ja auch (sinngemäß) folgendes:
    1. Spielen. In diesem Spiel gemeinsam mit den Spielern Defizite feststellen.
    2. Mit Korrekturspielen/übungen an diesen Defiziten arbeiten.
    3. Wieder Spielen.


    Außerdem habe ich auch bei Rundläufen die Möglichkeit im Wettbewerb zwei Gruppen gegeneinander antreten zu lassen und somit beinahe so etwas wie "Spielnähe" zu erzeugen.

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • Ich stimme da Strznievski zu !
    Der im Eröffnungsthread vorgestellte Übungstyp eignet sich doch gut als z.B, als Korrekturübung.
    Hat der Trainer z.B. in einem intensiven Kleingruppenspiel festgestellt, dass die Auftaktbewegungen der Passempfänger verbesserungsfähig sind, kann er diesen Aspekt jetzt gezielt mittels dieser Übung, in hoher Frequenz in den Focus stellen und gleichzeitig können sich die Spieler geistig und körperlich wieder erholen, bevor es zur nächsten, dann wieder intensiveren Spielform geht, in der das zuvor Geübte unter spezifischeren Bedingungen eingefordert wird.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Dem Argument, dass man im Rundlauf allen Spielen zu mehr Ballkontakten verhilft, als in Übungs -oder Spielformen, kann man ein Stück weit entgegenwirken, indem man stets die Gruppe teilt und der eine Teil 3gg3 oä spielt, während der andere Teil im Themenschwerpunkt agiert. Dafür muss man dann auch nichtmal zwingend zu zweit sein.


    Ich mache auch (fast) keine Rundläufe.


    Fürs Dribbling zB kann man auch ein Quadrat aufbauen, indem alle dribbeln oder 2-3 einteilen, die aufeinander zu dribbeln, um dann jeweils zur gleichen! Seite weg zu dribbeln nach der Finte.
    Ist alles ein stückweit spielnaher, als um feststehende Hütchen.
    Da muss der Spieler schon besser gucken, aufpassen, etc., der Kopf muss mitarbeiten.
    Im Rundlauf ist es mir zu sehr "abarbeiten". Da fehlen die Tempowechsel, etc.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Wie schon erwähnt, bin ich Befürworter von abwechselndem Üben und Spielen. Ich kenne auch die Bücher Fußball durch Fußball und Spielnahes Fußballtraining, welche ja an die selbe Kerbe schlagen wie @vangaalsnase Ausführungen. Das ist im Großen und Ganzen auch nachvollziehbar und behaupte mal, dass Üben ohne Spielen überhaupt keinen Sinn macht und das der Bezug zum Spiel immer gegeben sein muss. Irgendwie kann ich mich aber mit der "Trainieren NUR in Spielformen" - Methode nicht so recht anfreunden (Spiele aber mit dem Gedanken, dass mal über ein paar Wochen auszuprobieren).


    Mich würde eine Mustereinheit für Kinder nach dieser Methode (egal zu welchem Schwerpunkt) interessieren und wäre dankbar wenn sich jemand dafür die Zeit nehmen würde.

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • Wie schon erwähnt, bin ich Befürworter von abwechselndem Üben und Spielen. Ich kenne auch die Bücher Fußball durch Fußball und Spielnahes Fußballtraining, welche ja an die selbe Kerbe schlagen wie @vangaalsnase Ausführungen. Das ist im Großen und Ganzen auch nachvollziehbar und behaupte mal, dass Üben ohne Spielen überhaupt keinen Sinn macht und das der Bezug zum Spiel immer gegeben sein muss. Irgendwie kann ich mich aber mit der "Trainieren NUR in Spielformen" - Methode nicht so recht anfreunden (Spiele aber mit dem Gedanken, dass mal über ein paar Wochen auszuprobieren).


    Mich würde eine Mustereinheit für Kinder nach dieser Methode (egal zu welchem Schwerpunkt) interessieren und wäre dankbar wenn sich jemand dafür die Zeit nehmen würde.

    Das legen von Schwerpunkten zur bestimmten technischen Teilaspekten des Fußballs rückt bei einem Spielnahen Training in den Hintergrund.
    Der Ansatz liegt ja gerade darin, das eben diese Aspekte nur schwer von einander zu trennen sind und ganzheitlich trainiert werden soll.
    Dies ist bei manchen technisch-taktischen Bereichen einfacher als bei Anderen.
    So ist es einfach ein Spielnahes Training zum Passen zu gestalten, da diese Technik allein schon ein Zusammenspiel impliziert fallen einem auf anhieb sehr viele Spielformen ein, die dieses Thema forcieren.
    Der Knackpunkt wo viele misstrauisch werden, liegt im 1 gegen 1.
    Einerseits würde ich argumentieren das hier in Deutschland das 1 gegen 1 immer noch zu groß geschrieben wird, andererseits herrscht leider noch ein Grundtenor das man Bewegungen einschleifen müsse.
    Ein Trainer sieht aber in einer Spielform (außer vllt im 1 gegen 1 und 2 gegen 2 auf Minitore, mit expliziten Vorgaben) nicht das bestimmte bewegungen des Fintierens,Dribblings etc immer wieder Ausgeführt werden und kommt so zu dem Schluss das eine Dribblekunst so nicht effektiv Trainiert werden könne.
    Nun möchte ich aber nicht weiter motzen und Grundsatzdiskussionen (die nicht zum Thema passen) provozieren, sondern deinem Wunsch nachkommen und eine Trainingseinheit mit Schwerpunkt vorschlagen.


    12 Spieler, Schwerpunkt: 1 gegen 1


    Erwärmung:


    Panna K.O. - Turnier:


    Aufbau:


    Ein 5m *5m großes Feld aufbauen mit kleinen (ca. 0.5 m) Hütchentoren gegenüber aufbauen.
    Das Ganze 6 mal für 12 Spieler


    Ablauf:



    In dem Feld wird 1 gegen 1 gespielt.
    Für das Erzielen eines Tores erhält der Spieler 1 Punkt
    Für einen "Panna" (Tunnler) erhält der Spieler 3 Punkte
    Wer zuerst mindestens 3 Punkte hat gewinnt.


    Bei einem Aus erhält der Spieler der nicht zuletzt den Ball berührt hat den Ball und startet von seinem Tor aus.


    Zeit: 1-2 Minuten pro Runde



    Variation: Ein "Panna" zählt nur wenn man nach dem Tunneln in Ballbesitz bleibt.



    Die Spieler die gewonnen haben kommen eine Runde weiter, die anderen werden solange auf ein kleines Fußballfeld frei spielen geschickt .
    Oder: Die Spieler die gewonnen haben gehen Fußball spielen und die verlierer bleiben im Turnier.


    Die Spieler teilen sich selber in Mannschaften ein und müssen die Spieler die dazu kommen schnell integrieren.
    Nach Abschluss des Turniers evtl. noch 5 Minuten spielen lassen.



    Hauptteil:


    Die Mannschaft in 2 6er Gruppen Teilen oder gleich in 4 3er Teams.
    Diese können den Rest des Trainings bestehen bleiben. Turnier im Jeder gegen Jeden Format ist möglich.


    2 gegen 2 mit Wechslern:
    6 Spieler Spielen 2 gegen 2 mit je einem Wechsler.
    Nach jeder Spielunterbrechung (Aus, Tor, Foul) muss gewechselt werden.


    Variation:
    -Tore nach gewonnenem 1 gegen 1 zählen doppelt
    -es kann auch ein Tor erzielt werden wenn man den Ball auf der gegnerischen Grundlinie stoppt (2 Punkte)


    Die andere Gruppe:



    Anspieler zu Anspieler:


    In einem 10m * 10m großen Feld wird 3 gegen 3, von Anspieler zu Anspieler gespielt.
    2 Spieler eines Teams positionieren sich gegenüber, jeweils einer geht ins Feld.
    Ein Punkt erzielt man dadurch, dass man als Spieler in der Mitte erst den Einen, dann den Anderen außenspieler anspielt.
    Die Außenspieler dürfen sich nicht direkt anspielen.
    Bei Ballverlust dreht sich das Spiel um 90°.
    Nach einer Minute die Positionen Tauschen.


    Gefordert sind hier vorallem schnelle Freilaufaktionen und das 1 gegen 1 mit gegner im Rücken.
    Um ein frontales 1 gegen 1 zu forcieren empfielt es sich, dass der Außenspieler ins Feld dribbled und mit dem Spieler in der Mitte die Positionen tauscht sobald er den Ball erhält.


    Nach 10-15 Minuten Wechseln die Mannschaften.


    Abschluss:


    Zonenspiel:


    5 gegen 5 + Torhüter in einem größeren Fußballfeld spielen lassen.
    Durch Hütchen am äußeren Rand werden 2 Linien markiert (es entstehen 3 gleichgroße Zonen)
    Diese linien sind Abseitslinien oder müssen überdribbled werden.




    Bei mehr oder weniger zu Verfügung stehenden Spielern kann man immer die Spielerzahlen variieren.


    So oder so ähnlich werde ich auch demnächst eine Trainingseinheit gestalten.
    Jedoch nicht an einem zu heißen Tag, da sie schon sehr intensiv ist, was die Belastung angeht.


    Grüße

  • Naja das kann ich nicht so genau beantworten.


    Das Panna K.O. ist direkt geklaut aus einer Straßenfußball-Veranstaltung.
    Ich habe das auf Youtube gesehen und wollte es ins Training integrieren.
    Den Jungs hat es super Spaß gemacht.
    Hier ist ein Link zu solch einem Panna K.O. Video.


    Ich hab sonnst noch die Bücher:


    Kinder- und Jugendfußball Ausbilden mit Konzept 1/2


    Spielintelligenz im Fußball – kindgemäß trainieren
    Fußball durch Fußball


    gelesen.


    Dazu kommen noch ein Paar Übungssammlungen die im Vereinsheim liegen. Keine Ahnung wie die heißen


    Desweiteren Informiere ich mich über:
    Verschiedene DFB Infoabende, die DFB Internetseite, Soccerdrills , dieses Forum und bin reger Leser von spielverlagerung.de und .com
    Außerdem kommt noch Google hinzu wenn ich was genau wissen will ;)
    - da findet man schon einiges, besonders wenn man auch andere Sportarten einschließt.
    Naja und dann überleg ich mir halt was gerade zum Training passt und denk mir Spielformen aus.
    Bzw. Bastel die zusammen aus allem was ich so lese oder guck in meine Hefter in denen alle Trainingseinheiten die ich mal vorbereitet hab drin sind und such mir da Sachen zusammen.
    Dabei beziehe ich mich entweder auf das letzte Spiel oder die letzte Einheit. Beim Spiel mach ich mir immer Notizen was nicht so gut war um mich auch daran zu erinnern :) .