A-Jugend vor dem Aus?

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  • Hallo zusammen,


    am letzten Wochenende war ich auf der Jugendleitertagung unseres Kreises. Dort wurde ein Thema vorgetragen welches mich doch sehr verwundert hat.


    Bei einer Fachtagung des DFB wurde darüber diskutiert die A-Jugend "abzuschaffen". Hintergrund ist der, dass die A-Jugend Teams in einigen Verbänden am aussterben sind. Ein Beispiel war, dass es im Verband Mecklenburg-Vorpommern nur noch lediglich 54 A-Jugend Teams gibt.


    Alleine bei uns im Kreis (der größte im Verband Westfalen) nehmen in dieser Saison von mir handgezählte 54 A-Jugend Teams am Spielbetrieb Teil. Inklusive aller überkreislich spielenden Mannschaften bis hin zur Bundesliga allen zweiten Mannschaften und Spielgemeinschaften.


    Ich wollte mal hören wie eure Erfahrungen aus euren Verbänden und Kreisen sind und wie eure Meinung zu dem Thema ist.


    Gruß, Butze

  • Hier im Forum wurde schon einmal über Veränderungen bei den Jahrgängen diskutiert. Von einer gänzlichen Abschaffung der A-Junioren habe ich aber noch nichts gehört.
    Allerdings muss ich sagen, dass sich die A-Junioren bei mir im ländlichen Raum fast schon selbst abgeschafft haben. In meinem KFA, der ein Gebiet mit immerhin rd. 300.000 Einwohner umfasst, gibt es noch 13 oder 14 A-Juniorenteams im Spielbetrieb. Unterhalb der Verbandsliga gibt es nur noch eine Liga auf Kreisebene. Dort sind die Reisewege fast so groß, wie in der Verbandsliga. Die Teams, die auf Kreisebene spielen, melden überwiegend auf 9er Feld, weil es für das reguläre 11er Feld schon nicht mehr reicht.
    Ab den C-Junioren läuft fast alles nur noch über Spielgemeinschaften. Wenn die B-Junioren dann für den Seniorenbereich spielberechtigt sind, fliegen häufig die Mannschaften auseinander, weil die an der Spielgemeinschaft beteiligten Vereine die 17-jährigen dann in ihren Seniorenteams haben möchten. Zwar wird versucht diese Praxis zu unterbinden, aber im Zweifel wird den Interessen der Vereine nachgegeben.
    Aus meiner Sicht sind gerade die beiden Jahre in den A-Junioren eine ganz wichtige Zeit. Aber das ist ein Kampf gegen Windmühlen.

  • @Butze
    Es gibt einige Faktoren, die sich für den Fussball negativ auswirken, wie:
    - demografischer Wandel (immer weniger Kinder pro Jahrgang im direkten Umfeld des Vereins)
    - "Turbo-Abi" (der Anteil der Gymnasialschüler steigt von Jahr zu Jahr) mit sehr hohem Leistungsdruck in der Schule
    - durch Ganztagsschulen gibt es Terminüberschneidungen
    - größeres Freizeitangebot (in Kombination mit größerer Mobilität)
    - Jugendliche fühlen sich nicht bzw. schlecht im Verein vertreten (teilweise durch Einfluß von Sponsoren, die lediglich die 1. Senioren unterstützen)
    - zu wenig Unterstützung durch die Verbände und den DFB (mangelnde, bzw. fehlende Präsentation) der Jugendarbeit
    - Trainermangel (im unteren Jugendbereich sind es meist Vatertrainer, im oberen Jugendbereich Trainer, die ihre privaten Aufwendungen erstattet bekommen wollen)
    - "Fussball-Burnout", weil der Hyp nach Talenten viel zu früh beginnt und der Spaß an dieser Sportart leider nicht selten auf der Strecke bleibt


    Sicher könnte man die Liste noch um eine ganze Reihe von Punkten erweitern. Leider hat man in den Vereinen kaum tiefgreifende Ursachen-Analysen betrieben, gab es doch in den vergangenen 2 Jahrzehnten mehr als genug an Geld für den Sportanlagenausbau sowie dem "Aushängeschild des Vereins" (1. Senioren). Auch heute tun sich viele kleineren Vereine schwer, sich den Realitäten zu stellen und schließen sich lieber zu Spielgemeinschaften zusammen, als dass man sich mit den Jugendlichen über konkrete Verbesserungsmaßnahmen im Verein unterhält. Selbst die Kommunen, für die die Vereine eigentlich wichtige Ansprechpartner mit hoher sozialer Funktion hätten, kümmern sich lieber ums Grasmähen, als das sie mit sanftem Druck dafür sorgen, dass es in den Vereinen Jugendvertreter mit Stimmrecht im Vorstand gibt. Denn während Schülervertreter längst Alltag in den Schulen darstellen, versteht man in den kleinen Dorfvereinen unter Tradition nicht allein die Wahrung des Guten, sondern leider auch eine rückwärts orientierte Vereinspolitik (früher war alles gut und so soll es auch bleiben), in der die gesellschaftlichen Veränderungen kaum bzw. zu wenig wahrgenommen werden.


    Erst, wenn die Vereine ihre Sportanlagen endgültig mangels Mannschaften schließen müssen, wird vermutlich die Einsicht einkehren, dass man was falsch gemacht hat. Aber dann ist es vermutlich schon zu spät, denn andere Sportarten bzw. Freizeitgestaltungsmöglichkeiten haben sich besser für die Zukunft gerüstet.

  • Bei uns im Kreis gibt es auch nur noch 15 Mannschaften, die in zwei Staffeln (aufgrund der Größe des Kreises) spielen (gestartet sind beide Staffeln mit 9-10 Mannschaften), dazu ein paar auf Bezirks- und Landesebene. Im Laufe der Saison dezimiert sich jede Staffel nochmal um ein bis drei Teams. Die Ursachen sind vielfältig. Die Folge ist leider, das selten Spiele stattfinden, was die Attraktivität der Liga weiter schmälert.


    Ich beobachte folgende Gründe:
    - natürlich weniger Spieler. Dadurch gibt es keine Notwendigkeit auf Zuverlässigkeit mehr. Man wird am Wochenende sowieso gebraucht, egal ob man beim Training war oder nicht. Das hat Auswirkung auf die anderen...
    - Turbo-ABI wirkt sich durch "Fertig mit 17" mehrfach aus: Einige Spieler machen ein Auslandsjahr / Halbjahr, obwohl sie noch A spielen könnten
    - Belastung durch Schule, wobei dies eigentlich am Samstag stemmbar sein müsste
    - Spätestens jetzt merken einige, dass Fussball doch nicht "Ihrs" ist. Sie entschieden selbst.
    - Leistungsgefälle, die Besseren orientieren sich zu höherklassigen Teams, die Übriggebliebenen fühlen sich nicht mehr wohl, bleiben die Talentierten, gibt es zunehmend Konflikte/Frustration innerhalb des Teams


    Fussballburnout von Talenten kann ich nicht beobachten, da spielen wir nicht hochklassig genug. Fakt ist aber, dass nur Spieler abgegeben werden, aber kein Spieler wieder aus höheren Klassen zurück kommt.
    Das Thema "Schlecht im Verein vertreten..." nehme ich anders wahr. Im Jugendbereich bis C-Jugend kann man mit wenig Fussballwissen noch gute Ergebnisse erzielen, ab B-Jugend reicht Halbwissen nicht mehr aus. Die Spieler merken, wann und wo ein Trainer keine Ahnung mehr hat. In diesen Altersklassen muss eine Professionalisierung des Trainerstabs erfolgen. Dieser Schritt ist für die meisten Vereine einfach zu teuer oder nicht vorstellbar. Und bei dem einsetzenden Gegenwind aus den Spielerkreisen stellt sich nun heraus, welcher Papi, der jahrelang enthusiastisch am Ball war, pädagogisch genug geeignet ist, dies auszuhalten und entsprechend zu reagieren. Aus meinen Beobachtungen heraus sind das leider die wenigsten, es kommt zu Konflikten, die die Spieler ihrerseits durch fernbleiben quittieren.


    Außerdem wird jedes Wochenende irgendwer 18, da gibt es immer was zu feiern.


    Wie könnten Modelle denn aussehen, um den Vereinsfussball im Bereich B und A-Jugend in der Breite zu erhalten? In der Spitze kann man durch Professionalisierung vermutlich am Leben bleiben, sogar noch dazugewinnen, da ja aus den jüngeren Jahrgängen noch die talentierten Spieler Alternativen suchen werden. Aber wie kann die Breite erhalten bleiben?

  • Fussballburnout von Talenten kann ich nicht beobachten, da spielen wir nicht hochklassig genug

    Das findet auch versteckt statt und zwar eher unterhalb der Talentmannschaften...also dort, wo eher unqualifizierte oder egozentrische Trainer am Werk sind...Immer dann, wenn davon mehrere Trainer hintereinander kamen und vom Verein ungestoppt und konzeptionslos über Jahre mal hier mal da aggieren konnten, ist das alles für den einzelnen Skeptiker nicht mehr nachzuvollziehen. Es findet versteckt statt, der Schaden ist aber hoch, denn wir sprechen von eigentlich unnötigem Mitgliederschwund. Die einen Mitglieder gehen sofort...schon zur F oder E...weniger weil Fußball nix für sie ist, sondern weil Trainer nix für sie war. Wer mit Bauchschmerzen und unter Tränen nicht zum Fußballtraining gehen will, hat Gründe dafür. Kinder im unteren Alter äussern das so und nicht anders! Sie sind wehrlos. Andere halten das mal bis zur D oder C durch und die Restlichen...bis zur B oder A und ganz wenige kommen dann bei den Senioren an. Ich will nicht alle über einen Kamm scheren, aber viele dürfen sich hier an die Nase fassen. Man erzwingt keine Siege über Druck in der Kreisliga, sondern über Fun und Begeisterung...oder/und über das Gruppengefühl, Anerkennung...und nicht über ungleiche Spielzeiten (als Sanktion usw.), weil man Training für die Schulnote oder den Geburtstag eines Freundes ausfallen ließ.

    Das Thema "Schlecht im Verein vertreten..." nehme ich anders wahr. Im Jugendbereich bis C-Jugend kann man mit wenig Fussballwissen noch gute Ergebnisse erzielen, ab B-Jugend reicht Halbwissen nicht mehr aus. Die Spieler merken, wann und wo ein Trainer keine Ahnung mehr hat. In diesen Altersklassen muss eine Professionalisierung des Trainerstabs erfolgen. Dieser Schritt ist für die meisten Vereine einfach zu teuer oder nicht vorstellbar

    Da hast du meiner Ansicht nach absolut Recht. Allerdings ist es ein Unterschied, ob ich MEINE, dass das zu teuer ist oder es weiss. Diesen Schritt ist kein mir bekannter Verein gegangen. Die Vereine haben genau an dieser Stelle eigentlich die Hose vor Angst davor voll (Angst vor Mitgliederschwund) und man bekommt kein geschütztes Konzept voreinander. Hätte man ein geschütztes Konzept, könnte man die Qualität der Ausbildung anheben. Würde man die Mitgliedsbeiträge von 4, 5, oder 8 Euro monatlich auf 10, 12 ...sagen wir bis 18 Euro anheben (also max. 4 Euro die Woche für 3 Std. Training + Spiel)...könnte man pro Mannschaft locker monatlich einen Barbetrag im Dreistelligen Bereich zahlen. Bei 8,50 Mindestlohn unterstellt...könnte man dem Trainer immer noch eine Spendenquittung über den Rest seiner Zeitspende ausstellen und es bliebe rein rechnerisch immer noch Ehrenamt. Da geht niemand mit. Niemand traut sich...niemand kann da mitreden, weil nicht versucht!


    Die Vereine haben hier aus meiner Sicht noch einiges an finanziellem Potenzial auszuschöpfen.


    Würde man das tun, könnte man dann - über die ehrenamtliche Kohle (Aufwandsentschädigung), das Traineramt attraktiver machen, zeitgleich könnte ich den Trainer über die Aufwandsentschädigung an das Konzept binden und auch zu Fortbildungen verpflichten...ggf. den Trainerschein abverlangen und und und. Diese Trainerschaft könnte ich über die Fortbildungen über das Endziel...- wie spielt die A (Viererkette, Verteidigen und Angreifen im Raum, Verschieben, modernes Spiel) informieren...so das die Mitdenkenden darunter dann in der Lage wären, das Dfb-Ausbildungskonzept überhaupt mal zu verstehen. DANN wüssten sie, warum man dieses oder jenes in der Altersgruppe XY ebend noch nicht schult und später doch und auch warum. Sie würden erkennen, dass alles ineinander übergeht. DANN stünden sie auch nicht so schwach vor mitdenkenden B oder A Jugendlichen dar, denen sie - heute betrachtet und sorry...- teilweise vom Wissen nicht das Wasser reichen können...nein...sie merken es teilweise als Trainer nicht mal, sind da schmerzfrei. Sorry, aber das sind die unnötigen Fakten!



    Außerdem wird jedes Wochenende irgendwer 18, da gibt es immer was zu feiern.

    GENAU, und das ist auch ganz normal. Wer als Trainer nicht die Stimmung hinbekommt (siehe oben), dass der Spieler den Kompromiss nicht geht...der erntet das was heute die Fakten sind. Das ist ein Teil.


    Den anderen Teil kann man nicht beeinflussen, weil auch andere Faktoren wie von Manndecker beschrieben, ...einspielen. Umso wichtiger ist es aber, dass "Trainer" die Faktoren die er beeinflussen kann, nach bestem Wissen und Gewissen lenkt, damit er was in dieser Frage überhaupt bewegen kann. Gutes Training, faire gute Stimmung sollten Trainer Pflicht sein.


    Auch ein, zwei, drei Spieler mehr aufzunehmen wäre eine Option, damit man auch mal ohne zerreisende Mimik dem Spieler mit einem positiven Feedback einfach sagen kann, dass es ok ist, wenn er mal fehlt...für die ihm wichtige Feier.


    Wie könnten Modelle denn aussehen, um den Vereinsfussball im Bereich B und A-Jugend in der Breite zu erhalten

    Zu dem, was ich bereits äusserte wäre es - und darüber schrieb ich hier schon im Forum - eine Option...die Spiele in diesem Altersbereich ebend nicht auf den Sonntagvormittag zu legen (wie hier 10 oder 11 Uhr)...sondern den Spielbetrieb auf die Samstage zu legen...DAS könnte man mit den F und E oder gar Mini-Zeiten tauschen, denn die Kinder dieser Altersgruppen - besonders der Minis - schlafen sich Sonntags nicht aus, sondern stehen um spätestens 7 Uhr morgens bei den Eltern am Bett und zupfen an Papas Augenlied herum....Das kennt so gut wie jeder Elternteil. Da macht dieser Wechsel sinn und käme dem heutigen Augenzupfer später auch zu Gute. Gruß Andre

  • @Manndecker
    Dass die heutigen Jugendlichen mehr Geld haben und Geburtstage usw. entsprechend feiern, hatte ich unter dem Oberbegriff der Mobilität zusammen gefaßt.


    Klar hast du recht, dass bei den älteren Jugendlichen ein "geistiger Dünnbrennbohrer" als Trainer eher auffällt. Bei den Jüngeren sind es jedoch deren Eltern. Dazu gibts auch hier im Forum jede Menge Lesestoff.
    Bei Andre`s Anmerkungen grummelt es mir im Magen, dass immer nur Andere die schlechten Trainer sind! Jeder noch so gut mit Fachwissen vollgestopfte Trainer braucht seine Zeit, um die seine Theorien an die Praxis anzupassen. Das soll zwar kein Freibrief für Alles sein, aber es erklärt doch, warum es auch aus Sicht des Vereins sinnvoll ist, nicht Jeden gleich ins kalte Wasser zu werfen, der auf die Frage nach einem Traineramt mit "vielleicht" geantwortet hat. Desweiteren sollte man auch und gerade vor den unerfahrenen Trainern seinen besonderen Respekt zollen, weil sie gegenüber den "alten Hasen" noch am meisten lernen müssen. Diese Achtung habe ich leider häufig nur unter den Torwart- und weniger unter den Mannschaftstrainern angetroffen. Denn wenn man gemeinsam an einem Strang zieht, statt das jeder allein sein Ding dreht, lassen sich gerade die einfachen Ziele besser erreichen.


    ich meinte mit der unzureichenden Vertretung im Jugendbereich vielmehr die fehlenden aktiven Jugendlichen im Vereinsvorstand. Während es fast in jeder Schule auch einen Schülervertreter gibt, fehlt diese Funktion fast gänzlich in den Vereinen oder sie wird in Personalunion vom Jugendobmann/-leiter vertreten. Dies wurde insofern in den Vereinsgruünderjahren gar nicht berücksichtigt, weil es damals lediglich um Sport unter Erwachsenen ging. Jugendliche sollten auch in den Vereinen stärker Verantwortung tragen (dürfen), um so auf Veränderungen ihrer Wünsche unmittelbar (statt mittelbar) Einfluß zu nehmen.

  • Bei Andre`s Anmerkungen grummelt es mir im Magen, dass immer nur Andere die schlechten Trainer sind! Jeder noch so gut mit Fachwissen vollgestopfte Trainer braucht seine Zeit, um die seine Theorien an die Praxis anzupassen. Das soll zwar kein Freibrief für Alles sein, aber es erklärt doch, warum es auch aus Sicht des Vereins sinnvoll ist, nicht Jeden gleich ins kalte Wasser zu werfen, der auf die Frage nach einem Traineramt mit "vielleicht" geantwortet hat. Desweiteren sollte man auch und gerade vor den unerfahrenen Trainern seinen besonderen Respekt zollen, weil sie gegenüber den "alten Hasen" noch am meisten lernen müssen. Diese Achtung habe ich leider häufig nur unter den Torwart- und weniger unter den Mannschaftstrainern angetroffen. Denn wenn man gemeinsam an einem Strang zieht, statt das jeder allein sein Ding dreht, lassen sich gerade die einfachen Ziele besser erreichen.

    Lieber TW-Trainer,


    da sind wir halt total unterschiedlicher Auffassung, auch wenn wir im Prinzip die gleichen Ziele haben.


    Seit Jahren diskutieren wir über den Weg zum Ziel. Ich teilte es neulich schon recht schroff mit, dass mich dieser Weg der dort u.a. von dir diplomatisch immer wieder soft erklärt wird...fasziniert. Es fasziniert mich, weil ein Weg beschrieben wird, der keiner ist bzw. keiner zu sein scheint. Ich erkenne kaum eine Veränderung zu vor den ganzen Diskussionen, die schon seit Jahren andauern.


    Was auch festzustellen ist ist, dass es einige wenige Trainer dem Ziel gebührend machen, aber ebend nur vereinzelt sie/diese und nicht das große eventuell ganze Team der Trainer. Diese wenigen bleiben meist auf der Strecke, weil nicht jeder hat so ein dickes Fell und anders herum sind es manchmal auch die, die alles unterwandern und ihren Verein im Verein leben.


    Du sprichst die Unerfahrenheit an, ...die neuen Trainer...manchmal wissend aber ohne ausreichende Praxis....die man dann als Verein ins kalte Wasser wirft....GENAU. GENAU so ist es und das war immer so und...


    Der Unterschied ist zwischen uns, dass du auf Aufklärung, Einsicht und die Zeit setzt und ich


    ...immer wieder zum Gähnen anderer auf das zu erstellende und zu schützende Konzept hinweise, dass kaum...wahrscheinlich kein Verein vorzubringen hat. Und es gibt wohl auf der Ebene "da unten" auch keinen Verein, der das Konzept beginnend mit einer Aufwandsentschädigung und damit einhergehenden Bindung des Trainers an das selbige ...der das umsetzt oder das da unten für die Basis kopiert, was in Profivereinen im Großen geschieht. Die sind meiner Ansicht nach Profi geworden, weil sie das nämlich so irgendwann in der Vergangenheit getan haben. Heute Wirtschaftsunternehmen...damals EV...vermute ich stark. Habe ich damit recht, ist es mehr als Indiz, dass dieser Tipp aufgehen könnte. Damit wird man Mittel.- oder Langfristig konkurrenzfähig zur Fun.- und Feiermentalität...so mein VERDACHT. Wiedersprechen kann mir hier eigentlich niemand, weil es keiner probiert hat.


    Genau diese Maßnahmen wären es, die den neuen Trainern der Leitfaden wäre. Es wäre sogar mehr als ein Leitfaden....Ein Kodex ...ein einhergehend ebenfalls geschützter Kodex würde die mangelnde Praxis im Umgang mit den Kindern positiv ergänzen.


    Es verhindert Ärger, es hebt die Qualität, damit den Ruf, das immer noch vorhandene Ehrenamt wäre was wert, Wertschätzung findet statt, es schützt vor Fehler, die Aussendarstellung des Vereins verbessert sich vorraussichtlich, es könnte gar sein, dass der Trainermangel damit angegangen würde und und und.


    Und dieses Paket muß meiner Ansicht nach ein guter innovativer in die Zukunft denkender Vorstand durch Anhebung der Mitgliedsbeiträge und z.B. in drei Minuten kopiertes Ausbildungskonzept z.B. des DFB (der lange Weg) mit einem Verhaltenskodex angehängt, sowie Einsatz von Koordinatoren....ganz super schnell in Leben rufen. Das muß vorgestellt werden...abgestimmt werden und dann beispielsweise mal auf drei oder fünf Jahre mit Möglichkeit auf Abänderung mit Neuabstimmung als Bestätigung eingeführt werden. Diese letzte Komponente wäre für mich im Maximum die Vorsicht an der Sache, die ich mitgehen würde. Das wäre das Maximum an Diplomatie die ich mir für den Breitensportverein vorstellen könnte, ein Kompromiss. Ich glaube, dass es das Fundament stärken würde, was nach oben bedeutet, dass mehr Spieler besser ausgebildet und damit mit mehr Fun in der A Jugend ankommen würden!!!!


    Gibt es eigentlich jemanden da draussen, der als Breitensport einen Vereinsbeitrag monatlich von -sagen wir- über 12 Euro hat und wenn ja, was erhält dort ein Trainer an Aufwandsentschädigung und gibt es dort ein Konzept...und wenn ja, wird es "überwacht"....? Wen dem so wäre, wäre für mich interessant, ob eine Verbesserung stattgefunden hat oder nicht.

  • Zu deiner letzten frage, ja.
    Bei uns, einem Breitensportverein in einer Großstadt, die Senioren spielen Landesliga, liegt der Mitgliedsbeitrag für alle (jung und alt, es gibt keine Ermäßigung) bei 17 Euro. Es existiert ein grobes Jugendkonzept welches so gut es geht vom Jugendkoordinator überwacht wird. Er sieht hin und wieder bei Trainingseinheiten zu und kommt manchmal zu Heimspielen. Wenn sich Trainer nicht daran halten, z.b einen Spieler in ihr Team holen der vom Jahrgang zu Jung ist, weil der Junge "gut genug" ist müssen die sich schonmal vollschnauzen lassen. Letztes Jahr ist ein E-Jugend Trainer wegen fehlverhalten rausgeflogen. Jeder Trainer mit einer C-Lizenz bekommt um die 100€ im Monat. Die ausbildungskosten werden vom Verein übernommen und man muss sich schon immer wieder was anhören wenn man nicht mindestens, zeitnah zum beginn des Trainer daseins, den Grundlehrgang besucht. (Ich spreche aus eigener Erfahrung, ich hatte beruflich viel um die Ohren )
    Über Verbesserungen kann ich nichts sagen, aber der Verein stellt 4 D-Jugenden, 3 C-Jugenden, 2 B-Jugenden,1 A- Jugend und 3 Senioren Teams. Die Talente wechseln jedoch oft in der d und c Jugend zu "besseren" Vereinen, kommen aber genauso oft zurück wenn sie keinen Bock mehr auf 4-5 mal die Woche Training haben. Dennoch schafft fast nie ein A-Jugendlicher den Sprung in unsere 1. Herren. Soweit ich weiß wird das in den meisten Vereinen in der näheren Umgebung,genauso gehandhabt und die Umstände sind ähnlich. Bundesligisten mal ausgenommen, da weiß ich nicht wie die arbeiten. Grüße.


    Edit: Papatrainer gibt es ab der D- Jugend eigentlich keine mehr, obwohl sich doch mal einer verirrt der gefallen am Trainer sein gefunden hat, die trainieren dann aber nicht mehr ihre eigenen Kinder.

    Einmal editiert, zuletzt von Skriwer ()

  • Danke Dir für dein Statement, ...


    -positiv ist, dass es anscheinend Leute gibt, die 17 Euro im Monat zahlen und das im Breitensport...geht doch


    -ein Konzept habt hier und eine Überwachung die anscheinend funktioniert...auch prima


    Um es aber tatsächlich bewerten zu können müsste man das Vorher/Nachher wissen. Wo stand der Verein vom Ruf her, Ligen, Trainermangel, Mitgliederschwund/Mitgliederzuwachs vorher...nachher usw....und wie lange ist das bei Euch schon so mit den 17 Euro (wie lange ist die Einführung dieses Mitgliedsbeitrags her) und auch....wofür wird das Geld neben den 100 Euro für die Trainer eingesetzt (1. Mannschaft Herren ? ).

  • Wie ich sagte kann ich das Vorher Nachher leider nicht bewerten, da ich noch nicht lange genug in dem Verein bin. Dem Verein ging es aber glaube ich nie wirklich schlecht.
    Zum Geld fallen mir gerade noch ein paar Sachen ein, aber für eine genauere Aufschlüsselung müsste ich nachfragen.


    - Schiris werden vom Verein bezahlt
    - Trainer bekommen Trainingskleidung (wie oft weiß ich leider nicht)
    -kostenlose getränke auf Sitzungen
    - Gutes Trainingsmaterial und Platzverhältnisse


    Trotzdem glaube ich das ein größerer teil tatsächlich für die 1. Herren aufgewendet wird, da hier keiner mehr umsonst kickt und die Zuschauerzahlen sehr gering sind.

  • @Andre
    In einer Sache bin ich vollkommen deiner Meinung! Entweder man verbietet kraft Gesetz jegliche Aufwandsvergütung für alle Vereine des Breitensports oder aber man bezahlt den Ehrenamtlichen ihre nachgewiesenen privaten Kosten. Optional könnte man eine Ausbildungsvergütung für Lizenz-Trainer einführen, da sie weitaus mehr ihrer privaten Freizeit investiert haben.


    Ich denke jedoch, dass die Vereinsvorstände alles daran setzen werden, um ihr "Aushängeschild" auch weiterhin durch Sponsoren finanziell unterstützen zu lassen, sodass es auf eine Aufwandsentschädigung der übrigen ehrenamtlich Tätigken hinaus laufen wird. Leider ist die heutige "Zweiklassen-Gesellschaft" in den Vereinen zu einem Problem geworden, dessen man sich als verantwortungsvoll handelnder Vorstand stellen und nach sinnvollen Lösungen suchen muß. Die Mitgliederbeitragserhöhung ist eine Sache, die freie Verwendung von Sponoreinnahmen (um die Gemeinnützigkeit in den Mittelpunkt zu stellen) eine Andere.


    Leider sind wir Deutschen ein Volk, die einen festen Glauben an Regelwerke haben und immer auch nach einer Perfektion in diesem Regelwerk streben. Dass es auch "Ohne" ganz gut funktionieren kann, zeigen uns die Nachbarländer. Ohnehin sind es die Menschen, die die schriftlichen Vereinbarungen (z.B. Jugendkonzept) mit Leben füllen.


    Ein "weiter so" gibt es jetzt schon in den kleineren Vereinen nicht mehr. Auch die mittelgroßen Vereine müssen sich in den nächsten Jahren auf drastische Einbrüche im Nachwuchsbereich einstellen. Diese werden derzeit noch auf die vermehrte Anwerbung von Mädchen abgefedert. Aber was nützten die jährlichen Neuzugänge, wenn dann doch kaum noch jemand in den A-Jugend und ganz selten man jemand in die heimische 1. Seniorenmannschaft ankommt? Da muß man sich die Frage stellt: in wiefern bietet der Verein seinen Aktiven noch eine Heimat, sodass er zurecht als Heimatverein betrachtet werden kann. Obwohl man sich durch eine einfache Umfrage mit einer einzigen Frage: "Wie gut gefällt es dir in deinem Verein" binnen kürzester Zeit eine Situationsaufnahme bekommt, scheuen es die Vorstände, weil sie keine "schlafenden Hunde" wecken wollen. Genauso, wie sie bei einer Beitragserhöhung Massenaustritte befürchten. Es plagt sie das schlechte Gewissen! Selbst dann, wenn ein Fussballcamp in ihren Verein kommt und die Eltern sehr viel Geld dafür ausgeben, kommt ihnen nicht die Idee, für ihren Verein einen besseren Service durch höhere Zufriedenheit zu erreichen!


    Eine Beitragserhöhung mit dem Angebot von besser ausgebildeten Trainern als mittelfristiges Ziel zu beschließen, wäre ein Möglichkeit, sich für die Zukunft neu auszurichten. Wer jedoch glaubt, dass die Talente auf den Bäumen wachsen (also von größeren Vereinen ausgebildet und dann vom Sponsor "gekauft" werden), der wird mittelfristig erkennen müssen, dass diese Söldner dem Verein nicht weiterhelfen, weil die eigenen Talente dabei kaum eine Bedeutung haben. Die stetig nachlassenden Zuschauerzahlen (Ausnahmen gibt es immer mal wieder) zeigen das sinkende Interesse am Heimatverein, dessen Trainer und Spieler nicht mir die Jungs um die Ecke, sondern wildfremde Leute ohne jegliche Vereinsbindung sind, die heute hier und morgen dort sich ein nettes Taschengeld verdienen.


    Ein weiterer Schritt, um aus dem zweigeteilten Verein wieder einen Verein zu machen, wäre nach meiner Ansicht eine direkte Vertretung der Jugend im Vorstand. Wenn woanders mit 16 gewählt werden darf, dann sollte dies ebenfalls für den Verein gelten! Denn leider ist das Durchschnittsalter in den Vereinen im Rahmen des demografischen Wandels weiter nach oben gegangen, weshalb es junge und frische Ideen baucht, die wohl eher nicht von den "traditionstrunkenen Vereinsmeiern" zu erwarten sind. Jugend an die Macht!

  • Ich möchte als Themenstarter nun auch mal kurz meine Erfahrungen darlegen:


    Bei uns im Verein haben alle Trainer mit Ausnahme die der A2, ab E-Jugend aufwärts mindestens die C-Lizenz (ehemals C-Breitenfußball). Unser D1 Trainer hat vor kurzem die die B-lizenz gemacht. Die B-jugend Trainer (Ich und mein Kollege) sowie der A-Jugend Trainer (Ich) machen ab August die B-lizenz. Der Trainer der C-Jugend hat seit Jahren die alte C-Leistungs Fußball.
    In diesem Sommer schicken wir knapp 13 Leute aus der A-Jugend in die Senioren, davon 5 in unsere Erste. Der Rest bis auf 3 Leute, wo das aufgrund von Studium /Ausbildung noch nicht sicher ist, wird in der Zweiten kicken.
    In der A-Jugend werden wir in der kommenden Saison wohl wieder 2 Mannschaften stellen können. B und C Jugend jeweils eine.


    Unsere Trainer betreiben alle einen ziemlichen Aufwand. Das fällt mittlerweile auch den Jungs in dem Nachbarvereinen aufauf. Jedes Jahr kommen ca. 5 Jungs von umliegenden Vereinen zu uns.


    Aufwandsentschädigung gibt es bei uns. Unser Nachbarverein, der in etwa genauso groß ist wie wir, zahlt aber ca. Das doppelte. Sportlich sind wir denen aber in nahezu allen Altersklassen überlegen. Nur deren Erste spielt eine Liga höher als unsere. Das aber mit nem Kader voller Söldner die nur des Geldes wegen dort spielen. Unsere Erste besteht zum größten Teil aus Spielern ausm Ort oder aus Spielern die schon lange bei uns Spielen aber ursprünglich aus anderen Vereinen kommen. Lediglich 2 aktuelle Spieler würde ich als "externe" bezeichnen.


    Unsere erste steht momentan kurz vor der Meisterschaft in der Kreisliga. Der aktuell zweitplazierte ist ebenfalls eine dieser Söldner Truppen.


    Lizenzen werden von unserem Verein übernommen. Auszahlung folgt dann zusätzlich zur Aufwandsentschädigung über mehrere Jahre. Verlässt ein Trainer dann vorzeitig den Verein, verfällt dann dementsprechend die restliche Rückzahlung der Lizenz Gebühr.


    Die einzige Mannschaft wo es aktuell quantitative Probleme gibt ist die C-jugend. Dies ist aber voll und ganz auf die Trainer der letzten Jahre zurück zu führen. Da wurdewurde von den ehemaligen Trainern dieser Jahrgänge einfach schlechte Arbeit gemacht. Diese Trainer sind aber zum Glück seit der Winterpause Geschichte.

  • Aufwandsentschädigung gibt es bei uns. Unser Nachbarverein, der in etwa genauso groß ist wie wir, zahlt aber ca. Das doppelte.

    Leider wechseln jedes Jahr gute DFB-Stützpunkttrainer, weil es woanders mehr, manchmal viel mehr Geld in den Vereinen gibt! Wie kommt es, dass das Tranierhonorar im Vergleich zum Nachbarverein keine Rolle spielt?


    Eigentlich sollte man meinen, dass es beim Ehrenamt nicht aufs Geld ankommt.? Die meisten machen es ja, weil sie Spaß daran haben, nicht weil sie finanziell davon abhängig wären.


    Etwas anders sieht es jedoch aus, wenn die Aufwandsentschädigung als Teil der Anerkennung für verdienstvolle Aufgaben im Verein angesehen wird.


    Wenn Jahr für Jahr Jugendliche zu euch wechseln, spricht das für sich und eure gute Trainerarbeit im Jugendbereich! Die muß allerdings durchgängig gut sein, sonst können mittelfristige Schäden drohen, wenn Trainer (bei euch C-Jugend) ohne ausreichende Kontrolle keinen guten Job machen. Denn die Spieler, die man mal vergrault hat, sind schwer zurück zu gewinnen.


    Wie wird eure Jugendarbeit finanziert?
    Wie hoch sind bei euch die Mitgliederbeiträge?
    Wie hoch ist bei euch die Aufwandsentschädigung an die Jugendtrainer, bzw. die Seniorentraner?

  • Unsere Jugendarbeit finanziert sich durch die Beiträge, Sponsoren und 3 große Turniere die wir veranstalten.


    Unsere Mitgliedsbeiträge liegen bei
    106,50€ jährlich für Kinder (bis 18 Jahre)
    153,50€ jährlich für Erwachsene
    Das dritte Kind zahlt nur 79 €


    Die Aufwandsentschädigungen liegen bei
    600€ A-Jugend
    500€ B-jugend
    400€ C-Jugend
    300€ D-jugend
    200€ E-jugend abwärts.


    Alle Beträge sind pro Jahr pro Mannschaft.
    Also werden immer durchs gesamte Trainer Team geteilt.
    Was unsere beiden Senioren Trainer bekommen weiß ich nicht.
    Die Erste wird vom Förderverein Finanziert.
    Meiner Meinung nach ist das nicht sehr viel pro Person. Die Aufwandsentschädigungen wurden erst vor kurzem angehoben. Geplant ist aber, diese noch etwas anzuheben.


    Ich weiß aber auch nicht von vielen Vereinen wie viel da an Aufwandsentschädigung gezahlt wird. Weiß das vom Nachbar Verein nur, weil ich mit dessen Jugendleiter mal über solche Themen gesprochen habe.


    Wie viel wird denn so bei euch gezahlt?
    Also ich glaube, dass die meisten Trainer auf den Ebenen wo wir uns befinden, dass nicht des Geldes wegen machen. Aber ich glaube, dass das halt doch ne ziemlich große Motivations Spritze sein kann, wenn man nicht noch drauf zahlen muss auf seine Arbeit.

  • @TW-Trainer


    Keine Ahnung, wie das bei euch ist, aber bei uns ist Stutzpunkttraining einmal die Woche montags.
    Und dafür bekommen alle Trainer mehrere hundert Euro pro Monat.


    Das ist Geld pro Zeit doch mehr, als man im Verein bekommt.


    Davon abgesehen kann man beides ja sogar gut verbinden, was (nahezu) alle Stützpunkttrainer auch machen.


    Deshalb wechselt wegen des Geldes kaum ein Trainer Weg vom Stützpunkt.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Ich bin zufällig bei selben Verein wie du davidizzle, bist du sicher, dass bei uns die Jugendtrainer max. 100€ pro Jahr bekommen? Meinst du nicht etwa pro Monat? Ansonsten käme der auf der MV genannte Betrag für Trainer Ausgaben doch auch gar nicht zu stande, es sei denn die Herren Trainer bekommen die ganze Kohle (die Damen Trainer tun es jedenfalls nicht).

  • @Sir Alex
    So kenne ich das auch. Freiwillig gibt ein Stützpunkttrainer seinen Job sehr selten auf. Montags trainiert kaum eine Mannschaft, das lässt sich also mit dem Stützpunkt gut vereinen. Und am Wochenende finden nur ab und zu Turniere oder Sichtungen statt, so das es auch hier keine Konflikte gibt. Stützpunkt und Seniorenmannschaft zusammen bringen dann fast so viel ein, wie andernorts 40 Stunden pro Woche zum Mindestlohn.

  • @davidizzle
    Vielen Dank für die Auskünfte. Wenn eure 1. Senioren den Sprung in die Bezirksliga schafft, wird euer Trainer vermutlich nicht mehr ein drei-, sondern ein vierstelliges Honorar (fixer und variabler Teil) pro Monat freuen. D.h. er kassiert in 2 Monaten genauso viel wie eure gesamte Jugendabteilung in einem Jahr. Darüber hinaus wird er noch geldwerte Vorteile direkt von Sponsoren genießen, von denen manchmal nicht mal der Obmann oder der gesamte Vorstand eine Ahnung hat. Sicherlich darf man hier von einer Entfremdung des ursprünglichen gemeinnützigen Vereins unter der Leitung von Ehrenamtlichen sprechen. Nur sind wir seltsamerweise meist zu vereinsblind, sodass derlei Praktiken wenn überhaupt nur beim Erzfeind als verwerflich erachtet wird. Wenn aber die Emotionen so weit gehen, als das die Ratio beim Fan nicht mehr zuverlässig funktioniert, dann ist von "unten" kaum eine Verbesseerung in Form von Transparenz und eines ausgewogeneren Vereinshaushalts zu erwarten?


    @Sir Alex
    Eigentlich wollte ich es nicht zum Thema: Bezahlung von DFB-Stützpunkttrainern machen. Klar kann man das so sehen, dass der Arbeitsaufwand für knapp über 300,- € im Monat für größtenteils überschaubaren Aufwand nicht schlecht ist. Punkt ist jedoch, dass der DFB Pseudo-Jugendtrainer durch eine Veränderung in seinem Lizenzsystem angelockt hat. Wer seine C (heute B-Lizenz) mit Mühe bekommen hat, aber über die A-Lizenz an die "fetten Fleischtöpfe" gelangen will, der macht es gern mal über den "Stützpunkttrainer", weil ihm dann die "Zwischenlizenz" etwas leichter fällt. Also ein DFB-hausgemachtes Problem. Eine große Konkurrenz sind jedoch die DFB-Stützpunkttrainer fur die NLZ. Begehrt sind sie ebenfalls im Seniorenbereich. Natürlich gibts auch andere Gründe (z.B. DFB-Koordinator), warum sich in machen Stützpunkten die Trainer die Klinke in die Hand geben, sodass es letzendlich keine Lösung gibt, die Fluktuation sehr viel weiter herunter zu fahren. Die Alternative einer längerfristigen vertraglichen Bindung von DFB-Stützpunkttrainern scheint nur auf den ersten Blick ein guter Lösungsansatz. Denn irgendeinen Grund (z.B. beruflich eingespannt) zur vorzeitigen Kündigung einer ehrenamtlichen Aufgabe gibt es immer.


    Kommen wir deshalb zurück zum Kernproblem, das immer weniger junge Fussballer in die A-Jugend eines Dorfvereins gelangen. Als ein Punkt wurde das Ungleichgewicht zwischen der Aufgabenstellung, dem zeitlichen Aufwand und der Anerkennung, die zu einem Teil in der Aufwandsentschädigung anzusehen ist. Unbestritten ist wohl, dass im Breitensport kaum jemand auf dieses Geld angewiesen ist, andererseits private Auslagen (z.B. Spritkosten) erstattet werden sollten. Man schenkt dem Verein ja schon seine Freizeit, was jedoch bei jedem anderen Vereinshobby auch der Fall wäre.


    Meine Frage wäre, ob man durch eine Umverteilung der Ausgaben (Seniorentrainer weniger, Jugendtrainer mehr) eine insgesamt konstante und zuverlässige Jugendvereinsarbeit hinbekommen würde, wodurch auch ein Mehrwert für die Nachwuchsspieler (großere Zufriedenheit durch bessere Ausbildung und Mannschaftsführung) entsteht, der einen höheren Mitgliedsbeitrag rechtfertigt oder ob in jedem Falle mit einem Massenaustritt zu rechnen wäre, sobald man das Thema: "Erhöhung von Mitgliedsbeiträgen" anfasst?


    Es kommt mir irgendwie vor, als wolle man die Zukunft mit den Methoden der Vergangenheit (als es genug aktive Mitglieder gab) gestalten. Aber wie viele Mitglieder kommen denn zu den Generalversammlungen, um dort die Zukunft des Vereins mitgestalten zu wollen?

  • Budgetierung


    Eine Lösung könnte die Budgetierung sein, d.h. ...die Jugendabteilung einschließlich A Jugend löst sich vom Restverein in Euro und als Abteilung mit eigenem Vorstand. Man erhält pro Jahr vom Verein ein eigenes Budget. Für mich hier wichtig, dass man festlegt, dass die Jugendabteilung eigene Beiträge auf deren Mitgliederversammlung festlegen kann. Das wäre neu...soweit ich weiss. Man könnte so einen eigenen zusätzlich zum Budget festgelegten Abteilungsbeitrag einführen und diesen Begründen (Trainermangel, Qualitätsoffensive, Ruf)


    Einnahmequellen könnten dann sein:


    1. Budget für das laufende Jahr
    2. Abteilungsmehrbeitrag/Spartenbeitrag (oben drauf auf den normalen Vereinsbeitrag!)
    3. laufende Turniereinnahmen
    4. Sponsoring


    Ferner möchte ich noch mitteilen, dass in den beiden Vereinen wo ich monatlich zirka 40 Std. mal 8,50 Euro Mindestlohn spendete (ohne Quittung) pro Mannschaft im Jugendbereich ab den Minis an Trainer mit Schein 60 Euro ausgezahlt wurden/werden und hatte der Trainer keinen Schein, waren es 50ig Euro. Das war in beiden Vereinen gleich und das ist 10 Jahre her und gilt bis heute unverändert. Das ganze bei einem monatlichen Beitrag von zirka 9 Euro und Mannschaften, die mindestens 12 Spieler aufwiesen...im F und E Bereich...bei den Minis bis 25 Kinder und ab dem Großfeld zirka 15 bis 18 Spieler pro Team. Mulitplikation;-))) ist hier nun gefragt.


    Dazu die Tatsache, dass ....der Fußball.-und Leichtathletikverband pro qualifiziertem Trainer einen Einmalbetrag pro Jahr erhielt, welcher sich über einen Schlüssel errechnete (aktive Fußballer in Relation zu ausgebildeten Trainern). Ich weiss den Betrag nicht mehr...waren so 60 Euro im Jahr pro Trainer...und was da für eine Gesamtsumme heraus kam, weiss ich nicht mehr.


    Dazu gesellten sich zwei Großturniere.


    Ferner möchte ich darauf hinweisen, dass es theoretisch möglich ist, von der Gemeinde einen Zahlbetrag zu beantragen. Es handelt sich um sogenannte freiwillige Leistungen, dh....der Stadtrat/oder die Gemeinde können frei entscheiden, ob sie den bzw. einen Beitrag in Euro hier leisten wollen und können. Mitbekommen habe ich hier jüngst, dass seitens von Vereinen um eine freiwillige Leistung für die Warmkosten in Sachen Duschen geleistet werden könnte. Der Antrag wird hier wohl bewilligt (steht noch aus).


    Unter dem Strich bin ich dennoch und immer noch und weiterhin der festen Überzeugung, dass sowohl die Stadt....gegenüber den Vereinen...als auch die Vereine gegenüber den zahlenden Mitgliedern ein HOHES Maß von Belastbarkeit haben.


    Wer Vereinsbeiträge in Höhe von 4, 6 oder nur 9 Euro monatlich im Jahr 2016 einfordert, ...hat meiner Ansicht nach dieses hohe Maß an Belastbarkeit im Nacken und die werde ich zukünftig über die Politiklinie auch einfordern. Einfordern in so fern, als ich das bei den Entscheidungen wo es halt darum geht ob Vereine in wirtschaftlich schwachen Zeiten der Städte und Kommunen finanzielle Unterstützung aus der Steuerkasse erhalten oder nicht...so einschätze. Da können nämlich sehr wohl Hallennutzungsgebühren gezahlt werden, notfalls die Warmkosten für Duschen und Finanzierungskosten für Gebäude etc....über -aus meiner Sicht- zumutbare Mitgliedsbeitragserhöhungen oder Abteilungszusatzbeiträge eingefordert und bedacht werden. Ob und wie der Verein/ein Verein das macht...ist mir egal! Solange egal, bis dieses Maßnahme durch die Vereine mutig vollzogen ist oder vollzogen wurde, weil man ein Projekt selbstständig bereits so umsetzte bzw. umsetzen wird!!!


    Die Vereiner müssen endlich lernen, dass die fetten Jahre vorbei sind und diejenigen die Erhalten (Mitglieder) die erbrachte Leistung halt angemessen bezahlen müssen. Vor allem und dazu sehe ich die Mentalität der Leute, die stöhnen und die Hände aufhalten, dabei oft eine riesen Fresse am Kopf haben, wenn es darum geht, Mitgliedsbeiträge um 49,3 Cent zu erhöhen. Parallel zieht man sich aber beim Motzen die Schachtel Marlborro, das neue Auto weilt auf dem Parkplatz und der Urlaub auf Malle ist schon gebucht. Da passt was in den Köpfen derer nicht rein. Dabei sehe ich auch, dass kaum noch einer da draussen bereit ist, was selbständig im Verein beizutragen, der Großteil macht hier nicht mit!


    Daraus resultiert für mich auch der Gedanke, dass man über aktive und passive Mitgliedsbeiträge nachdenken sollte/könnte, auch das wäre ein Ventil um soziale Gerechtigkeit innerhalb einer Beitragserhöhung - für was auch immer - nachzudenken. Und im weitesten Sinne ist das dann auch eine indirekte Anerkennung für die, die immer anpackten und aktiv leisteten.


    Zudem möchte ich noch anmerken, dass viele Vereine die sogar freiwillige Unterstützung von der Kommune erhalten sich nicht oder nicht richtig offenbaren. Hierbei habe ich im Auge, dass die Einnahmen aus Turnieren frei - sagen wir "Gestaltbar" in den Angaben und überhaupt ....sind!!!


    Dabei wird mir dann ganz übel, denn wir alle wissen, wohin die Kohle fließt. Da passt was nicht. Das alles zusammen ergibt ein Bild. Wer sich hier wo als Insider wiedererkennt, sollte mal schauen, was er wo wie verbessern könnte, damit u.a. unter dem Strich die Sache - zurück aufs Thema-...mit der A-Jugend u.a. ...letztlich klappt und das auch im Jahr 2016!!! Mit anderen Worten, ...mache derjenige endlich seine Hausaufgaben...und die Augen auf. Gr. Andre


    P.S. Und noch ein Nachtrag:


    In Sachen Mitgliedsbeitragserhöhungen noch ein Tipp für die, die bange sind.


    1. Dürfte es doch wohl sowas von ok. sein....wenn man aus taktischen Gründen beispielsweise die Beiträge nicht erhöhen würde....im GEGENZUG hierzu aber die Regelung schafft, dass ab kommenden Jahr die Beiträge jährlich im Rahmen der Inflationsrate mitsteigen....das wäre doch das mindeste im Stöhnkonzert!!! Genau das würde ich denen erzählen, die bei den anderen Punkten zu laut würden, weil das kann man eigentlich nicht ablehnen und würde genau genommen das wahre eigentlich unsoziale Gesicht dieser Personen gegenüber dem Steuerzahlen und den aktiven im Verein zeigen und sie entlarven.